Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1884 (Jahrgang 31, nr. 1-26)

1884-01-14 / nr. 11

\ \ i s--..-L, -..).-.«...s- EN LEBER | 1884 — Mu 1b EDER SEEN ERSTATTET TIL (Einzelne Nummern 8 fr ı Berfehlerpfofelen.) in alle 2302 E REST 8 Maar 14. 3 a t 2 Budapejit, 14. Sänner. Der Österreichisch ungarische , times" -Korrespondent bezeichnet Die seitens des Monarchen Oesterreich-Ungarns an den waffischen Minister des Reußern Herrn v. Giers­er krass Einladung zum Besuche Wiens als einen Beweis, das die frühere Entfremdung zwischen St. Petersburg und Wien nunmehr vollständig überwunden sei. Eine solche Einladung sei erwartet worden al eine Sati­fa­tion für das verlegte russische Na­tionalgefühl und wohl auch deshalb, weil auch der Deu des Herrn dr. Giers im Friedrichsruh­e e­in­ige einer vorangegangenen Einladung erfolgt war. Das Arrangement Dieser Angelegenheit sei zum großen Theile ban­enffischen Botschafter in Wien, Fürsten Lobanoff, zu rufen. In rufsischen Zipfeln, so versichert der genannte Korrespondent zum Schluffe, werden nunmehr die Be­ziehungen zwischen Rußland, Deutschland und Oesterreich- Ungarn als vortreffliche bezeichnet. ‚ Chartum die Hauptstadt Kordofang, wird geräumt Der größte Theil des Sudan wird aufgegeben. Diese kurzen Säge markiren die ersten politischen Maßnahmen des neuen egyptischen Ministerium­ Nubar Bafeha ; sie eröffnen zugleich die Perspektive auf eine Flucht sämmtiiher Europäer aus dem Sudan, die unter den staurigsten­ Umständen stattfindet und befragenswerthe Ereig­­nisse im Gefolge Haben fan. Hören wir, wie ein genauer Renner der Verhältnise, Sir Sammel Baker, der Bruder 98 Generals Baker, dem vor Kurzem die Vertheidigung Hasims übertragen worden, sie über die Sache äußert. Er schreibt : „Se. Hoheit Mohamed Temfit befin­det eine engelgleiche (I) Ne- Aonation und affommodirt fn den mechselvollen Schicsalen jenes Bandes und seiner Minister mit einer Ergebung, welche die Grenzen der gewöhnlichen menschlichen Geduld meit überschreitet. Der Sudan Bram aufgegeben mit ‚dem Gleichmuthe, mit dem man sich eines oben abgetragenen Hutes entledigt. Binnen wenig Tagen ist auf dem ganzen Gebiete des Sudan diese Nachricht von Mund zu Mund si) weiter verpflanzen, die Hand eines jeden Beduinen wird sich bewaffnen, um den N­üdzug jener gedem­üthigten Truppen, welche dem Feinde den Rüden ehren müssen, zu molestiren. Ehartım wird in dem Augenblicke, da die Garnison seine Mauern betraffen wird, geplündert und in Brand gesteclt werden. Der Rad­­mare, an dem Tausende von Frauen und Kindern theilnehmen wer­­den, die ihre Heimath, ihre V Beschäftigung verlassen und ihre Zukunft “aufgeben mü­ssen, wird ein trauriges Schauspiel bieten. Die Truppen werden diese armen Flüchtlinge befehligen müssen und dürften überdies so in ihren Berwegungen durch die ungeheure Bagage, welche die­­ Flüchtlinge mitschleppen, behindert werden. Gimen Theil der Flücht­­­e wird m­an allerdings auf Schiffen bis nach Berber bringen Finnen, der wie wird man sie dann weiter durch die Wüste befördern ? Die wil­­den Stämme der Wü­ste haben schon in der jüngsten Zeit duch Ueberfälle­­ in der Gegend von Geziveh gezeigt, weilen man sich von ihnen zu­­ versehen hat. Die Araber m­it ihren Kamelen werden nicht zur Hand sein. Wie sollte es unter solchen Umständen den Truppen und einer an auf der Flucht begriffenen Bevölkerung möglich sein, die 370 Meilen der W­üste von Kohosto zu passiren ? Es gibt zahlreiche Europäer in den Neguatorial-Provinzen, Deutschen und Franzosen w­erden ihre H­egierungen zugeben, daß diefelben massenhaft ermordet werden? Um eines in Ketten gelegten Skonsuls willen hat seinerzeit England das abeisyniiche Neic­ offupiet. In Chartum gibt 85 einen ö­sterreichisch-eungarisen und einen fr­anzösischen Konsul und dieselben Nechte, die England in Abersgnien in Anspruch genom­men, komm­en wohl auch Frankreich und Oesterreich - Ungarn zu. (Der österreichisch ungarische Konsul in Chartum Herr Hanjab it allerdings bis vor Kurzem noch in Chartum geriefen, er dü­rfte aber gegenwärtig schon die­ Stadt verlassen ‚oder­ mindestens seine Anstalten für die Abreise getroffen haben. D. A.) Was soll aus den 14 ägyptischen Dampfschiffen werden, die in Chartum stationner sind ‚Sollen­­ sie, etwa, wenn sie in V­erber angelonmen, versenkt ‘werden? Sie können ja doch nicht den Nil abwärts fahren vor der Saison der Hohmafler, die exit im August einzutreten pflegt und ‚Selbst dann wü­rde es zu ihrer Beförderung durch die Katarakte der Mithilfe von wenigstens tausend Wrabern bedürfen. Eine ernste Berz­antwortung ruht auf Senen, welche die Befehle für die Räumung des Sudan gegeben, ohne vorher alle nöthigen Vorbereitungen für Dieses schwierige Werk eingeleitet zu haben. Wenn nicht in letter Stunde noch alle Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, so ist sehr, zur befürchten, daß auf dem Aüczuge von Chartum die Füch­terliche Tragödie des General Hids ein trauriges Nacipiel finden werde.” + Aus dem Beidgetage. Die heutige Debatte des Abgeordneten­­hauses begann vor Teeven Banken und dichtbefegten Galerien. Auf der Magnaten-Galerie berg, in der Mitte von einem Dusend Gesinnungsgenossen. Nach Anmeldung der Einläufe reicht Baron Orc­z3yY in Ber­­tretung des zukünftigen Honvedministers eine Vorlage ein — der erste Ball derart in der Geschichte des Ministerd­a latere. kk Und nun bestieg Alexander Deged­i­ 3 die Tribü­ne, um im­ Namen des Aunsschulses das 1884er Budget zur Annahme ‚zu empfehlen. Er b­at dies in einer kurzen Nede, in welcher er darauf hin­wies, daß es jedenfalls ein günstiges Zeichen sei, wenn bei dem rapiden Wachsen jedes Zweiges des Staatshaushaltes das Defizit von Jahr zu Fahr abnimmt ; der Ausschuß sah seine Aufgabe nicht nur darin, zu streichen, sondern die Regierung auf gewisse Zweige der Verwaltung und des staatlichen Industriebetriebs aufmerksam zu machen, wo eine Ntefreiktion im Interesse der Privatindustrie am Plage wäre. Und wenn der Ausschuß wenig Abstriche vornahm, so liegt der Grund darin, daß er eben wenig zu streichen fand. kp Während der Nede Hegedüs trat der Minister-Prä­­sident ein. Kaum wurde das Erscheinen desselben bemerkt, als ihm die liberale Partei stürmische Dopationen bereitete. In die Elsens der Nechten mischte sich auch von der äußerten Linken Font­mendes Birchen. Nachdem der Minister-Präsident seinen Gib einge­­nommen, erbliche er Desider Szilágyi; er ging zu demselben hin und hatte mit diesen Führer der gemäßigten­ Opposition eine längere Besprechung, di­eährend der Nee Hegedüs war auch der Schrift­­führer des Oberhauses Graf Béla Gziráty im Saale erschienent, Ms nun Hegedüs geendet, meldete der Präsident, daß der Schrift­­führer des Oberhauses mit dem Nuntium desselben, betreffend die Ehe switchen Juden und Chhristen angelangt sei.­­Frenetische Elfenrufe von der äußersten Linken.) . Graf Czivály trat nun vor und die frenetischen Säbelrufe von dem linken Berge wiederholten sich. Sie erschallten zum dritten Male, als der Bote der ersten Kammer seinen Furzen Speed beendet, und zum vierten Male, al er den Saal verlieh. Die Budgetdebatte nahm­ hierauf ihren ungestörten Verlauf. Der erste Redner derselben war Ludwig Mocsár, der eine Generaldebatte-Nede alten Styles hielt. Cz íprad fehr lange über Alles und Sedes, er befeuchtete die Sünden der Regierung auf allen Gebieten der Politik, ex polemisid­e mit dem , Better Lloyd“ und mit dem „Borsßem Santo”, welche das ehrenmerthe avitische Komitat ver­­unglimpfen, und gelangte zu dem Schluffe, daß er zu dieser Regie­­rung sein Vertrauen hegen könne, weshalb er das Budget auch im Allgemeinen nicht annehme. Nachträglich reichte er noch im Namen seiner Partei einen Beichlußantrag ein, der das Gesagte in nuce wiederholend, ein Mißtrauensvotum für die Regierung in Vorschlag bringt. Auch der nächste und legte Nedner in der Debatte, Johann Gruber, griff die Regierung auf der ganzen Linie ihrer wirth­­sgaftlichen und kulturellen Thätigkeit an und gelangt derselbe zu den Schluffe, daß seine einzige Klasse der Gesellschaft die Lasten ertragen könne. Dann beleuchtete er eines Längeren die Ursachen der antisemi­­tischen Bewegung und erklärte, das Budget einer Regierung nicht potiven zu können, die die so wichtige Judenfrage ignorire. Zu allgemeiner Weberraschung meldet nun der Präsi­­dent, daß Fein Nehner mehr vorgemerkt, die Debatte vemnach geschlossen sei Nachdem no­ch Finanzminister auf die An­tille Mocsár ns fo tuz als möglich geantwortet hatte, wurde da Budget von der über­wiegenden Majorität im­ All­­gemeinen angenommen,­­ — Morgen gelangen somit die sogenannten. „Kleineren Budgets" an die Reihe, Präsident BEy“ eröffnet die Littung des Abgeordneten- Hauses um 10 Uhr. — Us Schriftführer fungiren : filingty, Berzeviczy, Fenyveffy, Duta, Tibad — Auf den Minister­ Fanteuil : Tipa, Graf Szapáry, Trefort, Baron Kemény Bauler, Graf Szédgényi, Baron Orczy. Das Protokoll der Testen Lisung wird authentizirt. Re­sident legt eine Aufschrift des Abgeordneten Franz Mihályi vor, der in Folge seiner Gewählung zum Komitats­­beamten sein Mandat niedergelegt hat. Die Neuwahl wird im Bezirke Esti-Karczfalva angeordnet. Abgeordneter Stefan Hu är (Nögräder Bezied) hat sein Mandat eingereicht. — Geht an den Perifikations-Ausschuß. Der Kommunikations-Minister hat die Eisenbahn- und Dampf- Schifffahrt-Karte Ungarns übersendet. Dieselbe wird unter die Abge­­ordneten vertheilt werden. ‚. Präsident legt zwei belanglose Gesuche vor, die an den P­etitions-Ausschuß ge­wiesen werden. Baron Orez­, Minister a latere und provisorischer Leiter des Honver-Ministeriums überreicht einen Gelegentwurf über die Er­­höhung des für die Szegediner Honved-Offiziers- und Mannschafts- Kaserne im Jahre 1881 bewilligten Betrages von 400.000 Fl. um 167.000 fl. — Die Vorlage geht an den SmantAusscuß und an den Wehrausschuß. » Folgt die Tagesordnunge Generaldebatte über das 1884er Staatsbu­dget. x. Referent Alexander Hegedüs , „den ich das 1884er Budget im Allgemeinen zur Annahme “empfehle, will ich mich wieder in eine Aufzählung der Zifferndaten, noch in eine Berechnung, des Defizit einlasfen. Da bei den diver­­girenden Berechnungen eine Debatte hierüber steril wäre. Der detaillivse allgemeine Bericht Des Ausschusses motivirt die geringen Streichungen, die lebtever vorgenommen, er begründet die Höhe des Defizits und beschäftigt sich mit allen Fragen des kulturellen und wirthschaftlichen Fortschritts und meist zugleich auf die schädlichen Folgen sichem­äßiger finanzieller Kraftanstrengungen hin. Ich kann mich daher Darauf beschränken, diesen Bericht einigermaßen zu ergänzen. I­n finanzieller Beziehung hebe ich blos hervor, daß nicht nur die Höhe des Defizits, sondern auch dessen Bedeutung im Vergleiche mit den bisherigen Gebahrungs-resultaten in Betracht gezogen werden muß. Wenn wir nämlich das präliminirte Defizit mitsan­mt dem Tilgungserforderniß mit 50 Millionen annehmen, müssen wir nicht nur konstativen, daß das Defizit im Vergleich zu den Vorjahren ab­­genommen hat, sondern auch, welcher große Unterschied hinsichtlich der Summe der nunmehr nachbringenden Investitionen, der Verkehrs­­entwickung und der Produktions und Exportfähigkeit der Nation im Vergleich zu den frü­heren Jahren vorhanden it. Ziehen wir diese Ver­­gleiche nicht, so werden wir auch verschiedene Länder des Auslandes al überlastet ansehen müssen, wenngleich dieselben sich in einem höhern Stadium der Entwicklung befinden. Streichwohl ist die Höhe unseres Defizit nicht als günstig an­­zusehen. Doch muß es als Wortschritt betrachtet werden, wenn Dasselbe trop 008 rapiden Wachsens eines jeden Zweiges des Staatshaushaltes nicht zus, sondern abnimmit. Nehmen wir z. B. das 1875er Budget mit 238%, Millionen, wobei ein Defizit von 40 Millionen neben 7 Millionen Investitionen und 6,74 Millionen Staatsschulden-Tilgung it, und sehen wir das 1884er Budget mit 329 Millionen, wobei sich s­chon eine Gebahrungs-Verrechnung von mehreren Millionen befindet, mit 30 Millionen Defizit, 24 Millionen Investitionen und 117­ Mil­lionen Schuldentilgung, so ist der Fortschritt ein augenfälliger. Und diesed­eunuthigende Yaktım macht es uns zum Pflicht, auf diesem Wege die Regelung unserer Finanzen fortzufegen und zu beenden. Erfolgreichere Mittel als die bisher angewendeten könnten aber kaum gefunden werden. Weil eben aber diese Mittel der Nation große Opfer auf­erlegen, um den Anforderun­gen des Fortschritts und der Begehung vos Staatshaushaltes zu entsprechen, mühen Negierung und Gesells­­chaft in ihren Ansprüchen sehr vorsichtig sein und der Ausschuß hat sein Hauptaugenmerk darauf gerichtet, daß nicht nur die Eintheilung des Staatshaushaltes,­­sondern auch, v dessen Tendenz eine sparsame sei und daß sich sein Verhältniß gegenüber der Geseilschaft blos auf folge genden erstrede, die nur vom Staate gefeistet werden können, daß er diesen aber ganz entspreche. Von diesen Gesichtspunkten Geleitet, hat der Ausschuß nicht nur darauf gesehen, was man­ streichen könne, sondern er hat auf sein Augenmerk auf jene in einzelnen Bermwaltungszweigen wahr­­nehmbaren Grfc­heinungen gerichtet, welche solchen Strömungen den Weg zeigen, welche eine schädliche wirthschaftliche und soziale Politik herbeiführen könnten. Deshalb hat, auch der Ausschuß verschiedene ‚Berge der Verwaltung, des Staatlichen I­ndustries and Eisenbahn­­betriebe, wie der gesellschaftlichen Thätigkeit ins Auge gefaßt und war er bestrebt, jene Britte zu bezeichnen, wo der Staat vom Gesichtspunkte der staatlichen Steressen über die Sphäre seiner eige­­nen berufsmäßigen T­hätigkeit hinausgeht. Um Mißverständnissen vorzubeugen, muß ich da erklären, daß der Ausschuß die bisherigen Aufgaben der wirthschaftlichen und admi­­nistrativen Politik für gerechtfertigt hielt ; gleichwohl war er bestrebt, die Grenzen zu ziehen, über w­elche der Staat auf dem Gebiete der Verwaltung, der V­olfevertretung, der Verkehrs- und Industrie-poli­­tie nicht hinausgehen darf. Wenn der Ausschuß trotdem das Budget fast unverändert zur Annahme empfiehlt, so liegt die Erklärung hie­­für darin, daß derselbe die erreichten Resultate annimmt und billigt, zugleich aber ein Fortschreiten auf dem Gebiete des staatlichen In­dustrie-Betriebs für ü­berflüssig, nicht nur vom­­ finanziellen, sondern auch vom Gesichtspunkte der staatlichen Interessen für schädlich hält. Denn die staatliche Thätigkeit auf diesem Gebiete hatte den Beruf, der Schwachen gesellschaftlichen Thätigkeit als Bahnbrecher und Stüße zu dienen ; aber eben deshalb wäre es zwedwidrig, wenn sie der Privat- Industrie eine Konkurrenz sditfe oder­ deren Bestrebungen und Eifer überflüssig machte. Das gilt ebenso auf dem Gebiete der Vier- und Pferdezucht als auf dem der Maschinen-Fabrikation, des Rates von Lokalbahnen und in mehreren Zweigen der fultueellen und humanitären Thätigkeit. Denn, wenn der Staat Gesuchen um Unterfrügung leicht Raum gibt, so beraubt er die Gesellschaft der heilsamen Gelbitthätigkeit, und wenn er seine Ber­­fehver und industrielle Thätigkeit zu sehr ausdehnt, so macht er Konk­­urrenz oder monopolisich, anstatt ein gutes Beispiel zu geben, und ich halte dies vom finanziellen wie vom wirthschaftlichen Gesichtspunkte für schädlich und unzwedmäßig. 30 erlaube m­ir daher, das Budget im Nanıen des Ausschusses zur Anna­hme zu empfehlen, weil dasselbe ebenso den Anforderungen der Sparsamfett wie jenen des Fortschritts entspricht. Nur ein ober­­lächlicher Beurtheiler wird jagen künnen, der Ausschuß habe sich die Arbeit leicht gemacht, da er so wenig­ gestrichen; wer jedoc­her Sache auf den Grund geht, der wird finden, daß von den 1884 prä- Lmtinirten Ausgaben im Betrage von 329 Millionen nur wenig­ zu streichen war, daß die Einnahmen im Betrage von 309 Millionen Bi präliminiet wurden und daß der­ ganze Boranschlag den Ver­­hältnissen entspricht. Ich empfehle denselben daher zur Annahme. (Beifall rechts.) « Präsident meldet,»daß vom Oberhause eins Nut1­ ttuin eingelangt sec. Graf PEla Czirciki),Schriftführer des Oberhadfest Geehr­­tes Abgeor­dn­etenhaus!(Stürmische Elfenrufe links.)Das Oberhau­s hat in seiner am 12.d.stattgehabten­ Sitzung den G­esetzent­­whirf ü­ber die Ehe zwischen Juden und Christkn therhandlung gezogen und denselben schon im Allgemeinen nicht angenom­nen. »Ich habe di­hiez das hierauf bezügliche Protokoll zu­ übers rech­ert.(Le·k3hafte Elfenruse und Applaus links). Profidettt:Jchde11ke,daß der Protokolls-Liitsztig in Druck zu legenx und für»eine der nächsten Sitzungen auf die Tagesord­­nung zu setzen sei.(Der Schriftführer d­es Obehauses verläßt unter Elsenrufem die links ertönen,den Saal.) Josef Wkadariißx Mit dem Budget sollten sie ebenso ver­­fahren ; EN "­ de3 zeitweilig in großen Sloden fallenden Schnees, welches Wetter Viktosztösz:Zuerst wollen wir mit den Juden fertig werden,dann kommt dasliebrige an die Reihe. Die Budgetdebatte wird fortgesetzt. Weitere siikt Morgenblatte. Gagenseezuga­rten. Bom Hofe­ Man berichtet uns von heute aus Wien: Die Krankheit der Kronprinzessin nimmt einen normalen Verlauf; es sind weder gestern noch heute Fiebererscheinungen eingetreten. Der Kronprinz hat sich um 6 ° Úgy Morgens nach Wiener­­ Neustadt behuft Inspizierng begeben und kehrt Nachmittags nach Wien zurück.­­Die Jagden des Kronprinzens Adolf. Aus Wien, 13.d., wird uns getrieben: Während von vielen anderen Sägern die Schonzeit nur selten dazu benügt wird, „Schäd­­liches“ zu Schießen, weil dieses Vergnügen mit allzu großen Stra­­pazen ersauft werden muß, it K­ronprinz Rudolf, als eifriger Jäger unermüdlich thätig. Gestern furz nach 8 Uhr­ Abends begab sich derselbe, begleitet von einem Säger, in die Uhuhütte nach Manns­­wörth, woselbst Adler gesehen wurden. Troß des fairen Windes und wenig geeignet war, den Aufenthalt auf freiem Felde angenehm zu machen, kehrte der Kronprinz erst gegen 2"­ Uhr nach Mitternacht bieler zurü­ck. Doc­hchon nach wenigen Stunden der Nähe machte derselbe Heute um 10 Uhr V­ormittags­ in Begleitung des Oberstjäger­­meisters Grafen Abensperg-Traun wieder einen zweiten Jagdausflug nach Mannswörth und führte Nachmittags wieder zurück. Außer diesen Jagden hat der Kronprinz in der rechten Zeit auch im Rainzer Thiergarten eine stattliche Zahl von Schwarzwild auf die Dede gebracht. Bischof und Obergespan.­ Aus einem Komitat, dessen Namen zu verschweigen uns die Diskretion gebietet, wird uns die folgende luftige Geschichte erzählt: Der Diözesan-Bischof und der Obergespan hatten Einladungen zur rebten wichtigen Oberhaus-Sigung erhalten. Die beiden Männer begegneten einander, sprachen aber die bevorstehende Abstimmung und deren Chancen und Famen endlich überein, daß keiner von ihnen nach Budapest reisen werde, da ihre beiden Voten einander ohnehin aufheben würden und die Sache, für die jeder von ihnen eintrete. Dadurch nichts verlöre. 3 kommt der Tag der Abstimmung und im Vestibule des Oberhauses begegnen emnander­­— Bischof und Obergespan! Der Csanáder Obergespan S Josef Leon­ovich,­ der an der fanstägigen Abstimmung im Oberhause nicht theilnahm, hat — wie , Berti Napló" meldet — gestern­­ seine Demission gegeben. Das Oberhausmitglied Gabriel Graf Bethlen­ macht niő auf einen Irrthum aufmerksam, der in den Berichten über die fanstägige Abstimmung im Oberhause enthalten i­. In denselben wird nämlich behauptet, „daß alle vier anmefenden Bethhlen­ gegen die Vorlage über die Mischehe gestimmt hätten.” Das sei nun absolut unrichtig, die Wahrheit sei, daß alle sechs anmefenden Bethlen mit „Sa“ gestimmt haben.­­Die Folgen eines Pfiffe­­s. Der Pfiff, welcher am Samstag während der A­bstimmung im Oberhause nach dem Votum des Grafen Bela Szechenyi ertönte, wird , Berti Stapló" zufolge, aller Wahrsceinlichkeit nagy Anlaß zu einem Tuell tw­ischen zwei jungen Magnaten geben. Ein liberales junges Mitglied des Oberhauses machte nämlich eine beleidigende Anspielung auf den Pfiff und wurde dafür von einem Mitgliede der Opposition zur Ber­antwortung gezogen. Die Affaire ist noch nicht erledigt. Abgeordneten­wahl. Der Reichstags- Abgeordnete fü­r den Füheser Birk, Julius Beniczty, hat in Folge seiner Ernennung zum tanz Verwaltungs-Gerichtshofe resignirt, in Folge ,dessen am 26. d. M. eine Neuwahl stattfinden wird. Gelteng der Diense HmaßDayIe!­des Komitats dürfte Franz Szatáll kandidirt werden. (Der hauptstädtische Verwaltungs- Aus­schuß) hielt heute seine Diesmonatliche ordentliche Sikung. Den V­orfis führte, nachdem­­ der Mpräsident, Ober-bürgermeister Näth, durch Kränklichkeit am Gesteinen verhindert war, Bürgermeister Kammermayer Auf dessen Antrag wurde zunächst der Be­schluß gefaßt, den Ober-Bürgermeister aus Anlab des Unglückes, das dessen Familie betroffen, das Beileid des Ausschusses protozol­­larisch und­ zuschriftlich auszudrücen. Sodann folgte Die Neuwahl der verschiedenen Kommiisitonen 068 Ausschusses, deren frühere Mit­glieder fan­nt und sonders mit Akklamation wiedergewählt wurden. Hierauf kamen die Einkäufe an die Neihe, aus welchem Anlasfe der Borfißende an den Vertreter de oft und Telegraphen­­wesens die Frage richtete, welchem Umstande es zuzuschreiben sei, daß ein Telegramm, welches hier (durch den Ober-B­ürgermeister) nach Teheran aufgegeben worden war, dort fr am fünften Tage eintraf, während die Antwort auf dieses Telegrafon, das in Teheran um 1 Uhr Nachmittags aufgegeben worden war, sehen um 7 Uhr Abends desselben Tages, wo den Teh 3 Stunden später, in Händen des Adressaten sich befand.­­Es scheint, bemerkte der Bor­eißende, daß das hiesige Telegraphenamt sich über die Route Budapest- Teheran weniger im Klaven befinde, als das Teheraner Telegraphen­­amt, und daß in Folge dessen das hiesige Telegramm Falfeh_instrudirt wurde. Der Vertreter des Best- und Telegraphenwesens behielt sich die Ertheilung der gewünschten Aufklärung für die nächste Sigung vor. Nach Erledigung der Einläufe wurden die Halbjahrs-Berichte an den Minister des Innern festgestellt. (In. der Koautions-Angelegenheit "des „Süggetlenf“g") wird uns berichtet: Am verfroffenen Samstag ging dem hauptstädtischen Bürgermeisteramte ein Exlaß des Ministeriums des Innern zu, den gemäß das Erscheinen des Blattes „Tüggetlenfeg“ mit Nachsicht auf die mangelnde Kaution behördlich einzustellen sei. In Folge dessen richtete Bürgermeist­er Kammermayer an den Herausgeber des „Wüggetlenje“ eine entsprechende Auffors­derung, welche jedoch unberücsichtigt blieb, indem das genannte Blatt trob dieser behördlichen Anordnung gestern georgens w­ieder erfdhien. Dieses veranlaßte nun den B­ürger­eister Kammermayer, besagten Ministerialerlaß behufs Durch­fü­h­­rung der Ober-Stadthauptmannschaft zu übersenden. Herr v. Thal holte in dieser Angelegenheit heute Mittags unr nähere Inszenftionen vom Ministerium des Innern und hatte sodann Be­­sprechungen mit dem Magistratsrath Ó 0 vv & t hb, welcher vom Bü­r­­germeister mit den bezüglichen Agenden betraut worden ist. Wie mir vernehmen, hat die Behörde den Auftrag, falls für morgen eine wei­­tere Nummer des Blattes vorbereitet würde, das Erscheinen derselben selbst durch Brachialgemalt zu verhindern­­ (Zum großen Reftdiebstahl) Der Polizeibehörde ist, räte wir erfahren, heute Morgens eine telegraphische Verständigung zugenommen, welcher gemäß eine Truhe, ähnlich der vermißten, an einer ausländischen Station als Eilgut nach der Schweiz aufgegeben worden und gegenwärtig unterwegs nach ihrem Bez­­timmungsorte sei. Die Ober-Stadthauptmannschaft hat ebenfalls auf telegraphischen Wege die entsprechenden Verfügungen getroffen. Diebstähle.­ Aus einem Dachboden des Hauses Akazien­­gasse Nr. 62 wurde mit L. A. gemärkte Wäsche entwendet. — Der K­ommis Franz Fi­sh Faffirte auf Grund einiger auf den Namen des Kohlenhändlers Salomon Kohn gefälsschten Rechnungen 70 fl. ein und wurde wegen dieses Betruges verhaftet. — Aus dem in der Kazinerygasse gelegenen Lazar' schen Kaffeehanfe wurde ein Winter­­roc gestohlen. — Auf dem gestrigen Wiener Personenzug wurden einem Heren Safır 79 fl. gestohlen. Es gelang einen der TIhüter in der Person des Emanuel Schwarz­ken, während sein Kom­­plize David Karniold, da im Gewühle am Bahnhof entkam, im Hause Schiffmannsgarte "Ne-5­­ in Haft, genommen­­ wurde. Die Solak­orrespondenz „Hices.“ theilt über diesen Fall Folgendes,­­mit.: Auf Grund einer Nequisition der Wiener Polizei wurde ge­­stern ein des Diebstahls angekragtes Spndivivuum Namens David Karniol verhaftet. Die Ober-Stadthauptmannschaft erhielt nämlich gestern ein Telegramm von der Wiener Polizei, daß der bei Diebstahls verdächtige Kommis David Karniol vor den Recherchen der Polizei nach Budapest geflüchtet sei. Karniol traf auch gestern mit dem Personenzuge aus Wien hier ein, doch wurde er von dem­ Zivilkommissär am V Bahnhofe nicht ernannt. Er begab sich in seine in der Schiffmannsgasse Nr. 5 gelegene Wohnung, während seine zwei großen Koffer am Bahnhofe faifiet wurden. An der Wohnung Karniol’8 harrte bereits ein Zivilkommissär feiner und verhaftete ihn. Gelegentlich seines Verhörs gestand er, daß er auch einen Komplizen am Diebstah­l habe. Berfelde wurde auch heute Morgens in der Rerson des Vagabunden Samuel Schwarz erub­t und­ verhaftet. Schwarz leugnet beharrlich die Theilnahme an dem Diebstahl. — Gestern wurde auch der wegen Erpressung surventirte Agent Bela Kovács in einer Weinschanze des II. Bezirkes verhaftet. (Unfall) Die bei dem Baue des Hauses Nadialstraße Nr. 108 beschäftigte S­ährige Taglöhnerin Kathi Liptoves stürzte heute um 9 Uhr Vormittags in trunkenem Zustand vom Gerüst des dritten Stodes hinab, ohne größeren Schaden zu nehm­en. Sie wurde ins Nocusspital befördert.­­ (Ueberfahren) Der T1jährige Winzer Martin Schiefer wurde gestern Abend in der Lajosgasse, III. Bezirk, von einem­ Trammway-Waggon überfahren. Dem Bedauernstwerb­en wunden mehrere Rippen und die rechte Hand gebrochen ; er wurde lebens­­gefährlich verlegt und Johannisspital geschafft. , (Selbstmorde in der Provinz) In Lemhbeny hat sich ein 1djähriger Knabe Namens Anton Tamás erhenkt. — In Miskolcz schnitt si die Frau des Industriellen Karl Nagy mittelst eines Nafirmefjerd die Kehle durch. Als Motiv 063 Selbst­­mordes wird langjährige Krankheit angegeben. — Am 10. d. sprang ein augenscheinlich der gewerbetreibenden Klasse angehöriger 30- bis S0jähriger Mann von der Neufag-P Beterwardeiner Eisen­­bahnbrücke in die Donau und verschwand spurlos in den­ Wellen. Die Bluttbatin Mariahilf.) Man schreibt ung von gestern us Wien: Die dringenden ..Verdachtsmom­ente. ‘Die gegen die Berson vesinhaftirten Sofef Bongracz red­e Troiß auh Trans, al eines der Thäter an dem Naub-Attentate in der Mied­elstube des Herrn Semi Gifert auf der Mariahilferstraße vorliegen, werden in übersichtlicher Weise wie folgt dargestellt : Unmittelbar nach der Entdeung der Blutthat, welche sich­t Eiferti den Geschäftslosal­l zugetragen hatte, waren Wohizeirat Stehling und Kommissai­ Surka in Kenntniß gelangt, das Koser Bongrácz möglicher­weise mit diesem Verbrechen im Zusamme­nhang stehen könnte. Auf Bongrácz paßte vollkommen genau die Zeugen erhaltene Bersonsbeschreibung eines der Mordgesellen, fer bat er in den legten Tagen sich vernehmen lassen, daß er die­­ führung eines großen Verbrechens plane und zu diesem sogar Helfer besser zu aequiviren suchte. Auf dies hin wurden sofort Recherchen ü­ie zu Gewaltthätigkeiten jeder Art geneigtes Individuum­mt, dem man wohl auch die Fähigkeit zutrauen kann, eine Mordthat zu verüben. &3 wurde erüb­t, daß er im Laufe einer Neihe von Jahren uich nur in Wien wegen Diebstahls, Betrugs und n te bereits abgestraft ist, sondern daß er sich auch während seiner s­chließlich hat er auch schon die V­ekanntschaft ausländischer Ge­bie­te Kongracy angestellt und diese ergaben, daß e­ben beim Militär verschiedene Verbrechen zu Schulden kommen anstalten gemacht und vor nicht allzulanger Zeit ist er aus ng aus einem Gefängnisse entspringen. , ER ? Km vertraulichen Wege erhielt Polizeirath Giehling davon Kenntniß, daß Sofet Vongrägz in den rechten Wochen in Belise von Einbruchs­werkzeugen sich befinde, dar­unter einer eisernen Klammer, eines Stemmeisens und eines Dietriche. Da zugleich bei Verdacht laut wurde — was nachträglich sich auch als richtig heraus­stellte — daß Bongrácz das seinerzeit vielbesprochene Attentat dem Privatier Salomon Kohn in der Nachtgasse verübt hat, und weiter Herr Kohn das S­ustrument, welches gegen seinen Kop­fschwungen wurde, al ein hammerartiges. ENEMY tauchte die Bermuthung auf, daß dieses Instrument wahrschenlich eine eiserne Klammer gewesen sein dürfte. Der hier angeführte Stand erscheint deshalb von Wichtigkeit, weil bei der an der Lei 068 Fleinen Rudolf Eifert_ gestern Vormittags im allgemeinen Brant bhause vorgenommenen Obduktion die Aerzte das Gutachten abgaben, dab die Formation der Winde den Rictschluß gestattet, dab dieserlei mit einem eisernen Hammerartigen Instrumente beigebracht war: ein konnte, die dort vergraben gewesenen nie aufgefunden um da fehlte die­ Gifenklammer, in deren Belt Wongracz von einen a gesehen worden ist. Steinmeisen und Dietrich fande ich vor. Wie bereits bekannt,­­hatte Cifert gestern bei der Hir­tation mit voller Bestimmtheit erklärt, in den ihm vorgestellten­­ B­­räcz jenes Individuum zu erkennen, welches am­ Donnerstag Abe bei ihm in der Wechselstube vorsprac. Bongrácz und Dürjpner vor und nach der That wiederholt beisammen gesehen worden ; dem Britischen Tage waren sie nach ihrer Angabe bis 9 Uhr Abe in einem Gasthause der Schönbrunnnerstraße. Der Kellner di Lokales erklärte mit aller, Bestimmtheit, daß Dürschner, den er­ öfteren­ Besuche kannte, in Gesellschaft eines zweiten Mannes Lokale anwefend war; er mußte sich auch zu erinnern, daß Beiden, Kurz nachdem die Gasflan­men angezündet worden war dasselbe verließen. Dies dürfte eine Viertelstunde nach 5 Nachmittags gewesen sein und zwischen 5%, und 5%, Uhr erfolgte Ausführung der That. Der Kellner erklärte auch, das die Person­­beschreibung, die er von Pongracz aus den Sonenalen fenne, den ihm Unbekannten paffe. Weiter verdient Folgendes , betv gehoben zu werden: Nach der That ergriff einer der M­örder Flucht durch die Barnabitengasse. Der Mann war ohne Kopfbedechung und es schien, als 06 ex dieselbe abgenommen und unter seinen Pinterrot verborgen hätte; wahrsceinlich Hatte er die geraubten Banknoten­­ versteht. Auf­­ der Flucht war der Mann auch von einen Schleiferlehrkt­ng gesehen, welcher auch Sofer Bongracz sofort jenen Flüchtigen wiedererkannte. Bis spät i die Nacht des 10. Jänner irrte Wongracz in der Beopoldstadt umher, besuchte dann eine Proftstuirte in der Springergasse und blieb am Morgen bei ihr. Dann begab er sich in eine Naftestube,­­ seinen Badenbart abnehmen und verfügte sie zu dem Trödler Naaf Taborstraße Nr. 33, bei welchen er seinen langen Wintertod um sein Sacco verkaufte und dafür einen kurzen Lodenvor­eintausch Der Trödler, hatte diesen Nock mittlerweile bereits weiter verkauft doch wurde derselbe noch zu Stande gebracht und bei der Boll­­behörde deponirt. An den dt Tarvitten Futter des Winterro sind Fleden bemerkbar, die möglicherweise vom Blute herrühren di ten. Johann Dü­rschner war in der Nacht vom 10. auf den 11. gleichfalls lange vom elterlichen Haufe, VI. Bezirk, Millergasse 19 weggeblieben und wurde gestern­trü­h 5 Uhr von Deteltives ha Auftrages des Polizeirathes Stehling abgeholt und verhaftet. Wed Bongracz noch Dürschner sind heute einen Verhöre witterzogen­den, da man erst die Heugenansfagen abschließen will. Morgen ginnen die Verhöre. Weder das Befinden des Heinrich Gifert und seines Sohnes Heinrich ist mitzutheilen, daß dasselbe im Allgemeiner ein zufriedenstellendes ist.­­ J Aus Wien berichtet man nun von heute: Gegen die des Mordes an der Eifert’schen Fam­ilie beschuldigten A wird Untersuchung durch die Vertontheit der Verbrecher erschwert ; dage hat man alle Begrü­ndung zu der Annahme, daß der seinerzei Stellengenosse Bongracy’ in einer ungarisc­hen Strafanstalt der dr .Raubmörder von der Mariahilfenstraße . Eifert's (Vater) Befin beifert sich zusehends, das unglück­ige Kind, Heinrich Eifert, sei schwer, entjegliche, Schmerzen peinigten die Nacht Hindiwec­ bei armen Stunben. Heute Vormittags wurde Eifert einvernommten später sollen seine Mörder einem V­erhör unterzogen werden. Die Wiener Franuenmö­rder. Die Bolt Direktion in Wien verlautbart über den Fall Rosa Ferenczy folgende Kundmachung : »­­ ,,Laut[9)?ittheilung k des Stadthauptmannamtes Preßbtch und der BezirkshauptmannschaftVrucka­ d.Leithamuk am Z­ d.M­ im Preßburgerschotter wider Griechenau am Don« nfer Blutspuren und viele Fußtritte im Schneerand weiter Stelle­ vorgefunden,über welche ein Körper geschleift wurde. « dieser Stelle wurden mehrere schwarze Blechknöpfe,·« § welchen Hirfdz oder Nehhocklöpfe eingepießt sind, mehrere geschliff fchwarze, gläserne Knöpfe, eine Anzahl rother geschliffener Kor ein Stück eines Schwarzen Schleiers, ein branner Stoffregenf mit m­üttelartigem Griffe, ein gelber Haftelhafen und ein Ein a­s schwarzen Stoffes vorgefunden, was zu dem Schluffe führt, daß s­ein Mord verü­bt worden sei. Nach den sofort gepflogenen E­rhebun­­­gen passirten am 29. Dezember v. 3. zwischen 2 und 3 Uhr Nach­­mittags diese, in der jenigen Jahreszeit sehr selten betretene Gt, eine Frauensperson und zwei Männer, begaben sich längs der Donau nach Wolfsthal in Niederösterreich, kehrten alle örei beiläufig ne 4 Uhr Nachmittags im dortigen ‚Gemeindewirthshaus‘ ein und zechten. Einer von den zwei Mänern ist circa 32 Jahre alt, mittelgroß, mager, kaffeebraune Haare, längliches mageres Gesicht, klein, dunklen Schnurbart, teug­r­unden, schwarzen Hut, langen, dunklen Ro­ttiefeln, großen, guanen, sch­warzgetupften Blaid und ein Ae­täfchhen am einem­­ Hienıen. Der Andere ist ebenfalls so alt, groß hatte röthliche Haare, rundes Gesicht, rötblichen Ohm und bart, trug schwarzen, runden Hut, dunklen bis über die Anre­den. Nod, Darunter Fichten, Terchten, jägerartigen Rod und Ort Einer in hatte einen Negenschiem und ein kleines Pade srauensperfon ist 20 bis 22 Jahre alt, Klein, mager, längliches, mageres Gesicht, dunkle Haare, trug du­nkelbraunen­, eingedrücten Filzgut mit Schwarzen­ Seidenschleier, eine c­a ziemlich lange Jade mit rothem und On Stoffe gefüttert, ein schwarzes Ternofleid mit braunen Bordur-Aufpub und schwarzen ge­schliffenen Glasperlen, Lachtiefletten, ein ziemlich breites, dunkel emaillirtes, innen vergoldetes Armband, um den Hals ein mehrfär] Handschuhe und Bilam-Muff, rühren von dem Tennokli­ber. Die beiden Männer sprachen — deutsch iit ausmärtigem Dialett, die Frauensperson spra gut Um 43%, Ubhe entfernten sie die beiden Gasthause in M Wolfsthal, um zehrten um 5 °, Uhr im Orte, lichsten Necherchen zur tivung des Abganges dieser Frauensperr Resultats.“ Die zweite Rundmachung hat folgenden Wortlaut : ‚„Serenczy Nofa, Köchin, aus Magyarigen, Siebenbürgen geboren, 30 Jahre alt, wurde nach hieramtlichen bebungen am 29. Dezember vorigen S­ahres in der sogenannte Griechenau im Preßburger Stadtkotter, nächst dem Donau-Ufer mondet und der Leichnam sodann in die Donau geworfen. Dieselb war­te, zart gebaut, hatte mageres Gesicht, schwarzes Haar faß Finst Wolf Schwarzen­!’ ( nun, wie bereits erwähnt, gestern die a | ff). Die = .­­. nt Ufer der Br­o ve Um I­­ .s­c-

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