Pester Lloyd, Mai 1884 (Jahrgang 31, nr. 120-150)

1884-05-01 / nr. 120

e —J Die tumultuarische Störung, Budapest,30.skpri­. = durch welche Die Gegner der patriotischen Serben deren ruhige Berathung in Ungarisch-Weißfirchen unterbrochen und eine entsprechende Bez­iehtupfassung verhindert haben, besist symnptomatische Bedeu­­tung. Dieselbe it nämlich nur eine konsequente Fortlegung jener Opposition, welche sich gegen das neue Programm der ungarischen Serben erst bei Gelegenheit der Budapester No­­tabeln-Konferenz und später in der großen serbischen Bolisz­versammlung zu Groß-Rikinda manifestirt hat. Diese Oppo­­sition ist bestrebt, jedwede Verständigung und Verführung des serbischen Wolfes mit den gejeglichen Zuständen in der österreichisch-ungarischen Monarchie ü­berhaupt und in unserem Daterlande insbesondere zu vereiteln und bei jenem Stand» punkte der starren Negation und Ngitation zu verbleiben, den Das Groß-Becskerefer Programm vom Jahre 1869 unter der bestimmenden Leitung des Dr. Miletics als paz­­itisches Glaubensbekenntniß der Serben­ in Ungarn fest gesegt hat. Die Unfruchtbarkeit und Schädlickeit dieses Kampf­­programms ist einsichtigeren Männern unter den Serben dies, und jenseits der Dran schon längst klar geworden und die Bersuche und Anläufe zur Herstellung besserer Verhält­­nisse wurden innerhalb des besten Dezenniums zu wieder­­holten Malen unternommen, Leider stets ohne Erfolg ; die Schuld hievon trifft zum Theil auch die restenden Kreise der Regierung und deren Organe, worauf wir unten nochmals zurückkommen werden. Erst dem neuesten Schritte der beiden einflußreichen Männer, des Dr. Nik. Marimovics und des Dr. G. Kakapinovics ward ein günstigeres Resultat zutheil und die spontane, in breiten Schichten des serbischen Volkes im­ Fundgebende Zustimmung beweist die Ersprießlichkeit und Das tiefempfundene Bedürfnis einer Aenderung in der bisherigen politischen Haltung der Serben in Ungarn and Kroatien. Es ergibt sich daraus zugleich eine erfreu­­liche Sinneswandlung, welche bei diesem Bolte Wurzel ge­­faßt hat und deren Pflege und Förderung in wohlver­­standenem­nteresse sowohl der Serben wie des ganzen Landes überhaupt liegt. Welche Faktoren auf die Herbei­­führung dieser Wandlung eingewirft haben, wollen wir für diesmal nicht untersuchen. Jedenfalls steht unter ihnen die gänzliche Erfolglosigkeit der Meileties’schen Parteipolitik, dann Die bedeutsame Umgestaltung der Dinge auf der Balkar- Halbinsel, namentlich auch die veränderte Politik des be­nachbarten serbischen Königreiches nicht an ec­ter Stelle. Von altneiterem Autoreffe erscheint die Frage nach dem Wesen der heutigen s­erbischen Opposition, welche sich den ‚Ssutentionen der gemäßigten Serben in den Weg stellt und deren Wirken zu paralysiren oder dasselbe ganz zu ver­hindern sucht. Diese Opposition it vor Allem seine ein­heitliche, sondern fett­lich aus sehr heterogenen Elementen zusammen. Da sind die Ulternationalen mit dem omla­ Dinistischen Anhange, Die sozialistische Fraktion und die Klerikalen ; in ihren speziellen Zielen gehen Diese Strö­­­mungen ziemlich weit auseinander und wir den gegebenen Falles sie gegenseitig aufs entschiedenste bekämpfen ; heute lassen sie ihre wechselseitigen Differenzen ruhen, um sich mit vereinten Kräften gegen den gemeinsamen Feind zu wenden. Die gemäßigte Partei der patriotisch gesinnten Serben, welche das Groß-Rifindaer Programm geschaffen hat, bildet für jene Strömungen eine gemeinsame Gefahr, weil Die Herstellung eines gesunden, aufrichtigen V­erhältnisses der Serben zum ungarischen Staate und zur ungarischen Nation jenen extremen Kräften und Elementen jeden Halt und Boden entziehen würde. Darum gilt es diesen Elementen, jed­wede Konsolich­­ung der neuen Parteirichtung im serbischen Volke zu h­intertreiben. Daß hiebei die sozialistischen Schwärmgeister in erster Reihe stehen, darf bei der Matur dieser Umsu­rzler nicht Wunder nehmen ; wohl aber erwedt es billig Erstau­­nen, daß auch die Wortführer der kirchlichen Autoreifen mit diesen Feinden aller staatlichen und sozialen Ordnung ge­meinsame Sache machen. Nicht minder hat es allgemeines ‚Aufsehen hervorgerufen, daß Dr. Michael Volft in seinem Briefe an den Chefredakteur des „Pefter Lloyd" ebenfalls die neue politische Haltung der gemäßigten Serben nur mit Mißtrauen und Mißgunst behandelt und selbst von Verdächtigungen sich nicht fern gehalten hat. Wir zollen der Berson des Reichstags-Abgeordneten Dr. M. Polit alle gebührende Hocachtung, obgleich wir seine politischen Anschauungen in vielen Punkten nicht theilen , müssen jedoch betonen, daß nach den uns zugehenden Mach xichten sein Verhalten gegenüber dem neuen Serben-P­ro­­gramme und namentlich sein oberwähntes Schreiben vom 17. b. weit verbreitete Indignation erzeugt hat. Der elegische Hau, dieser Ton der Designation und der Melancyolie, welcher, in dem Briefe verwaltet, man über die eigentliche Gesinnung des intimsten Bundesgenossen von Dr. Mile­tics nicht täuschen. Jener Mann, der im Parlamente muthvoll (oder muthwillig ?) den Kampfruf: „Bei Philippi sehen wir uns wieder !" erschallen Tief, will nun ruhig und thatlos zusehen, ob die „neuesten Kund­­gebungen der wahre Ausdrud für die Strömung im ser­bischen Volke” seien. Das künnte die Meinung erweden, als wäre dem Dr. Polit diese „meuerte Kundgebung“ etwas Üeberraschendes, etwas Unermartetes gewesen, wovon ex vordem weder Kunde noch Ahnung besoffen habe. Diese Meinung wäre indessen eine grundfalsche, Die Wahrheit it vielmehr nach einer uns aus glaubwürdiger Quelle zugehenden Mittheilung die, daß Dr. Bolit von allen vor­bereitenden Schritten, welche die neue Bartel-Konfim­irung im serbischen Bolfe Herbeiführte, nigt blos aus­reichende und rechtzeitige Kenntnis hatte, sondern daß er d­iese Schritte auch gebilligt ja sogar an denselben aktiven Antheil genommen­ hat. , Umso bedauerlicher erscheint deshalb dessen Julia­tion, wo er behauptet, daß „einigen seiner Konnationalen der Gedanke vorgeschwebt habe, durch den Eintritt in Die Negierungspartei dem­ Sturz des Patriarchen Angyelics herbeizuführen“ oder wenn es sich soweit vergißt, den Urhebern der neuesten politischen Entwicklung unter den Serben die Absicht zu imputiren, daß sie „blos den Zweck haben, einige Wahlbezirke für Die Serben zu retten". Hear Dr. Polit füme in die ärgste Bedrängniß, wer man ihm dazur vers­chalten wü­rde, diese seine verdächtigenden Behauptungen stich­­haltig zu beweisen. Und was würde wohl Herr Dr. Volft Dazu sagen, wenn man Gleiches mit Gleichem vergelten und von ihm sagen wollte, seine politische Haltung sei von der Besorgung um, eine gewisse sehr einträgliche Anwaltstelle beeinflußt­e eine Ansicht, die absolut nicht die untrige ist, Die aber eben so berechtigt erscheinen wilde, wie das Mißtrauen, welches er den versöhnlichen Bestrebungen eines ZTheiles seiner Konnationalen entgegenbringt.­ Auch wir sind nicht im Stande, Herz und Nieren dieser Lektoren zu prüfen ; „man weiß nicht, was noch werden mag", allein Die „nenesten Kundgebungen der Serben” bieten wenigstens bisher se­ien genügenden Grund, dahinter irgend­welche persün­­lichen Nebenzwecke zu vermuthen ; sie haben auch seinestwegs ein „gouvernementales“ Gepräge, wie denn auch in Großkifinda es geben serbischen Wähler und Deputirten Freigestellt” wurde, ich, dieser oder jener auf staatsrechtlichem Boden stehenden politischen Partei anzuschließen. Daß die Mlerikalen vers­­ucht haben, das Zerrain fir sich zu gewinnen, Tanz doch nicht auffällig erscheinen ; dasselbe thnten ja in Budapest und in Kikinda auch die Mftranationalen und die Sozialisten. Weshalb wirft Dr. Volft die Gemäßigten seines Volkes acht auch mit diesen Extremen­­ in Einen Topf ? Der getranste Ehrgeiz war zu jeder Zeit ein schlechter Berather und: Die Erkennt, daß man jahrelang den unrechten Weg gewandelt ist und nur durch eine aufrichtige Umkehr wieder auf die richtige Bahn gelangen könnte — diese Wahrnehmung mag allerdings schmerzlich und demüthigend sein. Aber dadurch werden noch keineswegs die verdächtigenden Iufim­ationen gerechtfertigt und’ Das eigene politische Miß- oder Ungesuht verleiht noch Fein­recht, andere und — wie es bisher den Anscein hat — aufrichtig patriotische Bestrebungen zu denungiven. Den Ultra-Nationalen ist die Herrschaft über das serbische Volt in Ungarn und Kroatien heute bereits zum größten Theile entzogen worden. Mit dieser Thatsache muß auch­ Dr. . Polit fich wohl oder übel abzufinden suchen, wenn seine­ Position im öffentlichen Leben seines Torfes überhaupt wo möglich sein sol. Wie wir [don oben hervorgehoben Haben, kann neue Serbenpartei in ihrer Totalität nicht als ein Theil der Negierungspartei betrachtet werden, da der Anschluß an eine der bestehenden staatsrechtlichen Parteien der freien Wahl überlassen wurde. Allein vom Standpunkt des Landes, und wohl aus der Negierung, bildet diese neue Gerben­­partei jedenfalls eine erfreuliche Erscheinung in unserem politischen Leben. Sie bedeutet abermals einen Schritt zur weiteren innern Konsolidirung des Landes, zur Beseitigung der staatsrechtlichen Opposition und zur D Beilegung des nationalen Haders, womit die Einschränkung zentrifugaler Kräfte und Elemente und ein engerer Zusammenschluß aller Staatsbürger als eine natürliche Folge verbunden ist Wir zweifeln daher nicht im Windesten, daß Die hier in Nede stehenden Bestrebungen der neuen serbischen Partei — so weit es sich dabei um offen eingestandene, klau definirte Ziele handelt — von ungarischer Seite das freundlichste Entgegenkommen finden werden. Es liegt dies auch im Interesse einer endlichen Regelung der Auswände in Kroatien, wo das serbische Volfselement seit der Einverleibung der Militärgrenze an Bedeutung namhaft gewonnen hat, weil es ja bekannt ist, daß Die Serben von jenseits der Drau fi) der neuen Diesseitigen serbischen Bartei voll und ganz a­ngeschloffen Haben. Auf dem ‚Boden des „Dreieinigen“ Königreichs sind sowohl die Ultra­­nationalen, wie auch die Kleinfalen kaum anzutreffen. Eines glauben wir jedoch­ — eingedent des alten Gutes clara pacta boni amiei — offen aussprechen zu müssen. Wir reffektiven nicht eben auf eine diesbezügliche Andeutung im dem Schreiben des Herrn Dr. Polit, über dessen objektiven Werth wir uns bereits ausgesprochen haben ; allein wir erklären, um jedes Mißverständniß zu beseitigen, offen und bestimmt: bezüglich der Stellung des P­atriachen gibt es seine Diskussion und seine T­ransaktion ist in dieser Be­­ziehung irgend­ein­ Hintergedank­ vorhanden, glaubt man mit Zeit und Geduld, auf Ummwegen die in der Front uneinn­ehmbare Position des Patriarchen Auggelics um­­gehen und von südwärts nehmen zu künnen, so möge man auf jeden ferneren Schritt verzichten, denn jedes Bemühen, hinter welchen sich eine solche Absicht verbirgt, it ein Durchaus aussichtsloses und wird nie Erfolg haben. Hoffentlich ja wie möchten sagen , ohne allen Zweifel — sind die Führer der neuen serbischen Partei hierüber vollständig in Klaren und werden das Unmögliche gar nicht versuchen wollen ; über alles Andere, über das moralisch Mögliche werden wir uns recht gern und gewiß au) ohne Schierigkeit mit ihnen verständigen. — di B Dreier-Ausschuß des Oberhauses hat heute Mittags unter Boreiß des Präsidenten Ladislaus v. Szögyény eine Lisung gehalten, in welcher dr Gewerbegejek- Entwurf berathen und angenommen wurde. Der Bericht wird in der morgen um 11 Uhr stattfindenden Sigung des Oberhauses vorgelegt und wahrsceinlich noch im Laufe dieser Woche im Plenum berathen werden. =.Die reichstägige Unabhängigkeits - Partei hielt heute Abend 3 eine Konferenz, in welcher der L­segentwurf über den Dau des netten Parlamentshauses zur Berathung gelangte. An der Debatte nahmen unter Anderem Dlafius Orban, Sana Helfy Alois Unger Ferdinand Szedersenyi, Otto Herman und Bidlicztay t­eil und wurde die Ableh­­nung 068 Entwurf und die Einweihung eines Beschluß­­antrages beschoffen, in welchen die Regierung zur Vorlage eines unseren finanziellen und baulichen Verhältnissen entsprechenderen Planes aufgefordert wird. Auch möge die Regierung bezüglich des einzureichenden Planes das Gutachten der Hauptstadt und des haupt­­städtischen Baurathes einholen. · Wie die»ngramer·8ectung«erfährt,hat sich das Aktions­­komité der Nationalpartei bereits über den der Partei-Konferen­z beim reugn 008 Landtages vorzulegenden Entwurf einer Beschärfung der Hausordnung geeinigt und findet die Schlußredaktion desselben in der heutigen Sigung des Aktions- Komitee Statt. Die Absicht, dem Landtage solche Bestimmungen und Buräge zur Hausordnung in Antrag zu bringen, welche geeignet sind, die Würde des Hauses und die Ehre jedes einzelnen Mitgliedes gegen Angriffe im Hause erfolgreich zu fchtigen, soll erst in dem Mos­mente zur Ausführung kommen, wenn das Verhalten der extremen OOpposition den Berweis hergestellt, daß ein erfolgreiches Wirken des Landtages ohne V­erschärfung der Hausordnung unmöglich ist. 68 wird keine Maßregel geplant, welche die Modefreiheit der Abgeord­­neten an nur im Mindesten beeinträchtigen könnte, doch soll hin­reichender Schub gegen Verdächtigung und Schmähung des Landtages, der Mitglieder und der Regierung geboten und der Standal aus dem Hause verbannt werden, in welches das Bolt die Elite der Intelligenz des Landes zur Berathung über sein Wohl und Wehe, nicht aber zu unwürdigem Skandalmachen entsendet. 3­st lieber einen angeblich bevorstehenden „Aufstand” in der Herzegovina meldet der „diplomatische“ (?) Korrespondent der offiziösen Petersburger „Nowoje Tremja" in Detterreich-Ungarn unterm 26. 9. M. seinem Blatte aus Budapest (!), daß derselbe­ in den ungarischen Negierungskreisen erfahren habe, in der Herzegovina sei ein Aufstand „im Anzuge”., „Es handelt si:" Schreibt der xufsische „Diploutat” wörtlich, a „um die Störung der Ordnung in verschiedenen Theilen des Landes und in das Auftauchen einiger starter und gut bewaffneten Ifchetas (Banden). Darin erblickt die ungarische Negierung den Beginn eines ernsten Aufstandes ; man glaubt, daß derselbe diesmal unter den Unzufriedenen in Serbien Widerhall finden könne. G3­lt sogar der Verdacht vorhanden, daß die „Revolutionäre“ und „Banitanisten” eformen seien, in diesem Frühjahr auf der ganzen Halbinsel eine Bewegung hervorzurufen ; die bulgarischen Demonstrationen, die Aufregung unter den Griechen und die herzegovinischen Tsb­etas — all das sind Symptom­e einer und derselben Krankheit. In Budapest und in Wien rechnet man stark auf die konservative Strömung in allen europäischen Kabineten.“ Von dieser ganzen Räubergeschichte ist hier absolut nichts be­­kannt ; die Berichte aus den offupieren Provinzen lauten vielmehr so befriedigend, wie noch nie zuvor. Der „Diplomat“ der „Nomoje Wrenja” hat also entweder einfach gelogen, oder wir haben es da mit einem Börsenmanöver zu ihm­, dessen Tendenz dahin geht, die österreichisch-ungarischen Papiere zu diskreditiven, un­ f­r die neue russische Anleihe lag zu machen. = Mach einer der „Bol. Kor.” aus Konstantinopel zugehen­­den Mittheilung wird daselbst in unterrichteten Kreisen die Helfe des Fürsten Vogorides nach Konstantinopel, da derselbe bei der Pforte um Enthebung von seiner provisorischen Gewalt an­gesucht und auf das russische Kabinet die Aufmerksamkeit der Pforte auf den Umstand gelenkt hat, dab­eir den Fall organische Statut für Ostrumelien die Verwaltung der Provinz duch den General-Direktor des Innern vorsehe, als gleichbedeutend mit völligen DBerlaffen des Westens in Philippopel angesehen. Da die Pforte bisher keinerlei Andeutungen in Betreff ihres künftigen Vors­­chlages gemacht hat, gilt eine längere Dauer des nunmehr ein­­tretenden Provisoriums Krestovics als sehr wahrscheinlich. Er ver­­lautet zugleich, daß die Kandidatur des Lekteren in Pfortentreifen an Chancen gewinne, wogegen in Betreff der Intentionen des P­alastes in dieser Angelegenheit nach wie vor vollständiges Dunkel Herrscht, Die, der Balanz daS am­ Wahlkemenung, Die Deputation der Großwardeiner Liberalen Bartei ist heute Nachmittags hier eingetroffen, um den Minister-Präsidenten Tiba zur Annahme der Kandidatur zu ersuchen. Die Deputation besteht aus 108 Mitgliedern und wird morgen um 2 Uhr Nachmittags vom Minister-P­räsidenten im liberalen Klub empfangen werden. Der Sprecher der Deputation wird Sigmund NRitodk sein. Aus dem Giralter Mahlbezirk wird ung geschrieben . Auch in unserem Bezirk it die Wahlbewegung eröffnet, insofern nämlich­­ beide Kandidaten den Bezirk bereiten, und während der gegenwärtige Abgeordnete des Bezirkes, der zur gemäßigten Opposition gehörige Roloman v. Defjemwffy, seinen unter dem Bolte bereits von zwei früheren Wahlen her bekannten stereotypen Mechenschaftsbericht in den zu Zentren erhobenen größeren Gemeinden vorträgt, hält der zur liberalen Partei gehörige Kandidat Dr. Leopold Gra d, Advokat zu Goeries , dessen sympathische Person im ganzen Bezirk benannt und beliebt ist —, in jedem einzelnen Dorf des Wahlbezirkes seine Programmrede im fließendsten Slowakisch, unter allgemeinem Beifall des Volkes. Er wird allenthalben freundlich empfangen, ja es werden Abgesandte der einzelnen Dörfer, die er noch nicht besucht hat, zu ihm geichtet, Damit er auch dahin Fomme und seine Programmrede halte. Mehr denn 600 Wähler haben den Pr. Glüd ihre Unter­frügung nicht nur mündlich versprochen, sondern auch mit ihren Unterschriften bekräftigt. Wenn man noch­ erwägt, daß von den 1575 fonstribirten Stimmen ein großer Theil — circa 800 und vielleicht noch etwas mehr — zufolge der inzwischen erfolgten Todesfälle und Auswanderungen wegfällt und ein Theil­ am Wahltage zur Abstim­­mung gar nicht erscheinen wird, so muß man zu dem Schluffe ge­­langen, daß die Chancen des Dr. Glüd sehr gut stehen. * Im Ouun-Batajer Bezirk wurde der Kalocsaer Ober­­not für Edmund Gajäary von der liberalen Partei Fandivirt. Seine Wahl scheint gesichert: R Die Szolupfer liberale Partei hat den Stuhlrichter Julius Bárczat fandidirt. Der Konferenz präsidirte der Advokat Franz Kiss und den Borsálag, Bárczai zu Tandidiren, machte Stefan Schefesif­fen. ... Die gemäßigte Opposition im St.-Gottharder Bezirk fan Didiste vorgestern das Mitglied 08 Rittergiten-O­rdens B. Lóstay. Im Kulpiner Bezirk (Bácser Komitat) wurde heute, wie nun gemeldet wird, unter zahlreicher Beteiligung der Wähler der gegenwärtige Abgeordnete Milos Dimitrijevics Kandidint. Aus Weiskirchen wird gemeldet: Die hiesige Liberale Partei hat bisher zwei Kandidaten für das Abgeordneten-Mandat u. a. den bisherigen Abgeordneten Mihajlovics und den Kata­­ster-Kommissär Franz Rothey nominirt. Die gemäßigte Opposition hat Franz Greiner ihrerseits Kandidi­t und auch die Bürgerschaft serbischer Zunge will einen eigenen Kandidaten aufstellen. Dieselbe hält zu diesem Zweck am 11. Mai eine Besprechung. Der Abgeordnete des Buzlaser Wahlbezirkes Emerich B­a­rz­­ics hielt vorgestern hier und heute in Millberg seinen Rechen»­schaftsbericht. Wargics wurde auch für die nächte Reichstags- Periode Fandidirt und nahm die Kandidatur an. Er erklärte, auch für die Folge Anhänger der liberalen Partei bleiben zu wollen. In Morasgieza fand heute eine zahlreich besuchte Wähler­­versammlung statt, wobei der Beschluß gefaßt wurde, das Abgeordneten- Mandat für die nächste Reichstagsperiode dem Großgrundheleger aus Baradia Baron Nikolaus Baics, der zu der serbischen königlichen Dynastie in naher verwandtschaftlicher­­ Beziehung steht, anzubieten. Derselbe erklärte sich zur Annahme bereit und wird mit einem libe­­ralen P­rogran­n auftreten. ( Wien, 30 April. Drig.-Rom­.) Die Berleihbung des Ordens vom goldenen Bließ an den König Saros von Rumänien hat unzweifelhaft eine politische Bedeutung, man ist seit 1848 in Oesterreich-Ungarn nicht mehr so streng in der­­ Verleifung von Ordensauszeichnungen als früher, aber mit dem goldenen Widderfel wird noch immer nicht „herumgeworfen“. Man ist mit ihm sogar rigoroser und sparsamer als die Könige Spaniens, die er bekanntlich auch verleihen. Gegen­­wärtig gibt es ohne den Kaiser und den Kronprinzen 78 Nitter vom goldenen Vließ, ich meine österreich­is­che Nitter. Darunter sind alle volljährigen Erzherzoge, die Könige von Steb­en, Sayfen und Baiern, der regierende Fürst zu Liechtenstein, einige baierische und sächsische Prinzen u. s. w. Ungarn ist verhältnismäßig nicht stark ver­­treten, es gibt nur sechs ungarische Ritter, nämlich den Fürsten Paul E­sterhazyy (1862), den Grafen Julius Andräaffy (1877), den Grafen Mori; E­sterházy (1878), den Grafen Alois 8­áz r­onyi (1878), den Grafen Betr Belacsevich und den Grafen Julius Szápáry (diese Beiden 18381). Einen seiner „Zoijonisten“ hat Ungarn vor Kurzem verloren, nämlich den Grafen Sziraly. Der älteste Ordensritter it gegenwärtig Gizherzog Albrecht, nicht, wie gewöhnli erzählt wird, Sunft Schwar­­zenbeiberg. Erzherzog Albrecht trägt die­ Gollane­ von Gold und Granaten seit 1830, Fürst Schwarzenberg exit seit 1836 ; die beiden jüngsten Ritter sind ihr Graf Szápáry und der mit dem portugiesi­­schen Hause Braganza und mit dem Kaiserhaufe verwandte und ver­­­gmägerte Fiist Am­ Lömwenstein-Werthheim-NRo­­senberg. Seit drei Jahren is­t ein neuer Toifonist ernannt wor­­den, wohl aber sind einige in der­­Zwischenzeit gestorben. Ein Gebrauch (nicht eine Borschrift) will, daß in der Regel mehrere Blickvitte auf einmal ernannt werden, nit einer allein. Eine Ausnahme (meines Willens die erste) wurde zu Gunsten Andraffys gemacht, gilt dieser Gebrauch nicht für Gouveräne. Diese auch allein „Everit”. Die Taxe für Verleihung des goldenen W Vließes beträgt­ 1000 Dukaten, allerdings sind die Herrschaften, die das Vließ bekommen, in der Regel in der Lage, sie zu bezahlen. Bon der Tate fällt ein Drittel dem Kanzler, ein Drittel dem Beamtenpersonal des Ordens, ein Drittel dem Aerar zu, und das Vließ wird nie taxfrei verliehen. Die Devise des Ordens it: „Je lay empris.” („Ich hab' 8 unternommten.“) Die Dekoration, die seit der Gründung nicht geändert wurde, ist so bekannt, daß sie wohl seiner Beschreibung be­­darf. Von Oesterreich aus wird das Vließ nur an Personen, die natholinger Religion sind nd s echzehn ritterbürtige Ahnen aufweisen, verliehen. Spanien gibt das Viieh gelegentlich auch an Katholiken und Bürgerliche. So hatten, respektive haben beispielsweise Thiers und Gr&ny das Blick von Spanien bekommen, wenn ich nit ivre, and Bismard, Fürst Gottscharoff war ebenfalls spanischer Toifonist, jedoch werden­­­­­ ­ . . .­­ . Vizegespan "wo der Moment entscheidend, der Zufall die größte Rolle spielt und prinzen zu bdl denkt, erforderte der Staatsmann : „Bei un die Un­wahrscheinlichkeit‘ öfter zutrifft als das Wahrscheinlichkte, sind die unmittelbaren politischen Folgen dieser Reife gar nicht abzusehen. Wenn ich ihnen sage, daß der Sultan vom Stronprinzen entzüdt und von der Kronprinze ihin bezaubert ist, so hat dies in politischer Beziehung gar nichts zu bedeuten. Die Herrscherlaune wechselt in jedem Augenblick, und abgemachte Verabredungen, festgestellte­­ Verfü­­­gungen werden im Handumdrehen abgeändert, wie Sie sich davon auch während Ihrer kurzen Anwesenheit, überzeugen konnten. Wir glauben aber, daß Die Reife des Kronprinzenpaares sehr große und günstige mittelbare Folgen nach ft­ ziehen kann. _, b Dürfte ih En. Exzellenz fragen, wie Sie sich diese Folgen enken — Ich denke, daß die Erfahrungen, die sich Ihr Kronprinz hier gesammelt hat und­ in­ Rumänien und Serbien noch fammy wird, zur Befestigung einer ersprießlichen politischen­­ Nichtung tragen und das Verhältniß der Türkei zu ihren ehemaligen Staaten an der untern Donau Hären werde. A(Z Türke ge­­dem Standpunkte aus, halt das Weiterbestehen, ja sogar die gung des türkischen Reiches eine Nothwendigkeit für, das eure Gleichgewicht sei. Eine Hauptbedingung für diese Kräftigung in die reinen Nachbarstaaten auch von dieser Nothwendigkeit Duchdrungen werden, ebenso wie die österreichig-ungarische Monarchie nach meiner Ueberzeugung hievon duch­drungen ist. Nun sind aber alle drei Kleinen Donauftaaten von einer revolutionären Strömung unterwühlt, die sich Scheinbar gegen die innere Politik der gegenwärtigen Negierungen rich­­tet, die aber in Wirklichkeit, von Nukland fortwährend unterstüht, unauf­haltsam auf die Förderung russischer Blűne hinarbeiten. Abgesehen nun von Bulgarien, auf dessen Wohlwollen mir noch lange Zeit nicht rechnen dürfen, wird der Besuch des Kronprinzen in Bukarest und Belgrad die Stellung der dortigen Regierungen — das hoffen und wünschen wir — offenbar kräftigen. Mit Nachsicht auf die fa__—. Hoffnung hat man nun die Nachricht von dem Besuche des Kon­­prinzen in Konstantinopel mit Freuden begrüßt und bedauern wir nur umso lebhafter, daß man der Mißton störend wirkte. Allerdings trifft dafür die ganze Schuld nicht und. Man darf nicht vergessen, daß wir im Oriente leben und daß unsere Anschauungen, Gebräuche und Traditionen von jenen 068 westlichen Europa jeher vers­­chieden sind. > j Wien, 30. April. Ovis. Telleg­r.) Der Vorstand der Vereinigten Linien hat Namens des Klubs an den Fürsten­­har­los Auersperg, der morgen jenen siebzigsten Geburtstag­ feiert, folgende vom Abgeordneten Toma Bezut verfaßte Adresse gerichtet: „Sm. Duchlaucht! Die heramnahende Feier des siebzigsten Geburtstages Ew. Durchlaucht hat der Vereinigten Linken des öster­­reichischen Abgeordnetenhauses willkommenen Anlaß geboten, neuer­dings der damvergänglichen Verdienste dankbar zu gedenken, welche Ew. Durchlaucht, treu den ruhmreichen Traditionen eines von Be­schlecht zu Geschlecht glanzvoll fortgeerbten Patriotismus, — sich um die Entwicklung und Konsolidirung unseren Staatswesend auf einheitlicher mund­­freiheitlicher Grundlage erworben haben. An einsichtsvoller Wü­rdigung der historisch gegebenen Vorauslegungen, unter denen unser geliebtes Oesterreich zu einen mächtigen und angesehenen Staatsganzen erstarkt ist, und in fac­­hlichendem­­ Verständniß für die von dem fortschreitenden Zeitgeiste ges forderten Bedingungen einer gedeihlichen und zielbewußten Ent­wick­­lung haben Ew. Durch glaubt ihre reichen Kräfte unermüdlich der Verwirklichung derselben Keen gewidmet, welche die Vereinigte Linke stets hochgehalten hat und auch in der Zukunft, mit dem vollen Diuthe, den sie aus ihrer mersegütterlichen poli­­tischen Ueberzeugung — schöpft, — vertheidigen wird. Eine dieser staatserhaltende I­deen fordert, daß die Deutschen Desterreichs in jener Stellung erhalten werden, die ihnen die historische Entwicklung des Staatslebend, das eigene Verdienst und die oft erprobte opferwillige Liebe zu Desterreich erworben haben und die ruhn­gefrönte Wirksamkeit En. Durchlaugt ist ein überzeugendes Beispiel, wie innig sich die Begriffe der österreichischen Vaterlands­­liebe und der Liebe zum eigenen Volke harmonisch verschm­e­gen. In dantbarem Bewußtse­in der glänzenden Verdienste Em. Durchlaucht um den österreichi­gen Staat und das deutsche Wolf in Oesterreich würdigend, hat die­­­ereinigte Linke durch einstimmigen lebhaft akklamirten Beschluß ihren Vorstand beauftragt, Em. Durchlaucht zum 70. Geburtstage die a­lt Ebagz ős bel­äiten Glühwünsche darzubrin­­gen. Möge die V­orsehung Em. Durchlaucht noch lange Jahre zum Wohle des Vaterlandes kräftig und Wohlgemuth erhalten.” Brag, 30. April. Drig-Telegr) Für Carlos Auersperg ersuchte, mit Nachsicht auf den Trauersal in seiner Familie von den ihn seitens der deutschen Partei zugedachten Ovationen anläßlich seines heutigen siebzigsten Geburtstages abzu­­sehen und verfrierte Dr. Schmeytal gegenüber, daß die deutschen P­arteigenossen in allen Lagen auf die Treue seiner Heberzeugung und sein unmandelbares Festhalten an der deutschen liberalen Sache bauen können. .französischen Botschafter Courcel verlautet,Bismarck habe . · —" Berlin­,30.April­(Orig.-Telegr.).Die »National-Zeitung«­betra­chtets die Kon­ferenz als gescheitert da Frankreich von England bündige Garantien eines V­erzichts auf die Annexion Egyptens gefordert hat, Garantien, melche Gladstone verweigern dürfte. — Bezüglich­ der Besprechung Bismarc’s mit dem erklärt, Deutschland werde sich auf der Konferenz, wenn sie stattfinden sollte, neutral verhalten und Frankreich allen Spielraum zur Geltendmachung seiner Interessen Lasfen. — Der Kaiser empfing heute den Minister Buttfamer. Berlin, 30. April. (Orig -Telegr) Li FVong-PBao wurde an Stelle Tjengs zum Gesand­­ten Chbinas in Baris ernannt. CB. London, 30. April. (Sikung des Unter­hauffes.) Das Unterhaus verwarf mit 149 gegen 79 Stimmen Die 8 CB. Madrid, 30. April. Insgesammt wurden 98 oppositionelle und 329 mi­nisterielle Deputirte gewählt. CB. Madrid, 30. April. (Offiziell‘) Die Offiziere der Depotitation Santa Goloma (Katalonien), welche die Erhebung des Landes provoziren wollten, wurden heute Morgen?­e­fangen genommen. Der Kapitän Mangado wurde b­er­ichtet und seine Bande zerstreut. Es befindet sich kein Insurgent mehr auf dem Boden von Spanien, von der Regierung bekämpfte Bil, in welche die Leichenver­brennung legalieren sollte. b. K­onstantinopel, 30. April Orig-Telegr) Der Sultan hat den ersten Sekretär Der dt­. romanischen Botschaft in Bien, Nasri Bey, durch die Berleigung des Medschidje-Ordens II. Kaffe ausgezeichnet. UP.Temesvor­,30.April.Der Zivil-Adlatu­ s für Bosnii etk un­d die Herzegovin­a,Freiherr . . Igsxs Feodor v.Nikolics,weiltfettgesternhter.Heute besucht iker den Obergespan Dr . 53 und den Bürgermeister TH röf und begibt sie morgen zu vierwöchentlichen Aufenthalte auf sein Auds Gelege. Repefihen a. „Berker floyd." UP. Kafehau, 39. April. Das Abauj-Tornaer Komitat hielt heute eine außerordentliche Generalverssammlung, in w­elcher die MinisterialVe­rordnung­ bezüglich der Nn- und Erforderirung einzelner Gemeinden zur Verhandlung gelangte u­nd wurde diesbezüglich der Beschluß gefaßt, daß zur Ueber­­nahme resp. Uebergabe der gesanmten Schriftfuüde der an das Zent­­pliner Komitat abzutretenden Gemeinden Erdő Horvátt, Kemlosta und Regeoz Harombuta und der dem Borsoder Komitat zu infor­morirenden Gemeinde Szent Zalab, ein aus dem Komäaromy, Sofef Alth, Gabor Solte$, Johann Fü = bian, Julius Hammersberg bestehendes Komité ermittlet werde. Weiter wurde verrüt,daß die Gemeinde Szent JakabinT g « . aie x .$ SIR . § a. politischer Beziehung zum Tornaer Bezirk und zum Szimaer Wahl­­­EN bezirk eingetheilt werde. · Wien,30.April.(Ortq-Telegr.)Gute111 Vernehmen unch haben Oesterreich-Ih­rgar11,Deutschland, Italien und Rußland den Konf Nutz-Vorschlag aufgrund des in der britischen Einlad­ungsnote enthaltenen definitiven Programm­­s angenommen.Als Ort des Zusam­­mentrittes der Konferenz wird wahrscheinlich London ge­­wählt werden.Ueber die Haltung Frankreichs mnd der Türkei ist bisher Näheres nicht bekannt. Wien,30.April.»(Ong.-Telegr.)Nach Beendigung der Herbstmanoven wird sich­ gntan11forma­­tionell zufolge folgender Dislokationswechsel vollziehen : Das galizische Infanterie Regiment Herzog zu Nassan Nr. 15 kommt von Wien in seinen Ergänzungs-Bezirk Tarnopol; das gali­­sische Infanterie-­Regiment Erzherzog Ludwig Salvator Nr. 53 von Wien, Brod a.­d. Leitha und Steinabrühl in seinen Ergänzungs- Bezirk Stanislau, dagegen kommen aus Galizien das Infanterie- Regiment Nr. 24 von Kolomea und Lemberg, dann das­nfanterie- Regiment Nr. 89 von Lemberg nach Wien; ferner kommt das Hubaren-Regiment Baron Koller Nr. 8 von Stoderau nach Anna im Banat, das Hußaren-Regiment Prinz Liechtenstein Nr. 9 von Ruma nag Dedenburg, das böhmische Dragoner-Regiment Oraf Belacsevics Nr. 2 von Dedenburg nach Wiener-Weustadt, das Hubar­en-Regiment Herzog Württemberg Nr. 11 von Raab nach Wien, das Uhlanen­ hregiment Fürst Schwarzenberg Nr. 2 von Wien hat in Wiener-Neustadt das nac Kaschau abgehende Feldartillerie- Regiment Nr. 10 abzulösen, womit die Umwandlung von Wiener- Neustadt in eine Kavallerie-Division vollzogen wird. In Niederöster­­reich wird sodann eine neue Kavallerie-Brigade formirt, eventuell aus der ersten und der neuzubildenden Kavallerie-Brigade eine Kavallerie:­truppen-Division gebildet. · · · Wien,30.April·(Orig.-Telegr.)­Die »Presse«veröffentlicht folgendes Interview ihres Kon­­stantinopler Korrespondenten mit einem"der hervorragen­dsten­ und angesehensten türkischenc Staatstränner· Auf die Frage,tvas manjnd exk tü­rkische·n·politische 11 Kreisen­ «ü­ber,die politische Bedeutung der Orientreise des Kreis­­CB. Zriest, 30. April. Erzherzog Albrecht i­­­ach mittags zu zweitägigem Aufenthalte nach Görz abgereist. Rentberg, 30. April. Drig-Telegr) Die Kras­lauer­ Polizei erub­te, daß dem dortigen Ynardistens­treife außer dem Betardenwerft Malanksiemwicz noch Greudzinski, Sulczewnisti, Biebomski und Kozior angehörten. Zwei Tage vor dem Patardenwurfe wur­­den im Krataner Transversalbahn- Magazin 20 Kilogramm Pulver gestohlen. Die Polizei fahndet nach den Thätern; man vermuthet, daß dieses Pulver zur Füllung der Betarden gebraucht wurde. i­­n Berlin, 30. April. Drig-Telegr.) Die jüngsten Mittheilungen Nichter’s über das gelegentlich der Denkmals-Ent­­hüllung am Niederwalde versuchte Dynamit-Attentat führten gestern anläßlich des bei Botschaft abgehaltenen Manövers zu einem bemerkens­welchen Zwischenfalle. Nag Beendigung des Bataillons-Grerzierens [eh Prinz Wilhelm die Maunnschaften des Garde-Grenadier-Bataillons im Kreise schweiken und machte denselben von Dieser Attentats-Nachricht Mittheilung. Der Prinz hielt an die Truppen eine Rede, in welcher er die ernste Mahnung namentlich die anmwefenden Reservisten richtete, stets auch im Zivilverhältnis allen sozialistischen und anarchistischen Umtrieben entgegenzutreten Sollten sie jemals sozialistische Äeußerungen hören, so mögen sie die­­ betreffenden Personen zur Anzeige bringen, als Soldaten aber eice Batt­­gi­h gegen solche Leute einschreiten. Das in solcher Weise aposth­einsten phirte Garde-Grenadier-Bataillon it vorzugsweise aus Hahıd diverse zusammengefaßt, seien Heidelberg, 30. April. (Drig.­Teleg v2 Vormittags sind der Kronprinz und die Krır­zeffin,­des Deutschen Reiche, Jenak­iich und die Prinzessinen Charlotte und Viktoria ar zum Besuche ihrer Majestät derchs Beilage 2­»x Königin Elisabethbier einaetroffen·Jk" .. . 5 H — · « > ” 8 ent ret „real A a 4 REN

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