Pester Lloyd, Juni 1884 (Jahrgang 31, nr. 151-179)

1884-06-30 / nr. 179

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PBostämtern . , 3liederinnibe bein Posamte Oberhausen 17 M. 78 Pf. 7 ff. 85 kr., für me DE­L, Danube & Comp. köifevn, aufifigen Beltünmisz 27 "in M­ Mrumänten bei­­ 30 Ct., Serbien und Alossenegri bei den dortigen Poltäimtern 16 Fre. BWuplandı fl. 50 fv. in God pro anno.­­ Er­laments. Budapest, 29. Huni­ sz Die ersten Nachrichten von dr Londoner Konferenz sind ziemlich dürftiger Natur und ermög­­lichen Faum irgend­welche Vermuthung über den Ausgang der V­erhandlu­ngen. Man muß wohl Höflicherweise anneh­­men, daß die britische Regierung sie über den Bed, zu den sie die Konferenz einberufen, and wohl and über die M­ethode, in welcher die Aenderung des Liquidations-Ge­­feßes und Die Aufnahme des neuen Ansehens zu realisiren sei, vollständig Kar sei, aber bis zum gestrigen Lage hat sie hierü­ber eine bestim­mte positive Mittheilung nicht gemacht. Das sogenannte Memorandum, das den Botschaftern vor­gelegt worden, scheint nur eine erweiterte Ausgabe jenes finanziellen Exposes zu sein, das Lord Granpil­e seinen ersten Konferenzvorschlage am 19. April beigegeben hat. Wohl Hat es den Ansehen, daß dies Memorandum wenn auch nicht mit einer direkten Proposition, so doch Durch Die­ ganze Tendenz der Darstellung auf eine Blinsenreduktion der amifizierten Schuld vorzubereiten jagt, aber, wie gesagt, bestimmt -ausgesprochen ist diese Ab­­fit nicht. Vielleicht daß Die britische Regierung eine gewisse Scen trägt, mit einem solchen Plane direkt bhervorzutreten­. Aus Paris wird uns mitgeteilt, Dab nam, dort gegen eine neuerliche Binsenredaktion der egyptischen Schuld ernstliche, Einwendungen zu erheben geformen ft und wir glauben versichern zu können, daß auch Die Finanziellen Referenten anderer Staaten der Ai­ficht sind, daß es möglich sei, den an­gestrebten Zweck der Konferenz, Die finanzielle Konsolidirung Egyptens, ohne Zinsennreduktion zu erreichen. Die Sache wird der Konferenz jedenfalls mehr zu schaffen geben, als die Einberufer derselben erwartet haben möchten. Im Uebrigen dürften jedoch die Arbeiten der Konferenz vor jeder Störung gesichert sein. Das Tadelsvotum, das die Beihrer der Opposition im britischen Unterhause gegen die französische englische Abmachung eingebracht haben, wird weder dem Kabinett noch der Konferenz gefährlich werden. Das betreffende Votum besagt, daß „die Bedingungen des zwischen den Regierungen En­glands und Frankreichs ge­troffenen Uebereinkommens nicht derart sind, um Die Ruhe und gute Verwaltung Egyptens herbeizuführen f oder die M Uebernahme irgend einer Verantwortung ür die Ordnung der egyptisschen Franzen, sei es Durch ein Darlehen, sei es duch eine Garantie, zu rechtfertigen." In ganz England ist man der Abnsicht, daß die Einbringung dieses Tadelsvotums ein übereilter Akt gewesen, der nur zu einer demü­higenden Niederlage der S Konservativen führen werde. Nach der Rede, die Mr. Gord­en vor etlichen Tagen gehalten hat, it vorherzusehen, daß die Liberalen, welche der egyptischen Belitit der Negierung nicht folgen, £ 3 gleichwohl ablehnen werden, eine­ Vereinbarung in voraus zu verurtheilen, die noch­ sesten Dindenden "Vertrag bildet, sonsert vielmehr abhängig bleibt von den­­ Berathrungen­ der Konferenz sowohl, wie von dem weiteren Untheil des Bar E3 ist dennach högst, wahrscheinlic, daß Die Debatte über Das Tadellvotum­ der Konservativen nit der­­ Mmahne einer bereits angekündigten Motion des Bir. Arnold endigen werde, welche dahin lautet, daß das Parlament sein Urteil über die Vereinbarungen mit Frankreich zur­ehält bis zu dem Zeitpunkte, da es in der Lage sein werde, sein Votum auch auf die finanziellen Vorschläge, die der Konferenz unterbreitet werden, angzu­­dehnen, befürchten, daß die französische Politik dahin ginge, und es freut mir, daß der Herr Abgeordnete Michter in seine­r Wieder­­erwähnung des Wortes Meb mir Gelegenheit gegeben hat, nicht nur den Reichstag, fordern unsere ganze Bevölkerung über die Möglichkeit eines Krieges mit Stanh­eid, soweit menschliche Boraussicht zeigt,, set und für die Zukunft vollständig zu beruhigen“ (Bravo ! recht3.) me EEE­NRIEEWOSE, 3 — Der hochinteressante Parsus als der vorgestrigen Nede des Fürnten Bismarc, worin von den gegenwärtigen Beziehun­­gen Deutschlands zu Frankreich die Nede it, lautet wörtlich folgendermaßen :­­ „Wenn der­ Herr Abgeordnete Bamberger sagte, wir können uns gegen „Nasenstüber“ nicht beden, so muß ich die Frage s­fafi­­firen, wie wir uns beden künnen, sowohl England als Frankreich gegenüber. Wenn aber das nun von dem Hexen Abgeordneten Rich­­ter wieder aufgegriffen wird, gerade das Rotal von Met, so bin ich überzeugt, daß das wieder ein Ausdruck in seiner immer mehr sich annähernden Lebereinstimmung mit der Politit des Reichskanzlers und seines Wohlwollens für mich, aber einen Dienst hat er mir Diplomatisch damit nicht erwiesen, indem­ er gerade diesen Cat unter­streicht und reproduzirt. Andessen es schadet das auch nichts ; unsrer Verh­ältniß zu­ Frankreich, und besonders meine persönlichen Beziehungen zur franz­öischen Negierung, sind so gut, Halt der Herr Abgeordnete Nihter nicht in der Lage zu, ihnen zu schaden. Allurnhe­t Tiuts­ SH erinnere an die Zeiten bald nach dem Frankfurter Brieden, wo hier nicht blos von den rein oppositionellen Sra­tionen, sondernr von allen angenommen wide, im furzer Bett. wirden wie wieder Strieg haben, . Jut Sabre 1875 wurde mir hier einmal — Damals ging es vom Zentrum aus­­ gesagt, die Entscheidung über Krieg und Frieden Liege bei Rußland und wir seien davon abhängig, kurz, unsere ganze Situation machte hier nach dem Frieden von 1870 den Eimbruch, als ob sie eine prekäre wäre. Als ob wir, wie Friedrich der Große,­­ nach dem ersten französischen Krieg einen zweiten führen müßten.­­&3 hat ja, nicht­ an Elementen­ gefehlt, welche Diele Wieg­­- Kippleit herbeizuführen gesucht haben, in Frankreich natü­rlicherweise, wo die von ms­ine Vertheidigungskampf geschlagene Wine noch nicht vernarbt war, aber aug bei a­nderen Nationen Yates nicht g­efehlt an der Meinung die Gren­­tualität des Krieges näher zu rüden und wahleicceinü­her zu machen und dennoch, meine Herren müssen Sie mir das Beugniß, geben dab die Bolititheute,ziemlich vierzehn Jahre nach der Zeit, wo der nächste Krieg in ganz kurzer Zeit erwartet wurde, uns rund um so weit wir fehben können nur friedliche Aussichten biete, und absolut ein wahrndeim Jichfeit vorh­andenn­,daß wir in der mächten Beitin Krieg gervatdben könnten (Bravo), daß wir aber namentlich mit der französischen Regie­rung mit der jenigen sowohl als der vorigen, ununterbrochen in so vertraunenspopllen Be­zieh­ungen gestanden haben, daß mein perfüm­liches Wort jederzeit genügt hat, die fra­zösische Negierung über unsere Absicht für die Ankunft vollkommen zu beruhigen. (Bravo!) Das ist bei den historischen­­ Verhältnisser­, wie sie si seit 1870 ent­­wickelt haben, außerordentlich viel, diesen Maß von Glauben und Vertrauen in ımsere politif dauernd zur begegnen “durch­ mehrere Regierungen hineunh, und ich kann Ihnen die Bereicherung geben, Daß dieses gegensertige Vertrauen and­­reht und für die Zukunft unverändert fortbesteht. Also unsere Beziehungen zu Frankreich und zur der­­ französischen Regierung — wenn es auch Barteien und Zeitungen in Frankreich gibt, die Lieder heute ab­ morgen Krieg haben möchten — sind gerade 70 freundschaftlich und vertrauensvoll, wie jede andere in Europa, und es ist seine Befü­rchtung vorhanden, daß es in­ der Möglich­keit eines oppositionellen Stedk­ers Liegen winde, uns: Dadurch Ber­legenheit mit Frankreich und dessen jegiger Negierung zu bereiten, daß er die Möglichkeit eines französischen Krieges, wenn sie einmal besprochen wird, sehr in den Vordergrund Dränge. "3 wisden unserer und der Negierung in­­ Frank­reich herrsht volles Vertrauen auf die Ehrlich­­keit und Unferhtigkeit der gegenseitigen Beziehungen und auf­ das Wohlwollen mit dem wir jede französische Bestrebung be­s­che­nigt gerade auf die Wieder­­herstellung der früheren unnatürlien Dim wichtung die von Ludwig XIV. der Datirte gerichtet wäre Es i­ aber sein Grund, augensittlich­ zu ‚trachten. .. O AR­ IM. Iahnanıu Graf Bokili 7. —n— „Wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten.” Und der Mann, der heute aus dem Leben geschieden, Geheimrath FZM, Yohann Graf Nobili, erfü­llt Dieses Dichterwort in bdessen voller Bedeu­­tung. Denn wenn auch die heutige Generation den Ber­blicheren beinahe fremd gegenübergestanden, wie das bei einem abseits vom Gedränge des Tages an den äußersten Grenzen des menschlichen Alters seine Lebenslaufbahn der schliegenden reife wohl selbstverständlich­st, so hat es doch eine Periode gegeben, in der es dem Grafen Kobilt vergönnt gewesen, in einflußreicher hervorragender Steig als Soldat und als Diplomat seine Talente zu bethätigen und „den Besten seiner Zeit genug zu tun". Sir Jahre 1798 zu Hofefstadt in Böhmen geboren, als der Con des Hofverdienten Feldm­arschall- Lieutenants Johann Grafen Nobisi, der sich bei der denkwürdigen Cyffinaming von Balenciennes das Marin-Theresien-Kreuz erfochten und im Jahre 1323 zu Badua gestorben, war er von Jugend auf für den militä­­rischen Beruf besti­mmt. Er empfing af eine Ausbildung in der ehe­­maligen Ingenieur-Wiaderie, die er m 10. Mai des Sturm- und Drangjahres 1814 verlieh, um als Lieutenant in das Chevai­legers- Regiment Fürst Hohenzollern Nr. 2 — gegenwärtig Uhlanen-Regi­­ment Nr. 7 — einzutreten. Das Regiment fand bei der Armee in Südfrankreich nd er konnte dasselbe exit nach Einstellung der Feind­­seligkeiten erreichen. Dagegen fand er im nächsten Jahre, welches ihn beim Generalstabe des 6. o. 8. Grafen Frimont in Italien traf, Gelegenheit, seine ersten Spuren während des Feldzuges im Sura- Gebirge in den Gefechten von Ger, Fort d’Echfe und später bei Darinie in-Montenelle zu erwerben.­ach dem zweiten Sturze Napoleon Bonaparte’s stand der junge Lieutenant während der Jahre 1816—17 bei der Ossupations- Arm­ee­­ im Eljab, von wo er 1818 zur feinen Regimente nach Hessten in Galizien einwielte. Aber s­chon drei Jahre später traf ihn neuerdings die Entheilung zum General-Duartiermeisterstabe, und zwar zur Division Hessen-Homburg, welche zu dem in 9485 Königreich Neapel einrü­denden Expeditionskorps gehörte. Am selben Jahre zum Oberlieutenant befördert, fan er bald darauf — 1822 — zur Brigade des General Majors Klopfstein, die Messina befest­hielt. Mace einjährigen Aufenthalte in Sizilien nach Neapel ru­dwerfest, Stand er in Dausrnder Verwendung kein Hauptquartier und da be­gegnete ihn 1825 ein jeher merfmüldiges Abenteuer... Häufig, mit besonderen Missionen . betraut.. . wurden. er und. der Genie- Hauptmyann > (spätere, Feldmarschall - Lieutenant) Graf We­n­­ger3ty auf einer Convier-Neffe unfern des römischen Ortes Nadicoffani von­ Briganten. überfallen. BZwischen den beiden and den­ Mändern entspann : sich ein Kampf, in welchen festere zwar in die Flucht gejagt wurden, Graf Nobili trug aber eine so Fnwere Schußwunde am rechten Fuße davon, daß er ein volles Jahr krank darniederlag. Bei seiner Genesung nach Mailand verlegt und 1823 zum Hauptmann im General-Quartiermeisterstabe befördert, wurde er mit Arbeiten bei der Landesbeschreibung und Befestigungs-Kommission in Oberitalien betraut. Dieselben führten ihn auf seine interessanten Nekognoszirungsreisen nach Bientont, wo er die Alpenübergänge und die angrenzenden Gebiete des firosischen Frankreich studirte. Bei der Ein­üdung eines kaiserlichen Korps in die päpstlichen Legationen — 1831 — fungirte Nobili als General­stabs-Offizier der Moantgarde-Brigade GM. Karl v. Mengen.­­ In dieser Stellung fort er bei Bim­ini, wo ihm ein Pferd unter dem Leibe erschossen wurde, und bei Ancona. Nach der Einnahme dieser Festung nach Mailand zurückerlegt, traf ihn zwei Jahre später die auszeichnende Berufung nach Tavas in Mähren, wo die Kavallerie Brigade GM. Wilhelm v. Mengen die neue Madegfy i die Kavallerie- Mandvrir-Instenktion praktisch zur Durchführung zu bringen hatte. In Folge helfen wide Nobili, inzwischen zum Major befördert, unch der Brüfungs-Kommission zugezogen, welche 1834 beim Hofkriegsrathe über die erwähnte Intention Beichlag zu fallen hatte. Als er in nächsten Jahre zum Oberstlieutenant avancirte, rüdte er zur Dienstleistung in das 23. Infanterie-­­egiment ein, wel­­ches damals „Sölder von Söldenhofen“ hieß und in Ofen lag. In diesem Regiment rü­ckte er auch 1837 zum Obersten vor, umd als im nächsten Brühjahr die ungarische Hauptstadt von einer furchtbaren Weberschwenkung heimgefu­ht wurde, da war es Graf Nobili, der mit seinem Regiment, welches inzwischen den Grafen Geccopieri zum In­­haber erhalten, energisch eingreift, um­ Tausenden von bedrängten Men­schen das Leben zu retten und die Folgen der entjeglichen Katastrophe zu­ mildern. Die Erinnerung an das damalige Wirken 008 Regiments Beccopieri und seines umsichtigen Obersten Lebte roch ange in den­ Bedächtnisse der Schmetterstädte Ofen- Belt. Uebrigens bethätigte Graf Nobili auch­ bei vielen anderen Gelegenheiten jenen humanen Sinn und seine vornehme Denkart. So erwähnen wir­ blos zu Charakteri­­sirung des Verblichenen die Thatsache, daß es aus eigenen Mitteln die Summe von mehr als 20.000­ Gulden erregte, um die Sparkasse­­bücher einiger neengagirter Feldwebel­­ des­ Regim­ents zur erhenern, welche aurch das unredliche Vorgehen eines Offiziers veruntreut wor­­den waren. Um diese alten braven Feldwebel, welche nach­ dem­ Brauche der damaligen Zeit ihre Neengagierngs-Kapitalien in­ der Wiener Sparkasse deponirt hatten, nicht zu Schaden kommen zu­ waffen und den guten Ruf des von ihm befehligten Regiments zu wahren, zögerte er seinen Moment, ohne Aufsehen und in aller Stille aus seinem Privatvermögen die abgängigen Beträge nebst den Zinsen zu erregen. Heute, nach dem Tode Nobili’s, darf man die Gage wohl erzählen. Als auf Anregung des Feldmarshall- Grafen Radessy und seines Generalstabs-Ch­efs, des Freiherrn von Heß, eine Aus­arbeitung des Exerzier-Reglements der Infanterie in Angriff genom­­men wurde, erhielt Oberst Graf Nobilt im Jahre 1844 den Auftrag, die Neuauflage des Negle­ents zu verfassen. Er entledigte sich seiner Aufgabe zur vollen Zufriedenheit der leitenden Kreise und erhielt für seine Arbeit das Kommandeurkreuz des Leopold-Ordens. Eine weitere M Wü­rdigung seiner Fähigkeiten und Leistungen war in dem Umstande zu frehen, daß er gelegentlich seiner im nächsten Jahre erfolgten Be­förderung zum Generalmajor das Kommando der aus sechs Batail­­lonen bestehenden Grenadier-Brigade in Wien erhielt und kurz darauf auch mit der Umarbeitung der Mandvrin-Instruktion betraut wurde. In diese Tätigkeit fielen bei Beginn des Jahres 1846 die galizischen Unenchen, welche die Entsendung einer kombinieren Brigade aus Wien nach Krakau unter Nobili’s Kommando nothwendig machten. Die Nähe wurde übrigens rasch hergestellt und Nobili, kaum nach Wien zuvorgekehrt, im April desselben Jahres zum österreichischen Militär- Bevollmächtigten und Präsidenten der deutschen Bundes­-Militär- K­ommission zu Frankfurt a. D. ernannt. In dieser wichtigen Stellung trafen ihn die Ereignisse des Jahres 1848, nur verwandelte sie dieselbe in jene des österreichischen Besandten Für die neugegründete Exekutivbehörde des Deutschen Bun­destages. Die unerqundliche Entwicklung der Dinge in Frankfurt und der Drang, an der Kämpfen der Navesky'schen Armee in Jalen t­eilzunehmen, veranlaßten jedoch den Grafen Nobili sehr bald, um die Enthebung von seiner Stellung und um Verleihung eines Bri­­gade-Kommandos bei der österreichisch-italienischen Armee anzusuchen. Seiner Bitte wurde im August willfamet, Nobili jedoch angewiesen, bis zu Uebergabe der Geschäfte an das heuti­ge Reichsministerium in Frankfurt zu verbleiben. So kam es, daß Anfangs Septem­ber, als die Wogen der entwesfelten Volfsleidenschaften die alte P­atrizierstadt am Main bedräuten, der Reichsverweser Erzherzog Johann dem General das Kommando über die zur Bewältigung des Aufstandes bestimmten Militärkräfte übergab. In den ersten Septembertagen bestand die Bejagung der Stadt aus einen einzigen Stansfurter Linien-Bataillon. Nobili, der die fom­menden Ringe voraussah, trat aber beizeiten iit der großherzoglich hessischen Regierung in Verbin­­dung und traf solche Vorbereituungen, daß in der geltenden Stunde aus Mainz ein Bataillon Oesterreicher, ein Bataillon Prengen und eine halbe Batterie nebst einer Chevai­legers-Eskadron Helfen zur Stelle waren und den Aufstand nach zweitägigen Straßenfanpfe bemältigten. Bevor es noch zum Zusammenstoße gekommen, hielt er Nobili auf der Hauptwache auf. Im­­ kritischesten Momente erschien dort plöglich at­enlos und in größter Aufregung Nobert Blum, un den General in pathetischer Weise­ zur beschwören, er möge nicht auf das Bord Schießen lassen..­­ Der General versicherte „mit großer Entsc­hiedenheit, es sei sein leihhaftest­er Wunsch, Blut­­vergieben zu verhüten; aber es sei seine Pflicht, die gestörte Ordnung und Nähe in Frankfurt wieder herzustellen. Vor Allem mü­sse er darauf­ bestehen, daß der freie Verkehr in den Straßen Frankfurts durch die Tumultnanten nicht mehr gehemmt und die aufgerichteten Barrikaden sofort abgetragen werden. Blum möge jenen Einfluß in dieser Nichtung geltend machen. Er — der General — gebe ihn eine Viertelfuinde Zeit hinzu. Beginnen die aufgeriegelten Maffen nach dieser Biertelstunde die Barrikaden abzutragen, dan­n wohl und gut! — bleiben die Truppen in ihren Stellungen. Wenn nic­h, so sehe er sich genöthigt, den Truppen den Befehl zur geben, daß sie die Barrikaden forträumen. E35 hänge dann nur von anführernder Be­wegung ab, das Bhrtvergießen ver­­bittet werde, indem sie­ die Maffen von den etwaigen Versuche zu­­zuhalten, die Truppen im ihrer Arbeit zu stören. — Blum ver­mochte auf diese gewiß sehr raisonnahfe Darlegung des Generals nichts zu erwidern, sondern er entfernte sich mit der Zusage, er werde ver­­suchen, die aufgeregten Gemüther zu beruhigen. Aber die Viertel­stunde verstrich. Die Barrikaden wurden nicht weggeräumt und — — das Weitere tt berannt. Grst Mitte Oktober verließ Nobitz Frankfurt, aber nur um nach Italien, sondern um nach Wien zu gehen und die Funktionen 025 Generalstabs-Eef3 an der Seite 0­8 Feldmarschalls Fürsten W­indischgräs zu übernehmen In dieser Eigenschaft ver­­faßte er die Dispositionen zur Einnahme von Wien, zum Gefechte von Schwechat und zu dem ganzen Winterfeldzuge in Ungarn. Die Seschichte dieses denkschürdigen Feldzuges is­trob der einschlägigen reichen Literatur noch nicht in dem Sinne einer fachlich, erschöpfenden und" pragmatischen "Darstellung geschrieben­ worden: Giner soldjen wird es vorbehalten sein, die Schwierigkeiten aud Widerwärtigkeiten zu schildern, : be. Nobilt : als Generalstabs-Chef: der Armee bei: der Lösung der­ wichtigsten Personalfragen, : bei der Konzentrirung der Truppen, der Bufanmenstellu­ng Der ordre de bataille, und ganz besonders bei der Beschaffung der Feldausrüstung, der Bekleidung sowie der Verpflegung der Truppen zu überwinden hatte. Als Fir Windischgräg im April 1849 aus Ungarn abberufen wure, übernahm Graf Nobili, der inzwischen zum Feldmarschall: Lieutenant befördert worden, das Kommando des 1. Neservekorps. A dieser Stellung nahm­ er den hervorragendsten Anteit an der ursprünglich vom Feldmarschall Grafen Nugent und später vom Feldzeugmeister Baron Ó­a 9­n­a­nz geleiteten Beruivung von Komovi. Nach der Kapitulation des General Klap­pa übernahm er 008 Festungs-Kommando, führte dasselbe aber nur einige Monate, denn im Beginne des Jahres 1850 wurde er als Präses einer Kommission nach Wien berufen, welche auf Grund der in den Feldzügen 1848—49 gemachten Erfahrungen das Exerzier-Reglement der Sinfanterie, sowie die Mandvrir-Sustenftion um­zuarbeiten hatte. Nachdem dies geschehen, ernannte Der Kaiser den Feldmarschall-Lieutenant zum Kommandanten des 8. Armeekorps in Bologna, wo ferner neben den militärischen, noch Heiklere politische Aufgaben harrten. In der Nomagna und in den Marken, die zu seinen­ Korpsbereiche gehörten, witierten die Ereignisse der Jahre 1848-49 in mächtigen Schwin­­gungen nahh. Seinen politischen Takte und Humanen Miesen, die übrigens, wo 3 unvermeidlich war, das energische Eingreifen keineswegs ausschloffen, war es zu kaufen, daß in Bologna, Ancona, Sinigaglia u. s. w. eine allmälige Beruhigung der Gemüther eintrat. Der stets von humanen­ Geiste befeelte Feldmarschall Graf M­adessy m wü­rdigte die Leistungen Nobili’s auch nach ihrer vollen Bedeutung und er nahm denselben daher­­ im Jahre 1853 als Ad­latus nach Mailand, nachdem der Feldmarschall-Lieutenant vorher schon zum Gehei­mwalde ernannt worden. Vier Jahre wirkte er hier an der Seite Nadegfy’s und als 1857 der greise Feldherr in den Ruhestand trat, schied auch Graf Nobili aus Mailand, uus der Berufung als Oberfigurmeister Ihrer Majestät, der Kaiserin Elisabet­h nach Wir zu folgen. Damit fehlen die militärische Laufbahn des Grafen; die enge­ Verbindung mit der aktiven Arm­ee blieb aber nach wie vor aufrecht und­ seine ihm schon im Jahre 1849 verliehene Stellung als zweiter. Oberstinhaber 023 44. Infanterie-Regiments. Bei der 1860 erfolgten, Errichtung von dreizentt neuen­­ Regimentern wurde er zum­ Inhaber, des Giesiner 74. Infanterie-Regiments ernannt.­ls die bereutfanfte Episode während der Thätigkeit Nobili’s , der Spike des Hofstaates der Kaiserin it wohl die Neffe nach Madeira im November 1860 zu betrachten. Im Monate Mai des folgenden Jahres kehrte Nobili mit der Kaiserin aus Madeira zurü­ck und empfing das Großkreuz des Leopold-Ordens. Gegen Ausgang desselben Jahres veranlagten Gesundheitsrücksichten den Grafen, der das 64. Lebensjahr erreicht und nahezu fünfzig Jahre­ gedient hatte, um die Guthebung von seinem Bolzen einzuschreiten und um die Uebernahme in den Ruhestand anzufirhen. Mit allen Zeichen Kaiser­­licher Huld und Gnade und unter Verleihung des Feldzergmeister- Charakters ad honores genehmigte der Monarch das­ Unruchen. Welches Gewicht jedoch der Kaiser und die leitenden Kreise auch nach Nobili’s Scheiden aus der Aktivität auf dessen Charakter um militä­­risches UriHeil fegten, beweist die Thatsacje, daß der Feldzeugmeister im Kriegsjahre 1866 zum Präsidenten jener Konm­ission in Wiener Neustadt ernannt wurde, welche das Verhalten der Generale Bene­det, Clam-Galla3, Henifstein wRrisme­­nics zu widerfugen berufen.. war. Das ist in großen Umrisfen der Lebenslauf eines Generals, in dem ein gut Stil­lfolger, und in des Wortes bestere D Bedeutung altösterreichischer Traditionen verkörpert war und der in That und Wort als gewandter Verfechter der­­ Vormachtstellung Oesterreichs in Deutschland ınnd Italien sich bewährt hat. Die Zeit ist mit gewaltiger U­mwälzungen über Die Strebungen der Männer, die mit Nobili Schulter an Schulter gekämpft, hinweggegangen und hat deren­ Sodeale dem Gesichts- und Gedankentreife der nachkommenden Geschlechter entrüb­t. Aber in der Geschichte bleibt den Männern, welche mit der Gesinnungstüchtigkeit, und der Begabung Nobili’s jenen Idealen nachaeitredt, ein einenvolls Hadenken gewahrt. Graf Nobili war unvermählt. Sein nicht unbeträcht­­liches Vermögen geht,­­ der Legtwilligen Anordnung zufolge. Sobald die minchste, in Florenz lebende Verwandte, eine Fürstin Borsini, aus dem Leben geschieden sein wird, an Militär- und Zivilstiftungen über zur Betheilung von Witwen und MWafsen, sowie zur Unterfa­sung Hiljgz bedürftiger, aus Spitälern entlasteter Personen. " Offizieren . Cholera. Der Magistrat Hat, wie und mitgetheilt wind, die Bezirks­­vorstehungen angewiesen, Stauungen invdeun Straßen­kanälen, wo solche vorkommen, zu beseitigen. Diese Maßregel soll wohl eine Antwort sein auf die Bemerkung in unseren Blatte, daß die Straßenkanäle gehörig gereinigt werden müßten. Troß unseres angeborenen Respektes vor Allem, was magistratischen Ansi­uch hat, bedauern wir entgegnen­ zu müssen, daß uns, angesichts der Sholeragefahr, diese Maßregel durchaus unzulänglich erscheint. Stauungen beseitigen, Heißt noch nicht die Kanäle reinigen, und darum handelt es sich. Wen von den maßgebenden behördlichen Autoritäten der Linterschied nicht geläufig sen sollte, der mag immer­­hin — um auf’s Gevather wohl nie zwei Straßen zu nennen — einen Gang in die Königsgafse und in die Kölénggaffje visfiven; sein Geruchsorgan, wenn es normal funktioniet, wird ihn sicherlich Das Nichtige empfinden lassen. Mit Bezug auf unsere oberwähnte Mahnung an die Stadt­behörde wird uns ferner mitgetheilt, daß der Physicus des VII. Ber­zit Dr. Maden Magyarevics, um die üble Ausdünstung der Straßenkanäle einigermaßen zu mildern, an das Oberphysicat den Antrag gestellt hat, die Kanäle mit Siphbons (bernd verschlüffen) versehen zu lassen, wie folge in einigen Theilen der­­ inneren Stadt schon seit längerer Zeit vorhanden sind. Dieter Borfchlag it zweifelßohne ein sehr gescheidter, allein das er es if, láßt umso mehr für sein Schieftal befürchten. Was übrigens den Hinweis auf die Siphons in der Innern Stadt betrifft, so fommt uns derselbe jeder a propos. Den Cestant sind wie Durch Diese Siphons zwar 108 geworden, dafnie aber wurde uns ein anderer, sehr unangenehmer Leberstand bescheert. Nachdem nämlich Die Siphons nicht gereinigt werden, so kann bei einem Negen das Nie­­derschlagsmuster nicht in die Kanäle ablaufen und namentlich in den tiefer gelegenen Partien sieht es dann aus, als 06 die Häuser die Maffer Ft finden — ganz wie in Venedig. Möglicherweise hat unnsere Stadtverwaltung diesen reizvollen Nebeneffekt beabsichtigt ; allein wenn dies nicht der Ral sein sollte, könnte man für die allgemeine Einführung der Siphons nur unter der Vorauslegung plaidiren, daß zugleich auch Leute bestellt werden, welche dafür zu sorgen hätten, daß die Siphons nicht verstopft seien. Hs dem Bublikum erhalten wir über das Kapitel der öffent­lichen Salubrität massenhaft Zuschriften, wie folgt : = „Geehrte Redaktion ! Sie haben mit Ihrer an den Magiskat gerichteten Bemerkung bezüglich der­­ Neinhalttung der Straßen und Pläge wahrhaftig den Nagel auf den Kopf getroffen, aber ‚venselben, unc) immer nicht­ tief . genug.eingetrieben. ‚Seitdem, die auf dem­ M­assner-Bonl­orte existiren, herrscht dort eine geradezu eselerregende "n­einlichkeit. Wo­möglich noch .­ürger sieht­­ es auf Den - Franz-Kofer- Dual aus. Nächst der Propeller-Station, vor der Pfarrkirche, in ein solches Haus, weilen Inneres jeder Beschreibung spottet; es it ein Esel, dort den Propeller erwarten zu müssen. Natürlich sind das Anstandsorte, welche von der Kommune errichtet worden sind und ihrer Obhut unterliegen, evard angebrachten 2-3 Heinen Anslands 7. Schauspieler­­aus Furcht vor Bark- Geld Borelly und K. E. Hitilagafie 14." Die ungarische H­egierung wird — wie die „Bud. Korv." er­fährt — im Einverständnise mit der österreichischen Negierung mor­gn­m Verordnungswege die Einfuhrer von alten Kleidern und Hadern aus Frank­reich — wie dies seitens Italiens bereits geschehen. it — verbieten, welche Präventiv-Maßr­egel ein wirksames Mittel gegen die Einschlep­­pung der Cholera-Epidem­ie bildet. . . Baris, 29. Suni. Aus Toulon vom 28. Suni, 8 Hír Abends, wird seit Mittag ein einziger Todesfall, aus Mlavseille werden von 28. Suni, 10 Uhr Abends, fit 10­0gy Vormittags 4 Todesfälle geneldet­­· 9Jkakikklik-29-J1l11k-(OTTD--Teleg­r.)Meldunng ,,NeuenfreieI­ Presse'«:Gestern kam hier·sz·u·u»xq»(9»ekEndspitz- Kommission an. hergestellt)dasselbe war nur eine Folge der Ausmengung und Ermüttlung.Die Kommission reist am Montag nach Draguignan,dem km der Bahn nach Nizza gelegenen Hauptorte des Departements aus, weiter.In allen Straße von Marseille brennten gestei­n groß Holzh­ mfen,eine an sich zwar nutzlose Maßrege,die aber­ zu­r­ Beruhigung der Bevölkerung beiträge Heute Nachts-Mildere hier ein­ heftiger Mistral(ein kalt­er­ Nordwest),ders sonst schädlich winkt won de­r man aber dies um seinen günstigen Einfluß auf den Gesundheischszu­stancj erwartet." --Ø­ k’arfeille,29.Juni.Die sanitäre Lage ist gut-Weder de5· Nachts noch henb­rüh kam ein Todesfall in Folge Eijoker-avm­.· Toulou,29.Juni.Von gestern Abendss bis hiutesfkittags sind vier Person eix an der­ Cholera gestorben» : " gonlva, 29. Sun. Orig .Telbegr) Meldung der , NR. fe. Breffe" : Unter den geftern an der Cholera gestorbenen Barfonen befanden sich drei Kinder ; die A0jährige rau Feld­of, eine Hanse wmeisterin inder Nue de la Republiquie, wurde Nachts in golge ärgis­­chen Auftrages in das Spital im Schiffe Bharo befördert. Ponpiers wasb­en die Straßen und Pläne; einzelne Bürger erboten si, auf eigene Kosten ganze Stadtviertel reinigen zu lassen. Im „Theatre Gym­ase” mußte gestern die Vorstellung abgesagt werden und dem Wachlitum wurde das rnd erstattet, auf der weil ein der Cholera nicht an spielen vermochte. “ Im — , Colline Pierre Buget”, dem­ ehemaligen Bonapartehügel, werden Zelte für Rekonvaleszenten errichtet. Der Maire von Toulon richtete eine De­­peiche an den Minister des Samerie mit der Anfrage, ob derselbe an­gesichts des Ausbruchs der Cholera in Marseille noch die Behaup­­tung aufrechterhalte, hab die Seuche eine fotale und nicht die asiatische Cholera sei. Ferner ersuchte der Maire die Bahndirektion um kostenfreie Beförderung von Desinfektionsmitteln, wovon 50.000 Kilogramm erwartet werden. Man veranstaltet hier Geldsammlungen für Die arme Bevölkerung. Die Gemeinde errichtet eine Fabrik zur Erzeugung von Binfclorure. Der Abgeordnete Daumas ist in Foulon angekommen.­­ Aus Toulon wird vom 23. Juni berichtet: Die Frau eines Arztes verließ Toulon am Montag und starb in Calobrières. Die Berr­breitung der Cholera in der Umgebung Toulons eimiigte sich dur fünf Todesfälle in verschiedenen Gemeinden an. Die nach Toulon geschierten Herzte haben, wie der „Temps“ versichert, das Publikum beruhigen wollen; der Tonfidentielle Theil ihres Berichtes sei der Kammer nicht mitgetheilt worden. Die maritimen Behörden behaup­­ten, die Cholera könnte wohl durch die „Sarthe” eingeschleppt roordert sein. Webrigens ist es merkwürdig, daß auf der „Sarthe“ allein seit dem­ Auftreten der Cholera in Toulon weder ein Krantheiist, noch ein Todesfall vorgenommen ist. Dr. Strank nimmt weitere Autopsien vor, will sich aber über die Resultate seiner Beobachtungen nicht äußern. Die Auswanderung ist beträg­tlic. 563. Arbeiter a dem Arsenal sind fon abgereist; 1000 weitere Urlaube­r verlangt: « BEN ... Uns Marseille wird von 25. Juni ge­gen Cholerafälle mehren I. Der 69jährige Schnei­mohnbart in der Rue Nationale, ertrank­e Don . Eine der Testen lautet Dr. Brouwardel üt von fern wiegen

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