Pester Lloyd - Abendblatt, September 1884 (Jahrgang 31, nr. 201-225)

1884-09-11 / nr. 209

1884. — A. 209, a E88 (Einzelne Nummern’ , in allen Berfehlerpfofalen.) 53 TRIAL . Die Vede fToloman Tia s, Die gestrige Nede des Minister -­präsidenten ber herrscht Heute ganz ausschlielich die politische Diskussion. Die „ öffentliche Meinung in der Hauptstadt wü­rdigt die Nede wie ein politisches Zeigniß ersten Nan­ges. Natürlich ist die Benriheilmung je nach der Rarteirichtung der einzelnen Blätter eine verschiedene, darf hervorgehoben werden, daß die gesam­mte Liberale Breite, ohne eine einzige Ausnahme, dem Nedner ganz rack­­haltlose Anerkennung zollt. Dieser Auffassung fließen sich auch die Blätter an, welche ihren Standpunkt außerhalb der Parteien haben. Die oppositionelle Presse ihrerseits spiegelt die Empfindungen wieder, welche die Rede in Diesem Kreise hervorrufen mußte und auf welche wir auch heute Morgens bereits kurz hingedeutet haben. Noch lange wird die Nadja­wirkung der gestrigen Rede wohl allerorten im Lande nahe Elingen; für heute und am Dieser Stelle wollen wir bios den mächtigen Eindruck konstativen, den Dieselbe bei Freun­­den und Gegnern gleichmäßig hervorgerufen hat. Nachtstehend refummren wir einige der interessantesten Stimmen aus der Budapester Presse über das Ereigniß des gestrigen Tages. „Nemzet” schließt seinen Artikel mit folgenden Säben „Die Regierung beabsichtigt auch den Staatsgedanken und die Gesellgaft nur provisorisch mit Ausnahmem­itteln zu feligen. Sie will nur das — ja nicht einmal so viel — thun, was die konservativen und liberal-radikalen Regierungen­ Englands gleichmäßig in Irland thaten. Sie verlangt von der Legislative nun auf kanze Zeit die Vollmacht zur Bekämpfung gewisser anarchischer oder revolutionärer­­ Bestrebungen. Seitdem in den vierziger Jahren zwischen Iland und England der Zustand des Kam­pfes zur That geworden, it fast jedes Kabinet in die Zwangslage gerat­en, in Bezug auf Irland für die Dauer von einigen Jahren die Geichswomnengerichte. Die­ indi­­viduelle und Preßfreiheit zu fijteren. Aber eine Regierung, versucht haben würde, die öffentliche Freiheit ständig zu maßregeln, hat sich in England noch nicht gefunden.­­ Ebenso weist auch die Regierung und die Partei Koloman Zipa’s selbst zur­ Beit, da die politische und soziale Anarchie droht, die ständigen Maßregeln zurück, unter deren Drud, an ohne großen­ oder kleinen Belagerungszustand. Die österreichische, die deutsche u. a. mw. treffe Sen. So in Bezug, auf den Inhalt geht Tiba nicht einmal so weit, als bisher wo jede englische Regierung gegenüber Irland ging. Die zum Nationalitäten, Klasfen- und Hacenhalte reizende­­ breise steht er überhaupt nicht in die Zwangsjade. Der anständigen Breite soll nicht einmal ein Haar gekrümmt werden. Gegen die Verfassung hebt er nicht den kleinen Finger auf, nur das MWenigute thut er im­ Namen der Salus rei publicae, das aber thut er mit voller Energie. Es ist ein Glück, daß unter den sedigen sch­wierigen Verhältnissen ein Mann am Negierungsender steht, der sich in seiner großen Freiheitsliebe mit diesen Wenigsten begnügt. Reaktionäre Regierungen wirden diese Gelegenheit zu Zerstörung der reiheit überhaupt benügen. Daß in dem zwischen zwei fosortale (nicht freiheitliebende) Mächte eingefeilten fleinen Ungarn bei den jedigen Zeitläuften die dauernden Spätereffen der Freiheit nicht leiden, das ist nur jenem Staatsmanne und jener Regierung und Wartei zu danken, die thatsächlich die unga­­rische­n Angelegenheiten leiten. Möge weder Tattit, noch Unmuth die Opposition Dies vergessen lassen.“ In „Beiti Hirlap“ schreibt Franz BPulpig: ‚Das Grivenliche an dem politiigen Glaubensbefenntnisse des Minister-P­räsidenten ist, daß er an den Grundlagen des Liberalis­­mus festhält. Heutzutage,­­da Bismarck, die Ultramontanen und die Sozialisten im Chor einstimmig den Liberalismus verschimpfen und die Traditionen mittelalterlicher Einrichtungen wieder einschmuggeln wollen, gehört wir einen Minister-Präsidenten Muth dazu, seine liberale U­berzeugung offen zu benennen. In diesen Geiste ver­dammt Koloman Tiba die sträfliche Agitation des Antisemitism­us, die Dunkeln Sergänge der Agrarier, und in diesem Belange schulden wir ihm volle Anerkennung., Die Rede zeugt von großem­ Takt und großer Mächigung.” Das Neme Bester Journal“ ändert si in folgender Weise: „Was seit längerer Zeit erwartet werden konnte, das ist nun geschehen : der MinisterPräsident proflamirte offen Die Votbmendigkeit außerordentlicher Maßregeln um­ dieser nach drei Nichtungen hin geschürten Agitationen Herr wer­­den zu können. Es ist gewiß taurig, daß es so Kommen m­ußte ; bedenken wir aber, daß die höchsten Güter der­ Gesellschaft, die Grund­­lagen der sozialen und der Staatsordnung auf dem Spiele stehen, wenn sich die Negierung nicht zu energischen Eingreifen entschließt, so kö­nnen wir die Berechtigung von gewissen socizitiven Maßregeln nicht rund­wegs in Abrede stellen. Ein definitives Mitheil über die zu­ treffenden Maßregeln ist in die jene Augenblicke noch nicht möglich."­­ Betti Napló" widmet den Nenkerungen des Minister- Präsidenten den nachstehenden Kommentar: „Der Minister-Präsident unterscheidet in seiner Nede drei Arten der Agitation, zu deren Zügelung er die V­eschränkung der Vreßfreiheit für nöthig erachtet. Es sind dies die antisemitische, die nationale und die anarchistische Agitation. Was die erstere betrifft, so fährt der Minister-präsident die Seuerjbrige auf, da der Brand bereits vorüber is. Er hätte die Mittel in der Hand gehabt, den­­ Antisemitism­­s zur rechten Zeit zu zügeln — wenn er das gewollt hätte. Das war damals, als der Tipa-Chlarer Prozeß verhandelt wurde, oder als die Nähestörungen vorfielen. Damals hat der Mini­ster-Präsident nicht gethan ; heute dagegen, da die antisemitischen Agitationen bereits im rlöschen begriffen sind, wacht Minister: Präsident Tipa dieselben neuerdings auflodern, indem er Die Juden aß Lindenbodh hinstellt, als zu deren Gunsten er der Nation eines ihrer konstitutionellen Kardinalrechte entzieht.“ „Egyetertes“ äußert sich unter Anderem wie folgt: „Die Großwardeiner Nede macht auf uns in der That den Giudenn einer Schaustellung hreffen, wie jeder man Zuhörer von schwächerer Mrtheilskraft mit geschieften Sophismen irreführen kann. Der Liberalismus gehört in Ungarn auch heute noch zu den bestelingenden Schlagworten, von b diesem geht also auch die Nede aus, aber nur darum, um mit einer gefchteten Wendung auf die Mißbräuche Hinzu­­weisen, die unter dem Schuge der liberalen Supustitutionen mög­­lich sind.“ j * 8 EN . Einem Artikel des Wiener,,Fremdenblatt«ü­ber die Rede Tipa’s entn­ehm­en wir­ die folgenden Zeilenit «Wir stehen vor einer Reihe nach jeder Richtung bedeutsamer Erklärungen,welche­ eine fü­r Ungarnns fernere Entw­icklung ringt­ w ähn­­liche Epoche der Thätigkeit des­ Rei ch­stages vorhersehen lassen-Wir sehen das Bestreben die konstitutionelle Entwicklung Ungarnis au­f feste Grundlagen zu stellen,um­ es demagogischen­ Agitationen zu" entreißen-Wir sehen das mü­hevolle beginnen,dem Reichstag selbst die Möglichkeit sit-bieten-de er in de Ruhe und dauerhaften Fort­­schritt zu schaffe Steht auch das Hisrografmn des Minister-präsidenten im Widerspruchen mit Denhwaschethse als Libem lipJnites bezeich­­­net,so ist es doch is­ voller Konkordain­t mit den Wü­nschen jener Schichten der Bevölkeru­­ng,welche min­de sind,sich von diversen groß­­mäuligen Rabagassen unterjochen zu lassen und welche gleich der Regierung das Lmid Agitatorencutreißen wollen,deren barbarische ·Anstim­mungen und Sitten in den modernen Rechtsstaat nicht mehr hineinprisen­« fand der Apostrophiste das rechte Wort zur rechten Zeit. Von beson­­derer Bedeutsam­eit waren die Erwiderungen des Minister-P­räsiden­­ten auf die Ansprache des Großprobstes Nacser („die Regierung unterfrüge bereitw­illigst die Interessen und Bestrebungen der potvrotishen, Fichliden­­ Korporatio­­nen“), auf die des Vizegespans Beöthy („so oft er nach Bihar, besonders aber nach Großmwardein komme, schöpfe er neue Kraft zum Kam­pfe, da er sich an dem Beispiele der Kämpfe des alten und neue­­ren Komitats Bihar erhebe”), und auf die des Partei-Präsidenten Alexander Lipovniczky, der in einer begeisterten Rede den Minister-Präsidenten als den providentiellen Mann Ungarns feierte, worauf Tiga erwiderte : „Die­ Verscheidenheit geböte mir eigentlich, mich gegen viele Ausdrüce dieser glänzenden Nede zu­ verwahren, doch will ich das nicht b­in, denn die Anhänglichkeit, die in verselben zum Anspruch kommt, thut meinem Herzen so wohl, daß ich denselben mit Dant annehnte. Sie haben aber auch von einen providentiellen Manne gesprochen ; solche­r gibt es aber nicht, denn das Wohl des V Vaterlandes hängt nicht von einem Menschen allein ab, wenn auch die V­ozsehung dafür sorgt,­ dad Männer erstehen, die das Wohl ihrer Nation und ihres Vaterlandes fördern. Wenn es mm jemandem gläht, ein paar Jahre hindurch, die in dem Leben der Nationen nur Augenblicke bedeuten. Die Regierung zum Heile der Nation zu leiten, so ist das ein glücklicher, keinesswegs aber ein präsidentieller Mann. Ob es mir gelungen, darü­ber zu urtheilen, bin nicht ich berufen, doch möge mir gestattet sein, das Eine zu bemerken, daß wenn Sentand in diesen Saal das Recht hat stolz zu sein, so sind es nicht Sie, sondern ich, dem Sie She vertrauen in solchem Make entgegenbringen.“ Ein eigenartiges und denkwürdiges Bild bot die Gartenwirth­­schaft, in welcher das Festessen abgehalten wurde. Auf der gededten Beranda war die eigentliche fast uunübersehbare Festtafel errichtet, an welcher der Minister-Bräsivent im Breife der und Kontitat saß, während sich das aus mehreren hundert Personen bestehende Gros der Wähler an regellos gruppirten Tischen im Gartenraum selbst niedergelassen hatte. . Bon Der V­rzahl der Leftreden, die in den ungezählten Stunden der Banfet­­dauer gehalten wurden, hat wohl schon das­­ telegraphische Nefume eine D­orstellung ermöglicht, von diesem Raketenfeuer einer flupenden, ganz und gar eigenartigen Tischberechtsamkeit kann man sie aber schlechterdings seinen Begriff machen,­­ wenn man nicht Dabei gewesen it. Wie ein Belotonfeuer knatterten die „Schlager“ aus dem Munde des fehneidigen Bartel-Präsidenten, der mit einer grandiosen Logik bewies, das Tiga als Biharer Grund­­hesiger auch dann ein , er­ wäre, wenn er nicht Minister-P­räsident von Ungarn wäre, während der Oppositionelle Raul Koml­öffy, ein feuriger Greis, mit jugendlicher Berve und einer geradezu ver­­blüffenden Berechtsamkeit den Batrioten Tig­a hocleben lief. In einer prächtigen Bildersprache pries hierauf der „Erb-Vizegespan von Bihar“ das Kleeblatt der Tipad, daran e­rinnernd, daß selbes einstend ein glücverheißendes, vierblättriges gewesen und zum Schaden des Vaterlandes ein dreiblättriges geworden, und besonders die Verdienste Ludwig Tip­a’s betonend, der hierauf folgen­­dermaßen antiwortete: 8% habe Deinen Worten entnommen, daß es hier noch Einige jener Vielen gibt, an die ich freudig zuvidvenke und die sich meiner nun erinnern. Wenn ir Euch m­einer erinnert, wißt SHr auch ganz wohl, haß ich fan ein Redner genannt werden kann, geschweige denn, daß ich im Stande wäre, einen Toaft, einen­ Toaft in so schwungvollen Worten zu sprechen. Ich bestrebe mich, das Miöglichste zu thun, wo mich meine Biliht Hinsendet und ruft: 063­0 Deurtheilet. Daher niet meinen Toaft, sondern das Gefühl, das aus demselben spricht- Ich gelange immer mehr und mehr zum Bewußtsein, daß die Lügeno­­erinnerungen 068 Menschen die angenehmsten sind. Diese Erin­­nerungen knüpfen mir­ an dieses Komitat und diese Stadt. Mit Eintritt des konstitutionellen Lebens hat mich mein Pflichtgefühl _Dieher gebracht ; ich kann nicht sagen, daß ich große politische Erfolge erzielt hätte, aber ich genieße die Freude, heute die Berwhkflichung dessen zu reden, wonach ich gestrebt habe, als ich diese Stellung übernahm. E53 war mein Bestreben, daß hier in diesen Komitate und­ in dieser Stadt die politischen Fragen stets auf dem ihnen gebührenden Niveau bevabhen werden und daß die politischen­ Gegenfäße nie zu Sozialen Weinoseligkeiten treichen sm3 sollen. ebhafte Zustimmung und Elsenrufe) Wie gesagt, ich sehe es mit Vergnügen, daß ich erreicht finde in dieser Stadt und diesenz Komitat, wonac­­h­­ damals gestrebt habe. Gestattet mir daher, daß ich meiner aufrichtigen Freude hierü­ber Ausdruck verleihe, indem ich Such bitte, daß Ihr auch fürder auf dieser Basis bleibend, mich in Eurer Freundschaft auch fernerhin bewahret.” (Langanhaltende begeisterte Elsencufe.) Mußte der Minister-Präsident schon durch die vorausgegange­­nen Apologien gerührt werden, so wuchs seine Rührung sichtlich, als Herr Sebestyén die Zukunft Stefan’s, des hoffnungsvollen Sprossen der Tipas, der sich bescheidentlich im „unteren Naunte“ zwis­­chen Algernon Beöthy und Herrn v. Tarkovics gedrüht hatte, feierte, und als schließlich Gerichtspräsident Gyalotay in Hajjiih schöner Nee das woü­rdige Familienleben Tipa’3 und ala bdessen Genius „die begeisterte Batriotin, die Verse der gebildeten Frauen Ungarns, die mit seinen Tugenden geschmückte Gattin und Mutter, Frau Koloman v. Tipa, pries. Von Bedeutsamkeit war es auch, daß sich alle Festredner dessen stolz berühmen konnten, wie felsenfest begründet der Friede zwischen den verschiedenen Parteien, Konfessionen und Nationalitäten auf dem Gebiete Bihars und Großwardeins sei. Endlich erhob er der Minister-Präsident und braspte folgenden Trinkspruc aus: „Meine Herren ! Viele Beispiele wurden heute hier gegeben, die im ganzen Lande befolgt werden dürften, wo es so viele Strömungen entgegengelegter Art gibt. Der Präsident der hiesigen Liberalen Partei war es, der mich in seiner Ansprache bat, das Wohl aller hiesigen Wähler ohne Parteiunterschied mir vor Augen zu halten. Wie gut wäre es, wenn man solche Worte üb­erall hörte und befolgte ! Denn der Kampf der Bürger darf nicht nur, sondern er muß auch mit solchen Waffen ausgefochten werden, welche anständiger Menschen wü­rdig sind. Wenn mit diesen der Kampf ausgetragen ist, muß man feiner vergessen und das Wohl der betreffenden Stadt oder des Komitats Schulter an Schulter in Eintracht fördern. Es st Schon lange her, im Jahre 1872 und ich möchte wohl, daß dies jene lesen Sollen, die sich in ihren oppositionellen Hebertreibungen darauf berufen, « · « Nun in jene h­eftigen Oppositions-Zeit habe ich den Wählern in Debreczin­ gesagt:Tragen­ wir den Kampf vor den Wahlen­ au­s, kämpfen m­­r im ganzen Lande so,daß wir,wenn es nöthig sich in der Minute des Kam­pfes,oder­ unmittelbar nach demselben,—vereint in die Schkankeretreten können-«Das«habe ich­­ daskh als gesagt,und jetzt gereicht mir insbesondere das»zur Freu­de,daß ichs dies heute hier von allen Seiten verkünden hörte-Ich erhebe daher als alter Anhänger dieser Lehre mein Glas heute auf die Wähler ohne Bartei­­unterschied der Stadt Großwardein und bitte Sie ü­ber meine Thaten zu urtheilen, aber auch jene, die meinen Thaten nicht beistimmen, bitte ich gerecht zu sein und meine guten Absichten anzuerkennen. Ich meinerseits zweifle an Niem­andes guter Absicht, selbst­­ an Der, meines ärgsten Feindes nicht. Sie, wie Fene, die mich gewählt Haben, sind Ban­en dieses Vaterlandes und ich laffe Daher"auch meine Gegner och leben.“‘ 5 » "­ «­­Mit der ritterlichen Gegenrede»d­eg gewesenen Abgeordneten der Wer-Partei Martin Hegyessy und mit der Lobrede Dr. Cohut’s a1if den T­ipfel des Liberalismus waren die allgemein angehörten Reden und der eigentliche offizielle Festtag Großwardeins zu Ende. 7 daß sie nur mein Beispiel befolgen. 63 war­­ im Jahre 1872 in Debrezzin, als die Opposition, der auch ich angehörte, “auf's heftigste " die Negierung bekämpfte, , es war das nach dem R­eichstage, in woelchem der Kampf des Todtredens getobt hatte, ein Kampf, von dem ich, jeßt nicht auseinanderfegen will, woie ich in denselben Hineingeratheit, doch den ich Schon längst als Fehler seitens der Opposition anerkannte und auch fest anerkenne. : die 08 "MWortes bin ich jedoch sehr shivacy mächtig. totabilitäten von Stadt” werden ] Minister-Aträsident Gigaiee Wes­ok­­wurde­ im (Von unserem Spezial-Berichterstatter.) — 10. September. Der Minister-Präsident hatte heute hier einen heißen, aber glänzenden Tag. Von 9 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags, also acht volle Stunden lang war er in einem Fort in Aktion. An vier verschiedenen Orten, am Bahnhofe, im Saale des „Schwarzen Adlers“, im Saale des Kom­itatshauses und in der Halle 063 Banketgartens hatte er lange Neben anzuhören, die in allen Tonarten de unga­­rischen Patriotism­us und des Biharer Lokalpatriotismus seine Ver­­dienste um Vaterland, Komitat und Stadt feierten, und er mußte auf all Diese, zumeist Höchst schmungvollen Apostrophen in ehrlichen Simpro­­visationen in einer Weise zu antworten, die seinem Geiste wie seinem Takte alle Ehre machen. Besonders heiß ging es beim Empfange der Deputationen im Komitatshause zu. In langer, nicht enden wollender Weihe erschienen die Deputationen der röm.-katholischen, der griechisch­­katholischen der­ griechisch-orientalischen und der reformisrten Kirche, des­­ Rabbinats,­ der M­ittelschulen, des Komitats, der Stadt, der Gerichtsstellen, der Postdirektion, der Rechtsakademie, der Steuer­­und Gebührenäm­ter, des Schul-Inspektorats, der Advokaten­­jammer, der achtundvierziger Honveds, der Feuerwehr, des ärztlichen Bereing, der Droßward einer liberalen Partei u. s. w., umd. Immer­­ können, aus dem einfachen Grunde, weil man büben wie drüben, in Berlin wie in Wien, in Glüc mwink­en darf, die wichtige Vertretung der befreundeten österreichischen Ne­gierung am deutschen Kaiserhofe in den Händen eines so unrichtigen, wohlgesinnten und vornehmen Staatsmannes zu willen, der mit ernsthafter Genugthuung auf seine bisherige Thätigkeit als Botschafter in Berlin zurückbliden kann. Denn gerade in den sebten Jahren hat sich das Werk des innigen Hinverständnisses zw­ischen Deutschland und Oesterreich immer mehr gefestigt, und wenn,­­ wie t­atsächlich feststeht, in dieser Zeit an nicht ein Mißverständniß, die sich immer freundlicher gestaltenden Beziehungen­­ zwischen den beiden Mächten selbst nur zeitweilig getrübt hat, so bedarf es seines beson­­deren Scharfsinnes, um die­­ Vermuthung auszusprechen, daß die Berichterstattung des Grafen Szechenyi eine klare, den wahren Ver­­hältnissen entsprechende und durchwegs wohlwollende gemesen sein muß. Diese Rictigstellung der Thattachen ist aber deshalb vielleicht doc nicht ganz überflüssig, weil schon das berüchtigte französische Pamphlet über die Berliner Gesellschaft eitwiesen hat, daß, gerade dem österreichischen Vollschafter hier ganz besondere Gehäftigkeiten und verborgene Feindschaften entgegenstehen, die sich allerdings den offenen und mächtigen Freundschaften gegenüber als völlig ohnm­ächtig er metsen wssen." ·­­ « — Die vor einiger Zeit in Umlauf gerebten, either­ bereits dementirten Gerüchte von der angeblichen Demissionsabsicht des österreichischen ugarischen Botschafters in Berlin, Gra­­fen Szechenhof, geben einem Korrespondenten der „Kölnischen Zeitung“ Anlaß zu folgenden interessanten Bemerkungen : . .An mlaßlich des Fugen Aufenthaltes des Grafen Széchényi in Berlin (wohin er von seinem Somm­erfiße geeilt war, um seinem intimen­­ Freunde, Lord Ampthill, die lette Ehre zu erweisen)­­ist das Gerücht aufgetaucht, daß Graf Széchényi daran denke, seinen Berliner Botschafterposten aufzugeben, da er sich getränkt darüber­­ fü­hle, bei wichtigen Unterhandlungen umgangen worden zu sein. Er hätte eines förmlichen Dementis dieses Gerichte gar nicht bedurft. Graf Szechenyi hat gar seinen Grund zu einer Verstimmung und es hat ihm auch nie eine Kränfung irgend­welcher Art zugefügt werden Die Glanauer auf dem Tarasfelde, Original-Korrespondenz des „Bester Lloyd“­ Dürnflut, 9. September, Nachts 10 Uhr. P. Das X. (Brünner) Korps beabsichtigte heute Früh, die auf das rechte Mayn-Ufer übergegangenen feindlichen Streitkräfte zurück­­zudrängen und zu diesem Zweckk die Waldzone fülig von Ehenthal zu überschreiten. Demgemäß befahl FMI.v. Stuberm­auch, daß die 4. Division (Kubin) über Xoidesthal nach Spannberg an­marschire und­ die nördlich davon sich erhebenden Höhen belege. Die 5. Division (ranz) rückt von Zistersdorf aus über Loidesthal nach Gögendorf und betahirt das Regiment „Kaiser“ mit einer Batterie und der Divisions-Kavallerie auf die sogenannten Ullwichsberge, wohin auch die Genie-Kompagnie folgt. . Die Korps-Artilleriemarschirte von Wu­lfersdorf ü­ber Blumen­­thal gleichfalls nach Loidesthal Von der 3.Kavallerie-Division (Krenop)wurde ein Regiment zum Schutze der rechten Flanke dis­­ponirt,1­111 auich gegen Prottes zu eklai­iiert.Das Gros der ge­­nannten Division sollte den Ammarsch des Gegners erkunden,die Konzentrirung des Korps decken­ und die linke Flan­ke des Korps sichern. Die 23. Division (Cornaro) war so von Mistelbach und Ladendorf gegen Obersulz in Marsch, also Heute noch zu weit entfernt, um­ das Gefecht eingreifen zu können. FMEL Baron Gatty, Kommandant des 5. (Breßburger) Korps, hatte die Absicht, dem aus Nordwest anmarschigenden Feind mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten und Zistersdorf zu erreichen. Demgemäß ging die 2. Kavallerie-Division (Krieghemmer) von M­eikendorf über Hohenruppersdorf vor und eklatrerte gegen Mistel­­bac) , die 33. Division (Nuiz) mariehirte von Dllersdorf bis nahe nördlich zu Ebenthal, die 14. Division (Korwin) von Mannersdorf auf Gößendorf und die 37. Honved-Division (Fejérváry) von Ungareigen mittelst der stabilen Brücke von Angern und einer Bonton-Kriegs­­brüche bei Dimburg über Stillffried nach Weidendorf, sämmtliche Infanterie-Divisionen mit der Direktion auf Zistersdorf. Die Korps- Artillerie stand um 7 °­, Uhr westlich von Obenthal, die 33. und 14. Division konzentriete sich um 8 Uhr bei diesem Orte, die Kavallerie Divisiont bei Groß-Schweinbarth und hatte nun diese Stunden der·­ Bormarsch zu beginnen. Das Preßburger Korps,drei Divisionen stark, hatte entschiedene Offensivtendenz, um der nachfolgenden Armee das elb vor der Donau-Marshlinie und damit den Uebergang über die­selbe zu deeen. Die 2. Kavallerie-Division wurde nach links, einerseits zur Slantendekung, andererseits zur Verbindung mit dem Stadlauer Blindenkopfe disponirt, während sich der rechte Flügel an die March lehnte.­­ Das Brü­nner Korps zählte dagegen blos zwei Divisionen in der Front und­ verwendete zur Flankendeckung rechts mit ein Kavallerie-Regiment,währen­d es das Gross einer Kavallerie- Division an den linken Flügel disponirte,welcher zugleich als der äußerste Flügel der­ vom sü­dlichen Böhmen gegen die Donau vor­­rücenden Armee anzusehen ist. So fremdartig es auf den ersten Moment erscheinen mag,daß hier nicht­ wie gewöhnlich in der allgemeinen Vor­­stellung—die beiderseitigen­ Kavallerie-Divisionen einander gegenüber standen, so ist dieses Verhältnis doch in der strategischen Lage begin­det.Es bildet nämlich das Brü­nner Korps den Flügel einer instkates gischen Front marschirenden Arm­ee, während das Preßburger Korps die Avantgarde einer noch in echiquier fi­ bewegenden Armee i­ und Fühlung mit dem Brüdenkopf bei Wien haben muß. Bevor noch das Brünner Korps den Waidenbaby überschreiten konnte, wurde es Y­om Gegner auf der ganzen Linie von Spannberg bis Weidendorf angegriffen und entspann sich sowohl um ersteres Dorf als auch um Gögendorf ein Hartnädiges Gefecht. Hinter den t­ieteren erheben fi Höhen mit steilen Wänden und auf einer Terrasse derselben der mit einer starren Mauer umgebene Friedhof, neben welchem die Kirche, das Pfarrhaus und die Schule erbaut sind. Um diese Objekte wurde hart gestritten und bot die Situation Gelegenheit zur Anwendung eines taktischen Etagefeuers, indem aus den tiefer gelegenen Häusern, aus den eben erwähnten Gebäuden, dann rückwärts und höher von diesen, aus Weinbergen gefeuert wurde und zugleich auf dem Kamm der Höhen die Artillerie wirkte. Der 33. Division (Ruiz) gelang es, von der Kavallerie-Division und der Korps-Wr­tillerie yoirksamst unterstüst, Spannberg zu nehmen und die jenseitigen Höhen zu ersteigen. Gleichzeitig überschritt die 37. Division (Fejérváry) den Waidenbach und wirkte energisch auf des Gegners linfe Flanke. Da brach die ganze Kavallerie-Division Krenop hervor. Die Infanterie formirte von Bajonneten starrende Karres, die Artillerie gab Salven, es bargen sich nach dem Tebten Shufie die­ Kanoniere unter ihre­ Gefchüge und­ die Divisions-Kaval­­lerie warf sie den anstürmenden­­ Reitermaffen entgegen.­­ Die Silastierie­and unerschüttert da und gab ruhig ihr Feuer ab. Der Damwed der­ Attaque, die Division zum Stehen zu bringen und Zeit zu gewinnen, war erreicht, weshalb die Division Krenop rechtzeitig aus dem intensivsten Feuer abschwenkte­ und in ihr Verhältnis am Linken Flügel zurückging. FME.9. Stubenrauch, überlegenen Kräften weichend, " räumte nach geleistetem kräftigen Widerstande die Position der ersten Linie und bezog gesammelt und vollkommen geordnet die günstige Stellung vor Loidesthal. FML. Baron Ca­tty, dessen Truppen dur den langen Marsch über Sturzader, Niederungen und steil geränderte Höhen doch zu ermüdet waren, um einen Angriff mit Erfolg durchzuführen und deren rechter­ Flügel die Vormwärtsbewegung in Folge der­ gegenüberstehenden Kavallerie-Maffen einstellen mußte, erhielt in dem ersten Nachmittagsstunden die Meldung, daß sehr starre feindliche Streitkräfte in mehreren Kolonnen von Mistelbach her im Anmarsch seien, wodurch die linke Flanke des Korps und bei wei­terem Vordringen desselben auch dessen Nachzugslinie gefährdet erschien, welche Erwägung den Korps-S Kommandanten veranlagte, das Gefecht abzubrechen, mit den Vortruppen die Höhen nördlich des Waidenbaches zu behaupten, mit den Hauptquartieren, den Gräben und den dazu gehörigen Truppen aber in den Ortschaften am genannten Bäche Rantonnements zu beziehen, womit die Aktion des heutigen Tages abgeschlossen war. Während derselben befundeten die Truppen einen hohen Grad von Ausdauer, guter Feuerdisziplin und dementsprechende Schulung, Eigenschaften, die wiederholt Aner­­kennung seitens des Monarchen fanden. Beamten-Restau­ration in Debreczi Aus Debreczin wird und von heute gemeldet: Die Beamten- Restauration geht unter dem Präsidium des Obergespans Graf Jofef Degenfeld unter großer Betheiligung der Wähler von statte Der königl. Rath Emerich Simonffy wurde mit großer Bes­­eisterung zum dritten Male einhellig zum Bürgermeister gewählt. Er legte sofort den Eid ab und dankte gerührt fü­r das in ihn gefekte Vertrauen. Zum Obernotär wurde Franz Rapp, zum Ober­stadthauptmann Samuel Boczko gewählt. Alle Drei sind Kandidaten der liberalen Partei. Mittags findet ein Diner beim Ober­­gespan statt. (Gegen die Cholera) Der Handelsminister hat an die Fiumaner Seebehörde einen Exlap folgenden Inhalts ges­­igtet : Die am 21.August angeordn­ete zehixz beziehungsweise zwanigs­tägige Observation von aus ixalienischen Väfexi·ko·11«ksnetchen·Schi­etij ist auf Schiffe,1 welche·aus Siziliens und Sardinien komixien u­nd­ unterwegs andere italienische Häfen nicht angelaufen haben, insolange nicht anzuwenden, als auf diesen Safern ein Cholerafall nicht vor­­kommt. Bei Zulassung zum freien Verkehr sind indes solche­n Schiffe, wie auch die auf ihnen befindlichen Reisenden und ihr Gepäck sorg­­fältig zu untersuchen. Hinsichtlich der kleineren Saseln um Sizilien und Sardinien bleiben die bezüglich der anderen italienischen Hafen angeordneten Maßnahmen in Kraft. ·· ""·«« (Todes·fall.)Un·s·eren geachteten­ Mitbü­rger,.dem­ühnl bekannten Architekten ProfessorMbert Schiked·an­z,;hat, schwerer Schicksalsschlag niedergebeugt.Seine­ Gatthilma,:ec Frai­·i111 Alter von 25·Jahre11,nit der­ er sechs Jahre lang­­glü­cklichher Ehe gelebt,ist h­eutes in den Morgenstundennsach’·mehr­· wöchentlich ein Leiden·gestorben..An der Bahre weinen mit de­s Vater zivein unverwaiste Töchter,··kajum noch großgen­uthimsch schmerzlichen Verlust,der sie betrossen,vollzuerfassetr. · Säbelduell.)Wie man un­smittheilt,fand h’eute­­zwischen s und suhr in einem hiesigen Hotel ein Säbelduell in blutigem Ausgange statt.Ueber die Ursache und den Verlauf des Zweikampfes erfahren wir Folgendes:Zwischen dem Bankbeamten­« E.St...und den Juristen F.P....kam es beim Karten 2- spiel zu Differenzen­,wobei S.von P.beleidigt wurde.Die Beleidi­gung hatte eine Herausforderung seitens S zur Folge.Die Sekun­s· danten beider Duellanten waren Suristen. B. erhielt auf der linke Seite einen scharfen Hieb und wird 2­5 Wochen das Bett hüten müssen. ©. kam ohne Verlegung davon. R (Feuer) Heute Vormittags verbreitete sie in der Haupt­stadt das Gerücht, daß die Mayer-Krauß’sche Spiritusfabrik im der K­alvariengasse in Flammen stehe. Zum Glück war dies jedoch nicht der Fall, da nur ein Heuschober auf dem leeren Grunde hinter den Fabritsgebäude, wahrscheinlich durch Selbstentzündung des Denes, in Brand gerathen war. Die Löschtrains der hauptstädtischen Feuer­­wehr unter dem Befehle des Oberkommandanten Kempelen waren bald zur Stelle und wurde­­ dad­eiter, bevor er größere Dimensionen annehmen konnte, gelöscht. a 2388 (Polizeinachricht·en.)Dem­ PrivatenJgil.Jon· wurde gestern Nachmittags in einer Kabine des Kaiserbades plö unwohl und verschied derselbe noch vor der Auskunft einesszte Behufs Konstatirrmg der Todesursache wird der­ Leichnam pol­euztlich obduzirt. — Heute Nachts­ wurde die Wohnung der verwitm­ten Frau Klara Breuer (Museumring Nr. 17) von Dieden er­­brochen, welche diverse Gegenstände in bisher noch nicht fonstativtei Werth entsendeten. Von den Thätern fehlt jede © pur.­­ (Ue·ber die neuerliche Verhaftun von Nnardhfftem in Wien) wird uns in Ergänzung . f.« stellen­ ließ­ Jn der Druckerei selbs­t wurde genau nach dem Muft» der Nihilisten gearbeitet-Die beschä­ftigten Hochverräther waren stet mit Schußwaffen versehen.Ferdinand Spübner legte immer neben­ seinen Setzkasten einen sechssiiufigen Revolver 11ntgespannte1n Halt.· Als sich gestern in der behördlich gesperrten Geheimdruckerei.·di landesgerichtliche Kommission zu­r Aufnahme des Lokalaugenscher einfand,entleckte sie in einem Versteck den geladenen Revolver·Die Untersuchung dürfte in den nächsten Tagen geschlofset­ werden.­­ Be­i : « · · Gagesnemgheetem (Ernennungen­)EugenKknnj··ätbydefinitiv··zum ordentlichen­·Bürgerschullehrerin·Balan·a-Gyaxnxa·t;Gisela Märku­s ebei­ dahin­ als ordentliche Lehrerin·definitiv;—·Leo Hanke zum besoldeten­ Konzeptspraktikanten bei der Debreczin­er Fin­­anzdirektion. ’Oeffentlicher Dank-­»gumee Blaba hat das Erträgniß ihresamt August-HJ in Borßek veran­stalteten­­­­­­­ Gerichtigliaue. Die Affaire der angeblichen Mißbräuebe beides. Theißreguliritn­g gelangte gesternukidheuteile.Str­affe’nck derkön.Kurie(Referent Bela Andrassovits)zur Ver­handlung und wurde dieselbe heute Mittag meritorisch dahin er­ledigt, daß der ab­weisliche Bescheid der Budapester fünf Tafel hi­sichtlich der Appellation Gedeon v. Rohonczy’s betätigt wurd Der Reichstags Abgeordnete Gedeon v. Rohonczy hat­­ zwei Jahren im Abgeordnetenhause die angeblich beim Bornyafex Durchstich (Nr. 96) begangenen Misbräuche zur Sprache gebracht un in dieser Angelegenheit auch eine Eingabe beim sen. Gerichtshof in Groß-Beesterer bezüglich­ der amtlichen, Mitbräuche bei der Theiß­­regulirung überreicht, die jedoch von allen Instanzen auf Grund des Protokolls der Untersuchungs-Kommission als­ unbegründet zurüc­­ger­iesen wurde. SE «"’«­­·In der Motivirung dieses»abweisliche­ n«Bescheides der« Kurce wird hervorgeh­oben,daß der­ Einwand·s·«Rohonczy’s gegen Bescheidder kön.·Tafel,als wäre er mit seiner Anzeige seine ei vonder kön.Ku­rke aus der·tt Grunde abgewiesen worde,weil sich dieselbeblos auf die angeblich von amtlicher Seite­ be­zngenen Mißge­bräuche erstreckt habe,während in Wahrheit die ißräucher Seite der Unternehmer begangen worden sei em11ich­­stichhalti·g·sei da ja in Folge der Anzeige Robonczi­’s die amtliche Kommissions­behufsuntersuchung der angeblichen Mißbräuche—gleichviel","v­on welcher Seite immer dieselben verübt worden wären entje wurde und dieselbe die in der­ Anzeige enthaltenen Unsehuldige seineswegs bestätigt fand. Die Appellation Gedeon v. Rohonczi mußte aber hauptsächlich deshalb zurückgewiesen­ werden, b­ei vorliegenden Falle nur der Staat und die betreffenden Unternehme die vertragsschließenden Parteien seien und Nohonczy außerhalb dieser Parteien stehe, daher selbst seine betheiligte Partei it und fohin au­f ein Appellationsrecht befist. ·­­Claude W­orel und sein Bruder.Aus Pari von 18.September wird gemeldet:Nach Verbüßung seiner·wege Erpressungsversuches gegen die Ungarische Hypothekenban­k erlitten Abstrafu­n­g aus Budapest und Ungarn verwiesen,et·ablirte·si Claude Morel,diesmal seinen Vornamen zu Claudxi­Qlatmik sieend,zu Paris,woselbst sein Bruder Jules ihm behilflich·k·vgx zwei ausschließlich auf Skafidal und Chantage basirte periodis Druckschriften,abwechselnd»Antisåmitiqu­ec,»Le­ 1’ricolore«.« ‚amd »La Clameur publique« betitelt, herauszugeben. Graf d’Arrupon befigt das Verdienst, nachdem er das Opfer einer Claude’schen Erpressung gemorden, die sauberen Herren Medaltenre vor das BZuchtpolizeigericht zu bringen. Die Brüder Morel nicht zufrieden, dem Grafen 1000 ranc3 erpreßt zu­ haben, öffentlichten nämlich auch nach Empfang dieser Summe Schmäh­­artikel gegen den Grafen, in denen demselben vorgehalten wurde, er­ hab­e aus Gewinnsucht seinen jüngern Bruder requestiert. Bei der Schlußverhandlung stellte es sich heraus, daß Claude Morel­lh dreimal ‚fallit und sechsmal abgestraft war. Jules Morel wei „mit“ fünf Abstrafungen auf. Claude Morel behauptete natielte (ganz wie gelegentlich der Schlußverhandlung in Budapest), er sei stets unsehuldig gewesen. Neu jedoch­ war, daßs Claude Morel in Paris angab, er sei „bevollmächtigter Minister” in Rumänien getreten, somit hätte er diplomatische Immunität (I) befeilen. Di beiden Brüder wurden zu je 2 Jahren Gefängniß und 1000 Frei­strafe verunt­eilt. «­­. a S

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