Pester Lloyd - Abendblatt, November 1884 (Jahrgang 31, nr. 253-276)

1884-11-10 / nr. 259

j £ \ S 8 > -«1884.—«-3t-r;·s-.259.s d + fr, in alien Be len.) Montan, 10. Bovember. 3 i e: rfebleifiivta a sn en en — Budapest, 10. November. Das geheime K­onsistorium, das heutigen Tage in Rom stattfindet und das die r­ennung von neun neuen Kardi­­älen bringen wird, hat seine eigene Vorgeschichte, über e­­ins in einem Briefe aus Rom mancherlei Details mit­­erheilt werden. Ursprünglich war es die Absicht des Vati- Fans, dies Konsistorium schon im Laufe 068 vergangenen Sommers abzuhalten, auf Wunsch des französischen Ber­treters beim Heiligen Stuhle wurde dieser Termin Hinaus­­geschoben, da man in Paris die Hoffnung nicht aufgeben wollte, unter den neu zu ernennenden Kardinälen auch die Namen zweier­ französischer Prälaten zu finden. Leo XIII. hielt jedoch daran fest, die Ernennung französischer Bischöfe zur Kardinälen für so lange zu fik­iren, als die Wirksamkeit des bekannten Brieges, das die Dotation der VBijejöje in Frank­reich wesentlich reduzirte, fortdauert. Die Verhandlungen, die über diesen Gegenstand zwischen dem beim Heiligen Stuhle affreditirten Botschafter­ Frankreichs und der Kurie epflogen wurden, währten geraume Zeit und endeten s­chließlich resultatlos, da der Bapst darauf bestand, bat­en es erwähnte Geieg einfach zurückgenommen werde, das abriet Jules­ Ferry aber aus­­ mannigfachen Rücsichten al­s diese Bedingung nicht eingehen mochte, wiewohl es im ebrigen zu manchen Opfern bereit war, um der Suszeptibilität des Batk­ans entgegenzuformen. Die Dinge stehen noch­ gegenwärtig: auf dem alten Fled und unter den Bischöfen wird Brülaten, deren Ernennung zu Kardinälen heute voll­­zogen wird, finden sich mehrere Spanier, mehrere Italiener und­­ auch ein Oesterreicher, nur sein Franzose. Der öster­­reichische Kirchenfürst, der Heute zum Kardinal ernannt wird, it­ter Erzbischof von Wien Dr. Gangl­bauer. Es entspricht einem alten Herkommen, daß der Overhirt­ der Wiener Erzdichtete den Rang eines Kardinals erhält. Obgleich die Wiener Negierung, um ihrer Freunds­chaft zu Italien willen, heute lange nicht mehr im dem Make das Schaff und des Vatikans ist, wie es in einer frü­­heren Epoche gewesen, bedurfte es doch nur einer Anbei­­tung der Wiener Negierung beim Heiligen Stuhle, um dem Tr. Langlbauer den Kardinalshut zu verschaffen, den auch­ seine beiden Vorgänger Naufcher und Kutschier trugen. , . Auf eine Bemerkung Hegedild erklärt Minister Baron Fejervary, es wäre nicht zweckm­äßig gemesen, bei der Gen­darm­erie ein besonderes Auditoriat zu errichten, weil dasselbe im Schersonalstatus zu gering wäre. In Disziplinar-Angelegenheiten ist die Gendarm­erie den Honved-Distvifte-Kommanden unterstellt. Alexan­der Hegediis versteht nich­t,wie das Budget zwi­­schen­ de1 11 Honvedministerium und dem Ministerium des Sternanf­­getheilt ist.Dieses Budget ist auch im Etat des Ministeriums des Jimern aufgenomme­n der Mehraufwand des Letztern gerade datitit motiijirt = ' ·Die Aufklärzung hierü­ber wird später ertheilt werden. Bei der Post,,Stist1mgsplätze in der­ gemeinsamen Militär- Bildungsanstalten erklärtill Jurister Baron Feiervilrch daß der Bericht hierü­ber,sowie ü­ber die Ludovicc­ Akademie bis zur Budgets­berathung dem Hause vorgelegt werden wird.Von den sechzig Zieglingen der Ludovica-A­ademie sei kein­ Einziger durchgesall. Die Lehrkurse.Nach dem alten­ System wurden ausgelassen-Auch die Schule der Einjährspfreiw­illigen wurde an dieser Akademie errichtet- DielLOSttstangsplätze sind nicht auf einmal besetzt vor dem die Bei­setzung wcrdstnseinweise erfolgen.Zum Schluß des letzten Schulj Jahres waren 48 StiftIin­gsplätze unbesetzt-Die­ Regierung ist den Anordnungen des Gesetzes in jeder Hi­nsicht gerecht geworden. ·WeiserPost«Pensioner­.«zeigt sich»ein kleines Plus. Minister Baron Fejervary legt dem Ausschusse den?l1ts­­weis vor. . Madaraß behält sich vor, die prinzipielle Seite der Pen­sionirungen im Hause zur Sprache zu bringen. Er verlangt, daß bei jeder Vermehrung oder Bem­­inderung der Bensionen diese Renderung auch motivirt ‚werde. .­­ .­­dürv Uebergangs-Ausgaben sind präliminirt 499.000 ff.. gegen 495.000 fl. des Vorjahres. Die Bol­ wird votirt. Bei diesem­ Titel sind ,115.000 fl. für Tornister aufgenommen, als erste Mate des mit 460.000 fl. veranschlagten Exfordernisses. . Minister Fejérváry erklärt, er­ habe die gebührende Sparsam­zeit sich vor Augen­­haltend nur die nothwendigste Ausgabe­­ angesprochen, und zwar 100.000 fl. zur Autänderung­­ der Tornister- Der Meft wäre all­älig von Jahr zu Jahr ins Budget einzustellen. Die Regierung wird einen Unternehmer suchen, der den ganzen Be­­darf gegen Ratenzahlungen liefert. Folgen die ordentlichen Einnahmen mit 270.213 fl. höher als im Borjagre um 41.989 fl., was sie aus den höheren Einnahmen in­folge der Eröffnung des zweiten Jahrganges in der Ludovica- Akademie erklärt. Damit ist das Honved-Budget erledigt. Auf die obige Frage Alexander Hegedüs, wie das Budget der Gendarmerie in dem Grat des M­inisteriums des Armern und den Honvedministerium aufgetheift sei, wird die Aufklärung entheilt, daß 6000 fl. das P­ortefeuille des Innern belasten, während der Net dem Honved Neffort zur Last fällt. Damit schließt die Sikung. Nächte Situng morgen 6 Uhr Abends. Tagesordnung: Budget des Kommunikations-M­inisteriums. K­­­ · , « sz Der Finanz-Ausschuß Des Abgeordnetenhauses Stimu­fte solche Ueberfeger nothwendig sind, so gehören sie eben in Hielt heute Vormittags unter Borsis Wilhelm Zsigmondy's eine Sigung, der seitens der Regierung die Minister Tipa, Dvcz3y und Fejérváry, General-I­ntendant Eser- Balmay und Sektionsrath Hilbert anmahnten. Auf der Tagesordnung befand sich das Budget des Honvedministtertiums Nachdem Neferent Duarday die Yenptziffern desselbern mitgetheilt, ergriff Minister Baron Fejér­váry das Mort, um den Ausschuß zu bitten, auch ihn jenes Vertrauen zu schenken, dessen sein verstorbener Vorgänger theilhaftig war. Er erklärte dann, dag er in seinen Voranschlägen ji die finanzielle Lage des Landes stets vor Augen halten werde, hab aber seines Willens das Land die Sache der Honvéds selbst angesichts der finanziellen Lage, stets für das eines der wichtigsten Staatsinteressen halte. (Lebhafte Tb­enrufe.) Das Budget wurde hierauf im Allgemeinen angenommen. Die erste Diskussion entspinnt sich bei den Zentral-Ausgaben, in welcher Nubris auch die Stellen zweier frontischer Lebe­ne leer zusammen mit 2500 fl. eingestellt sind. Je Nachdem der Minister auf eine einschlägige Frage 9­0 ranktys die Systemischung dieser Stellen als noth­wendig hinge­­stellt, ‚erklärt ich Madarak dagegen, der in diesem Bol­en einen Angriff auf die ungarische Staatsidee erblicht und vor einen solchen műchte sich selbst die Negierungspa­rtei hüten. Eine kroatisch-flavo-­ A Honvedtrippe gebe es nicht, und wenn vom Froatischen Ge­­t 048 Budget des kroatischen Ministers.­­ Hegedüs bemerkt, daß­­ auch er an dieser Bolt Austoß genommen habe, da eine besondere Summe bereits zur Weberregung ins Kroatische eingestellt sei. Er fragt, wie man denn diese Arbeiten bisher erledigte ? Béla Lufacs hält ebenfalls dafü­r, daß man solche Ueber­­feder am besten aus den Neihen­ der kroatisch-flavonischen Abtheilung nehmen müßte. Echon jeßt beklagen sich die Kroaten darüber, daß man sie nur al­seberleger verwenden wolle . Minister Baron Fejérváry reflektiert auf die vorgebrachten Bem­erfungen. Von einer Nachricht auf kroatische Empfindlichkeiten sei seine Rede, sagt der Minister, nur die amtliche Geschäfts­­gebahrung erheirscht die Aufnahme D dieses Bostens. Es gibt 3 Gestionen im Honved-Ministerium ; hier ist ne davon­­ die Nede, in der 8. Gestion zwei Frontische Ueberjeger in Verwendung zu nehmen, nachdem die zur Verfügung stehenden Kräfte nicht aus­­reichen. Man könnte auch Konzipitten anstellen, dies das Budget nur vertheuern. Auf die Frage Hegedüs bemerkt der Minister, daß allerdings die Arbeiten auch bisher erledigt wurden, aber nur mit großer Verzögeruug. Die neue Bost hat nun den Red, dem ein Ende zu machen.­­ Wahrmann bewilligt diese neue Aufgabe,wenn sie wirklic­h nothwendig ist-Was die kroatisch­e Empfindlichkeit betrifft,werde11 mit ihrkeit L Endemachemwasium1erwir anfangen.Wirth111c unsere Pflicht ukid habe muixs um das Uebrige nicht zu kümmern. Ernst D­anielvut irt die verlangte Au­sgabe. Horatißky fragt,ob die Stellest der beiden kroatischen Uebersetzer system­isirt werden sollen.Weimscy dann wäre es besser, Konzipisten anzustellen Hege·das·kann­ diese1n Antrage nicht beistimmen.Die Uebersetzer bleiben m i ihrer Stellung,während der Koinzipist in den Beamten­status gelangt rmd Anspruchausdrrü­ckung gewinnt Auch haben die Uebersetzerkechten Pensionsanspruch-Darum ister für die Uebersetzer.­­ Minister Baron F­ejer wärgt Um die Konzipisten der Last des Uebersetzens­­ zu entledigen,ist eben die Anstellung von Uebersesern nab­wendig geworden-Was die Pension betrifft,bemerkt d·er M­­imister,jeder­ Staatsbeamte sei pensionsfähig,sobald er den­en abgelegt hat. Die pension it im vorliegenden Falle ehr gering. .­­· Nach einer neuerlichen Bemerkmthela Lukäch’mide nisterFe1ervary’s wir'd die Post votirt. "Max Falk lenkt die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf eine« andere PostZttdeanehalte des Staatssekretärs(6000fl.«Gage Iind 1000fl.Quartiergeld)war nämlich bisher,weil der Staatss­­ekretär(zuale,ich Felanarsch)all-Lieuten­ant gewesen,der 11.625fl.be­­ziehtem Plast von WLöfL eingestellt Nachdem aber der neu zu ernennende Staatssekretär kein Feldmarschall-Lieutenant sein­ dü­rfte, beantragt er die Streichung des erwähnten­ PlSiS­­·Die.·unter Tipa und Fejervary sin­d mit der Streichgut einverstanden und bemerken,dasz selbst in dem Falle,daß der zukünftige Staatssekretc­r ein Militär wäre,"es noch n­icht au­s­­gemacht sei,daß derselbe gerade Feldm­arschall-Lieutenant sehr müßte. Die Bost von 4625 fl. wird gestrichen. Beim Titel „DistrittsS-R Kommanden“ fragt „ er daselbst Offiziere “von höherem Hang angestellt gedig, warum werden ? . Minister Baron Fejérváry erwidert, daß daselbst Ge­neralstabs-Offiziere verwendet werden mü­ssen, die eine höhere Aus­bildung erhalten haben. Wenn bisher andere Offiziere verwendet wurden, so geschah dies deshalb, weil nicht genügend, zahlreiche Offiziere vorhanden waren. Die Bolt wird votirt.­­ Bei Titel»Truppen-Verpflegung«fragt dersiei­­serent,ob­ man diese Prist nicht auch reduzi­eri könne,sowie dies bei der gemeinsamen Armee in Folge der Initiative der­ Regierung ges­chah. Minister Fejérváry sagt, daß die Brodpreise bereits billiger eingestellt wurden, doch seien die Mierde­diiationen deshalb theurer,­ weil uns das Juhrwesen nicht zur Verfügung steht. Gleich 0b­ ist die­ Verpflegung bei uns um 1,04 % billiger, als bei der gemeinsamen Ninte- M­ ehrmannn fragt, ob die Verpflegung duch Verträge sichergestellt ist, in welchem alle man die Reduktion freilich nicht verlangen künne. Minister Fejérváry bemerkt, daß die Verpflegung bei der gemeinsamen Minee 22.000.000 ausmache, und daß dort eine feine Reduktion nicht so sehr bemerkt wird, wie bei unserem kleinen Budget ; übrigens ist die Verpflegung dort, mo gibt, theuerer als anderswo. — Auf weitere­ Fragen Hegedüs’ er wider: der Münister, daß uns zum Kulthimwesen ‚die Pferde Teggen, deren Erhaltung zu viel offen wu­rde ; ferner daß man auch dadurch Ersparungen erzielte, hab man weniger Leute abrichtet, doch könne dies unbeschadet der Institution nur ein bis zwei Jahre fortgefegt werden, da man die Kriegstichtigkeit «vor Honveds nicht gefügv­en dürfe. Nedrigens sei die gesammte­­ Draunschaft mit geringer Ata nahme ausgebildet. Zur Beruhigung des Ausschusses t­eilt der Mi­­naister schließlich mit, daß im Falle einer Mobilifirung uns bi­s 276 Offiziere fehlen, die durch die vorhandenen Kavdeten leicht exringt wer­den können. Bei der Kavallerie jehlen 150­ Offiziere, Einestenigkeiten Prinz Leopold­ von Baiern und Prin­zessin Gisela) haben gelten um 90 Uhr Abends die Hauptstadt verlassen. Einige Minuten vor Abgang des Wiener Per­­sonenzuges traf Se. Majestät der König in Begleitung der hohen Reffenden im Bahnhofe der Oesterreichisch­-Ungarischen Staatsbahn ein, wo zu ihrem Empfange Ober-Stadthauptmann-Stellvertreter Beläary, Eisenbahn-Inspestor Leitner u und Stationschef Littmann erscienen. Nach herzlichen Abschied stieg das hohe Paar in den Hof-Salonwagen, worauf sich der Zug in Bewegung seßte und Se. Majestät der König in die Ofner Burg zurückfuhr. Honved-Minister Baron Géza Fejer­vár­ hat die Munizipien des Landes von seiner Ernennung ver­­ständigt. „Ich halte es für meine patriotische und angenehme Pflicht — heißt es in den Nundschreiben — in dieser m­einer Eigenschaft das Munizipium zu begrüßen und vertrauensvoll zu erfulgen, daß es mich in der­ erfolgreichen Lösung ‚der mit meiner Stellung verbundenen schweren und wichtigen Aufgaben nicht, m­. aus­ gefeßlicher Pflicht,‘ sondern auch aus patriotischem Plichtgefühl unterfragen die Güte haben möge.“ (Personal-Nachrichte11.)Minister Baron Bela Orezy ist gestern Nachmittags aus Wien hier eingetroffen.— Der Präsiden­t des Abgeordnetenhauses Thomas Pechy hat sic­­ gesternt Abends nach Duscha begeben.—Der Preßburger Großprobst Vischonyaziuth Rönay ist,wie wir mit Bedauern vernehnten­, seit einigen Tagen leidend. Ueber das Befinden des Kardinal- Erz­bischofs Haynald­ wird aus Kalocsa­­ geschricben. Se­ Gminenz ist zwar leidend­ und ist auf Anratden seiner Aerzte ge­zwungen, sich jeder anstrengenden Arbeit zu enthalten, doch ist sein Grund zu größerer Verorgniß vorhanden. Der Kardinal gebraucht täglich die schwedische Heilgym­nastie, was mobsthuend auf seine Ges­­undheit einwirkt. Er­ ist übrigens guter Laume und bei Tische ebenso gesprächig und geistreich wie ehedem. Der Kardinal­­ bes­chäftigt so beinahe den ganzen Tag über mit seinen Anti-Agenden und mit Freuden ist zu Konstativen, daß sich seine Gesundheit von Tag zu Tag bessert und seine körperlichen Kräfte zunehmen. Landes-Sanitätsrath.­ Der mit der­ Leitung des Ministeriums des Innern betraute Minister-P­räsident hat der Universitäts-Professor Dr. Gustav Scheuthaner zum ordent­­lichen,­­ die Professoren Dr. Alexander­­ Ajtai und Dr. Karl Kötl­ zu außerordentlichen Mitgliedern des Landes-Sanitäts­­rathes ernannt. -s«· (Jubilä­um.)Die Hörer der Medizin an der Budapester köl­.l­niversität haben beschlossen­,dasD0 jährige Doktorei­-Ju­biläum­­ ihres verehrsten­ Professor­s Dr­.Johann Wagner am"19."Jänner 1885 in festlicher Weise zu begehen.Fü­r diese Gelege­nheit werden die Mediziner das in Lebensgröße gemalte Porträt ihres Lehrers durch den­ Maler Julius Stettka,eines­ S­chü­lers des Prof.Benczim anfertigen lassen,welches an­ xkzerlau­b­tem­ Tage enthü­litt werden soll. Diejenigen ehemaligen Schü­ler des Ju­­bilars,­die sich awer Feier­­betheiligen wollen,mögen sich an den Kassier des Arraxigiriingss Komites,Friedrich Tu­rn­ovsky,Rudolf-Quai Nr.3,·w­enden. (Todesfall.)In Gran ist der in allen­ Kreisen­ der Bevölkerung beliebte Kommandant des Infanterie Regimen­ts,,Gro«ßg fü­rstIJTichael«Rittern,Asppecamp.d.M.einem Herzschlagey ·erlegen.Das Offizierskorps hat folgede Traueranzeige ausge­­geben: ·. .Von tiefstem·Schmerzecrariffert gibt das Offizierskorps des k.k.Jnsanterie-Jiegm­ents Großsii·r·stha­gel­,vonsjuiziandsian die betrübende Nachricht vom demtumscheiden seines rmngktgeliebten hochverehrten und unvergeßlichen Komm·landanten Ferdinan­d Rittern.Appel,k­ k-Oberstrdeommandant deanfan­terie- Regiments Großfü­rst Michael vanuszland Nr.2­3.Derselbe ver­­schied am Donnerstag,6.November,lichrNach­tsin.·seinem 52.Lebensjah­ retil-Herzschlag-Die Hi­lle de S theuern Verblichenen wird am Sam­stag,8.November,4llbr Nachm­ittag symeraller« hanse zur ewigen Ruhe bestattet-Die heiligen Seelenmenenwerderi a:111·p.Novem­ber in der Stadtpfarrkirche, ··· Iefen. Gr­an, 6. November 1884 "Das Oíffizierstorps. „Das Leihhenbegängniß des Bibliothe­­kars des Abgeordnetenh­auses, Armin Bafi­do) wird, morgen, Dienstag, 10 Uhr Vormittags, von Leichenhaufe des Hochusspitals nach israelitischem Ritus stattfinden. . Das dieswöchentlicge Repertoiredeut­ung (Opernhauses) hat eine völlige Ungestaltung erfahren. Heute ist die Oper geschloffen. Morgen gelangt­e Bänk bant zur Auffü­ppung. (Monats-Abonnement Nr. 5.) Am Mittm­oc­ht die Oper abermals geschlossen. Am Donnerstag: „Masten­ball“ mit Fr. Turolla und Herrn Berotti. (Monats-Abonnement Nr. 6, Logen- Abonnement Nr. 20, erhöhte Preise.) Am Freitag ge­schlosfe. Am Samstag: „Mastendal" mit Frl. Turolla, (Dionats:Abonnement Nr. 7, Logen-Abonnement Nr. 21, erhöhte Breife.) Am Sonntag: „Robert ver Teufel”. (Abonnement suspendu, ermäßigte Breife.) (Derhaupt·städtisch­e·Verwaltungs-Aus­­schuss)hielt h­eute seine dreimonatliche ordentliche Sigun­g.Den Vor­sitz führte an Stelle des Oberstlssirgerm­eisters Rath,welcher zur Zeit von der­ Hauptstadt abwesend ist,der Vize Bürgermeister Gerlóczy. Ver Uebergang zur Tagesordnung begrüßte der Borz­sitzende das neu gewä­hlte Aussch­ußweit au­ch Pinis Kiräl·yi,wor­auf die Verlesung derålllon­atsberichte der Fachreferent ein folgte-Aus «anaf3dess Paiizeiberichtes gab Akigschusm­itglied Gustab­tchs dem VI­.msche9.Aus3druck,der Ober­ a Bü­rgerm­eister als der natü­rkiche Vermittler­ zwischen Regierung und Kommune wolle dahinwirken, daß bei Nerwraanisring dem­ Poiziptitci diescisei­ Polizei Munizipiunc der Hauptstadt angehört werde.Namentlich auch m­einte Herr Fuchs wäre es geboten, die Beziehungen der Polizei zur Stadt­­behörde auf mehr naturgem­äße Grundlagen zu stellen, damit es nicht vorkomme, daß die Proquisitionen der Kommune von der Polizei einfach beiseite gelegt wirden. Der V­orjigende meinte, es werde ein Antrag in dem­ Sinne des Herrn Fuchs in der nächsten Generalversanmung des Munizipal-Ausschusses zur Vorlage formen, und da werde sich wohl Gelegenheit ergeben, die Frage, um die es sich handle, von allen Seiten zu besprechen. Was speziell den gegen die Polizei erhobenen V Vorwurf betreffe, daß sie die Nequisitionen der Stadtbehörde beiseite lege, so müßte das nur auf einer irrigen Infor­­mation beruhen, da ein all solcher Art weder vorkommen könne, noch auch bisher thatsächlich vorgekommen ist Volizeirath Bekary, welcher als Vertreter der Ober-Stadthauptmannschaft der Sigung an­wohnte, bemerkte dem­ Vorwurfe 3ud5 gegenüber, daß zufolge einer vor eini­­gen Monaten erlassenen Instruktion des Ministeriums des Innern die Polizei verpflichtet sei, den Wünschen des Munizipiums auf das zur vorkommendste zu entsprechen, und dieser Anordnung werde auch strikte Rechnung getragen werden. — Der Bericht des Steuerinspek­­tor fonstativt, daß die Steuern im vorigen Monate besser einge­­troffen seien. Grünstig waren im vorigen Monate auf die san­is­tären Zustände, nur hinsichtlich des Veterinärverhältnisse wird eine Wendung zum Schlimmern signalisirt. Schließlich ist zu erwähnen, daß­ aus Anlaß des Berichtes 0­8 Staatsbauamtes beschlossen ward, an die Boftdirektion eine Hufschrift wegen verschiedener Uebelstände im Trofalen­ Boftverkehr zu richten. Namentlich meidet der Boftverkehr zwischen Ofen und Beft an einer ganz unbegreiflichen Langsam­keit, wie dies schlagend durch den Ver­­treter der Staatsanwaltschaft, Dre. Bdl, dur­ Vormessung­­ eines Brief-Gouverts nachgewiesen wurde, wonach eine amtliche Zuschrift, die­ in Ofen am­­ 7. d. M. aufgegeben worden it, hier erst heute, unmittelbar vor der Sibung, also erst nach drei­ Tage. Die Bofsdirektion wird aufgefordert, im Lokalverkehr Ordnung schaffen. Bon der hauptstächlichen Polizei. Durch die gegenwärtig im Zuge befindliche Untersuchung wurde u. A. Konstatirt, daß die Agenden der Polizei im Laufe der jüngsten Zeit rapid zugenommen haben­ und daß auch­ eine weitere Steigerung in der Zukunft mit Bestimmtheit zu erwarten ist, so daß eine B­e­­­­mehrung de­ P­ersonalstatus die erste Etappe auf dem Gebiete der beabsichtigten Nefern der Sicherheitsbehörde bilden müßte. Das Ministerium des Innern schreibt in der That auch bereits für die nachstehenden, bei der hauptstädtischen Polizei zu systemisirenden Stellen einen Konkurs aus: Für die Stelle eines Polizeiraths I. Klasse, S­ahresgehalt und 400 fl. Wohnungsbeitrag, eventuell die Stelle eines Polizeiraths I. Klasse, mit einem Jahresgehalt von 1800 fl. und 400 fl. Wohnungsbeitrag; für die Stellen zweier Bezirks-Hauptleute, Jahresgehalt 1500 fl, Wohnungs­­beitrag 400 fl. ; drei seyngini­ten Stellen I. Staffe, Jahresgehalt 990 fl., Wohnungsbeitrag 300 fl.; die Stelle eines Konzipisten IT. Straffe, Jahresgehalt 600 fl, Wohnungsbeitrag 300 fl.; Fünf Kanzlisten-Stellen, Jahresgehalt 500 fl., Wohnungsbeitrag 2009 fl., die Stelle eines Protokollisten, Jahresgehalt 700 fl. 2 Wohnungs­­beitrag 200 fl., die Stelle eines Grpeditors, Jahresgehalt 700 fl., Wohnungsbeitrag 200 fl. und zwei Amtsdiener-Stellen iit einem Jahresgehalt von 350 fl. Die Qualifikation für diese Stellen bestimmt der G.A. I. 1883. " Ministerialrath v.Jekelfalussy erschien heute Mittags 121,’,Uhr 111 der Polizei-Zentrale 1 und ließ sich die neuen,der straf­­gerichtlichen Abtheilung der Ober-Stadthauptmannschaft zu getheilten Zivilkommissäre vorstellen.Der Ministahl-Kommissar richtete an die Erschienenen eine kurze Ansprache,in welcher er die Wichtigkeit ihrer Agenden betonte und an sie die Mahnung richtete,mit Fleiß und Ausdauer ihren­ Dienst zu versel­e1­ und in allen Fällen die Re­­putation der Polizei vorliegen zui halten. · Ober-Stadthauptman­n Thaiß verläßt morgen bereits die H­auptstadt.Er begibt sich nach N­ieran,«wo er die Zeit seines Urs­laubs verbringen wird Bezü­glich der vorzunehmenden Personalveränderungm·bei der Polizei ist bereits die definitive Entschließung des Ministeriums erfolgt-Demnach kommen die Polizeikonzipisten und zwar Franz Va­ 1tperai1c«denl.«Josef Lestyacin denlv.«—,·V.,DeI1·de­c Nagy in den VL Bezirk­,währen­d Alexius Fönt·el,Kain·­llo Ambrius und Alexander Karacsonyin·die Polizei-·Zentrale berufen wurde.Ferner wurde Polizeikonzipist Kur­iZl«11cpkr) mit dem­ Referat ü­ber die ProstitutionsAngelegenheiten hemmt-Auch hinsichtlich der­ Oberinspektion in den Theatern wurden neue Vetr­­inigungen getroffen Die Oberinspektion über die Theater,welche im Sinne einer hierauf bezüglichen Ministerials Verordnung vom­ Jahr 1882 dem Leiter der administrativen Abtheilung,ferner das Polizei-Sekretär un­d einem der Präsidial-Abtheilun­g zugetheilten Stadthauptmann zukam­,wurde dem Polizeirathe Pekch­i·),dem­ Sekretär Magyary u un­d dem Stadthauptnann Hu­go Mal·taH, die durch anderweitige Legenden in Anspruch genommen sind,bi­s auf Weiteres abgenommen und werden die betreffenden­ Bezirkshaupleute die Ober-Inspektion­ ü­ber die in ihren Bezirken­ befindlichen Theater ausüben.Nur in Bezug auf das im vill Bezirk·gele·gen­e Bett-Z- theater wurde eine Ausnahme gemacht;·die·Jntpel-«ttonuder dasselbe a nämlich der Glim­berhstädter Bezirkshauptmannschaft zu­gewiesen. 5 Schließlich wollen wir noch erwähnen, daß auf diverte Anord­­nung 028 Ministerial-Kommissärs das in der Akaziengasse Nr. 14 befindliche öffentliche Haus’ gesperrt worden ist und die Safahlinen m­­ttelst Briangspasjes nach ihren Zuständigkeits-Gemeinden erpedirt wurden. AS Befigerin dieses Hauses war eine­­ gewisse Marie Sanafer angegeben, doch hatte die in dieser Nichtung geführte Untersuchung konitative, daß die wirkliche­­ Inhaberin die Gattin des Tapezierers Ludwig Schönberger sei, der wiederholt, aber Dre­­her immer vergeblich, Schritte bei der Polizei machte, damit seiner Frau die Konzession dieses Gewerbes entzogen werde. Ueberhaupt sind auf dem Gebiete der Gittenpolizei Schon in allernächster Zeit radikale Verfügungen zu­­ gewärtigen. · (Der Verein für Ferien-Kolonien armer Kinder) hielt gestern Mittags unter B Versiß des Präsidenten Emerich v. B. Ley seine erste Jahresversammlung. Der vom Sekretär Professor Sofef Szabó zur Derlefung gelangte Bericht über die Tätigkeit 965 Vereins in den lesten Serien enthält jede interessante und. Tehrreiche Daten. Der Verein entsandte heuer­e seinen bislang bescheidenen Mitteln entsprechend zwanzig Snaben in die diesmal in Abad etablivie­rerten Kolonie. Nach zweimonatlichem Aufenthalt hatten die im Alter von 8—12 Jahren stehenden Knaben bis 4 Gentimeter an Körpergröße und bis 2,5 Kilogramm an Gewicht zugenommen. Die Durchschnitts­­zunahme betrug 1,3 Gentineter, respeltive 1,73 Kilogramm. Professor Szabó, der heiter auch der Leiter der Kolonie gerieten, wuhte auch­ un­erfreuliches mitzutheilen ü­ber die wohlt­ätige, moralische Ein­­reichung,­ werde der Aufenthalt im Freien auf die armen Kinder geübt und verdiente derselbe in hohen Maße den Dank, den ihm die Beh­annlung­ auf Antrag Professor­ Led­er­e­rs votirte. Wir tatben lediglich eine Pflicht der Humanität zu erfüllen, indem wir aus diesem Anlasse alle Menschenfreunde auf das segensreiche Wir­­ken dieses Vereins aufmerksam machen, der schon im­nteresse Der Gesundheitsverhältnisse der Hauptstadt die thatkräftigste Untersüü­gung verdient. Seit drei Jahren im Wirksamkeit, hat diese Vereinigung guter Menschen bisher alljährlich je 20 arme Kinder der Wohlthat theilhaft werden lassen,­die zweimonatlichen Sormterferien in feischer Cult und bei gesunder, nahrhafter Kost verbringen zu können und die wohlthätigen, folgen „dieses­­ Tages Luft und­ Nahrungs­wechsels auf die armen Kleinen waren so nn­r springend,dass eine Vermehrung der Vereinsmittel von jedem ansen Menschen angestrebt werden müßte Bisher waren es blos Knaben die die Augen, der Verein die Ferien über betreute, aber verdien­­· ten·.r­icht auch die kleinen­ Mädchen eine derartige Regeneration­s­­kur,die vielleicht ganzen späterer­ Generationen­ zugutekommer im·u«s? Zinanzig Knben!Welch’geringer Perzet­tsatz der·armen,k·ränklichen STinder der­auptstadt. Ein Kind kastet der·Fgrtens Kolonie durch­­sä­t­­ztlich 30 fl.Wenn fünfzehnhundert Menschertfreunde dem Vereinte mit­ einem Jahresbeitrag von 2 fl­·bei·tr·äten,·so·könnte derselbe sxinfs­zig Knaben and fü­nfzig Mädchen jährlich hinaus­sendenum die·srksr·he Lust, um dort neue Läster und neueå Blixtzu­ gewinnen. Hiebei ist aber zu bemerken,daß selbst eine Fernex1-Ko·l­in­e von·h1mderthder·n hinter den Ansprüchen des hauptstädtischen Kinderelendes weit zurückbliebe.In Dresden,dessen­ Bevölkerungszahl kaum an­ehr als ein­ Vierthheil derrsokt Budapest ausweist,o der den jahrlich·t·30·0 Kinder dieser Wohlthat theiltrastia und nach denselben­ Verhaltnisse sollten wir , m wenigstens 1000 Rinder als einen Kolonisten ent» fenden könnge.­ Allein vorläufig dürften nicht und auch mit einem befehdeneren Resultate begnügen, der auch zu festerem machten Kommune und Negierung ihr Scherflein beitragen, denn in Beider Lsnterefie­it es­ gelegen, die sanitären und Moralitätsverhältnisse der hauptstädtlschen Bevölkerung zu verbessern, wozu sie das von dem ermahnten Verein angespandte Mittel in bewährter­ Weise eignet. Mann wir Schließlich sagen, daß der Jahresbeitrag­ eines ordentlichen Mitgliedes blos 2 fl. beträgt und daß grimdendes Mitglied Seder­­mal wird, der. Dem­ Verein ein für allemal 20 fl. gespendet, und dab, schließlich Anmeldungen von Vereinsmitgliedern beim ‚Sekretär Professovr Jofef Szabó, VI. Herzersgasse 41, , entgegengenommen Den, glauben wir, den Menschenfreunden genug „gesagt zu haben. Mir wollen hoffen, daß das gute Wort auch eine gute Statt fin­det wird. ‚(Die ,„St Ladislaus’-Gesellschaft) hält­ am Donnerstag,­­ 13. November, Nachmittags um 4 Uhr eine Aus­­sch­eibung: an «­» .· . Das Bethhaus der V Baptisten, bisher Tabal­­gasse 28, befindet sic nunmehr Königsgasse 59, Valerohaus, II. Stod. Deifentlicher Gottesdienst findet an jedem Sonntag um 9 Uhr und 5 Uhr, dann Montag, Donnerstag und Samstag Abends 8 Uhr statt. Die ständige Kommission des Lehrmittel- M­useum­s­ hielt vorgestern Nachmittags unter dem Präsidium Mar Mayer’s eine Sigung, in welcher mehrere Ministerial Erlässe ver­leren, die bedufs Beurtheilung eingelangten Gegenstände, an die einzelnen Ausschü­sse vertheilt und die Berichte der Ausschüsse über die false zur Beurtheilung zuge­wiesenen Gegenstände vorgelesen w­urden. K­ellnerunterricht) Die Ge­werbegenossenschaft der Budapester Hoteliers und Gastwirthe hat an den Magistrat eine Petition des Ihaltes gerichtet, daß für ihre Lehrlinge ein besonderer Lehrkurs eröffnet werde, in welchen Lesen, Schreiben, Orgarisch, Deutsch, Rechnen, Buchführung und eventuell Französisch oder Engl von 4 bis 6 Uhr Nachmittags unterrichtet werden soll. · (Von­ der Drathseilbahn ü­berfa·hren.)·Ein schrecklicher­ Unglück­statter eignete sich erst ein Abends szhrbek der ngthseilbahnL Die in die FestI­n­g fahrenden Passagiere der links­­seitigen­ Coupes meldete m als sie um­ diese Stunde oben anlangtem dem die i­sthaberiden Konduiteur,"daß sie ungefähr in deril­jitte des Weges einem­ festigen­ Ruck verspürten.Der Kondukteur sah sich nicht veranlaßt nachzusehen was es gebe,da der nächste Zug bereits die Strecke anstandslos passerte Erst heu­te Morgens 11111.6«l4U·hk­«als der Verkehrs wiedereröffnet wurde,bemerkte man einen"m­enschlichen Körper zwischen den beiden eleisex".Dies Polizei und die Direktion der Bahn wurden sofort avisirt und es erschienen seitens der ersteren Konzipist Haselbeck mit dem­ Polizei-·Y Bezirksarzt Dr.Müller­,seitens der Bahn Direktion Direktor Ojiascinytunth·I­n­genieur Lemle,welche­ dei­ Vertraglückten vorerst aus der­ Bahn bringen ließen DL Müller konstatirte,daß der Tod bereits gestern Abends eingetreten sei.Es ist bis zur Stunde unauf­­geklärt.111ieder Verunglückte aus dem Geleise der Bahn gelangti war. Es liegt die Vermuthung nahe,daß derselbe über das rechtsseitige Geleisemis die linke Seite gelangen wollte,um dort neben dem­ Geleise zwischen zwei Oriauerpfeilern zu übernachten.Er betrat die Vahifnnm­ittelbar bei der Basteibrücke.Ehe er jedoch die linke Seite erreichte,du­rfte er von dem Waggon erfaßt,durch den einen Puffer einige Klafter weit nach oben geschleudert und dann erst von den Rädern des Waggons ü­berfahren wordent sein.Der eine Puffer war ganz blatts beflebt ; auch fand man die Leiche einige Klafter oberhalb der Brücke, an einer Stelle, wohin er weder von rechts noch von Ins hätte gelangen können. ‚Nach einer andern Version wäre der OBerunglücke in die Festung hinaufgefahren und sei — vermuthlich in berauschtem Zustande — aus dem Wagen, dessen Thür offen gestanden oder Schlegt verschlossen war, herausgefallen. Welche Version die richtige ist, wird vielleicht die eingeleitete Untersuchung klarstellen. Unbegreif­­lich bleibt es immerhin, daß die Bahnbediensteten, nachdem ihnen gemeldet worden, daß der bergauffahrende Waggon auf ein Hinder­­niß gestoßen, nicht sofort die Strebe absuchten. Der Verunglückte war von dem Waggon förmlich zermalmt worden. Man fand bei­ dem Verunglückten einen Bachtvertrag, nach welchem zu schließen er mit einem gewissen Michael Taligäs aus Näczkeve, eb­ea 45 Jahre alt, identisch sein dürfte, ferner 81 fl. Baargeld in Zehner-, Fünfer­­und Einser-Noten und 25 fl. Scheidemünze. Bekleidet war Derselbe mit engem Beinkleid, Gilet und Dolmany aus blauem Tuch, hohen Stiefeln und einer Beizmüse. Dolmany und Stiefel waren nei. — Nach Aufnahme des T­atbestandes wurde die Leiche um 100­ Uhr vormittags in einen Holzsarg gelegt und in die Todtenfammer des Rochusspitals nach Budapest überführt. Selbstmordversuch.­ Die Krankenawärterin in der Geburtsklinik (Hollundergasse) Marie Pfeifer trank gestern Nach­mittags in selbstmörderischer Absicht* Divinedsilberlösung. Die That wurde zwar bald wahrgenommen und wurden der Selbstmörderin die entsprechenden Gegenmittel verabreicht. Doch ist ihr Zustand ein überaus bedenklicher. Nächtlicher Mederfal­­) Die Angriffe auf harm­­lose P­aflanten mehren sich in erschrecenden Maße. Er vergeht beinahe sein Tag, an dem wir nicht über nächtliche Ueberfälle zu berichten hätten. Gestern Nachts wurde an der Ehe der Aradi und er Herzengafffe der Maurergehilfe Mathias Räcy von zwei Männern überfallen und so jänmerlich zugerichtet, daß er in das Spital transportirt werden mußte. Die Attentäter gelang es später in der Person der Taglöhner Yosef Móri und Sosef Lengyelt" auszufor­gen und zu verhaften­.­­­­(Gerädert.)"Der Taglöhner Mathias Rossum welcher« am jüngsten Donnerstag-Winiervir berichteten—an der Ecke des-, Karls-Ringes und­ der Tromntekgasse doxtwine«Wagen ü­berfahrens­ worden,ist an den erlittenen Verletzungen gestern In RodinSspjtalgestor--"T­hut—Derlsjäl­rige Arbeiter Josef Bergi­­irde vorgesterdt sin»kek,.s Nähe des Zentralbahn­hofes in·betrunkenem Zu­stande·"von ei1tefis»«"-5" Lastwagen übersal­zett.Berg wurde in bewußtlosem Zustande in das Spital gebracht und die Aerzte waren der Aufsicht,­dass­ der Ver­­unglü­ckte innere Verletzungen erlitten­ habe.Hek­tevndeß erklärte­ Berg,der seit vorgesteh­t ununterbrochen geschlafen­ hatte und erst heute­ muntergeworden,dass ihm nichts sehte und verliesz wohlgemath das Spital. (3 ener.) Geitern Abends 949 Uhr geriett eine Waarenbude auf dem Neuen Marktplage in Folge unvorsichtigen Gebahrens mit einer brennenden Sterze in Brand. Das Feuer griff so rasch um fd, hob füm­­tliche in­ der Bude befindlichen Waarenvorräthe und die Bude selbst binnen wenigen Minuten den limmen zum Opfer fielen. In der Bude war eine gesciffe Marie Winter, Auf­seherin, die sie rechtzeitig rettete. Polizeinachrichten. Im Cafe Weingruber (Rerepejerstraße) wurde gestern einem Luxisten der Winterrod in MWerthe von 50 fl. gestohlen. Der Dieb it zur Stunde der Polizei noch unbekannt. — In der Walzmühle stürzte der 4Sjährige Vize­­hausmeister Sofef Samecsnik in Folge eigener Unvorsichtigkeit vom ersten Stod hinab und blag sich hiebei die rechte Hand ud det­ rechten Fuß. — Der Fuhrmann Fold Németh traf heute Nachts 27, Uhr vor der Kosefstädter Kirche ein Mädchen und lieh sich mit dem Helden in ein Gespräch ein. Plöglich wurde Németh von einem ihm unbekannten Manne meucl­ngs überfallen und mittelst mehrerer Messerstiche h­er verlegt. Das Mädchen — von­­ welchem Németh nur so viel anzugeben weiß, daß es Lina heiße — und der Attentäter verschwanden im Dunkel der Nacht. Von einen Sonstabler war seine Spur zu sehen. — Mehrere bisher unbekannte Strolche wollten gestern Nachts in das Haus des Aufsehers Zoltanır Bat 0­8 auf der äußeren Sorofjärerstraße Nr. 5980 einbrechen. Sie hatten bereits die im Hofe befindlichen drei Hunde durch­ Verabrei­­chung vergifteten Fleisches gezüchtet, als Bafos zufällig erwachte und Lärm fchlug, worauf die Einbrecher­ Neißaug nahmen. — Die jüngst aus Großwardein nach der Hauptstadt gekommene Näherin Frau Mikolaus Kocsit hat ihr 13jähriges Frippslhaftes Töchterchen aus dem Hause gejagt und wurde das armne Mädchen von der Vorstehung des IX. Bezirks in vorläufige Pflege übernommen. Gegen die herz­lose Mutter wurde die Amtshandlung eingeleitet. . ( Row ung Staatsbahnen) Dem heute an wird bis­ zu weiterer Verfü­gung zwischen Gödöllő und Budapest außer den gegenwärtig in Verkehr befindlichen Personenzügen, täglich we Omnibuszug Ne. 117 verkehren. Dexselbe geht um 12­ Uhr 3 Min­ten Nachmittags von Gödöllő ab und trifft um 1 Uhr 12 Minus­­ten Nachmittags in Budapest ein. ·« ·««’ Verfügungen des KultusministersO Die kath­si lische Kirche und das Seminar in Szati­os­·111var befinden­­ sich,wie Mittisters Tresorifchh jüngst persönlich·ü­ber­zeugte,·i·n. deplorabletitZu­stan­de.Derillminister hat in Folge des sehr den Man­i­sters als Sekretär Leevey entsendet,damit dieser einthn geeigneten Platz füch die Kirche ausfindig m­ache und die nothwendigen·Verfügungen bezüglich des Seminarstreifes­ Ferner bat der Minister eine Bers­stigung bezü­glich der Vergrößerung des auf der Larthstraße in Ofen gelegenen Ordensbartses der Franziskaner in Aussicht gestellt Der Ordenss Provinzial Amberger,der seit­ Beginn seiner Amtsthäf­tigkeit bestrebt ist,die rü­chtigen Zijglinge seines Ordens in Budapest zur konzentriren um sie in patriotischem Geiste erziehen zu lassen hat sich an den Minister mit der Witte gespendet,das·o·benerwähn·tes Ordenshau­s zu vergrößern und aus Mitteln des·Religions-Fonds ein Stockwerk auffü­hren zu lassen.Der Minister billigte·das"Projekti­nd versprach demselben mit Bereitwilligkeit seinerinterstü­tzung ··­­(,,Ei11äberzixzungsfester Wähler.««)Mit Bezu­g auf eine unter diesem Titel dem Klausenburger,,Ellenzåk« entnommene Mittheilung hinsichtlich derJllgesalxter Wahl werden wir nun die Ausnahme der folgenden·Erklärung·ers·ucht:·,·,Ich hab·e·· mit Herrn Karl En­tvöstiiex weder direkt,noch indirekt verkehr hatte ihn oder an wenium­er niemals eine Mittheilung gelang·enlass·en, daß er mir aus irgendeinem Grunde oder unter irgendemeamiteL etwas zahle,ich habe niemals Jemanden beauftragt,daß dieser­ in Jilyesalra odermnderswo erkläre,daß ich die Absich­t hätte,mit einem­ antisemitischen Programm aufzutreten.·Sextb­md.Jwarrcim Jilyesalraüberha­upt nici­t.Ja­ ü­ber lasse es soi­ac­­·der Beurtheilung des Ispublikums,zwischen mir und meinen Angreifern zu richten. Nikolaus Boncza,Bu­dapester Advokat·«« (Mysteriös.)ist Töröks Szent-Miklös·wurde am·8.d. die Leiche ein­es daselbstfremden­,anständig gekleideten,40bcs·45s. Jahre alten Matthes im katholischen Friedhofe·gefunden. Obgleich bei der Sektion konstatirt wurde,daß der­ Todur Folge Herzschlageå eintrat und nichts auf einen gewalts­ 1111en·Todhinweish·macht·die» Geschichte dennoch viel von sich steden.Eine Schauspielern will zu­­dem Leichnam einen Agenten erkannt haben,dem sie am­ 31.·Oktober­­­in Szalitok begegnetet und den ste,als sie von dort abreiste,1niteinem—".» hochgewachsenen Herrn auf dem PerrorIaus s und abgebens·ah.2­ndere·«·­­sind der Ansicht,d·ie Leiche­ sei die des verschwundenen Wiener Kauf n­annes Ehrenzweig. · j 3 wu­rde jedoch, es blos Honneds | 9 Uhr vormittags ges, auch das | 9 einlangte. zu 2000 ft. es | s . &

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