Pester Lloyd - Abendblatt, November 1884 (Jahrgang 31, nr. 253-276)
1884-11-10 / nr. 259
j £ \ S 8 > -«1884.—«-3t-r;·s-.259.s d + fr, in alien Be len.) Montan, 10. Bovember. 3 i e: rfebleifiivta a sn en en — Budapest, 10. November. Das geheime Konsistorium, das heutigen Tage in Rom stattfindet und das die rennung von neun neuen Kardiälen bringen wird, hat seine eigene Vorgeschichte, über eins in einem Briefe aus Rom mancherlei Details miterheilt werden. Ursprünglich war es die Absicht des Vati- Fans, dies Konsistorium schon im Laufe 068 vergangenen Sommers abzuhalten, auf Wunsch des französischen Bertreters beim Heiligen Stuhle wurde dieser Termin Hinausgeschoben, da man in Paris die Hoffnung nicht aufgeben wollte, unter den neu zu ernennenden Kardinälen auch die Namen zweier französischer Prälaten zu finden. Leo XIII. hielt jedoch daran fest, die Ernennung französischer Bischöfe zur Kardinälen für so lange zu fikiren, als die Wirksamkeit des bekannten Brieges, das die Dotation der VBijejöje in Frankreich wesentlich reduzirte, fortdauert. Die Verhandlungen, die über diesen Gegenstand zwischen dem beim Heiligen Stuhle affreditirten Botschafter Frankreichs und der Kurie epflogen wurden, währten geraume Zeit und endeten schließlich resultatlos, da der Bapst darauf bestand, baten es erwähnte Geieg einfach zurückgenommen werde, das abriet Jules Ferry aber aus mannigfachen Rücsichten als diese Bedingung nicht eingehen mochte, wiewohl es im ebrigen zu manchen Opfern bereit war, um der Suszeptibilität des Batkans entgegenzuformen. Die Dinge stehen noch gegenwärtig: auf dem alten Fled und unter den Bischöfen wird Brülaten, deren Ernennung zu Kardinälen heute vollzogen wird, finden sich mehrere Spanier, mehrere Italiener und auch ein Oesterreicher, nur sein Franzose. Der österreichische Kirchenfürst, der Heute zum Kardinal ernannt wird, itter Erzbischof von Wien Dr. Ganglbauer. Es entspricht einem alten Herkommen, daß der Overhirt der Wiener Erzdichtete den Rang eines Kardinals erhält. Obgleich die Wiener Negierung, um ihrer Freundschaft zu Italien willen, heute lange nicht mehr im dem Make das Schaff und des Vatikans ist, wie es in einer früheren Epoche gewesen, bedurfte es doch nur einer Anbeitung der Wiener Negierung beim Heiligen Stuhle, um dem Tr. Langlbauer den Kardinalshut zu verschaffen, den auch seine beiden Vorgänger Naufcher und Kutschier trugen. , . Auf eine Bemerkung Hegedild erklärt Minister Baron Fejervary, es wäre nicht zweckmäßig gemesen, bei der Gendarmerie ein besonderes Auditoriat zu errichten, weil dasselbe im Schersonalstatus zu gering wäre. In Disziplinar-Angelegenheiten ist die Gendarmerie den Honved-Distvifte-Kommanden unterstellt. Alexander Hegediis versteht nicht,wie das Budget zwischen de1 11 Honvedministerium und dem Ministerium des Sternanfgetheilt ist.Dieses Budget ist auch im Etat des Ministeriums des Jimern aufgenommen der Mehraufwand des Letztern gerade datitit motiijirt = ' ·Die Aufklärzung hierüber wird später ertheilt werden. Bei der Post,,Stist1mgsplätze in der gemeinsamen Militär- Bildungsanstalten erklärtill Jurister Baron Feiervilrch daß der Bericht hierüber,sowie über die Ludovicc Akademie bis zur Budgetsberathung dem Hause vorgelegt werden wird.Von den sechzig Zieglingen der Ludovica-Aademie sei kein Einziger durchgesall. Die Lehrkurse.Nach dem alten System wurden ausgelassen-Auch die Schule der Einjährspfreiwilligen wurde an dieser Akademie errichtet- DielLOSttstangsplätze sind nicht auf einmal besetzt vor dem die Beisetzung wcrdstnseinweise erfolgen.Zum Schluß des letzten Schulj Jahres waren 48 StiftIingsplätze unbesetzt-Die Regierung ist den Anordnungen des Gesetzes in jeder Hinsicht gerecht geworden. ·WeiserPost«Pensioner.«zeigt sich»ein kleines Plus. Minister Baron Fejervary legt dem Ausschusse den?l1tsweis vor. . Madaraß behält sich vor, die prinzipielle Seite der Pensionirungen im Hause zur Sprache zu bringen. Er verlangt, daß bei jeder Vermehrung oder Beminderung der Bensionen diese Renderung auch motivirt ‚werde. . .dürv Uebergangs-Ausgaben sind präliminirt 499.000 ff.. gegen 495.000 fl. des Vorjahres. Die Bol wird votirt. Bei diesem Titel sind ,115.000 fl. für Tornister aufgenommen, als erste Mate des mit 460.000 fl. veranschlagten Exfordernisses. . Minister Fejérváry erklärt, er habe die gebührende Sparsamzeit sich vor Augenhaltend nur die nothwendigste Ausgabe angesprochen, und zwar 100.000 fl. zur Autänderung der Tornister- Der Meft wäre allälig von Jahr zu Jahr ins Budget einzustellen. Die Regierung wird einen Unternehmer suchen, der den ganzen Bedarf gegen Ratenzahlungen liefert. Folgen die ordentlichen Einnahmen mit 270.213 fl. höher als im Borjagre um 41.989 fl., was sie aus den höheren Einnahmen infolge der Eröffnung des zweiten Jahrganges in der Ludovica- Akademie erklärt. Damit ist das Honved-Budget erledigt. Auf die obige Frage Alexander Hegedüs, wie das Budget der Gendarmerie in dem Grat des Ministeriums des Armern und den Honvedministerium aufgetheift sei, wird die Aufklärung entheilt, daß 6000 fl. das Portefeuille des Innern belasten, während der Net dem Honved Neffort zur Last fällt. Damit schließt die Sikung. Nächte Situng morgen 6 Uhr Abends. Tagesordnung: Budget des Kommunikations-Ministeriums. K · , « sz Der Finanz-Ausschuß Des Abgeordnetenhauses Stimufte solche Ueberfeger nothwendig sind, so gehören sie eben in Hielt heute Vormittags unter Borsis Wilhelm Zsigmondy's eine Sigung, der seitens der Regierung die Minister Tipa, Dvcz3y und Fejérváry, General-Intendant Eser- Balmay und Sektionsrath Hilbert anmahnten. Auf der Tagesordnung befand sich das Budget des Honvedministtertiums Nachdem Neferent Duarday die Yenptziffern desselbern mitgetheilt, ergriff Minister Baron Fejérváry das Mort, um den Ausschuß zu bitten, auch ihn jenes Vertrauen zu schenken, dessen sein verstorbener Vorgänger theilhaftig war. Er erklärte dann, dag er in seinen Voranschlägen ji die finanzielle Lage des Landes stets vor Augen halten werde, hab aber seines Willens das Land die Sache der Honvéds selbst angesichts der finanziellen Lage, stets für das eines der wichtigsten Staatsinteressen halte. (Lebhafte Tbenrufe.) Das Budget wurde hierauf im Allgemeinen angenommen. Die erste Diskussion entspinnt sich bei den Zentral-Ausgaben, in welcher Nubris auch die Stellen zweier frontischer Lebene leer zusammen mit 2500 fl. eingestellt sind. Je Nachdem der Minister auf eine einschlägige Frage 90 ranktys die Systemischung dieser Stellen als nothwendig hingestellt, ‚erklärt ich Madarak dagegen, der in diesem Bolen einen Angriff auf die ungarische Staatsidee erblicht und vor einen solchen műchte sich selbst die Negierungspartei hüten. Eine kroatisch-flavo- A Honvedtrippe gebe es nicht, und wenn vom Froatischen Get 048 Budget des kroatischen Ministers. Hegedüs bemerkt, daß auch er an dieser Bolt Austoß genommen habe, da eine besondere Summe bereits zur Weberregung ins Kroatische eingestellt sei. Er fragt, wie man denn diese Arbeiten bisher erledigte ? Béla Lufacs hält ebenfalls dafür, daß man solche Ueberfeder am besten aus den Neihen der kroatisch-flavonischen Abtheilung nehmen müßte. Echon jeßt beklagen sich die Kroaten darüber, daß man sie nur alseberleger verwenden wolle . Minister Baron Fejérváry reflektiert auf die vorgebrachten Bemerfungen. Von einer Nachricht auf kroatische Empfindlichkeiten sei seine Rede, sagt der Minister, nur die amtliche Geschäftsgebahrung erheirscht die Aufnahme D dieses Bostens. Es gibt 3 Gestionen im Honved-Ministerium ; hier ist ne davon die Nede, in der 8. Gestion zwei Frontische Ueberjeger in Verwendung zu nehmen, nachdem die zur Verfügung stehenden Kräfte nicht ausreichen. Man könnte auch Konzipitten anstellen, dies das Budget nur vertheuern. Auf die Frage Hegedüs bemerkt der Minister, daß allerdings die Arbeiten auch bisher erledigt wurden, aber nur mit großer Verzögeruug. Die neue Bost hat nun den Red, dem ein Ende zu machen. Wahrmann bewilligt diese neue Aufgabe,wenn sie wirklich nothwendig ist-Was die kroatische Empfindlichkeit betrifft,werde11 mit ihrkeit L Endemachemwasium1erwir anfangen.Wirth111c unsere Pflicht ukid habe muixs um das Uebrige nicht zu kümmern. Ernst Danielvut irt die verlangte Ausgabe. Horatißky fragt,ob die Stellest der beiden kroatischen Uebersetzer systemisirt werden sollen.Weimscy dann wäre es besser, Konzipisten anzustellen Hege·das·kann diese1n Antrage nicht beistimmen.Die Uebersetzer bleiben m i ihrer Stellung,während der Koinzipist in den Beamtenstatus gelangt rmd Anspruchausdrrückung gewinnt Auch haben die Uebersetzerkechten Pensionsanspruch-Darum ister für die Uebersetzer. Minister Baron Fejer wärgt Um die Konzipisten der Last des Uebersetzens zu entledigen,ist eben die Anstellung von Uebersesern nabwendig geworden-Was die Pension betrifft,bemerkt d·er Mimister,jeder Staatsbeamte sei pensionsfähig,sobald er denen abgelegt hat. Die pension it im vorliegenden Falle ehr gering. .· Nach einer neuerlichen Bemerkmthela Lukäch’mide nisterFe1ervary’s wir'd die Post votirt. "Max Falk lenkt die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf eine« andere PostZttdeanehalte des Staatssekretärs(6000fl.«Gage Iind 1000fl.Quartiergeld)war nämlich bisher,weil der Staatssekretär(zuale,ich Felanarsch)all-Lieutenant gewesen,der 11.625fl.beziehtem Plast von WLöfL eingestellt Nachdem aber der neu zu ernennende Staatssekretär kein Feldmarschall-Lieutenant sein dürfte, beantragt er die Streichung des erwähnten PlSiS·Die.·unter Tipa und Fejervary sind mit der Streichgut einverstanden und bemerken,dasz selbst in dem Falle,daß der zukünftige Staatssekretcr ein Militär wäre,"es noch nicht ausgemacht sei,daß derselbe gerade Feldmarschall-Lieutenant sehr müßte. Die Bost von 4625 fl. wird gestrichen. Beim Titel „DistrittsS-R Kommanden“ fragt „ er daselbst Offiziere “von höherem Hang angestellt gedig, warum werden ? . Minister Baron Fejérváry erwidert, daß daselbst Generalstabs-Offiziere verwendet werden müssen, die eine höhere Ausbildung erhalten haben. Wenn bisher andere Offiziere verwendet wurden, so geschah dies deshalb, weil nicht genügend, zahlreiche Offiziere vorhanden waren. Die Bolt wird votirt. Bei Titel»Truppen-Verpflegung«fragt dersieiserent,ob man diese Prist nicht auch reduzieri könne,sowie dies bei der gemeinsamen Armee in Folge der Initiative der Regierung geschah. Minister Fejérváry sagt, daß die Brodpreise bereits billiger eingestellt wurden, doch seien die Mierdediiationen deshalb theurer, weil uns das Juhrwesen nicht zur Verfügung steht. Gleich 0b ist die Verpflegung bei uns um 1,04 % billiger, als bei der gemeinsamen Ninte- M ehrmannn fragt, ob die Verpflegung duch Verträge sichergestellt ist, in welchem alle man die Reduktion freilich nicht verlangen künne. Minister Fejérváry bemerkt, daß die Verpflegung bei der gemeinsamen Minee 22.000.000 ausmache, und daß dort eine feine Reduktion nicht so sehr bemerkt wird, wie bei unserem kleinen Budget ; übrigens ist die Verpflegung dort, mo gibt, theuerer als anderswo. — Auf weitere Fragen Hegedüs’ er wider: der Münister, daß uns zum Kulthimwesen ‚die Pferde Teggen, deren Erhaltung zu viel offen wurde ; ferner daß man auch dadurch Ersparungen erzielte, hab man weniger Leute abrichtet, doch könne dies unbeschadet der Institution nur ein bis zwei Jahre fortgefegt werden, da man die Kriegstichtigkeit «vor Honveds nicht gefügven dürfe. Nedrigens sei die gesammte Draunschaft mit geringer Ata nahme ausgebildet. Zur Beruhigung des Ausschusses teilt der Minaister schließlich mit, daß im Falle einer Mobilifirung uns bis 276 Offiziere fehlen, die durch die vorhandenen Kavdeten leicht exringt werden können. Bei der Kavallerie jehlen 150 Offiziere, Einestenigkeiten Prinz Leopold von Baiern und Prinzessin Gisela) haben gelten um 90 Uhr Abends die Hauptstadt verlassen. Einige Minuten vor Abgang des Wiener Personenzuges traf Se. Majestät der König in Begleitung der hohen Reffenden im Bahnhofe der Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahn ein, wo zu ihrem Empfange Ober-Stadthauptmann-Stellvertreter Beläary, Eisenbahn-Inspestor Leitner u und Stationschef Littmann erscienen. Nach herzlichen Abschied stieg das hohe Paar in den Hof-Salonwagen, worauf sich der Zug in Bewegung seßte und Se. Majestät der König in die Ofner Burg zurückfuhr. Honved-Minister Baron Géza Fejervár hat die Munizipien des Landes von seiner Ernennung verständigt. „Ich halte es für meine patriotische und angenehme Pflicht — heißt es in den Nundschreiben — in dieser meiner Eigenschaft das Munizipium zu begrüßen und vertrauensvoll zu erfulgen, daß es mich in der erfolgreichen Lösung ‚der mit meiner Stellung verbundenen schweren und wichtigen Aufgaben nicht, m. aus gefeßlicher Pflicht,‘ sondern auch aus patriotischem Plichtgefühl unterfragen die Güte haben möge.“ (Personal-Nachrichte11.)Minister Baron Bela Orezy ist gestern Nachmittags aus Wien hier eingetroffen.— Der Präsident des Abgeordnetenhauses Thomas Pechy hat sic gesternt Abends nach Duscha begeben.—Der Preßburger Großprobst Vischonyaziuth Rönay ist,wie wir mit Bedauern vernehnten, seit einigen Tagen leidend. Ueber das Befinden des Kardinal- Erzbischofs Haynald wird aus Kalocsa geschricben. Se Gminenz ist zwar leidend und ist auf Anratden seiner Aerzte gezwungen, sich jeder anstrengenden Arbeit zu enthalten, doch ist sein Grund zu größerer Verorgniß vorhanden. Der Kardinal gebraucht täglich die schwedische Heilgymnastie, was mobsthuend auf seine Gesundheit einwirkt. Er ist übrigens guter Laume und bei Tische ebenso gesprächig und geistreich wie ehedem. Der Kardinal beschäftigt so beinahe den ganzen Tag über mit seinen Anti-Agenden und mit Freuden ist zu Konstativen, daß sich seine Gesundheit von Tag zu Tag bessert und seine körperlichen Kräfte zunehmen. Landes-Sanitätsrath. Der mit der Leitung des Ministeriums des Innern betraute Minister-Präsident hat der Universitäts-Professor Dr. Gustav Scheuthaner zum ordentlichen, die Professoren Dr. Alexander Ajtai und Dr. Karl Kötl zu außerordentlichen Mitgliedern des Landes-Sanitätsrathes ernannt. -s«· (Jubiläum.)Die Hörer der Medizin an der Budapester köl.lniversität haben beschlossen,dasD0 jährige Doktorei-Jubiläum ihres verehrsten Professors Dr.Johann Wagner am"19."Jänner 1885 in festlicher Weise zu begehen.Für diese Gelegenheit werden die Mediziner das in Lebensgröße gemalte Porträt ihres Lehrers durch den Maler Julius Stettka,eines Schülers des Prof.Benczim anfertigen lassen,welches an xkzerlaubtem Tage enthülitt werden soll. Diejenigen ehemaligen Schüler des Jubilars,die sich awer Feierbetheiligen wollen,mögen sich an den Kassier des Arraxigiriingss Komites,Friedrich Turnovsky,Rudolf-Quai Nr.3,·wenden. (Todesfall.)In Gran ist der in allen Kreisen der Bevölkerung beliebte Kommandant des Infanterie Regiments,,Gro«ßg fürstIJTichael«Rittern,Asppecamp.d.M.einem Herzschlagey ·erlegen.Das Offizierskorps hat folgede Traueranzeige ausgegeben: ·. .Von tiefstem·Schmerzecrariffert gibt das Offizierskorps des k.k.Jnsanterie-Jiegments Großsii·r·sthagel,vonsjuiziandsian die betrübende Nachricht vom demtumscheiden seines rmngktgeliebten hochverehrten und unvergeßlichen Komm·landanten Ferdinand Rittern.Appel,k k-Oberstrdeommandant deanfanterie- Regiments Großfürst Michael vanuszland Nr.23.Derselbe verschied am Donnerstag,6.November,lichrNachtsin.·seinem 52.Lebensjah retil-Herzschlag-Die Hille de S theuern Verblichenen wird am Samstag,8.November,4llbr Nachmittag symeraller« hanse zur ewigen Ruhe bestattet-Die heiligen Seelenmenenwerderi a:111·p.November in der Stadtpfarrkirche, ··· Iefen. Gran, 6. November 1884 "Das Oíffizierstorps. „Das Leihhenbegängniß des Bibliothekars des Abgeordnetenhauses, Armin Bafido) wird, morgen, Dienstag, 10 Uhr Vormittags, von Leichenhaufe des Hochusspitals nach israelitischem Ritus stattfinden. . Das dieswöchentlicge Repertoiredeutung (Opernhauses) hat eine völlige Ungestaltung erfahren. Heute ist die Oper geschloffen. Morgen gelangte Bänk bant zur Auffüppung. (Monats-Abonnement Nr. 5.) Am Mittmocht die Oper abermals geschlossen. Am Donnerstag: „Mastenball“ mit Fr. Turolla und Herrn Berotti. (Monats-Abonnement Nr. 6, Logen- Abonnement Nr. 20, erhöhte Preise.) Am Freitag geschlosfe. Am Samstag: „Mastendal" mit Frl. Turolla, (Dionats:Abonnement Nr. 7, Logen-Abonnement Nr. 21, erhöhte Breife.) Am Sonntag: „Robert ver Teufel”. (Abonnement suspendu, ermäßigte Breife.) (Derhaupt·städtische·Verwaltungs-Ausschuss)hielt heute seine dreimonatliche ordentliche Sigung.Den Vorsitz führte an Stelle des Oberstlssirgermeisters Rath,welcher zur Zeit von der Hauptstadt abwesend ist,der Vize Bürgermeister Gerlóczy. Ver Uebergang zur Tagesordnung begrüßte der Borzsitzende das neu gewählte Ausschußweit auch Pinis Kiräl·yi,worauf die Verlesung derålllonatsberichte der Fachreferent ein folgte-Aus «anaf3dess Paiizeiberichtes gab Akigschusmitglied Gustabtchs dem VI.msche9.Aus3druck,der Ober a Bürgermeister als der natürkiche Vermittler zwischen Regierung und Kommune wolle dahinwirken, daß bei Nerwraanisring dem Poiziptitci diescisei Polizei Munizipiunc der Hauptstadt angehört werde.Namentlich auch meinte Herr Fuchs wäre es geboten, die Beziehungen der Polizei zur Stadtbehörde auf mehr naturgemäße Grundlagen zu stellen, damit es nicht vorkomme, daß die Proquisitionen der Kommune von der Polizei einfach beiseite gelegt wirden. Der Vorjigende meinte, es werde ein Antrag in dem Sinne des Herrn Fuchs in der nächsten Generalversanmung des Munizipal-Ausschusses zur Vorlage formen, und da werde sich wohl Gelegenheit ergeben, die Frage, um die es sich handle, von allen Seiten zu besprechen. Was speziell den gegen die Polizei erhobenen V Vorwurf betreffe, daß sie die Nequisitionen der Stadtbehörde beiseite lege, so müßte das nur auf einer irrigen Information beruhen, da ein all solcher Art weder vorkommen könne, noch auch bisher thatsächlich vorgekommen ist Volizeirath Bekary, welcher als Vertreter der Ober-Stadthauptmannschaft der Sigung anwohnte, bemerkte dem Vorwurfe 3ud5 gegenüber, daß zufolge einer vor einigen Monaten erlassenen Instruktion des Ministeriums des Innern die Polizei verpflichtet sei, den Wünschen des Munizipiums auf das zur vorkommendste zu entsprechen, und dieser Anordnung werde auch strikte Rechnung getragen werden. — Der Bericht des Steuerinspektor fonstativt, daß die Steuern im vorigen Monate besser eingetroffen seien. Grünstig waren im vorigen Monate auf die sanistären Zustände, nur hinsichtlich des Veterinärverhältnisse wird eine Wendung zum Schlimmern signalisirt. Schließlich ist zu erwähnen, daß aus Anlaß des Berichtes 08 Staatsbauamtes beschlossen ward, an die Boftdirektion eine Hufschrift wegen verschiedener Uebelstände im Trofalen Boftverkehr zu richten. Namentlich meidet der Boftverkehr zwischen Ofen und Beft an einer ganz unbegreiflichen Langsamkeit, wie dies schlagend durch den Vertreter der Staatsanwaltschaft, Dre. Bdl, dur Vormessung eines Brief-Gouverts nachgewiesen wurde, wonach eine amtliche Zuschrift, die in Ofen am 7. d. M. aufgegeben worden it, hier erst heute, unmittelbar vor der Sibung, also erst nach drei Tage. Die Bofsdirektion wird aufgefordert, im Lokalverkehr Ordnung schaffen. Bon der hauptstächlichen Polizei. Durch die gegenwärtig im Zuge befindliche Untersuchung wurde u. A. Konstatirt, daß die Agenden der Polizei im Laufe der jüngsten Zeit rapid zugenommen haben und daß auch eine weitere Steigerung in der Zukunft mit Bestimmtheit zu erwarten ist, so daß eine Bemehrung de Personalstatus die erste Etappe auf dem Gebiete der beabsichtigten Nefern der Sicherheitsbehörde bilden müßte. Das Ministerium des Innern schreibt in der That auch bereits für die nachstehenden, bei der hauptstädtischen Polizei zu systemisirenden Stellen einen Konkurs aus: Für die Stelle eines Polizeiraths I. Klasse, Sahresgehalt und 400 fl. Wohnungsbeitrag, eventuell die Stelle eines Polizeiraths I. Klasse, mit einem Jahresgehalt von 1800 fl. und 400 fl. Wohnungsbeitrag; für die Stellen zweier Bezirks-Hauptleute, Jahresgehalt 1500 fl, Wohnungsbeitrag 400 fl. ; drei seynginiten Stellen I. Staffe, Jahresgehalt 990 fl., Wohnungsbeitrag 300 fl.; die Stelle eines Konzipisten IT. Straffe, Jahresgehalt 600 fl, Wohnungsbeitrag 300 fl.; Fünf Kanzlisten-Stellen, Jahresgehalt 500 fl., Wohnungsbeitrag 2009 fl., die Stelle eines Protokollisten, Jahresgehalt 700 fl. 2 Wohnungsbeitrag 200 fl., die Stelle eines Grpeditors, Jahresgehalt 700 fl., Wohnungsbeitrag 200 fl. und zwei Amtsdiener-Stellen iit einem Jahresgehalt von 350 fl. Die Qualifikation für diese Stellen bestimmt der G.A. I. 1883. " Ministerialrath v.Jekelfalussy erschien heute Mittags 121,’,Uhr 111 der Polizei-Zentrale 1 und ließ sich die neuen,der strafgerichtlichen Abtheilung der Ober-Stadthauptmannschaft zu getheilten Zivilkommissäre vorstellen.Der Ministahl-Kommissar richtete an die Erschienenen eine kurze Ansprache,in welcher er die Wichtigkeit ihrer Agenden betonte und an sie die Mahnung richtete,mit Fleiß und Ausdauer ihren Dienst zu versele1 und in allen Fällen die Reputation der Polizei vorliegen zui halten. · Ober-Stadthauptmann Thaiß verläßt morgen bereits die Hauptstadt.Er begibt sich nach Nieran,«wo er die Zeit seines Urslaubs verbringen wird Bezüglich der vorzunehmenden Personalveränderungm·bei der Polizei ist bereits die definitive Entschließung des Ministeriums erfolgt-Demnach kommen die Polizeikonzipisten und zwar Franz Va 1tperai1c«denl.«Josef Lestyacin denlv.«—,·V.,DeI1·dec Nagy in den VL Bezirk,während Alexius Fönt·el,Kain·llo Ambrius und Alexander Karacsonyin·die Polizei-·Zentrale berufen wurde.Ferner wurde Polizeikonzipist KuriZl«11cpkr) mit dem Referat über die ProstitutionsAngelegenheiten hemmt-Auch hinsichtlich der Oberinspektion in den Theatern wurden neue Vetrinigungen getroffen Die Oberinspektion über die Theater,welche im Sinne einer hierauf bezüglichen Ministerials Verordnung vom Jahr 1882 dem Leiter der administrativen Abtheilung,ferner das Polizei-Sekretär und einem der Präsidial-Abtheilung zugetheilten Stadthauptmann zukam,wurde dem Polizeirathe Pekchi·),dem Sekretär Magyary u und dem Stadthauptnann Hugo Mal·taH, die durch anderweitige Legenden in Anspruch genommen sind,bis auf Weiteres abgenommen und werden die betreffenden Bezirkshaupleute die Ober-Inspektion über die in ihren Bezirken befindlichen Theater ausüben.Nur in Bezug auf das im vill Bezirk·gele·gene Bett-Z- theater wurde eine Ausnahme gemacht;·die·Jntpel-«ttonuder dasselbe a nämlich der Glimberhstädter Bezirkshauptmannschaft zugewiesen. 5 Schließlich wollen wir noch erwähnen, daß auf diverte Anordnung 028 Ministerial-Kommissärs das in der Akaziengasse Nr. 14 befindliche öffentliche Haus’ gesperrt worden ist und die Safahlinen mttelst Briangspasjes nach ihren Zuständigkeits-Gemeinden erpedirt wurden. AS Befigerin dieses Hauses war eine gewisse Marie Sanafer angegeben, doch hatte die in dieser Nichtung geführte Untersuchung konitative, daß die wirkliche Inhaberin die Gattin des Tapezierers Ludwig Schönberger sei, der wiederholt, aber Dreher immer vergeblich, Schritte bei der Polizei machte, damit seiner Frau die Konzession dieses Gewerbes entzogen werde. Ueberhaupt sind auf dem Gebiete der Gittenpolizei Schon in allernächster Zeit radikale Verfügungen zu gewärtigen. · (Der Verein für Ferien-Kolonien armer Kinder) hielt gestern Mittags unter B Versiß des Präsidenten Emerich v. B. Ley seine erste Jahresversammlung. Der vom Sekretär Professor Sofef Szabó zur Derlefung gelangte Bericht über die Tätigkeit 965 Vereins in den lesten Serien enthält jede interessante und. Tehrreiche Daten. Der Verein entsandte heuere seinen bislang bescheidenen Mitteln entsprechend zwanzig Snaben in die diesmal in Abad etabliviererten Kolonie. Nach zweimonatlichem Aufenthalt hatten die im Alter von 8—12 Jahren stehenden Knaben bis 4 Gentimeter an Körpergröße und bis 2,5 Kilogramm an Gewicht zugenommen. Die Durchschnittszunahme betrug 1,3 Gentineter, respeltive 1,73 Kilogramm. Professor Szabó, der heiter auch der Leiter der Kolonie gerieten, wuhte auch unerfreuliches mitzutheilen über die wohltätige, moralische Einreichung, werde der Aufenthalt im Freien auf die armen Kinder geübt und verdiente derselbe in hohen Maße den Dank, den ihm die Behannlung auf Antrag Professor Lederers votirte. Wir tatben lediglich eine Pflicht der Humanität zu erfüllen, indem wir aus diesem Anlasse alle Menschenfreunde auf das segensreiche Wirken dieses Vereins aufmerksam machen, der schon imnteresse Der Gesundheitsverhältnisse der Hauptstadt die thatkräftigste Untersüügung verdient. Seit drei Jahren im Wirksamkeit, hat diese Vereinigung guter Menschen bisher alljährlich je 20 arme Kinder der Wohlthat theilhaft werden lassen,die zweimonatlichen Sormterferien in feischer Cult und bei gesunder, nahrhafter Kost verbringen zu können und die wohlthätigen, folgen „dieses Tages Luft und Nahrungswechsels auf die armen Kleinen waren so nnr springend,dass eine Vermehrung der Vereinsmittel von jedem ansen Menschen angestrebt werden müßte Bisher waren es blos Knaben die die Augen, der Verein die Ferien über betreute, aber verdien· ten·.richt auch die kleinen Mädchen eine derartige Regenerationskur,die vielleicht ganzen späterer Generationen zugutekommer im·u«s? Zinanzig Knben!Welch’geringer Perzettsatz der·armen,k·ränklichen STinder derauptstadt. Ein Kind kastet der·Fgrtens Kolonie durchsätztlich 30 fl.Wenn fünfzehnhundert Menschertfreunde dem Vereinte mit einem Jahresbeitrag von 2 fl·bei·tr·äten,·so·könnte derselbe sxinfszig Knaben and fünfzig Mädchen jährlich hinaussendenum die·srksr·he Lust, um dort neue Läster und neueå Blixtzu gewinnen. Hiebei ist aber zu bemerken,daß selbst eine Fernex1-Ko·line von·h1mderthder·n hinter den Ansprüchen des hauptstädtischen Kinderelendes weit zurückbliebe.In Dresden,dessen Bevölkerungszahl kaum anehr als ein Vierthheil derrsokt Budapest ausweist,o der den jahrlich·t·30·0 Kinder dieser Wohlthat theiltrastia und nach denselben Verhaltnisse sollten wir , m wenigstens 1000 Rinder als einen Kolonisten ent» fenden könnge. Allein vorläufig dürften nicht und auch mit einem befehdeneren Resultate begnügen, der auch zu festerem machten Kommune und Negierung ihr Scherflein beitragen, denn in Beider Lsnterefieit es gelegen, die sanitären und Moralitätsverhältnisse der hauptstädtlschen Bevölkerung zu verbessern, wozu sie das von dem ermahnten Verein angespandte Mittel in bewährter Weise eignet. Mann wir Schließlich sagen, daß der Jahresbeitrag eines ordentlichen Mitgliedes blos 2 fl. beträgt und daß grimdendes Mitglied Sedermal wird, der. Dem Verein ein für allemal 20 fl. gespendet, und dab, schließlich Anmeldungen von Vereinsmitgliedern beim ‚Sekretär Professovr Jofef Szabó, VI. Herzersgasse 41, , entgegengenommen Den, glauben wir, den Menschenfreunden genug „gesagt zu haben. Mir wollen hoffen, daß das gute Wort auch eine gute Statt findet wird. ‚(Die ,„St Ladislaus’-Gesellschaft) hält am Donnerstag, 13. November, Nachmittags um 4 Uhr eine Ausscheibung: an «» .· . Das Bethhaus der V Baptisten, bisher Tabalgasse 28, befindet sic nunmehr Königsgasse 59, Valerohaus, II. Stod. Deifentlicher Gottesdienst findet an jedem Sonntag um 9 Uhr und 5 Uhr, dann Montag, Donnerstag und Samstag Abends 8 Uhr statt. Die ständige Kommission des Lehrmittel- Museums hielt vorgestern Nachmittags unter dem Präsidium Mar Mayer’s eine Sigung, in welcher mehrere Ministerial Erlässe verleren, die bedufs Beurtheilung eingelangten Gegenstände, an die einzelnen Ausschüsse vertheilt und die Berichte der Ausschüsse über die false zur Beurtheilung zugewiesenen Gegenstände vorgelesen wurden. Kellnerunterricht) Die Gewerbegenossenschaft der Budapester Hoteliers und Gastwirthe hat an den Magistrat eine Petition des Ihaltes gerichtet, daß für ihre Lehrlinge ein besonderer Lehrkurs eröffnet werde, in welchen Lesen, Schreiben, Orgarisch, Deutsch, Rechnen, Buchführung und eventuell Französisch oder Engl von 4 bis 6 Uhr Nachmittags unterrichtet werden soll. · (Von der Drathseilbahn überfa·hren.)·Ein schrecklicher Unglückstatter eignete sich erst ein Abends szhrbek der ngthseilbahnL Die in die FestIng fahrenden Passagiere der linksseitigen Coupes meldete m als sie um diese Stunde oben anlangtem dem die isthaberiden Konduiteur,"daß sie ungefähr in deriljitte des Weges einem festigen Ruck verspürten.Der Kondukteur sah sich nicht veranlaßt nachzusehen was es gebe,da der nächste Zug bereits die Strecke anstandslos passerte Erst heute Morgens 11111.6«l4U·hk«als der Verkehrs wiedereröffnet wurde,bemerkte man einen"menschlichen Körper zwischen den beiden eleisex".Dies Polizei und die Direktion der Bahn wurden sofort avisirt und es erschienen seitens der ersteren Konzipist Haselbeck mit dem Polizei-·Y Bezirksarzt Dr.Müller,seitens der Bahn Direktion Direktor Ojiascinytunth·Ingenieur Lemle,welche dei Vertraglückten vorerst aus der Bahn bringen ließen DL Müller konstatirte,daß der Tod bereits gestern Abends eingetreten sei.Es ist bis zur Stunde unaufgeklärt.111ieder Verunglückte aus dem Geleise der Bahn gelangti war. Es liegt die Vermuthung nahe,daß derselbe über das rechtsseitige Geleisemis die linke Seite gelangen wollte,um dort neben dem Geleise zwischen zwei Oriauerpfeilern zu übernachten.Er betrat die Vahifnnmittelbar bei der Basteibrücke.Ehe er jedoch die linke Seite erreichte,durfte er von dem Waggon erfaßt,durch den einen Puffer einige Klafter weit nach oben geschleudert und dann erst von den Rädern des Waggons überfahren wordent sein.Der eine Puffer war ganz blatts beflebt ; auch fand man die Leiche einige Klafter oberhalb der Brücke, an einer Stelle, wohin er weder von rechts noch von Ins hätte gelangen können. ‚Nach einer andern Version wäre der OBerunglücke in die Festung hinaufgefahren und sei — vermuthlich in berauschtem Zustande — aus dem Wagen, dessen Thür offen gestanden oder Schlegt verschlossen war, herausgefallen. Welche Version die richtige ist, wird vielleicht die eingeleitete Untersuchung klarstellen. Unbegreiflich bleibt es immerhin, daß die Bahnbediensteten, nachdem ihnen gemeldet worden, daß der bergauffahrende Waggon auf ein Hinderniß gestoßen, nicht sofort die Strebe absuchten. Der Verunglückte war von dem Waggon förmlich zermalmt worden. Man fand bei dem Verunglückten einen Bachtvertrag, nach welchem zu schließen er mit einem gewissen Michael Taligäs aus Näczkeve, ebea 45 Jahre alt, identisch sein dürfte, ferner 81 fl. Baargeld in Zehner-, Fünferund Einser-Noten und 25 fl. Scheidemünze. Bekleidet war Derselbe mit engem Beinkleid, Gilet und Dolmany aus blauem Tuch, hohen Stiefeln und einer Beizmüse. Dolmany und Stiefel waren nei. — Nach Aufnahme des Tatbestandes wurde die Leiche um 100 Uhr vormittags in einen Holzsarg gelegt und in die Todtenfammer des Rochusspitals nach Budapest überführt. Selbstmordversuch. Die Krankenawärterin in der Geburtsklinik (Hollundergasse) Marie Pfeifer trank gestern Nachmittags in selbstmörderischer Absicht* Divinedsilberlösung. Die That wurde zwar bald wahrgenommen und wurden der Selbstmörderin die entsprechenden Gegenmittel verabreicht. Doch ist ihr Zustand ein überaus bedenklicher. Nächtlicher Mederfal) Die Angriffe auf harmlose Paflanten mehren sich in erschrecenden Maße. Er vergeht beinahe sein Tag, an dem wir nicht über nächtliche Ueberfälle zu berichten hätten. Gestern Nachts wurde an der Ehe der Aradi und er Herzengafffe der Maurergehilfe Mathias Räcy von zwei Männern überfallen und so jänmerlich zugerichtet, daß er in das Spital transportirt werden mußte. Die Attentäter gelang es später in der Person der Taglöhner Yosef Móri und Sosef Lengyelt" auszuforgen und zu verhaften.(Gerädert.)"Der Taglöhner Mathias Rossum welcher« am jüngsten Donnerstag-Winiervir berichteten—an der Ecke des-, Karls-Ringes und der Tromntekgasse doxtwine«Wagen überfahrens worden,ist an den erlittenen Verletzungen gestern In RodinSspjtalgestor--"Thut—Derlsjälrige Arbeiter Josef Bergiirde vorgesterdt sin»kek,.s Nähe des Zentralbahnhofes in·betrunkenem Zustande·"von ei1tefis»«"-5" Lastwagen übersalzett.Berg wurde in bewußtlosem Zustande in das Spital gebracht und die Aerzte waren der Aufsicht,dass der Verunglückte innere Verletzungen erlitten habe.Hektevndeß erklärte Berg,der seit vorgesteht ununterbrochen geschlafen hatte und erst heute muntergeworden,dass ihm nichts sehte und verliesz wohlgemath das Spital. (3 ener.) Geitern Abends 949 Uhr geriett eine Waarenbude auf dem Neuen Marktplage in Folge unvorsichtigen Gebahrens mit einer brennenden Sterze in Brand. Das Feuer griff so rasch um fd, hob fümtliche in der Bude befindlichen Waarenvorräthe und die Bude selbst binnen wenigen Minuten den limmen zum Opfer fielen. In der Bude war eine gesciffe Marie Winter, Aufseherin, die sie rechtzeitig rettete. Polizeinachrichten. Im Cafe Weingruber (Rerepejerstraße) wurde gestern einem Luxisten der Winterrod in MWerthe von 50 fl. gestohlen. Der Dieb it zur Stunde der Polizei noch unbekannt. — In der Walzmühle stürzte der 4Sjährige Vizehausmeister Sofef Samecsnik in Folge eigener Unvorsichtigkeit vom ersten Stod hinab und blag sich hiebei die rechte Hand ud det rechten Fuß. — Der Fuhrmann Fold Németh traf heute Nachts 27, Uhr vor der Kosefstädter Kirche ein Mädchen und lieh sich mit dem Helden in ein Gespräch ein. Plöglich wurde Németh von einem ihm unbekannten Manne meuclngs überfallen und mittelst mehrerer Messerstiche her verlegt. Das Mädchen — von welchem Németh nur so viel anzugeben weiß, daß es Lina heiße — und der Attentäter verschwanden im Dunkel der Nacht. Von einen Sonstabler war seine Spur zu sehen. — Mehrere bisher unbekannte Strolche wollten gestern Nachts in das Haus des Aufsehers Zoltanır Bat 08 auf der äußeren Sorofjärerstraße Nr. 5980 einbrechen. Sie hatten bereits die im Hofe befindlichen drei Hunde durch Verabreichung vergifteten Fleisches gezüchtet, als Bafos zufällig erwachte und Lärm fchlug, worauf die Einbrecher Neißaug nahmen. — Die jüngst aus Großwardein nach der Hauptstadt gekommene Näherin Frau Mikolaus Kocsit hat ihr 13jähriges Frippslhaftes Töchterchen aus dem Hause gejagt und wurde das armne Mädchen von der Vorstehung des IX. Bezirks in vorläufige Pflege übernommen. Gegen die herzlose Mutter wurde die Amtshandlung eingeleitet. . ( Row ung Staatsbahnen) Dem heute an wird bis zu weiterer Verfügung zwischen Gödöllő und Budapest außer den gegenwärtig in Verkehr befindlichen Personenzügen, täglich we Omnibuszug Ne. 117 verkehren. Dexselbe geht um 12 Uhr 3 Minten Nachmittags von Gödöllő ab und trifft um 1 Uhr 12 Minusten Nachmittags in Budapest ein. ·« ·««’ Verfügungen des KultusministersO Die kathsi lische Kirche und das Seminar in Szatios·111var befinden sich,wie Mittisters Tresorifchh jüngst persönlich·überzeugte,·i·n. deplorabletitZustande.Derillminister hat in Folge des sehr den Manisters als Sekretär Leevey entsendet,damit dieser einthn geeigneten Platz füch die Kirche ausfindig mache und die nothwendigen·Verfügungen bezüglich des Seminarstreifes Ferner bat der Minister eine Bersstigung bezüglich der Vergrößerung des auf der Larthstraße in Ofen gelegenen Ordensbartses der Franziskaner in Aussicht gestellt Der Ordenss Provinzial Amberger,der seit Beginn seiner Amtsthäftigkeit bestrebt ist,die rüchtigen Zijglinge seines Ordens in Budapest zur konzentriren um sie in patriotischem Geiste erziehen zu lassen hat sich an den Minister mit der Witte gespendet,das·o·benerwähn·tes Ordenshaus zu vergrößern und aus Mitteln des·Religions-Fonds ein Stockwerk aufführen zu lassen.Der Minister billigte·das"Projektind versprach demselben mit Bereitwilligkeit seinerinterstützung ··(,,Ei11äberzixzungsfester Wähler.««)Mit Bezug auf eine unter diesem Titel dem Klausenburger,,Ellenzåk« entnommene Mittheilung hinsichtlich derJllgesalxter Wahl werden wir nun die Ausnahme der folgenden·Erklärung·ers·ucht:·,·,Ich hab·e·· mit Herrn Karl Entvöstiiex weder direkt,noch indirekt verkehr hatte ihn oder an weniumer niemals eine Mittheilung gelang·enlass·en, daß er mir aus irgendeinem Grunde oder unter irgendemeamiteL etwas zahle,ich habe niemals Jemanden beauftragt,daß dieser in Jilyesalra odermnderswo erkläre,daß ich die Absicht hätte,mit einem antisemitischen Programm aufzutreten.·Sextbmd.Jwarrcim Jilyesalraüberhaupt nicit.Ja über lasse es soiac·der Beurtheilung des Ispublikums,zwischen mir und meinen Angreifern zu richten. Nikolaus Boncza,Budapester Advokat·«« (Mysteriös.)ist Töröks Szent-Miklös·wurde am·8.d. die Leiche eines daselbstfremden,anständig gekleideten,40bcs·45s. Jahre alten Matthes im katholischen Friedhofe·gefunden. Obgleich bei der Sektion konstatirt wurde,daß der Todur Folge Herzschlageå eintrat und nichts auf einen gewalts 1111en·Todhinweish·macht·die» Geschichte dennoch viel von sich steden.Eine Schauspielern will zudem Leichnam einen Agenten erkannt haben,dem sie am 31.·Oktoberin Szalitok begegnetet und den ste,als sie von dort abreiste,1niteinem—".» hochgewachsenen Herrn auf dem PerrorIaus s und abgebens·ah.2ndere·«·sind der Ansicht,d·ie Leiche sei die des verschwundenen Wiener Kauf nannes Ehrenzweig. · j 3 wurde jedoch, es blos Honneds | 9 Uhr vormittags ges, auch das | 9 einlangte. zu 2000 ft. es | s . &