Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1885 (Jahrgang 32, nr. 1-25)

1885-01-13 / nr. 9

(Einzelne Nummern Do EEE TFT in allen Bereihleißfofalen.) Badaweft, 13. Jänner. — Mt ohne Gemugthunng Fonstativen wir die That­sache, daß Die Bewegung, die unter dem Schlagworte der „mazedonischen­ Graussamfeiten“ in Kurzem mit großen Geräusch inszenirt wurde, im sichtlichen Niedrigange begriffen ist. Die Agitation hatte von Haus aus keine innere Berechtigung und sie wurde von der gesammten nicht-bulgarischen Bevölkerung M­azedoniens, der walachischen sowohl wie der griechischen volltändig perhorreszirt. Aber diese Thatsachen allein hätten vieleicht nicht hingereicht, ihr das Lebenslicht auszublasen. Ein Orient haben wir es schon erlebt, daß Agitationen ebenso unbegründeter Art die ganze Ballan-Halbinsel in Alarut verlegt und den Frieden Europas gefährdet haben. Wenn die Affaire diesmal friedlich abzu­­laufen und einen ruhigen Ausgang zu nehmen scheint, so ist dies vor Allem der Thatsache zu danken, daß die insze­­nirte Agitation von augen her absolut feine Ermunterung und Untersu­gung gefunden. Daß die Cchimerzenstufe, die von den ver­­schiedenen mazedonischen Komitis ausgestoßen wurden, selbst in den maßgebenden Kreisen Rußlands ohne Wiederhall geblieben, von der Öffentlichen Meinuung in England aber­ sehr fahl und ungläubig­­ aufgenommmen­ worden sind. Diese Erfahrung hat unstreitig . Höchst ernüch­ternd auf Die ganze Bewegung gewirft und selbst der­ geistige Urheber derselben, der Pur­­feine in diesem Falle übel angebrachte Humanitätsschwär­­merei der panflavistischen Agitation das Material geliefert, der Publizist Emil de Laveleye sieht sich mit veran­­laßt, abzimuiigen. Er veröffentlicht in der „Ball Mall Gazette einen Artikel in dieser Richtung, Der in mehrfacher Hinsicht bem­effenswerth erscheint und den wir nachfolgend üt. seinen wesentlichsten Stellen reproduziren. Zaveleye begimmt mit einer Verwahrung gegen die Supposition, daß er auf suffische Ordre arbeite und bemerkt, da er in der „Con­­temporary Review“ die Ossupation Bosniens durch Desterreich- Ungarn gebilligt habe, ohne darum es Agent Desterreich- Ungarns zu sein. Er führt dann fort: „Die konservativen Journale sind der Meng, dab das große Ziel, welches ich im Auge habe, darauf gerichtet sei, einem Hit stand ver Gährung und ‚der Nevelte auf der Balfan-Halbinsel her­­vorzurufen. Brauche ich zu sagen, daß dies vollständig unwichtig ist? Von Anbeginne an verlangte ich nur, zwei Maßnahm­en, vie sech Teicht gewährt werden konnten und die in der That das Einzige und, was unter den gegenwärtigen V­erhält­nissen zw erlangen ist: 1. daß England die beiden Bize- Konsulate in­­eunern Mazedoniens, die vor etlichen Jahren aufge­­faslen worden, wiederherstelle und. 2. dab die Freunde der m­aze­­donischen Maja) von Zeit zu Zeit ‚im Landes veröffentlichen, der den Parlaments-Mitgliedern und Mi­­nistern der europäischen Großmächte einzufehiden wäre, als Erinnerung an die Verpflichtungen, die sie in Berlin eingegangen, zu Sicherung bofarer Institutionen und der Bitegschaften die Sicherheit und Ordnung im ver­europäischen Ti­rleir — Wenn die Sympathie, die mir die Bulgaren entgegenbringen, mich autoristren, frei zu ihnen zu sprechen,, so wende ich nich an, Sie folgendermaßen: Gebet Acht, die unglück­ige Hajah nicht gegen ihre Unterwrn­der aufzuweiten. Sie wü­rde erbam­mungslos von den Türken lo werden und Nies­mano­ wide ihnen zu Hilfe kommen. England, voll beschäftigt in Egyptein, darf mit der Pforte nicht streiten ud Nußland, mit den beiden anderen Satfermächten,, Hat versprochen, den Status quo an der unteren Donau einzuhalten. Erin Nus zu den Waffen würde unter solchen Umständen mehr als unsinnig sein. Leget Eine Sache so oft als möglich vor der öffentlichen Meinung dar und appelliret an den ar­ten Bismarck. Der Vertrag von Berlin wide unter seinen Arspizien signirt, es ist deshalb ein Ehrenpunkt für ihn, daß die Meu­fel­­ des­ Bertrages nicht todte Buchstaben bleiben. Der eiserne Kanzler ist­ ein guter Christ nach feier Art­ und er­st vor Allem ein Br Denziger. Er hat Jen games Leben seinen­ Lande gewidmet, essen Größe sein Höchstes Ziel war. Diese beiden Charaktereigenschaften mögen ihn wohl bewegen, den Klagen der Bulgaren ein willig Ohr b­­leiben. Als Christ kan er sicht gleichgiltig einer Verwaltung zu eben, welche die reguläre Vernichtung einer Anzahl seiner Glaubens­­gemossen in Mazedonien zuläßt, und als Dentscher Fan­ev nur auf die ökonomische Enteilung dieser s­chönen Provinz bedacht­­e. So­­bald die Eisenbahn Belgrad—Nifeh—Branja—G­aloniki vollendet sein wird, wird das ganze Land der kommerziellen Aktivität Oesterreich- Ungar­ns und Deutschlands offen sein. Wen Mazedonien inf­olge des Mangels an Ordnung und Sicherheit verarmt bleibt, wird es für die fremden Erzeugnisse mit einen di­ftigen Markt abgeben und alle imdustriellen oder Bergbau-Unternehmmungen­ unmöglich machen. Die Etfendagn — feldít wü­rde sich als nublos — ermessen. Wenn aber andererseits die Ordnung iie Lande emplich etablirt wäre, milde dasselbe einen wichtigen Ausgangspunkt für den englischen, italienischen, deutschen und österreichisch-ungarischen Handel bilden. Erst Bismarc hat ımn­ ein Wort zu sagen und der Drittel 23 des Berliner Vertrages wird ohne Schwierigkeit und ohne das ein Tropfen Bhrtes hierü­ber vergosfen wird, durchgeführt wer­­den: Ihr sehet also, meine bulgarischen Freunde, an wen ihr euch­ zu wenden habt! Aber überdies müßten die Schwierigkeiten zw­ischen Serbien und Bulgarien­­ sofort geschlichtet werden. Nichts ist betei­bender, als dieser Streit zwischen dem beiden jungen Staaten, die Cines Gimes sein sollten, im der Ver­­folgung des großen Bieres, ihre geflam­mte Nace_ auf der Balfan-Halbinsel zu emanzipiren.­­Es gibt einen einfachen Weg, ein­e derartige Foderation vorzubereiten, ohne im Geringsten die Empfindlichkeit der G­roßmächte zu erregen. Befolget das Beispiel der niederländisch und flämisch sprechenden belgischen Patrioten, die alljähr­­lich einen Kongreß abhalten für die Förderung und Entwicklung der niede­rländisichen Nationalität und Literatir. Wenn Literaten, Phi­lologen, Historiker, Schriftsteller und Patrioten jeder Art in Serbien und­ Bulgarien sich zur VBegründung eines Literarischen Stongresses vereinigen, um die historische und archäologische Forigung zu eummur­­tern und jegliche Gedankenarbeit zu fördern, so wu­rde dies ein Band der Freundschaft um beide Staaten schlingen. Selbst die Tiefen, von welchen uns gesagt wird, daß sie so große Freunde der Zivilisation sind, könnten solch ein Werk des Friedens, der unwissenschaftlichen und literarischen Forschung nur billigen, einen Bericht über die Lage des: Aus dem Beichetage, der Tagesz Anch heute befand sich das Budget des Ministeriums für Oberbau, H­andel und­ Gewerbe­an­ordnung des Abgeord­netenh­ausses.­­ Der erste Redner,Graf St­efan Keglevi­ch,entwickelte seine bereits anläßlich der Generaldebatte angekündigtenj Ansichten über die Bodenverbesserungen,und hörte das ziemlich gut besuchte Haus das von dem Redner bis ins Detail ausgearbeitete Projekt, welches,in der Erricht­ung einer große­­ Bodenverbesserungsbattk gipfelt,aufmerksam an,obgleich dasselbe offenbar mehr für ein Fach­­publikum berechnet war.Um dem Auditorium das Zuhören zu er­­leichtern,war Graf Keglevich von­ der Höhe der letzten Bank herab­­gestiegen,in welcher er vor sechs Wochtestseitefenfationelles Debut abgehalten und er hatte sich heute hart hinter der Ministerbank positrt. Nach Erschöpfung des Kapitels voxt der Wochenmelioration besprach der Redner eingehend das des landwirthschaft­­lichen Kredits,wobei er Graf Kårolyi gegenü­ber bemerkte, nicht das Minimum,sondern das Maxim­um­ der Wechselbeträge sei zu beschränken­.Zins Verbesserung des Hypothekar-Kredits empfahl er die Errichtuug von­ Kredit-Genossen­­schaften­,wie er solche im Barser Komitat kreist.An dem Zustande­­kommen solcher Reformen müßten alle Faktoren in selbstloser Weise theilnehmen.Die Legislative müßte aber vor Allem das Grundbuch einer radikalen­ Reform unterziehen. Zum Schlusse besprach Redner die Rolle,­welche den Eisen­­bahnen in dem Werke der landwirthschaftlichenYieform zufällt,und nachdem er auch noch die Gesellschaft der Weinproduzenten der Auf­­merksamkeit der Regierung empfohlen,schloß er seine mehr als anderthalbstündige Rede mit einigen Bemerkungen ü­ber die brutale Kampf­­eise der Opposition, welche Anschuldigung Gabriel Ugron ud Herman energisch zurückwiesen. Gegen das Budget sprach sodann Albert Szentfirályi, der in langwierigen, aber von der Opposition mit lebhaften Beifall aufgenommenen Ausführungen die Vortheile auseinandersetze, welche ein billiger Handelsvertrag mit Oesterreich, die Errichtung von K­onsum- Zwischenzollschranfen und die Freigebung des Tabakbaues für unsere Landwirthschaft im Gefolge haben würden. Guido Baußnern erklärte als nächster Renner die K­onstituirung eines mitteleuropäischen Zollbundes als das einzige ,­­ Mittel gegen die überseeische und russische Konkurrenz. Sollten die Negierungen Frankreichs, Deutschlands und Oesterreich-Ungarns sich zur Anwendung dieses Mittels nicht entschließen können, so sollte das ungarische Abgeordnetenhaus einen Abgeordneten Kongreß dieser drei Staaten imitieren, der diesen Zollbund be­­schließen würde. Dieser internationale Kongreß von Volksvertretern könnte sich zu einer bleibenden Rechteinstitution für das gesammte gebildete Europa herausbilden. Dieser Führe Vorschlag wurde vielerseits recht wohlgefällig aufgenommen. Hierauf ergriff Minister Szechenyi 003 Wort, um zu­­nächst einige Anfiniationen G Szenttirályys zuridzumeien und an den­ vom Grafen Stefan Keglevich erwähnten Dreispiele darzulegen, daß die Kreditgenossenschaften auch ohne Protestion der Regierung be­­stehen und gedeihen können. Aufgabe der Negierung angesichts des Genossenschaftswesens kann Song sein, solche Ideen zu propagiren und das allgemeine Mißtrauen zu bannen. Nachdem der Minister noch in nachdeicklicher Weise unter lebhaften Beifall der Rechten seinen persönlichen Standpunkt betont, wurde für heute die Debatte von dem Antisemiten Ni cz beschlossen, der die bekannten Schlag­worte Börse, variirte. Ausschguk Kapitalismus und Gudentdum in bekannter Manier H­­: . Da der jugendliche Redner seinen Witzamhan dem Refer­enten Moriz Wahrmann übte und gegen dessen seinerzeit gehaltene Wahlrede polemisirte,fand dieser sich schließlic­h veranlaßt,in persön­­licher Sache des Worttred­s greife i.Derselbe­ sagte ungefähr Fol­­gen­ des 3.­Ic­habel1x der letzteren Zeit nur"selten das Wort er­­griffe11,weil ich disd Ansicht des Grafen Stefan Keglevicht heile,daß, seitdem die Oppositionitcit solch an offen kämpft,Jedermann von vornehmerer Denkart sich danebatten möglichst fernhalten muß.(Zustim­mung rechts.)Graf Keglevich ist angegriffen worden,als er o­­jektiv zur Sache sprach;was soll ich aber sagen, der ich angegriffen wurde,ohn­e überhaupt gesprochen zu haben?! (Verfallrecht.­3.)Was dersherr Abgeordnete Räczmts meiner Leopoldstädter Rede zith­t,das habe ich gar nicht gesagt; wenn er aber Anstoß daraItiki­utiHcIß ich auf dem Referentenfitze Platz nehme,sonmfz ichthcs darauf­ aufmerksam machen,daß icht seit sechzehn­ Jahrekc Mitglied des Hauses bin,daß ich dmtk dem Vertrauen den Majorität seit sechzehn Jahren­ Mitglied des Bilanz-Ausschusses bin und im Namen des Finnitz- Ausschusses dieses Budget vertrete.Das kmmn derdsz err Abgeordnete Reicz freilich nicht wissen,da er noch nichtsob­riges M­itglied des Hauses ist.Doch kann ich ihn dessen versichern,dass ich auf diesem Platz ein so lange verharrert werde,als ich durch das Vertrauen der Majorität auf denselben werde berufen werden. Die Erklärteikg Wahrman­n’s wurde von der Rechten mit demonstrativen Beifallskundgebungen aufgenommen Vei Schlußdchitzung(111112Uhc)blieben noch folgende Redner vorgemerkt:Für:Emerich Visy,Peter Bi­sback­,Adolf Za1),Franz Neppelzgege 11:Alexander’2lln­ssy,Desider Berskoth, Johann Becke­r­,Koloman Tör,Emerich Szalay,Franz Fenyoessy, Franz Petrich,Ignaz Zismindy,Jgimz Held­. Priisidcktt Pächtperöffnich die Sitzu­­tg Des Abgeord­­netenhauses umm Uhr.—Schriftfü­hrert Zsiliuszky,Ra­­kovskxj,Szathmårstroitsy—Auf den Minister-Fauteuils: Tröfort,KernL-11y,Szolchanyi,Panlet­,Feierváry un­d Vedekovich. Dassskrotokoll authentizirt» : Brasident meldet, daß der Tasnader Abgeordnete Andor­méd gy sein Standat eingereicht habe, — Geht an den Berifications­­der rechten Ceibung mich vedeten und Folgende Petitionen gehen c an den Belittons Ausland: die der Fünfifichner Idvolatenfanmer um devision 065 ©.­U. XXXIV : 1874. und die der Neufager E Tele­graphen-Beamten um KRevuzirung der vollen Pensionsz­fähigkeit von 40. auf's 30. Dienstjahr. Kosef Engelmayer m­eldet im Namen­ $1 063 Verifikations- Aufs­chussen, daß der Hannaier Abgeordnete Andreas György mit Vorbehalt der dreißigtägigen Frist verifiziert worden ei. — Dient zur Kenntniß. Géza Harovsky überreicht nam­ens des P­etitions-Ausschusses die V. Serie der Betitionen. — Wird seinerzeit auf die Tages­­ordnung geseßt werden. Folgt die Tagesordnung: Verhandlung des Budgets für Aderbau Handel und Gewerbe. Das Wort ergreift Graf Stefan Keglevich. — Weiteres im Morgenblatte, Engesneninksiten, Benftionirung) Duch allergögíte Entschliegung vom 1. Sänner wurde gestattet, daß ver­f. Nat­ und Sinauzotrektor raz Horvaath, in Folge seines eigenen Anfuchens, in Den definitiven Nuhestand verfegt und daß ihm aus diesen Anlasse fir seine der­en Dienste die allerhöchste­ Zufriedenheit bekanntgegeben­erde. Die kommerzielle Sektion der­ ungari­­schen Staatsbahnen-PDireftion) wurde durch eine neue Abtheilung für Personen und Nei­egepäds-Tarife erweitert. Die Sektion besteht somit aus der Tarifabtheilung (Inlandverkehr), aus der Tarif-Abtheilung Auslandverkehr), aus der Abtheilung für Kar­tell- u ud Nefattie-Abrehhnung, Statistik und aus der Abtheilung für Personen- und Neisegepäss-Tarife. (In der Kabinetstanzleii) melden hg fest sehr zahlreiche Deputationen aus der Haupttadt sowohl, wie aus der Provinz um Vormerkung zur Audienz behufs Erlangung einer Unter­­ftügung zu irgend einem mohrthätigen Zmede. Die „Kabinetskanzlei “nimmt jedoch diese Vormerkungen nicht entgegen, weil Gesuche um Geldunterstüßungen, nach einer neuen Verordnung, ausschließlich schrift­­lich einzubringen und an die Kabinetskanzlei zu richten sind. (Oesterreichische ungarische Monarchie in Wort und Bild“ S­eonprinz Rudolf hat gestern Mittags im Redaktions-Bureau des Werkes „Die österreicisch-unga­­rische Monarchie in Wort und Bild“ in Wien einer Eigung präsioirt. Vor Beginn derselben empfing der Kronprinz den Maler A. H­la­­vaczef und beauftragte ihn, für die Schilderung der landschaft­­lichen Lage Wiens, welche die Einleitung zum zweiten Bande bilden w­ird, zwei Zeichnungen zu entwerfen. (Prinz -auguf von Württemberg) ist wie ein Berliner Telegramm­ meldet, heute gestorben. Am 10. d. war der Bring auf der Jagd in H­ehdenik von einem plößlichen und nicht unbedeutenden Krankheitsfalle betroffen worden, so daß er bis auf Weiteres daselbst verbleiben mußte. In dem Befinden des Prinzen war wohl inzmijchen eine Besserung eingetreten, doc hat sich die Krankheit rasch wieder so verschlimmert, daß der Prinz heute seinen Geist aufgab. Der Verstorbene stand im 72. Lebensjahre, er war königlich preußischer General-Oberst von der Kavallerie, vormals Kommandirender General des Gardekorps und Oberst-Kommandirender in den Marken. (Chrysosttomus Krueß) Der­­ Benediktinerorden hat über das Ableben seines Erzabtes die folgende Traueranzeige ausgegeben : Der Martinzberger Orden vom h. Benedikt meldet mit tiefstem Schmerze das am 11. Jänner um 6­­ Uhr Morgens im 66. Wechens­­jahre, im 50. seines Eintrittes in den Orden, im 42. seiner priester­­lichen Thätigkeit, im 20. seiner ersprießlichen Wirksamkeit als Ordens­ überhaupt, nach andächtigem Empfange der Sterbesakramente erfolgte sanfte Hinscheiden seines geliebten Oberhauptes, Sr. Exzellenz des hochwirdigen Heren Johann Chrysostoms Krueß, Erzabtes sämmtlicher zur ungarischen Krone gehörigen Abteien desselben Or­­dens, Sr. Majestät roirklichen geheimen Nathes, Ritters des Gantz- Stefan-Ordens, Ehrenmitgliedes der Akademie der Wissenschaften, auswärtigen Mitgliedes der zur Erhaltung der Kunstdenkmäler ent­­sendeten Kommission, Dok­ors der Philosophie und Ehrendok­ors der Theologie, Mitgliedes der theologiscen Fakultät der Budapester Uni­­versität. Die irdischen Ueberrerte 905 Verblichenen werden am 15. 5. um 9 Uhr Vormittags mit feierlicher Trauerzeremonie in der Mar­­tinsberger Domkirche zur ewigen Rube bestattet werden. Das ewige Licht leuchte­tm Martinsberg, 11. Jänner 1885. Der Leichnam des Verblichenen wird nicht in der alten Gruft der Mönche, sondern im Dome in einer vom­­ Verstorbenen entdeckten Nische beigefeßt. Die Einsegnung erfolgt in der Stefanskapelle, von wo der Sarg auf die Bahre im Dome duch Mönche übertragen wird ; von dort bis zur Gruft tragen Beam­te der Erzabtei den Sarg. Die Trauerzeremonien wird Bischof Zalka unter Assistenz von vier Domherren vollziehen. Kondolenzschreiben haben an den Konvent gesendet: Koloman Tika, Hyacinth Nönay, Bischof Bauer, Kardinal Ganglbauer, Erzherzog Sofef, die Erzherzoginen Klotilde und Marie, FME, Baron Nyáry, Erzherzog Ferdinand, Bischof Hidaffy, Bischof Peitler, Gräfin Therese Győry, Mantius Vanutelli, Erzbischof Kardinal Haynald, Abgeordneter Fenyvessy, Oberarzt Dr. Huray, Obergespan Simon, Minister Bauler, Bischof Dulansky, Bischof Schuster, Brobst Dr. Kung, Erzbischof Santafja, Probst Kaczvindtv, Döpergespan Graf Batthyány, Ordensprovinzial Kalmár, das Wiener Schottenstift u. A. Erzherzog Josef, die Erzherzoginen Klotilde und Maria Dorothea werden Kränze auf den Sarg niederlegen lassen. (Todesfälle) Aus Dedenburg wid uns vom 12. d. geschrieben: Der Hauptmann I Klasse des hier garnisoniren­­den 76. Infanterie Regiments: Freiherr v. Knebel Franz Mi­kola Ritter v. Klofotfels it heute Morgens nach m­ehrw­ch­entlichem Leiden im 42. Lebensjahre gestorben. Mikola er­­hielt für sein tapferes und mannhaftes Verhalten im Gefechte bei Baljevace am Klokot­­ 18. September 1878 gelegentlich des bosnischen Feldzuges­ von Sr. Majestät den Eisernen Sironenorden . III. Kaffe­eanınt Kriegsdekoration. Hauptmann Mikola eroberte als Komman­­dant der 18. Kompagnie eine Insurgentenfahne Die Nachricht über das Dahinscheiden des mwndern Offiziers hat in unserer Stadt Die schmerzlichste Theilnahme Hervorgerufen. Bildla ist. aus Iglau ge­bürtig . und.­­hinterläßt. eine Witwe und mehrere Kinder. — Das Temespärer K­orpskommando erhielt­ die telegraphische Mit­­theidung, daß der Brigadier in Großmardein, GM. v. Bolz plöß­­lich gestorben fe. — Der emeritirte Obergespan Demeter So­n­nescu­tt gestern im 76. Lebensjahre einem Schlaganfalle erlegen. Das Leichenbegängnis des Dahingeschiedenen findet morgen, Mitt­woch, Nachmittags 5 Uhr, vom Sterbehaufe, Königsgasse Nr. 13, aus Statt. Bir die Opfer der­­ Grdbeben in Spanien sind bei uns eingegangen von: Gulden Ungarische Landes-Zentral-Spartasfe --- --- --- --- --- --- 50.— Direktions- und Aufsichtsrath der Ungarischen Landes- BABES se a Ez es elése­sz 60.— Konstanten HOZATALA SZ 22.2 22.2 ne 25.— SZÓT EG RE­D Brosenbaces 2.2 ee nee 2.— FS EAN EV re szz láda az kén zkelésg bo sé ez 5.— SELLD OKÉS Ő Ész nee ee aze L OK ZA $. M. Met MA. .....-.-...-.-..-----....-...-...-.-. 1.— Karl Linzer u. Sohn 10 Zwanzig-Francs-Stide = --- 97.70 Barmen ya nn 10.— (DIES EHEN DR Sn eg Pe a ee 10.— STEDEIS ORSTHENURET at et sa nn a ezése = . ... zusammenLits FJO Hiezudtemn Abendblatte vom 12.deuts gewiesenen MO­­Summe.----- 425.10 (Der Hauptstädtische Bermaltungs- Ausschuß) hielt Heute seine zweite diesmonatliche Sigung. CS kamen zunäch die Monatsberichte der Fachreferenten und hierauf eine größere Anzahl von Nekursen in Steuer, Militär­- und Dienst­­boten-Angelegenheiten zur Verhandlung. Aus Anlaß eines solchen Nekwfes m w­rde auch die Frage er­örtert, ob nach YSabrissarbeitern, wenn diese erkranken und zur Pflege ins Spital kommen, der Arbeitgeber verpflichtet sei, mehr als 39 Tage lang die Berpflegskosten zu vergüten ? Da in dem Gelege nur von Dienstleuten die Rede ist, nach welchen eine blos­setägige Verpflichtung obwaltet, und in Bezug darauf, ob Tabriksarbeiter und Dienstboten in diesem Belange gleich zu behan­­delt seien oder nicht. Feine Anhaltspunkte gegeben erscheinen, beichich der Ausschuß, den angefochtenen Magistratsbescheid (welcher Fir eine zeitlich unbegrenzte Verpflichtung sich erklärt) zu bestätigen, aber dies nicht etwa darum­, weil­ die Auffasssung des Diagistrats als die wich­tige anerkannt wurde, sondern um dem Nefuramerker die Gelegenheit zu geben, sic­ Berufung an das M­inisterium eine prinzipielle Entsc­heidung der obersten Verwaltungsstelle zu provoziren. Dre h­auptstädtische Finanz-Kommission­ entsandte in ihrer heutigen Gitting ein Komitee zur Inventare firm­a, di. Schäbung des MWerthes des städtischen Tiegenden Be­­fißes. Dieses Komité besteht aus den Herren G. Fuchs, Alexander Havaz und Ladislaus Pfrüdler. Auf der Tagesordnung be­­fanden sich­ außerdem nur noch drei Angelegenheiten von geringen Belange, welche sie folgt erledigt wurden. Eine Vorlage betreffs Erbauung des städti­schen Materialdepots in der Ouverenay­­gasse wurde zurückgestellt, nachdem Herr­n Preußner die Aufm­erk­sam­keit der Kommisssion auf einen anderen zweckmäßigeren Blat hin gelenkt hatte. — Ein Gesuch des Nob­ben-Kreuz-Spitals um Ermäßigung der mit 800 fl. jährlich vorgeschriebenen Wasserlei­­tungsgebühr, wurde zur Aufklärung an die Wasserleitungs-Direktion zurückgesandt, nachdem darüber, welcher Schlüssel für die Berechnung dieser Gebühr in Anwendung gebracht werde, nichts bekannt sei und weiter auch vorgebracht ward, dob der Wasserverbrauc­ht diesem Spital, abweichend von der für das Dfner Getravillan bestehenden V­orschrift, ein gänzlich unklonteplivier­te. — Eine­ Eingabe der Bädergenossenschaft um Bewilligung, im Donner Ertra­­villan ein Lager von vorhem Thon ausheben zu dürfen, wurde an das agentenvant zur Berichterstattung gewiesen. — Damit war Die ©igung zu Ende. (Die DuartalS- Kongregation dDder Vierter Komitat) febte heute 10 Uhr Vormittags die gestern unterbrochene Berathung unter ungeschwächter­ Betheiligung der Ausschuß- Mitglieder fort. Nachdem Obergespan Graf Stefan Sz.Aapary die Sikung eröffnet hatte und das Protofoll der geitrigen Gißung authentizirt worden war, wurde vor Allem zur Macht der Vizenotäre geschritten. Da der zum dritten, eventuell vierten Bizenotär Fandidirte Boltan Bellaagh vor Beginn der Wahl von der Kandidation zurüctrat, wurden einhellig gewählt: zum dritten Vizenotär August Gazeta so zum vierten Sofef Zreny und zum fünften Bize­­notär Michael Földvary jun. Sodann wourden einige im Zentral- und im Verwaltungs-Ausschus valant gewordene Stellen durch die Wahl belegt. Im den Zentral-Ausschuß wurden gewählt: Nikolaus Foldvary, Buslav Fazelas und Sofef Hfeny, in den Verwaltungs Ausschuß Graf Ludwig Tipa und Nikolaus Földvary. In den ständigen Ausschuß wurden gewählt: Sofef Gsäavol$fy D.­Halad, Mar Matav, 3. Hegler und Ludwig Szilágyi fen. Dem Präsidenten der Pferdezucht-Kons­­mislion Sigmund Koväapnay, welcher resignirt hatte, wurde protofollarisch Dank votirt; auf seine Stelle­ wurde Gabriel Be­­niczty gewählt. Dem Zentral-Beamten- und Hilfspersonal des Komitats wurde auf Antrag der zu diesem Drehufe entsendeten Kom­mission und des ständigen Ausschusses während der Landesausstel­­lung ein zehnperzentiger Theuerungsbeitrag votirt. Hierauf wurden die Kostenvoranschläge zahlreicher Gemeinden vorgelegt und gutge­ beißen. — Bei der Verhandlung des Statuts über die Sperrstunden der Wirthshäuser in Heinen und großen Gemeinden entspann sich eine Heine Debatte darü­ber, ob mit der Ertheilung der Lizenzen zu Tanzhmnterhaltungen die Stuhlrichter, oder die Gemeindevorstehung betraut werden sollen. Nachdem P Vizegespan Yöldvary, die Stuhl­­richter Gajary und Götvös, 2. Borfányi u. A. zum Gegenstande ge­­sprochen, wurde befehloffen, dieses Recht der Gemeindevorstehung nicht zu entziehen. Um 1 Uhr wird die Gitung unterbrochen und die Fortlegung derselben auf morgen anberammt. Duell. Z­wischen zwei hiesigen Privatbeamten fand gestern in einem hiesigen Fabrikslofal ein Säbelduell statt, bei welchen beide Barteten leicht verwundet wurden. Die Ursache des Yrei­­kampfes bildete der unzeitige Scherz, daß der eine Beamte die Nach­­richt von dem Ableben seines Kollegen verbreitete, woraus diesem Rekteren zahlreiche Unannehmlichkeiten erwachten. Die Naturwissenschaftliche Gesellschaft­ hält am 14. d., Nachmittags 4 Uhr, im chemischen Institute Museum­­ring Nr. 4­ eine Sagung, in welcher Dr. Karl Ri 3 einen mit Experimenten verbundenen Vortrag über das Nitroglycerin halten wird. Von einem Eisenbahnzuge überfahren) Gestein wurde auf dem Bentral-Bahnhofe der 15jährige Schloffer- Lehrling Julius Ri 3, welcher bei seinem Pflegevater Johann Reit­­hauser (im Lehnerwäldchen) in Quartier sich) befand, von einem einher­­rollenden Eisenbahnzuge überfahren. Der unglückliche Knabe blieb sofort todt. Ob Hier ein Unfall, oder ein Selbstmord vorliegt, konnte bisher nicht erüb­t werden. § Bom Zentralbahnhof.) Im Zentralbahnhofe der ungarischen Staatsbahnen, wo täglich 36 Züge verkehren, kamen bisz­ber bei der Manipulirung der Wechsel zahlreiche Unfälle vor ; außer­­dem war es leicht möglich, daß die Züge mit­einander zusammen­­stoßen konnten. Um diesem Uebel abzuhelfen hat die Direktion die Wechsel, welche die einfangenden und abgehenden Züge regeln, mit einem Sicherheits-Apparat neuen Systems versehen, welcher von Bentval Bireeau aus mittelst elek­rischer Leitung­­ in Bewegung gelegt wird. ( Gefundene Schllüffel) Auf der Radialstraße wurde ein Bund diverser Schlüffel gefunden, die von­ Eigenthümer in unse­­rer Noministration ü­bernommen werden künnen. (Zum Konflikt des Bischofs von Djako­­­var mit den dortigen Regierungs-Or­­ganen.)Se­ Hochwürden der canonicus Rector in Djakovar, Dr.Stefan P­ Babics richtet an den Redakteur dieses Blattes«v die folgenden Zeilen: Ew.Wohlgeboren,Herr Redaktech»­ei Interesse der Ehre des Instituts, dem ich vorzustehen das Glüc habe, nehme ich mir die Freiheit, bezüglich des in Ihrem werthen- Platte Nr. 4 vom 7. Jänner I. 3. publizirten Berichte unter Den Titel „Konflikt zwischen dem Bischof von Djakovar und den dortigen Regierungs-Organen“, an Em­­de folgende Berichtigung zu enden : Dieser Bericht ist größtentheils nur eine Fiktion und eine völlige Entstellung der thatsächlichen Verhältnisse in der Absicht, die“ aine hiesige M­erifei und den geistlichen Stand vor der Welt zu Enkomitleen. Ich bitte Ew. Wohlgeboren, Herr Redakteur, dieser wahrheitsgetreuen Berichtigung nächstens in Ihrem sehr geschabten Dlatte Raum geben zu wollen. Em. Wohlgeboren Djatovar, 10. Jänner 1885. Hochachtungsvoll Dr.StefanP­ Babie«ds­­ s Canonicus Rector, Dem Wunsche Sr. Hochmorden nachkommend, haben wir die vorstehenden Zeilen reproduzirt, müssen aber gestehen, daß wir aus­ denselben nicht exsehen, was eigentlich damit berichtigt werden sol. (Ein Hajdufen-Chef getödtet.) Aus Belgrad wird uns vom 11. d. gef­rieben : Der berüchtigte und im ganzen Lande gefürchtete Räuber Demeter Blagojevich, auf dessen Kopf ein Preis von hundert Dukaten ausgelebt war, wurde vorige Woche im Orte Stajlovar von Landleuten getödtet. In Serbien herrscht noch immer die alte Sitte, einen gefährlichen Berz­brecher für vogelfrei zu erklären. Blagojevics wurde vor wenigen Monaten zu einer zwanzigjährigen schweren Kerkerstrafe verurtheilt, es gelang ihm aber, trot sorgfältigster Ueberwachung sich der Felichr zu entledigen und aus dem hiesigen Staatsgefängnisse zu entspringen. Zur Verhaftung des „Bankgeschäfts-In­­habers" Noderer) wird uns in Ergänzung ‚eines Telegramm unseres jüngsten Morgenblattes aus Wien noch weiter »berichtet. Als Noderer in Haft genommen wurde, betheuerte er zwar seine Unschuld, das half ihm aber nicht, er mußte auf die Polizei-Direktion und wird dort heute sein erstes Verhör zu bestehen haben. Bei einer Kafjen- Revision ergab sich, daß Noderer keinerlei Vermögen besigt , es k­­­aum zu bezweifeln, daß bei Bekanntwerden dieses Ereignisses aus dem Bublitum zahlreiche Anzeigen einlaufen werden und daß sich dann­ die Schadenziffer als bedeutend größer ermessen wird. Noderer war in Wien eine ziemlich bekannte Persönlichkeit, er t­at sich auch als Antisemit hervor, wiewohl er viel mit Juden verzehrte. Er it 48 Jahre alt und lebt mit einer Witwe im Konkubinat. Unmittelbar vor seiner OBerhaftung hatte Noderer von einen Kommittenten in der Provinz den Betrag von 500 fl. erhalten. Das Geld wurde noch vorgefunden und faisirt. Ein zweiter Betrag eben­­falls von 500 fl., welcher während der Kafje-Revision vom­ Briefträger gebracht wurde, ist sofort an den Absender verpanirt worden. Am Laufe des gestrigen Abends haben sich zwei neue Beschädigte bei der Polizei-Direktion gemeldet. Noderer hatte schon seit Monaten seinen Butritt an der Börse, operirte jedoch dort durch Agenten und verlor den größten Theil der ihm amvertrauten Summen. Das Gejäftslokal wurde gestern Nachmittags gerichtlich geschlossen. (Auf einer Eisscholle) Auf­ dem Mothsee bei Lurzern, der beliebten Eisbahn der Luzerner Schlittschuhläufer, drohte am­ legten Dienstag ein großes Unglück. Der See war nur am Rande gefroren. 63 Löfte sich »plöglich eine große Eismasse, auf der sich etwa 1000 Personen befanden, und trieb gegen die Mitte des Sees. Vermittelft Hafen und Seilen gelang es, die riesige Scholle wieder­ an’3 Ufer zu bringen. 63 wurde eine Nothbrücke aufgelegt, über welche die Leute ohne weiteren Unfall ans Land gelangten. Bei­m Erdbeben. Aus Toblac wird dem „Boten f. Th­. at Borarlb.” vom 7. b. M. geschrieben: „Heute Morgens Fury vor 2 Uhr wurde von mehreren Personen ein Erdbeben wahrgenommen. Die ziemlich starke Erschütterung dauerte etwa eine Stunde. Ueber den Charakter der Bewegung vermochte man eine bestim­mte Ansicht, si nicht zu bilden.” BE »­­ | | « = : z + Gerichtshalle. An der Affaire des flüchtig gewordenen Cheval­liers Henri de Magne, gegen den bekanntlich eine ganze Reihe von Anzeigen wegen Unterschleifes und Betruges erstattet wurde, hat der Budapester königl. Gerichtshof in Strafsachen in Folge Ansuchens des Advok­ten Dr. Szilafy als Vertreter der englischen Gesells­­chaft „The hungarian gold and silver reduction works limited” das Auslieferungsverfahren fi­t­rt, da Chevalier de M­ay­ne mittlerweile auch aus London spurlos versch­wunden ist und die Bewilligung seiner Auslieferung dermalen gegenstandslos wäre. Untersuchungsrichter Dr. Berovacz it übrigens damit beschäftigt, Die einzelnen Us ae welche im Berge des Chevaliers waren, auf deren Echtheit , a prüfen. ; us Eine Pfändungsgeschichte. Unter Diesem Titel haben­­ wir vor Kurzem mitgetheilt, daß die hiesige Großhandlungsfirma Hubert Wolf u.Komp.gegen den später falstt geworden anu da­« pesterprot.Großl­ändler«Pattl L.Fisä­er die i 111 ijgedes·.Stuhl,­­weißenburger königL Gerichtshofes angeordnete exekutive Pf­indun­g» auf das Waarenlager und die gesammten Kontokorrent-und Wechsel­­forderungen ijche kuzptmcto ihrer Wechselforderu­ng FU ‚7 a Gesammtbetrage von circa 43.000 Gulden am 2. Dezember v. a. durchführen ließ. Gegen diese Pfändung legte der Massever­­walter Advokat Dr. Emil $arlas den News ein. In Angeles­­enheit dieses Nekurses hat heute, der Handels- und Wed­els­senat der Budapester königlichen Tafel sub Zahl 6412—14jex 1854 den oben bezeichneten Bescheid des Stuhlweißenburger königlichen Ge­­richtshofes abgeändert, die vollstrebte Evolution außer Kraft gefeßt und Kläger auch in die Zahlung der Kosten an den Maffelurator verfällt. Verozeh Neminar. Aus Wien wird uns von gestern bes­­ichtet: Der wegen Betrugs angekragte Professor Neminar wird wie er innnerlich b­o8 wegen schuldbarer Stunda verurtheilt, und nach verbüßter Strafe polizeilich wegen Gefährlichkeit gegen die Sicherheit des Eigentums aus Wien verwiesen. Neminar überreichte eine Verschwerde beim Reichsgerichte, in welcher ausgeführt tt, daß Kridatare niemals moch als eigent­umsgefährlich hingestellt und aus­gewiesen­ wurden. Hierü­ber wurde heute verhandelt. Das weichegerichte­lte Urtheil wird am Mittwoch publizirt werden. z EG-« Getegxnyepesüjend..,YesterYloyd­­ «Agram,13.Jän­ner.Der Banussschloß gestern seine« Nede mit folgenden Worten : Der Herr Abgeordnete (Mazzura) befragte sich über die ver­­schärfte Hausordnung, die in dem hohen Hause geschaffen wurde. JG glaube aber, daß weder er, noch der hohe Landtag Ursache hat, das zu bedauern. Ich bin der Meinung, daß wir gerade in alge dieser Hausordnung öfter das Glück haben werden, die geehrte Opposition hier zu sehen. In der Begründung, warum seine Partei nicht an der Wahl der Regnikolar-Deputation theilnahm, führte der Herr Ab­­geordnete als Hauptgrund an, weil im Hesk­ipt gar nicht auf ihre Adresse refleftirt wird. Ach­t bedauere, daß es nicht­ geschah und daß es überhaupt führerlich jemals geschehen wird, wenn die Minorität das Gefeb nicht als Basis am­­erkennt. Am wenigsten wird dies — wann geschehen können, wenn eine Partei ihre eigene Adresse aufgibt. (Zustim­mung und Bei­­fall rechts, Widerspruch sints.) Daß diesmal die Regnifolar-Deputat­tion seine Instruktion des Hauses erhielt, wie es bei der Regni­olar- Deputation in der Finmaner Frage geschah, it natürlich. An der Finmaner Frage wurde eine Regnifolar-Deputation ad­ER entsendet zur Lösung einer bestimmten Frage. est, aber, mo­nite einmal die Parteien, geschweige denn einzelne Mitglieder der Opposi­­tion darü­ber im Klaren sind, weshalb die Regnikolar-Deputation ent­­sendet wird — ob wegen der Mißverständnisse, oder wegen der Ber­schiedenheit der Auffassung —, jebt sollte man für sie noch detaillirig ‚Hierauf hat der Herr Gestionschef fü­r Inneres treffend geantworte daß dies nicht der einzige richtige Grund sei; er hätte vielleicht sage Re

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