Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1885 (Jahrgang 32, nr. 26-48)

1885-02-14 / nr. 36

= s­­. ; 1226 / » (Einzelne Nummer u skr.in affer F i|­ET [át Verschleistofalen.) ET autultagn, 14. Sehen, · · s · Budapest, 14. Feber. = Fast jeder Tag bringt aus Konstantinopel auf dem einen oder anderen Wege die Nachricht, daß nach langem arren endlich ein entscheidender Entschluß des Sultans in aden des Ausbaues der Orientbahnen be­vorstehe. Wir nehmen von diesen Meldungen immer be­­­r Notiz, glauben auch gern, daß der entscheidende eichluß des Sultans nicht mehr lange auf sich warten hafien werde, bisher ist er jedoch noch nicht erfolgt und wir sagen nichts Neues, wenn wir beh­anpten, daß im Orient auf Versprechungen und Zusagen noch weit weniger als sonst wo zu geben ist. Als in den rften Tagen des Yünner aus Konstantinopel die Kunde am, daß die Pforte den Kontrakt mit der Ottomanbank zur erstellung der Aufschlußstreben der Orientbahn abgeschlossen abe, und einige Blätter in Wien im Jubel darü­ber aus­­wachen, daß man der Bau der Bahn definitiv gesichert und den Fährlichkeiten entrü­ckt sei, hielten wir es angemessen, der­egeisterten­­ Stimmung unserer Wiener Kollegen einen Dämpfer aufzufegen und unsere Meng auszusprechen, daß auf dem Wege von der Pforte zum Palaste des Sultans in mancher wohlerwogene Antrag verlorengegangen oder in­­ sein Gegentheil verkehrt worden. . Seither sind mehr als vier Wochen vergangen und der Antrag der Pforte har­t­och immer der Sanftion durch einen kaiserlichen Firma. Es haben sich aber seither in der Sache selbst ganz merk itedige Dinge zugetragen, welche die ohnehin verwicelte faire nur noch mehr komplizirt haben. Kaum daß nämlich die Vereinbarung mit der“ Ottomanbanf den Sonfei­ der Pforte pafsirt hatte und mit der Em­pfehlung der Lepteren in den Balast gefchiett worden war, rat die­­ Betriebsgesellschaft des Barons Hash mit einem neuen Anbote hervor, das direkt den Sultan über­mittelt wurde und das die Bedingungen der Ottoman-Bank nicht am beträchtlich unterbietet. Der Sultan überwies dies jene Anbot der Pforte zur Prüfung, die Lebtere fundirte Die Sade und faßte den Beschluß, dem Sultan nochm­als in Annahme der Vereinbarung mit der Ottomanbank zu­mpfehlen. Darauf kam ein neues Offert des Barons Hixi­­­it noch weit günstigeren Bedingungen fü­r die Ti­rfer und darauf neuerlich ein Beschluß der Pforte, daß es bei dem Vertrage mit der Ottomanbank sein Bewenden haben Sollte, an müßte in der Methode geschäftlicher Transaktionen, wie je­­ im Oriente üblich ist, besser bewandert sein, als es von der ans möglich ist, um sich in all diesen sich­grenzenden Verhandlungen auszurennen. Fü­r die österreichisch-ungarische Monarchie bleibt es nach wie vor vollständig gleichgültig, urch welche Bank oder Bahngesellschaft die Pforte den Bau er Bahnanschlüsse am­ vortheilhaftesten zu sichern glaubt ; drauf sie jedoch bestehen muß, it dies, daß mit dem Ban­ndlich ein Anfang gemacht werde, damit die Vollendung er Arbeit zur vertragsmäßig festgestellten Frist noch mögl­ich sei. Die Versprechungen, die täglich in dieser Hinsicht von Instantinopel kommen, daß die Entscheidung morgen, über orgen oder doch in der allernächsten Zeit erfolgen werde, kömen uns nicht genügen. Wir möchten darauf ein Wort awenden, das ein türkischer Meinister vor Kurzem einem wropäischen Diplomaten gegenüber brauchte, welcher über den P­rotest der Pforte gegen die italienische Aktion im Rothen Meere viel Schmeichelhaftes zu sagen wußte, das Wort: »Il nous faut des actes. Les belles nard­es ne nous servent & rien.« »­Zugdeucxkeuyøtaga - »Die Karten sind vergriffen.««Schon eine Stunde von Sinn der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses war draußen eine Tafel mit dieser Legende zu sehen, was aber das ublitum nicht abhielt, in Dichten Schaaren den Eingang put belagern meidifh Diejenigen betrachtend denen der Martialische Bortier mit dem Ealtkritischen Elie den Einlaß gewähren zu dürfen glaubte. Zu Beginn der Sißung zeigten denn auch die Galerien eine entsprechende Frequenz, doc wurde konstativt, daß die Magnaten- Galerie sich gegen 10%, Uhr zu leeren begann, die Herren wurden nämlich in das andere Haus der Legislative abberufen, wo gegen 11 Uhr die Budgetdebatte ihren Anfang nahm ; wäie die Damen Der haute société hielten tapfer Stand. . . Die Debatte über die Oberhaus-Reform selbst wurde­ nach­­dem Beksies in persönlicher­ Sache nachgewiesen,daß Graf Apponyi ihm fälschlich Feindseligkeit gegen die Gentry insinnirt,ihm, der doch nu­r die Amalgamirung aller Klassen des Mittelstandes iu einer aktionsfähigen Gesellschaft anstrebt—von einer hübsch vor­­getragenen Rede Zoltan Török’s eröffnet,der mit vielem­ Tem­­perament die Prinzipien der Vorlage vertheidigte u­n­d sich nur gegen­ 1daanitiativrecht des Oberhauses erklärte In dem polemischen Theil seiner Rede hatte Török,­eines der jü­ngeren Mitglieder des Hauses­, mehrere glückiche Momente, besonders dort, wo er sie gegen die geitrigen Ausführungen des Grafen Apponyi wandte. Dann aber sprach Blafius Orbä an. Er Sprach ebenso laut wie Graf Apponyi und er behandelte die Regierung nicht glimpflicher als dieser, freilich vor einem viel kleineren Auditorium und mit uns vergleichlich geringerem Erfolg.­­ Als erbängeendet,stillte sich das Haus wieder,denn Anton Gichy hatte das Wort ergriffen­.Unter wachsender Aufmerksamkeit­­ des ganzen Hau­ses entwickelte dieser alte Deäkist seine Ansichten­ über· spie Frage und er polemisirt ein wirkungsvoller Weisesgegetc Gras »pponyi,dessen an dasz Oberhaus gerichtetett Harangiietiunseitie· ··forstellung von dene­,,·Nachhausereden««geben,das im Oberhausegangs uch gäbe wäre, wenn­ in demselben gewählte Mitglieder säßen. Diese wirden aber nicht nur ün das Abgeordnetenhaus zum Senfter hinausreden und die Volfsvertretung in ungebührlichen Maße beeinflussen. "Große Wirkung erzielte der Redner auch mit einigen drastischen Dikten des vafen Szechenyi, zu dessen besten Kennern der Herausgeber der Sze­ Genyisschen Tagebücher sich bekanntlich zählen darf und die Bewegung­­ an den Neihen der gemäßigten Opposition zeigte an, wie oft die Bemerkungen Zichy’S eingeschlagen haben. Einzelne frappante Apergus, wie z. B., daß Diejenigen, von denen die Mitglieder ins Oberhaus gewählt werden, und denen ihr Wahlrecht für das­­ Abgeordnetenhaus doch­ nicht entzogen werde, das Privilegium eins doppelten Wahlrechts genießen würden, daß man die gewählten Vertreter, welche das Abgeordnetenhaus bilden, falls eit­e Negierung glaubt, daß sie nicht mehr mit den Nationalrillen Harmoniven, durch Auflösung des Hauses heimschieen kan ; wenn aber derselbe Fall bei den gewählten Mitgliedern des DOberhauses einträte, gäbe es sein Mittel, sich dieser Personen vor Ablauf ihrer Mandatz- Dauer zu entledigen u. s. w. — diese und ähnliche Apergus wirkten geradezu zindend, so wie denn auch die ganze, in gemüthlichem Tone vorgetragene, aber nichtsdestoweniger im besten Sinne des Wortes geistreiche Nede von den gefammten Nechten mit ftäumlichen Beifalfe aufgenommen wurde. Nachdem noch der Katholische Geistliche Koser Salvaxi von Seiten der äußerten Linken fnch seiner Giftlingsrede glücklich ent­­ledigt, wurde die Fortfebung der Debatte auf Montag vertagt und die 8. Serie der Petitionen erledigt. Zum Schluss e interpetierte Gabrielisgrondeansttz­­minister, warum die Staatsanwaltschaft seit November zögert, in zwei mit der Szt.-Endreer Wahl zusammenhängenden Strafsachen einen Antrag zu stellen, trosdem die Untersuchung bereits abge­schlossen it? Hiemit war die Situng gegen 157, Uhr zu Ende. Präsident. Vehy eröffnet die Sigung des A­bgeord­­netenhauses um 10 Uhr. — Schriftführer: Tibad, Szath­­mary, Hoitsy — Auf den Minister­ Fautem­ß: Tipa, Baron Drczy Trefort, Baron Fejérváry, Bede­­rovic.­­ · verlesen und ssDas Protokoll der letzten Sitztung wird authentiiert· .. cqsid entmeldet daß seit der Wahl des Ksongrader Abge­­ordneten Emerich ziväk die gesetzliche Frist m­­it 130 Tagen ver­­fiossen,·demnach Em­er­ich Szivcik definitiv verifizirt sei.—Wirdzter lak ezzen .· " · rsidenr legt eine Inschrift des Minister-Präsidenten vor, in welcher mitgetheilt wird, daß Se. Majestät das Gefeß über die Berikligung des 1885er N­ekritten-Kontingents santtionirt habe. Das Gees ist als G.A. I. 1885 im­­»Országos törvénytárc publizirt worden. — Dient zur Kenntniß. 7 Iustizminister Banden überreicht einen Geseßentwurf über die Unfehtbark­eit von auf administrati­vem Wege gefällten Entscheidungen der Mile­täw und Conved-Behörden. Die Vorlage wird in Drud gelegt und an den Zustiz-Ausschuß geleitet werden. Alexander Darday überreicht den Bericht des­­ Finanz Ausschusses über den Gefiegentwurf betreffend die Gewährung eines staatlichen Vorschuisses für Dre 3wede der 1855­er Landesausstellung. Der Bericht wird in Druck gelegt und mit Umgehung­ der Sektionen auf die­ Tagesordnung gestellt werden. " Ferdinand Szedersényi rgh­t die Beantwortung "seiner Sonterpellation in Angelegenheit der Heizung der Waggons auf der Linie Erlau-Füzes-Abony. Präsident: Der Here Kommunikations-Minister Hat sich bereit erklärt, Die Interpellation wann immer zur beantworten ; ob er es heute b­in werde, weiß ich nicht, da im Oberhause die Bugget­verhandlung beginnt.­­ Wenn er im Hause erscheint, wird er helle bereit sein, die Interpellation zu beantworten. In­­terpellationsbuche ist eine Interpellation Gabriel Ugrows an den Justizminister in Angelegenheit von weißerfäumnissen der­ Staatsan­waltschaft Bi v den Bester Landbezirk angemeldet. — Die Inter­pellation wird zur üblichen Zeit motiviert werden.“ Ber Uebergang zur Tagesordnung­ nimmt Sultan Betfics das Wort, um in kurzer Rede die Imputa­­tion des Grafen Apponyi zu widerlegen, als hätte er — Betfics — in seiner neulichen Rede Die Demokratie mit der Eligne-Herrschaft verwechselt und als wollte er das historische Element von der Deno­­kratie ausschließen. Nun wird die Debatte über die Oberli­ans-Reform­vorlage fortgefegt. . . , Boltan Borös hält den Gefebentwurf fire so wichtig, daß ihn ein eingehender Ideenaustausc über denselben u unentbehrlich dinkt: Es ist bei Besprechung des vorliegenden­­ Gefegentwurfes nicht leicht möglich, der gerichtlichen Entwicklung nicht zu gedenken und will Nedner daher einen flüchtigen Nachlid auf die Vergangenheit der ungarischen Legislative werfen. Jannserechaterlande—bem­erktRedner­—­ist das Zwei­­kammersystem wohl erst im JahreEos­ gesetzlich statuirt worden, jedoch dauert dessen Ursprung viel weiter,bis in jene Zeit zurück,da der A­del seine Verhandlu­ng ott nicht mehr unter freiem Hi­mmel,son­­dern in geschlossenen Räumenzrihaltmbegin­­­.Ungarn hat sich niemals­ dem Fortschritte verschlossen;der nationale Geist des unga­­rischen Adels hat unter keinen Umständen verleugnet,wie er denn an ehim Jahre 1848 einen in der G­ Geschichte«beispiellos dastehenden Beweis seiner Selbstlosigkeit dadurch gab,indem­ er einsah,dass die unmittelbare Theilnahme des gesammten Adels an der Gesetzgebung nicht von guter Wirkung sein­ kön­n­e,n­xid sic­­ fortan m­it dem mittel­­bar­erc Einsinsz begnü­gte . Durch die Ereignisse des Jahres 1848 wurden die Verhältnisse zeitgemäß ungestaltet und an Stelle der Wahlen durch das Komitat trat Die allgem­eine Volksvertretung sind auf das große Postulat der Freiheit, das verantwortliche Ministeriimm. Es wurde also das Ab­geordn­etenhaus organisirt und der Einfluß der Regierung geregelt ; mit­ der dritte gefeßgebende Faktor blieb 1848 unberührt. Nedner findet, es­ habe von politischen V­erständniß gezeugt, daß man damals in jenen frürmisdhen Zeiten das Oberhaus, wie es war, beließ, als fa­ man, auch den Moment genom­­men, das Oberhaus im Geiste der 48er Gefege unzugestalten. Medner besprieht nun in eingehender­­­eise die Pflichten und Rechte des Oberhaufes, auf deren Basis die Reform desselben zu geschehen hätte. Bezüglich des Gesebgebungsrechtes weichen die Ansichten des Nedners von Deen des Ausschusses w­efentlich ab. Man dürfe vor Allen — will man nicht, daß in Ungarn zwei Parlamente einfü­ren sollen — nicht gestatten, daß irgend ein Ministerium einen Geiäß­­entwurf zuerst dem Oberhause witerbreite, da dies eine Verlegung der Rolfssouveränetät wäre Wenn in England solche Fälle zumeilen auch vorkommen, Liegen dort die Verhältnisse ganz anders; bei ung sei ein solcher Zustand möglich, weil das Oberhaus die vom U­nter­­hause gefaßten Beschlüifse zu überprüfen,­­ eventuell zu Eordigiven habe, nicht aber umgekehrt. Man dürfe vor das Oberhaus nur solche Gelegentwürfe bringen, welche das­ Abgeordnetenhaus angenommen, sowie man nur solche Gesäße zur Sanation vorlegen kan, welche beide Häuser paliert haben. Das Abgeordnetenhaus darf dem Ober- Hause seinen Einfluß auf das Abgeordnetenhaus einwähnten, während das Oberhaus Beschlüsse des Abgeordnetenhauses als den Ausflug des nationalen Willens nicht wiederholt zur­eweisen sollte. Das Recht der Initiative gebühre ausschließlich dem­ Abgeordnetenhaufe, ach könne für die Regierung, was die Vertrauensfrage betrifft, nur das Votum des­ Abgeordnetenhauses maßgebend sein. Weiteres im Morgenblatte. 5 . Nedner hält es auch nicht in der Ordnung, daß dem Ver­­mögen eine zu große Rolle eingeräumt werde, da es hierunc möglich wird, daß Hohltöpfe, wenn sie nur ü­ber eine Million verfügen, großen Einfluß erhalten, während Kluge und geniale Meenschen nichts zählen. Der unübergrobe Einfluß des Vermögens sei zweckwidrig, allein es wäre gefährlich, ihn ganz zu ignoriren und er findet daher, daß der Einfluß des Vermögens auf die Gesettgebung in dem vorliegenden Gelegentw­­rfe sehr wichtig gelöst sei. Nedner vertheidigt dann das Kam­itat gegen die von Grüne­wald erhobenen Anschuldigungen, spricht er sich gegen die Wahl von­­­berhausmitgliedern durc die Munizipien aus und­ gelangt sodanır zum Schlusse, daß die Autonomie der Komitate als bloße administra­­tive Behörden aufrechterhalten werde. Daß aber dieselben der Politik so viel als möglich fern bleiben sollten. Das Ernennungsprinzip gegenüber Graf Apponyi in Schuß nehm­end, erklärt Nedner, daß, er als ernanntes Oberhausm­itglied, der Negierung zuliebe, die ihn hiezu ernannt, niemals seine Welterzeugung preisgeben wille. (Beifall El EHEN links.) Ex nimmt die Vorlage an. (Bestimmung vet). Die heutige sehr zahlreich besuchte Sigung 968 D ber hat Te 5 galt ausschließlich der Berathung des Budget-Boranschlages pro 1855. . Die Mitglieder des hohen Hauses brachten­ der Vorlage diesmal ein erhöhtes Interesse entgegen und ungleich, wie­ in früheren Jahren waren dieselben sehr zahlreich erschienen. « Als erster Redner trat wie alljährlich Graf Franz Zicht­ in die Debatte ein­.Er lieferte eine sehr instruktive,reich mit Daten verbrämte finanzpolitische Studie über die Resultate der Finanzver­­waltu­ng während der verflossenen Jahre,in welcher insbesondere der Vergleich der gegenwii­tigen wirthschaftlichen­ Potenzen­ des Landes­ und der gegenwärtigen Steuerleistung mit der von vor vierzig Jahren lebhaf­­te Interesse erwecken konnte-Graf Franz Zichy zollte dem gegen­­wärtigen Finanzminister vollste Anerkenn­ung,sprach über die Kon­­versionen und charakterisirte den­ zunehmenden­ Wohlstand des Landes als Konsequenz des gegenwärtigen Systems. Baron Emil Pongroicz war iirreitt gelungener Weise das von seinem Vorredner angeschlagene Thema.Ancher führte ein­ reiches Datenmaterial vor,um den Nachweis zu liefern,daß sich die Finanzen des Landes gebessert haben und daß gleichzeitig der Wohl­­stand des Volkes gestiegen sei.Namentlich hob der Redner die Er­­höhun­g des Kredits und die günstigere Anschauung hervor,welche im Auslande bezü­glich der ungarischen Verhältnisse herrschend ge­­worden sei.. Auf diese fü­r die Vorlage und für die Regierung freundlich gestimmten Redner folgte nun Graf Ferdinand Zichy,welcher seinen oppositionellen Standpunkt markirte,ohne jedoch dem Budget selbst etwas zu Leide­n thun.Der Herr Griff war heute zur Milde disponirt,er versuchte es niccht,obwohl­ wie er versicherte,es ihm mö­glich gewesen wäre,die Argumente seiner Vorredner zu wider­­legen oder die Finanzpolitik der Regierung einer eingehenderen Kritik zu unterziehen. Die Opposition des Grafen Ferdinand Zichy beschränkte sich auf den Ausdeud einiger Zweifel, auf einige An­würfe gegen die Ver­­waltung und auf die Streifung der Nothlage der Landwirthschaft. Der Redner­ unterließ­ es jedoch positive Vorschläge zu­ machen, er wukte nur für wohlfeilen Kredit der Grundbesiger zu plaidiren und schloß seine Nede ohne jedes Zeichen von Beifall feitend seiner sonst so beifallstuftigen Gesinnungsgenossen. E53 sprachen dann noch Baron Desider Brönay, Graf Anton Sztáray Baron Johann 3fivtovics Minister- P­räsident Tipa und Finanzminister Graf Szaphary. Um 3 Uhr wurde abgestimmt und nahm das Haus mit großer Majorität die Budgetvorlage zur Basis der Spezialdebatte an. Die Spezial­­debatte selbst wurde auf nächsten Montag verschoben. . Eigen Dreier Kommission über . Die heutige Situng des Oberhauses wurde vom Präsidenten Baron Paul Senuyey Tırz nach 11 Uhr eröffnet. — Als Schriftführer fungiren: Baron Bongrác, Baron Mud­­nyánkov, Graf Bela Cziraly, Baron My­á xv. — Auf den Minister­ Fauteuils: Graf Yulius Szápáry, Graf Paul Sz. Henyi, Baron Bela Orczy, Baron Géza Fejérváry, Baron Bedekovich. Graf Albin Esafy legt als Mitglied des Obersten Dis­­ziplinar-Gerichtshofes den Eid ab. 7 Kronhü­ter Josef v.Szlavy ü­berreicht den Bericht der stäns · den Gesetzentwurf bezüglich der Ver­­mehrung der Bezirks geriesste un­d wird die Berathung desselben für den 17. b. anberaumt.­­ Hierauf beginnt die Berathung des Gesetzerntwurfes über d­as 1885er Bu­dget.Als erster Redner ergreift Graf Frenz Zichy das Wort.·Redner ist der Ueberzeug und daß unser Staatshaushalt itf dens letztennhren sich «wesenlich­e) ge­­bessert hat,und dass in den letzten Jahren finanzielle Verfügungen getroffen wurden,welche zur Herbeifü­hrung der Wessertung wesentlich beigetragen habe an den ersten Jah­ren der neuen AeralJatte das Land m­it Schwierigkeiten zu kämpfen,es mußteBic­es nachgeholt werden,das in früheren­ Zeiten verabsämmt wurde,es m­ußten große Investitionen genacht werden,und all’dies kostete viel Geld,zu dessen Beschaffu­n­g an das Ausland appellirt werden mußte.So ge­­langte Ungarn nach und nach zweiniringischen­ Eisenbahnnetz,welches die Totalsumm­e von 470 Millionen Gulden beanspruchte,Weiter wurden fü­r die Regulierungs­-Arbeiten an der Donau und Theiß 23 Million­en­ verausgabt,fü­r das unglü­ckliche Szegedin 9 Millionen Gulden Staatshilfe gewährt Die Zinsenlast steigerte sich von­ Jahr qunhr,1 und diesub­itot m­ehr,als der Kapitalsverlust bei den Anlehen 181 Millionen ans­tab­te und die gesaannte Staatsschulde bis auf 928 Millionen Gulden antvttchs.Diese Belastung ist allerdings sehr groß,aber derselben gegenü­ber darf man wohl die­ Frage aufwersen, ob es nicht besser gewesen­ wäre,in der bisheriguantiekgebliebenheit­en und den drü­denden Zustand noch drühender zu ge­walten. Wenn wir die Frage richtig beantworten wollen, miüssen wir auf die Verhältnisse vom vor 40 Jahren hu­iteigehen. Nedner ist üiber­­zeugt, daß man damals­ die Behauptung, daß Ungarn jährlich 300 Millionen Staatsausgaben machen werde, als den Ausfluß des über­triebensten Chauvinismus angesehen hätte. Damals betrugen die gesamm­ten Staatsausgaben 475 Millionen inklusive des Ertrages der zwischen Oesterreich und Ungarn bestandenen Zwischenzolllinie. Ungarn it seitd­en im Stande gerwesen, größere Lasten zu tragen, denn e3 ist fü­r die Hebung der Produktion sehr viel geschehen und hat unter Anderen seit jener Zeit die Menge des Aderbodens um 6 Millionen Sec zugenommen. Vor 40 Jahren fertägte man den Werth der Ausfuhr auf 24 Millionen Gulden, heute variirt der Merth Dderselben zwischen 250 und 300 Millionen per Sahı. Doc auch andere Staaten haben während dieser Zeit Fortschritte gemacht und hat sich namentlich die Ausfuhr Rußlands, Nordamerikas, Sole und Australiens riefig gesteigert und fordert das hohe Inter­­esse heraus. Ungarn darf wohl behaupten, daß es in den letten Jahren in die Reihe der Kulturstaaten getreten ist, daß es einen ehrenden Blat Sue und man die Pflicht hat, Schritt zu halten mit den anderen sölfern. Mit Bezug auf die Regelung der Finanzen erklärt Redner, daß es nur ein Mittel gegeben habe, nämlich Verringerung der Versgaben und gleichzeitige Erhöhung der Einnahmen. Die Verringerung der Aus­gaben war fegner möglich, wollte man nicht die Investitionen und den Fortschritt gefährden. Die Finanzverwaltung mußte daher die Vermehrung der Einnahmen anstreben, und sie hat auch auf die­sen Wege Erfolge erzielt. Die ersten Verfügungen in­ dieser Nichtung Dativen aus dem Jahre 1874, damals wurden die Steuererhöhungen der­­­irekten G Steuern­ proponirt, die­ denn auch seither eine Steigerung der Entnahmen um 21 Millionen resultirt haben. Die Steigerung aus den indirekten Steuern beträgt 4,9 Millionen. Im Jahre 1881 wurde die Basis für die Herstellung des Steichgewichtes im Oardinarium geschaffen, damals betrug das Defizit 21 Millionen. Im Jahre 1882 sank der Abgang im Ordinarium auf 16 Millionen, 1883 betrug derselbe nur mehr 5,3 Millionen, im Jahre 1884 zeigte sich bereits ein Heiner Meberschuß und pro 1885 ist bereits ein Plus von 5 Millionen prälim­nret. Ohne jeden Nachhalt nur demnach anerkannt werden, daß die Erwartungen sich exjult haben und der Finanzminister seine Versprechungen eingelöst hat. Auch das Orivaardinarium des Staatsbudgets weist gleich exfremlische Ergebnisse auf. Im Jahre 1881 hatten mir mod ein Ansehen von 36 Millionen für die außerordentlichen Ausgaben noth­­wendig, eine Summ­e, die alljährlich geringer wurde, und nunmehr auf 11 Millionen herabgelaufen ist. Zur Tilgung der Staatsschulden verausgabten wir 1881 43 Millionen, heute nur 25 Millionen, denen gegenüber Investitionen in der Höhe von 25 Millionen Stehen. Eine im Interesse unseres Staatskredits mit großen Opfern durch­­geführte Operation war­ die Newtentonversion, deren materieller Erfolg mit dem Zinsenersparnu­ß von jährlich 2.200.000 fl. in Gold von dem moralischen noch weit ü­berboten wird, indem wir und von der beschämenden Zinsfußhöhe­­ losmachten, die heute sich nur Staaten mit ungeordneten Finanzen gefallen lassen müssen. Diese Besseiung des öffentlichen Kredits war auch auf die Verhältnisse des Privatkredits von den mohrthätigsten Folgen und für die Ameliorationen unserer Agrikultur und die Hebung unserer I­ndustrie haben wir fest Mittel zur Verfügung, die uns früher gänz­­lich fehlten. Der Werth des Gelingens unserer Newten-Konversion muß umso bedeutender erscheinen, wenn man sieht, wie z. B. England jüngst seine geplante Konversion der konfolidirten Staatsschuld, die 7000 Millionen beträgt, mit­ einer Reduktion um nun ein viertel Ber­zent auf bessere­ Zeiten vertagen mußte. Dies geschah den kapital­­reichsten und den größter Geldverkehr befisenden Lande­ unter einem Minister wie Gladstone,­der schon seit 1861 im Rufe eines Der bes­deutendssten Finanzkapazitäten steht. ·­­. Die beitms immer ständigere Reduktion des Zinsfußes hat auf verschiedenen Gebieten­ erfreuliche Folgen gehabt.So z.B. foftete uns der Kilometer, der Budapest-Semliner Bahn 78.000 fl., während bei der ungleich leichter zu bauenden, Alfeld-Flumaner Bahn der Kilometer 102.000 ft., bei der Ofen Finskirchner Bahn 120.000 ft. fortete. . ‚Ein­ werthvolles Synptom des Fortschrittes liegt ferner in der Thatsache, daß die Zinsen unserer Staatsschulden­ nicht mehr wie seither" fast ’ausschließlich nach dem “Anslande gehen, denn, ohne weit att gehe, will ich­m­ auf das Beispiel­ Egyptens und der­­ Türkei vermetteln, im zu zeigen, in welche gefährliche Folgen für die politische­­ Stelluug­­ eines Staates in der­ Thatsache liegen, daß seine Stäubiger aus Ausländern bestehen. Redner weist ents die beträchtliche Vermehru­«n unserer ·Banken o ver­­breitettvieheimis,und die Einlagen derselben sind seit 16 Jahren um 160 Millionen gestiegen. Solche Symptome sind der beste Beweis, daß von einer Verarmung des Landes seine Spur ist, wie jene Un­glaspropheten verkünden, deren Reden man unter unseren Unständen als gefährliche bezeichnen miüsse. Meoner acceptirt das Budget. (Leb­­hafter Beifall rechts.) Weiteres im Morgenblatt. und Spartasfen hin. Die legteren sind in wenigen Ländern Offertorium, Friedrich Spamolorffy’d »Ave Maria« für Sopran und Orchester, gesungen von Frl. Ilona Dittrich, zur Aufführung ger­langen. Die Soli der Festmesse werden von den Damen Frau Minni Kovács, Frl. Blanta Szedlacset und den Herren Gustav Schnitt und 3. 3. gesungen werden. Trauung) In der Privatkapelle der Sankt-Stefans­­kirche zu Wien wurde am 10. b. M. im engsten Familienkreise die Trauung de Herrn Louis Todesco, Mitglied des General­­rathes der Anglo-Oesterreichischen Bank, mit Fräulein v. Monde­bad) vollzogen. Herr v. Todesco ist ein­ Stiefsohn des Fürsten Batthyány-Strattmann und zugleich Chef der fürstlichen Giüter- Direktion. In der leiteren Eigenschaft ist Herr v. Todesco auch im unteren Vaterlande, wo die ausgedehnten­­ Befigungen des Fürsten liegen, weiten Kreisen­ in­­ vortheilhaftester Weise bekannt ; viele gemehmnssige Institutionen und zahlreiche Werke der Nächstenliebe sind auf seine Initiative zurü­ckzuführen, welche aller­­dings auch bei dem patriotischen und hochherzigen Fürsten und dessen edler Gemahlin, der Mutter Todesco’s, stets das innigste Verständniß und bereitwilligste Entgegenkommen fand. Möge Herr v. Todesco im ungetrübten Glück seines häuslichen Lebens den Lohn für sein menschenfreundliches Wirken finden. Das junge Paar hat sich un­mittelbar nach der Trauung für einige Wochen nach dem fürstlichen Schlosse in Körmend begeben. · · · Aus dem fön­ung D Opernhanse) In der nächsten Zeit wird Herr Odry ein drei Abende umfassendes Gastspiel an der Wiener Hofoper absolviren. Der Kü­nstler wird den „Hantlet“, den „Mephisto” und den „Salomon­“ im der „Königin von Saba“ in den in d­­er Sprache singen. Später wird Dory in Berlin gastigen, — Herr Franz­ d.Dr.o.ulif und demnächst den Slorestan in „Sidelio” singen — Fräulein - Valentine- K­o­p­e­r, eine talentirte Schülerin der­ Frau Adele Baffy-Bornet, hat die Bartien des Fräuleing -Huparek übernommen, welche das Engagement an der Oper verläßt, * — Bmifchen der Direktion des Opernhauses_ und­ dem­ Balletmeister Gampilli wurde eine Einigung erzielt, und bleibt Lekterer einstweilen der Oper erhalten. — Die­ Direktion steht bezüglich des Ankaufes des „Wiener Walzer“-Tanzquodlibets mit der Wiener Hof­­oper in Unterhandlung. (Piros-piros-piros.) Vor einigen Tagen fand im Bar­lais des Erzherzogs Friedrich in Preßburg ein Diner statt, zu welchem die Seiten der dortigen Behörden geladen waren. Das erzherzogliche Baar, das seine Gäste mit bezaubernder Liebenswü­rdig­­keit empfing, bereitete Denselben, wie „Bozionyvidesi Lapot" erzählen, wag aufgehobener Tafel eine außerordentliche Weberraschung. Im Sonversationsfanle erschienen die zwei reizenden Kinder des hohen Baares und die Erzherzogin sagte zu einem der­bherzigen Kleinen: „Singe doch das ungarische Lied?” — „Piros-piros-piros ?"­­— „Aa wohl.” — Und min sang das Kind ohne Bangen das schöne unga­­rische Volkslied. Zur Affaire des Profes­tors Dr kr­njavi­ bringt der »Katolicki liste in der Nr. 7 vom 12 b. eine Erklärung des Kanonikus und Seminar-Nestors M. Smetisko, in welcher es unter Anderem heißt: Die Kleriker wandten sichnn ihren­ geistlichen Vater,den Herrn M.Stepinn­e mit der Frage,wie die katholisch­e Kirche über das Duell diente, und ob es einem Lehrer der katholischen S­exiker gestattet sei, einen Zweikan­pf anzunehmen und auszufechten. Herr Stepinne verlas als Antwort darauf am 25. Jänner, nach der Morgenandacht, um die Gen­üther einigemaßen zu beruhigen, das 19. Kapitel der 25. Situng des Triventinischen Konzils, ohne dabei jemanden zu nennen, oder den Klerikern den Besuch der V­orlesungen de­s Professors Dr. Krenjavi zu verbieten. Desgleichen hat auch­ die Simmars-Vorstehung weder unter sich, noch mit irgend­einem Ans deren eine Verabredung getroffen, noch weniger in dieser Angelegen­­heit einen Beschuß­­ gefaßt, oder einen solchen Beschluß an erhielt auf irgend :­eine Mt Tund gemacht.. . . : Um 5. b. · ich·se·ite·n.s­ Sr·Ennnenz des Kardinals die Aufforder­un­g­« unscnngebemeschlossene Fragen­ binnen vierundzjwanzigi Stunden m­einer K­enßerung abzugeben,ohne daß ich oder jemand Anderer vorher in dieser Angelegenheit eine·Ansforderung erhalten t)·iitt·e.Atte(3.d·.ü­berbrachte ich persönlich meine Antwort an Se. Q:nimnerkt,wobei au­ch Bischof Pavlesics anwesend war. Unter­ münd­­lich­eanrlegung·des ganz­en Sachverhalts bat ich Se.Enunenz,mich Von dem Anite eines Sem­nars Rektors einheben zu wolle11.Jcht hat dies·1 weder des Dr·.Krst·nc·m­­willen,noch deswegen weil etwa Se. Ennnzenz der Kardinal diesem größeren Glein­bett geschenkt hätte­,als 11nr,sondern·ians anderen edleren Grü­ndem welchem deß mit dek. Oeffentlichkeit nichts zuschassen h­aben (,,Die Waffenstreckung bei Vilagos.««) Der bekan­­­te Petitfisliebersetzer Herr Arthur J.Pattersott hat den in Angelegenheit der Rehabilitierung Görgey’s in11nsere­­ Blattea 111 23.Novembeer erschienenen Artikel Ladislcms Kovacle sowie das aus demselben Anlasse von zahlreichen Honveds unter­­schriebene und seinerzeit Görgey überreichte Erikanifest ins Englische übersetztnd in London als selbststä­ndige Broschüre erscheinen lassen. Biweite Straßenbahnlinie nach dem Stadtwäldchen­ .Die in unserem jüngsten Morgenblatte signalisirte Konferenz in Angelegenheit einer zweiten Straßenbahnlinie nach dem Stadtwäldchen hat heute Vormittags stattgefunden. An­wesend­ waren hierei­ der Präsident der hauptstädtischen Ausstellungs- Kommission, Vize-Bürgermeister Gerlecz­ny, der Leiter der städtischen Bausektion Magitvutznotär Betr A 95 ja, Gertrond Sugeniene Adolf Heuffel, Imgenine Devecsics un als Vertreter der Straßenbahngesellschaft deren­­ leitender Direktor, Here Heineid Yellinet Der Verlauf des Meinungsaustausches­ wurde duch das Entgegenkom­men des Gesellschafts-Vertreters wesent­­lich begünstigt.­­ Vize-Bürgermeister Gerlóczy lebte, die Verprehung er­­öffnend, die Beweggründe auseinander, die «3 wü­nschenswert­, ja dringend nothirendig erscheinen lassen, daß eine z­weite Stadtwäldchen- Linie — etwa durch die Popmaniczeygasse, wie Dies seinerzeit ange­­regt worden it — bis zur Eröffnung der Ausstel­lun­g fertiggestellt werde. Wedner bemerkt, die Straßen­­bahn-Gesellschaft habe sich auch, bisher immer in allen wesentlichen Stüden der Stadt gegenüber fonziliant benonnen, so daß denmadt die Erwartung berechtigt sei,­­ es­ werde die­ Gesellschaft auch in diesen, alle,­­da­ er, überdies, auch, das große Interesse der­ Ausstellung zu fordern gelte, den Intentionen des hauptstädti­gen Munizipuimns fi. nach Thunlichkeit accomimödiren. 7" «­····««·­«« ·Direktor Jellinek bem­erkte hierauf,er habe die Einladun zur Konferenz so später halten­,­daß es ihm nicht tai­glich war,st­a­t dem Direktions-Qb­csscl­usses einer Gesellschaft ins Einvern­ehmen— zu setzen·Gleichwohl glaube er,die Erklärung abgeben·zu­ dürfen· daß die Straßenbahn Gesellschaft,wechse die Stadt und­ hat ents­wickeltthelfen und von dieser­ Entwicklung ab­ selber wieder getragen worden sei,sich viel zu sehr mit den Interessen der Hauptstadt iden­tifizirt betrachte,als daß sie nicht bestrebt sein sollte,im­ entscheidenden Falle,selbst mit dem Aufgebote zulässiger m­aterieller Lyser der Aufforderung der Kommune ei­­tgegenzukom­men.Im Prinzip,also glaube er,ohne der Entschließung seiner mitverantwort­lichen Direk­­tions-Kollegen vorgreifen zu wollen, sich dahin äußern zu dürfen, dass die Gestellschaft die Forderungen der Stadtbehörde in ernstliche Er­­wägung ziehen und sie mit der, der Dringlichkeit der Sache ange­­messenen M­afchheit erledigen werde. Was die zweite Stadtwäldchen: Yinte anbelange, m­einte Redner, daß diese in der That nothmendig sei, ja daß sie, richtig gewählt, zum Theile auch die Omnibug-Ange­­legenheit in si­ fchfieke. Stonfret­ beurtheilt, könnte die Frage somi auch nur darauf gerichtet sein, welche Trace die zriedmäßigste wäre. Die Linie duch die Podmanigkygasse könne in Zukunft vielleicht Be­deutung erlangen. Heute indeß, da sie zumeist noch aus leeren Grund­­stücken besteht, bel­te sie eine solche Bedeutung entschieden nicht, und da hier jeder Zwischenverkehr völlig abgehe, so stünde die Gesellschaft, wenn die Stadt bei dieser Linie beharren sollte, vor dem überaus mißlichen Umstande, das ganze in diese Linie investirte Kapital aus den ander­­weitigen Erträgnissen des Unternehmens verzinsen und amortisiven­­, müffen — was billigerweise die Kommune nicht fordern werde. Di zwectmäßigste Nichtung wäre nach der Ansicht 0­ 3 Nedners eine solche, welche, parallel mit der Radialstraße und nicht zu weit von derselben mitten durch die Theresienstadt führen wü­rde und zugleich auch auf die Mittellinie der Leopoldstadt gerichtet wäre, so daß demnach das Gros der Bevölkerung des V. und VI. Bezirkes eine direkte Straßen­­bahnverbindung mit dem Stadtwäldchen erhielte — eine Linie, Die man gewänne, wenn von der Gegend des artesischen Badeb­ans ein Schienenstrang dur die Lendvaygaffe und Urachgaffe, und in weiterer Fortliegung, mit je einem Flügel, duch die Alt und Neugaff­e bis zu Waisner­­straße geführt wide. · ·· An diese Ausfü­hrungen des Direktors Jellmek knüpfte sich ein längerer Meinungsaustausch an,der vornehmlich die technische Du­rchs­führbarkeit rote auch die Zweckmäßigkeit dieser Linie an und für sich betraf­-Schließlich wurde vereinbart,daß Direktor Jellmek vorerst für ihre Mandanten, sondern auch .. . “aber ruhigere Zeiten eintraten. " ] » R Ennestienigkeiten, (Spenden des Königs und der Königin) Ahre Majestäten der König und die Königin haben gespendet: dem Budapester I. Kreche-Verein, aus Anlaß des heurigen Creche-Balles, 200 fl., fü­r den Untertrübungsverein der Budapester Pharmazeuten, aus Anlaß des heurigen Pharmazeuten-Balles, 100 fl. ; für den Unter­­frügungsverein der Budapester Bolytechniter, aus Anlaß seines heuri­­gen Balles, 100 fl. ;­endlich dem Diner ifr. Frauenverein, gleichfalls aus Anlaß seines heurigen Balles, 100 fl. E­rnennungen. Mdvofat Aladár Kiss zum Fönigl. öffentlichen Notar im Budapester IX. Bezirk; Lana Weiß zum Ingenieurs-Adjunkten ; Ladislaus Gergely zum Gefängnißwächter in­­ Bistingz. ·­­(Pr·iano­ and Bonaparte)hat für seine Wahl zum Mitgliede der Ungarischen geographischen Gesellschaft,der er­ schon­ seit Jahren­ seine werthvollen­ Publikationen zuschickt,in einem gestern hier eingetroffenen Briefe in der herzlichsten Weise sei­­nen Dank abgestattet. Eichenmufti­ Morgen Vormittags 10 Uhr findet in der Kirche der P. P. Serviten ein musikalisches Hoc­hamt statt, bei welcher Gelegenheit das Graduale »Beatus virc von Cordigiant für Baryton und Orchester, gesungen von’ Heren ©, Schmitt und zum u

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