Pester Lloyd, Juni 1885 (Jahrgang 32, nr. 149-177)

1885-06-30 / nr. 177

« t · £ re Bontement für die fern. ungen, Monarchie für den „Veiter Lloyd" Morgen und Abendblatt) (Ersgeint aug Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertage.) . Fürzudapestx Fitxcsirsmsim­" Gyn­zfxgsxkcchfkeesVic::c("jiiker.si.5.50iGax:ziHhrr.siI"24-FVis:-T­.«!i-.3ik1. .Hani»yrtlich»u.—Mo­mnich»2.—I.i.Zausji­th..,12.—g­io».1niks Amseparatekxosivetsendung des gckendixaites.. Zin­ diemerl­itterrauesnzeitung......... ,,2.— » Man prämuner itt fü­r giudaperl in der Akum­­istration des 1 Zeffer Lloyd*, Torsthengasle dir. 14, I. Sted, unnerhalb Budapest witterft Noftanweisung durch alle Foltämter. IS­ s. A. 1.— vierteljährlich mehr. 20 Safsunte and Einfinstungen für den Oienen Byprechfant werden angenommen: Budapest in der Adinnkentiai, Dersthergaft: Mr. 14.. erflen. Stod, ferner : in ven Annoncen: Er Lespekt Kanz Dorstreasafle 95 Hanseustiein & Vogler, Deiss tyeagerle NMr.11 " A. V. Gold­­­berger; Väezi­ uteza 9. Sufertionepreignadl auffirgentem Zarif. A­nfvanlirte Briefe werden nicht anges­nommen, Swei undbreißiafker Shierafe werden angenommen via Au­fwinde : In Wien: Bi A Oppelik, € tu: dfahranın, Redaktion und Adminisiration SorstHeagaiie Nr. 14, eriten Stock, Manuskripte werden in­ Reinem Falle sprückgestiftt, Einzelne Nummern 8 kn, in allen Verschleisstokalen. benkaftei Nr 2, BR. Flesse, Seiler> stätte Nr. 25 Men ein­d Vogler, Walfii Riemeiz, Alfer­t, Mr. 12; Meimvich Schalek, I., Woillzeile 44, M. Dukes, Alois Herudi, IL, Sihulerstraße — Paris: Agence Havas, Place de la Bourse, — Frankfurt a. MM: & E Danube & Comp; Nhonnements Deuffl, Ha­iR ne 30 8t., Gel­üt bei ten dortigen Öfte­rj­ag 94, 3 kaffein, vani­áre Voftämier 27 fl. 50 in in Hold pre anno. Zw EZ — WM - ...-—-—- fe Werkes zu stören oder zu pressiren, zumal ihnen wohl bekannt ist, daß das Kabinet Salistuy den ihm 31. geschriebenen abenteuerlichen Plan einer Annesion Egyptens nicht hegt und auch die Eroflanirung eines­ besondern Protektorates über Egypten in sein Programm nicht aufgenommen hat. Wenn die französische Diplomatie gerade fest den Zeitpunkt gefond­­men wähnt, um England an seine Versprechungen bezüglich der Näm­mung Egyptens zu mahnen, so man man wohl nicht behaupten, daß der Moment für diese Erinnerung besonders glichisch gewählt it. Europa war dem Kabinet Gladstone gegenü­ber DIS zur äußersten Grenze duldsam und nachsichtig; es ist nicht einzusehen, waru­m dem Kabinett Salisbury das gleiche Maß von Nachsicht und Du­ldsamkeit versagt werden sollte. — Sollte die französische Regierung etwa so weit gehen, einen diveksen­ Schritt­­ in Dieser Sache­n bei England zu visiiren, so ist­ es fragwürdig, ob sie Die übrigen Negierungen der euro­päischen Großmächte Hieber an ihrer Seite fände. Die zeitweilige Dissupation Egyptens durch britische Truppen war es wicht, die bisher Opposition hervorgerufen, woran Europa Anstoß genommen nd­en Mob zu­ nehmen ein Recht Hatte. Das war Die Thatsache, daß Die britische Regierung die Autorität und den Einflus, den igy Die von seiner Seite bestrittene Offupation­ette geräumt, so wenig zu wügen verstanden und daß sie mit all diesen Bravogativen absolut gar nichts auszurichten wußte, ja die Lage Egyptens nur stelig verfglimmert hat. Eon war es unter Der Regierung Gladstone’s. Unter der Regierung Salisbury’s wird es Hoffentlich besser werden ! —Dies.00 halten Budapest, 29. Juni. = 3u der Affaire des für Wien dersi­­gnirten amerikanischen Gesandten Mr. Kelley, von der in den Telegrammten uuseres Blattes wiederholt Die Nede war, wird uns ergänzend aus ien mitgetheilt, daß eine formelle Ablehnung des betreffenden Diplomaten seitens der österreichisch-ungarischen Regieruug n­ich­t erfolgt ist. Es it so weit nicht genommen, da die mordamerikanische Regierung selbst den Erb­bruch empfangen haben mochte, daß es für die Wiener diploma­­tischen reife nichts besonders Anziehendes Haben Töne, ihre Gesellschaft durch ein Mitglied vermehrt zu sehen, gegen dessen Aufnahm­e sie kurz zuvor die italienische Regierung ganz entschieden «gewehrt hatte. Die amerikanische Regierung konnte sich Fü­glich nicht zu dem Lafe besenzen, daß, was fir Rom nicht gut genug ist, immerhin noch file Wien gut genuug sein künne, und so fand sie sie bewogen, aus Eigenem von der beabsichtigten Ernen­nung a­bzuflcehen Sie hatte hiezu umso mehr Ber­anlassung, als thatsächlich die amerikanischen Journale ji mit seltener Einmüthigkeit und Vehemenz gegen die Ernen­­nung Mr. Kelley’s erflinten und Die zahlreichen Berstöße und Unfehkclichkeiten, denen der Betreffende ih schuldig gemacht und durch welche nicht allein das italienische K­önigs­­haus verleht worden, al­s Beweise der geringen Qualifi­­kation des Mer. Kelley für die diplomatische Laufbahn ex beat haben. Das neue englische Ministerium hat bisher weder ein allgemeines Program­m, noch ein spezielles Programm seiner auswärtigen Politik verlautbart, aber be­­züglich des Tepteren sind auf publi­stischen Wege einige Andeutungen in die Oeffentlichkeit gelangt, welche immerhin ein vorläufiges Urtheil über die Pläne und Absichten Salis­­burgs gestatten. Es wird die Aufgabe Salisbury's­ sein, 10 heißt es in einer dieser Inunziationen, das Vertrauen, di5 England vordem in fremden Landen genosen und das seither verloren gegangen, wieder zurückzugewinnen. Er wird zu zeigen haben, daß Englands Muth auf der Höhe sei­­ner Macht steht und daß es, weit entfernt von dem Wunsche, sie der diplomatischen und militärischen Verant­­wortlichkeit, Die nationale Größe auferlegt, zu entschla­­gen, bereit is, jeder Nothwendigkeit mit Vertigkeit und Entschlossenheit geregt zu werden. Mit besonderem Vertrauen wird auf eine Besserung der Beziehungen Englands zu den auswärtigen Mächten, insbesondere zu Deutsland, Oesterreich-Ungarn und der Türkei gerechnet und hievon auch eine Förderung der britischen Polität in allen fehlgebenden Fragen erwartet. Was Die leiteren betrifft, so fom­men wir den Moment nur die egyptische und die zentralasiatische Frage in Betracht. In Egypten beansprunht die konservative Regierung eine ihren­­ Pflichten und ihrer Verantwortung angemessene Freiheit der Aktion. Dasselbe hat an das [ber rale Kabinet Gladstune von Europa g­efewert ud­ewilligt erhalten, ohne daß es jedoch­ mit dieser Preis­heit etwas Rechtes oder M­üsfiches anzufangen gewußt hätte. Von dem Kabinet Salisbury ist wohl zu eriwarten, daß es Das Entgegenkommen Europas, zweckm­äßiger zu ver­werten im Stande sein wird. Bemerkenswerth ist die That­sache, daß die Zoee eines englischen B Protestora­­tes über Egypten namens der Tory-Partei in aller Form desavouirt wird. Diese zeitgemäße und gerechtfertigte Desigration wird die Wahrung eines guten, dauernden Einvernehmens mit Frankreich, das unter anderen Umständen bedenklich, gefährdet wäre, ermöglichen. Das Berz­hältniß zu Rußland hängt ganz und gar von dem Fort­­gange der Verhandlungen in der afghanischen Frage ab. Das Programm Salisbury­s in dieser Sache, wie es in den ihm nahe­­stehenden Journalen dargelegt wird, hält sich nicht strikt daran, die Politis der Vorgänger, die in der Hauptsache selbstver­­ständlich nicht umgestoßen werden kan, in derselben Rich­­tung, in der sie bisher geführt worden, fortzuseßen und ans Ende zu bringen. „ES hat Dent Tepten M­inisterium ge­­fallen — so heißt es in dieser Darstellung —, den Rufen zu gestatten, Merwgu offupiren und dann längs der Thäler de8 Heri-Nud und Murghab vorzumarsciren. Sehr ist eine definitive und endgiltige Grenze zu sidhern und sie wird wohlauch gefsi- Hert werden in ganz anderer Art,als retten Miniserium verynht worden. Lord Salisbury hat nur seinen Entschluß zu fafsen und ihn bekannt zu geben und ein befriedigendes Arran­­gement wird sofort möglich werden. Im Einvernehmen mit dem Emir von Kabul vorgehend, sollte die englische Regierung die Grenze bezeichnen, die sie für unverläßlich erachtet und ohne sich in weitere illusorische Engagements einzulassen, er­klären, Daß Dies die Grenze, welche weder fest noch in der Zukunft überschritten werden darf. Es gehen Gerüchte, welche Rußland die Absicht zuschreiben, sich weniger traitabel zu zeigen, seit seine Freunde in England die Macht verloren haben. Lord Salisbury wird sich um solcher Gerüchte willen Feine Sorgen machen. Seftigkeit seitens Englands und Yndiens, Fertig­­keit ohne Drohung wird eine friedliche Lösung jeder Streit­­frage­­ sichern.” Wir gestehen, daß uns diese beherzte und resolute Sprache weit besser gefällt, als die geschrankten, mattherzigen B­rafen, mit welchen die Organe Gladstone’s die Verhandlungen mit Nußland zu begleiten pflegten. Es wird uns bestätigt, daß die französische Negierung vor Kurzem in einem an ihre Vertreter im Auslande ge­richteten NRumdschreiben die Frage dr Neutralisr­rung des Suez-K­anals in aller Form aufs Papez gebracht hat. Die bezügliche Anregung fiel gerade in die Zeit, da die Negierungsgewalt in England von den Liberalen an die Konservativen überging und die Tory- Regierung hatte bisher wohl nicht Die genügende Muse, den Gegenstand in Erwägung zu ziehen. Man kann übrigens, ohne im Mindesten Gefahr zu laufen, dich die Ereignisse Desavouirs zu werden, sehen jegt mit aller Be­stimmtheit annehmen, daß das Kabinet Salisbring nicht ehr geneigt Sein, werde Den yDeen Stanfreshs bezüglich der Neutralisi­rung des Suez­-Kanals sich anzuschließen. Die britischen Konservativen werden im Gegentheile mit größeren Nachdruce als ihre DV­orgänger die Auriorität Englands in Egypten zu wahren und fest zu­­sich bemühen. Wenn sie hiebei ihrer Verant­­wortung Europa gegenüber sich nimmer bemußt bleiben, so wird Lebteres fan einen Grund finden, einer Bolitis ent­­gegenzutreten oder Schwierigkeiten zu bereiten, welche darauf angelegt ist, dem von so mannigfachen und oft einander widersprechenden politischen Experimenten heimgesuchten Nil- Tande endlich die lang ersehbare Ruhe und Ordnung an ffohern. Die Mehrzahl­ der europäischen Mächte durfte sich woch nicht bestim­mt sehen, England in der Vollendung dies­e ‚Refti Naple" Hatte es dem Minister-Präsidenten verübelt, dab derselbe sich in Großwardein nicht über die Revision 0-8 Sufonspntibilitäts-Befehls geäußert habe, die vom Unterrichts- Minister Trefort in Beeßburg in Aussicht gestellt worden sei. Wie nun „Nenzer” berichtigt, hatte der Unterrichtsminister sich in Preßburg keineswegs dahin geäußert, daß die Negierung die Nevision dieses Geseches beabsichtige Herr v. Trifort hatte auch diesmal, so wie er" es fon im vorigen Jahre und auch zu Zeit der 1881er Wahlen getan, 5los seiner individellen Ansicht dahin Ansphaud gegeben, daß das Inkompatibilitäts-Gefeb über Die nöthige Grete hinausgegangen sei und daß man­c dasselbe früher oder späte­r werde abändern müssen ; doch sei ihm stete jene Rende­­rung fern gewesen, welche eine bezü­glich Negierungsaktion als bevorstehend signalisirt hätte. „Mir selbst” — Schlicht „Nemzet“ sein Gommunrngu& — „haben sofort gelegentlich der Besprechung der Nede des Herrn Unterrichtsm­inisterg konstativt, daß solch eine Initiative dermalen nicht beabsichtigt sei. Wenn daher „BP. N.” neugierig ist, was der Minister-Präsident nach dieser Nitung zu thun gedenkt, so können wir wiederholen, daß nag unserer unmittelbarsten Infor­mation die Modifikation des Intompatibilitäts-Gesetes weder beab­­silligt hu­rde, noch beabsichtigt wird.“ III M­­­­­ is Dash­ BR SR Die Zomberer Zanferew, Origina-BeriHtz- 03. ,Bejter 2.1090.­ ­ Solsdor, 28. Sımt.­y. Schon seit Langen hat Zomber seine feld­festlichen Tage gesegen als fest. Der Tag hat seinen Anfang, weil die Nacht sein Ende hat; die Diners dauern , bis zum Souper und Diese erítreden sich bis zum Dejeuner. Ueber Nacht wurde Zomber zur Großstadt. Von PDom­merstag, da die­ ersten Gäste kannen, bis zum mandften­ Donnerstag, wo die rebten Gäste abreisen werden, bietet die Stadt ein lebhaft bewegtes, ungewohntes Bild. P­räßtige Karvatten rasen duch die Straßen, in denen sich Die festlich gekleidete Menge staut, die Bier- und Kaffeehäuser sind Tag­ und Nacht überfüllt, denn nebst den 256 berufenen Vertretern des serbischen "Volkes kam eine Dreifache " Zahl unberufener Vertreter hier an, größtentheils von ihren schöneren Hälften begleitet . Alle haben Hier ihre Bekannte und Fremde, denn die zufällig Leine hatten, verschafften sich solche gleich am ersten Tage. Die Zeit vere ftreicht in dulei jubilo und wir gönnen unseren ferbifigen Mit­brüdern diese Freude vom Harzen. Ist es doch nach langen Sachen wieder einmal der Fal, daß sie die Koryphäen ihres Glaubens in ihrer Mitte haben, und wer der Serben zähe Anhänglichkeit an den Glauben und deren enge Verbrüderung untereinander fennt, der wird es verstehen, daß hier Alle ohne Unterschied der sozialen Stellwi­z­e im Freudenfest begehen. Ueber den Verlauf der Konferenz habe ih Shnen das wesent­­lichste telegraphisch übermittelt. Doc bot Dieselbe soviel des Interessan­­ten, daß darauf auch­ ausführliger zuchägersunnen werden kan. Bereits um 9 Uhr Vormittags war der geräumige Hof des ser­bischen Kirchengebäudes, der mit Neisig und Tannenzweigen geschm­ad­­voll befosirt war, von einem etwa 1200 Köpfe zählenden Auditorium, m worunter wir zahlreiche Nichtferben bewterften, befeßt, während auf dem im ersten Stock an allen vier Seiten sie­ hinziehenden Hausflur ein farbenprächtiger Kranz vierer Schönen angenehme Augen­­weide bot... . 4 Punkt 10 Uhr erschienen die Leiter­ der Konferenz, die auf einer erhöhten, mit den Bildnissen des Herriäerpaares geschmückten Tri­büne Plag nahmen, wo auch der als Regierungs-Kommissär exmitl­tirte Bürgermeister Michael Ho fan sah. Simon Bifaar (Zombor) begrüßte in warmen Worten die­ Erschienenen, dankte sir deren zahlreiche Betheiligung, machte sie auf­­merksam, daß sie zur Berathung Tischlicher und autonomistischer An­gelegenheiten berufen, daher jede politische Diskussion unzulässig sei. Er proponirt schließlich den pensionirten Geptempir Dr. Sodann Suboticz zum Präsidenten, der auch einstimmig gewählt wurde. Nachdem Dr. Subotics für Diese Auszeichnung in einigen Morten seinen Dank ausgebracht, wird zur Konstituirung des Bureaus geschritten und Simon Bilar zum Vizepräsidenten, "Demeter Popovics und Nikolams Oruics (Bomber), Dr. Y­a it fovics Meufab) und Lg Dbrenovvics (Karlovis) zu Schriftführern gewählt. Nach Erledigung der Formalitäten betritt der bekannte serbisch-ungarische Dichter und Medai­teur des hier erscheinenden „Bacsvanin“, Demeter BPopovits, die Rednertridbüne, um in einer längeren, mit edlem euer und­ dichterischen Schwung vor­getragenen Rede, die wiederholt stürmisc­h atílamirt wurde, den in der Barkonferenz verfaßten Beigfußantrag zu motiviren. Vor Allem gedenkt er mit tiefer Ehrfurcht der geheiligten Person des konstitu­tionellen Königs, dessen Gnade das serbische Volk seine Autonomie und seine Rechte verdankt. Aber diese Rechte wurden schwer verlegt, und indem er diese Rechtsverlegungen in bitterem Tone schildert, umflovt sich seine Stimme, er bricht in Schluchzen aus und muß einige Minuten innehalten. „Was wünscht denn das serbische Bolt ?" ruft er dann aus. „Wir­ wünsschen blos die Neinerhaltung unseres Glaubens, das Recht der freien Wahl unseres Kirchenoberhauptes, die unabhängige Verwaltung unserer Schulen und Fundationen, und das ist nie Recht Wir halten treu und fest an jenem Flech Ende, auf dem wir geboren, wir sind treue Unterthanen dieses Vater­­landes, und was wir fordern, wofür wir stete einstehen werden, das if unser Redt Nedner verliert sodann folgenden Beichlußantrag: »Dierr Zomborer Konferenz vom 14.Jul­ia.Sie erschienenen Vertreter der gesam­­mten­ serbiscisten­ Bevölkeru­n­g der Läzk der der heiligen Stefanskrone dr klri­enhinkt-it­ I.daß sie vertreten und vers­ schien werden die reine und unver­­fälschte Erhaltung der nationalkirchlichen Lfiutonomie,welche dem serbischen Volke in den GAXXVII-1790,X91,xx:184d’utxid lxtlsss gegebeni­jid durch köi­igliche Ph­isilegien­ gem­­ihrleistet zuIirde und deren Ausübuung dem hö­chsten Autonomiesorgmr,dem­ ser­­bischen­ National-Kirchenkongreß,untersteht,der zu­ wahren hat die Rechte des serbischen Volkes,nämlich den Metropoliten freizu wählen, die Kirixheus und Sk!)s.i·l.nngelegenheiten,sowie die Fundationen selbststci­1­­dig und unabhängig zuordnet-sind zu verh­alten; Il.sehett und sühlen sie mit tiefem Schm­erze, Kolkgeesfe1­.J.1879cm bis heute das­ Autonomie-cheuzik in Nach­­theildchirche und des Volkes Verletzt wurd­ und in traurige Lage kam­;sie ern­arten daher,daß der serbische Nationak Kirchen-Kongr­eß, Ivelchek für den 1.September a.St.nach Karlovitz eixx berufent wurde, mit allen zu Gebote siehexidett gesetzliche­n­ Mitteln dahinwirken wird, daß jede Gefährdung der A Autonomie undBerletzung des«Recl­ik­ s der freien Wijhl des Metropolitett zu­r Berkthigiiisig des serbiscijanulkes unm­öglich werde; IIL daß sie den Volksschacht wieder ihre1r·frli0cisx-11reinen Nation als Volkscharakter gebe ximid denselben wah1«e111rse1­den; IV.daß sie fü­r die Hebisiigdcheistlichkeit und der Lehrer sowohl in moralischer als auch in materieller Bezieh­ung einstehen werden; V. daß sie ez als ihre Heilige Pflicht erachten, dahin zu wirken, daß zu jedem Eichen-Kongreß nur solche Vertreter entsendet werden, die sich allen diesen Rernkten vollkommen anschließen und deren Per­sönlichkeit für die Vertreiung und Verfechtung desselben vollkommene Garantie bieten.” Nachdem sie der Beifallsfillen, der der Nede Vopovits’ gefolgt, legte, bestieg der Titeler Reichstags-Abgeordnete Migar Dimitri­jevits die Tribüne Gr gibt einen geschichtlichen Umriß der Thätigkeit sämmtlicher ferbifejen Kirchen-Kongresse von dem zuerst in Temesvár im Jahre 1790 abgehaltenen bis zum lebten, und kommt dabei zu der Betrachtung, daß fämmilige die Rechte der ferbi­gen Volkes wahrten und vert­eidigten und nur der vom Jahre 1879 die­­selben verleßte, was jedes Serben Herz tief verwunden muß. Behufs M Wiedererlangung dieser Nechte mahnt er zur Eintracht, er empfiehlt die Annahme der Resolution und legt es jedem Serben an’S Herz, bei den bevorstehenden Wahlen mit­ Außerachtlaffung peinlicher Nie fichten solidarisch vorzugehen, denn nur dann können ihre gerechten Wünsche in Erfüllung gehen. (Stürmischer Beifall.) Erzprieser Rupuparenics (Zomdor) spricht ebenfalls für die Eintracht bei den Wahlen u und mahnt das Voll an die Worte 963 Apostels Paulus: Einer fir Alle, Alle fir Einen. Zum Schluffe erfleht er den Segen Gottes fü­r die Thütigkeit 068 Kircher- Kongresses. Allgem­eine Bewegung geht durch­ das Auditorium, als der­­ Medakteur des Lieblingsblattes der hiesigen Serden, „Zaftava”, Jala Tomics, die Tribiüne­ besteigt.. : Humoerftifgen Wendungen des V­ortrages verfegen die Zuhörer in Die freie, ungezwungene Art, die fröhliche Saune, allgemeine Heiterkeit und Beifall erntete der Gab: ı „Wie brauchen solche Geistliche, die wir unseren Glauben und unsere Antonsimie mannhaft eintreten, nicht aber folge Pfaffen, die sich mit Orden behängen ;" eine nicht allzu zarte Anspielung auf den Eisernen Kronenorden des Vatriarchen. Im weiteren Verlaufe seiner Nede erwärmt sich der wirkungsvolle B­ollstecner m­ehr und mehr, ver­­wahrt sich gegen die (von Niem­andem erhobene) Anschuldigung, als wären sie Anach­isten oder Spezialisten, und verirrt sich schließlich in die Kultur-Regionen Afrikas, von wo ihn aber der fürsorgliche Regie­­rungsformiliär Hofman wieder zurü­kbringt, indem er ihn in un­garischer Sprache aufwertsam macht, beim­egenstand zu bleiben, worauf Nedner,, merklich abgekühlt, seine Nede beschließt mit dem Seufzer, das er wohl noch Vieles zu sagen hätte, es sei ihm aber nicht erlaubt, um dann fitz und eindringlich die Annahme der Resolution zur empfehlen. Lang anhaltenden türmlichen Beifall erne teten seine Ausführungen. Präsident Stellt­man wiederholt die Anfrage, ob jemand gegen die Resolution etwas einzuwenden habe, und als Dies aus tausend Kohlen verneint wurde, wurde dieselbe einstimm­ig unter­ großer Bes­­eisterung angenommen. Es wird hierauf das Zentral-M WahlsomitE gewählt, worauf Dr.Subdbotics namens der Serben von Sroatien und Slavonien die Ek­lärung abgibt, daß sich diefelben dieser Resolution ebenfalls vollkommen anschließen, und seiner Freude Ausdruck gab, daß jebt zum ersten Dale der Fall eingetreten, daß die Froatisch-savonischen Serben mit den fibrigen Serben der Stt.-Stefanz keine Hand in Hand gehen, worauf Redakteur Dr. Paul Lovanovicz Agram) der Konferenz den brüderlichen Gruß der kroatischen Serben, Die YEbstbesatschwewe Unterthanenzper ber­ligen Stefanskrone betrachten überbrache, was mit begeisterten Zim­­ocufen beantwortet wurde. Noch wurden über 200 Begrüßungs-Telegraf­ate aus Nomdi­nien, Serbien und Ungarn vorgelegt, deren Inhalt es aber nicht zur Beflefung eignete, worauf der Präsident, die Konferenz schließend, ein Slava auf den erlaub­ten König und die Königin, auf das Baterland, das serbische Bolt und den Negierungsvertreter Bürgers­meister Hofman ausbrachte, den er den Dant der Konferenz ausdrüdte. So weit die Konferenz. CS sei noch gestattet, Hiezu einige kurze "Bemerkungen zu machen. Die Neden waren sänstlich würdig und maßvoll gehalten; alle waren von echtem und aufrichtigem P­atriot­zismus beseelt; alle befundeten treueste Loyalität an das erhabene Königshaus, unverbrütliche Anhänglichkeit an das Vaterland, an Ungarn. Man mußte, die ganze Bewegung sei gegen den Patriarchen German Angyelich gerichtet und vermuthete, daß wejsen Bersen harten Ungriffen ausgejöst sein werde, aber man täuschte sich, direkt geschah es nicht.» Und dennoch läßt es sich nicht leugnen, daß das Ganze eines gewissen politiigen Charakters nicht entbehrte, nicht durch Dasjenige, was hier gesprochen wurde­, sondern vielmehr durch Dasjenig, was nit gesprochen wurde Lee Nede enthielt den ehrfüc­htigen Dank fü­r die Gnade der geheiligten P­erson des Monarchen, jede wünschte das Wohlergehen des Vater­­landes, aber seine einzige gedachte jenes Körpers, von dem das Wohl des Randes in erster Reihe abhängt, dem nach der Person des Mon­archen das Recht zusteht, die Geschide 068 Landes zu leiten, der Negierung, jenem Der Nedner fiel es ein, auch der Negie­­rung ein Wort freundlicher Anerkennung zu zeichnen. Hiemit läßt sie auch der gewiß befremdende Umstand in Verbindung bringen, daß von Denjenigen, die im vorigen Jabre jene Bewegung unter den Serben einleiteten, in Folge deren sie ihre ek­lusive Nationalitäts- V­olitit aufgaben und sich einer der bestehenden politischen Parteien anschlossen, Ferner an der Konferenz anwe­send war, während doch auch unter ihnen illustre Persönlich-­keiten sich befinden. # Berlin, 27. Sun. -Drig-Rorr) Nur noch eine verhältnismäßig kurze Brit trennt uns von den Wahlen zum preußischen Abgeordnetenkampfe, und selbst der oberflächlichen Betrachtung stellt sich der außerordentliche Unterschied dar zwischen diesen und den Neichstagswahlen vom vorigen Herbste. Von der h­ochgradigen Erregung, die dem Wahlkampf im Jahre 1884 sein charakteristisches Gepräge verlieh, ist diesmal, bisher wenig steng, in Preußen nichts zu spüren, und auch isn den anderen Bundesstaaten jede Wahlkampf von volksparteilichen und eigentlich partitufaristischen Belfeitäten mit wenig, von protestlerischen gar nicht gestört und beschwert wird, kaun als ein weiters Moment der Beruhigung angesehen werden. Dasselbe gilt Hinsichtlich der antisemittischen Agitation im enge­­­ren Sinne. , Bier hat der Stöder-P­rozeß Führemd und abschließend im Höchsten Grade gewirkt. Jene konfessionellen und nationalen Hebereien, die noch bei den Reichstagswahlen im Vorjahre eine so große Nolte spielten und eine so tiefe E­rbitterung hervorriefen, werden si bei der Landtagswahl nicht wiederholen. Nicht als ob die antisemitischen Parteiführer aufgehört hätten oder­­aufgeben würden in ihren Beftrebungen, allein dieselben finden nicht nur in weiteren Schichten der Bevölkerung keinen Auffang mehr, sondern sie sind doch den Stöder- Prozeß auch an allen denjenigen Steffen gefintlich diskreditirt, auf welche die Schürer und Führer jener Bewegung sich, mit Net oder Unrecht, fügen zu Fünnen ge­­glaubt hatten. Nur so lange der irrthümliche Anschein verbreitet werden konnte, als ob die Regierung diese Bestrebungen stillschweigend aufheiße, hatten dieselben eine politische Bedeutung. Das Schweigen der maßgebenden Organe der Regierung gegenüber den hebevischen Bestrebungen 1 wurde längere Zeit vielfach in einer der antisem­itischen Bewegung günstigen Weise gedeutet. AS aber zwei Reichstags­­wahlen das tägliche Frasko jener Partei besiegelten, da war es mit deren politischene Einflüsse zu Ende. Selbst die eingefleischtesten Utili­­täts-Politiker unter den Konservativen Tünnen fi) der Einsicht nicht verschließen, daß die antisemitische Bewegung der konservativen Sache große Nachtheile zugefügt hat. Was die Agitatoren dieser Richtung in fetter Zeit gethan haben, besiegelt ihren Bankerott. CS ist nach all den ebenso exfrentisch „als Heilsam, daß die konservative Bartel in Preußen und im Neic­ von jegt ab in geläutertem Zustande ohne die häßliche und entstellende Schaar der Marodenie auf den Kampfplan tritt. Die Gesih­te­ jeder Bartei hat bisher gelehrt, daß das Benös­­­niß, mit Demagogen­ oder­ gewissermaken das Engagement folgen Schrei­ und Mahler zwar einige Tagesge­winne eindringen Fanıt. Der „Segen“ hält aber nicht lange vor; das gesunde Anstandsgefühl des Volkes will von solchen Dingen nichts missen. Hat doc­­h selbst das Zentrum 8 für angemessen ‚gehalten, all­älig und ganz im Stillen der Kapfanspreffe zu ziehen. in ihren vogeften Auswüchsen eine Grenze ! Auch die Haltung der Negierung wird das ihrige dazu beie­tragen, dem bevorstehenden Wahlkampf die Schärfe zu nehmen. Die preußische Negierung wind es allem Anschein nach unterlassen, mit­ einem bestimmt formulirten Programm hervorzutreten, und sie fast sich zu diesem Vorguht umso mehr versiehen, als über ihre Umrede und Ansichten in Bezug auf ihre wirthschaftliche und politische Tendenz el­ Biweifel gar nicht möglich ist. Auch ist thatsächlich das Aktionsgebiet der innern Politik in Preußen gegenwärtig etwas eingeschränkt. Die Stener-Reform kann ss nur in kleinen Schritten bewegen, nachdem­ die rechte Reichstags-Sesfion dee­ Die Getreidezölfe und die abgelaufene Landtags-Sesfion dur­ das Huene’sche Verwendungsgefeh­den festem Nahmen für die Reform auf diesem Gebiete gegeben haben. Die einzige eminent politische Frage melde die einer Legislaturperi­ode auf Dee andere vererbt und wohl noch lange Sabre Hindunrd vererben wird ist und bleibt die firchenpolitische EL ist klar, Bak Fürst Bism­ard in dieser Beziehung die Politik der freien Hand nicht wird aufgeben wollen. Dan kann sich darauf gefaßt machen, daß un­terlaufe der Wahlagitation einige offiziöse Freundlichkeiten an die Adresse der Ultramontanen werden gerichtet werden, aber die Liberalen in Preußen haben deshalb noch durchaus seine Veranlassung, eine Annäherung der Negierung an das Zentrum zu besorgen. Die rechte Legislaturperiode mit ihrer festem Herital-konservativen Mehrheit hat gezeigt, dab troß dieser Mehrheit das Ministerium häufig genug darauf angewiesen gewesen ist, sich von Lini­ her die erforderliche Hiterfrügung zu sichern. Wir­ glauben hiernach nicht,daß die preußischen Neuwahlem zu Resultaten fü­hren werden, welche eine Nepision der Maigefege im­ Sinne Windthorst's und Schorlemers erforderlich machen dürften. ein großes Ereigniß, welches Hoffentlich noch lange im­ Schoße der Zukunft ruhen bleibt, welcher aber doch in den rechten Wochen seine mahnenden und bedeutsamen Schatten vorausgeworfen­ hat, kann sogar Wendungen im Gefolge haben. Durch melde der Zentrum sehr weit zurück aus den Positionen geworfen wird, die es gegenwärtig, vieleicht mehr noch durch die Schwäche der Liberalen, als durch das Entgegenfom­men der Negierung einnimmt,­­ hat man alle Ursache, sich desfen zu testen. Die Nichwirkung ehren lebhafteren politischen Bewegung und Aufwühlung, im größten der Bundesstaaten auf die übrigen Theile des eich wü­rde sich sehwer haben vermeiden lassen. Es h­at natürlich nicht gesagt zu werden, daß die Parteien auch bei den Landtagswahlen einander schraff genug gegenüberstehen und ss nach besten Kräften das Terrain streitig zu machen suchen werden. Allein die V­erhältnisse liegen wesentlich ein face und Harev als bei den Reichstagswahlen. zunächst fegeidet die sozialdemokratische Agitation mit ihrer angebornen TBüstbheit aus. Die soziademokratische Parteileitung hat erklärt, daß sie sein Qinter­­esse an den preußischen Wahlen.habe — natürlich! Dem beim Drei­­daß von Dem Klaffen-Wahligsten kann für sie nichts abfallen. Man weiß zwar jeit bei der Zerfeßung innerhalb der Partei nicht ganz genau, wo eigent­­(ich) die „Worteileitung“ zu suchen ff; indessen aus jenen Inneren und von Willen der Herren Bedel und Liebfieht, völlig unabhängigen Grü­nden darf man getroft schließen, dab­ei die Sozialdemokratie jebt , wie vor drei Jahren möglich ruhig verhalten wird. Daß der preußi­­s . hi B-Paris,26.Juni.(Orig.­—Korr.)Heute hatten sich aber­ mals fünfzig Senatoren und Deputirte aller Gruppen der republiketh­nischen Majorität in der Wohnung des Senators Scheur­ers Kestner versam­melt,um eine Form zu finden,in welcher DEch Majorität,ohne die verschiedenen Anschauungen ihrer Mitglieder,d­ies oft selbst in wichtigen Fragen an den Tag tritt, zu froiffiren, an das Lad appelliren könnte. Die Sikung wurde in Abwesenheit des Präs­­identen, Henrn Magnin, vom Deputirten Lelievre eröffnet. Der erste Renner, Senator Humbert, betrachtet die Nevisionsfrage als erledige, und meint somit, daß die „Nicht-Nevision“ einer der P­unkte sein könnte, dem die gesammte Majorität zustimmen kann. Ferner werde sie sie leicht fü­r eine friedliche Politik einigen unter dem ausdrückichen, vorbehhalt der Aufrechterh­altung der bereit welche übrigens zue vollzogenen Eroberungen, Konsolidirung der alten Kolonien erforderlich waren. Die Majorität sei gewiß gegen die Wählbarkeit der Richter und ebenso werde sie einer Form ausnimm­en, welche ausdrückt, daß sie zwar für die Anfi­ebung und Duch­e­führung der Trennung von Kirche und Staat sei, jedoch ohne damit die Erxistenz des Komkordats bedrohen zu wollen. Nach dieser Darlegung des Standpunktes des Komites wurde die Debatte eröff­­net, welche sie vorwiegend um den legten Britt, die Trennung von Kirche und Staat drehte und zeigte, daß in dieser­ Beziehung die Meinungen am stärksten auseinandergehen. Während der radikale Senator Tolain für eine fortschrittlichere Auffassung ist, macht Herr Ri­bot sehr bedeutende Reserven. Er will namente­lich bezüglich der religiösen Frage eine ganz besonders mode­rirle Form. Herr v. Sonnier ist besonders dafür, genau zu präsisiren, mas ni­ch­t’geschehen soi. Herr Paul Bert gibt eine sehr fafer gorische Erklärung in antiflek­talem­ Sinne ab. Herr Ferdinand Dreyfuß spricht dagegen in sehr versöhnlichem Sinne und gibt der Mederzeugung Ausdruck, daß die Einigung möglich sei und fg d 4 s - -:« 5

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