Pester Lloyd, August 1885 (Jahrgang 32, nr. 209-238)
1885-08-01 / nr. 209
sei Fr I ." — N B — » — m « — — - . Meer.” Von den kystalferter Eisgletschern des Himalaya Te der heulende Orkan über die Schneegipfel des Hitukutch und über Das , Dach der Erde“, den Baropamirus — — b hinweg wag der endlosen, unübersehbaren turkmenischen Steppe, wohen und großbritannische Armeen in blutigem Ringen finiessen. Und von der Steppe wirbelt der Fanfende Sturm über Berge und Thäler hinweg den Lärm des Kampfgetümmels bis nach Europa herüber, wo die modernen Millionenheere zu grandiosen Völkerschlachten rüisten, wie sie seit Menschengedenken noch nicht geschlagen wurden. Die Neiche beden in ihren Grundfesten, die Throne wanken, die Linien der Landkarten werden verritdt und in unerhörter Umwälzung verjüngt fi Die Gesellschaft von dem leuchtenden Tage ab, an welchem Die siegreichen moskowitischen Kolonnen an der Kiste von Behrdichistan den Sudisshen Ozean erreicht ab ihrer Brust triumphie und sich der Nut entrinngen: „Thalatta ! Thalatta! d grüße di, diu ewiges Merl" ..... Offen" und ist politisch wie militärisch — wenigstens momentan — die bedeutendste Erscheinung in der einschlägigen Literatur. Die Rufen wollen uch müffen „duch“ bis an den Iindischen Ozean und bis nach Konstane mit Rußland so folosjak Landerwerbungen vom Kaukasus bis an den Paropamirus gemacht hat, daß es nun feine Forderungen nach dem offenen Meere mit verstärkten Made den und mit Aussicht auf Erfolg anzumelden in der Lage «««—-;;x7—,s»»Es br6nde in dias Wogejti,es,fbray"sei das-Dass ist die Vision,die den Geist dess Lesers gefangen hält, went er ,Ultima Thule", bieneneste, und, wie wir gleich hinzufügen wollen, glänzende Bublikation des Generalmajor Alois Mitter v. Haymerle bis zur Plattseite verfolgt hat. Diese Schrift behandelt „England und Rußland in Zentraltriopel, weil ihr Reich, das räumlich größte des Erdballs, Haitr nothwendig Dem offenen Meere zustrebt. Großbritansiens Schler aber ist es, daß die Türkei so tief gejungen ist. Großbritannien hat eben seinen Beruf als führende Bestmacht nicht erfüllt und sich das mostowitische Ezarenreich in geradezu leichtfertiger Weise über den Kopf machten dürfen. Noch vor dreißig Jahren wäre es in der Hand Englands gelegen, dem rufhigen Vorbringen, wenn auch nicht mehr im Kaukasus, so doch am Kaspischen Peeere Schranken zu ziehen, und dort aufgehalten. Hätte Rußland niemals auch nur eine Kojaken-Spinie nach Mittel-Rijten entsenden können ; es würde zur Stunde femie afghanische Grenzfrage erijtieen. Im vollen Gemüsse seiner Reichthümer hat aber «so Großbrummter nicht anders wie es auch Phönizier und Karthager gethatt,nur die handelspolitischen Voktheile seiner Weltmacht ausgenützt und die militärischent Aufgaben derselben als lästige Unannehmlichkeiten unberücksichtigt gelassen. Daher das rapide Anschwellen der moskomitischeite1kacht Mddasö Schminden des englischen Einflusses in Mittel»Am Das Londoner Kabinett hätte nieweils das osntomische Refchixthiibelassent und auch niemals auf eine blosszwrcilsische Unterstützung desselben sich beschränken dürfen. Aus dem indischen Nachbarlande-Afghanistant hätte Schott nach den Ereignissen von 1839——42 eine indo-britische Dependenz gemacht und dass Land derart kultivirt uxid ge Wigt werden müsse,daß die Afghanen selbstWerth Mihresunabhängigkeit und Selbstständigkeit legend,, Unterstützt im indo-britischen Reiche,befähigt gewesen wären, im Vereine mit Verein Der russischen Expansion in Meitzel-Miten die Wege zu verlegen. Aber auch Berfien, Das doc die russischen Operationslinien in Weitzel-Aften fankier, wurde von den Staatsmännern in London und Kalkutta ganz außer At gelassen und nicht zu Gegenzügen gegen die ıufsischen Expansionsbestrebungen bes müßt, was umso leichter gewesen wäre, als Bersiens eigeninteresse Diesen Widerstand erforderte. Die Agenten des Metersburger Kabinets Hingegen haben in den Balliften der Minister zu Teheram, wo Alles käuflich und korrupt ist, das Bravenive gespielt und dieses Spiel war angefsts der englischen Beschaulichkeit nicht einmal schwierig, da es fredig Tk Darum handelte, daß Die Berfer winhätte, bleiben und die russischen Regimenter in der Nachbarschaft ruhig mar Ihren und anmektiven raffen mögen. Heute wäre ein Erwachen Bersiens beinahe schon zu spät oder doch mit ungewöhnlichen Anstrengungen verbunden, denn es it bereits strategisch umflammet und baumelt in den Fängen des wmostowitischen Adlers. Rufftige Energie und ruffisiches Hielbewuptjent, Torine asiatische Küuflichkeit und esiatische Unfähigkeit verbanden sich also mit Beitischer Selbstübershagung und Wahrläsfigkeit zu einer gliederreichen Kette. Die jeit der englischen Weltmacht die Beine zu fesseln droht. Aber mehr als cm Drohung, wenn auch eine sehr ernste und gefährliche Drohung für Großbritannien birgt Die Lage der Dinge Doch nicht. Dem Hat aus England viel vers fűt, sich häufig schwächlich und seiner großen Aufgaben nicht gewachsen gezeigt, hat er auch im dem länger als ein Haldes Jahrhundert währenden Spiele mit Mukland Die Besten Chancen aus der Hand gegeben, so ist darum noch lange nicht Alles verloren.Rußland hat in dem weiteren Streben nach dem ultima Thulef einer Weltpolitik, nach dem Indischen Ozean, noch ebenso beträchtliche, wie schwierige Streiden zurütdzulegen, mo feinen Schritt mitunter Hindernisse hemmen, deren Bewältigung keineswegs eine ausgemachte Sache ist. So groß und kräftig auch die czarische Macht herangewachsen, so matt und unkräftig ist das stolze Albion im Wohlleben Doc) keineswegs geworden, Daß es alle Aussichten in dem Weitstreite mit Rußland wirklich, schon eingebüfßt Hätte. Es wird Daher den Kampf mit dem Rivalen aufnehmen und über den Ausgang desselben wird troß der bisherigen russischen Erfolge und englischen Versäumnisse sein ernster Bolizifer und sein ernster Militär eine Vorhersagung wagen, weil der in Hede stehende Kampf möglicherweise zu einem großartigen furchtbaren Bufanmenpralle von Bölfern und Reichen führen Tau, dessen B Peripetien sich jeder Berechnung entziehen. Das beiläufig sind die theils ausgesprochenen, theils zwischen Den Zeilen liegenden Teitenden Gedanken der Haymerleichen Studie, Die insofern auch das Steresse weiterer Kreise erregt, als die Henßerungen des Berfaffers sich von dem Grunde eines profunden Wissens, einer seltenen Beherrschung des geographischen und strategischen Elements und einer vollkommenen Kenntuig der politischen Verhältnisse abheben. Generalmajor v. Hayner seit der intimste Mitarbeiter seines Bruders, unseres ehemaligen Ministers des Auswärtigen, gewesen und in Diesem namentlich in Rom viele Jahre hindurch als Militär-Bevollmächtigter zur Seite gestanden. Die sensationelle Schrift „Italicae Res”, die vor Fünfahren erschienen ist, kurz nachdem er aus Italien zuruden war und ein Brigade-Kommando übernommen hatte, eldete bekanntlich das werthvolle Ergebnif der scharfen Beobachtungen und reichekm Erfahrungen Haymerle’s während seiner Dienstbeistung bei der österreichisch-ungarischen Botschaft in RTL Unterstützt dirsch die Kenntniß der Personen und Verhältnisse,die er sich im diplomatischen Verkehr erworben, und geschärft im Urtheile durch ein umfassendes Fachwissent,das er geraume Zeit als Lehrer an der Wiener Kriegsschule zu bethätigen Gelegenheit hatte,«verleiht Haymerle ziemen Arbeiten ungeachtet derletualität des Stoffes einen weit über den Taghismus reichenden Werth und erhebt diese eben durch die Fülle desjiettetc positiven Materials zut Verläßlichen politischen Wegweisertt.Niemals ist so lichtvoll wie hier das Drängen Rußlands nach dem offenen Meere, ,,der große1t.Heerstraße«des Fortschrittes,«aus inneren Hinden erklärt worden.Das ungeheure moskowitische weit längere Monate eisfrei. Behenenz auftretenden Streme im Schwarzen Meere, sowie die in der Nähe der Häfen vielfach vorkommenden Klippen und Untiefen die Schiffahrt ganz außerordentlich. Ueberdies ist Die geographische Situation der Ostsee und der pontis fen Häfen eine derartige, daß Dortfellen das Ein- und Auslaufen dur eine überlegene feindliche Flotte leicht zu hindern ist. Wenn eine englische Flotte östlich des Kattegat und eine andere vor den Dardanellen sie aufstellt, so sind die russische Ostsee und das Schwarze Meer vollkommen bleibet. Die russische Flotte, die eben wegen der angedeuteten Klüsterverhältnisse nicht erstarten und den Kampf mit jener Großbritanniens nicht aufnehmen kant, ist also lahnt= gelegt und die russisgen Handelsschiffe sind der Gnade der Gegner ausgeliefert. “ „Es ist demnach ganz verständlich” — folgert Haymerle — „daß ein Mei, wie Nurland, unter solchen Umständen kommerziell umso weniger bestehen, respettive Die Nivalität mit anderen, mehr begünstigten Handelsstaaten anfuhmen fort, als die ungeheueren Entfernungen und Die sonstige Ungunst der Verhältnisse auf den Binnenhandel wesentlich beschränken." Das it wohl einleuchtend. Aber ebenso Kar üt es, daß Großbritannien sich nicht berufen fügt, müßig zugzusehen, wie sein Nivale mit eiserner Nonsequenz Daran arbeitet, das ruffische Glüc und Die russische Geographie zu Torrigiven. Denn flattern einmal die Stans darten 005 Stars wirklich am Gestade des Indischen Ozeans, auf dem „Ultima Thule" der moskowitischen Expansionspolitik, dann ist England auf die Broden angewiesen, die ihm das ruffische Zollsyften Hinzumwerfen so gütig ist. Einen folgendtollemwechsel zu verhüten, ist umso mehr auch eines großen, mit allen Merkmalen eines Existenzampfes ausgestatteten Eileges werth, aló wie gesagt, das in Nee Sichende Bet bei der Absdátung der gegenseitigen Chancen doch einrriumt, Daß Großbritannien troß vieler Beträumnisse und Lüffige keiten noch immer so werthvolle Karten in der Hand Hält, daß Rußland noch lange nicht das Spil um Weltherrschaft als gewonnen betraggten Tau. Daß Rußland, ermathigt durch seine zweihundertjährigen, in der Geschichte fast beispiellosen Erfolge, nicht jegt beim Bafle von Zulfitar plöküd) innehalten und ich, mit allen seinen Traditionen brechend, auf einmal an der afghanischen Grenze in Bescheidenheit raffen wird, glaubt wohl Ten Meenih mehr. Surft die Petersburger Regierung zu fugg und zu vorsichtig, als daß sie die Ereignisse überstürzen und si einen Bir haben fon bei verschiedenen Ankäufen auf die außerordentlichen Schwierigkeiten der Kriegführung in Mitte Asten vor Fertigstellung der transs Jasischen Wistenbahn Bingeiefen und auch Generalmajor v. Haymerle erörtert Denselben Gedanken. Es läßt sich also nicht benvrheilen, wann Rußland die Vorbereitungen zu dem Niefenkannfe beendet haben und seine Stunde für gekommen erachten wird. Niue wäre es zu wünschen, daß and «Eciec aussetzen würde. England die Zeit nit ungenügt Taffe und seine vielen politischen und miltärischen Berlaumnife nach Möglichkeit einbringe, um im jenen weltgeschichtlichen Entscheidungstagen, g ge g die früher oder später kommen müssen, gewappnet auf Dent Biane zu erfäehren. BR Die Budapest, 31. Mutt. (R.) Auf die immige Zusammengehörigkeitiüngarns, mit Der Donau, Dem mächtigen Steome, der Die große Ziefebene des Landes ihrer ganzen Länge nach Kurdjájneidet, Hat Széchényi oft genug hingewiesen und Diese als ein Postulat unserer, materiellen Sutereifen dekarirt, Die Fegehrung der oberen Donau und die Befeitigung der Schifffahrt-Hindernisse an Gisernen Thor fanden im feinen großen nationalen Arbeitsprogramm an erster G Srelle. Die eine Hälfte der großen Greomregalieung, Die Slovrestion des Gönyöer Stromabschnittes isst in das Stadium der Ausführung getreten. In wenigen Tagen wird Kommunikations- Minir kemény darüber zu entleiden haben, welches von den eingelaufenen Offerten für den Staat die größten Bortheile bietet. ALS weitere Torifegung des vorgestehlten Zieles. Den großen Fluß in seiner ganzen Länge den mitteressen des Berichts dienstbar zu machen, soll, wie jüngst berichtet wurde, im Herbste Der Legislative ein Gelegenzwurg unterbreitet werden, welcher Die Beseitigung Der Scifffahrt-Hindernisse am Eisernen Thor zum Ösgenstande hat. Es gibt weg! kaum eine Frage, in deren Behandlung die Mißgriffe unnserer Orient-Bolitis, von unseren Handelsinteressen ganz zu schweigen, so sehr zu Tage treten, sich so sehr fühlbar machen, als in Dieser. Wiederholt haben herzvorragende Fachmänner es erörtert, wie diese Hindernisse beseitigt werden könnten, noch immer i aber auf nicht der erste Schritt zu einer gründlichen Befreiung Dieses Teiles der Donau von ihren Feilen geschehen. Seitdem der „größte Ungarn auf der Donau seine Argonautenfahrt nag dem Schwarzen Meere unternommen, ist ein halbes Jahrhundert vorübergegangen, eine Periode gewaltiger Leistungen der Torhunterkunft, in welcher es den krastlosen menschlichen Geiste gelang, den Sieg über manche rohe Kräfte der Natur davonzutragen. Die Semmeringbahn wurde gebaut, der Suezkanal fertig gestellt, der St.Gotthard und Der Arlberg Beate duchbeochen — nur am Eisernen Thor geschah nichts ! Wenn es uns nicht bekannt wäre, daß die Aufnahmen, Pläne und andere Vorarbeiten zur Regulierng der oberen Donau, des Eisernen Thores, der Raabton von langer Hand vorbereitet seien, wären wir beinahe zu der Annahme veranlaßt, daß man heute durch eine Fehlerhafte Weberstürzung die D Versäuntnisse und Unterlassungssünden früherer Dezennien wett machen wolle. Es freut uns fonstativen zu lünnen, daß in der Frage der Negulirung des Eisernen Thores die Auffasfung der ungarischen Jngenieive auf vollkommen genauer Kenntniß der faktischen Berhäktnisse bafirt. Um seinerzeit der geniale Bajárhelyi, auf Die Isnitiative Széchényis, sich mit der Frage der Negalirung des Eisernen Thores eingehend beschäftigte, erklärte er sich für das Schleifenfyllen. Das hatte Damals jene guten Gründe. Die Schiffe waren in jener Zeit sehr Hein, ihre Fähigkeit, große Entfernungen wasch zuvielzulegen, eine so geringe, daß beispielsweise die Fahrt von Wien nach Budapest zwei bis drei Tage in Anspruch nahm, die Ankunft des Schiffes ein Ereigniß bildete, das mit Pöllerschüffen gefeiert wurde — ganz so wie seinerzeit in Amsterdam das Einslaufen der großen Ostindienfahrer. Unter forhanen Verhältnissen war die Etablirung des Schleifenfellens ganz am Plate. Seit dieser Zeit sind beinahe fünf Dezemnien vertroffen. Die Donaufahrzeuge haben an Umfang ganz außerordentlich zugenommen, so daß beispielsweise Die Schiffe der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellsshaft 20.000 Tonnen und, wenn wir mit wren, die Schiffe der Paucsovaer Brivasgesellschaft noch um ein Erheckliches mehr fassen. Bei Dieser Sachlage wäre man bemüsligt, der Schleuse eine solche Breite und Ausdehnung zu geben, daß derenHerstellung einen Aufwand von vielen Millionen beanspruchen wirde. Die ungartigen Ingenieure haben seinerzeit, unter dem Regime des Kommunikations- Ministers Behy, fch gegen das Schleusensysten erklärt. AS bald darauf die Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft den berühmten amerikanischen Wasserbaumeister Mac Alpine berief, sein Gutachten über die Negalirung der Stromschnellen ist. Ücer die Befesgung Des Waigner Bisthams fursiven in den Blättern Nachrichten, welche nicht nur den zu ernennenden Bischof, sondern sogar seinen Nachfolger in dem von ihm fest bekleideten Amte schon zu nennen missen. Wir können auf das bestimmteste versichern, daß diese Kombinationen vollkommen falsch sind. 68 ist nur natürlich, daß fest, so kurze Zeit nach dem Hinscheiden des verdienstvollen Waisner Bischofs, von einer Kandidatur seine Nede sein ann, sicher if es aber, daß falls der gelehrte Bischof von Newsohl Arnold v. Tooigi bei dieser Gelegenheit seine jegige Stellung gegen die eines Waisner Bischofs zu vertauschen geneigt wäre, ihm gegenüber vor den maßgebenden Streifen sein anderer Kandidat in Frage kommen würde, , am Eisernen Chor mit der gar Donau-Dampffchr erscheint und die Duchführung der Korrektion, so wie Der an der obern Donau, an der Hand von Plänen erfolgen wird, denen vieljährige Studien zur Basis dienen. Esst immerhin charakteristisch für die ntionalökonomische Auffassung mancher reife, hab sie in der Nichtregulirung des Eisernen Thores, in der Belasfung der natürlichen Hindernisse einen Schug gegen fremde Konk fuerenz, speziell in Sachen der Körnerfrüchte, zu finden glauben. Es soll nicht in Mbrede gestellt werden, daß die Waaren, die wir nach Rumänien verfrachten, größtentheils hochwerthige Industrie-Artikel, den Eisenbahntarif recht gut vertragen und daß der Abrat derselben durch Die Negulirung des Eisernen Thores nur in fehundärer Weise berührt wird — trogdem werden die Vortheile, die aus Dieser Korrektion für uns resultiven, die angeblichen Nachtheile beiweiten wett machen, die aus einer vermehrten Einfuhr rumänischen Getreides eventuell für unsere Fruchtproduzenten entstehen künften. Thatsache ist, daß bei dem Bau der rumänischen Bahnen die österreichische ungarischen Eisenwerke nicht im Stande waren, in dem diesbezüglichen Wettbewerb die englische und belgische Konkurrenz aus dem Felde zu schlagen. Ein Bl auf die Karte spricht mehr, als dies Um Die Wichtigkeit billiger Frachträge darzuthun, mag man erinnern, daß jede Verringerung der Frachen das Ablasgebiet erhweitert, insofern als Waaren mit Ödemfelbeingen um so viel weiter verschieit werden Tönen, als die Sradhtersparung hint , reicht zur Deckung der Kosten eines Weitertransports. Nichts Destoweniger wäre es eine Umngereinttheit, unser nationalökonomisches Hal ausfälliglich von der Bervollfouwmnung unserer Wafferstraßen zwerhoffen Am Großen und Ganzen it der Wasserweg, beziehungsweise die Sußicgifffeßer mehr geeignet, dem Lokalverkehr, wie das in Deutschland, Frankreich, England fall sich der Fall it, unter die Arme zu greifen, als isn den großen Tragen des Exports ein ausschlaggebendes Wort zu führen. Unser heutiges Abfallgebiet für Getreide, die Schweiz, Elfat, Südfrankreich, Norddeutschland, steht in sehr geringem Konner zu dem Bohheil, den Der Wasserspezielt in demn Relationen der Arlbergbahn, so niedrige, streifen so nahe den Selbstkostenpreis, Daß sie der Donaustraße die wirfsanfte Konkurrenz zu machen geeignet sind. Für den Vorzug des Schienenweges in der Frage des Exports spricht wo ein anderer gewichtiger Umstand. Der Welthandel in seiner gegenwärtigen Entwicklung fordert eine ungemeine Stetigkeit und Regelmäßigkeit der Gütertransporte, lange Unterbrcchungen oder unfreiwillige Baunten, wie sie zumeilen der Waffersweg auferlegt, vereitelt die bestimmten Berechenungen des Kaufmannes. Es ist ja genugsam bekannt, spielt, weg gewährt. Zudem sind die Tarife der Bahıren, welche wichtige Niole die Zeit im Berkehtswesen und es it nicht allein maßgebend, wie und wo, sondern nd wann ein Gut zur B Verweichung gelangen kann. Die fchnelle Zeiftung, wenn auch faktisch teuer, ist unter solchen Verhältnissen eventuell Die billigere. Bon den 209 Millionen Zentner Kohle, die London verbraucht, fonmen kaum vierzig Perzent zur See, kann fünf Perzent auf Kanälen dahin, obwohl der Seetransport um mehr als die Hälfte billiger ist. Die Schienenwege werden darum noch lange die erste Stelle unter unseren Verkehrsmitteln einnehmen, doch haben auch die Waffenstragen ihre täglich wachsende Mission und eine richtige Politik wird sie beider Behelfe gleigmäßig zu bedienen beachten, dem Feuer zu holen, die den Osdanken des Dualismus niemals gehörig erfaßt, seine gefeglichen Formen stets nur widerwillig geduldet und seither jede Gelegenheit bewußt haben, ihrer Gehäffigkeit gegen Alles, was den ungarischen Namen trägt, Ausbruc zu geben. ‚eine lange Auseinanderlegung vermochtest du einan ‚Masharen, Slaven und Dentfejr Desterreicher” Ü überfgriebenen Artikel befaßt sich die Berliner „Nationalzeitung” mit dem grechifägemagyariigen Berbrüderungdfer“, das jüngst hier gefeiert worden sein soll. So lange der hier erwähnte Ausbrnd nur in Wiener Blättern gebraucht wurde, deren politische Nebenabsicht dabei offenkundig war, schien es uns überflusig, darauf irgendeine Bemerkung zu machen. Nem aber ein angesehenes und im Ganzen unbefangenes ausländisches Blatt diese Redensart nachschreibt, möchten wir in aller Künze ein für allemal erklären, daß uns von einem ezechiseh-magyarischen „Berbrüderungsfest” absolgt nichts bekannt geworden is. Die ausländischen Blätter ziehen vieleicht nicht genügend in Betracht, daß in Diesen Augendliche Budapest der Schauplag einer Ausstellung it. E3 versteht sich von selbst, Daß die Veranstalter einer Ausstellung den Wunsch haben, dieselbe so besucht als möglich zu sehen und daß sie si Mühe geben — wie daß zur Zeit au) in Antwerpen geschieht, wie es an jedem Ausstelungsorte geschah und vernünftigerweise geschehen mus — den Besuchern ihren Aufenthalt so angenehm als thunlich zu gestalten. So werden z. B. in den nächsten Wochen zahlreiche Franzosen hier anfangen und wir Hoffen, es würden alle Vorkehrungen getroffen werden, damit Dieselben sich in Budapest wohl befinden, ohne daß darum ein magyarisch-französisches „Behinderungsfest” irgend in Aussicht Finde. Wir können der „Nationalzeitung” im Gegentheil die Versicherung geben, daß wenn zu gleicher Zeit eine Anzahl angesehene dentscher Besucher hier einteufe, Dieselben in Budapest mit der gleichen Anmerktheit und mit aller ihrer gesellschaftlichen Stellung entsprechenden Rücksicht aufgenommen werden würden. Ganz dieselbe Auffassung ist bei dem Empfange der grechischen Besucher in Budapest verwaltend gewesen. Daß von Prag aus ein Diaffenbesuch der ungarischen Ausstefflung atrangiet wurde, it hier als ein Zeichen herzlichen Entgegenkommens besonders dankbar anerkannt worden, eine Gesellschaft von 1300 gebildeten Männern, die eine Ausstellung besuchen und sich überall in der angemessensten Weise betragen, würde in jeder Stadt der Welt (vielleicht Dresden ausgenommen) sympathisch aufgenommen worden sein. Die ezechischen Befunder haben hier überall den besten Eindruck zurückgelassen und die Meinung beseitigt, daß der Boltsstamm, den sie repräsentiven, auch Kultuxest auf volle Beachtung Anspruch machen kann. So war die Cage von ungarischer Seite gedacht, so ist sie, rch sind dessen nach wie vor gewiß, auch von Seite der Besucher aufgefacht worden. Wenn, wie es in Aussicht gestellt it, nächstens wieder eine größere sehnde Gesellschaft Budapest berichte, würde ihr ganz bestimmt derselbe Empfang mit derselben Herzlichkeit geboten werden, ohne daß darum von einer „Verbrüderung“ zu Sprechen wäre. Denn die „Nationalzeitung” bei diesem Anlasse auf den Empfang des Wiener Gemeinderathes verweist, so haben wir allerdings zu bemerken, daß Dieses die einzige Episode gewesen ist, welche aus dem Rahmen der in Ausstellungsstädten allgemein üblichen Vestivitäten Heraustrat und eine weitergehende Bedeutung erlangen konnte. Der Wiener Gemeinderat hat offiziell auch die Hauptstadt Budapest empfangen und bemwirtet worden; die Bevölkeruung der Stadt, welche stets ein sehr gesundes politisches Bewußtsein bekundet hat, bereitete den Vertretern der Wiener Bürgerschaft eine Aufnahme, wie sie schwerlich jemals Hier einer fremden Körperkraft geworden ist. Ledermann verstand diese Haltung der ungarischen Hauptstadt, wenn gleichwohl etliche, besonders merkwürdig veranlagte Wiener deistische Organe sich dem schönen Bergnagen hingaben, den M Werth dieser Kundgebungen abstätzlich herabzufegen, so gereicht das dem politischen Scharfsinn der betreffenden Blätter und ihrer glücken Taktik zwar zu hoher Chre, ist aber keineswegs die Schuld Ungarns ! Wenn die „Nationalgeltung“ schließlich bei diesem Anlafse darauf verweist, daß das Prinzip des Dualismus die Herrschaft des ungarischen und des deutschen Volksstammes gewesen sei, so befindet sie sie damit vollkommen im echte. Ungarn ist denn auch unent : € 6 CTelear, Dependent: „Weiter Zlond, sein Grund vor, so Bolltarif-Novelle Stellung zu nehmen, haben, daß es mögli märe, eine Meinungsäußerung Bien, 31... Null Orig-Lelegt) Die hiesige Handel und Gewerbekammer hat zur Begutachtung der Zolltarif-Novelle ein Gerperten-Komite eingefeßt, in welches für Die verschiedenen Branchen des Handels und der Industrie 56 Sachmänner berufen worden sind. Von einem Theile der eingeladenen Experten liegen bereits Gutachten über die einzelnen Positionen vor. Einer der Berichte beschäftigt sich mit der Tarifpost „Franz branntwein, Cognac“, wofür eine Zollerhöhung von den bisherigen 24 auf 40 fl. in Aussicht genommen ist. Der Bericht des Experten ereklärt, daß dieser Zoll nicht al Schußzoll aufzufassen ist, da weder eine inländische Franzbranntwein no Cognac Produktion zu eng sei. Dieser 308 ist einerseits nur ein Finanzzoll, den die Kontinenten tragen müssen, andererseits si er ein pronozirender Kampfzoll gegen Frankreich, denn der Amport werde ausschließlich aus Franzreich bejovnt. 63 sei daher seitens Frantreichs eine Retorsion für dieseerorbitante Erhöhung zu befürhten. Auch seitens des Präsidenten, des Lentralevereins für Nübenruder-Industrie Alfredo Stene, ist der Handels- Tanterv eine Henderung über die Zolltarif-Novelle zugegangen. Der genannte Experte behauptet, ebgene seitens der gg a die Zuderzölle duch DieselGe nicht berührt werden. Der Zentralverein für Nübenzuder-Industrie bemerkt gleichzeitig, daß Die Frage der Zuderzölle und der Zudersteuer mit dem bevorstehenden österreichischungarischen Ausgleiche in engem Zusammenhange siehe und daß die Verhandlungen in Betreff der eventuellen Einführung eines neuen Zudersten erstdefeges noch nicht derart geeifbare Resultate ergeben in Der angesregten Frage abgeben zu können. Bad- Gattein, 31. Juli. Orig.-Telege) Das Befinden Ds Kaisers Wilhelm, welcher heute die erste Hälfte der Kur vollendete, it ein fortdauernd günstiges. Bad- Gattein, 31. Suil. Orig-Telegr) Der peensige Kriegsminister. Bronfard kommt morgen Früh hier an und verbleibt bis nach der Entrevue. — Für Bismards Hieherkunft steht für Ende August in sicherer Aussich. Stchl, 31. Juli. Der Minister des Heußern, Graf Gustav Käalhofy, wurde heute von Sr. Majestät in Audienz empfangen und konferiete später längere Zeit mit dem Minister-präsidenten Grafen Taaffe Graf Kälnoty begibt sich erst morgen Mittags nach Wien zurid. — Der Dit der Begegnung DS Grafen Rálupín mit dem Fürsten Bismarc ist auch fest noch nicht definitiv bestimmt, es dürfte Dies jedoch nicht Gaften sen. Venedig, 31. Sul. Orig-Telegr) Meldung der , AR. fr. Br.": Bei der gestrigen Serenade am Canal Grande bemerkte der König zu den ihn begrüßenden Arbeitern: „Das Arsenal Benedigg muß zu einer großen Bedeutung gelangen; ein noch mächtigeres OH wird binnen Kurzem in Bau genommen, und er werdet daran Eve ganze Gefiedlicgkeit aufwenden müssen." Die bei dem Yejte anwesenden Triester bewahnen sich ganz" ruhig. Berlin, 31. Zul. (Orig-Telegr) Die „Rational- Zeitung“ bespricht Heute ebenfalls die See einer wirtschhaftlichen Einheit zwischen Deutschland und Oesterreich Ungarn; an dem Artikel ist bemerkenswerth, Daß er es als zweifellos betrastet, daß Jirst Bismard mit einem solchen Plane nach Gastein gehe. Baris, 31. Jul. Orig.-Telegre dung der „N. fe. Br.” : Beim Bankier in Grenoble kindigte ein Legitimist an, er Graf von Paris werde vor den Wahlen ein Manifest an die Wähler er lasfen. Am diesen Tale wäre seine Ausweisung mehr als wahrscheinlich. Paris, 31. Stil. Fünst Chlodtwig Hohenlohe verläht Barız im Oktober, um seine neue Stelle als Statthalter von Elsaß-Lothringen anzutreten. Paris, 31. Juli. Bei dr Münzkonferenz erhärte der belgische Delegirte, seine Regierung künne die beantragte Liquidationsklausel nicht unterzeichnen, sei aber bereit, Mittel aufzufinden, um zu einem Einvernehmen zu gelangen. Er beantragte zugleich die Befragung der Konferenz und die einjährige Verlängerung der Konvention. Die anderen Delegirten beschlossen, an ihre Negierungen zu berichten. Die Situng wurde bis morgen vertagt. Baris, 31. Sul. (Drig=Telegr) Meldung der „Neuen freien Brefse”: Heute beantragte der belgische Vertreter bei der Münz- Konferenz Birmez, die Konvention um ein Jahr zu verlängern und die Münz-Konferenz zu vertagen. Nn furzer Diskussion beschlossen die Delegirten, den "Borschlag zur Nenntnik der Negierungen zu bringen. "Die nächste Sikung findet morgen statt. Ohne einen endgültigen Beschluß gefaßt zu haben, widerfest sich Frankreich entschieden dem Birmerschen Vertagungsantrag. Die Italiener erhielten den Auftrag, den belgischen Vorschlag nicht zu unterstügen, sondern sie auf Frankreich zu beziehen in der Hoffnung, daß die Konvention mit Abänderungen auf fünf Jahre verlängert werde; doch scheint Die Lösung sehroierig, da über die Abänderungen zwischen Frankreich und Italien Differenzen bestehen. Rom, 31. Sul. DOrig.-Telegr) Meldung der "Bol. Korr.": Das englische Kabinet hat hier bisher in seiner Weise eine Hilfsaktion italienischer Truppen, jetzt auf nur zum Entraße Ruffalos, angeregt und wird eine solche Anregung desselben auch Für die Zukunft in unterrichteten italienischen Kreisen als äußerst mumwahrscheinlich angesehen. London, 31. Jul. Drig-Telegre dung der „R. fr. Brefse” : Der bisher verdeckte Kampf innerhalb der konservativen Partei wegen EChinchills Verhaltens gegenüber den Parnelliten brach nun in heftigster Weise öffentlich aus. Der „Standard“publizier Die Heftigsten Anklagen gegen Chur Hill. Derselbe sei das größte Unglück für die konservative Partei, welche er durch seine Reden und Handlungen entehre. Churchills Unwissenheit, seine leibiichen Streiche werden die Regierung und die Barter ruiniren .Salisburn müßte vor einen Entsciid fassen. Schon sei die Konservative Barter doch Churhill’s Treiben im Lande tief diskreditirt und ehrenreiche Konservative werden Lieber in der Opposition bleiben, als reine schmähliche Demüthigung ertragen, welche, wie Churchill durf eine Montagsrede anläglich der Spenser-Debatte, Das nationale Gewissen entgegen. London, 31. Juli. In Der Heutigen speziell zu diesem Requie abgehaltenen Livemg 08 Oberhauses leistete Bring Heinrich von Battenberg der Königin den Eid der Treue in der üblichen Forar. London, 31 Suli. Das Oberhaus nahm die Bill bes treffend die Naturalisieung des Prinzen Heinrig von Sietenberg in allen Lesungen ohne Abstimmung an.