Pester Lloyd - Abendblatt, September 1885 (Jahrgang 32, nr. 198-221)
1885-09-16 / nr. 210
J : — poz misére (Sitzeine NMtrnuncen 8 « ««-.s THE c —··Q. ·k--.«h «-«-skr.inallm«Verscächäizlokalen.) r-...-...--. Budapest, 16. September. =Ueber den augenblicklichen Stand der deutsch-spanischen Streitfrage gehen uns ans Ber,lin ziemlich ernste Nachrichten zu,die umso verstimkender wirken,«als muan bisher der optimistischen Ansich war,es handle sie nur nd nut ein, fürzere oder längere Beit währendes Hinüber-Herrscher, allein es sei schon jebt als hat die Herzen der ganzen Bevölkerung, in unseren Thälern wie im ausgemachte Sache zu betrachten, daß sich schließlich Alles in Wohlgefallen auflösen werde. Zur Gegenlage zu Dieser Ansicht Schreibt unser Berliner S Korrespondent Folgendes : ... Berlin, 14. September. Die Karolinen-Frage scheint eine überraschende und weniger beruhigende Wendung, als man nach den "Ereignissen der legten acht Tage vermuthen durfte, annehmen zu helfen. Heute ist in Berlin die Note eingetroffen, mit welcher die spanische Regierung die im „Reichsanzeiger“ publizirt gewesene deutsche Note beantwortet und zugleich bezüglich der Genugthuungs-Affaire die mündlichen Erklärungen ihres Gesandten vervollständigt, Weder die Note gehen allerlei Gerichte um, die nicht erfreulich sind. (Ueber den Ihalt derselben bringt ein Berliner Telegramn des vorliegenden „Blattes einige Andeutungen. D. Ned.) Wenn man will, kann man die Maßregeln, welche unsere Marineverwaltung getroffen hat, als eine vorweggenommene Antwort auf die liebenswürdige Unverschämtheit betrachten, mit welcher man uns in , Madrid‘ regaliven zu können glaubt. Die ungewöhnliche Hinausschiebung des Termins für die Entlastung der Marine, Reserve 51, sowie die Bildung einesstarken nach den Atheetischen J Ozeanbestimmten und mit sechsmonatlichem Provia1 versehenen sogenannten Schulgeschwaders sind ohne Zweifel die ernsteste Inzidenzpunkte,die sich in der ganzen Frage,soweit die deutsche«"Initiative in Betracht kommt, bisher ergeben haben. An den leitenden Stellen rechnet man ersichtlich mit der unerwünschten Möglichkeit unangenehmerer Verwirrungen. Man beginnt sie davon zu überzeugen, hab der König Alfonso nicht stark genug üt, um der zum Kriege drängenden Tendenzen Herr zu werden, und man sieht sie hier durch die beiragenswerthe Nachgiebigkeit des persönlich befreundeten Herrschers gegenüber den Republikanern gezwungen, Die bisher versuchte Scheidung unter den spanischen Parteien fallen zu lassen. Es ist Hay, daß die Karolinen-Frage unter einen gänzlich veränderten Besichtspunkt mit dem Augenblice wüht, wo das Schicsal der spanischen Monarchie den Leitern der deutschen Polität gleichgiltig zu werden anfängt. Mehrere überaus beachtenswerthe Stimmen deuten bereits auf einen solchen Umschwung hin, und zugleich zeigt sie bei der deutsch-spanischen Verwirrung wieder einmal in unliebsamster Weise, wie das überaus feine Gewebe internationaler Beziehungen eine Zotalisirung derartiger Fragen nicht gestattet. Die Spanier haben ein natürliches Interesse daran, Verwirrung zu stiften. Der Schachzug, den sie soeben thun, indem sie England weitgehende Handelsvortheile in Aussicht stellen, mag vom diplomatischen Standpunkt aus so plump wie nur möglich sein, seine Wirkung völlig verfehlen wird er aber darum doch nicht. Jedenfalls findet die Spanier Hav darüber, daß sie Deutschland nicht schwerer treffen können, als indem sie unsern Handel schädigen. Zum Glück ist die Meistbegünstigungsklausel vorhanden, um uns vor den gröbsten Benachtheiligungen zu bewahren, aber man soll sich nicht darüber täuschen, daß Spanien auch andere Mittel hat, um uns in handelspolitischer Beziehung seine Feindschaft fühlbar genug zu machen. Die Leser unseres Blattes fennen unsern Berliner Korrespondenten seit Fahren als einen ruhig denkenden, nut befangenen, aber auch über die Stimmung in den maßgebenden Kreisen der deutschen Reichs-Hauptstadt stets wohlunterrichteten Politiker, welcher sicherlich nicht ohne Grund die Situation in jenem minder günstigen Lichte darstellt, wie dies in vorstehendem Schreiben der Fall it. Auch scheint das Berliner Telegramın des vorliegenden Abendblattes die ernste Auffassung der Situation mit neunen Momenten zu begründen, denn es fragt sich, warum — wie in Diesent Telegramm erzählt wird — eunen Theil der panischen Note seitens des Grafen Benemar in Berlin verlesen wurde. Der Vorwand, daß erst eine „authentische Ueberlegung” beschafft werden muß, kann zu mancherlei Deutungen und Auslegungen Anlaß geben, umso mehr, als zu gleicher Zeit auch von anderer Seite die früher in Umlauf gejeßte Nachrict von einem in freundschaftlichen Zone gehaltenen Schreiben des deutschen Reichskanzlers an den König Alfonso von Spanien ehr kategorisch dementirt wird. Für die dem Gesandten und dem Wappen Deutschlands muthwillig angethane Unbill hat die Mendriber Regierung nicht gezögert, Formelle Entschuldigungen nach Berlin gelangen zu lassen. Im der Hauptsache aber, in der Trage des Befigrechtes auf die Karolinen-Jufeln, behauptet heute offenbar Spanien genau denselben Standpunkt, der 18 von allem Anbeginn eingenommen. Dennoch halten wir an der Hoffnung fest, es werde auch diese minder erfreuliche Bhase des Konflktes zwischen Spanien und Deutschland vorübergehen, und der Konflikt bis ans Ende ein lediglich Diplomatischer bleiben ! Engelsenigkeitem (Die Königin in Nadmer) Aus Nadmer in Obersteier wird den Wiener Blättern über den Aufenthalt der Königin und der Erzherzogin Valerie im Jagdschloffe unterm 14. b. noch Folgendes mitgetheilt : „roch am Tage der Ankunft der hohen Herrschaften, am 9. d., unternahmen die beiden hohen Damen unter Führung des Faileriden Oberjägere Mühlbacher, einer redenhaften echt fteierlichen Alpferfigur, in den Späteren Nachmittagstunden einen Ausflug auf das eine Stunde von der Ortichaft entfernte reizend und romantisch “gelegene sogenannte „Lichtmoos", eine M Waldlichtung, die einen Tcid„nen Ausklick auf den Thalkessel und den grandiosen Fahlen Luganer gewährt. Erst um 7 Uhr fehrten die beiden hohen Frauen in das Sagdschlögchen zurück und äußersten sich sehr befriedigt über die hübsche Bartie. Am 10. b. hatten wir zur Abwechslung wieder regt beharrliches Negenmetter und die Gäste in der Kaiservilla waren den ganzen Zug über in ihre Zimmer gebannt. Dafür aber entschädigte der nächste Tag, Freitag, die beiden hohen Touristinen. Schon um 9 Uhr Früh fuhren dieselben ohne jede Begleitung mittelst Wagens über die Station Radmer nach Eisenerz und besichtigten dort den altehrwürdigen „Schrättturm“, ein ungemein interessantes Bauwerk, und die im Jahre 1581 von Martin Hilger aus Freiburg gegossene und von Erzherzog Karl VI. „denen von Gisenert aus Gnaden“ geschenkte Glocke,welche die Bergkrappen zur Schicht ruft. Außerdem wurde auch die interessante, an Stelle der von Kaiser Rudolf I. erbaute und von Kater Maximilian I. neu hergestellte St.-Oswald-Kirche, der große Hochofen und der Erzberg, wo die Knappenschaft zahlreiche, Vivats auf die hohen Besucherinen ausbrachte, besucht. Die Niüdfahrt wurde duch die mildromantische Namfan, durch das Krumpenthal über den Nadnıer Hals und HeiterA Madnier angetreten. Der verläßliche Meteorolog unserer Gegend, der Tamischbachthurm bei Hieflau, hatte für den folgenden Tag abwechslungshalber wieder den herrlichsten intensivsten Gebirgsregen angelegt und so konnte die Partie über das großartige Gstatterboden hinein nach Lohnsbach, wohl die imposanteste Felsenszenerie des ganzen Kerlandes , erst am Sonntag ausgeführt werden. Besamtlich zwängt sich durch das „Geläufe”, die enge Thalschlucht von Hinflau gegen Admont, die grüne weißschäumende tosende Eins, an deren Seite bald Tints, bald rechts der Schienenweg und die Fahrstraße läuft. Die beiden hohen Frauen ließen an den wildromantischerten Punkten den Wagen halten und widmeten den grandiosen Beduten und den mächtig emporstrebenden Spigen und Käuptern des Hochthor, Neichenstein, Zinnddll und dem Bruchstein und Buchstein längere Beachtung. Den größten Theil des Weges durchs Klüftereiche Ohnbachsthal hinein nach Lohnsbach aber machten die Damen zu alt und blieben auf den Stegen und schaurig-schönen Stellen tehen, um das ergreifende Alpenbild voll und ganz in sich aufzunehmen. In Lohnbach wurde Matt gemacht, ein einfach - ländlicher Imbiß Bein M Wolfsbauer eingenommen und in Begleitung Miühlbachers, der die hohen Herrschaften in Gstatterboden empfing, die Rückkehr zu Fuß über die Neuburger Alpe und Neuburg angetreten. Um 8 Uhr Abends trafen die beiden erlauchten Frauen im Sagdichloffe nieder ein. An den beiden Gegentagen, an denen größere Ausflüge unmöglich waren, spazierte die Flüge gewonnen und von allen Gesten ziehen die Uelpler und elßlehnen nach Nadner, um die Kaiserin zu sehen.“ Wie man uns berichtet, wird Ihre Majestät die Königin morgen hier eintreffen und im Laufe des Tages die Ausstellung besudhent. Bretonprinzessin Stefaniett — wie aus Aquileja gemeldet wird — am 14. b. um 5 Uhr Abends mit Gefolge von der See dort eingetroffen und mit der Volkshymne und Ervivas der Bevölkerung empfangen worden. Die hohe Frau begab sie nach dem Dom. Nach einem kurzen Gebete besichtigte die Kronprinzessin mit großem Interesse die altehrwürdige Basilika und fot dann das Archäologische Museum. Nach einem weiteren Besuche der sogenannten Stalla Morchellini, einem aus alten aquilesischen Funden zusammengefaßten Baumerfe, begab sich die Kronprinzessin unter fortdauernden Akklamationen der dicht gedrängten Bevölkerung wieder nach dem Hafen. (Graf Guido Kkarátsonyi pr.) u Temeswar wird und heute berichtet: Die Familie des Grafen Guido Kavatsonyi ist bereits vollzählig in Buziás eingetroffen und hat heute ein Parte ausgegeben. Der Graf ist an Gehirnschlag gestorben. Der Katafalk wurde in der Buziäser Katholischen Kirche aufgebahrt. Das Leichenbegängniß findet am Donnerstag um 3 Uhr Nachmittags in Buzigs statt, wobei Weihbischof Németh pontifiziren wird. Der Leichnam wird dann nach Temesvár gebracht und mittelt Separatzuges am Donnerstag Abends via Peterwardein nach Kamenisa überführt,wo die Beilegung erfolgt. Die Seelenmessen werden am Samstag in allen Patronatstischen und in der Ofner Christinenstädter Kirche gelesen. Gastspiele in der Königlichen Oper Baron Podmaniczfy war vor Augen in Wien und hat mehrere Mitglieder des Hofoperntheaters für Gastspiele in der Königlichen Oper gewonnen. So wird z. B. Henr v.Neidenberg als Mefistofeles, Marcel, Zeporello auftreten. Bezüglich des neuen Sternes im Andromeda-Nebel erhalten wir von Mori; Yatfai die folgende Erklärung: Von mehreren Seiten zieht man bei mir Grundigungen darüber ein, wie der gegenwärtig im Nebelfled der Andromeda entdeckte neue Simmelskörper in meine im Jahre 1851 geschriebene Erzählung »Läthatatlan csillag« gelangt sei? &3 Fällt mir zwar fehmwer, mich auf die Entstehungsgeschichte meines vor vierunddreißig Jahren verfaßten Mertes zurüdzuerinnern ; so viel mir jedoch in’3 Gedächtniß Fommnit, fann ich erzählen. Ich hörte die Fabel dieser Erzählung von unserem früh verstorbenen Schriftsteller-Kollegen Karl Lükey, der sie in einer englischen Zeitschrift las. 59 jehrieb in der Einleitung zur Erzählung auch deutlich, daß die Daten im englischen Kriegsbulletin erwähnt und in einer Die Vorfälle des damaligen Krieges behandelnden militärischen Zeitschrift als Geschehnisse getreu verzeichnet sind. Dies, glaube ich, schließt Die P Vorauslegung, als wollte ich mic)tet es als Astronont, sei es als Brophet geriren, völlig aus. Daß diesfer Stern gerade in dem Nebelflek der Andromeda gelangte, it wahrscheinlich nur ein Spiel der Bhantasie. Wer sich übrigens die Mühe nicht vnerdrießen läßt, aus jenen Jahre, in welches der englisch-afghanische Krieg fällt, jenen Kriegsbericht herauszuruthen, welcher die Basis meiner Novelle bildet, könnte sich aus denselben überzeugen, ob der fatale Stern aug dort im Nebelfled, der Andromeda erwähnt wird. Wenn ja, Das ist dieses Datum, wicht meine Erfindung und dann kann man nach der englischen Duelle weiter Forschen, wer denn diesen Stern that nächtlich „dort“ gesehen hat ? Ist dies aber in dent. englischen Berichte nicht enthalten, damit das fürwahr nichts Anderes, als ein zufälliger Gedanke "Der Phantasie, fie welchen ich die Verantwortung nicht übernehme. Ich hatte im Jahre 1851 sein Teleskop und bin auch heute weder ein Astronom noch auch ein Prophet. Wahlen an der Universität. Zum Präsidenten des Unterstüßungsvereins der Juristen wurde Aurel Bittó gewählt. — In den Ausschuß des Unterftügungsvereins der Mediziner wurden gewählt: Sosef Bäler, Gaertl, Hudolf Temesvary, Ernst Báty, Sigmund Weinberger, Béla Demfo, Wilhelm Friedrich, Gustav Felsenburg, Bilor Pormogyi, Bela Hagymaly, Viktor Druder, Alerander Damoti, Wilhelm Schwarz, Dslar Balogh, Géza Fodor, Alexander Felett, Ovit Weißmann, Arthur Sarbol, ler. Tigermann, Boltan Hollóry and Albert Singer. Die tonstuwirende Lisung findet am 17. d., Nachmittags 5 Uhr, statt. — Am königlichen Foyer-Bolytechnikum nahm die Wahl des Ausschusses für den Mitterz jtügungsverein länger als drei Stunden in Anspruch, da mehr als 400 Hörer über die beiden vorliegenden Listen abstimmten. Die Stimzettel wurden vom Nektor Kriefe. verschlossen. Das Resultat der Watt wird am 17. o. bekanntgegeben werden. .. in der Marienanstalt,, Sorofjarergasse 36, hat die Einschreibung für die Sonntagsschule bereits begonnen und wird durch den ganzen Dionat September fortgelegt. CS werden Hauptsächlich Dienstmädcen ohne Unterschied der Religion, jede auch Kinder, die nicht mehr schulpflichtig sind, aufgenommen. Der Unterricht besteht in Lesen, Schreiben, Steinen und allen weiblichen Handarbeiten. Er beginnt um 3 Uhr Nachmittags und endigt um 5 Uhr, von 5 bis 5 Uhr im Religionsunterricht Für die katholischen Mädchen. Es ist weder Einschreibgebühr noch Schulgeld zu bezahlen. Unfälle. Der Taglöhner Sofef Zuröczy gerieth heute Morgens in dem Donaustaltenbahnhofe zwischen zwei rollende Daggons und wurde biebei Lebensgeffährlich verlegt. — Der Private Sonas Bernfeld (in der Königsgasse Nr. 23 wohnhaft) wide gestern Abends an der Ehe der Fabril- und Königsasife von einem Gastwagen überfahren und an beiden Füßen schiver verlegt. Der schuldtragende Kutscher, Namens Franz Szöllösfy wurde arretirt. Auf der Reise gestorben) Die Familie des verstorbenen Kaufmanns Sigmund Weiß erhielt heute Mittags von den Schwagern desselben, dem Kaufmann Leopod Bintas, folgende mysteriös gehaltene, auf der Nincreife in Szatmár aufgegebene Depesche: „Weiß von Decs nag Nagybanya auf der Nachfahrt mit Ladislaus Szepfi begriffen, wurde Durch dessen Gewehr angetroffen, worauf der sofortige Tod des Weiß erfolgte.” Herr Szepfi ist der Unterhändler, welcher im Laufe der vorigen Mode bei Weiß in Budapest erschienen war, um diesem ein Wollgeschäft im Namen eines Giebenburger Grundbesigers anzutragen, in Folge dessen auch Weiß am Samstag Abends nach Dess abreiste. Gerüchtweise verlautet, Szepfi sei in Haft genommen worden. Der Leichnam des Dahingeschiedenen langte um 2 Uhr 10 Minuten in der Hauptstadt an und wurde sofort nach dem israelitischen Friedhofe überführt, wo um 4 Uhr das Begräbniß stattfindet. (Bum Gifenbahrunglack in Halas) wird berichtet: Das Unglück ist dadurch geschehen, daß der Lastzug Nr. 551 um 24 Meter weiter fuhr, als ihm angewiesen war ; demzufolge war für den Personenzug Nr. 506 die Bahn nicht frei. Die Namen der Verunglückten sind folgende : Georg Reich I Sechnungsbeamter der ungarischen Staatsbahnen) todt; Konstantin Bastovic, Postbeamter, Lokomotivführer Gelata, Lokomotifüher Wittinger schwerverwundet ; die Reisenden Bárczy Mihal Csufa, Karl SElfan, Stefan Rapp, Willem Mali, Mar Bapis und Philipp KR Lax leicht vermundet. Der unglückiche Reich befand sie auf einer Amtsreise ; er hatte auf den verschiedenen Stationen die Gebühren der Beamten zu vertheilen. Die Halajer Stadtbehörde befindete sehr viel Opferwilligkeit; sie sandte den Verwundeten ärztliche Hilfe und versorgte die Neffenden mit einem Mittagessen. Die Passagiere konnten um 5 Uhr ihre Reife fortießen. Box anderer Seite wird berichtet: Der Zusammenstoß war ein so heftiger, daß die Wagen mit lautem Krachen zerschmettert wurden; vom Mersonenzuge wurden 7, vom Laftzuge 4 Wagen zerrümmert; der MVofimagen fiel in vier Stüden auseinander; mehrere Wagen des Laftzuges entgleisten. CS war eine fürchterliche Szene. Entgegen ergriff Alles; das Getöfe der zerflimmerten Wagen wurde von dem Mehgeschrei der Frauen und Kinder übertönt. Eine umheschreibliche Verwirrung berusschte auf der Station. Das Entgeßen erreichte den Höhepunkt; Als aus dem Schaffnerwagen eine blutüberströnte Gestalt heraustrat, die im nächsten Augenblickodt zusammenfanf. C3 war der unglücliche Neidl. Er hatte einen Artgenick vor dem Zusammenstoßs zum S Fenster hinausgeschaut und duch den Choc tödliche Verlegungen an den Schläfen erntende Kaiserin und Erzherzogin Valerie in unserem Deutschen fleißig umher und milden da und dort die Gimmwohner in Teuffeligster, Huldvollster M Weife angesprocen und in ihre Verhältnisse befragt. Der hohen Frau gefällt es in Nadıner ganz, besonders gut und spricht si, dieselbe zu Jedermann in dieser Weise aus. Dne Folge davon it auch die Verlängerung des hiesigen Aufenthaltes und it die für den 16. b. destimmte Abreise definitiv auf den 19. d. verschoben worden. Das ungemein freundliche Wesen der beiden hohen Frauen (von der Lokomotive getödtet) Vorgestern ereignete sich nächst der Molvarder Station der Oesterreichisch-Ungarien Staatsbahn ein befragenswertbes Unglid. Der Bahnwächter Dubndil hatte, anstatt den nach Mitternacht eintreffenden Schnellzug abzuwarten, seine Signallampe draußen gelassen und sich Schlafen gelegt. Möslich hörte er das Buften des herandlaufenden Zuges. Verschlafen eilte er hinaus und nahm nicht wahr, daß er zwischen den Schienen stand. Der Lokomotivführer bemerkte wohl irgend etwas, konnte aber nicht sehen, daß es eine menschliche Gestalt sei. Als Doßnhil der Gefahr inne wurde, wollte er sich retten, doch war er bereits zu spät. Die Lokomotive hatte ihn erfaßt und fehleuderte ihn weit fort. Nac einigen Stunden fand man den Unglückchen todt; an seinem Leibe waren außer einem blauen Jech an der Linden Schulter feine Verlegungen sichtbar. Siebenbürgischer Kulturverein. Herr Josef Sander, Sekretär des Siebenbürgischen Kulturvereins, ist in Folge definitiver Annahme dieser seiner Stelle von der Nedaltion des »Erdelyi prot. Közlönye zurückgetreten. LEDER tte Der »Romania Irredentae) Aus Temesvár wid uns heute telegraphisch berichtet: Vizegespan Oxmos hat heute unter Zahl 17.572 einen Anteif in allen Landessprachen an die patriotischen Bewohner des Komitats erlassen, in welchen er diese auffordert, die Dritschriften der »Romania Irredenta« im Wege der Bürgermeister oder Stuhlrichter allsogleich, spätestens bis 25. September einzuschielen, sonst wurde vorkommendenfalls mit geieglicher Strenge vorgegangen werden. Der Notar in Buzias konfiszirte bei dem dortigen rumänischen Pfarrer die demselben aus Wlojefti zugeschickte irredentistische Brandschrift. Gerichtshalle. An der Duell-Affsire Koptfe-Tamasffy fand heute vormittags die Schlußverhandlung vor dem Küniglichen Gerichtshofe für den Peter Landbezirk statt. Dem Gerichtshofe präsidirte Gerichtsrath GröffYy, Botanten, Matyajjy und Bári; die Anklage vertritt der königl. Vize-Staatsanwalt Dr. Geßenpfyn. Die Vertheidigung führt Advokat Dr. Sal Liedemann Als Angeklagte figurirt der Budapester praktische Arzt Dr. Emil Koptra wegen zweifachen Duellvergehens nach den Bunften 1 und 3 bes 8. 298 © t.-d. Das erste Faktun, welches dem Angeklagten zur Last fällt bezieht, fi auf das am 27. September 1882 auf der Giepel- Insel mit Georg Harkanyi (dessen Aufenthalt gegenwärtig unbekannt ist), Stattgehabte Vistorenduell, in welchem Lepterer verwundet wurde. Das zweite Duellfaktuum war die Affaire mit dem Beamten Julius Tamäzffy. An einem Sännertage laufenden Jahres hatte Dr. Koptfa im Rammon’schen Kaffeehaufe in der Hatvanergasse während des Kartenspiels mit Tamässfy einen Streit, in Folge dessen Lebterer ihn durch seine Zeugen fordern ließ. Am Nachmittag des 21. Zänner fand das Duell auf Bistolen im Grinfotaer Walde statt. Dasselbe nahm einen unglücklichen Ausgang, indem Tamasffy, am Tode getroffen, zusammenstürzte und wenige Minuten darauf den Geist aufgab. Laut dem Obduktions-Protofolle war die Kugel in das Herz Tamasffy’s gedrungen und verursachte da eine Verblutung. Der Gerichtshof stellte auch Die Zeugen Dr. Koptka’s, Dr. Mori, Rapp und Béla Kubi megen Theilnahme an dem Duelle unter Au Elage, weil dieselben nicht bemüht waren, eine Versöhnung zwischen den Parteien herbeizuführen, die Königl. Tafel hob jedoch in Uebereinstimmung mit der Fönigl. Kuvie diesen Theil des Anklage-Beischlusses auf. Bezüglich der früheren Duelle Dr. Koptka’s (mit Baron Leonhard Bay, Aladár Kiss, Baro Sofef Luzjenkiy, Paul Veres und N. Bánó) wurde das Verfahren mit Nachsicht auf die obwaltende Verjährung eingestellt. Der für das Auditorium bestimmite Mann ist bis auf das legte Wlädchen befest. Auch Ober-Staatsanwalt Kozma war anwesend. Der Präsident ruft den Angeklagten und die Zeugen auf, von denen die Witwe Lulius Tamäsffy mittlerweile mit dem Tode abgegangen, während Andere, wie Dr. Elemér Lipnyay, in Folge Krankheit abwesend sind. Der öffentliche Ankläger Dr. Aerander JeBendty flirt in Kürze die Vorgeschichte des heutigen Strafprozesses und bittet um Abhaltung der Verhandlung. Nachdem die vorgeladenen Zeugen sich aus dem Saal entfernt hatten, gibt der Angekragte Dr. Emil Kopdla auf Vefragen des Präsidenten an, daß er in Nagybánya gebürtig, 29 Jahre alt, Törmisch-katholischer Konfession, praktischer Arzt — früher Stipendist —, in Budapest wohnhaft und wegen Mederbetonung bereits im Jahre 1877 zu einer Geldstrafe veruntheilt worden sei. Prof.: Sie sind auch Oberarzt in der Neferwe? — Ungetl.: Ya, beim Garnisonzipital Pr. 14 in Lemberg zugetheilt. — Bräs.: Wollen Sie uns der Wahrheit gemäß die Ursache Ihres Duell mit Tamassiy erzählen. — Angetl. ch hatte Anfangs Männer mit Tamassiy eine Affaire, wer zufolge ich mit ihm jeden Verkehr abbrach. Ich grüßte ihn nicht mnd zeigte ihm, daß ich mit ihm nicht verkehren wollte. Mit Nachmittag des 20. Jänner kam er ins Kamonn’sche Kaffeehaus und bot sie als Mitspielender an. Ich sagte zu meinen Bartnern gewendet, daß mwir unser vier spielen. Tamassfy fette fi) trob diefer identlichen Abwehr zu uns und da sagte ich: „Ich weiß nicht, soll ich mehr über die Unverschämtheit, oder über die Dummheit dieses Herrn erstaunt sein.” Iin Folge dieser meiner Neußerung schickte Tamassfy seine Zeugen zu mir, Denen ich dann meine Zeugen namhaft machte. Am nächsten Tage fand im Gzinkotaer Wäldchen das Duell auf Pistolen mit einmaligem Kugelwechsel, 25 Schritte Distanz und 5 Schritte Avance Statt. Ich äußerte zu meinen Freunden, die Sache werde wohl glatt, ohne jeden Unfall verlaufen, da ich entschlossen war, auf ihn nicht zu schießen. Als wir Stellung gefaßt hatten und das Zeichen zum Schufse gegeben wurde, faßte Tamasify mich mehrere Sekunden lang ins Auge und atelte auf mich. Ich wollte ihn, da ich den ersten Schuß hatte, durch meinen Schuß in Verwirrung bringen. I Hielt die Waffe gerade vor mich hin, ohne zu zielen und traf so unglücklich. As Bräl.: Wie kam es, daß Sie sie mit Tamdzffy, mit dem Sie ja früher befreundet waren, zerschlagen Haben ? — Ungefl.: Ich schuldete ihm einen ‚Betrag von 5 Gulden, den er in sehr brüster Meile von mir zurükforderte, auch hat er sich überhaupt nicht schön mir gegenüber benommen. — Präf.: Kannten Sie während der Verhandlungen schon die Propositionen? — Umige,El. Dem, meine Delundanten , theilten mir blos nach geschehenem Duell mit, welche Bedingungen vereinbart wurden. — Präf.: sagten Ihnen Ihre Setundanten am, daß sie Versöhnungsversuche gemacht haben ? — Ungell.. a. — Der Angeklagte erkennt in der Ihm vorgewiesenen Mistale diejenige, welche er im Duell Tamásffy benügt hatte. — Bräs.: Theilen Sie_ und nunmehr Ihre Affaire mit Georg Harkänyi mit, welche am 27. September 1882 vor sie ging. — Ungell.: An den Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich hörte, daß Harkanyi sich in despektivlicher und verlegender Weise über mich äußerte. Al ich ihm dur meine Kartellträger Dr. Moriz Pap und Koloman Hellner um Aufklärung ersuchen ließ, antwortete er, daß er mir keine Aufklärung schulde, sondern sie auf Pistolen schlagen wolle. In Folge dessen fand das Duell auf der ESepel-Insel statt. Hartanyi hatte den ersten Schuß; er fehlte. HA feuerte meinen Schuß ab und traf ihn. Hartanyi bat mich, einsehend, daß er mich grundlos angegriffen, um Verzeihung wegen der Angriffe. Bräs.: Sie hatten außerdem noch zahlreiche Duelle? — Angel. Mit Baron Leonhard Bay, mit Aladár Kiss, mit Baron Sofef Lazsendky, mit Raul Berejs und mit N. Bánó; die meisten RER blos Burschenschafts-Mensuren auf Säbel, ohne ernstlichen Folgen. . . Staatsanwalt:In welchem Verhältnisse standen Sie zu Tamasify? — Angel: Ich war mit ihm Abetannt. — Staatsanwalt: Waren dritte Personen Dabei anwesend, als Tamsify das Darlehen von Shen forderte? — Angefl.:a. — Staatsanwalt: Wie viel Zeit verstrich ziwiscgen diesem Zeitpunkte und jenem, in welchem Tamasfiy an dem Spiele theilnehmen wollte? —.Angetl.: 5-6 Tage — Staatäane malt: Mit welchen Worten forderte Tamassiy sein Geld zum? — Angel: Der Ton, in welchen er seine Forderung stellte, verlegte mich. Später äußerte er sich, als einer meine F reunde „die Forderung beglich, es sei eine Unanständigkeit von mir gewesen, ihm nicht zu zahlen. Diese Nennerung theilte man mir später mit. In den übrigen Duellen, die ich Hatte, waren meine Gegner die Herausfordernden. E . Beuge Dr. Morig Bap erzählte seinerseits die Borgeschichte des Duells. Er unterhandelte mit den Gefumtlanten Tamasffy's, Johann Varkas und Stefan Batizfalvy. Zeuge war zugegen, als Tamásffy im Kaffeehause von Kobtla sein Geld zurückverlangte. Die Zeugen Tamasffy’s proponirten Bistolen ; sie wollten 30 Schritte Distanz, auf Vorschlag der Zeugen wurden 25 Schritte festgestellt. Die Distanz maß Béla Kubik als der Tangbeinigste unter den Sekundanten ab. . Zeuge machte noch unmittelbar vor dem Duelle Der Tamasfigatelte, Koktla nicht, als Tamassiy zusamenbrach, trat KRoptka auf ihr zu und wollte mit ihm sprechen ; es war jedoch bereits zu spät. . Föhnungsversuche. Pros.:Warum sagtexc Sie,das zsi’ess!.tka niemals uthers zeihnukg bittexc werde?—,Zeuge:Alle Vier mollten wir die Sache auf friedliche Weise beiletxen.Ein konkreter Versöhnuungs- Vorschlag wurde jedoch nicht vorgebract.—Ts.’räs.:Das Munrichtig.Die Zeuge ium denJlnen sagen,das zvoxc der anderen Seite ein solcher Borschlag thatsächlich ge1uckeltn«ts«1«de.—Zeuge:Man verlmirgte eine demüthige Aeußerungskosztka’s,welche dieser schon mit Rücksicht auf seine militärische Stellung nicht acceptiren konnte. Präsident bringt das Protokoll zur Verlesung,welches die Sekundanten im Café Kamonn ansnahmen.Zenge bemerkt,daß die stipulirten Bedingungen pünktlich eingehalten wurden. Zenge war alc beim Duell Koptías mit Harkanyi der Sekundant des Grfteren. Koptrad Ducchi schoß seinem Gegner im ersten Gange den Arm und Harkanyi bat um Entschuldigung, erklärend, er sei Schlecht informix worden. Auch damals seien Versöhnungsversuce während der Verandlungen und unmittelbar vor dem Duell gemacht worden. Dieselben scheiterten an dem Widerstande Harkanyi’s. — Worals Affiftirten Sie auch bei anderen Gelegenheiten dem Koptla als Gefundant ? — Zeuge: Noch bei einigen. Staatsanwalt: Wo besprachen Sie die Modalitäten des Ducl8? — Zeuge: Su Raffelhaufe. — Staatsanwalt: Die erste Vorbedingung bei jedem militärischen Duell it, daß der Sekundant alles Mögliche daranfege, un Die friedlichen Wege zur begleichen. Entspricht SH Vorgehen dieser Borzbedingung? — Beuge: Sa. — Staatsanwalt: Wer war den nach Ihrer Auffassung der Beleidigte ? — Zeuge: Koptka, da ihn das Benehmen Tanusffy's verlegen mußte. · · VertheidigerDr·.Liedemann:Weshalb proportendre. Sekundanten Tclnttsff1’s Pistolens—Zeuge:Weil sie Koptka für einen sehr gttten Fechter hieltet. VerteidigerDr.Liedemann:Was sagte Dr Koptka, als Sie im Wagen saßen und auf den Duellplatz fuhren und welchen Eindruck machte er da auf Sie?—Er sagte,er werde wieder einen »Luftschuß«geben.Ueberhaupt schien ihn die ganze Affairetm angenehmen sein und erschien dieselbe zu bedauern. Zeuge Bela Kubik war der zweite Sekundant Koptricks im Duellucht Tmmässfy.Er deponirt in demselben Sinne wies der frühere Zeuge-Die Zeugen Taknässfy’s verlangtem Koptka sollemn Versterhung bittm Dir Zeugen Koptkcks erklärten auf ihre eigene Versantwortung,dass siemt s eine solche Proposition nicht eingehen. — Präs.:Waruku waren Sie gege11 die Annahme dieser Proposition?—Zeuge:Weil ich dieselbe beschämend für Koszika hieltx ich theilte ich 111 diese Proposition gar nicht1nit·1 und hätte·1ch als Sekundantes gar nicht zugegeben,daß Koßtka·diese Proposition annehme.—Zeuge erzählt so demnumständlich,wie er bestrebt war im Czinkotaer Wäldchen ein möglichst»angeneimes Plätzch etc«zum Duell auszusuchen. · · · Präs.(zumZeugenPap):Sie sagten vorhin,daß von der anderen Seite keinerlei Versöhnungsversuche gemacht wurden.—ZeugePap:Jchermähnth sei wohl angeregt worden,Koptka müsse unBerzeilung bitten:außer dieser,urseiner Ansicht nach whaltbaren Proposition wurde kein anderer Vorschlag gemacht.·· Staatsanwalt zum ZeugenKubik,:Kennen Sie die Duellregeln?—ZeugeKubik:Blosdie beitm südlichen Regelm —Staatsanwalt:Aufgabe und Pflicht der Sekundanten ist es,die Sache nach Kräften friedlich beizulegen.Haben Sie dieser Pflicht Genüge getJanP—Zeuge:Ja-——Staatsanwalt: Wer war denn nach Ihrerstruffassung der Beleidiger?--—Zetz«FKosztka beleidigte den Tankäsfthaber auch dieser hakte ihn durch Fern Benehmen verletzt. , VerteidigerDr.Liedemann t Hielten Sie Kopfkaffit beleidigt durch das Benehmen TamåsfsW im Kaffeehause?— Zeuge:Gewiß hielt ich ihn siillverletzt.—VertheidigerDr. Liedemann:Warum proponirten die Zeuge 11 Tamässfy’s Pistole11?—Zeuge:Sie hieltext ihren Mandanten für schwächer irrt-Fechten- Vertheidiger Dr.Liedemann.Versah mir die Uhyala das Duell stattfinde—Zeuge:Das weist ich nicht. · ·Zeuge Zoltán Stefcni Batizfalvy,Sekundant Tamäszy’s’« gibt auf Befragen des Präsidenten an, er sei auf Aufforderung Tamasily’S demselben als Kartellträger zur Seite gewesen. Er und sein Sekundanten-Kollege waren in erster Reihe bestrebt, die Affaire auf friedlichem Wege beizulegen. Sie proponirren, Koptra möge vor seinen eigenen Sekundanten erklären, ex bedauere die Affaire. Diese Proposition wurde jedoch von den Sefundanten Koptla’s zurücgeiwiesen. ke · Diesexx geIr Pap und Krtbik bestreitet1,daß ein solcher Antrag gemacht wurde. » Zeuge Batizfalvy erwähnt ferner,Tantassfg habe erklärt,er werde nicht auf Koptka schießen und auch Koptka erklärte Aehnliches.Die Pistole bri suchte Tamassiy aus und erkaufte dieselben für sein Geld. Staatsanwalt:Hat einer der Sekundanten ihrem Versöhnungsantrage zugestimm——Zeuge:Ja,Johann Farkas juniornmr derselben Ansicht " ·Vertheidigeer.Liedemann!ErzählteJhnen Tamässt etwas über die Rückforderung der»Gulden«.—Zeuge:Erexs zählt ex nirettwas,woran ich mich nicht mehr erinnern kann.Ichs weiß nur,dass die Sm he den Koptkageniwn konnte- Johnnach»arka»sjuuior,zwejter Sekunde mt Tmnässfws deponisch Tamisssy habe ilixx nachåchttheilung der SzenemU Kosztka aufgefordert,sein Sekundant zu sein.Tamisssys abei könne nicht fechten,daher das Dneäl auf Pistolen stattfinden müsse. Er und Batizsalva verlexm stuh Kosztkaschleierer-zeitungbittexl5 diese Proposition wurde jedoch nicht ungemmmen. Präs.:Sie sag ext jetzt ganz anders aus,als vor dem Wnters suchunggrichieu(Verliest die Aussage des Zext zxe11.)Diese,sowohl der x- DuKossza als auch dessen Sekundanten belastende Aussage zogen Sie später vor einem königtöss Notar nieder zurück und stellten hierüber eine Urkunde aus. Bei dem Untersuchungsrichter gaben Sie an, wenn Koptla erklärt, er habe Tamasffy nicht beleidigen wollen, dann werde aus der Sache nichts werden. So habe der Auftrag Tamasffy’s gelautet: Welche Aussage it mi Die richtige? = Zeuge: Die spätere, welche ich vor dem Notar abgegeben habe. ; = Bräs.: In diesem Bunkte befinden Gig fi auch mit Ihrem Sekundanten-Kollegen im Widerspruche. — Zeuge: 39 habe nichts gesagt, Batizfalvy machte die Proposition. Präst Bleiben Sie dabei,dass die zweite Aussage die richtige sei?—Zeuge:Die Snmme bei der Aussagei. Staatsanwalt bittet zu konstativen,mann die Aussage vor dem Untersuchungsrichter erfolgte und wenn die Zurückziehung der Aussage vor dem Notar erfolgte. Präsident Konsttkt,dassenge am 26.Jänner vor deren Untersuchungsrichterdepotirte,am 28.Mc·irzl.J.vor dem Notar der Aussage zurückzog. " Staatsanwalt:Sagen Sie,OerrZ·ettge,bekommt es,daß Siesrei Monate nach dem Duell sich·benera!1 die Details erinnern konnten,als«fi ensz.«i«Tage später«.2War nicht der Umstand,daß dem todteil Tmuåsffy nicht mehr geholet werden känne,1vi ihrer·td’ Koptkals Schuld durch eine Zurückziehtxthk der Aussing« wesentlich herabgemindert würde,das eigentliche L1iotk·vdazu,daß ‚Sie die Aussage zuvollzogen? — Zeuge: Hum größten Theile ja, wenn auch nicht Direkt. · »" Vertheidiger Dr.Liedemann vermahrt sich dagegen das an den Zeugen andereach That fragen gestellen er·den.—· « sich entbemerkt,daß nur ihm das Recht zustehe·,die Fragen zu·zus lassen oder nicht-Erfinde die Frage des Staatsymvalto ganz korrekt! Dr.Emanuel Weinsungirte als·ArztK«os;·tkc1’·s.Ergibtscms Koptka habe gemustert,erwerbenicijtpris Tantäss Uzcelem Erh9b" die Pistole in die Höhe und setterte dieselbe,ohne einen Augenblick zuziehin,ab.Als Tamäsffy fiel,eilte Zeugecmfthnzu und fragte ihn,ob er seine Sache mit Ord1111 ng·l2ave,obchestamentgemacht lmbe und seiner Frmcc was sagen lasse.Tamåszy antwortete unter Stöhnen und Wehklagen mit»Nein«. Es gelangt die sz lussage des FOr. " Arthamäckzst fungiere,zktrBe1"lesung.Damit Faktum beendet und wird die Verhamdlung auf suspendirt. Stefan Ki,der ct war das erst 10 Minuten Es folgte nach der Pause das Faktrm I Harkiknyc,bei welcher Gelegenheit die Aerzte DuFarkas1nthr-Li·B1«1yayvers nommen wurden.Dieselben geben an,daß Harkan meine Verwunschung am rechten Arm erhielt,welche nach drei Wochen verheiltt war. Zeuge Aladceriss gab bezüglich des Harkcinyi’schen»Duells an, daß KoptkkI sowohl wie auch Harkonyi einer Dame denzgofmachten und daß Harkcinyi von der Dame ignorirt wusche Es wurden Versöhnungsversuche angestellt,Harkoinyi erklärte jedoch seinen Sekundansten,er wolle keine friedliche Beilegtunig der Affaire Es gelangt fernes« die Aussage des Hußaren-Rittmeisteris Eduard Rohonch der im Duell mit Harkånyi gleichfalls als Sekundant des Letzteren fungirte, zur Beriefung. Diefelde lautet ähnlich, wie die des Kilß. Sodann wurde nochmals die Affaire Tamasffy vorgenommen. Zeuge Michael Tóth gab an, Tamastfy habe mit grober Manier die 5 Gulden von Koptka verlangt. Zeuge Sigmund Killesäany deponirt in ähnlicher Weise. Er sagte zu Koptka nach dessen Auftritt mit Tamasffy: „Mein lieber Emil, mengt man sich unter die Kleie, treffen Einen die Säue.” (Heiterkeit) Dasselbe jagt Raul Bezzeg aus Der Gerichtshof beschließt die Beeidigung der Zeugen Michael Tóth, Paul Bezzeg, Sigmund Killcsän und Aladár Kiss. Nach geschehener Beerdigung und nach erfolgter Verlesung des Obduktions-Protokolls erklärt der Präsident das Vemnmeiste vefahren für geschloffen und beraumt Fury vor 2 Uhr die Fortlegung der Verhandlung auf 4 Uhr Nachmittags an. Affaire im Brat