Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1886 (Jahrgang 33, nr. 125-145)

1886-06-01 / nr. 125

EIT : · .Budapest,1.Juni. »=Die«Aufhebung der Blokade der grie­­chischen­ Häfen dürfte allen Anzeichen zufolge nur m­ehr-ein"«e-Frage von wenigen Tagen sein.Ist Griechenlan­d selbst fühlt m­an sich-einigermaßen-beschämt darüber,daß nunmehr«,"nachdem­ die Reduktion der Armee vnollen Garig·e,,sai"cjchde 111 dieI Pforte selbst ihre Befriedigung ausge­­drückt ü­ber die Prompth seit,mit der die griechischen Truppen vo­n«der Gre­tze zurü­ckgezogenr worden,die Blokade noch immer"fortdauert,­als­ ob nichts geschehen wäre und als"ob nicht"da·s»Lmsich die aufrichtigste­r Beweise für seine Rü­ckkehr­ zur Friedenspolitik abgelegt hätte.«Die «Beschämung wäre den Griechen wohl zugeuuet,aber die gegenwärtige Situation involvirt für sie weit größere Uebel, Die nicht einen Tag über die dringendste Nothwendigkeit verz längert" werden sollten. Die Blofade der Küsten hat nicht blos den griechischen Handel tief geschädigt, ja fast miter­­graben, sie hat in manchen Gegenden große Theuerung, ja selbst einen Zustand der SEnoeanu hervorgerufen, unter dem die unfchuldige Bevölkerung schwer zu Leiden hat. Nie lichten der Menschlichkeit dürften es wohl den­ Mächten nahelegen, dieser Situation billige Rechnung zu tragen und nicht um Diplomatischer Formfragen willen eine bereits be­­endigte und zur Befriedigung beendigte Affaire, noch weiter fortzuspinnen. Wo am vorigen Freitag Trikupis in der Athener Kammer über die Aufhebung der Blofade inter­­­pellät wurde, machte derselbe zunäcst Mittheilungen über die auf die Abrüstung­ bezüglichen Vereinbarungen mit der Pforte und fuhr dann also fort: „So bin stets in der Kammer dafür eingestanden, daß wir unsere Streitkräfte in Friedenszeiten auf die möglichst geringe Zahl reduziren. Die Abrüstung, die wir beschlossen haben, wird vollständig durchgeführt werden. Drei Divisionen sind bereits auf dem Heinz­­marsche begriffen. Die Aufhebung der Blofade sollte demgemäß wohl auf seine Schwierigkeiten mehr stoßen. Ob die Mächte all dies als genügend erachten werden oder nicht, darüber bin ich nicht in der Lage eine, Aufklärung zu geben, aber darüber kann ich wohl die Kammer, informiren, daß, wenn die Mächte irgend welche Engage­­mente von "der Regierung bezüglich der Blefade verlangen sollten. Dre­sgegenwärtige Regierung H­ierauf nicht eingehben würde Nun haben aber fatu­scy die Mächte an Griechenland seinerlei neue Anforderung zu stellen. Es kann sich Höch­­stens darum Handeln, ob die griechische Regierung verhalten werden solle, von der Abrüstung offizielle Notie­fifation zu geben, oder ob ihr­­ dies erspart werden könnte. Schon aus Nadjiht file Die Stellung des gegenwärtigen " Minister-Präsidenten Zrifupis, " Die Doc) wohl einige Schonung .seitens.­­ Emnopag verdient, ollte davon Umgang­ genommen­­ werden, in Dieser Sache die Dinge zum Renßek­ten zu treiben. Wenn wir recht berichtet sind, ist auch fest schon die­ Mehrzahl­ der Mächte geneigt, dieser diplomatischen Formfrage keinerlei Wichtigkeit­ beizus legen smd: die Sache dürfte sich so abspielen, daß, sowie Die Abrüstung bis zu einem gemissen Grade ‚gediehen. »Die Ge­­sandten der Mächte nach Athen zu wundtehren, Dort Poroto- Eolfarisch „den Stand der Sache fir­ren, worauf Daun unver­züglich, die Flotten den Befehl, si) zuridzugiehen,­­ erhalten werdet; = Ministerpräsident Tilja begibt sich — wir, wir vers nehmen — heute Abend nach Wien. In politischen Streifen wird diese Reife mit " jenen­ Schwierigkeiten: in Verbindung gebracht, welche bei Behandlung der Petrolamzoll-Vorlage zwischen der­ öster­­reichischen Negierung und dem reichsräthlichen Ausschusse aufgetaucht sind... Bon irgend einer Modifikation der zwischen den beiden Regie­­rungen getroffenen Vereinbarungen kann selbstverständ Kich nicht die Rede sein, und Herr v. .Tipa dürfte eher die­ Absicht Haben, sie durch persönliche Nachsprache mit den betreffenden­ Faktoren darüber zu­­ orientiren,­ ob­­ für eine Verhandlung des Zolltarifs im Plenum des Reichsrathes in allernächster Zeit Aussicht vorhanden sei, oder­ nicht. It dies nicht­ der Fall, dann hätte selbstverständlich auch der ungarische Reichstag seinen Grund, sich bei der furchtbaren Temperatur, die in unserem Abgeordnetenhause herrscht, fest noch mit der Plenarbera­­thung des Zolltarifs abzumühen, und in diesem Falle würde wohl auch die zweite Session des ungarischen Reichstages, deren einzigen derzeit rückständigen V­erhandlungsgegenstand von Bedeutung eben diese Zolltarif-Barkage bildet, wog vor Bfingsten geschlossen werden können. .­­ .­­=Der­ volkswirthschaftliche Ausschuß des All-« geordnetenhauses wird am 2.d.,Aben­ds6 Uhr­»eine­ Sitzung halten und den Gesetzentwurf über die Verlängerung des Zoll-und Handelsbündnisses in Verhandlung ziehen. . .. Yntødesnzxemistage. Präsident Pächy eröffnet die Sitzung des Ab­ordnetem baufcsumlthv—Schriftführer:Szathmåry,Tihad Äbrånyi.—Auf den Minister-Fauteuils:Tipa,Fa­­biny. Das Protokoll der gestrigen Sibung wird verlesen und­ authentizirt. Das Präsiviuum wird ermächtigt, im Bezirke Zala-St.-Greth, welcher durch das Ableben Ernst Belfenyeys in Erledigung genom­men, die Neuwahl auszuschreiben. Alexander Hegedüs überreicht den Bericht des Finanz, Ausschusses über die Vorlagen betreffend die Verlängerung des Banfprivilegiums und betreffend die Grü­vedung des G.­U. XXVI v. 3. 1878 (Achtzig-Millionen-Schuld) auf weitere 10 Jahre. Diese Berichte werden in Druck gelegt und seinerzeit auf die Tagesordnung gestellt werden. Der Monatsbericht des Hause gelangt .Berlefung. Folgt die Tagesordnung: die vom Magnatenhause an dem Munizipalgefege vorgenommenen Mendes vingen. Bei §­ 2, der die Agenden und die Rechtssphäre des Munizi­­piums umschreibt, beantragt das Magnatenhaus, daß Petitionen nicht nur an das Abgeordnetenhaus, Sondern an jedes Haus der Legisla­­tive sollen gerichtet werden können. . Daniel Szányi fürchtet, daß hiedurch auf indiversem Wege dem Magnatenhause jenes Initiativrecht, welches ihm in dem Ober­­hausreform-Gehege nicht gegeben wurde, eingeräumt werden konnte. Dr. lehnt diese Modifikation ab. , . Minister-präsident Tia macht aufmerksan, daß auch bisher Petitionen beim Oberhause eingereicht wurden. Dieselben bezogen sich zumeist auf Gelegentwürfe und das Oberhaus beobachtete die Praxis,­­ daß­ es diese Petitionen ruhen ließ, bis das Abgeordnetenhaus­­ die betreffenden Gelegentwürfe erledigt hatte. Wenn also das Oberhaus auf diesem Wege die I­nitiative bisher nicht geübt hat, wird es sie ‘auch Fünfzig: nicht üben. Das Haus accept irt die Modifikation des Magnatenh­auses. Bei S. 58, in welchen­ dem Obergespan der Ministerialraths­­rang eingeräumt war, hat das M­agnatenhaus dies abgeändert und nur ausgesprochen, daß das Gehalt des Obergespans je nach der Ausdehnung des Munizipiums und nach­ Maßgabe der Fähigkeiten des Obergespans nach den beiden Klasfen des Ministerialrathsranges festgestellt wird. Koloman Thaly erinnert daran, daß er in voraus Pro­phezeit habe, das Magnatenhaus werde für den Obergespan seinen bestimmten Beamtenswang feststellen wollen ; in puncto pension aber haben die Magnaten den praktischen Gesichtspunkten gehuldigt. Minister-Präsident Tiba macht aufmerksam, daß in diesem Varagraphen von Bension gar seine Nede sei. (K­oloman Thaly: Also die anderen Gebühren !) · · Die Modifikation­ wird hierauf angenommen. Die restlichen wie auch die an dem Gemeindegeseß und­ an dem Geseße betreffend das Disziplinarverfahren­ gegen Verwaltungsbeamte vorgenommenen Renderungen wurden ohne ngenom­mien. BOWJS, d­ "« zur » (Ein­zelne Nummerns fr. in ‚allen‘ Verschleißlokalen.) YI " NIEZET.. Folgt die Vorlage betreffend die Verlegung einiger Wahltage. ő Referent Merander Darday macht kurz auf die Veranlassung der Vorlage auf unertsam, welche von, den Prinzip geleitet ist, die Eintheilung der Gemeinden mit der politischen Eintheilung in Ein-­gang zu bringen. " .­ « · . Göza Lüke macht auf die Disproportion 1 zwischen der Wählerzahl der einzelnen Wahlbezirke aufm­erksam­,deren einige kaum 300,während anderei­ber seitO Wähler zählen.Er hofft,daß der Minister-Präsident diesem Mißverhältnis ein Ende machen werde. Minister-Präsident Koloman Tipa erinnert daran­,daß er bereits die Deputirtenanzahl mehrerer Bezirke reduzirt habe,daß er aber für die nächste Zukunft keine bezü­glichen Reformen ins­ Auge gefaßt habe. Blasius Orbán weiß wohl, daß die Session si ihrem Ende nähert; indessen könnte man sich doch noch so viel Be­schreiendsten Mängel in der­ Gintheilung der Wahlbezirke zu ank­en. Die Vorlage wird hierauf im Allgemeinen und in den Detail­S angenommen. Damit ist die Tagesordnung um 124­ Uhr erschöpft. Nächste Sißung morgen um 10 Uhr. Tagesordnung: Dritte Lesung des heute angenommenen Gelegentwurfs und Verhandlung: über die Grund­ buchs-Novelle. Zeit nehnen, um Aus der romi, —1li— Temespor, 31. Mai. Orig -Rorr) [Städti­­sche Generalversammlung — Brämische A­us­steller.] In der heute unter Vorfig des Bü­rgermeisters Dr. Karl Telbiß Stattgehabten Generalversammlung des städtischen Muni­­zipal-Ausschusses wurde auf Antrag des Repräsentanten Dolga einstimmig beschlossen, den Justizminister Theophil Fabiny in seiner neuen Stellung vertrauensvoll zu begrüßen. Die bekannte HBirkular-Verordnmmg des Ministeriums des Iunern in Betreff der Privat-Pfandleihe- Anstalten veranlagte das Mu­­nizipium, bei einer hiesigen Anstalt­ den Zinsfuß nach Pretiosen von 30 Verzent auf 20 Perzent herabzufegen. Bei Effekten verbleibt nach wie vor ein Zinsfuß von 30 Perzent. Auch die Theater - Allianz Preßburg-Temedovar wurde in dieser Generalversammlung perfekt. Die Repräsentanz ge­nehmigte nämlich­ den trag des Preßburger deutschen Theater­­direttors Anıen tt, welcher in den Monaten Yeber—pril hier mit derselben Gesellschaft zu wirken haben wird, die vorher in den Mona­­ten DOttober—Fänner in Preßburg die generprobe bestanden hat. Hingegen veranstaltet Moronyt’s ungarische Gesellschaft in den Monaten Oktober— Sänner hier und Feber—Xpril in Vreßburg Borz­stellungen. — Obergespan­n. DrmósS hat gestern in M Weißkirchen die Diplome und Diedaillen den prämiirten Ausstelb­en von Wei­ß­kirchen im dortigen Nathhaussaale persönlich überreicht. · 4 PEIR x > » · Ungesneh­nkeiten. (Ernennungen.)Josef Olaßz Ixitt Gerich­tshofi Notär in Gwßtwardein;Andreas Riklyzu Ghrichtshof-Notärin S--A«.­Ujhely;Joferarga zum Gerichtshof-Romsinskalocsaz Altzxttis Mattyasovsky zum Vize-Notar ant Trßtenaer Bezirks­­geri­ch­t;Elemar Kovács zum Bezirksgerich­ts-Kanzliste 11 in Blasen­­dox ist Géza Tirscher zu Ober-Bergkommissär;Alexistleu­tsky definitiv zum«Kultur-Ingenieur-Adjunkte11; Árpád Elek zunI Finanstynzipisten II.Kl.;Dr.Emil Hoffmann zum Sekundar­­arzt am Preßburger Landesspitalxesjå za Petrogallii ud Päter Papstun Rechnungs-Offizialill.Kl­.Aladár Ribiczey definitiv zun­ ordentlichen Bü­rgerschullehrer Juliu­s Jakab zutst Kanzlisten bei der M.­Våfårl­elye"r"Owataatsanwaltschaft;Ludwig Csab­öz mit besoldeten Rechtspraktikanten in Keßtheln Josef Szentes, Aerius Benfe und­­ Ludwig­­ Syemerjai zu unbeseldeten Steueramts-Braktikanten in Klausenburg. Fremde Orden­ Durch a. b. Einschließung von: 14. D. M. erhielten die: Bewilligung­­ zur­­ Annahme und­­ zum Tragen fremder Orden : der­ Staatseisenbahn-Ober-Inspektor Tele Langer, die Inspektoren Stefan Biranyi und Sohbann Stodinger und der Stationschef von Bredeal Arthur Benel fix das Ritter­­kreuz des rumänischen Kronen-Ordens, Mar Budai in Nizza (aus Budapest) für das Ritterkreuz­ des­­ portugiesischen militärischen Christus-Ordenz, den persischen Sonnen- ud Semwen-Orden III. Klaffe rd Den tünefiihen Nicdhanı'Ssftilar Or en IV. Stlafie; Di. Kon ftantin Nadulepty in Bukarest (aus Zugos) für den serbischen Sava-Orden IV. Klasse. Schulwesen.­ Der Unterrichtsminister hat an sämmtliche Schulbehörden­ des­ Landes die­ Weisung erlassen, die erforderlichen Gypsmo­delle von der Gypsgieberei der Budapester Staats-Lehrerprä­­parandie zu beziehen und sich nach dem Auslande nur in dem Falle zu wenden, wenn Das geforderte Modell daselbst nicht zu besom­­men späre. Aus den A­dvokatenkammern­ Kronfadt: Adv. Simon Margineanu in Kronstadt, gestorben. — Bre$­­burg: Av. Kamil Sztankfovics im Neuhäufel, aufgenom­­men.­­ Temesvár: Adv. Edmund Mihalovica, gestrichen; Adv. Dionius Gatary in Lippa, aufgenommen; Adv. Béla Segessfy in Neu Arad, gestrichen; Ado. Stefan Beller in Berlaß, aufgenommen ; Adv. Dr. Alex. Keler in Perlaß und Dr. Adolf Weil in Pancsova, aufgenommen ; Adv. Kosef Kadar in Meriches, gestorben ; Adv. Dr. Adolf Seitenffy in Bancsova, aufgenommen ; Adv. Georg Szerban in Karanjebes, gestorben ; Ado. Marius Betrovics in Weißkirchen, gestorben ; Adv. Thomas Sipral in Károlyfalva, gestorben; Adv. Sohanı Burnäaß in Werfdieß, gestorben. Zwischen DBartfeld und Tátra-Füred) wurde vom 1. Sunt ab für die Dauer der­ Vapderaison eine Bolt­­verbindung hergestellt. (Eine bosnisch-h­erzegovin­ische De­putation beim König) Anläßlich der Erlassung eines Pensionsgeiäßes für die bosnisch-Herzegovinischen Beamten hatten die­selben vor einiger Zeit beschlossen, eine Deputation nach Wien zu entsenden, um sowohl dem König als auch dem gemeinsamen Finanzminister Kallay ihren Dank zu unterbreiten. Die Mit­­glieder dieser Deputation wurden gestern von Sr. Majestät empfan­­gen. Der Führer der Deputation, Regierungsrath Eichler, rich­­tete an den Monarchen folgende Ansprüche : „Die treu gehorsamiste Beam­tenschaft Bosniens und der Here­zegovina, deren Abgessandte Ew. Majestät allergnädigst zu empfangen geruhen, wagt es, ihren allerunterthänigsten Dank für die aller­gnädigste Erlaffung des Pensionsgefeges für die bosnisch-herzego­­vinischen Beamten und Diener Em. Majestät in tiefster Ehrfurcht zu Füßen zu legen.” Út Der Monarch ließ sich hierauf Durch Regierungsrath Eichler die Mitglieder der Deputation vorstellen und richtete an jedes dersel­­ben einige Huldvolle Worte. Die bairische N Regentschaftsfrage­ Man schreibt ung aus Berlin: Die überaus ernsten Nachrichten aus München lassen befü­rh­ten, daß die Katastrophe im bairischen K­enigs- Hause unmittelbar bevorsteht. Die Nachricht indessen, Prinz Luitpold und das Staatsministerium habe die Zustimmung des Kaisers zur Einregung der Regentschaft nachgesucht und erhalten, stößt Hier auf Unglauben. Am Berliner Hofe hat man sie in allen Stadien der­­ Angelegenheit der äußersten Zuchthaltung begriffen. Versuche, die in München gemacht wurden, um von der Reichshauptstadt aus eine bestimmende Einwirkung auf König Ludwig und die Kabinett­­waffenfrage zu veranlassen, sind sogar einer direkten Ablehnung begegnet. Zwar hat ürst Bismarc den Kabinetsrath Klug empfangen, als derselbe sich auf­ die­ ergebnißlose Millionenreife begeben hatte. 3 ist aber ohne weiters klar, daß der Kanzler it diesem Beamten in untergeordneter Stellung nicht über die eigentlich entscheidenden Fragen gesprochen haben kann. Hier hält man auch feßt noch daran fest, daß die bairische Regentschafts- und Thronfolge­­frage zunächst eine­ interne Angelegenheit it, von mn welcher voraus­­gefeßt werden muß, daß sie streng­ im Rahmen der Berfaffung geordnet wird und daß irgendwelche Einwirfung von dritter Stelle unnöthig, wenn nicht gar unstatthaft ist. Selbstverständlich hindert das nicht, daß der Kaiser und der­­ Reichskanzler von den Münchener Ereignissen sofort und eingehend unterrichtet werden. Präsident Cleveland) Die Vermählung des amerikanischen Präsidenten Cleveland mit Fräulein Frances Folson wird im Meißen Hause in Washington am Abend des 2. Juni ge­feiert werden. In Folge des kürzlichen Ablebens eines Verwandten von Fräulein Folsom werden die Einladungen zu dem Feste auf nahe Verwandte des Bräutigams und der Braut und die Mitglieder des Kabinett beschränkt. Mr. Sunderland, ein presbyterianischer Geist­­licher, wird die Trauung vollziehen. Nach derselben wird ein Leh­mahl stattfinden. Alle Einzelheiten des Arrangements tragen das Gepräge der Einfachheit und des Fernseins jeder Oetentation. (Eine Begrüßungs-WAdresse an den Sufizminister) Im der jüngsten, unter dem Präsidiumt des Obergespans Aurel Sankovic stattgehabten Generalversam­d­­lung des Munizipal-Ausschusses der Stadt Theresiopel wurde auf Antrag des Mitgliedes August Ma­m u si­ch einhellig der Beschluß gefaßt, an den Sftizminister Theophil v. Fabiny eine Be­grüßungs-Adresse zu richten und ihn des Vertrauens der Stadt zu versichern... Eintritt ins Kloster­ Man schreibt aus Breß­­burg, daß dieser Tage Komtesse Marietta BALff­y, Tochter des Zreiland Grafen Nikolaus­ Bálffy und der Henriette- Gräfin­ Balffy, gebor­en Gräfin Fredro, in das Noviziat der Ordensfrauen von heiligen Herzen Seju in Niedenburg eingetreten ist. 3 (Die Vermählung) des Herrn Johann v. Daniel, Sohnes des Reichstags-Abgeordneten Paul v. Dániel sen., mit. Fräu­­lein Sima,v. Csávojsy findet heute zu Bobda statt. Die Beschmwörung gegen den ürstenn von Bulgarien) ser B Philippopeler Kor­­respondent Schreibt ung unter dem 26. Mai: Das gegen den Frsten Alexander ‚geplante, Attentat bildet noch immer den Gegenstand der Diskussion in der bulgarischen Breite. Die Verschmwörer wurden von der öffentlichen Meinung entstimmig verurtheilt. Die Negierungspartei­ jedoch geht in ihrem Eifer zu weit, wenn sie die Anregung zur Verschmörung den ihrer der Opposition in die Schuhe schieben will. Bis jeht wurden zahlreiche Verhaftungen, namentlich in Burgas und in der Um­gebung vorge­nommen; unter den Verhafteten befindet sie auch der frühere Bürgermeister und Abgeordnete von Burgas ; auch einige angesehene Bürger von Karnobad wurden detenivt. Der russische Hauptmann wurde vom Plaskommandanten zweimal vorgeladen, in der Kanzlei zur erscheinen, er leistete jedoch dieser höflichen Einflad­ung. Seine Folge; nun wird sein Haus von Militär-Batrouillen bewacht, wäh­­rend er selbst den Befehl erhielt, binnen 24 Stunden das Land zu verlassen. In­ demselben Hause befindet sich auch der montenegri­­nische Bope. Der russische Konsul verlangt, diese beiden Individuen sollen auf freien Fuße belassen werden ; die bulgarischen Behörden willigen jedoch hierin nicht ein. Zwei Montenegriner haben sich nach Odessa geflüchtet, einer versteckte sich in den Gebirgen , ein an­­derer Montenegriner, Namens Kontutfh,­tt verhaftet. Die Unter­­suchung dauert fort. Man soll auch an anderen Orten, im Lande, speziell Hier in Philippopel, Mitverschworenen und Helfershelfern auf die­ Spur gekommen sein. Der Fürst meist jet in Barna in seiner Sommerresidenz am Schwarzen Meere. (Insallation des" hauptstädtischen Baudirektors., Ministerialrat" Ludwig Lehner, der unter dem Titel eines Baudirektors und Ober-Ingenieurs die Leitung der bautechnischen Angelegenheiten der Hauptstadt übernommen, ist heute durch den Bürgermeister K­ammermayer in seinen neuen Wirkungskreis eingeführt worden. Der Alt der Amtseinhebung vollzog sich in Anwesenheit des gesam­ten Ingentenvsforps, welches sich zu diesem Behufe, den pen­sionirten Ober-Ingenieur Georg Nacze an der Spiße, im Banken­­missions-Saale im neuen Stadthause, versammelt hatte Der Bürgermeister hob in seiner Ansprache­ die Ver­dienste hervor, die Herr Lechner sich bisher erworben, wobei er namentlich die Integrität seines Charakters betonte und der Hoffnung Ausdruck gab, er werde dem neuen Baudirektor ge­lingen, den an seine Wirksamkeit gesmüpften Hohen Erwartungen zu entsprechen und damit auch dem Ante, dessen Leitung ihm­­ hiemit anvertraut werde, das erforderliche Ansehen zu verschaffen. "Baus­direktor Lechner erwiderte, er werde seinen Mitarbeitern int­elte stet, Freund und Kollege sein, darüber aber nie vergessen, hab er auch ihr Chef sei. An ihren Fleiß und an ihre Gesc­iclichteit appellire er nicht, wohl aber müsse er fordern, daß in den dienstlichen Beziehungen das Moment der Disziplin immerdar streng beachtet werde. Wo Disziplin, da Ordnung, wo Ordnung, da Kraft und mo Kraft, da sind Resultate gewiß. Der Bürgermeister richtete auch an den scheidenden Ober-Augentene­neze, der 40 Jahre lang treu und in Ehren der Hauptstadt gedient, eine Bunze Umprace, worauf dieser mit einigen kurzen Worten erfinderte. Er übergebe, Jane ex, seinem Nachfolger das Amt mit dem Wunsche, daß es ich geling Yo · Möge, jene Organisation zu schaffen, die ihm­­ CO herbeizufü­hren nicht habe gelingen wollen.—Damit war die Installation zu Ende. · (Zum Mordein­ derVaskapugasse­)Es ist der Polizei gelungen,einerseits die Identität der ermordeten Frauensperson festzustellen,andererseits aber auch den Artilleristen, welcher der Blutthat in einer jeden Zweifel aussch­ließert daneb­e verdächtigt ersch­ein­t,auszuforschen. Auf Grund der Aussagen des Nachtwächters der Hoffmatkus­schen Mehlspeisefabrik,Josef Czibik,welcher­—wiebeketsksnn jü­ngstext Morgenblatte gemeldet­—angegeben hatte,gejekzeils zu haben,wie ein Artillerist vom Schauplatze des Verbrechens eilenden Schrittes sich entfernte,begab sic­­ die behör­dliche Kom­­mission,aus dem Untersuchungsrichter Gaza Sz­lva,der 11 Bezirkshauptmann Kamill Ambrus, dem Stadthauptmann Bil­orr Bjarnay und dem Skomipitten Seregelyi bestehend, vor Allem in die auf der Sorofjärergasse befindliche for genannte Fu­ch ehe Kaserne, wo eine Abtheilung Artillerie Fajer­­nivt­zt. Der Spnspektionsdienst haltende Wachtmeister Philipp Zimmermann erklärte auf Befragen, daß nach 10 Uhr: Abends nur ein einziger Soldat, der Unterkanonier Zosef Hapran (der schweren Batterie I-30 des 4. Korps-Artillerie-Regiments angehörig) nach Hause gekommen sei. Die Kommission rıchte sodann Havran in seinem Zimmer auf und fand ihn auf einer­ PBritike in tie­fen G d­a f verlunfen. Vor Allem wurden die Seitenwaffe und die Kleider Havran’3 untersucht. Die Seiten­waffe schien erst vor kurzen gereinigt worden zu sein und weit Eeinerter Bulutsoren auf; dagegen wurden at­ der Hose in der Kniegegend Schmupfleden, von Straßenmorast herrührend, wahrgenommmen, ferner waren alt die Stiefel mit Mo­­rast und Spreu befest, wie diese Ieptere in der Nähe des Oites, wo die Mordthat erfolgte, der Boden bedecht. 68 war nun sein Zweifel m­ehr, daß Havran sich zulegt in der Nähe von Mühlen herangetrie­­ben habe. Der verdächtigte Soldat wurde hierauf geweht und war nicht wenig enschrochen, zahlreiche Personen an seinem Lager zu finden. A­ Z der Untersuchungsrichter ihn die Worte zurieft „Sie haben in der Nähe der Bäder, und Mi­ller-Mü­hle eine Frauensperson ermors­det!” wußte Havran anfangs nichts zu antworten. Nur Tangjanı gewann er seine Fassung und erklärte, dab er wohl dort gerieten, auch mit einer Frauensperson intimen Umgang gepflogen, dieselbe aber bald verlassen habe. Er habe auch den Ruf „Sejus, Marta, Yojet !“ vernommen nd sei von einem Manne in ungarischer Sprache angerufen worden — eS war dies bekanntlich der Nachtwächter Ezibit — doc habe er, da er der ungarischen Sprache nicht mächtig sei, die Frage des Mannes nicht verstanden und nur mit dem Worte „Was ?" entgegnet und seinen Weg fortgeseht. Die Mordthat voll­­füh­rt zu­ haben,leugnete Yavran auf das ent­­schiedenste. Bei seiner Körpervisitation wurden am Zeige­­finger der veichten Hand frü­he Bluttropfen entdeckt, bezü­glich welcher Havran seine Auskunft geben konnte.­ Der Berdächtigte wurde in den frühen Morgenstunden auf den Oda­plaß des Verbrechens geführt, wo die Leiche der Erm­ordeten­ unter Beciahung liegen geblieben war. Havran gestand, daß die Ermor­­dete in der That jene Frauensperson sei, mit welcher er sich in der Nacht unterhalten hatte. Er theilte ferner mit, dab er mit der Frauens­­person gestern Abends in dem Jakob Zellingerschen Branntwein- Schanz (Soroffarergasse 68) zusammengetroffen sei, in ihrer Gesellsschaft habe sich auch ein Taglöhner befunden. Er habe der Frauensperson ein Gläschen Branntwein gezahlt und sei sodann ihrer Aufforderung, mit ihr zu kommen, gefolgt. Auch der Taglöhner habe das Lokal verlajen. Auf Grund der zahlreichen Verdachtsm­omente wurde Havran auf Aufforderung des Untersuchungsrichters für verhaf­tet erklärt und in die Fuchs’sche Kaserne zurü­deskortirt, wo er sich gegenwärtig in strenger Präventivhaft befindet. Havran ist ein Fi­geurier und aus dem Gömdzer Komitat gebü­rtig. Ii­t Verlau­fe der weiteren Untersuchung wurde auch die Iden­­dität der Ermordeten festgestellt.Dieselbe heißt Marie Hova­t1ek. Sie ist anden,in der M­nregasse Nr.9 wohnhaften Kleinholzhändler Peter Ma­ximos verheirathet,doch lebte sie von ihrem Manne seit zwei Jahren getrennt und trieb sich in der letzten Zeit unters­­tandslos und vagabundirend in der Franzstadt umher.Auch der Taglöhner,der mit Ham­an und der Ermordeteniirdejana.1111t­­.weiterschankt weilte,wurde ekuirt.Derselbe heißt Demeter Ronchi. Er verwiderte sich bei dem mit ihm vorgenommenen Verhöre in mehrfache M Widersprüche und wurde gleichfalls in Haft genom­men. Morgen Vormittags wird die gerichtsärztliche Ob­­duktion des Leichnams der Ermordeten stattfinden. Die Untersuchung gegen Havran, wird von der kom­petenten Militärbehörde geführt. Von einem Eisenbahnzuge überfahren.­ Auf der Stanzstädter Zweiglinie der £. ungarischen Staatsbahnen wurde gelten Nachmittags der Heizer Stefan Ziilingfy von dem Personenzug Nr. 301 — angeblich in Folge eigener Unachtsam­­keit — überfahren und blieb sofort todt. " Hus der Donau gefischter Leichnam.) Heute vormittags wurde bei den Schwimmschulen nächít dem­ Rudolf­ Duai­­ der Leichnam eines unbekannten Taglöhners aus der Donau gezogen. Brieftauben-Wettflug. Der­ Klub, der. Buda­­­pester. Taubenfreunde, , Kolumbia", trainirt feine‘ Brieftauben für die Strecke Wien-Budapest und veranstaltete am jüngsten­ Sannstag einen Wettflug von Szobb nach Budapest. Die in VEREB H.A Samstag Abends — 36 Stüd in zwei Körben — it Sróbb an, wo sie um 8 Uhr 20 Minuten Morgens freigelassen wurden. Die Tauben nahnten sofort die Richtung die Donau entlang nach Budapest und der Verein konstau­rte bereits um 9 Uhr 14 Minuten­ (noch vor Einfangen des Avisotelegramms) die Ankunft der ersten 23 Stüd; somit durchflogen die Tauben die 64 Kilometer lange Strecke in 54 Minuten. Die andern Tauben kamen mit einer kleinen Zeitdifferenz noch im Laufe des Vormittags in Budapest an. Das Resultat war ein äußerst günstiges, indem in der Minute mehr­ als 1000 Meter zurü­cgelegt wurden ; der Gaurierzug braucht, von, Budapest bis­­ S­obb 70 Minuten, um 16 Minuten mehr als die Tauben. Nächten Sonntag veranstaltet der Klub den Wettflug von Nomorn, wo die Tauben durch die E und E. Militär-Brieftaubenstation: 'aufgelassen werden. 6. ." (Ungarische Zigeuner beim Brinzen von­ Wales) Der Prinz von Wales gab am 26. Mai eine Soiree. Die Tafelmufik während des Soupers besorgte Die aus 15 Mitgliedern, bestehende Zigeuner-Kapelle Berkes Béla, welche zu großer Zufrieden­heit des­ Bringen und seiner Gäste ungarische Piecen vortrug. "Die­ hohen Herrschaften ließen sich einzelne Lieder, wiederholt auf Spiefer. Im Stuhlweißenburger Schulmesen­ stehen für nächsstens nennenswerthe Werderungen bevor, Schulimspester Niko­­laus Kolozsvár hat, wie man uns schreibt, aus Gesundheits­rück­chten seine Demuission gegeben und wurde dieselbe vom 2 fteriu­ auch angenommen. Sein­ Nachfolger wird Graf Be­nesteticz, bisheriger Schulinspektor-Adjunkt des­ Zala­­ tató fein. »·- « » (In Angelegenheit der·Ve­­ rfta-a’z’ssp.sx«XII des Groß-Kikin­daer Gymnasium m.-3)«h"T-«Ye»r—,-Ltzhv-, körper du­rch die Obers Direktion­anssen Unterrchtsjunus kgrxm Durch­­die Komitatsbehördetm den Minuterdeannern"»e««torge-­­richtet-AmZ.d-findet in derselben Frage eine«Volks«v­rsamm­lxung’» statt und dürfte die Entsendung einer Deputation an die genannten Minister beschlossen werden. Die Verstaatlichung wäre, wie man ung­­echreibt, umso wünschensunwerther, da sonst das namhafte Stamm­­­vermögen der Anstalt angegriffen woürde, wie denn auch dieses bereits zur Deckung der Kosten verwendet wird. = tr (Das Trahoma in Mató) Wie ‚gemeldet wird, araffirt das Trahome, diese gefährliche Augenkrankheit, nirgends int‘. Sande so heftig, wie in Mattó. Nach ärztlichen Meldungen wurden in­ den Schulen unter 2032 Zöglingen 559 Trahomakranke gefun­­­­den. Trogdem die Epidemie bereit seit Monaten Konstativt it, fah­rt die Stadtbehörde erst­rebt, und auch nur in­folge einer ener­­giischen Aufforderung der Komitatsbehörde, zur Ergreifung von Schußm­aßregeln veranlagt. Gestern um 10 Uhr vom­ittags hat die städtische Sanitäts-Komm­ission im Beisein sämmtlicher Aerzte, Seel­­sorger, Professoren und Lehrer eine Sigung gehalten, in welcher Sesammtzahl der in Mafa vom Trahoma behafteten Personen mit 967 festgestellt wurde. , &3 wurde beschlossen, beim Ministerium drin­gend um Entsendung von Epidemieärzten anzusuchen. In der Stadt beru­cht allgemeine Niedergeschlagenheit. Es gibt ganze Familien, die von dem sehrec­lichen Nugenübel heingesucht worden sind. (Ein Kampf zwischen Gendarmen und Wal­­ad­en.) Wie aus Mogos bei Abrudbánya berichtet wird, griffen, etwa 300 bewaffnete walachische Bauern die Gendarmen an, welche drei der Angreifer niederschofsen. Ueber die Ursache des Aufstandes, wie über die Details des Vorfalles , liegen seine näheren, Mel (Ein P­istolenduell mit blutigem An­hange) hat am 30. Mai in Kecskemet zwischen dem P­räsidenten der dortigen Unabhäng­igkeits-partei und Professor an der Rechts­­akadem­ie Dr. Arpád Horváth und dem Konzipisten Emerich Füveffi stattgefunden. Anlaß zum Breffanpfe gab der U­mstand, dass Dr. Horváth dem Konzipisten Plagiate nachwies und aus diesem­ Grunde die Ausschließung Hüveljvs aus dem Stasino beantragte. Der Ausschuß und die außerordentliche Generalversammlung des Kafınds mißbilligten blos das Vorgehen Füvessis, verwarfen jedoch den von Horváth gestellten Antrag. Nachdem außerdem auch ein Ehrengericht Fü­vessi fü­r satisfaktionsfähig erklärt hatte,mußte sich Horvázthnuth ihm duelliren.Gleich beim ersten Kugelwech­sel­ wurde Horváth ge­­troffen und lebensgefährlich verlegt. An Kecstemét sollen aus diesem Anlasse Studentendemonstrationen stattgefunden haben. Horváth hätte sie an dem­ Tage des Duells verloben sollen. (Duell zwischen zwei Generalen). In­ Mailand fand gestern Morgens, zwischen zwei Generalen, die Mazzucchi, von Kommmandanten der 3. Stavallerie-Brigade sich einer großen Autorität und Beliebtheit im italienis­chen Heere,erfreuen, in Mailand, und Crotti di Castiglione, Kommandanten der 6. Brigade in Rom, ein Degenduell statt. Ersterer wurde an Köpfe leicht verwundet, Letterer erhielt einen Gesicht Die Veranlassung Prag wird vom 31. Mai berichtet: Auf der hiesigen Klein­seite spielte sich, heute Nachmittags eine­r Abe begab Begleitung eines Lieutenants Krankenhaus geschafft ansammlung statt, durch Die Schloßwaffe. , Dort stürzte, von Blut in das Korps-Kommando, gefährlichen, peinliche den­­ Säbel und verjeste dem Lk­feurgehilfen einen Vorfall zu erstatten. Bezi­ngleiter zur langen werden. Der Oberlieutenant begab sich sofort Aufrechthaltung der Ordnung , Stich in zum Brieflampfe soll ein Wort­wechsel in Dienstesangelegenheiten gegeben haben. Re NRencontre zwiscen Militär und Zivil­ stieß an den Oberlieutenant ein Lk­feurgehilfe. Namens­arzt [; es kam best­halb zu Kontroversen, und da Trzil den Oberlieutenant beleidigte, überströut, zusammen und mußte, nachdem ihm der Bezirksarzt einen Verband angelegt, in das über diesen fand eine so starte Bolts­­stationivte M Polizei mit den­­ ausrücen mußte. Mit gegen 6 Uhr Abends wurde die Menge zerstreut. Die der hohen russischen Aristokratie angehörige Virtuosin, eine geborne Spanierin, hatte bekanntlich in Folge eines Familien­­zwistes damals den Entschluß gefaßt und ebenso rajdg ausgeführt, zu ihrer Kunst zurü­czukehren­­, sie wollte zeigen, daß sie sich auch als Künstlerin eine Existenz verschaffen künne. — der von solchen künstlerischen Ertravaganzen nicht sehr erbaut war, aber trogden mit Zärtlichkeit an ihr, hängt — soll es nunmehr, wie Die „Kali. Volksztg.“ zu melden weiß, ‚gelungen sein, die ausgeflogene Heine Spanierin zur Nachkehr wegen, zu zu ihm Brande, welcher am jüngsten Samstag in Berlin wüthete, sind an Menschenleben zum Opfer gefallen. 63 wird die 66jährige Mutter des Fuhrheren Schöneberg vermißt, und es ist nicht bezweifelt, daß die Fran in den Flammen ihren Tod gefunden. Die Fran des Buch­­Verzweiflung aus dem dritten Stod Hofe des Fuhrherrn Schöneberg gelegenen­­ Wohn­­gebäudes und erlitt so fivere Verlegungen, daß sie nach Bethanien geschafft werden mußte. Von der Berliner fünf Mann, darunter, wie es heißt, der Eine sehr schwer, brach kam das Feuer in dem. Siedehause Zum Aus der Maschinenölfabrik von Otto v. Büttner, indem­ das siedende Del an den umdichten Schrauben des Verfehlupdedel 3 durchliderte und­ Feuer fing. CS Tagerten mm mittelbar davor circa 5000 Fuß Kolophonim­. Der Gesammtschaden wird auf 4,5 Millionen Mark geschäst. Stark­ betheiligt, sind die North British Mercantile- und die Magdeburger Feuerversicherungs- Gesellschhaft. Mehrere Familien beklagen den Berlust ihrer­­« · fe­­­­dungen vor­ die Renden­­zen Habe. Aus 309 vau­en tauchte, dieser Diefer um Auf, der Steinfeite die ganze dort eine fürstliche Geigerin) Szene ab. fich Genie-Oberlieutenant BPöh Fürstin Lily Dolgr­­im Ausstellungspalaste in Berlin als Geigerin auf plöglich daß erinnern, daß im vorigen Sommer eine halters Schulz stürzte sich) in der des auf 3 in Sieb die dienstliche Meldung Großer Brand dem Man Berlin) . Dem Haroken wird zu die 7 j­­ er Um in, übers i 3 fid Dem Gemahl der Fürstin seiner schönen Hälfte Feuerwehr verunglücten ber gans Theater«fü»r,he«ttk«c.Dienstag,1.Juni..N­as­tionaltheater:­»P0irierurveje­«—Königlich­es Opernhaus:Heim­ onde­—Volkstheater:»Avet-es"­­haju.«—.Son«unerth­ eater im Stadtwäldchen ,,General Bem«-» - Es AR s. : . . ! . ,„ _ 7 ú .. . Geruhig-Falle Prozeß Batt der Smissen.Brüssel,31.Mai.Unt­.v"’»· ungeheurem Andrang des Bublitums hat heute vor dem Brabanter Schwurgerichte der Prozeß des Deputirten Ban der Smissen, welcher am 9. April seine­ Gattin ermordete, begonnen. De Angeklagte eristeint in eleganter Kleidung und mit Schwarzen­ Hand­­fuben vor seinen Richtern und trägt grobe Zuversicht zur Schau. Während der B­erlesung der Anklageschrift weinte Ban­der Smiljen anfangs heftig, gewann jedoch seine Haftung bald wieder und ver­­theidigte sich dann mit fester Stimme. Gr. erklärt, er­ habe den Mord in einer Aufmallung von Leidenschaft begangen, als er die Gemißbet gewonnen, daß seine Frau ihn hintergehe und ihn des Ehebruch s­chuldig gemacht habe. Mit­­ großem Cynismus erzählte Ban ver Smiffen die Szene des Mordes, die Ausführung der Blutthat gestand, daß er den Plan dazu vorher gefacht habe. »­­-«.--«- 7

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