Pester Lloyd, Februar 1887 (Jahrgang 34, nr. 31-58)

1887-02-14 / nr. 44

Einzelne Nummern 3 kr. i Montag, 14. Feber. für den „VBeiter LioHyd“ Morgen und Abendblatt) (Stigeint auch Montag Früh and am Morgen nach einem Feiertage.) Für Südaper Mit Yofiversendung: Sanzjährligfl.22.— Bierteljahrt. fl.5.50 · Oalhjikhxkich »U.-Monatlich»2.-Halbjahrlicch,,12.—- Mengtlich «Ismt"cequut«ekDomain-sauge-Nennung--si-1.·-,piertetjäckch­y·mesr. «Für die Icustu­rteztsumsetzung»«.—.­",,«3·"­­» » Pak § Ganzjährlichft.24.—Vierteljahkutch­n 2.20 Suferate am? Ginscaltungen für Den Offenen pferchland »werden angenommen: Zurbapef in Der Administration, Vierunddreisigter Jahrgang. " Dorothengafie Nr. 14, ersten Grad, ferner : in den Annoncen-Exrpeditionen Leopold Lamg Dorstbessafie 95 T­aasenstein , Vogler, Dorot­thengafie Nr. 11; A. V. Geld­­­­berger, Väczi­ uteza 9. Insertionspreis nach aufliegendem Tarif. Unfrantirte Briefe werden nit ange­­nom­men, Redaktion und Dorfthengafie Nr. 14, ersten Stod. Manuskripte werden in keinem Fafe aurükgesetzt. 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Mandye der Details,­­ welche, den Gegenstand der unter der Aegide des Großvezivs­ stattfindenden Negoziationen bildeten und noch bilden, schienen uns, aufrichtig gesprochen, so nebensächlich, um nicht zu sagen bagatellmäßig, daß wir denselben seinerlei Interesse abzugewinnen vermochten. Wenn beispielsweise in mehreren Konferenzen darüber gestritten­­ worden, ob neben der Regierungspartei und der Partei Zanfow die Partei Skaramelom als eine gleichberechtigte dritte Partei anerkannt werden solle oder nicht, so mag dies für die Bulgaren immerhin eine Frage von großem Belang sein, aber­ Europa, das von den Konstantinopler Verhandlun­­gen ‚begierig die Kösung der Herrschenden Spannungen erwartet, nimmt an derlei kleinlichen Streitfragen absolut seinen Ans theil. Von größerem Interesse ist wohl­ die­ Srage, ob auf den Posten des Kriegsministers ein russischer General zu berufen und ob den wegen ihrer Theilnahme an dem Atten­­tate vom­ 21. August erflärten Offizieren der Wiedereintritt in die bulgarische Arm­ee zu gestatten sei­­en. Diesem Falle begreifen wir wohl das heftige Echauffement der Bulgaren, welche sich gegen diese beiden­ Punkte, speziell aber gegen den Iegieren mit aller Behemenz wehren.. Diese Frage st­ehen fest in der Schwebe und es liegt noch kein sicherer Anhalts­­punkt dafü­r­ vor, wie sie entschieden werden wird ; im Ganzen empfangen wir aber den Eindruck, Daß die Dinge nicht recht vorwärts gehen und daß vielleicht auch sein rechtes Empresse­­­ment besteht, sie vorwärts zu bringen. An dem "guten Willen der Bulgaren, zu einer Ver­­ständigung zu gelangen, zweifeln wir nicht und es dünkt: uns an, unwahrscheinlich, daß ‚die­ Pforte, gegen­­­wärtig aufrichtig Die Tendenz hegt, einen Ausgleich zu­ Stande­ zu bringen. Dagegen scheint es evident, daß Zantow sein enthusiastischer Freund der Berführung it, die ihm seine persönlichen V­ortheile in Aussicht stellt, daß er vielmehr nur darauf bedacht ist, sich den­ Russen ge­fällig zu zeigen, um seinerzeit, wenn er einmal doch zu dem nach seiner Ansicht unvermeidlichen russischen Regime kommt, für seine Liebesdienste belohnt zu­­ werden.­ In­­ dieser Ten­dent „ibernelidofft“ er noch den Nelidoff und stellt Bedin­­gungen, wie sie selbst Kaulbars zu stellen nicht gewagt hat. Was uns jedoch noch mehr als die zweifelhafte Haltung Zankom’s irritikt, ist die Wahrnehmung, Daß die Mächte absolut nit in die Lage kommen, ihre ‚guten Dienste, zur Behebung der Krise,. Die sie seinerzeit so,bereitwillig angebo­­ten, zur Geltung zu bringen. Von den angekündigten B­o­t­­schafter-Besprechungen, auf die große Hoff­­nungen gelegt worden sind, hat bisher wo nicht eine einzige stattgefunden. Es wäre auch in der That vergeblich, eine Versammlung der Botschafter ein­­zuberufen, da dieselbe für ihre Berathungen absolut sein faßbares Programm vorfände. So ziehen sich. Denn Die Ver­­handlungen endlos und aussichtslos hin und es ist begreiflich, Daß Diese Wahrnehmung­ nit Dharnad)­­ist, die Hoffnung auf­ eine baldige Lösung der bulgarischen Krise zu bestärten, daß sie vielmehr nur geeignet it, Die Meinung jener­ Pessi­­misten zu bekräftigen, Die da sagen, daß, so Lange die Situation im elen, nicht,vollstän­­dig geflärt is, mächtige Einflüsse be­liebt sein,merden... Tiere, bi­gern­de Stage offen’ zu halten und den Ab­schluh derselben zu vereiteln ". Wir haben ehegestern aus dem englischen Blaubuch unter Anderem eine Weußerung zittet, Die Graf Báthory seinerzeit auf Die Anregung Lord " Yy0des­­leigh’s bezüglich einer gemeinsamen Unterfrügung der Mächte zum Behufe­ner­ Erhaltung des Fürsten­ Alexander auf dem Throne von Bulgarien abgegeben hat. Da es sich in diesem Falle um eine Kundgebung unseres gemeinsamen aus­wärti­­gen Ministeriums Handelt, so erscheint es uns angemessen,­­ den authentischen Wortlaut derselben wiederzugeben. Derselbe findet es in einer Depesche, die Sir Augustus Baget am 3.­ September von Wien aus an Lord­­ Foresleigh gerichtet und deren Ueberlegung hier folgen mag. Graf Rál­ory erklärte, es scheine ihn, daß die Korre­­spondenz zwijgen dem Kaiser von Ruß­­land und dem Fürsten von Bulgarien eine Situation geschaffen, in­­ welcher es wuglos wäre, in der von Euer Lordschaft vorgeschlagenen Richtung, der er unter anderen Umst­änden zugetimmt haben würde, weiter vorzugehen. Die Antwort des Kaisers von Ruß­­land raffe. Seine Hoffnung, daß derselbe irgend einem Borschlage zu­­ Gunsten des Fürsten Gehör schenken werde und es sei num­and evident,­­daß folg ein Vorschlag von Deutschland nicht ‚unterstügt würde. Se. Erzellenz habe überdies aus: Dem, was er über des .. Fürsten Gesinnungen gehört, den Eindruc­k em­pfangen, daß Se. Hoheit so entmuthigt und gedrüct ist, daß er zweifelhaft­ sei, ob er selber zu­ bleiben wünsche. Unter diesen Umständen halte Se. Erzellenz dafür, daß das Einzige, was an thun sei, darin bestehe, die Entmisch­­tung der Ereignisse abzumarten.”­­· + + · WeYorgangerm Yent säien MMU OriginalsKo»rrespondenzd·es,,Pe«st«e«r"L"loyd«.­ 14 x Bien, 11, Feber*) 2. De Deutsche Klub Liegt seit gestern in Ngonie. Von einer schleichenden Krise spricht die ganze Welt schon Lange ; die unmittelbar ‚betheiligten Kreise haben Dieselbe bisher stets, abzuleugnen ‚versuct; ja sogar noch in den geitrigen Abendblättern wurden in einem aus Graz datieten, sich offen als inspirirt geltenden telegraphischen Communi­que alle Gerüchte über ernste Differenzen im Schofe des Klubs katego­­risch in Abrede gestellt. Schade um die Telegraphenspesen! Kürzere Beine,hat ein Dementi noch selten gehabt. Die dafür aufgewandte Druderschmärze war kaum noch trocken geworden, und gestern, den­­selben Abend noch, sah sich die Alubleitung schon gendm­igt, die Welt mit den verblüffendsten Eingeständnissen zu überraschen, mit Einge­­ständnissen, die über Alleg, was man si seit Wochen von­ tiefgehen­­den Meinungsverschiedenheiten im Schoße des Klubs­­ erzählt hatte, meilenweit hinausgingen. Die schleichende Krise hatte eben mit einem Male einen akuten Charakter angenommen. Wieso dies so plöglich genommen? Du lieber Himmel, der Deutsche Klub trug ja vom Tage seiner Geburt den Todesleim in sich. Ein paar­­ unverständlige und unverstandene Schlagworte sind sein P­arteiprogramm und eine Ver­­einigung von Zeugen, die diese Schlagworte zum Besten geben und leichtgläubige Wähler dadurch Faktiviren, daß sie ihnen einreden, mit diesen Schlagworten sei für sie die Welt zu erobern, ein politisches Eldorado zu erreichen, bilden noch lange keine Partei. In dem Halb­­duntel der Wählerversammlungen und vor den sorgfältig präparirten, nicht allzu kritisch prüfenden Wählern sehen si­che Dinge doch ganz anders an, als in der Sonne des parlamentarischen Lebens. Da kommt man mit himmelstürmenden Kraftworten und dröhnenden‘ Phrasen nicht weit, da ist man an etwas substantiellere und ernstere Kraft gewöhnt. Doc kommen wir zum gestrigen Abende. Der Deutsche Klub hielt eine volle fünf Stunden unwährende Situng. Die Details der Diskussion sind bis fest no­ nicht bekannt; nur so viel weiß man schon, daß es dabei nichts "weniger als friedlich hergegangen und daß auch die parlamentarischen und die Formen der Höflichkeit nicht allzu streng eingehalten wurden. Dafür bürgen aug­hon die Namen der Theilnehmer. Man braucht übrigens diese Einzelheiten gar nicht zu fennen, denselben auch gar fein übergroßes Gemischt beizulegen; das, was die Klubleitung in ihrer Mittheilung an die Blätter über den Verlauf der Situng, über die gefaßten Beischlüffe und über das Stimmenverhältniß, mit welchem diese­ Beischlüffe zu Stande kamen, selbst erzählt, genügt vollständig, um sie ein Bild von der Situation des Klubs zu­ machen, um zu der Ueberzeugung zu kommen, daß der Klub unmittelbar vor einer Katastrophe steht, wenn eine solche nicht vielleicht schon mittlerweile gar eingetreten ist. Gestern handelte es sich wesentlich um zwei ragen von prinzipieller Bedeutung, um Fragen, hinsichtlich welcher eine parla­­mentarische Bereinigung sich sonst in der Regel schon vor ihrer Gründung und nicht erst nach anderthalbjährigem Bestande Kar zu werden pflegt, , um die Stellungnahme zu dem anderen oppositio­­nellen Klub, zu jenem der Deutsch-Oesterreicher und um die Stellung­­nahme zum Antisemitismus. Die erste Frage anfangend errangen die Difsidenten, geführt vom­ Abgeordneten Steinmwender, einen vollen Sieg. Der Antrag dieses Abgeordneten, der ausdrücklich verlangte, daß die­­ Berichtes deinheit in den Grundanschauungen und Zielen“ des Deutschen Klubs dem Deutsch-österreichischen Klub gegenüber klar zu Tage treten solle, der weiter Gewicht darauf legte, daß aus dem Baflus, es solle ein „freundschaftliches Einvernehmen“ mit dem Deutsc-österreichischen Klub im Auge behalten erden, das Wort „freundschaftlich” ges­­trichen werden und der endlich offen erklärte, der Klub erbliche sein Ziel „nicht in der möglichst baldigen Gewinnung der parlamen­­tarischen Majorität” —dieser sonderbare, für den Deutsch-österreichischen Klub alles eher als schmeichelhafte Antrag wurde mit 20 gegen 17 Stimmen zum Beischluffe erhoben. « In der zweiten Frage wurden Steinwender und sein Anhang die sich ganz offen zum Antisemitismu­s bekannten,geschlagen.Die diesbezüglich beantragte Resolution,welche den,,wüsten Racen-und Klassenhaß«verurtheilt und zugleich,,jede Gemeinschaft mit Frak­­tionen ablehnt,welche diesen Haß zum politischen Prinzip und zur Richtschnur ihrer öffentlichen Thätsigkeit erheben«",wurde mit 20­ gegen 15 Stimmen angenommen und ist in ihrer schroffen und— despektivischen Form ein deutlicher Fingerzeig dafür,daß man im Schoße des Klubs an ein­ nzeiteyessusax­menwirken der beiden sich bekämpfenden Strömungen schon gestern Abends im Ernste nicht mehr dachte. ·" Ganz abgesehen von der internen Klubfrage, abgesehen auch von den weiteren Konsequenzen ‚für die parlamentarische Konstella­­tion, ‚bleibt die Thatsache das markanteste, wohl auch das beilagens­­merthafte Moment, daß gestern Abends 15 Mitglieder des Deutschen Klubs ganz inh­altslos sich als Antisemiten der fürfiten Couleur zu erkennen, gaben, offen das unverfälschte Banner de8 Abgeordneten Schönerer und seiner engsten Gesinnungsgenossen entrollten. Bisher wußte man allerdings, daß im Deutschen Klub antisemitische Ten­­denzen sich einer recht mohlwollenden und nachsichtigen Beurtheilung zu erfreuen hatten; man nahm eben an, daß der Deutsche Klub, für den, Alles, was im Reiche der Gottesfurcht und edlen Sitte geschieht, ein Dogma ist, an dem weiter nicht gerüttelt werden darf, auch Diese sonderbare Bassion in blindem Nachahmungstriebe aus Deutschland importirt und Dabei im Drange der Geschäfte nur das Eine übersehen habe, daß man dort das zu Wahlzwecken betriebene Rofettiren mit dem Antisemitismus schon längst wieder aufgegeben und in die politische Numpellammer geworfen hat. Man glaubte aber, es dabei lediglich mit einer ziemlich inoffensiven Privatpassion, Schlinmstenfalls mit dem sogenannten „verfappten“ Antisemitismus zu thun zu haben und­ war zu dieser Annahme umso mehr berechtigt, als man wohl mußte, daß gerade die deutschböhmischen Klubmitglieder sich in ihren Sym­pathien zu den unverfälschten Tendenzen Schönerer's große Reserve auflegen müssen, weil die Deutschnationale Bewegung in Böhmen, was die Agitation selbst­nd was, die hiezu erforderlichen Geldmittel anbelangt, zum großen Theile auf­ das jüdische Clement angemiesen it, ohne dasselbe lahmgelegt wäre und weil man daher Alles sorg­­fältig vermeiden mnußte, was Diesen To­werthoollen und EZoftbaren Bundesgenossen hätte Topfigen machen können. Geit geitern ist nun nach dieser Nichtung Klarheit in die Situation gekommen. Man steht einmal vor der gar nicht wegzuleugnenden oder auch nur zu beschd­­ingenden Thatsache, Daß im österreichischen Abgeordnetenhause jene Elemente, melde sich ungenirt zum offenen und brutalen Antisemitis­­mus befennen, einen numerisch recht namhaften Zuwachs erhalten haben und muß mit dieser Thatsache, an der wohl das Beihämendite der Umstand ist, daß die antisemitische Tendenz nur bei den Deutschen auf fruchtbaren Boden trifft, während sie bei den „inferioren“ Slaven faun dem Namen nag bekannt ist, an für Die Zukunft reinen. Ueber die Konsequenzen der gestrigen Vorgänge im Deutschen Klub läßt sich positives für den Augenblick wo nicht jagen; nur so viel kann schon heute mit Bestimmtheit angenommen werden, daß jene Blätter, welche heute Morgens angesichts der Mittheilungen der Klub­­leitung noch von einer momentanen" , Bettleisterung" der Spaltung im Klub sprachen, sich über die Situation vollständig täuschten. Er fcheint ihnen dabei wie den Führern einer geschlagenen Armee ergangen zu sein, die unmittelbar nach der verlorenen Schlacht die Folgen der Niederlage nicht an Übersehen vermögen. „Berkleistern“ läßt sich der Bruch nicht, ja es scheint, daß man im Klub selbst gar nicht die Ab­­eit hat, sich dieser zwecklosen und undankbaren Aufgabe zu unter­­ziehen. Daß man sich gar nicht weiter die Mühe geben mir, sich gegen ein unvermeidlich gewordenes Ereigniß wo länger zu stemmen, daß man die unabwendbare Katastrophe nicht verzögern, sondern im Gegentheile möglichst beschleunigen will, offenbar von der Unsicht aus­­gehend, daß nur dadurch allein noch gerettet werden fan, mas über­­haupt zu retten it, daß nun so vielleicht noch Klavere und gesundere Verhältnisse geschaffen werden können. Die schon heute Vormittags erfolgte Demission der bisherigen Obmänner des Klubs ist der deut­­lichste Beweis für die Nichtigkeit dieser Auffassung. Eine Trennung des Klubs, und zwar in zwei nahezu gleich Starke Hälften it unmittelbar bevorsichend. In welcher Weise dieselbe erfolgen wird, ob die Stein­­menderianer oder ihre Gegner das Feld behaupten werden, welche von den beiden Klub-Fraktionen an die Luft gefegt werden wird und welche und wie viele neue Klub-Formationen an die Stelle des bis­­herigen­ „Deutschen Klubs" treten werden, darüber lassen sich für den Augenblich nur Kombinationen anstellen, die übrigens angesichts der­ wohl als unvermeidlich anzusehenden Thatsache des nicht mehr aufzu­­haltenden Zusammenbruches des Deutschen Klubs ziemlich müig und nebensächli sein dürften. 2: — ik«deis1kä-cb.T en die parlam Elan Nefto új n uch die legte Ehre zu ermetjen haben. Viel Schmeichelhaftes werden die Nachrufe wohl nicht bringen ; Sym­­pathien hat sich der Jub auf seiner Seite und nach seiner Richtung erworben und mas seine Leistungen anbelangt, so sind dieselben, auch wenn man den allerbescheidensten Maßstab daran anlegt, stets tief unter jenem Niveau geblieben, auf welchem jede überhaupt ernst zu nehmende parlamentarische Partei und insbesondere eine Partei stehen muß, die mit so hochfliegenden Plänen, mit so lauten Versprechungen an das Licht der Oeffentlichkeit getreten ist, von allen ihren Zusagen, ob sie nun nationaler oder wirthschaftlicher Natur waren, hat sie aug nicht eine einzige erfüllt, ihr Tiasfo ist ein vollständiges, in ihrer­ ganzen Bilanz figurirt das einzige Aftivum, von allerdings sehr zweifelhaften Werthe, daß es ihr in verhältnißmäßig kurzer Zeit ge­­lungen ist, den im österreichischen ‘Parlamente bereichenden Ton in früher nicht­ für möglich gehaltener Weise zu verrohen und zu vere wildern. Von den Heldenthaten auf diesem Gebiete abgesehen sind die positiven Leistungen des Deutschen Klubs mit zwei Worten erschöpft ; sie reduziren sich auf die bekannte Bismarc-Resolution und auf den hoffentlich für immer beseitigten reaktionären Foregger’schen Breßgefeg-Entwurf. Damit ist sein Isnventar erschöpft und selbst der nachsichtigste Beurtheiler wird sich wohl kaum verhehlen können, daß diese beiden fragwürdigen Leistungen mit dem betäubenden Lärm, der zur Zeit der Gründung und während der Lebensdauer des Klubs geschlagen wurde, denn doch­ in einem kläglichen Mißverhältnisse stehen. € 3 wird daher wohl auf Niemand dem so rasch verblichenen Klub eine Thräne nachmweinen, mit einziger Ausnahme des publizistis­­chen Kluborgans, das übrigens durch seine bloße Griftenz den ersten Anstoß und die fortwährende Quelle zu Mißhelligkeiten im Klub bot. Das betreffende Organ spricht auch schon heute in sehr herabgestimm­­tem Tone das „ tiefste Bedauern“ darüber aus, „daß in einer Zeit ic­merer­­ Bedrängniß des Deutschthums in Oesterreich, in einer Zeit großer europäischer Verwidlungen eine derartige Verschiedenheit der Meinungen zum Ausdruck gekommen ist“. Diese elegische Stimmung ist vollständig begreiflich und wird gewiß von jedem Kenner der Ver­­hältnisse vollkommen gewürdigt werden. Das Verschwinden des Deutschen Klubs, des linken Flügels der Opposition in seiner bisherigen Gestalt — die Leute, die nicht einmal einen Klub von 40 Personen in Ordnung und Disziplin zu halten vermochten, wollten Oesterreich wegeneh­ren und regieren ! — wird geruß aug auf den anderen Flügel des deutsch-liberalen Lagers, den Deutschösterreichischen Klub nicht ohne eine gewisse Eidwirkung bleiben. Die antisemitische Fraktion der geborstenen parlamentarischen Bereinigung dürfte wohl von nun an, da sie sich weiter seinen Zwang aufzuerlegen braucht, ganz ungescheut eine Stoßtah­it gegen den Deutschösterreichischen Klub inauguriren; letterer hat aber auch mit der anderen Fraktion seinen Berührungspunkt mehr gemeinsam, als die Feindschaft gegen die Regierung, und wenn man die Kommentare der deutsch­ nationalen Provinzblätter liest, die rundheraus jagen, man habe gar sein Interesse daran, daß die K­onservativen Elemente der Zinsen mieder an’3 Ruder­ fommen und deren „ewige“ Minister- Kandidaten verhöhnen, dann wird man wohl sich der Einsicht nicht verfälteßen können, daß wenn wirklich die Fraktion Heilsberg oder richtiger die Fraktion Knok — denn Knok . it seit heute Vormittags der Obmann dieses Klub-Rumpfes — das gestern gestrichene „Freund­­ Ichaftliche” Einvernehmen mit dem Deutschösterreichischen Klub­ m wieder herzustellen "und „freundschaftliche“ Beziehungen anzuknüpfen suchen sollte, die Annahme solcher Offerte, das Eingehen auf eine derartige ganz passagere Ka­mpfeigenossenschaft für den Deutschösterreichisschen Klub einen sehr problematischen­ Gewinn bedeuten würde, wo. Wie immer man die Dinge anjehen mag, die Bhofiognomie der Linken hat seit gestern einen unverkennbaren hypofratischen Zug angenommen. 4 -«' dl I : zt den Telegrammen unseres im Deuts — Wie der „Buch. Kor." aus Wien telegraphisch ge­meldet wird, wurde Minister Präsident TiBa, der mit Staats­sekretär Taxiklovics und Ministerialrat de Wekerle hier mweilt, im Laufe des Vormittags, min. 10 Uhr, in einstündiger Windienz von Sr Majesttät empfangen — Mittags Fonferirte Minister-Präsident TiBa mit dem Minister des en demn Grafen Kalnoky und Geltionshei­m z5- eYyEenny — Um 2 Uhr Hatte Herr v. Tipa eine kurze Unter­redung mit dem Mickifter-Präsiden­ten Grafen Taaffe und votk" 3 bis 4 Uhr Nachmittags fand im Kriegsministerium unter Borsig des Grafen Ráthoth eine gemeinsame Ministerkonferenz statt,­ welcher, nebst den gemeinsamen Ministern noch die Minister- Präsidenten Tipa und Graf Taaffe, Minister a’ latere Baron Drezy und yimatzminister Dunajemwmsfti bei moönten. — Die Konferenz wird morgen eventuell auch­ unter Noris Sr. Majestät fortgefegt. — Minister-Präsident Tip­a beabsichtigt, morgen­abends nach Budapest zurüezureisen. —= Die reichstägige Liberale Partei hat heute unter dem PVorfige Gustan Bizs­oly 18 eine Konferenz gehalten, in welcher das Budget des Kultus- und Unterrichts-Ministeriums er­­ledigt wurde. Bei der Bost „Budapester Universität” erwähnte Minister Trefort die Baufälligkeit des alten Universitäts-Gebäu­­des und bemerkte, daß man den dort­­ herrschenden unhaltbaren­ Zu­­ständen möglichst bald i mlüffe. — Bei der Bos­ „Realschulen“ warf Julius Hor­­váth die Frage auf, ob es nicht zweckmäßig wäre, die Kronstädter Realschule nach einer anderen Gegend des Landes zu verlegen. — Minister Trefort wies auf Die k kommerzielle und imenstrierte Bedeutung Kronstadts für Siebenbürgen hin und fügte Hinzu, "daß erst nach noller Entwicklung dieser Neulregale die Wirkung derselben wird beurtheilt werden können. — Die übrigen Bosten dieses Budgets m wurden nach den vom Minister und vom Referenten Orpäagh ertheilten Aufklärungen im Sinne der Anträge des Sinanz-Qlus­­‚Schuffes angenommen, in der einen oder anderen Weise abhelfen« = Die reichstägige Unabhängigkeits- und Met und Dierziner- Partei beriet) in ihrer heutigen Konferenz über das Budget ve Kultur- und Unterrichts-Mi­­nis­teriumöd Im Auftrage der Barter wird im Abgeordneten­­hause Daniel Sranyi, welerdings seinen Beiblubantrag in An­­gelegenheit der Religionsfreiheit einbringen Ein Antrag in Sachen ver Zivilehe mird dezimalen nicht­ gestellt werden.­­ Rechtspreisgebungen steht,das Recht fortfnährend verletzt,ihre Macht­­ ausbreitet,die sich ersten Garantien der Wahlfreiheit schädigt und dass Land in die jetzige gefährliche und traur­e Lage gebracht,hat.Die­­s Achtundvierzigers und Unabhängigkeits­a­rtei hat ihre mahnende Stimme stets erhoben, wenn die Nation berufen war, über ihr, Shiejal zu entscheiden, sie hat es nie unterlassen, auf den Abgrund hinzumeisen, welcher sich vor dem Lande aufthun muß, wenn die Nation nit auf der vor 20 Jahren betretenen Bahn innehält und­ sich nit um die Fahne der achttundvierziger Prinzipien schaart. Während dieser 20 Jahre wurde das Recht der Nation, ihre auswärtigen und Heeres-Angelegenheiten nach eigenem Gutdünken zu erledigen, beeinträchtigt ;­ die Nation wurde zu dem bosnischen Unternehmen­­ und den mit demselben verbundenen schweren Opfern an­ Geld und Blut gezwungen; die Delegation hat die Schultern­ der­ Nation Bis zur Unerträglichkeit belastet und obgleich Schulden auf Schulden gehäuft wurden, sind unsere Finanzen der Krise immer näher genommen, werche uns jegt bedroht. Und in dieser Lage ummpöh­t sich der auswärtige Horizont! Komme mas da, molle, wir­ verirauen in die Lebenskraft der Nation. Um mieviel ruhiger wäre aber, das Baterland, wenn er seine Kräfte zur Stärkung der eigenen, Armee hätte verwenden­­­önnen? Auch die selbstständige Armee hätte Opfer erheirscht, allein mir hätten sie für uns selbst gebracht. Bei der staatlichen Selbstständigkeit hätte sich die Nation aber aug auf volkswirthschaftlichem Gebiete freier bewegen können. Zu einem gemeinsamen Zollgebiet mit Oesterreich verschmolzen,­­bat Ungarn seine Ver­ehrungssteuern nicht ausnügen künnen, sondern­­ zahlte Millionen an ein fremdes Land ; bei dem separaten­­ Zollgebiet­­ hätte die ungarische Industrie, noch gefragt auf den Heeresaus-,­rüstungsbedarf, fie mächtig entmwnckeln können. Ein blühender Handel und eine blühende­ndustrie hätten die Prosperität der Land­wirth­ , Schaft mächtig gefördert und so mitre ein blühendes, nationales‘ Leben entstanden. Zu diesen Zuständen kommt ein übermäßiges An­­wachsen der Zentralgewalt; zahlreiche Angelegenheiten, welche die­­ Garantien des richterlichen­­Berfahrens erheirschen, sind der obersten­­ Entscheidung einer Bartei-Regierung anheimgestellt. Aber durch starren Willen, Entschlosfenheit und Ausdauer kann die Nation sich des Alp­­bruches entledigen, der sie schon so lange am freien Muhmen hindert. Nur jenes Banner kann zu einer besseren Zukunft führen, um welches die Kämpfer für die Unabhängigkeit Ungarns ge­haart sind. Dieses­ Banner ist das Banner der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, und darauf steht geschrieben: Ungarn soll ein selbstständiger, un­­­abhängiger Staat sein, in welcher frei von jeder fremden Ein­­mengung seine Angelegenheiten selbst regle, volle Selbst­­­ständigkeit beid­e in der Zivil-Woministration, auf allen Gebieten des Kriegswesens, der F­inanzen, der internationalen Ber­ziehungen, der volfsmirthlschaftlichen Verhältnisse. Um dieses Banner mögen­ die Bürger sich schaaren. Die Prinzipien des Liberalismus, der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ,sind untrennbare Bestandt­theile des Programms dieser Partei. Diejenigen, welche im Gegen­­sat zu dieser Uederzeugung mit dem ‚Schlagworte der Unabhängigkeit ’ vor die Wahlbürger treten, aber die Ursachen der Uebel nicht in der staatsrechtlichen Grundlage und in den Fehlern der Regierung suchen, sondern in der Thätigkeit einer Mace oder einer Konfession , welche der staatsrechtlichen Frage eine untergeordnete Bedeutung betreffen­, bereit sind, die Thätigkeit der Kämpfer für die Unabhängigkeit zu schmächen, die leisten, wenn auch unwillkürlich, nur der regierenden­­ Partei Dienste. Diejenigen, welche die Unabhängigkeit und Selb­­­ständigkeit Ungarns wollen, müssen sie von dieser Partei abwenden, die sich zwar eine Unabhängigkeits-Partei nennt, jedoch zu den ein­­den der Vorkämpfer, für das Achtundvierziger Banner gehören. — ı Gegeben aus der zu Budapest am 12. oder 1887 gehaltenen Lisung , der reichstägigen Unabhängigkeits- und Achtundvierziger-Bartel. Unter­schrieben: Daniel Sranyi, Präsident. Theodor Matroniıdh, Schriftführer. Se ' .­­ ei . . i = Duch die vor einigen Tagen publizierte, vom­ 26. Jänner drtitte deutsche „Kriegs-Transport- Ordnung” wird die Bee­­nüsung der­ Eisenbahnen zu Militär-Transporten im­ Kriege, sowie die Abrechnung der Eisenbahnverwaltungen mit den Militärbehörden über die für follige Bewügung zu gewährenden Vergütungen für das ganze­ Deutsche Reich geregelt. Zur­ Mitwirkung bei­ Ausführung dieser Verordnung sind von Militär- Behörden berufen : das preußische Kriegsministerium, der Chef des preußischen Generalstabs, der (gegen­ ,­wärtig noch nicht emifü­vende) General-Inspekteur des Gruppen- und Eisenbahnunwesens mit den ihm unterstellten Behörden, die absendenden und empfangenden Militär-Behörden und Truppentheile, sowie Die Transportführer und die­ Intendanten­ von Zivilbehörden , das Reichs­eisenbahn-Amt, die Reichspost- und Telegraphenverwaltung und die Eisenbahnverwaltungen. Der Chef des Generalstabes für die lei­tenden Gesichtspunkte für die militärische Bewegung der Eisenbahnen im Kriege ertheilen und schon im Frieden die für dieselbe erforderlichen Vorbereitungen veranlassen. Nach Ausspruch einer Mobilmachung übt er, bezüglich des Eisenbahnmesens,die Obliegenheiten des General Im­perieurs des Etappen- und Gifenbahnwesens bis zu dessen Ein­­fegung aus und ertheilt demnächst dem Lebteren nach Bedarf Anmes­­sungen. Der General-nsperteur läßt den Gifenbahndienst für Kriegs­­zwecke duch­ den Chef des eld-Eisenbahnwesens (der bis zu seiner Ernennung dur den Chef der Eisenbahn-Abtheilung des General­­stabes vertreten wird) leiten, befiehlt Eintritt und Aufhören des Be­triebes nach dem Militär-Fahrplan und läßt den Reichs-Eisenbahn- Amte davon Nachricht geben. Auch theilt er die von militärischer­­ Seite gegen­ Eisenbahn-Vermwaltungen erhobenen Beschwerden dem Reichs-Eisenbahn-Amte mit und entscheidet über Beschwerden gegen­ Militär-Eisenbahnbehörden. Sofort nach Ausspruch der Mobilmachung " entsenden die betheiligten Landesregierungen " auf Grund vorgängiger Vereinbarung mit dem Reichs­eisenbahnAlmte fachverständige, mit den­ lofalen Einrichtungen­ des Eisenbahnbetriebes vertraute Kommissare nach dem Gike des Ersteren, welche über die betreffenden Einrichtun­­­­gen und­ örtlichen Verhältnisse Auskunft ertheilen und dem Reiche-­ Eisenbahn-Amt mit ihrem Rath zur Seite stehen, von diesem auch erforderlichenfalls mit der Ausführung der im militärischen Interesse­ zu treffenden Anordnungen unmittelbar betraut werden können. Was endlich den Staatssekretär des NeispostAm­tes betrifft, so tritt der­­selbe zur Sicherstellung des Wortbetriebes auf den Eisenbahnen für den Kriegsfall schon im Frieden mit dem Chef des Generalstabes der Armee durch einen zu bestellenden Vertreter ins Vernehmen, bereitet in gleicher Weise im rieden möglichst direkte telegraphische Verbin­­dungen z­wischen den Amtsjigen der Militär-Eisenbahnbehörden und von diesen zu den Amtssigen der Bevollmächtigten der Eisenbahn- Belastungen vor und bestellt für die Zi­ede der Kriegstransport- Ordnung mit Eintritt der Mobilmachung einen Vertreter bei jeder Linienr-Kommandantur. Es ist wohl kaum zweifelhaft, daß ein gutes­ Theil dieser jetzt in Wirksamkeit tretenden organisatorischen Anord­­­nungen auf die Vorarbeiten des verstorbenen Generals v. Brandenr­stein zurückzuführen is. —on. Brüs­fel, 11. Bebr. Drig-Knorr) ‚Der offizielle Notenwegfel zmifen Belgien und Eng­­land in der Angelegenheit der belgischen Nentralität liefert wieder ein lehrreiches Beispiel für die Schwäche und die Ohm­­macht des D­reieinigen Königreichs. Schon in der jüngsten bulga­­rischen Angelegenheit zeigte es sich Har und deutlich, daß England­ blog­fähig sei, diplomatische Noten abzusenden, billige Nachschläge zu­­ertheilen und platonische Prozesse zu erheben, aber vollständig, unfähig, ist, seinen tapferen Worten,auch tapfere Thaten folgen zu lassen. In der ganz gleichen Weise benimmt er England in der Frage der el­gischen Neutralität. Die jüngsten Kriegsgerüchte, welche die Gefahr eines K­onfliktes im Westen Europas als ziemlich nahegerückt erscheinen­­ließen, brachten den Politikern an der Themse plöglich eine gemisse­ Verpflichtung in Erinnerung, welche ihre Vorfahren am 19. April 1839 eingegangen waren, nämlich die Verpflichtung, die bel­gische Neutralität vor jeder ÜBerlegung zu Ähüsen im Kabinet von St. Yannes entstand darob große Besorgnis., Soeben war erst das englische Prestige in jämmerlichem Zustande aus der bulgarischen Affaire hervorgegangen und schon mar die wenig­ verlabende Aussicht vorhanden, sich in der belgischen Neutralitäts­­frage eine neue Blamage zu holen. Dem mußte vorgebeugt werden, und deshalb übernahmen Sir Charles Dik­e, der „Standard“, die „Morning Bolt“ und die übrigen N­egierungsblätter die Mission, der kommenden Weigerung Englands, die belgische Neutralität wirksam zu Schüßen, einigermaßen zu präludiren. Der eine erging fig in Eatuistischen Interpretationen des Vertrages vor 1839, dessen Bestand er leugnete. Der zweite übte sich in subtilen Unters­cheidungen zwischen Verlegung der Unabhängigkeit und Verlegung der Neutralität. Alle aber kamen zu dem : = Das Wlanifest Der Achtundvierziger­ und Unabe bännigkeits-Bartel, das wir in unserem heutigen Morgenblatte kurz flizzirten, liegt nun im , Egyetértés" im Wortlaute, vor. Wir entnehmen demselben Folgendes :­­ - ·die g·emäßigte Oppo ton zugefügt merde ral­nen Schluffe, , , ö j " I © 7

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