Pester Lloyd - Abendblatt, März 1887 (Jahrgang 34, nr. 48-73)

1887-03-26 / nr. 69

er (Einzelne Nummern 3 Tr. in all Tine kéz ne 9­ x­en, Bersschleißlofalen.) (Ü ? A 0 ve Kae ar a ee a a re — der vereinigte Dreier-Ausichug des Magnaten­ Hauses feste heute unter Vorlag des Kronhüters Sofer v. Szlávy (als Schriftführer fungirte Baron Nikolaus Viath) die Ber­handlung über den Gelegentwurf betreffend die Modifikation des Zoll­­tarifes fort. Seitens der Regierung waren an­wesend: Minister-präsident Tipa, Miister Széchényi und Staatssekretär Matle­ Eovits. Der Ausschuß acceptirte von der Gruppe XXI ange­­fangen den­ Gefegentwurf im Allgemeinen und in den Details. . Aus dem Reich­stage. Im Abgeordnetenhause gelangte heute eine Vorlage betreffend die Versorgung der Militär­­­witwen und -Waisen zur Verhandlung. Seitens des­­ Finanz-Ausschusses empfahl Ernst Daniel die Vorlage in der von den Ausschüsfen beantragten Fassung sammt dem Falffchen :Resolutions-Antrage zur Annahme, worauf Aurel Münnic: ‚den Standpunkt des Wehrausschusses und die vorgenommenen Rendes_ zungen in eingehender Weise vertrat. . — Eiten der gemäßigten Opposition sprach Johann Ho­­­anßElyn, der sich für die Vorlage fam­it dem Resolu­­tions-Antrage erklärte. Nur stellte er bezüglich des §. 36, der in­­ ihm­­ staatsrechtliche Bedenken erwedt, für die Spezialdebatte ein­­ Ammendement in Ausfit, von dessen Annahme er seine Partei ab­­hängig macht, ob sie in der dritten Lesung für oder gegen die Borz­lage stimmen werde. Sodann Sprach im Namen der äußersten Linken Hoitsy, da Zörs diese offizielle Mission Höflichst abgelehnt hatte. Hoitsy lehnte die Vorlage ab, weil er nichts Gemeinsames mehr haben wolle. Er bewüßte auch den Anlaß, um seinem Schmerze über die Antwort, melde der Honved-Minister vor Kurzem den Studenten entheilt, elegischen Ausdruch zu geben, was dem „Berge“ wohlgefiel. Mit den Bortednern polemisirend, suc­hte Nedner den Nachweis zu führen, dab die Offiziere materiell viel besser gestellt seien, als die derselben Diätenklasse entsprechenden Zivilbeamten. Nachdem er noch über die dem Gejegentwurfe beigelegte Tabelle betreffend das An­wachsen des Wehrtar­­fonds eine Reihe nicht sehr gelungener Wise gemacht, wandte er sich gegen den Resolutions-Antrag, der dem Gejege „rückwirfende” Kraft verleihen will, und reichte schließlich einen Beschlußantrag ein, dene gemäß der Honved-Minister aufgefordert wird,­­ einen, besondern , ® Gefegentwurf, über die Verfolgung der Honved-Witwen und -Waisen einzureichen. "Orb­in­ienfundixte seinem jüngeren Barteigen offen mit vandezza, worauf Bolongyi den Minister auffor- « | »­­ · begrüßt der­ Referent mit Freuden den Beschlußantrag,welcher­ der Fin·anz-·?lusschlcßdem·Hause unterbreitet;er ist überzeugt,daßs wenn die­ Regierung es fürs gut finden wird auf Grund dieses­ Beschluß­­antrages dem s·H·ause«Vor·schläge zu machen, «­selb’en bereitwillig annehmen werde.· · Referent kommt nun auf die beiden wesentlichen Modifika­­tionen zu sprechen,·welche genom·me·n­ hat.I Die eine betrifft die Pensionss Verzichtss Reserve.Es­­ wäre nicht gerecht noch billig,daß die betreffenden Witzen der Pension beraubt sein«solle11,schon deshalb nicht,weil sie ja"seinerzeit auf eine Sache verzichteten,die nicht erstirte.Darum hat der Auss «schuß den Punkt b)des§.Zindereise abgeändert,s daß nuriekte Witwe der Pension verlustig geht, die nach dem Inslebentreten dieses Gesetzes den Verzichtrevers ausstellt. Die andere­ wesentliche Modifikation bezieht sich auf jenes ·Red­·1t«der Witwen,·lautwelt­e1n—sie eventuell,wenn sie sich zum zweiten Male verehelichen,statt der Pension eine endgültige Abferti­­gung aussprechen dürfen.Obgleich dieses Recht der Witwen im chtl-Pennokdsgesetz anerkannt ist,zog der"Aixsfchuß doch in Betracht, daß·derZweck die­ser Vorlage,­die Zukunft der Militärwitwen­ und­­ Waisen zu’·sichern,durch die Ausfolgung der endgültigen Abfertigung leicht ilujorisch werden könnte, indem­ die Witwe nach dem Ableben ihres zweiten Gatten in vielen Fällen in die Lage kommen könnte, von Neuem um eine Pension oder­ um ein Gnadengehalt ansprechen zu müssen. Der Ausschuß hat­ sich daher bewogen gefühlt, das Recht auf die endgültige Abfertigung zu streichen und der Witwe blos das Recht vorzubehalten, daß ihre Pension von Neuem flüssig gemacht ‘werde. Nechter ‚vermeist schließlich noch auf die der Vorlage beige­­ fügte erschöpfende Motivirung und empfiehlt den Gelegentwurf zur Annahme. (Lebhafte Zustimmung.) a." Weiteres im Morgenblatte. der Wehmusschuß die­. der Wehr-Ausschuß an der Vorlage vors­­ i · · « no . für: "alle Budapest, 26. März. =. Die Stelle in der jüngsten Rede’ des Fürsten­ Bismarc, welche von den Gefahren einer „nicht. Langen Zeit" Handelt, hat nirgends einen so tiefen "Eindruch "gem­acht, wie an den europäischen Börsen. " Die politische Welt hat sich machgerade entwöhnt, aus den Aeußerungen­ des deutschen Kanzlers, gegenüber der­ Kritik ihr Recht werden zu lassen und sich gegenwärtig zu halten, daß Die zumeilen ganz widersprechenden Kundgebungen, welche der Fürst in kurzen Zeiträumen einander folgen läßt, nur: durch­ Motive, der Opportunität eingegeben , sein Tonnen. Es­ wäre aber nicht abzusehen, warum Europa, das mit seinen wirklichen Krisen genügend beschäftigt ist, eingebildeten Schmerzen des Deutschen Reiches aufkommen sollte. Während der Wahlcampagnie­­ beliebte es dem Kanzler, wie er­ vor drei Jahrzehnten in einem ähnlichen Falle jagte, „alle Hunde loszulassen, die bellen wollen,“ und­­ das Kon­zert, das in solcher Weise entstand, hat eine fürchterliche Deroute hervorgerufen­. Kaum waren die Wahlen zu Ende gegangen, da wurde für dem Geburtstag des Kaisers schönes Wetter nothwendig befunden und, sofort auch, mit ‚bewährter Meisterschaft, hergestellt. Wenige Stunden nach Verlauf­ des Kaiserfestes runzelt Fürst Bismarc neuerdings die Stirne­ und augenblicklich gerathen die Börsen aus Der­­ Saftung. In alledem Liegt nicht die geringste Raison, dem die Situation it zu dieser Stunde ganz Dieselbe " wie. vor vierzehn Tagen",, weder liegt ein Grund vor zu größerer Beunruhigung, noch findet eine erhöhte Sorglosigkeit in den Verhältnissen ein ausreichendes Motiv. Es hat sich absolut midig geändert. Die deutsch-französischen Beziehun­­gen­ sind in ihren wesentlichen Punkten selbstverständlich nicht von einem Tag auf den andern zu ändern; wer aber ‚in Derlei Dingen nach untergeordneten Erscheinungen urtheilt, wie z..B. die Berliner Reife des greifen Leileps oder Betheiligung Deutschlands an der Weltausstellung. Der könnte sich eben so gut irgend­einem andern. Hazardspiele anvertrauen. Um nur das Teptere,­­sehr­­ beliebte M­otiv zu­­ nehmen, war die Wiener Börse gestern verschnupft, weil Deutschland die französische Weltausstellung nicht beschiden werde, in Paris aber berichtete der „Figaro” zur­ selben Stunde, Deutschland werde die Ausstellung bestimmt beschiden und wahrscheinlich berrichte in Folge dessen auf der Pariser Börse goldige Frühlingsstimmung. Sie Wahrheit hat die Zusage oder Ablehnung der Beioidung der­ Anstellung mit der Erhaltung des Friedens sehr wenig zu th; die Elemente, welche bei Beurtheilung der großen Tagesfrage Westeuropas maßgebend sein Fünmen, sind Jeder­­mants vollauf bekannt. Ebenso ergeht es auch mit dem Orient. Die bulgarische Frage, die erste, Ursache der jenigen Komplikationen, steht nicht till, sie nimmt vielmehr ihre natürliche Entwicklung. Die Machthaber in Sophia weisen au­f die Unhaltbarkeit des gegenwärtigen Zustandes hin. Von einem Gesammtstande von 500 Offizieren hat Bulgarien seit dem 21. August 100 Offiziere verloren, die theils demissio­­nirten, theils verabschiedet wurden, theils auf der Richtstätte . Hinfanfen. Ein fünfter Theil­ des gesammten Standes ist Dem Rubel, zum Opfer gefallen im Laufe von nicht mehr als sechs Deonaten —­st es da zu verwundern, wenn man nicht weitere jede Monate auf eine Lösung warten will? In Folge dieser Umstände sind aber auch Die Offiziere und mit ihnen die Partei der undiplomatischen, radikalen Aktion zum maßgebenden Faktor der bulgarischen Politik geworden. Zu allen Ueberfluß ist auch das Schreiben Zaufow’s an den Großvezir vor die Oeffentlichkeit gelangt, welches eine tattische Ossupation Diteumeliens vorschlägt und einen Sturm von Entrüstung hervorgerufen hat. Während so auf diesem gefährlichsten Punkte die Krise fi in nächíter Zeit möglicherweise ver­­schärfen "könnte, haben die Mächte nur Ermahnungen ‚zur Geduld an die Regentschaft, von denen wir im Lautereise Bulgariens wie Europas w­ünschen, müssen, daß sie auf­­ fruchtbaren Boden fallen. Zu verbürgen vermag das aller­­dings Niemand und­ namentlic) die Neffe des Neiniszer- Präsidenten Radoslawoıp, des Chefs der Nadifaten, wird mit Besorgniß betrachtet. Alles das Dat irt jedoch nicht von heute und nicht von gestern.­­ Am 22. März, als Kaiser Wilhelm’ seinen Geburtstag feierte, haben die Bulgaren sich darum, nit behaglicher gefühlt und Die Niederlage der Partei Richter-Windthorst hat sie keineswegs berührt. Noch­­mals also,­ wer überhaupt ein Urtheil über politische Dinge haben will, der richte sich nach ständigen und positiven That­­sachen, nigt aber nach nebenjährlichen BVBor­ommunisten und all­menigsten nach) dem­ wechselnden Bedürfnissen der Deut:­scer Parlamentspositif ; wer das­ n­ich­t thut, der verliert nicht nur jeden Augenblick seine Ruhe, sondern — fiche die Erfahrungen der zjüngsten Wochen! — auchh noch sein Geld! derte,­­ fich) vor Allein bezüglich der, gegen ihn erhobenen Beschuldigung zu äußern,da er von der Antwort des Ministers sein ferneres Wer halten, gegenüber der Vorlage abhängig mache... Hierauf bemerkte aber der Präsident unter allgemei­­­ner Zustimm Ierung,daß­ es nicht angehe,solche Fragen zu stellen,wenn man­ weiß,daß in derselben Angelegen­heit eine Interpellation bereits­­ angemeldet ist. «Dies war nun das Signal · zu einer sehr erregten Szene­. Polönyi replizirte nämlich,daß er seine Anfrage mit Wissen und— «Willen des Interpellante11 stelle und daß er seine Anfrage aufrecht­"­erhalte,weil eine Interpellation erst binnen 70 Tagen zu beantworten sei.Aber der Präsid­ent beharrte trotz der wiederholten Re-« «monistrat«ionen Pollonyi 75 bei s seinem ursprünglichen Standpunkte selbst dann,als­ auch Mada­raß,selbstverständlich der­ Aeltere,die Partei Polü N­yi’s ergriffen hatte.­­. ." Zutti Schlusse beleuchtete noch herman die Vorlage vom Gesichtspun­kte des Radikalismus.Herman perhorresz irt den Krieg, das Militärutte folglich­ auch die Militärpensionen. Nach 1314 Uhr­ wurde endlich die Debatte abgebrochen,um­ für die Interpellationen Zeit zu gewinnen Der erste Interpellant war ein Somogyer Antisemit,der­ in rühren­der Rede die abenteuerliche Geschichte eines 17 jährigen­ So­­mogyer Mädchens erzählte,das im Mai vorigen Jahren das Opfer eines schrecklichen­ Verbrechens geworden,ohne daß die Behörden ihre Pflicht bezüglich­ der Erub­nis der Verbrecher gethan hätten.Und zwar stammt diese Konfivenz mit den Verbrechern daher,w«eil die­­,selben Juden­ sin­d.·Das arme Mädchen heißt Agnes Märke und N·emet-Egres ist ihr Geburtsort und die Fragen­ de anterpellan­­ten lauten:­­1·th der Minister geneigt,unter Zuziehun­g"des Ministers des Innern die pflichtvergessenen behördlichen Organ­e zur strengsten Ver­­antwortung zu ziehen und strengstens zu bestrafen?2-Jst er geneigt, sofort zu verfügen, daß dieses­ empörende Verbrechen auf den legalen Weg geleitet, folglic­h die strafgerichtliche­ Untersuchung­ sofort ein­geleitet werde, und, damit das Ergebniß der Untersuchung nicht ver" eitelt werde, die Angeklagten sofort in Untersuchungshaft " werden ? " Sodattikmotivirte.Meßlenys folgende Interpellation an den Honvedi Minister:­­ Yn Anbetracht der Zeitungsmittheilungen über die Antwort, welche der­ Herr Honvedminister angeblich der Deputation Der Schwefter-Universitäten in Betreff der Ablegung der Neserve-Offiziers­­"prüfung der Einjährig-Freiwilligen in ungarischer Sprache ertheilte, frage ich den Herrn Minister: ·. . 1.theswahr,daß sich der Minister dahin geäußert hat,er getraue sich den Vorschlag,daß die Prüfung in ungarischer Sprache abgelegt­ werden könnte,kompetenten Orths gar nicht vorzubringen. 2.Wer1neswahr ist­ aus welchen Motiven hat er seine Erklärun­g geschimpft?3.Wird er,im Falle,daß die Ablegung der Reserves Offizierss Prüfung in ungarischer Sprache bei der Armee unauss führbar wäre,Schrittethu 11,·da 111it Diejenigen,welche der deutschen Sprache nicht mächtig sin­d,Ihr Freiwill­igens Jahr bei der königlichen Ungarischen Honvedschaft abdienent und nach Ablegung der Offiziers-·« Prüfung alsfoiziere bei der Honvedschaft verbleiben­ können? Hierauf wurde die Sitzung umn 21X 4 Uhr geschlossen. * Präsident Thomas Pöchy eröffnet die Sigung des Abges­ord­netenhauses um 11 Uhr Vormittage. — Schriftführer : Tibmd, Bedethy, Förs. — Auf den­ Vinister­s Fauteuils : Trefort, Fejervary Fabiny, Baross Szédgényi, Bedefovid. , » Das­ Protokoll­ der letzten Sitzung wird verlesen sind authentizirt RE Die Petition des­ Torontäler Komitats in Angelegenheit des Handelsvertrages mit Rumänien geht an den Petitions-Ausschuß.­­­­ Präsident meldet, seitend des Honvedministeriums es General-Auditor Schober an­welend, in welcher die bei der Vorlage über die Versorgung der Militär-Witwen und -Waisen etwa nothwendigen Aufklärungen ertheilen werde. — Nikolaus­ Földvári legt den Bericht des ständigen Berifikations-Ausschusses vor, laut , welchem der­ im Bobróet Beczirte gewählte Abgeordnete Dr. Alexander Weferle­ mit Vorbehalt der üblichen 30 Tage zu­ verifiziren sei. (Zustimmung.) ·· Peter Matussa überreicht den Bericht des Justiz-Aus­­schusses in Angelegenheit der Novelle zur Advokaten­­ordnung. Die Vorlage wird seinerzeit auf die Tagesordnung gestellt werden. · Im Interpellationsbuche ist eine Interpellation Ludwig Meß­­kenys’s in Angelegenheit der Antwort des Honvedministers ai­ die Deputatioi­ der Universitätsjugen­d in Angelegenheit der Reserve- Offiziers- Prüfungen in ungarischer Sprache eingetragen. Die­nter­­pellation wird zum Schlusse der Sigung motiviert werden. Die Vorlage über die mit Chile abgeschlossene Konvention betreffend die Schadenerlag-Ansprüche der anläßlich des Strieges Chiles mit Peru und Bolivia geschädigten österreichischen und ungarischen Unterthanen wird in dritter Lesung angenommen. ‚Folgt die Verhandlung des Gefegentwurfes betref­­fend die Versorgung der Bitwmen und Baifen der Offiziere und Mannschaft der Armee der K­rieg­smarine der Landwehr und des Lande­sturmes. Referen­t des Finanz-Ausschusses­ Ernst Daniel verliert den (von uns mitgetheilten)Ausschußbericht und empfiehlt die Vorlage sam­­t dem«(von uns gleichfalls mitgetheilten)Beschlußantrage des Finanzs Ausschusses zur Annahm­e. f Aureleüunich hält es für seine Pfli­h­t,den Standpunkt des Wehrausschusses mit wenige­r Worten zu kennzeich­nen Die Vor­­lage beruht theils auf den Bestimmungen des§s.96.­A.XXY11. 1880,theils entspringt sie der Pflicht des Staates,für die Familien der Mitglieder der Wehrkraft auch für den Ball Sorge zu tragen, wenn das Familienoberhaupt, sei es­­ im Kriege, sei es im Grier den stirbt. ·Für die Versorgung der Mitglieder der gemeinsamen Armee und der Honveds of«thAI­I:1875.·Für ihrer twentizid Waisen ist jedoch blos nur zum Theil und provisorisch in GAXInndxxl:1882Vorsorge getroffen ohne daß jene Normen geschaffen worden wären,welche die Versorgung·deditmen1111d Wassext endgiltig regeln,indem den Letzteren nämlich blos von Faxl zu Fall Gnadengehälter oder­ Unterstützungen votixstmurdext Die endgültige Regelung dieser Frage konnte natürlich nicht lange ver­­zögert werden und mit Rücksicht darauf,dass der Militärtax-F011d, welchervathahrszahl zunimmt und·jetzt schon m­ehr als 11 Millionen beträgt,hat die Regierun­g die 8e1t·f1"11 gekom­men erachtet,um den vorliegenden Gesetzentwurf einzureichen.Wenn die Einreichung der Vorlage bislang verringert wurde,­sobaldkesse1ite 11 Grund darin,daß die Regierung auf die allgemeine Finanzlage des Landes Rücksicht nehmen mußte.Da aber zur Bedecku­ng der erfor­derlichen Beträge in dem Militärtastend eine Basis geschaffen­ wurde,welche die Ausfolgng des­ Pensionen ohne mehrere Geldopfer ermöglicht,kann Redner die Vorlage,welche eine langgefühlte Lücke ausfüllen wird, nur mit Freuden begrüßen. · ·.· Der Gesetzentwurf geht von zwei c­au­ptgesichtspunkten bei der Feststellu­n­g der Pensionen aus und bhetlt diese1n·sol·ch·eem,die uns bedingt zu bemilligen seien und in solche, deren Liquidirung von ges mijsen Ursachen abhängig gemacht wird. Unbedingt berechtigt zum Seniffe der Benfton­it jene Witive, deren Ehe nach dem bestehenden Ehenornativ innerhalb der festgestellten Anzahl geschlossen wurde, und dieser Um­stand ist maßgebend sowohl für die Offiziers-, wie für die Mannschafts-Waffen. Dagegen weicht der Gejekentwurf von diesen Bedingungen ab, wo er ausspricht, dad, ohne Nachsicht auf die Modalität des Abschlusses der Ehe, jede Witwe auf eine Pension, beziehungsweise jede Waise auf eine Versorgung Anspruc hat, deren Gatte, beziehungsweise Vater vor den Feinde gefallen oder in­folge einer dort­ erhaltenen Verwundung gestorben ft. Hier wird die Pension nue­ in dem erwähnten Sale von der erwähnten Ursache ab­­hängig gemat. · · ·· Die Durchführung der hier in Ansft·cht genom­nenen Verfu­­gungen wird dem Laxkdekei«11e11eue 11 finanziellen Lasten auf bürdem vorausgesetzt,daß der Friede nicht gestört werden wird.Aus der ministeriellen Motivirung geht hervor,daß der Bhixtärt als Fond diese Lasten nicht nur ertragen werde,sondern daß selbst und eit Falle, wenn ein kleinerer Krieg ausbrich­t,die in Folge desselben amtanchen de11 Mehrausgaben blos die Wirkung haben werden,die Ann­ahme des Militärtax-Fonds auf einige Jahre zum Stildstande zu bringen, ohne aber dem Lande neuere Lasten aufzubordern. Die in dem Gesetzentwurf zur Geltung kommenden Grundsätze sind im WCseb­lichen die nämlichen,melc­­e bei der Schaffumg des Zivile Pensionsgesetzes maßgebend waren.­Der Referent weist auf einen Umstand hin,der im Weh­rausschusse zur Sprache kam,aber erst iit dem vom Finanz-Ausschuß vorgeschlagenen Beschlußantrag esskte bestimmte Gestalt angenommen hat-Dieser­ Umstand ist die Frage der­ Rückmirksamkeit des Ge­setzes.Der­ Wehrau­sschu­ß hat gefühlt,wi­e billig es wäre,mindestens für die Zukunft derjenigen Witwen und Waisen­ zu sorgen,dessen Gatte,beziehuungsweise Vater schon derzeit im Genusse einer Pension steht.Die Angelegenheit wurde nur dess­halb fallen­gelassen­,weil der Ausschuß der Ansicht war,daßhie­­dur dem Lande eine neuere, erhebliche at erwacjen würde. Dodd (ie Majestät der König) ist, wie mal uns aus Wien berichtet, heute Früh um 50, Uhr in Begleitung des General Adjutanten B­o­p­p und des Geltionähers Bápay dort eingetroffen und hat sich sofort in Die Hofburg begeben. ..(Goldene Messe) Der "gr.-orient. Bischof von Karansebes, Johann BPopalu, wird demnächst sein fünfzig­­jähriges Briester-Subildum feiern, zu welchem bereits Vorbereitungen getroffen werden. ... Tagesweuigkeiten, je ; Bon Mitgliede des Magnatenhauses, ‚Brot Dr. Julius Raus) erhalten wir die folgenden Zeilen mit der Bitte um Veröffentlichung: „Die auf Grund der „Budapester Korrespondenz“ im­ heutigen "Morgenblatte des „Bester Lloyd“ erschienene Mittheilung betreffs der­­ gestrigen Sagung der Finanz Kommission des Magnatenhauses entbehrt, was die Reproduktion meiner Aeußerungen anbelangt, so­wohl der­ faßlichen als auch der formellen Richtigkeit.“ 2 Budapest, 26. März 1887. Hochachtungsvoll­­ Dr.I.Kautz. (Gede­nkf­eier für Kraszewski.Heute Vor­­mittags fand in der Innerstädter Franziskanerkirche ein von dem hiesigen Polenverein veranstaltetes Requiem für den jüngst verstor­­benen polnischen SchriftstellerJ Kraszewski statt.Die Mit­­glieders des Polenvereins waren­ unter Führung ihres­ Präsidenten Ludwig Stempun nahezu vollzählig erschienen und legten einen prachtvollen Kranz auf den in der Mitte des Kirchenschiffes a Mitten un­d mit­­ zahlreichen Wachslichtern umgebenen Katafalk niedm.Aus der Trauerfeier nahm­ auch der gegenwärtig in Budapest weilende General Klapkatheil.Unter den Mitgliedern der­ hiesi­­gen Polenkolonie ist eine Sammlungsmane,deren Erträgniß dem Fond zur Beichtu­ng eines Grabdenkmals für den illustren­ Schrift­­­steller z­ugefü­hrt werden soll­.Heute Abends wird im Lokale des Polesn­ereins eine solenne Gedenkfeier arr angirt,bei welcher Gelegens­heit Herr Galan­dy die Bedeutung K­raszewssz als Schriftsteller und Batriot in einer Rede charakterisiren und die Damen Miel­­niczky und Novaczka Gedichte von­ Kraszewski deklami­­rendverde1 1. (Landes-Konferenz der­ Gewerbe­­genossenschaften.­Heute um Ruhr Vormittags wurden die Berathungen der Gewerbetreibenden im Saale des neuen Nach­­bauses fortgesegt. Nachdem der Präsident Karl Rath die Sitzung eröffnet hatte,s w­urde an Stelle des am Erscheinen­ verhinderten Vizepräsi­­denten Johann Kristhörr Ludwig,Mathe gewählt.Hierauf ging dem zum KIL Punkte der Tagesordnung über,zudem durch die Großwardeitzer Gewerbegenossenschaft gestellten Antrage betreffend die legale und per­­anente Einhebung vonl­jährliche­r Lehrlingsgebühren zum Ersatze der durch die Aufnahme und den­ Frei­spruch der Lehrlinge verursachten Kosten-Dieser Antrag wurde mit­ dem von Eugen,Deil in Vorschlag gebrachten LiIne II dem­ent acceptirt­­es«.­116ge11«diese,Gebühr­en in die Kasse der Genossenschaften ein­­gezahlt un­d die bei dem Verfahren1(Aufn­ahme und Freispruch) entstehenden Auslagel­ von­ der Gem­einde,respektive der politischen Behörde gedeckt werden.Folgt der IV-Pun­kt:Der Vorschlag der Losonczer Gemerbegenossenschaft,der einhe­itliche Voll­­zug des§.«140,des Gewerbegesetzes und die Anfertigung eines darauf bezüglichen Muster­­status-Das von­ Adam­­ Busbak vorgelegte Musterstatut wurde von Moriz Gelleri mit Folgendem ergänzt:»Jeder Gewerbegenossenschaft steht das Recht zw für die einzelne Industries­zweige das Minimum­ der Lehrlingszeit festzusetzen und ist der freigesprochene Lehrling verpflichtet,an der Arbeiters Ausstellung theilzunehmen.«——Der Antrag wurde m­ ist der vorstehenden Er­­gänzung von der Versammlung­ angenom­­en.Hierauf übernahm Herr Mitdrony den Vorsitz.N1111 ging die Konferenz auf den V.Punkt:»Festsetzung eines Normativs zur Abstellun­g«der Hindernisse hinsichtlich der Errichtung von­ Hilfskassen­ der Gewerbe­­genossensschaften«über-In dieser Beziehung waren s-wer Anträge eingebracht wordenx von Seite der Acadex Gewerbe­­genossen­schaft 1 und seitens­ des Szegedinerlettendec­ereins der gewerbetreibenden Jugend,welch letzterer Antrag bekundet-Hanf die Einbeziehung der Verein­eder gewerbetreibettdett Jugend reflektivt. Die Anträge schlagenI vor,um die Regierung·das­·brsuchen zu Stellen, den von der Unterfrügung­ der Sabrissarbeiter und der Gehilfen handelnden Gelegentwurf der Legislative je eher zu unterbreiten. Die beiden Anträge wurden vereinigt und mit einer­ Uebergangs - Verfügung erweitert angenom­­men. Der kette Gegenstand der heutigen Berathung war: Die V­er­­handlung über den Wirkungsfreid des ge­­werbebeh­ördlichen Kommissärs gegenüber den Ge­werbegenosfenschaften. Mach kurzer Debatte wurden die von der Matter Gewerbegenossenschaft und dem Buda­­dester gewerbebehördlichen Kommissär eingereichten Beischlüsse accep­­tirt, denen zufolge zur Inspizirung der Fabriken die Insstitution von Fabrits-Aufsehern an Stelle der gewerbebehördlichen Kommissäre ins Leben gerufen und in jenen Fächern,“ wo Gewerbegenossenschaften gewerbebehördlichen Kommissäre auf die gewerbegenossenschaftlichen Kommissäre übertragen werden sollen. Die Versammlung wurde" hierauf um "1217. Uhr Mittags auf 3 Uhr Nachmittags vertagt. " Bom Rolfstheate­r) Der neue Bahtvertrag mit dem­ Direktor des D Volfstheaters Mittags unterzeichnet. Seitens Ludwig der ?­­« · wurde heute Stadt­intervenirten hiebei Bürgermeister Rammermayer, Obernotäror Martus und zwei Mitglieder der Volkstheater-Kommission. Die Beglaubigung erfolgte für den Königlichen Notar Steinbach,­ Bon Rohusspitale) Ober-Bürgermeister Rath hat heute den Primararzt im Rohusspitale und Direktor des Elisa­­bethspitales von Mathen Kreuze, Dr. Ludwig Lanny, mit der provisorischen Leitung des Rochusspitals betraut. Die Wahl des Herrn Ober-Bürgermeisters fiel auf diesen ausgezeichneten Arzt vor­­nehmlic aus dem Grunde, weil zu der interististischen Dirertionst fügeung keiner von Denjenigen­ berufen werden sollte, der bei der definitiven Belegung der Direktorsstele in Kombination zu kommen vermöchte und Dr. Janny die bestimmte Erklärung abgegeben hatte, auf die fragliche Stelle nicht zu verbeitigen. Die Uebernahm­e der Direktions-Agenden hat am 1. April zu erfolgen, worauf Dr. Deb­­hardt sofort als Oberphysicus installiet werden wird. Die Konkurs­­ausschreibung betreffs der definitiven Belegung der Spitals-Direktion wird in einer der nächsten Nummern des Amtsblattes erscheinen. (Die hauptstädtischen Bezirksärzte und Todtenbeihauer) machten heute in corpore dem pensionirten Oberphysicus Dr. Gregor Batrubany ihre Abschiedspilite. Von der zweiten chirurgischen Klinik­ Der Minister des Innern hat den Beschluß des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses, wonach die chirurgische Klinik des­ Professors Dr. Quiniczer noch für weitere fünf Jahre im Nochusspital zu belassen ist, genehmigt. „betreffend mehrere Lieferungen für die Die Spitalskommission­ hielt heute unter Worfi des Magistratsrathes Lang eine Sigung, im welcher die Offerte · linksseitien Spitäler·"« handelt·wurden.In Betreff der Lieferung von Wäsche und Bettzeng hatte die­ Firma Brüder Jerusalem, betreffend die nöthigen Roben die Gácser Tuchfabri und­ bezüglich der Pantoffeln Hofer Nekvenyi das billigste Doffert. Der Antrag des Oberphysikus Dr. Gebhardt, daß auch im Rochusspital zur Krankenpflege, Besorgung der Küche u. dgl. Nonnen verwendet werden mögen, wird von der Kom­missio befürwortet und der Magistrat ersucht, bei der Oberin der Barm­ 50—60 Nonnen überlassen werden können. Da erst Ende vom­ Sadres’ hinsichtlich der dreijährigen Kostlieferung fr das Rochuss­­pital ein Vertrag abgeschlossen worden ist, so müßte im alle ber “herzigen Schweitern in Graz anzufragen,­­ ob für das Rochusspital Verwendung von Nonnen dieser Vertrag dahin modifiziert werden , dab der betreffende Unternehmer statt der Ko­­ "(so wie im Wen­der-Spital) zu liefern hätte, treffend die Verpachtung des alten Wettrennpfanes an Wiese, wurde . (Verpachtungen) Die Offertverhandlung betreffend die Einhebung­ des Plag- und Standgeldes im Stadtwäldchen und der für den 4. April ausgeschrieben. (Studentenversammlung)Eine Deputatistik der Universitätsjugend unterbreitete heute in den Mittagsstunden d D­er­ Stadthauptmannschaft die schriftliche Anzeige, daß für morger Nachmittags 3 Uhr in die Gartenloyalitäten Seminargasse Nr. 4 eine­ allgemeine Studentenversammlung einberufen wurde. Die Polizei bat die Abhaltung der Versammlung gestattet.­­ ·((Hine engl·ische Hochzeit in Budape·ft.).k­­der htesigerx anglikanischen Kirche hat auf jüngsten Sonntag sie« Trauung des Trainers des Herrn Ernst v.Blaskov­ich,der Mr.Robert Smart-nnc­.M­ 1ß·-Chapman statt gefun dem Zahlreich­e.Berufs­genossen des Bräutigants waren anwesend;Bei­­­­stände waren Mr. Peter Brice und der bekannte Sodey Busby, Brautführer Me. Fries (unter dem Namen „Hank­“ als einer der brillantesten Steeple-Chase-Nester bekannt) und Mr. Metcalf Der Trauung folgte ein Diner, nach welchem die anderen Engländer mit echt ungarischem Glan C3ardas tanzten. ----.—·.·,-, (D·te·Frer·t·vt·lligeRettungsgetelklich askftt).« hält morgen ihre konstitierende Versammlung;es sind auch Dieß­en -jenigen gern gesehen, die aus DVersehen seine Einladung erhalt haben sollten und sich für die Angelegenheit interefsi­en.­ Aus unglücklicher Liebe) Die aus Anna-Guháta gebürtige 2djährige Dienstmagd Fanny Kramarik trank heute Früh in ihrem Quartier, Bendelingaffe Nr. 22, eine Phosphorlösung und wurde in schwer verlegtem Zustande ins Spital auf der Wel­der­­straße überführt. Unglückliche Liebe bildet das Motiv der That. Feuer.­ Heute Vormittags kragt in der Trodenkammer der Schuller’schen Rappendedelfabrik ein Feuer aus, welches von dem Fabrikspersonal sofort im Gntstehen wahrgenommen und noch vor Ankunft der Feuerwehr gelöscht wurde. (Auf der Reise gestorben.)A11120.d.ifti»n».. Fiume Frau Irma Rosenberg geb. Fleishmann im 21. Lebens­jahre gestorben. Frau ofenberg war auf der Reise von Budapest nach Abazzia begriffen, um dort ihre zerrüttete Gesundheit heraus­stellen, sie mußte aber in Folge der Schneeverwehungen in Fiume zurückbleiben,­ wo sie vom Zode­ ereilt wurde. (Gin. lebensmüder Handherr.) vernahm den Sp­ann Die: · · , > genommen .thätig sind,die Anenden der Erva ft nur die Lebensmitt­els im | .· ő , 3 Theater Für Heute, Sont­tag, 26. März Nat­i­o­­naltheater: »Egy szegény ifju története. — Königliches Opernhaus: :Gioconduc. — Pestungstheater: geschlossen. — Volkstheater: »Bärsonyuram..— Deutsches : Theater: „Aria und Messalina”. J«.I­­ Gerichtstyh­alle.­­ Asecchifiische Pläne, Original-Lesegr­amm des „Bester Lloyd”] Wien, 26. März. (Sechhjiter V­erhandlungstag.) Zu Beginn der Sitzung konstatirt Präsiden­t Holzinger auf die Bitte des Angeklagten Höfermeier,daß diesem vom s. Untersuchungsrichter ein Zeugniß über dessen Besserungsfähigkeit mitgegeben wurde,ferner daß den flüchtigen Mitschuldiger1 Koci,«j­­, Wanek und Csermak Steckbriefe nachgeschickt wurden.· Staatsanwalt Pelser leitet sein Plaidoyer mit de Ausdruck des Bedauern­s darüber ei11,daß die herrliche­r Errungen­s« schaften der modernen Kultur auf dem Gebiete der Wissenschaft von" einzelnen Verbindungen in­ so fürchterlicher Weise verwendet werden. Die Verbindung,zu welcher die Angeklagte 11·zähle 11,sei Ende der siebziger Jahre aus deI­r Kreise der Sozialisten­ hervorgegangen, damals begann die Propagan­da auf das Gebiet der Gewalt­ z­­thätigkeiten hinüber zugreifekr un­d der Schlachtruf:·,,Prole-·’ tarier aller Länder vereinigt·E­uchl«fan·di11trauriger Weise·.’ allenthalben ein Echo-Nicht um die Erlangung poli­­­tischer Rechte und Freiheiten­ handelte es sich m­ehr,sondern­ es war ein Kampfmm Hirngespinnfte,ein Kampf gegen die Gesells­ schaft,unversöhnlich bis auf’s Messer-Der öffentliche Ankl­äger geht nun zur Erörterung der den Angeklagten zur­ Last gelegten Hand­­lungen­ undzanrörterung der Schuld jedes Einzelnen über.Diesem Theil seines Plaidoyers fe11det er die Bemerkung voraus,­daß sogar auf Grund der Geständnisse der Angeklagten­ den Verbrecher anarchistische Bestrebungen zu Grunde liegen.Der­ Staatsanwalt hält die Anklage ihrem vollen Umfange11a·ck)aufrecht und beantragt mit Rücksicht auf die Gefährlichkeit der Gesinnung der Angeklagten und selbst bei Berücksichtigung aller mildernden Umstände einen hohen Strafsatz und um spätere Stellung unter quizei-Aufsicht2s« die erste Gruppe Schustaczet,Hospodsky und Friedmannj in der Dauer von­ fünf bis zet Jahren.Für Zoppot«hand-INDI­­­ ham y, angeklagt des Diebstahlsversuches, beantragt Dr. Belfer ein Strafausmaß innerhalb fünf bis zehn Jahren. Raspart und Wamrm­et hält der Staatsanwalt des Diebstahlsversuches ebenso überwiesen als Bülacyer der Verleitung zum Naube; er bez hält sich jedoch vor, den Strafantrag nach Besprechung der Fasten (Berbrechen der Brandlegung und gegen das Sprengstoffgeset), deren die Obgenannten gleichfalls schuldig sind, zu Stellen. Am Schlufse seiner Ausführungen meint der Staatsanwalt, daß für alle an der Brandlegung Betheiligten nach dem Gehege die Strafe des lebens­­langen schweren Keffers zutreffe. Erschwerend bei den meisten An­geklagten sei die Konkurrenz mehrfacher anderer Verbrechen. Doch gebe es an manche mildernde Umstände. ch überlasfe es nun — su schließt der Staatsanwalt — der Weisheit des hohen Gerichtshofes, die entsprechende Strafe als Sühne für die begangenen Verbrechen­ zu finden. So schwer­ auch das V­ershhulden und so sch­wer auch Die Buße, so werden doch die Schuldigen bei diesem hohen Tribunale eine leidenschaftslose und gerechte Beurtheilung finden und wir Alle beugen uns vor der Majestät des Gewebes. ,, Die Verhandluug dauert fort. Die Affaire der Budapester Zahntcelm­isker.In der heutigent fortsetzungsweisen Verhandlung wurden auch die vorgela­­­denen Sachverständigen und­ Zeugen vernommen.Auf dem Gerichtsst­tische befindet sich eine stattliche Kollektion von­ Zakige 11,Zahnfüllern, Zahnbohrern Exkavatoren und anderen Plou­xdir-Instrumenten von solc)erschreckender Gestalt,daß alle hohle 11 Zähne im Saalem ihre Grundfesten erbebten. · ·· ·· Der Angeklagte Josef Barna gebt bezüglich der zberxhw· saifirtete Instrumente Au­ffchluß und erklärt unter Andere­n,daß·er­­ mir falsche Zähne zu plombiren pflege und geschehe ·dres··« zu ben Zwede, damit man nicht merke, daß der Zahn falsch sei. Sämmtliche Instrumente habe er lediglich zu technischen Umweden bewußt. 7 Angeklagter Ju­lius Molezar gibt an,daß er die bed­bnx’s konfiszirten Zangen zum Reißen der Zähne benütze.Er b·etracht·e·’ch". übrigens als Rigorosant,da er vom­ Kultus-­und Motterrechtsmanx die Bewilligung erhalten habe,die zahnärztliche Prüfung abzulegen In Ermanglung eines Vertheidigers bringt er sein Platdoyer·­fe· vor,indem er sich auf seinen gutenk Glauben beruft,wonach-’e·r---..ckn·­im Jahre 1879 mit einem zahnärztlichen­Di·plom·versehe·nausAan zurückgekehrt war. Als er die Nostrifikation seines Diploms anitre wurde sein Gesuch mit dem Bemerken zurückgewiesen, daß sein Dipl nicht mit der Legalisirungstrausel des amerikanischen Konsuls­­ sehen sei. Später habe er auc­­ dies nachgeholt. Die Ministerial-­­ordnung, welche bestimmt, daß dies Doktoren der Medizin operat Arbeiten verrichten dürfen, wurde im Jahre 1878 erlgffen, bab fa Jó «

Next