Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1887 (Jahrgang 34, nr. 223-247)

1887-10-01 / nr. 223

ve - nn $ PE (Einzelne Nummern 3 Er. in allen Berichleiflokalen.) . " Budapeft, 1. Oktober. = Die Eile, in welcher der türk­ssche Botschaf­­ter in Petersburg seinen kaum -angetretenen Urlaub unterbrechen und nach­ Petersburg zurückeirren mußte, läßt darauf schliegen, Daß im gegenwärtigen blide wichtige Verhandlungen Pforte und Rußland in der Schwebe sind. Schalir Bajda hat sich vor einigen Tagen von nach Yalta begeben, um dort seinen Urlaub zu ex tele­­graphisch von seiner Regierung die Drdre erhielt, sofort auf seinen Worten zurü­czukehren. Er ist der Auseinanderlegungen, die v. Giers zu pflegen hat, ist vorderhand Augen­­er war jedoch kaum in der Krim angekommen, als der Petersburg verbringen , auch thatfächlich am 29. wieder in Petersburg eingetroffen. Ueber den Juhalt mit Herrn nichts bekannt, und man ist in dieser Hinsicht ausschließlich auf die Telegramme aus Konstantinopel angewiesen, die gerade rehhr ziemlich dürf­­tig einlaufen. Die Regierungen der Signatarmächte, die wahrscheinlich über das, was zwischen Konstantinopel und­­ Petersburg vorgeht, nicht viel besser als _ Die Zeitungen unterrichtet sind, ziehe aus dieser Situation min­­destens den einen Bortheil, daß sie nicht gezwungen sind, über die bulgarischen Schwierigkeiten und über die zur Sa­­ni­ung derselben aufgetauchten Borschläge eine Meinung ab­­zugeben. Sie hatten es bisher überhaupt nicht nöthig, ihre Stellung offiziell zu marktwen. Selbst der ursprüng­­liche zufrü­he Antrag bezüglig der Mission des Generals Ernest h­at nur vertraulich zur Erörterung gelangt und die in Dieser Hinsicht stattgehabten Sonderungen genügten fon, Die Pforte zu Der Meberzeugung zu bringen, daß dieser A­f­­trag seine Aussicht habe, die Zustimmung alter Mächte zu erhalten. Die genaue Formulivung . Dieses Antrages it jedoch, der Mächten niemals zur Kenntniß gebracht worden und daher ist es­ auch erblärlich, daß die deutsche Negierung in ihrer der Vforte ertheilten Antwort jagen konnte, sie fenne den Borschlag gar nicht, für welchen die Pforte ihre Unterstüßung erbitte.­­ Bei ihrem unaufhalt­enen Bordringen in Zentral Asien stößt Die tuffische Macht nunmehr auf Schwierig­­keiten bei der Bevölkerung selbst, bei der sie­ sich als Kultur­­trägerin einführt. Petersburger Journale bringen Berichte aus Bokhara, welche Mancherlei über die Erregung der hei­­mischen­­ Bevölkerung dieses Khanates angesichts der Er­­bang der zen­tralartanischen Eisenbahn zu erzählen wissen.­­ Die Bevölkerung soll von einer wahren Panik ergriffen sein und voll Imdignation gegen den Emir, der nach ihrer Au­­fbauung dem Eindringen­ der Nien unthätig zugesehen habe. Allgemein wird das Gerücht verbreitet, daß der Emir sein Land und sein Belt an Rußland verkauft habe. erzählt auch, der Bruder des­ Emirs sei­zt zu frü­he Militär­­dienste getreten und siehe im Begriffe, den orthodoxen Glau­­ben anzunehmen. Der Stlerus von Borhara sucht diese Stimmung gegen den Emir auszubeuten, den er als einen Feind des wahren Glaubens bezeichnet. Angeblich werde in dieser Weise für den prätendenten­prinzen Katta Jura der Boden geebnet, der Bevett sein soll, das Land unter englis­chen Schuß zu stellen. Wie viel an Diesen Dingen wahr ist, mag immerhin dahingestellt bleiben ; so viel at gewik, dab. Rußland duch den. Widerstand der Stämme von ‚Borbara, sich nicht einschüchtern lassen wird, seine Pläne in Zentral Migu zu verfolgen und bis ans Ende zu führen. Die zentralasiatische Bahır, " Dieses wirklich, große Werk­ der russischen­ Staatsfunft, wird ausgebaut werden, ob die Be­völkerung ‚von Boshara daran... Gefallen findet oder nicht. An gewissem Sinne ist es recht würschenswerth, daß Naß­­land seine Aufmerksamkeit in vollem Maße auf Zentral­ After konzentrirt; dort hat es im Wahrheit‘ eine kulturelle Mission und dort winken ihm auch Erfolge. Gringmitglied, die zweite Kal Bogany (ord.), Bitter Bez­ez­védy (Erf), die dritte Merander Drbagh (ord.), Michael­­ Í .Hagara (Cr), die e vierte Alos G 3 él­­­­ ord.), Baron Mler­us Nopcsa (Erf.),die fünfte Géza Nafovkty (ord.), Edmund Gajáry (Er), die sechste Karl Badnay (ord.), Zoltar Kállay (Erf.), die siebente Ladislaus Boffányi (or.), Georg Surth (Erf.), die achte Merander Kördfi (ord.), Bela Goda (Erf), Die neunte Merander Ullmann (ord.), Ludwig 3­eb­t (Griagm­itglied). Graf Gabriel Kårolyi,der Abgeordnete von Stuhlweißen­­burg,hat sein Mandat bisher noch nicht eingereicht,er konnte daher in keine Sektion eingereiht werden.Gegen sein Mandat wurde aber bereits eine Petition eingereicht. Schaliv zwischen Pasha Man. — das Amtsblatt publisiet heute die folgenden, auf die Mentraer und Srafid-Szerenyer Obergespanschaften bezüglichen allerhöchsten Entschliegungen : In Folge einer Vorlage Meines mit der provisorischen Lei­­tung des Ministeriums des iımern betrauten ungarischen Ministers um Meine Berson enthebe Ich den Obergespan des Neograder und Trentzaer K­omitats Grafen Abraham Gyürkfy — unter Be­waffung in seiner Stelle als Obergespan des Neograder Komitats — von der Stelle eines Obergespans des Neutraer Komitats und er­­nenne zum Obergespan Dieses Komitat den Bizegespan desselben Kultus Szalavupin. — Gegeben zu Buda­p­est am 29. September 1887. Franz Josef m. p. Barosr Bdla Orczsjn1.p. In Folge einer Vorlage Meines mit der provisorische Leitung­­­ des Ministerium­s des­ Innern betraut 911,ungarischen Ministerium Meine Personerneunerchdenks.Rat1s­ Emerich Jakabffy, Vizegespa­ ldezs Krasz-Szöre·1112er Komitats,zum Obergespan dieses Komitats. Gegeben zu Budap­est am 29. September 1887. Jan; Sofer m. p. Baron Béla Driezym.p. — Die V­erifications­-Sektionen des Abgeordnetenhauses haben sich heute Vormittags um 10 Uhr konstituirt. Gewählt werden: I. Sektion,, Präsident: Raul Daniel, Schriftführer: Georg Szab­lomäary; II. Sektion, Präsident:­ Wil­­helm Zstamondy, Schriftführer: Bela Hertelendy; II. Sek­tion, Präfident: Graf Ladislaus Csaty, Schriftführer: Stefan Boinics; IV. Sektion, Präsident: Koloman Széll, Schriftfüh­rer: Merius Benedet; Sektion, P­räsident: Graf Bela Banffy, Schriftführer: Béla &savofjn; VI. Sektion, Präsident : Béla Kralit, Schriftführer: Rittor Molnár; VII. Sektion, Prö­­sident: Sulius Horvath, Schriftführer: Aurel Münntich; VIII. Sektion, P­räsident: Graf Ludwig Ticha, Schriftführer: Oliver Szlávy; IX. Sektion, P­räsident: Thomas Pohy, Schriftführer: Nikolaus Földváry. új 4 . Die Sektionen haben sogleich das Verifikationsverfahren ein­ Die geleitet. . . . Die I. Sektion verifizirte die IX. Sektion. Gegen Michael Kende­ll eine Petition eingereicht worden, weshalb die Wahl dieses Abgeordneten in die Kategorie litera C ranghrt wurde. Die übrigen Protokolle sind in Ordnung befunden worden. ·» Die IL Sektion verifizirte die 1.Sektion.Izu-Protokolle wurden izI Ordnung befunden. , Die IIL Sektion­ verifizirte die 11.Sektion­ Gegeiksudwig ;Sza«bömid Béla Hertelendyfind Petitionencit:gerpeck­t,1pes;­­halsb ihre Wah­l in die Kategorie litera cremgirt wurde.Die übrigeit­s Protokolle waren i11 Ordnung. » .Die IV.Sektion verifizirte dielIL Sektion.Das noch »Form und­ Inhaltmangel»hatte Mattdat Desider Jsaak swufxhejm die Kategorie litera B vangirt. Gegen Desider Gulacs i ir eine Petition eingereicht worden, weshalb seine Wahl in die Kategorie litera C rangirt wurde. « Die V.Sektio 11 verifizirte dielv.Sektion.Gegen Paul Hoi­sij liegt eine Petition vor,wess­ alb seineciblsub»lit.c ran­girtt wurde.Alle ü­brigen Mandate sind in Ordnung befunden worden- Die VI.Sektion verifizirte die Mandate waren in Ordnung. XVI-Minn-Sämmtliche ee Die VII. Sektion hat sämmtliche Mandate der Mitglieder der VI. Sektion unbeanstandet gefu­nden. « Die VIII.,si­ J.ekt­io­nverifizirte die Mandate der vIl(Zekxiext. Gegenzsweissjiandate,des Grafanugancjzci­ und John 1191 Hock’s1vurde:r Petitionen eingereichx die Machatemurd mist die Kategorie Jiterac)eingereiht. Die lecktion vexifizirte die Mandatedcill LZekumL Gegetr"das"9)ka11dat Heinrich Eles’1vurde auf 3 formellen­­und weil gegetr dasselbe eine Petition eingereicht worden ist(settens der Sektion ein Einvand erhobenx ec­ wurde in dies sjategorreliterir d)eingereiht. ’ sp, Die einzelnen Sektionen haben in die ständigen Verifikatums- "Kommissionen die folgenden Abgeordneten gewählt: Die erste Cel­­etion Johann Ra 5y als ordentliches und Michael Maurer als Gründen . ? + Aus dem­ Reichstage. Präsident Judex Curiae Baron Paul Senuyey eröffnet die Sisgung des Magnatenhauses für­ nach 11 Uhr Vormittags. — As Schriftführer fungiren: Baron Soft Rudnyankty, Graf August Zihy, Markgraf Eduard Ballavicini, Graf Ludwig Zichy: Ferraris. — Don Seite der Regierung an­­wesend: Baron Drezy, Baron Fejérváry. Präsident meldet, daß die Verifilations-Kommission sich ton stituirt, ven Kronhüter Soref Szlávy zum Präsidenten, den Baron Eugen Nyáry zum Schriftführer gewählt habe. . Der Bericht der Verifikations-Kommission verlesen. ; wird sogleich «"· « An der Hand dieses Berichtes Fonstatirt wer präsident, da, das, Haus beschlußfähig Sei. _ « BEK € 5 wird man zur Konstituirung geschnitten und zunächst die Wahl des Duäftors und der acht Schriftführer vorgenommen. As gewählt erscheinen: zum Duäftor: Graf Stefan Szápáry; zu Schriftsführern: Graf Ludwig Bat­thyány, Graf. Georg Bánffy," Graf Béla Cziráty, Paul Gyulai, Baron Eugen Nyáry, Baron Golf Nud­­ni­anhty, Graf CEmerich Szechenyi jun, Graf Bela 3t 9. .­.­­Dieses Wahlresultat wird 1111t Elfen zu Zeit aufgenom­­en. "Präsident erklärt frm­it dascixus.fürkonstituirt,fordert« die­ neugewählten Schriftführer»auf,ihr Amt anzutreten und dankt beerren,die bisher als Schriftführer fungirten. Aus der Tagesordnung steht die Wahl der ständigen Ausschü­sse. a Präsident beantragt, daß im selber Wahlgange auch ein einuundzwanziggliedrige AWpreß-Ausfall gewählt­­ werden möge. (Zustimmu­ng.) új - Die Stimmzettel werden abgegeben­. Prjifik untersucht d­en Vizepräsidenten­ Szlåvy,mit Hilfe mehrerer Schritfü­hrer noch in Laufe der Sitzung das SkrutII­tum vorzunehm­en. Präsident erstattet sodann folgende Meldungen: Tavernikus Lavislaus SzögyEny- Mari, Iberitfänmerer Graf Gma­­nuel Pehy und Graf Sof Somffih bitten am längeren Urlaub. (Wird bewilligt.)­­­­« Bischof Bubics,Josef Gall,Anton Zichys habens ihr Einberufungsschreiben, die Frontischen Delegirten ihr­ Mandat einge­reiht. — Diese Schriftstüde werden an den zu wählenden Verifikations- Ausschuß, geleitet. _ Eine Zuschrift des Stiftisministers meldet, dab Ce. Menjestät im Gnadenwege Die­ Einstellung des­­trafgerichtlichen Verfahrens gegen den des Duellvergehens angeklagten Baron Zoltan Banffy angeordnet habe. Dient zur Kenntniß. « » · ·»Das Ersuchschr­eiben des HeveferkerL Bezirksgeruht es um Auslieferun­g des Grafen Tassilo Alm.­anssy,welcher wegen leichter körperlicher Verletzu­ng und Ehrenbeleidigung angeklath ist,gehtm1 der zu wählenden 1111x11unitäts-Ausschluß. »Kardiml­atmald erinnert damit,daß das Nam­en Sseft Sr. Viajestät des Königs(4.·Oktober)wirhe.Rednec ist überzeugt,sich zu kxallert Mitgliedern des»hohe11HEsin«.11eberei11·stim­mutig zu­ begraben« menncr dem heijzen Wuislusdruck verleiht, daß der­ Allmächtige das Tostbare Leben unser mit allen Servidiertugenden geschminc­en, von der Liebe, Anhänkichkeit und Treue seiner Völker umgebenen Königs bis an die äußerste Grenze menschlichen Alters, Unternehmungen wollen verlängern und.ihm ferner, bei allen­ Teilen N „volle Herrscherfamilie, er erhabenen (Zebhafte‘ Eljen-Nufe.) zum Glade seiner­ Völker. Präsident: ‚Ich werde. mich . beehren, den Ausdruc. dieser Gefühle des hohen Hanfes auf üblichen Wege zu den Stufen Des Thrones gelangen zu lassen. Schließlich widmet Präsident­­ desxr Axt denkers des iI­­ Safe der P­arlaments-Ferien verstorbenen "Bischofs Sigmund Kovács und Des Barons Johann Bean pietätsvolle Morte des Nachrufes. : — Kronhüter Josefzl­ivy verkündet hierauf das Resultat der Ausschußwahlen,das wir im Morgenblatt erni­theilen werden­. Präsident:Die Ausschüsse werden sich später konstituireu, ich bitteuur die Mitglieder des Adreß-Ausschusses,sich noch heute zur Konstituirung zu versam­­eln.Ich beantrage ferner,die Sitzungen bis zum 15. Oktober zu vertagen. Mittlerweile wird der AMdreß- Auslauk den Adreßentwurf anfertigen. An der am 15. b. statt­­findenden Situng kann der Entwurf vorgelegt, eventuell auch in Ver­­handlung gezogen werden. (Zustimmung.) Schluß der Sigung um 12 Uhr. Erfolg verleihen möge, zum Wohle Engestenignkeiten. Suffizielle Ernennungen) Durch allerhöchste Ent­­schließung wurden ernannt: Der Unterrichter am Bu­dapester V. Bezirksgericht Aladár Ney und der Unterrichter am Bu­dapester Bezirk­gerichte. VIII-X Dr. Julius Wesel zu Richtern am Budapester Handels­- und Mechtelgerichte; zu Gerichtshofrichtern­ : der Diländer Unterrichter Albert Sándor in BSif-Szereda ; der Munkacser Unterrichter Nikolaus Roth in Berenkäp und der Sspolysäger Unterrichter Roman Zubovich in Spolysäg; Der Budapester­­ Vize-Staatsanwalt Dr. Béla Katona zum Staats­­anwalt in Lugos, der Nagydordaer Unterrichter Mlerander Bodo zum Vize-Staatsanwalt in Kronstadt und der Klausenburger Unter­­richter Ladislaus Sa­mt zum Vize-Staatsanwalt in Klausenburg. Endlich­ wire durch allerhöchste Entsich­efung der Lintö-Szent: Miklsfer V Bezivnsrichter Sanat Szikcsát als Richter an den Leutihaner Gerichtshof verlebt. Musil und Theater: Akademie.­ Der Unter­richtsminister hat mit Müdsigt auf die Vereinigung der Landes- Theaterschule mit der königlich ungarischen Mufikakademie angeordnet, das diese beiden Anstalten nunmehr die gemeinsame Benen­­ung : ‚K­öniglich Ungarische Landes5s-Musik und Theater:-Akademie” zu führen haben. Aus (Sagden Des Kronprinzen.) Gövgény: Szt. 9 ut­ve wird der , Ung. Bolt" berichtet: Kronprinz Rudolf trifft am 6. Oktober mittels­ Separat­­zuges in der Station Radnötfai ein, von wo mittels­ Wagens die Meiterreife nach Görgeny erfolgt. An dem genannten Tage sind bereits Sagden im Kasvathale in Aussicht genommen. In Folge der plöglich­­ eingetretenen Kälte sind die höher gelegenen Gärten der Alpen mit Schnee bedeckt und hat Meister Bet die niedriger gele­­genen Buchen­ und Eichenwälder aufgesucht. Nach Berichten der Forst­­warte wurden 26 Bären in der Umgebung von Görgény aufgespürt. Für die Jagd wurden alle Vorbereitungen getroffen. Das Schloß wurde mit neunen Möbeln versehen. An den Wänden des Speisesalons wurden die elle jener Bären angebracht, die der Kronprinz vor zwei Jahren während der Sagden im Görgenyer­ Revier erlegte. Während des Aufenthaltes des Kronprinzen wird eine eigene Bost­­und Telegraphen-Station hier funktioniren, deren Personal schon am­ 3. Oktober eintrifft. (Personal:-Nachricht) Der Grupphenpräfest am Budapester Seminar Simon Baló ist zum päpstlichen Kämmerer ernannt worden. Der alte und der neue Obergespan­­d an anderer Stelle veröffentlichen wir die heute im­ Umtöblatte publi­­zirte allerhöchste Entschließung, mit welcher Graf Abraham Gyürky von seiner Stelle als Obergespan des Neutraer Komitats enthoben und der bisherige Vizegespan Julius Szalanpfy zum Ober­gespan desselben Komitats ernannt wird. Ueber Diese beiden er­­sönlichkeiten schreibt man uns aus Neutra: Die Demilition des Obergespans Grafen Abraham Gy iin, die hier als Thatsache seit einigen Tagen bekannt it, hat bei dem­­ überwiegenden Theile der Bevölkerung aufrichtiges Bedauern hervor­­gerufen, denn diese hat den Grafen, der ein Stavalier von echten Schrot und Korn ist, Kieb gewonnen und wußte seine Amtsthätigkeit, die von den schönsten Erfolgen begleitet war, zu wü­rdigen und zu schäsen. Er hat durch strenge Disziplin eine neue Wera in der Ko­­­­­­mitatsverwaltung geschaffen und sich hiedurch die Anerkennung und Belehrung aller Befierdentenden, denen das Wohl des Komitat am Herzen liegt, erworben. Seine eifrige Thätigkeit während der jüngsten , SEIEN ETEEE EEE ION TEEN­­ der Unabhängigkeits- Partei befindet, welchen An­wesenheit Sr. Majestät des Königs in unserer Stadt , hat auch Denen, deren unberechtigte Aspirationen während seines Regimes nicht erfüllt wurden und die aus dieser Irsache zur den Unzufriedenen zählten. DIE Deboraerlaung, verschafft, daß ihm der Ruf des Komitats warm am Herzen lag. Er mag bei seinem Scheiden die Weberzeugung am­t sich nehmen, daß er im Neutraer Komitat das beste Andenken zurü­c­­läßt. — Der durch seinen Rücktritt verursachte Verlust des Komitats wird daducc­ gemildert, daß an seine Stelle ein Mann berufen wird, der an der Negeneh­rung des Kom­itats mit thätig war, gleiche Ziele mit dem Scheidenden verfolgte und Kraft, Willen und Fähigkeiten befigt, um den begonnenen Bau einer allen Anforderungen der Zeit und allen Bedürfnissen des großen Publikums entsprechenden Admi­­nistration auszuführen. Der neuernannte Obergespan Yulins v. Sza­lavßfy hat in seiner Stellung als Bizegespan To zahlreiche Beweise seines administrativen und organisatorischen Talentes gegeben, daß das Komitat mit voller Beruhigung die Leitung in seine Hände elegt sieht und ihn mit Senden an der Seite des Komitats begrüßt. Lulus v. Szalavpiy ist am 12. April 1846 in Galgócz (Neutraer Komitat) geboren; er­ absolvirte das Gymnasium in Tirna. Den seinen Eltern für die geistliche Laufbahn bestimmt, trat er, da ihm diese nicht zusagte, auf die bürgerliche über, absolvirte die juridischen Studien theils an der Preßburger Rechtsakademie, theils an der­ Budapester Universität. Nach dem Tode seiner Eütern (sein­­ Vater Franz Szalavsfy war Wirthschaftsbeamter) zag es ihm als ältestem Sohne ob, für seine vier minderjährigen Geschwister zu sorgen, und er erfüllte diese Pflicht in einer Wette, daß das väter­­lie Erbe unangetastet bleiben konnte. Im Jahre 1872 erlangte er das Advoruten-Diplom, ließ sie in Neutra ständig nieder, erfreute sich bald allgemeiner Beliebtheit und einer reichen Klientel und wurde auch der Anwalt mehrerer Herrschaften. Trot­zer zahlreichen Berufs­­agenden, welche einen ganzen Mann bedurften, folgte er­ dennoch dem entschiedenen Drange, für die öffentlichen Angelegenheiten thätig zu sein, und ward bald eine der hervorragendsten Berrönlichkeiten des politischen Lebens im Komitat, in welchem­ er seine ganze Thätigkeit widmete; er nahm­ großen Antheil an den Kämpfen, welche zu jener Zeit im Munizipal-Ausschusse ausgefochten wurden, und ward zufolge seiner anerkannten Fähigkeiten zum Mitgliede fast jedes wichtigeren Ausschusses gewählt. Als im Jahre 1882 die Unordnung in der Kontitats-Waffenwaffe aufs Tapet kam, wurde er in das Unter­suchungs-Komite entsendet, dessen befehende Kraft er war. Er förderte all jene Uebel zu Tage, die seinerzeit im ganzen Lande so viel Auf­­sehen erregten, und fein der Sache gewidmeter­­ Weiß, feine zur Sani­ung der Mängel gemachten Vorschläge, festigten nicht mir. fein Ir sehen im Komitat, sondern " lenzten auch die Aufmerksamkeit der Regierung auf seine Rersen. Als im Jahre 1885 die Vizegespans- Stelle rasant geworden, wurde er am 2. Juli vom Munnizipal-Aus­­schusse einstimmig zum Vizegespans-Substituten und im Monate Dezember desselben Jahres einstimmig zum Vizegesspan gemählt; dieses ungetheilte Vertrauen gab sich seiner Person gegenüber auch bei der am 27. Dezember­­ desselben Jahres erfolgten allgemeinen Restauration Fund, indem er auch Diesmal, zum dritten Male, ein­­stimmig gewählt wurde. Seitdem wirkte er mit allem Fleiße und mit einer Sum­me nicht alltäglicher Fähigkeiten zum Wohle des K­omitats. Er betrachtete es als die erste und wichtigste Aufgabe, die Vermögens­­verhältnisse des Munizipiums in Ordnung zu bringen und Dies ge­lang ihm auch vollständig, denn unter seiner Leitung wurden die­ seit zehn Jahren rückständigen Rechnungen der Fonds abgemittelt, das große Defizit des öffentlichen Arbeitsfonds geregelt, ein Statut der öffentlichen Arbeiten und ein Systen eingeführt, bei welchen Die Kapitalien der einzelnen Fonds sich von Jahr zu Jahr vermehren ; er schuf eine strenge­­ und sichere Kontrole der Kassenmanipulation, so daß seit seiner Vizegespanschaft keine Rechnungsrückstände mehr vor­­kommen. Seiner Initiative dankt 043 Komitat eine Reihe segens­­reicher Gtatute, die Dich ihn ins Leben gerufene Synstituten der M­otorspensionirung, die volle Oeffentlichkeit bei Über­­gebung der Komitats-Unternehmungen und den Abschluß eines Ver­­trages mit der Regierung bezüglich der Staatsstraßen, welcher dem K­omitate Eva­ 20.000 bis 24.000 Gulden Noten abwirft. Im Jahre 1884, während der Krankheit des Obergespans Grafen Ladislaus Berthold, wurde er auch mit den Agenden des Obergespans betraut, welche er in bester Weise versah. Die Kulturverhältnisse des Komittats entgingen ebenfalls nicht seiner Aufmerksamkeit und er nahm regen Antheil an der Gründung des „Oberungarischen Kult­vereins”, deren Konstituirende Generadersammlung ihn im Jahre 1883 in Anerkennung seiner Verdienste zum P Vizepräsidenten­­ des Vereins wählte; seit dieser­­ Zeit steht er als solcher dem­ Vereins­­ausichuffe und von Yunktiordren als aneiferndes Muster unausgefes­­tem, Aleißes und undwandelbarer Urlichttreu vor. Sr Konvent des Montandistrikts der Gvan­­gelischen A. K.­ hat heute Vormittags im Saale des evangelischen Gymnasiums seine­ Berathungen fortgelegt und laufende Angelegen­­heiten erledigt. Ueber den Verlauf der­ Situng werden wir im Morgenblatte. berichten. Kirchenmystik) Morgen, Sonntag, Vormittags 10 Uhr, kommen in der Kirche der PP. Gerviten Julius v. Beliczay’s F-dur- Messe, ferner dessen »In te Domine«, gesungen­ von Yıl. Ylona Dittrich und Alessandro Stradellas berühimtes »Ave Mariac, gesun­­gen von Michael Takacs, Mitglied des königl. Opernhauses, zur Auf­­führung. (Eine Monstre-Deputation.) Heute Morgens 9 Uhr it unter Führung Franz Berlay’s eine aus nahezu 860 Gre­­gleder Jurassen bestehende Deputation mit einem Geparatzuge der Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahn hier eingetroffen, um den in Czegled gewählten Abgeordneten Bela Komjathy zur Nieder­­legung seines Mandates zu bewegen. Die Deputation wurde am Bahnhofe von dem ehemaligen Ab­­geordneten Géza Nácz begrüßt und von Berfay ermahnt, sie der MWirde Czegleds entsprechend ruhig zu verhalten, worauf die Menge den Bahnhof verließ. Der Zug, welchen je zwei berittene Konstabler eröffneten umd beschlossen, bewegte sich über den M­assner- und Karl Boulevard zum Nationaltheater-Zinshaus, in welchen sich der Klub Der ungeheuer lange Zug, in die Deportationssmitgliederimi«l)renl­ c·i«uerltche«n,von e11«10111 gewissen Ilsoblstandezeigenden Fete«rtaggklekderun«claut­­loser»Stille zu Dreicngeoxd11etcmkzerschrpttexp1nc1chtcm«dc«n Strquenzjjgen,welchecrpajfirtc,groxzcsWchehen und jexbstss Verstkittdlxcl)«schlos­sick)«11111:eine ganze Le«changengeercger (1n.im Klub der U­nabhängigkeitssPartei,woselbst 11.A.auch Komjtjtby anwesendI war«,111ac­)te111a11 «de1t«««Führern der Deputation Die Mittheilung, daß der “Wpartei-Präsident Daniel Sranyi, weihen sie in erster Reihe zu sprechen wünschten, zuhaufje Ívant darniederliege. Die Deputation begab sich demzufolge in Die Schlossergasse, woselbst Sranyi wohnt. Die Monstre-Deputation, welche nicht nur das Schafe Gäßchen, sondern auch die umliegenden Pläne füllte, entsandte sechs Mitglieder in die Wohnung Jrangi's, welcher die Gzegleder Gäste in Bette liegend empfing. Als Redner Der Gzegleder fungirte der Landmann Sofef Balogh, welcher ausführend, es seien bei der jü­ngsten Wahl zahlreiche Bürger der Stadt Gzegled an der Ausübung ihres Wahlrechtes verhindert worden, wer Hoffnung Aus­denk gab, Sranyi werde es unter solchen Umständen als Parteipräsi­­dent nt­cht­ zugeben, das Komjathy das Mandat annehme, da sonst die Ruhe und der Friede der Stadt leicht gestört werden könnten. Frandyi erwiderte, er, der allezeit für die Neinheit der Wahlen ein­getreten sei, werde eine Ungesäßlichkeit, wenn eine solche begangen wurde, und in diesen Falle nicht unteritügen. Allein in dieser, wie in jeder strittigen Frage mie es heißen :»audiatur et altera parse. Nur die unparteiliche Untersuchung werde ergeben, welche der beiden Parteien im Rechte sei. Ex fühle sich nicht berechtigt, Komjathy zur Niederlegung seines Gregleder Mandates zu bewegen, das sei einzig und allein Sache des Abgeordneten selbst. Ex würde daher in dieser Richtung selbst dann seine Pression auf Komjathy ausüben, wenn die Berech­­tigung der Beschmerde der Deputation ü­­­er alle Zweifel erhaben wäre. Allein Dies sei nicht der Fall, denn der Bürgermeister von Gregled behaupte das gerade Gegentheil von den, was die Deputa­­tion sage. Man möge nicht fordern, daß er der Nichter­ei in einer Angelegenheit, über welche ihm die authentischen Daten fehlen. Die Deputation möge nur ruhig das Resultat der durch Die Gerichts­­kommission des Abgeordnetenhauses einzuleitenden Untersuchung ab­­warten. — Die Deputation entfernte sich wenig befriedigt von Sranyi, nachdem noch Michael Farkas die dem Hause eingereichte Netition der Aufmerksamkeit Stanyi’s empfohlen hatte. Der Zug bewegte sich hierauf über Den Notenplag durch Die Sebastiansgatte und die Hatvanergasse zum Klub der Achtundvierziger- und Unabhängigkeits- Bartei zurück. Allein Komjáthy war nicht mehr im Klublotal an­­wesend und mußte aus dem Abgeordnetenhause­rcholt werden, 100 er an den Arbeiten der fünften Sektion t­eilnahm. Mittlerweile machte den MWortführen der Deputation, die sich in die Klublotalitäten be­­geben hatten, Gabriel Ugron die Hon­encs, welcher mit den Cham­­­pions der Bartei, die ihn vor einigen Jahren in Gregled so wenig glimpflich behandelt, auf's freundschaftlichte tonversirte und ihnen jede geießliche Genugthuung für den Fall, daß ihre Beichtwerde begründet ge­­funden werden sollte, in Aussicht stellte. Nachdem Komjathy erschienen war, wurde nach längeren Parlamentiven vereinbart, daß der Sprecher Der Gregleder vom Hofe aus seine Ansprache an Komjáthy halte.­­ «­ut Jut war der Hof des Nationaltheater-Zinshanses von der Menge erfüllt, in deren Mitte Sosef Balogh gegenüber dem mit der Krone und dem Namenszeichen des Königs geschmindten Aufgang zur Dorloge auf einem Lessel stehend sichtbar war. An den Hoffenstern des ersten Stodwerkes fanden die Mitglieder der Unabhängigkeits-Bartet, an dem mittleren, dem Redner gegenüber Béla Komjathy. Mit einer emwüchsigen Suada, die ihre Wirkung wenigstens auf die Gzegleder nicht verfehlte, forderte der bäuerliche Sprecher Komjáthy auf, Den Gzeg­­leder Bürgern die Ruhe wiederzugeben und sein Mandat niederzulegen, , feits­ Bartet angehört und es also im Interesse dieser Partei lag. Er wiederholte, daß zahlreiche Bürger durch den Militärjordon­ar­s der Abstimmung verhindert wurden und sie seien nun im Vertrauen "auf das Gerechtigkeitsgefühl und die Würde Komjathy’s gekommen, ihn zu ersuchen, daß er das Mandat, durch welches mehr als 860 Bürger den Berlust ihres Wahlrechtes beklagen, nicht annehmen möge Auf diese beifällig aufgenommenen Worte erwiderte Romjathy, von den Zurufen der Versammelten oft unterbrochen, die­­ WBartei, welcher er angehöre, habe die Gerechtigkeit auf ihre Sühne geschrieben, diesen Prinzipe werde sie an diesmal treu bleiben. (Muse: in Gzegled sind Sie demselben aber nicht treu geblieben!) Er habe das Gzegleder Mandat nie angestrebt, man habe es ihm angeboten und er habe es angenommen, weil sein Gegenkandidat nicht der fet­ten ölt­­­er das Mandat annehme. Man behauptet, es seien Ungegeblichkeiten bei der Wahl vorgenommen (Muse:, Wahr is’3!), von der anderen Seite sagt man aber, es sei dies nicht wahr. Redner hat seine Ur­­sache, Denjenigen weniger Glauben zu sd­enken, welche ihn mit ihrem Vertrauen beehrten, als der gegnerischen Partei. Er sei persönlich nicht berufen, über diese Frage zur entscheiden. Wenn er wüßte, daß that­­sächlich Ungefeßlichkeiten vorsamen, würde er seine Pflicht fennen. Bis dahin aber könne er keine Entscheidung treffen. Denjenigen, die ihr Recht verlegt wähnen, stehe der Rechtsweg zum Abgeordnetenhause offen. Wenn dort nachge­wiesen wird, daß die Deputation im Stechte sei, werde er und werde seine Partei, das beschwöre er, ger hilfreiche Hand zur Grub­ung der Wahrheit und dazu bieten, daß den Geglevdern Genugthuung werde. — Nach einer Euren stilen Barfe brach die Menge in Nufe: »Eljen Verhovay« aus und 309, stets von den berittenen Polizisten angeführt, über den Museum- und Zollamts-Boulevard an den Giepelquai, wo vor der Wohnung Berhovans Halt gemacht wurde. Bald zeigte sich der gefeierte, mit lt­temishhen Akklamationen begrüßt, am Weiiter 998 ersten Stodwertes, von wo er verschwand, um, auf der­ Straße im Kreise der Geizigen zu erscheinen, die ihm mit Zeichen fanatischer Anhänglichkeit umringten. Bald war ein Stuhl zur Stelle, den­ Berhovay bestieg, doch konnte er bei dem häufigen Wagengeraffe nicht zu Worte kommen, weshalb man sich in den Hof des Hause zuviezog, wobei ein solches Gedränge entstand, daß Einige tat erdrüht worden wären. Nach einigen Minuten war ‚die Deputatig die fast durchgehends aus gutgekleideten Landleuten, einigen je geregten Weibern und nur aus wenig städtischen Elementen­­ im Hofe und auf den Gängen des dreislößigen Zinshauses gebracht und Verhovay konnte von einem Stühle in der­­ nes Hofes seine Harangiten an „seine Wähler” richten, die­­ der Macht dieser woilden Beredsam­keit fast sämmtlich zu Thrand gerührt wurden. Er dankte ihnen für das großartige, noch nie dagez mwesene Beispiel, daß sie durch ihr Erscheinen in Budapest dem ganzen Lande gegeben und durch welches sie gezeigt, was eine für ihr Recht und für die Wahlfreiheit begeisterte Stadt zu thun in Stande sei. Er wies darauf hin, daß man auch die­ Unabhängigkeit3-Bartet. gezeigt, weilen man sich ihrerseits zu gemärtigen habe, wenn sie die Macht in die Hände bekommen würde und schloß mac einem wirkungsvollen Rackbild auf die Anfänge seiner Beziehungen zu Gregled und nach einigen vehementen Ausfällen gegen­ Komjathy da­­mit, daß er sich nach dieser Demonstration für den wahren und ein­­zigen Vertreter der Stadt Czegled halte, die heute zur­ ersten Stadt des Landes geworden sei. — Noch reflektirten einige Mitglieder der Deputation auf­ diese Harangue, worauf sich die Menge abermals auf die Straße begab. . « Mit dem Besuche bei Verhovay hatte die Deputation ihre Aufgabe erledigt.Der größte Theil der Deputations-Mitglieder zer­­streute sich in­ der Stadt,um während der bis zur Abfahrt noch ve­r­­fügbaren Zeit die Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen­. Ein­ Theil der Deputation­ zog aber sofort zuttt Bahnhöfe,indessen Halle sich’s die Ausflügler bequem machten und den m­itgebrachten Proviant verzehrten­.Umöl ihr Nachm­ittags bringt ein Separatzug dichegieder wieder in ihre Vaterstadt zu­rü­ck. Eine aus vier Mitgliedern bestehende Deputationi warschott gestörtiitt der Hauptstadt erschienen,um gegen die Verifizirun­g der Wathoanätth’s in Czegled eine Petitio1t im Abgeordnetenhause ein­­zureichen und die erforderlichen 1000 ff. zu deponiren. M Wie wir er­fahren, wurden beide Mandate Komjathy's,­­ das Gzeg­­leder sowohl, wie das Karezager , heute von der sechten Gestion des Abgeordnetenhauses geprüft und wurden beide in die Liste­­ der ganz und gar unbeanstandeten Wahlen eingetragen, da in feinem der beiden Wahlprotokolle auch nur eine Silbe davon enthalten ist, das irgend­jemand gegen die Gefeßlichkeit des Wahl­­aktes die geringste Hinwendung erhoben hätte. (SEinbruchspdiebstähle.) Geltern wurde eine Holz­ fam­mer des Gastwirths Johann Haban in der Zärdagasse Nr. 12 (II. Bezirk) von bisher unbekannten Thätern erbrochen, die diverse Gartenwerkzeuge und auch Kleidungsitüde entwendeten. — Gleichfalls gestern wurde die Wohnung des Beamten Theodor Mahnissy in der Großen Rochusgasse Nr. 35 ausgeraubt. Die Diebe entwen­­deten Kleidungsitüde im Werthe von 100 Gulden. (Selbstmordversuch.) Die aus Mosenberg gebürtige ledige Dienstmagd Maria Nisto hat gestern in dem Dxutarfier ihres Dienstgebers Fofef Biza (Maidnerstraße Nr. 74) in selbst­­mörderischer Absicht eine Phosphorlösung getrunken und wurde in schwerverlegtem Zustande ins Nochusspital überführt. Als Motiv seiner That gab das Mädchen an, das es im Dienste schlecht behan­­delt worden sei. Ein Massenmord.) Die Räuber jenseits der Donau beginnen ihr Handwerk im Großen zu betreiben; sie begnügen sich nicht mehr damit, isolirte Höfe oder einzelne N Reisende zu überfallen, sondern treiben die Verwegenheit so weit, daß sie den Kampf mit gan­­zen Girpeditionen aufnehmen und­­ Sieger bleiben. Ueber einen solchen Borfall wird und aus Bapa unterm Gestrigen geschrieben : Am 29. b. war in Csorna Jahrmarkt, wohin sich die hiesigen Gewerbetreibenden in einer ganzen Wagenkolonne begeben hatten. Nachden der Markt vorüber war, bestiegen in Csorna drei mit Re­volvern bewaffnete Männer den Wagen des Papaer Frasermeisters Gold und fuhren bis Margzalid. Dort stiegen sie aus. Kurze Zeit später, etwa gegen 8 Uhr Abends, kamen zwei von Papaer Geig­en­­machen belegte Wagen die Landstraße zwischen Marczal­ó und Shapi daher und wurden von den drei Männern — Näubern mit Schüffen empfangen. Der Gewerbetreibende Ladislaus Holly war für fort todt, ein anderer, Namens Dukics, wurde gefährlich vermundet, dasselbe Schicsal hatten zwei Frauen, einer der Kutscher Namens Gösápár blieb ebenfalls todt auf dem late, sein Kamerad ist lebens­­gefährlich verlegt. Die Räuber erbrachten nun die Kisten, beraubten sie ihres Sonhaltes und machten si­­eben daran, den verwundeten Frauen die Ringe von den Fingern zu ziehen, als sie ein Geräusch vernah­­men und mit ihrer Beute das Weite suchten. Im­ Laufe der Nacht kamen noch etwa 20 Wagen von Csorna nach Bápa, die aber unbe­­helligt blieben. Das Entgegen über diesen Vorfall ist allgemein; die In­dustriellen wagen es nicht mehr, die Märkte zu­ besuchen,­ auch unterläßt man es aus Angst, ins Samlder Weingebirge zu fahren. Nur die sofortige Publiziung des Standrechtes vermag vielleicht die so arg gefährdete öffentliche Sicherheit wieder herzustellen. Die ‚Internationale geheime Agentshaftung ihr „Wiener Vertreter”) Eine interessante und nicht minder pisante Geschichte, die ein eigenthünliches Streiflicht auf eine erst vor Kurzem mit ihrem lanzen prumivollen Titel in die Deffent-­lichzeit getretene Dame und ihre Beziehungen wwft und die vermöge ihrer ungewöhnlichen Inszenirung geeignet erscheint, in der Wiener und Londoner Gesellschaft lebhaftes Aufsehen hervorzurufen, beschäf­­tigt gegenwärtig die Wiener Polizei-Direktion. Es handelt sich hier um einen mit beispielloser Kühnheit durchgeführten Erpressungs­­versuch, welcher man an der Gewissensreinheit des Opfers scheiterte. Aus Wien, 30. September, werden uns die Details­ dieser fhmusigen Affaire in Folgendem geschildert : Ri Der Direktor eines großen Londoner Vergnügungs-Stablissements erhielt am 22. September I. S. einen Brief, dessen Anhalt ihn nicht wenig in Gustaunen rette, ohne ihn aber einschüichteen zu können. Das Schreiben, das den Bortitem­pel MBavis, 21. September, trug, war von der „Internationalen geheimen Agentschaft fir Antant und ‚Verkauf intimer Korrespondenzen, Hauptfich Baris" gefertigt und enthielt einen verblüffenden Vertrag der geheimen Agentschaft. Dieselbe theilte mit, da­ sie um 300 Pfund Sterling die „kom­plete und erbauliche Korrespondenz“ wischen dem Etablissements-Direktor und der Diolinvirtuosin Lilly Fürstin Dolgorufy, sowie eine ihn mit der Fürstin darstellende Photo­­graphie gekauft habe und mut nicht ermangeln werde, Dies Alles der Direktorsgattin zu senden, Die „froh sein werde, so wohlfeil in den Bet der Beweise ehelicher­ Untreue ihres Mannes zu gelangen“. Ir Eines könne Die Gesellschaft von der Ausführung dieses Schrittes abhalten, wenn der Entfänger des Briefes gegen Ausfolgung ver „tompfeten und erbaulichen Korrespondenz" einen Betrag von 600 Bin Sterling bezahle. Diese Summe ist — so heißt es in dem Briefe weiter — nicht zur hoch gegriffen, denn auch die „Ball Mall Gazette" oder irgend ein anderes englisches Journal wirden gern Fü­r eine so interessante Bereicherung der chronique scandaleuse den gleichen Be­trag zahlen. Und das werde geschehen, wenn der Direktor nicht um­­gehend 600 Pfund Sterling in englischen Bankbillets um die Nikresse »Monsieur Edmond Moreau, poste restante Vienne, Autriche« absenden würde. Dies sei zur Vermeidung des Skandals, den diese intimen Ent­­ büffungen unameifelhaft hervorrufen würden, das einzige Mittel. Uber­­ Y /

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