Pester Lloyd - Abendblatt, November 1887 (Jahrgang 34, nr. 249-273)

1887-11-08 / nr. 254

. sofort aufforderte,seine Demission ein ZEHZichEEJ·’Dieser­­ dakch atis; nichtscharfsichtige Minister lebte in dem guten Glauben,daß die russischen Offiziere in Folge des Aufm­erdes Herrn Hitrowo sich beeilen würden,daß Land zu revolutioniren und den Fürsten Alex­­ander zu verjagen. Die Offiziere wehrten sich aber nicht im mindesten an die Proklamation, sie zeigten sogar dem Fürsten die Sache an. Fürst Alexander verständigte den Graf auf telegraphischem Wege von diesen Vorfällen und verlangte die Abberufung Hitromo’s, der sich gegen ihn offen aufgelehnt hatte. Da die Antwort auf sich warten­eg, reiste er am 27. April 1882 nach Rußland ab und erwirkte so­­wohl die Berjegung Hitromo’s, wie auch die Erhebung des Generals Kriloff. Fürst Alexander erhielt mithin in Metersburg vollständige Satisfaktion, aber man gab ihm auch den Mann, einen russischen General zum Minister des Innern zu ernennen. Er folgte den Rath und ließ sich den General Sobelem aufofträyiren, während gleichzeitig General Kaulbars (ein Bruder des andern Kaulbars, der später in Bulgarien die allgemein bekannte Rolle spielen sollte), der intimste Freund Sobelew’s zum Kriegsminister ernannt wurde. Fürst Hierander konnte kaum eine unglücklichere Wahl treffen, als diejenige des Generals Sobelemw, der ein Mann ohne Bildung, ohne Geist und dazu eine Kreatur Günzburg’5 und der Koterie war. Der neue Kriegs­­minister stand unstreitig Hoch über ihm, er besaß aber Teider seinerlei­ administrativen Kenntnisse, war daher nicht im Stande, den General Sobelem auf den richtigen Weg zurückzuführen. Er ging immer Hand in Hand mit dem Lebieren und muß seinen Theil der Verantwortlich­­keit an dem endlichen Miterfolg tragen. Bezüglich der russischen Diplo­­matischen Agentie in Bulgarien wurde beschlossen, daß dieselbe von bisherigen Sekretär Herrn Arseniem, einem Forreiten, pflichttreuen Beamten, geleitet werde. Am 5. Juli wurde das neue Kabinet folgendermaßen gebildet : General Sobelem : Inneres und Konseils-Präsident; General Kaul­­barz: Krieg ; Thenarom : öffentlicher Unterricht ; Naczevics: Finanzen ; Bulkovics: Aeuperes und Kultus; Grefom : Zustiz. Much muß bemerkt werden, daß der Staatsrath mittlerweile ein Geset votirt hat, welches die Errichtung eines Ministeriums für öffentliche Arbeiten, Acherbau und Handel verfügte, dessen Leitung Herr Bulfovics provisorisch über­­nahm. Eine seiner ersten Thaten war die Entlassung Kopitkine’s, von dessen skandalösem Gebahren weiter oben die Nede mar. Nachdem die Generale Sobelew und Kaulbars von ihren Posten Besis ergriffen hatten, reisten sie nach Rußland zurück, um ihre Familien abzuholen.­hr erstes Auftreten machte seinen günstigen Einbruck. Dem Fürsten gegenüber benahmen sie ss hochfahrend, ihren bulgarischen Kollegen gegenüber, die sämmtlich zur konservativen Partei gehörten, legten sie eine mühsam unterdrückte Feindseligkeit an den Tag. Mit einer ge­­mwissen tendenziösen Auffälligkeit erklärten sie Jedermann, der es hören wollte, daß sie vom Kaiser nach Bulgarien gesendet wurden, um die strategische Bahn Sophia-Ruftihuf zu bauen. Diese direkte Anspielung der Generale auf die Unternehmung der Koterie mußte naturgemäß die öffentliche Meinung erheblich beunruhigen. In einem Ministerrath, welcher unter dem Vorsis des Fürsten in Ruftih­uf stattfand, kam diese leidige Angelegenheit zur Sprache. Der Fürst, um von der Koterie nicht weiter gequält zu werden, legte die Sache den bulgarischen Ministern an das Herz und versprach den Generalen seine volle Unterstüsung. Nag Sophia zurückgekührt, kehr­­ten die Herren Sobelew und Kaulbarz jene autoritative Haltung, die bei ihrem ersten Erscheinen so unangenehm berührte, noch stärker her­­vor. Kaum installirten sie sich in Sophia, als auch der berühmte Moltiehenom, der Korrespondent der ‚Nomwoje Wremja‘, eriten. General Sobelem gründete ein Blatt, den „Balkan“, dessen politische Leitung er Moltichenom anvertraute, der dafü­r ein Jahresgehalt von 80.000 Franc bezog. Der "Bal­an" war eine Kriegsmaffe gegen die Konservativen und namentlich die bulgarischen Kollegen Sobelew’s. Gleichzeitig eröffnete auf die „Nomoje Wremja“ jene lange Reihe von Korrespondenzen aus Sophia, in welchen Bulgarien, die Bulgaren und ürzt Alexander unausgeregt geschmäht, beschimpft und verleumdet wurden. Die berüchtigten Briefe hatten Moltihenom und Schteglom, den Schwager des Generals Raulbars, zum Verfasser. Zur richtigen Charakterisirung dieses infamen Vorgehens wollen wir hinzufügen, daß die beiden Berleumder aus dem Budget Bulgariens gezahlt wurden und zwar Moltihenow als politischer Leiter des , Baltan" und Cehteglow als Privatsek­etär Sobelew’s. Von fammilichen bulgarischen Ministerkollegen der Generale diente hauptsächlich der provisorische Leiter des Ministeriums für öffentliche Arbeiten zur Zielssheibe ihrer Feindseligkeit. Es wurde erst später bekannt, daß die Generale dieses Portefeuille einem ihrer Freunde, dem Fürsten Hilfom bestimmt hatten, und daß Sobelem bei seiner ersten An­wesenheit in Bulgarien die Zustimmung des Fürsten Alexander zu dieser Kombination er­wirkte. Doc wollten die bulga­­rischen Minister davon nichts hören und erklärten vundinweg, daß sie bereit seien, eher um ihre Entlassung zu bitten, als einer Ernennung beizustimmen, welche das ganze Land zum Gegner der Regierung machen würde. Diese Stimmung der öffentlichen Meinung ver­­mochte seinen Eindruch bei den Generalen hervorzubringen. General KRaulbars provozirte einige Tage nach der Ernennung des Ministe­­riums den ersten Konflikt. Nach der Errichtung des Ministeriums für öffentliche Arbeiten wurden naturgemäß dem Budget dieses Ministe­­riums sämmtliche Kredite zuge­wiesen, welche den verschiedenen Depar­­tements zur Ausführung von Bauten 2c. [chon frü­her bewilligt waren. General Baulbars war der Einzige, der in diesem Besschlusfe nicht fügen wollte. Fürst Alexander, um endlich Ruhe zu haben, willigte ein, daß­­ das Kriegsministerium ausnahmanreife bis zum nächsten Budgetjahre im Genusse seines Kredites­ verbleiben möge. General Raulbars ging aber noch­ weiter. Gleichsam seinen bulgarischen Kollegen und der öffentlichen Meinung zum Troße wagte er Herrn Kopitline, den Mann der legendenhaften Verschwendungen, zurückzuberufen und ihm die Leitung dieses Dienstes zu übertragen. Herr Bulfovics wu­rde endlich der vielen Pladereien und Anfeindungen müde, und nachdem er das Departement der öffentlichen Arbeiten organisirt hatte, beeilte er sie den Fürsten zu bitten, ihm dieses so schwer gewordenen Amtes zu entheben. Der Bitte wurde am 29. November willfahrt, General Sobelem erreichte das Ziel seiner Wünsche und übernahm die Leitung dieses Ministeriums. Die Frage der Ernennung des Fürsten Hiltom, über welche das Kabinet sich nicht einigen konnte, blieb vorläufig un­entschieden. Ein Beispiel wird das Benehmen der Generale gegen ihre bulgarischen Kollegen ins gehörige Licht seßen. Herr Wulkovics leitete außer­dem Portefeuille des Auswärtigen an das Post- und Telegraphenwesen. Eines Tages fuhr ihn General Kaulbars mit den Worten an: „Ein schwarzes Kabinet gibt es nicht nur in Bulgarien. Aber anderswo stellen die betreffenden Behörden die Briefe den Adressaten zu, nachdem sie das Briefgeheimni verlegt haben. 304 habe meiner Frau, die in Baden bei Wien meilt, sieben Briefe geschrieben und sie hat seinen einzigen erhalten.“ Herr Buk­ovics ließ sofort eine Untersuchung in seinen Bureaus einleiten und es stellte sich heraus, daß die fraglichen Briefe in Drfova, also außerhalb des bulgarischen Territoriums angelangt sind. Gleichzeitig ersuchte er auch den österreichischen Handelsminister, eine Enquete zu veranstalten. Anstatt einer Antwort sandte der österreichische Minister nach Sophia eine Erklärung, in welcher Fran Kaulbars den Empfang sämmtlicher sieben Briefe bestätigte. Herr Bulfovics begnügte sich damit, daß ohme meitern Kommentar er diese Erklärung übergab. General Kaulbars + > Die Delegationen, Ueber die gestrige Sibung des ungarischen Delegations- Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten erhält „Berti Naple“ einen ausführligeren Bericht, den wir im Nachstehenden wiedergeben . Der vom Referenten Mar Hall verfaßte und verlesene Ber­­icht ist nicht lang, sagt aber umso mehr. Der Bericht ist als politi­­sches Aktenstück ebenso schön als bedeutsam. Die Anerkennung für die Leitung unserer auswärtigen Politik bildet die Grundlage des Berichtes; doch ist in denselben ebenso Logisch wie tastvoll jene Auf­­fassung eingefügt, welcher Graf Julius Andrasigg im Ausschuffe Aus­­den verliehen und welche den Zwei hat, den Bulgaren zu verstehen zn geben, daß sie bei dem Werke der Konsolidirung unter dem gegen­wärtigen­­ Fürsten auf uns mit Sicherheit der Anerkennung des Fürsten nicht an­rechnen können. Diese Intention ist in dem Gerichte dadurch ausgebracht, daß das Prinzip die Bedingung der kollettiven Anerkennung geknüpft ist, fordern von dem individuellen Willen jeder einzelnen Vertragsmacht abhängig gemacht wird. 7 — Diese Auffassung ist in dem Bericht esnit jener vom Grafen Albert Apponyi zum Ausdruck gebrachte Intention in Zu­­sammenhang gebracht,daß dies prinzipiell ausgesprochen,jedoch weder eine Weisung in dieser Richtuung ertheilt,noch au­ch im Ausschusse ein Beschluß hierüber gefaßt werde.Nachdem der Bericht in solcher Weise die Anschauungen dess gesammten Ausschusses zum Ausdruck bringt,fand eine Spezialdebatte über denselben gar nicht statt,sondern er wurde en bloc angenommen. Ueber einen einzigen Ausbruch des Berichtes entspann sich jedoch ein sehr interessanter Ideenaustausch. Im Berichte wird näm­­lich erwähnt, daß die Sympathie für Italien (anläglich seines Eintrittes in die Tripel-Allianz) in Ungarn eine ebenso tiefe wie „allgemeine“ se. Auf das Wort „allgemeine“ bemerkte Bischof Schlauch, daß man dasselbe vielleicht weglassen könnte, ohne daß dadurch die Frage der politischen Sympathie Einbuße erleiden würde. Hierauf betonte Graf Julius Andraffy, er lege sehr großes Gericht darauf, daß in dem Berichte die märmite Sympathie für Italien zum Ausdruch komme; auch in seiner vormaligen Eigenschaft als Minister des Reußern war er stets der Welterzeugung, daß Italien ein verläßlicher und natürlicher Bundesgenosse unserer Monarchie sei und daß unsere Monarchie keinen Grund habe, wegen des­­ Verlustes der Italienischen Provinzen zu grollen, nachdem sie durch diesen Ver­lust entschieden an Kraft zugenommen hat. Wenn diese Sympathie auch ohne das Wort „allgemeine“ zum Ausdruch gebracht werden kann, so hat er gegen die Weglafsung deselben nichts einzumenden. „. Ludwig Csernatond betont ebenfalls die Wichtigkeit des Bündnisses mit Italien; er hätte seinerseits der Weglaffung des M­örtchens „allgem­eine“ beigestimmt, wenn Dies unter vier­ Augen hätte abgemacht werden können. Nachdem aber die Sache einmal vor den Ausschuß gefommen, fürchtet er, daß die Streichung dieses Wor­tes nicht mehr geheim, bleiben und eine üble Wirkung machen würde. ‚‚Julius Horváth ist ebenfalls dieser Ansicht; er legt großes Gewicht darauf, daß der Bericht die Sympathie für Italien möglichst warm zum Ausdruch bringe. . Komnel Ábrányi ist unbedingt dafür, daß das Wort „allge­­meine” aus dem Berichte nun nicht mehr wegzulassen sei, da ü­brigen mir davon die Rede it, Italien gegenüber für jenen außerordentlichen Dienst, welchen es durch seinen Anschluß an unsere auswärtige Politik uns­ermieten, unserer Sympathie Ausdruck zu geben, könnte­ es fast sonderbar erscheinen, wenn die Sympathie selbst in diesem Falle seine allgemeine sein sollte. “ Minister Kalnvky legt sehr gutes Gewicht darauf,daß die Sympathie itt dernrölichwärmstensform ausgedrückt werde. Graf Julius Andrassy zieht seine­ Konzession von vorhin zurück und bittet nun auch seinerseits entschieden,das Wort,,allge­­meine«im Texte des Berichtes zu belassen. Graf Albert Appouyi betritt unter·lebhafter Zustimmung und fortwährendem Beifall desganza­usschlusses,er begreife zwar den Standpunkt des Bischofs von Großmut­hein und könne sich die Bemerkung desselben wohlerklären,in Anbetracht der politischen Seite der Frage jedoch wünsche auch er,daß an dem Berichte keinerlei Renderung vorgenommen werde. Der Ausschußbeschluß aus diesem Sinne­ Bischof Schlauch wird seinen Standpunkt in der ljnarsitzung vertreten.. . (Original-Telegramnxdes,-Ve,fterLloyd-«.). Wien,8.November. Die ungarische Delegation hielt heute eine splenar­­sitzt an ist derselben wurden die Berichte des Finanz- Ausschuusses über den nächstjährigen Voranschlag des ge­­meinsamen Finanzministeriums und des Rechnungshofes,des Ma­­rinegAtcsschusses ü­ber das Marine-Budget und des Ausschusses für Aeußeres über das Budget des Ministeriums des Aeußeren unterbreitet.Letzteren Bericht veröffent­­lichen wir an anderer Stelle dieses Blattes. Der Heeres-Atcsfchutß der ungarischen Delegation begann­ in seiner heute um 10 Uhr stattgehabten Sitzuung die titels­weise Verhandlun­g des Heeres-Ordin­ariu­ms.Es wurden bis auf TitelxXll,bei welchem 250.000 fl.für Naturalverpflegung ge­­strichen worden sind,und bis auf die Entdeckung alle Titel im Sinne des Voranschlages votirt.Sodann­ ging­ der Ausschuß zur Ver­­handlung des Extra-Ordinariums über­ m­it der jüngste­n Sitzung des Abgeordnetenhauses hat Kommunikation 7-9 Mi­inister Gabriel V.Baross den Bericht über die Thätigkeit derszzvstsparkassen im Jahre 1886 vor­­gelegt.Samt demselben besorgten LOOU Beamte den Verm­ittlungsdienst, bei denen—­während der u­ monatlichen Thätigkeit—Einlagen­ in der Höhe von fl. 2,677.098.32 und Nachzahlungen in der Höhe von fl. 1,257.532.24 bemerk­teiligt wu­rden, demnach verblieben Einlagen von fl. 1,419.566.08. Der Bericht verweist auf den Umstand, daß ent­sprechend dem von Gejege vorgeschriebenen begrenzten Wirkungstreffen, wonach nur Umlagen bis zum Betrage von fl. 1600 gemacht werden können und bei der geringeren Verzinsung, die geleistet wird, auf eine rapide Anhäufung großer Kapitalien nicht zu rechnen hag, mo t­atsächlich geben durchschnittlich kleine Einlagen das Gesammtresul­­tat. Weiter wird darauf „hingewiesen, daß das Jahr 1836, in wel­­chem die Roltsparkassen die Thätigkeit aufnahmen, der Kapitals­­ansammlung nicht günstig war, — ferner, daß mit Mücsicht darauf, daß die 2000 Postämter, welche mit Uebernahme der Einlagen betraut waren, nur successive diese Höhe erreichten.­­ Im Lauf des Jahres wurden 106.742 Einlagsbücher ausgestellt, von denen 21.225 Stück oder 19 88% endgültig rücgelöst wurden, so daß zum Jahressc­huffe 85.517 Bücher in Händen der Einleger verblieben. Laut den vor­­liegenden Daten wurde der überwiegende Theil der Bücher, nämlich 70,58% in ungarischer Sprache ausgefolgt, diesen­ folgen Die deutschen mit 21.134, während auf alle übrigen Nationalitäten 8,29%­­ent­­fallen. Andererseits muß aber konstatirt werden, daß verhältnismäßig die w­eisten in ungarischer Sprache abgefaßten Bücher zur Nac­­zahlung präsentirt wi­rden. Mit Nachsicht auf die Einwohnerzahl des Landes geht hervor, daß hinter 1000 Einwohnern 5 oder jede 200. Verson Einleger der Bolt-Sparlassen waren, welches Berhältnis aber in der Hauptstadt unverhältnißmäßig günstiger war, indem hier jede 27. Berson ein Ginlagebicc­el bej ist. Hinsichtlich Der Beschäf­­tigung der Ginleger finden wir, daß 32.847 Schüler und Kinder oder 38.42 Verzent als Einleger figurirten ; ein­­ gleiches V­erhältniß wurde auch bei ausländischen Post-Sparkassen wahrgenommen, was gewiß für den moraliigen Werth­ der Institution spricht. Als Ein­leger figurieten ferner öffentliche und Privatbeamten mit 9.58 Ber­zent, die Kleingewerbetreibenden mit 9.81 Berzent, während die land­­w­irthschaftliche Bevölkerung die geringe­ Zahl­ von­ 2165 Personen gleich 2.54 Perzent aufweist; die übrigen Erwerbschaften kommen mit 19.004 Personen oder 22—23 V­erzent vor. Eine auffallende Er­­scheinung bildet die geringe Zahl derjenigen, die des Schreibens nun findig sind, da d­ieselben insgesammt nur 3.73 Perzent der Einleger repräsentiven. Unter den Ginlegern finden wir 57.389 und 27.847 weiblichen Geschlechts, juridische Personen 281, ferner 20.695 1—10jährige, 30550 10—Mjährige, 14.603 20—80jährige, 9114 30—40jährige, 4222 40—50jährige, 1952 50—60jährige, 738 60—T70jährige, 187 70—80jährige, 5­80—90jährige, 2 über 90 Jahre und 3168 unbekannten Alters. Auf Die im Jahre 1886 aus­­gestellten 106.742 Einlagebücheln wurden 472.028 Einlagen bemert­­stelligt und 67.086 Mühzahlungen geleistet, demnach entfallen auf jedes Büchelchen 4*,, Einlagen und 0%. Nachzahlungen. Die durfchnittliche Einlagesumme beträgt fl. 5.67, der Durchschnitts- Natzahlungsbetrag aber fl. 18.36.­­S ist ein erfreulicher Umstand, daß der Einlagedurchschnitt nach mancherlei Bewegung im zweiten Halbjahre eine Erhöhung zeigt. In Bezug auf die Durhschnittliche Einlage bleibt die ungarische Post-Sparkasse wesentlich Hinter den ausländischen Sparkassen zurück, welche sich auf den Sparsinn der der reicheren Bevölkerung jrügen können. Hingegen it der geringere Einlagebuchschnitt ein Zeichen, daß die ungarischen Post-Sparkassen von der ärmeren Bevölkerung aufgesucht werden und eben dieser Umstand Sprit dafür, daß die Boft-Spariaffe eine Lüde ausfüllt und daß sie eine Aufgabe hat. Daß die ungarischen Post-Sparlaffen that, fachlich nach Dieser, Richtung dem Zmwede entsprechen, erhellt noch mehr, wenn wir berücsichtigen, daß unter den sämmtlichen Einlagen : unter fl. 5 8.79%, von fl. 5­10 5.31%, von fl. 10—20 2.55%, von­­ 20—30 1.09%, von fl. 80—40 0.40%, von­ fl. 40—50 0.59%, von fl. 50—100 0.68%, von fl. 100—500 0.529, über fl. 500 0.7% sich befinden, demnach die Einlagen unter fl. 10 94.10%, während die über fl. 10 mit 5.90% aller Einlagen reprä­­sentiren. Interessant tt ferner, daß 72.319 der Einlagen mit Hilfe von Sparblättern bemerkstelligt wurden. Die Post-Sparfasfe besorgt auch für Rechnung der­ Einleger den­ Einlauf von Werthpapieren. Im Jahre 1886 wurde auf Grund von eingelangten 308 Anjuchen MWerthpapiere im Betrage von fl. 261.800 Nom. eingekauft. Im Laufe der Jahre stellte das Institut 71 Rentenbüchelchen aus; hievon wurden 7 Stüd ausgeglichen, so daß zum Sahreschluffe noch 64 Gtücd verblieben. Für Nennung der Eigentü­mer dieser 64 Rentenbücher Hatte die Profisparkasse Papiere im Nominalbetrage von fl. 175.300 in Verwaltung, und zwar, in 5%iger Bagenb­er Papier-Rente fl. 146.600, in 4%iger ungarischer Soldrente fl. 9800, in Aigen­theiß-Szegediner-Losen fl. 7300, in diversen Wfandbriefen fl. 9000 und anderen Werthpapieren fl. 2600. Außer diesen im Depot verbliebenen MWerthpapieren wurden in Effekten­­ zumeist Gold­ und ne im Betrage von fl. 86.50 Nom. gekauft und den vol­enden Einlegern zugesendet. Die NRein- Einlagen per fl. 1,419.566.08 fanden in Rapier-Rente zu fl. 1.477.300 Plack­ung. Laut dem Gewinn- und Berlusttonto betrugen sämmtliche Ausgaben der Bostsparlasten fl. 141.642.88, die Einnahmen hin­­gegen fl. 41.137.535, dennach ein Gebahrungs-Defizit von fl. 100.505 resultirt. Der Bericht hebt hervor, daß in den Ausgaben fl. 11.188 Kosten für Vorarbeiten enthalten sind, so daß das pl. nur fl. 89.317,35 betragen würde. Wenn man hieran noch fl. 24.797.67 ‚für den­ Parteien gaehlte Binsen in Abzug bringt, jo­tt Das eigent­liche Gebahrm­as-Deal­ Fl. 105,657.21, ...,Vgs.Tixt-ahgefsille.«As­k.«·«»·. In Folgendem veröffentlichen wir den allgemeinen Theil des Berichtes, den der Finanzausflug des Abgeordneten­haufes in Angelegenheit des Gefekentwurfes betreffend die Modi­­fikation einiger Bestimmungen der Gefeße und mit Gefeßeskraft ber Eleideten V­orschriften über das Tabakgefälle dem Hause unterbreitet hat. Der Bericht lautet: Dieser Gefebentwurf hat einen doppelten 3med, das Tabak­­gefälle forvohl in volksunwirthschaftlicher als auch in finanzieller Hinsicht­­ heben. Derselbe will daher die Tabakproduktion verbessern und das onopol ergiebiger machen. Beide Zmede sind nicht nur nothunwendig und motiviert, sondern — nach den Erfahrungen, die im In und Auslande, besonders in Oesterreich, gesammelt wurden — auch möglich. Daß, die Dualität unseres Tabaks und unserer Tabakfabrifate nicht auf jenem Niveau steht, auf welchem sie im Hinblick auf den Ge­mmen, des Bublikums und auf die Anforderungen der Konkurrenz­­ähigkeit stehen sollte, darüber herrscht im Lande nur Eine Meinung. Die im September 1882 sattgehabte Tabak-Engguste und der Diesem Gesegentmurfe, angeschlossene Motivenbericht der Regierung haben dies gleichmäßig anerkannt. Und obgleich besonders Durch­­abnahmen des Betriebs und der Administration dahin gemirkt werden muß, daß die Dualität, der in den Verkehr gebrachten Taleat- und Zigarren­sorte verbessert werde und die Negierung — auch in ihrem Motiven­­berichte — Die in dieser Hinsicht nothwendigen oder möglichen DVer- Kemgen, in Aussicht stellt, so­ll es unzweifelhaft, daß auch dur­egislatorische Mittel darauf hingemirkt werden kann und muß. Denn schon die Tabak-Enquste hat betont, daß nicht nur die für die Produktion guten Tabaks ungeeigneten Felder von dem Tabakbau auszuschließen seien, sondern­ daß auch die Ausmahl des Tabaksamens, die Kontrole der Anpflanzung, das Verbot gegen die Benügung der Gammmetblätter, die Bemerkstelligung des Trocnens und Glättens in dazu geeigneten Tabat-, beziehungsweise Glätt­­scheunen ebenso noth­wendige Maßregeln seien wie die Beschränkung der Tabakproduktions-Lizenz — mit Ausnahme der Gartenblätter — auf mindestens ein Katastraljoch große Flächen und die Verschärfung der Kontrole. Und indem die Tabak-Enquête vom Jahre 1882 in ihren auf die vorgelegten 11 dragepuntte ertheilten Antworten, all dies betont und sogar die Aufhebung jener Bestimmungen empfiehlt, die sich auf die Produktion zum eigenen Gebrauch und auf die Grüdbehaltung von 10 Kilogramm Tabak fü­r jedes der erwachsenen­­ Familien-Mitglieder beziehen, regt sie Tolhe Ideen an, die der Ver- Er der Legislative zustehen; und indem Dieser Gefehent­­wurf alle diese Ideen verwirklicht, genügt derselbe einerseits einem berechtigten Wunsche der Sachverständigen in Hinsicht der Verbesse­­rung der Dualität des Taleats, und macht er andererseits die Kon­­trole zu einer erfolgreicheren, erschwert er sehr erheblich den Schmuggel und sichert hiedurch — solche duch die anderen, im die Details ge­­hörenden Kontrolmaßnahmen — die Hebung der Ergiebigkeit des Gefälles. Somit werden hier volfswirthschaftlich und finanziell gleich­mäßig motivirte Maßregeln in Vorschlag gebracht. · Was die bei uns wahrnehmbare Unzulänglichkeit der finan­­ziellen Ergebnisse des Tabakmonopols und den Schmuggel betrifft, I welchey diese·Ergebnisse in erster Reihe beeinträchtigt,wollen wir hetzt nicht die Daten beleuchtem welche der Gesetzentwurf in dieser Richtung anführ UThatsache ist,daß in Oesterreich,das sich mit uns mngletchen Tabakkonsumtronss Verhältnissen befindet,das Publikum­· um,eu·1gut Drettthekl mehr an Regie-Tabak und Zigarrenkonsumirt als bek·uns;noch auffallender ist,daß vom gewöhnlichen Rauchtabak z.B.·nthahre·1885 in Oesterreich mehr als doppelt soviel (23 Millionekadlogramm gegen 11 Millionen Kilogram­m­)konsumirt i­urdexvrpbet·uns·Daß diese Resultate zum größten Theile und in erster Linie nicht durch den Unterschied in den Vermögens-Verhält­­nissen und auch nicht durch den in der Dualität vielleicht bestehenden Unterschied (ein Uebelstand,­­ dessen Sani­ung der Ausschuß der Mer­gierung ebenfalls nachdrücklich empfohlen hat) verursacht werden, das bemeist jener riesige Unterschied im Konsum und folglich auch in dem finanziellen Ergebnisse der Negie, Der auch bei uns in verschiedenen Jahren, Jahreszeiten und Gegenden sich zeigt, hauptsächlich je nach je­dem es eine Tabalernte und einen unter dem Titel des eigenen Konsums zurücbehaltener Tabakvorrath gibt oder nicht gibt. 60 reflektiven beispielsweise die in dem ersten­­ Halbjahre von 1886 und 1887 im Verkauf von Rauchtabak erzielten Resultate ganz getreu die Thatsache, daß in Folge der schlechteren Tabakernte für das laufende Jahr weniger Tabak auf privatem Wege besestigt und ver­­braucht wurde. Denn während im ersten Halbjahr 1886 aus dem Verlauf von Rauchtabat insgesammt 5.677.597 einflossen, sind in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 6,901.421 Fl. eingeflossen, somit um­ 1,223.825 fl. d.i. um 21%, WBerzent mehr. Und daß dies thatsächlich zumeist mit der Einschränkung der Möglichkeit des Schmuggels zusammenhängt, beweist der Um­stand, daß in einzelnen Gegenden, je nachdem ce8 Dort eine Quabat­­produktion gibt oder nicht gibt, der Unterschied zmischen den beiden Halbjahren ein fehler großer ist. So sind auf dem Gebiete der Budapester Finanzdirektion, wo es eine Tabakproduktion gibt, im ersten Halbjahr 1886 für Rauchtabak eingeflossen 845.154 fl.; in der ersten Hälfte des Jahres 1857 1.034.968 fl.; die Steigerung beträgt somit 190.000 fl. , während auf dem Gebiete der Oedenburger Finanz­direktion, wo es eine Tabakproduktion nicht gibt, in der ersten Hälfte 1886 654.654 fl. in der ersten Hälfte 1887 772.881 fl. eingeflossen sind, so daß die Steigerung 118.000 Fl. ausmacht; in der Fünfsied­ner Gegend gibt es eine Tabakproduktion; dort zeigt das Resultat eine Steigerung von 99.363 fl. auf 155.721 fl. während in der Brek­­burger Gegend, wo es eine Tabakproduktion nicht gibt, die Ergebnisse des Halbjahres nur eine Steigerung von 352.295 fl. auf 381.000 fl. aufweisen ; in der Debrecziner Gegend gibt es eine Tabakproduktion ; dort hat das Resultat fi) von 129.197 fl. auf 203.833 fl. gehoben, während auf­­ dem Gebiete der Kramsenburger Finanzdirektion, wo die D Tabakproduktion eine sehr geringe it. Das Er­gebniß sich von 551.035 fl. auf 655.872 fl. gehoben hat; in der­ Gegend von Hermannstadt, wo es eine Tabakproduktion nicht gibt, hat das Resultat von 567.726 Fl. sich auf 584.357 fl. gehoben. Diese Daten, sowie die, in dem Motivenberichte zum­ Geiäß­­entwürfe mitgetheilten Ziffern über die in den Sommermonaten wahr­­nehmbare bessere Ergiebigkeit des Gefälles bemessen zur Genüge, daß der auf privaten Wege zu wi­dbehaltene und verwerthete Tabak die finanziellen Ergebnisse des Tabakgefälles wesentlich beeinträchtigt. Zur­­­erhinderung dessen kan­n wohl auch die Verschärfung der Kontrole Dieses beitragen, noch mehr aber die Beseitigung der Gelegenheit und der Bormandes. Zur Diefen Brede beseitigt Der Gefegentwurf die Produktion zu eigenen Gebrauch, sowie auch Das bisher gewoffene Recht der Ablösung von 10 Kilogramm Tabat für jedes Familien- Mitglied über 16 Jahren. Die Sachverständigen und die Finanzver­­nwaltung haben gleichmäßig die Nothmendigkeit Dieter Makregel an­­erkannt, und nachdem der Fimanzminister auch den Verkauf von gehörig präparirtem „jungfräulichen“ Taleat in Aussicht gestellt hat, kann auch vom Gesichtspunkte des Konsums und der Anforderungen des Geschmacks, seine Einwendung dagegen erhoben werden. Nachdem andererseits der Geiäßentwurf auch die Mitwirkung und­­ Verantwort­­zielle Resultat erreicht werden wird. Wohl it es wahr, daß die Erhöhung der Minimal-Aus­­dehnung des für die Produktion annehmbaren Terraing auf ein Katastraljoc) eine Beschränkung und eine Verlegung von nteressen­tlichkeitsc­inanzorganisicl­erstellt,glauben wir,daß auch das finan­­zimärchen involvirt;allein,wenn wir bedenkem daß im S Hinblick auf die­­ Verbesserung der­ Qualität der Tabakprodu­ktion­,auf die Kontrole der Manipulation und die Sicherstellung der finanziellen Ergebnisse auch dies eine wesentliche Maßregel ist, so man diesen michtigen Inter­­essen gegenüber die Thatsache nicht entscheidend sein, daß jebt pro 1387 an 7197 Lizenzen zur Tabakproduktion auf einer ein Katastral­­je nicht erreichenden Fläche ertheilt worden und unter diesen 5550 leichtblätterigen Gartentalat gebaut haben ; diese Lektoren erhalten somit im Sinne des Gelegentwurfes auch künftig ihre Tabakbau- Lizenz und nur jene 1647 verlieren ihren Anspruc darauf, die ihmerblätterigen Tabak gebaut haben. Wenn wir mit diesen Maßregeln die Onalität unserer Tabak­­produktion verbessern und das finanzielle Ergebniß des Gefälles schon in den ersten Jahren um 2—3 Millionen, voraussichtlich um noch mehr heben, dann kann, der FinanzAusschuk sic) Der Weber­­zeugung nicht verschließen, daß der Gefegentmurf müslich und noth­­wendig sei und darum empfiehlt er denselben zur Annahme im All­­gemeinen. I Indemn der Ausschuk dies thut, bemerkt er zugleich, daß es nothwendig sein werde, Verfügungen in der Nichtung zu treffen, daß nicht das Tabatgefälle durch den hiesigen Verkauf von aus Oesterreich eingeführten Tabatfabritaten geschädigt werde. Berner, sind im Ausschuffe noch zwei Winsche aufgetaucht, welchen mir hier ebenfalls Ausbruch verleihen müssen. Der eine Wunsch­ ist Der, die Negierung möge die Frage studi­­ren, ob man nicht im Anteresse einer erfolgreicheren Kontrole der­­ Tabak-Broduktion und Manipulation auch bei den Tabakgärtnern, Dienstbücher einführen könnte. Der zweite Wunsch ist der, daß die in verschiedenen Befeten, Normativen und Insteuations-Grräffen zer­­streuten — jeit wieder geänderten — Bestimmungen, über die Tabak, Produktion, und Manipulation zusammen neuerlich herausgegeben werden mögen. Der mit der provisorischen Leitung des Finanz­­ministeriums betraute Minister-Präsident hat sich zu öfterem bereit zur Erwägung des Gunteren geneigt erklärt. Der Bericht geht dann auf die Beleuchtung­­ der Details über und theilt zum Schlufse den Gefegentwurf in der Tertirung des Aus­­schusses mit. Unterzeichnet sind: Wilhelm Zsigmondt, Präsident­ des Finanz Ausschufes, Referent des Finanz-Ausschusses Alexander Hegedüs, " Aus der Provinz, —t. Breßburg, 7. November. (Orig. -Korr) [Jahr­­markt3-Termine pro 1888. — Stabile Donau­­brüche bei Breßburg.] Im der heute stattgehabten General­­versammlung des städtischen Munizipal-Ausschufses wurden auf Ber­schlag des Magistrates Die Termine für die im Jahre 1888 sattfin­­denden Jahrmärkte in folgender Weise festgelest, und zwar: Vin­zenzimarft vom 18. bis 24. Mär; — Lohbannimarft vom 23. bis 29. September und Cuziamarft vom 9. bis 16. Dezember­­ 1888..— Mit Freuden wurde duch die Generalversammlung des ‚Erlaß, des Kommunikations-­Ministers, welchen derselbe an die Stadt­­gemeinde in Angelegenheit der Erbauung einer stabilen Brücke über die Donau bei Reehumn richtete, begrüßt. Mit Diesem Erlaß wird die Stadtgemeinde verständigt, daß der genannte Minister in Ange­legenheit der Brüdenfrage in Budapest eine Enquete abzuhalten ge­­denkt, und d­emnach die Stadtgemeinde auffordere, hiezu einen Dele­­girten, zu entsenden. Die Generalversammlung beschloß demnach, als Delegirten den Bürgermeister Fön. Math Karl Mergl und den städtischen Ober-Ingenieur Anton Sendlein zu entsenden. Vielleicht wird es jeht auf diesem­ Wege möglich, den weit lange gehegten und nicht nur für Preßburg, sondern auch für die Gegenden an den beiden Ufern der Donau sehr wichtigen Plan zu realisiren, da nunmehr die Regierung, was nicht genug dankend hervorgehoben werden kann, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen geneigt ist. —ei—, Neutra, 7. November. Drng-Rorr) Auszeiche­nung von Kenermehrmänner — Theater) Der ung. Landes-Feuerwehrverband sandte für die älteren Mitglieder des hiesigen freiwilligen Feuer­wehrvereines Dienstmedaillen mit­gefreien bei welche den Betreffenden am 6.November im Rathhaussaale durch­ den­­ Bürgermeister feierlich überreicht wurden. Mach Abhaltung eines West-Gottesdienstes versammelte sich die ganze Mannschaft mit der Vereinsfahne im Nathhaussaale, wo Bürgermeister Paul Kostyal eine schwungvolle Ansprache an dieselbe hielt und 6 Mitgliedern die goldene, I Mitgliedern die silberne und 7 Mitgliedern die Bronzene Dienstmedaille übergab. Die Feuerwehrkapelle spielte inzreischen den Hymnus. Zum Schiffe hielt Feuermehrhauptmann Nondetti eine deutsche Ansprache an die Mannschaft, in welcher er­ dieselbe zur Ausdauer in der selbst gewählten humanitären Wirksamk­eit aneiferte. — Am 5. b. M. wurde hier die Theatersaison eröffnet. Theater­direktor Béla T­óth unternahm es, ohne die übliche Subvention hier sein Auskommen finden zu molsen, während bisher noch jeder Direktor bei bedeutender Subvention Fiasto machte. Der erste Anfang scheint für das Bühnen-Unternehmen nicht eben ermunternd zu sein, denn das Haus war schon zweimal sch­wac besucht und das Gebotene ist in seiner Hinsicht von der Art, daß sich das Bublitum zu Kg Besuche veranlaßt sehen könnte. ‚.. Br. Oedenburg, 6. November. Orig. -Korr.­ [Syftes­mischung einer neuen Waisenstuhl-Reisiger-Stelle, — Todesfall. Stelle zu erwirken. Grlajje murde_ — Unser Kunftleben.] In einer der jüngsten Komitats-K­ongregationen wurde beschlossen, Hinblick darauf, daß die vorhandenen Arbeitskräfte des Komitat3-M Waffenstuhles zur Erledi­­gung der mit jedem Jahre sich_ An einem häufenden Amtsagenden unzureichend sind, dein Ministerium die Systemiserung das Munizipium im s- Beiliger- bieder gelangten Miniltevial- von der Genehmigung seines diese Vorlage betreffenden Beischlusses verständigt. Auf diese Stelle wird nun in den nächsten Tagen der Konkurs ausgeschrieben und die Wahl Ende November gleichzeitig mit der Bejegung der rasant gewordenen Obernotar- und Oberstuhlrichter-Bosten erfolgen. — Heute Bor­mittags wurde der im besten Mannesalter stehende Archivar der Oedenburger Stadk­ommune, Herr Gustav Diem, nach mehröchentlichem­­ Zeichen vom Tode dahingerafft. Der Vers­chlichene, der sich Ducch Die Ordnung des Stadtarchivs und durch den vor Jahren von ihm verfaßten „Führer durch­ Oedenburg und Umgebung“ um unsere Stadt vielfach verdient gemacht hat, er­­reichte bloß ein Alter von 36 Jahren. Diem­­er mußte seine Hochzeitsreife in­folge seiner Erfrankung unterbrechen. Ein hartnädiges Nierenleiden warf den begabten Mann auf das Krantenlager, das er leider nicht mehr verlassen sollte. Sein Ableben hat allgemeine Theilnahme in unserer Stadt wachgerufen. — Seit dem Bestande der hier ersprießlich wirkenden „Gesellsschaft der Oedenburger Musikfreunde”, an deren Seite der Postdirektor Rättmeier v. Setelfalufig steht, hat das Kunstleben Dedenburgs einen mächtigeren Aufc­hwung­ genommen, der sich in dem häufigen Arrangement von Konzerten Fumd gibt. In der Bars­modhe konzertirte der bekannte Gello-Birthose Yoseft Romer mit seiner Gattin und gestern trat im großen Kasinosaale die 16jährige vor zwei Monaten heivathete Geigenkünstlerin Marianne Thoma aus Wien unter Mitwirkung des hiesigen Organisten und Pianisten Viktor Altdörfer und des Pilötenspielers 3. Broboft auf. gestern einer vierten J.Jkl­id,7.November. herziges Wirke[n.] berufchaftenIzn endlich viel zu danken haben,s gehört auch Jklädi Vetter Ko­nctat.Der frühere Grundherr,weil­ Graf Gedeon Rad·ay1un.,Ungarns gewesener Houvödminister hat Alles gethan, um seiqu Gemenz de zehn Wohlstande zu verhelfen,deren Bewohner auch geistig auf eine höhere Stufe zu bringen und dieselben — die mtláder sind Deutschen Ursprungs — zu magyarisiren. Seine Mittel zur Erreichung des Zmwedes waren: persönliche Mitwirkung bei der Erledigung der internen Gemeindeangelegenheiten, Unter­­stügung der besseren Bestrebungen des Volkes, Forderun­mögensermerkung, DVertheilung bedeutender Präntien fü­r die An­­eignung der ungarischen Sprache auch: an Elementariihü­ler und überhaupt materielle Opfer. Wer uad fennt, wird missen, daß die (Drig.­Rorr) · «lH­och« Zu den­ Gemeinden,welche Ihrer­ Guard­­großen und edelherzigett Bestrebungen des vereinigten Grundherrn zumz größten Theile ihr Ziel erreicht haben.Jkl­ids FRAUNHde weder dem Staate,nach dem Komitat gegenüber im Rackstag daSte sind gelehrig und ungemeinfleißig,Feinde der Schlemmerer und begeisterte Anhänger der ungarischen Staatsidee. Sie spreh­en heute ber­eits ausnuhmslos und am liebsten ungarisch. Derjenige aber, dem dieser große ae zunmeist Mi danken, ist nicht mehr! Er­st jung gestorben. Das Bolt von Sad bemahrt ihm ein dankbares Andenken. Sein Geist und seine edlen Eigenschaften jedoch sind wie ein Bermächtniß auf seine Familie übergegangen. Dies be­weifen die Wohlthaten seiner Witwe geb. Gräfin Ahilippine Bergen und das Wirken eines schönen jungen Mitgliedes der­ewohner sind mohl- Samilte, der Konterte Irma Raday, welche eben exit für 30 arme Kinder zumeist eigenhändig genähte Winterkleider besorgt hat, — die Fa von Feenhänden und das Geschent eines unwarmfühlenden erzenő. derVer­", M.Ppprc·s·d,7.November.(Orig--Kvkrs)«lDU-«s­htzndertxdhrige Jubiläum der evangelischen Kirchengekznernde in Matl­eöczi hat am 6.d.unter großer Bethchlng 111xg stattgefunden-Das geschmackvoll dekorirte Gotteshansj war mit Einheimischen und Gästen gestillt-Mein un­­dächtiger Stimtzung der Predigt des Seniors Fabry stn­d der Festrede des Pfarrers A.Güntz lauschten.Am Abend wurde im Rathhaus saalecmchstvorstellung und ein Banket veranstaltet,an welchem sich auch der Reichstags-Abgeordnete Szöner betheiligte.« Leider entstand zur selben Zeit in der Ortschaft­—wie muthet, von ruchloser Hand gelegt — ein Brand. Das Feuer konnte meh Totalifitt merden, mit der festlichen Stimmung aber mar es notbei. Jan ver­:­­ Steuermann Eageswenigkeiten, Buftigielle Ernennungen.­ Durchh allerhöchste Ent­­schließung wurde die Verlegung des Bezirksrichters Anton Vereczy von HajdudNtánás nach Szatmár-Nemetz genehmigt und der Unter­­richter von Csepreg Anton Köninger zum Bezirksrichter daselbst ernannt. Ferner wurden auch allerhöchste Einschließung ernannt: der a­pri halal an der Burdapester für­ Tafel Leo Abay zum Unterrichter in Lengyetöt, der Vizenotär Mathias Orban zum Unterrichter in Sepsi-Szent-György ; der Bu dan Alexiius Bifhan zum Unterrichter in Szilágy-Somlyd ; der Vizenotär Valentin Töröt zum Unterrichter in Blasendorf ; der Budaperker Gerichtshof-W­izenotär; Dr. Julius Kovács zum Unterrichter in Kovapnaz; der Felfö- Börer Unterrichter Franz Sarlay zum Prize-Staatsanwalt in Steinamanger. ‚„‚Grnennungen) Stiedrich Eugena, Kaufmann ist Baffein zum unbesoldeten Konsul daselbst; Ludwig Frank zum Notar am Kecstemeter Gerichtshof; Joe Markus zum Bizenotar am Sivaler Bezirk­gericht ; Johann Barzäth zum Pizenotär am Szolnofer­held Sulms Fellner zum Kanzlisten am Ban­­csopaer Gerichtshof, Graf Stefan L­az­ár zum Sekretär des Ober­­gespann des ehe Komitats; Nikolaus Tomoisnary zum Kontrolor am Preßburger Landesspital;. Valentin Kováts zum Finanzmach-Kommisssär III. Klasse. (Fremde Auszeichnungen) Die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen fremder Auszeichnungen erhielten: Der­­ Donau-Dampfschifffahrt-Kapitän Koloman Bantl für den serbischen Talova-Orden IV. Klasse; der Amtsdiener im Ministerium des Innern San Gazdag für die serbische goldene Medaille, der­­ Karl Huber für das rumänische W­erdienstzeichen ; Frau David Bij hi B geborene Johanna Flor in Budapest fire die serbische Natalie-Medaille und der Zahnarzt Leopold Gold­be­rger in Gala für die rumänische Medaille „Servieiu Ore­­vncios“. Oeffentlicher Dant.­ Der Unterrichtsminister spricht Dant und Anerkennung aus, dem Bergmwerk3-Oberarzt in [CATO Dr. Emerich Tóth, er für die Schemniter r.d. Boltsschule fe Attien der dortigen Boltsdant gespendet hat, und der TBu­me Johann Sártfözi geb. Susanna Kejerü, in welche für die Beerer rt B Wolfsschule eine Stiftung von 625 fl. errichtete, ’­­ Namensänderungen) in Budapest: Hermann­ Flamm auf „Lang“; — in S-U-Ujhely: Eugen Fendrich auf , Fodor"; — in Kurima: Rudolf Biroh auf , Brónai"; — in Szatmár-Nemeti: Josef Galle auf , Rende"; — in: Balaegerpeg: Sigmund Feigelstod auf „Viola“; — in Wien (aus Budapest): Margarete Rosenzweig auf „Sch pé 3 MRA in Hamburg: Mathias Tomcsufcsit uf „Zamafi”. Meber den Standder ffmebenden Staats fch­uld­ wird folgender Ausweis veröffentlicht: Zu Ende des Monats Oktober 1837 waren im Verkehr: in Staatonsten zu 1 fl.: 72,695.454 fl., zu 5 fl. : 122,095.720 fl. und zu 50 fl. : 143,193.200 fl. BI SOBURDRERN: 74,014.047 fl. 50 Tr., insgesammt 411,998.421 fl. . hú ? i

Next