Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1888 (Jahrgang 35, nr. 1-23)

1888-01-14 / nr. 11

N ( ) { \ stsi s. »1888.—·ztk.tt :­",·««·« Eis-. \ m­ ' a 2 KZT KETTOT] Budapest, 14. Länner. 7 s Nachdem die manzigfachen Versionen über Diplo­­matische Verhandlungen der Mächte, über bezügliche­ Vor­­schläge Rußlands und über Kolleftivschritte Europas in der Sache durch einen ganzen Schauerregen von Dementis aus der Welt geschafft worden sind, muß man wohl zu­ der­ Er­­kenntniß kommen, daß in der politischen Sit­­uation sich absolut nichts­ geändert und daß insbesondere mit Bezug auf die bulgarische Frage die Verhältnisse heute noch ebenso ungeklärt sind, wie sie es vor Wochen und Monaten gemwejen. Vielleicht, daß Hinter den Bouriffen im vertraulichen Pourparlers die Angelegenheit besprochen und erwogen wird, aber ein positiver Vorsschlag, der das Substrat einer diplomatischen DBerhandlung zu bilden geeignet wäre, liegt bisher nicht vor. Der Natur der Sache nach man ein solcher Vorsschlag nur von Rußland ausgehen, aber das offizielle Rußland schweigt noch immer. Offiziös hat das „Journal de Gt.-Peters­­bourg“ wohl geäußert, daß die Nachführung der bulga­­rischen Frage zur legalen Situation das einzige Ziel­ei, das man im Autereffe des Landes, wie der allgemeinen Nähe verfolgen müsse; allein so jeder man mit Dieser Tendenz al­wärts einverstanden sein mag, 0 wenig it mit‘ derselben auszurichten. Sie definirt wohl das Ziel der einzuleitenden Aktion, ein Ziel, das, wir wiederholen es, allgemeine Billigung und Zustimmung finden kann, aber sie enthält auch nicht die geringste Andeutu­ng über die Wege, auf welchen dieses würschenswerthe Ziel­e zu erreichen wäre, und darauf kommt es wohl in erster­­ Reihe an. Ein gewisser Fortschritt gegen frühere Stadien der Angelegenheit i­ insofern wahrzunehmen, als die russische Pu­bli­­zistin davon abgelasfen hat, von den Regierungen Deutschlands und D­esterreich-Ungarns zu verlangen, daß sie die Pforte zu jenen Maßregeln Bulgarien gegenüber drängen mögen. Die Rußland in seinem Interesse als wünschenswertli b erachtet. Das waren starke Zumuthungen und der Umstan­d, daß ‚man in Berlin und in Wien auf dieselben nicht einge­­ gangen, mag vielleicht mit dazu beigetragen haben, in Ruß­­­land jenen Mißmuth gegen die beiden westlichen Nachbarn "hervorzurufen, von dem die russische Breffe und zuleit noch Der famose Artikel des „ rufjijchen Juvalid“ vom 15. De­zember jattsam Zeugniß abgelegt hat. Die Wirrnisse der bul­­garischen Frage würden vielleicht mit einem Male behoben werden, wenn die rufsische Negierung endlich einmal sich aufraffen könnte, ein Haves Programm von sich zu geben, natürlich unter der V­oranstoßung, daß dieses Programm sich an das vom „Journal de St.-Petersbourg" proklamirte Ziel halten und nichts Anderes, als die Nachführung der bulgarischen Trage­r zur legalen Situation" bezwehen würde. Daß mit Hand streichen und revolutionären Agitationen Dieses Ziel nicht zu erreichen, das hat das „Journal de St.-Petersbourg“ loyalerweise anerkannt und es hat damit zugleich gerechten Tadel ausgesprochen über die Urheber und Förderer des jüngsten Putsches von Burgas, über deren Persönlichkeit und Stellung Die bei den getödteten Ansurgenten gefun­­­denen Briefschaften sehr bemerkenswerthe Aufschlüsfe bringen. "(CS war von Haus aus einleuchtend, daß ein so weitver­­zweigtes, mit so großen Kosten verbundenes Unternehmen — hat es sich doch um die Werbung und Ausrüstung von nicht weniger als sieben Banden zu je 70 Dam gehan­­delt­ — nur mit sehr beträchtlichen Hilfsmitteln ins Wert gejekt werden konnte, über welche jedoch weder Die bull­gerischen Flüchtlinge verfügen, die selbst auf Subsidien von Rußland angewiesen sind, noch etwa Herr Banfow, der ichon öfter seine Ueberzeugung, niemals aber sein­­ Geld geopfert hat. Nım weist, der „Sloboda“ zufolge, ein auf dem SKampfplage gefundenes Schreiben direkt auf den russischen Gesandten in But­arest, Herrn Hitrowo Hin, dessen Kanzlei längst als ein Herd der Agitation gegen Bulgarien und als ein V­ersammlungsort aller dem bulga­­rischen Regime feindlichen Elemente bekannt ist. Im „Levant Herald" wird divekt behauptet, daß die Kosten Des Butsches von Burgas von den flavischen Komits in Moskau und Doei­a beigesteuert worden, die durch ihre Agenten zu der­­­artigen Thorheiten (!) verleitet werden. Es steht zu hoffen, ‘daß die Sache, die mehr als interessant, die sehr wichtig ist, "ihre vollständige Aufklärung finden wird, da eine Anzahl der Iasurgenten nach Adrianopel gebracht worden und die türkischen Behörden, wenn sie Der Fall mit Dem nöthigen Ernst und der ihnen durch die völkerrechtliche Bedeutung­­ desselben obliegenden Gewissenhaftigkeit behandeln, wohl üt ‚der Lage sein werden, die Wahrheit über Den Antheil des Herrn Hitrowo und der flaviscigen Komitis zu Moskau und Odefja an dem von Kapitän Nabokof und seiner Bande aus­­geführten Tributtierstreiche Festzustellen. Daß der m­onte­­negeinische Staat und die montenegeinische Regierung an der Sache irgendwie betheiligt sein sollten, erscheint uns geradezu ausgeschloffen. Die Argumentation, daß eine so große Anzahl montenegrinischer Unterthanen, wie sie bei en» diesen Unternehmungen engagist war, nicht ohne Wilsen Der Regierung das Heimatlc­he Land verlassen, trifft im gegenwärtigen Falle nicht zu. Denn die Gesellen, die im russischen Kloster zu Galata­fie das Unter­­nehmen Nabosoff’s geworben wurden, verrutigten sich wohl vornehmlich aus jener Sorte von M­ontenegrinern, die in allen Balkanländern verstreut ein abenteuerliches Dasein­­ fristen und speziell in den Straßen von Konstantinopel fü­r jeden Handlangerdienst ebenso zu haben sind, wie etwa die Lazzaroni in Neapel. Aus dem Verkehr Dieser Leute mit ihren Stammesgenossen in der Heimat­ muß wohl Einiges über den Blan des Handstreiches d­urchgesichert haben. That fählich , hat First Nikolaus von Montenegro, was er hierüber erfahren, der Pforte mitgetheilt, und es soll nicht seine Schuld, sondern vielmehr nur dem damals in Stodung gevathenen Bostverkehr zuzuschreiben sein, daß die Warnung nicht rechtzeitig an ihre Adresse gelangte. Die U­rsachen, die den Fürsten von Montenegro in früherer Zeit zu einer gespannten Haltung Bulgarien gegenüber bewogen­­ haben, bestehen überhaupt nicht mehr. Die Kandidatur des ‚Schwiegersohnes des Fürsten, des Prinzen Karagyorgyevics ‚für den bulgarischen Thron ist eine längst überwundene An­­gelegenheit und ist wohl auch in Cetinje schon fallen gez ‚Iassen worden, da man genaügsam Gelegenheit hatte, sich zu­­ überzeugen, daß diese Kandidatur auch nicht Die entfernteste Aussicht hätte, die Zustimmung der Mächte zu finden. Banket gehaltenen Neben und war speziell der Schmeylalige Kaisere, gonst in beiden Blättern ganz gleitlautend, und zwar nicht blos in einen­ Auszuge, sondern anscheinend im Wortlaute enthalten. Die 400 Theilnehmer am Banket waren nun nur wenig erstaunt darüber, daß gerade der politisch interessanteste Palins des Seinkspruches, der Schon beim Anhören allseitig bemerkt wurde und eben, weil er aus dem Munde Dr. Schmeytal’s kam, ein gereiftes Aufsehen erregte, auf dem Wege vom­ Wintergarten 025 „Grand Hotel“ in die­ Redaktion­ der beiden Deutschen Blätter in Verstoß gera­den war. Der Baflus lautete: „Die kaiser­­liche Negierung’u­m Lande war es, welche unser U­nternehmen in wirk­samen Schuß nahm und in loyaler Weise auf die Besei­­tigung der gestellten Hindernisse und Beschleunigung der­ Eröffnung ein­­wirkte. Tags darauf wurde der Kaiser-Toast Dr. Schmeyla’s in den beiden Blättern, und zwar, wie man sich hier allgemein erzählt, nicht über deren eigene Initiative, noch­­mals abgedruckt, oder besser gesagt, richtiggestellt und dabei insbesondere der obzitirte, in so merkwürdiger Weise verloren gegangene Vafjus wieder zu Stande gebracht. Worauf wohl diese absonderliche und in einem Trinkspruche auf de. Majestät umso auf­­fälligere Unterdrückung einer so markanten Stelle zurückzuführen ist? Um einen zufälligen Srrthum glaubt hier Niemand, und zwar schon deshalb nicht, weil die Möglichkeit eines solchen Simultan-Strthums zweier Berichterstatter verschiedener Blätter von vornherein wohl so ziemlich ausgeschlossen erscheint. Man wäre daher, da doc sonst bei uns Neden hervorragender Parteiführer gegen­­über auf möglichste Genauigkeit großes Gemicht gelegt wird, fat versucht, die so eigenthümlich mangelhafte Be­richterstattung einer gewiissen Absichtlichkeit zuzuschreiben. Man m­­rde daher in den hiesigen deutschen Streifen eine etwas eingehendere Aufklärung der immerhin mysteriösen Angelegenheit nicht ungern sehen und würde der deutschen Parteileitung vielfach Dant dafür wissen, wenn sie auch diesmal die bekannte f­ramme Disziplin üben, der Sache näher auf den Grund sehen und die Resultate ihrer Nach­­forschungen baldigst bekanntgeben wollte. Daran, daß auch bei dieser Fälschung der bei der Fälschung der bulgarischen Dokumente be­­liebte Vorgang, Konstativung der Thatsache der Fälschung und Unter­­haltung jeder weiteren Forschung, nach deren Autoren, eingehalten werden sollte, will man hier vorderhand doch noch nicht glauben. ) ‘, HT­T !·'" ’­­( P­rag, 13. Jänner. Orig-Korr) Die Geschichte mit den gefälschten Dokumenten in der bulgarischen Frage, die Fürz­­Hd in der diplomatischen Welt so viel Staub aufmwirbelte, wurde in den jüngsten Tagen in unserer Landeshauptstadt wieder sehr lebhaft besprochen. Spielte sich doch kürzlich bei uns ein Vorfall ab, der eine ‚gewisse Familien-Wehnlichkeit mit jener Dokumenten-Affaire nicht zu verleugnen vermag und fast wie ein Miniatur-P­endant zu jener welt­­‘bewegenden abenteuerlichen Fälsshungs-Historie aussieht. Bei dem nac­h der Seftvorstellung im neuen zweiten deutschen Landestheater in den ‚prächtigen Wintergarten des „Grand Hotel“ stattgehabten Ban­­"tet, an welchem der Ausschuß des bdeutschen Theater-Vereins,­­die asswärtigen Festgäste, Vertreter aller deutschen Vereine, im­­ Ganzen mehr als 400 Personen theilnahmen, eröffnete Dr. Schieyfal den Reigen der Toaste mit einem Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser. Tags darauf brachten die beiden, dem hiesigen Kasino nahe­­stehenden deutschen Blätter Vrags nebst einem sehr eingehenden Refe­­u­en IS Br PER Beben Tagesweuigkeiten. (Ernennungen) Emil Dufacs wurde zum unbe­soldeten Konzipisten bei­ der hauptstädtischen Staatspolizei, Georg Safaric zum provisorischen Finanzkonzipisten II. Klasse beim Butovárer­­ Steuer-Inspektorat, Christof Berzeviczy um Rosef Shidlo wurden zu provisorischen Bolt- und Telegraphen­­beamten ernannt. % « Personalnachrichten­ Ministerialrath Ludwig Setelfaluffy hat sich heute Morgens nach Groß-Beestkeres begeben. — Dber­ Stadthauptmann Tördk it nach mehrtägiger Abwesenheit von der Hauptstadt gestern Abends wieder hier ein­­getroffen. N AL Ze Se­kk j «« (Installation des neuen­ Juten­dante 11.)Regie­­rungs-Kom­missär Staatssekretär Franz Beniczky hat sich heute Mittaglett 7 Uhr dem artistischen Personal des National­­theaters vor­gestellt.Die Präsentation geschah auf der Bühn­es welche genau denselben Anblick wie gelegentlich des vorgestrigenselb­­schiedes des zurückgetreten­en Intendanten Grafen Stefan Keglevich bot.Staatssekretär Beniczky erschien in Begleitung des Direktors Eduard Paulay und wurde von den anwesenden Künstlerin enmide KünstlernI mit sympathischen Zurufen begrüßt.Auch diesmal war es Bäla Bercsányi,der aus den Reihen seiner Kollegen hervortrat und im Namen derselben den Regierungs-Kommissärin eines­ kurzen Rede willkom­men hieß.Er versicherte den neuen Chefdest­­rauens und der Ergebenheit der Künstlerschaat,betonte,daß das Nationaltheater selbst von­ keiner Krise bedroht­­ sei un­d daß man auf den unentwegten Eifer der Mitglieder schon im Interesse der edie 11 Sache zählen könne Er hob besonders­ hervor,daß es beij­ Nationaltheater noch immer am besten ergangen,wenn die Richtung von der Künstlerschaft selbst angegeben wurde,daher die Leitung von dieser ausgegangen ist.Nach­ den willkommen heißenden Wortexchr­­estnyks und den darauffolgenden Elfenrufen der Anwesenden ergriff Staatssekretär Beniczky das Wort,um für die freundliche Aufnahme herzlich stch danken und den Zweck seiner Entsendung auseinanderzusetzen.Er theilte mit,daß sich sein Vor­­gänger Graf Keglevici­ wegen der Budgetverhandlungen bezüglich des Opernhauses im Finanz-AUs­c­husse des Abgeordnetenhauses vo1­ der Oberleitung der beiden Theater zurückgezogen habe.Redner gedathe hierauf der bisherigen­ Intendanitexr undtonstatirte,daß alle diese Vor­­gä­nger im Neuionalth­eater weit schwierigere Verhält­nis"so vorgefunden, als er,der!,im Natioaltheatert wenigstens,gar nicht­!Schwierige Anneh­r erwartet Am meisten beschä­ftigte sic­h diner mit seinen beiden letztlich Vorg­ inger11,dem Bawn Friedrich Podnusziczky,miterde­ssen Leitung sichtlich ein In­Ikgder­ Opern am Nationaltheater vollzogen, und dem Grafen Stvfa1ichlevici),der dies Budapester königlich­e Opernhaus auf de Nive anderer sich­ peruhänscv der Weltcrl­ c·bei1 Ivall­erozu aber die vorh­mdenen Geldmittel leidet nicht ausreicht. 1111 Besonderen werde er,der Regieru­ngsschT Im­missär,sich bem­ühert,zu­ ergründen,wessen Leitung den beiden Kun­stinstituthr zweckm­äßiger ge­­wesen das stille aber emsige Wirkend­-BaronJ Podmaniczky,oder die genialen,wenn auch etwas exzentrischen Bemühungen des Grafen Keglevich.Jtheitcrcu erklärte Staatssekretär Beniczky,daß er eigentlich nur in provisorisch­er Eigenschaft gekommen.Auch er werde 111chri 111 Oper 1ihc111fc,als hierzu thim habe I.Seine Leitung im Nationaltheater wird m­ehr eine Oberaufsicht sei 11,da er sich hier ausschließlich nur mit den wirthschaftlichen Angelegenheiten zu befassen gedenke.Was die artistisch­e Leitun­g betrifft,so lasse er dieselbe vollstän­dig in den­ bewährten Däviden des Direktors Paxtrat­ (Stü­rmische Elfe 11-Rufe),dem der Ruhmgebühre,der aber auch­ die Kritik zu ertragen haben wird.(C«rneuerte Elfe 11-Rilfe.)Am Schlusse seiner­ Rede erklärt sich Staatssekretä­r Beniczky in bescheidenster Weise für einen Laien in artistischen Theatersac 1­611.Desto mehr fühle er sich als Publikum und wie jeder Mann aus demselben,wisse auch er die hohextkünstlerischen Tugenden der Mitglieder dieses Hause zu schätzen.Er bitte die Dam­el­ und Herren des Ensembles blos um Eines, eben auf das Ensemble viel Gewicht zu legen.In dieser Bezie­­hung scheine ihm das Zusammenspiel und die Kostsuntreue der »Meininger«mustergiftig.Dies als eine nebensächliche Bemerkung er­­klären­d,dankt Redner in wärmster Weise für das entgegengebrachte Vertrattett und bittet um die Freundschaft der Kü­nstlerschaar.Stür­­mische Elfen Rufe folgten dieser Antrittsrede.Der Staatssekretär wechselte hierauf mit den Schauspielerinen und Schauspielern Hände­­drück und die Feier war zu Ende. — Im Fön. Dpernhaufe wird die Installation des Negierungs-Konmissärs morgen, Sonntag, um 11­ Uhr Vormittags stattfinden. Das Heine-Denkmal. In Düsseldorf hat sic bekanntlich ein großes Komite gebildet, um dort in der Geburtsstadt Heine’s dem Dichter ein wirdiges Denkm­al zu legen. In anderen deutschen Städten haben sich gofalgomités gebildet und auch in Wien, wo der Männergesang-Verein diese Mission übernehmen wird, ein gofal-Komité zusam­mentreten. Der Verein findet seine Bestre­­bungen mächtig gefördert durch die Unterftüsung unserer Kaiserin- Königin, welche für die baldige Greihtung eines Denkmals zu Ehren ihres Lieblingsdichters das Lebhafteste Interesse hegt. Noch ehe sich Das Düsseldorfer Hauptkomite bildete, hatte Ihre Majestät häufig den Wunsch ausgesprochen, daß sich bald ein Denm­al für Heine erheben möge und in ihren Gesprägen mit Künstlern und Schriftstelern äußerte die Monarchin wiederholt, es sei ihr vollkommen unbegreiflich, daß dieser Dichter, dessen Ruhm weit über die Grenzen Deutschlands gedrungen sei, noch immer nicht nur) ein Standbild verewigt wurde, ««während doch oft weit geringeren Geistern eine­ solche""Auszeichnung· zutheil werde. GS heißt, was ihre Majestät sich einen Augenblik mit dem großmüthigen Gedanken beschäftigt habe, ganz aus ihren eigenen­­ Mitteln dem Dichter ein Denkmal zu geben ; doc lieh die Monarchin,” von einem feinen Takte geleitet, diese Idee wieder fallen, indem sie zu ihrer­ Umgebung bemerkte : „Heine, der allen Gebildeten gehört, soll nicht durch Fürstengunst sein Monument erhalten. Alle, die ihn Lieben, sollen sich zu dem Werk vereinigen!” Mit doppelter Freude begrüßte die Monachin daher die Hoee des Düsseldorfer Denkmal-Komites. Bereits it man mit der Zusammenstellung der Liste des Wiener Heine-Komites beschäftigt, welches etwa 60 Personen aus den besten Kreisen der Wiener Gesellschaft vereinigen dürfte. Nächte Woche schon soll die Konstituirung dieses Komites stattfinden, welches sodann einen­ Aufruf­ erlafen wird. Auch an den Dobersthofmeister. Ihrer Majestät, Baron Nopcsa, wird die Einladung ergehen­de Komite­s ..s ER anzugehören, so (Gegen,die bemooorten Häupter der Gymna­sien.) Nicht nur an den Universitäten mit ihrer Lernfreiheit, die, sehr oft als ein Privilegium des Nichtlernen müssens aufgefaßt wird, gibt es Bürger, die mit einer phantastisch großen Anzahl von­ Semestern belastet, nicht die Hörsäle, sondern die Kaffee- und Wirths­­häuser frequentiren und als bemooste Häupter den Gegenstand der Verehrung der unflüggen Füchse bilden — er scheint, daß sich auch an unseren Gymnasien zahlreiche Fünglinge finden, welche der süßen Gewohnheit des mehrjährigen Verbleibens in einer und lederselben Kaffe fröhnen. Doch der Unterrichts-Minister rüttelt die jungen Herren mit rauher Hand aus ihrer Bequemlichkeit ;­ ex verbietet in einem vom heutigen Am­tsblatte publizirten Giraffe an die Ober- Direktoren die Aufnahme von Gymnasialschülern, welche eine Klasfe wiederholt haben und neuerdings durchgefallen sind; an manchen Orten hat man dann die aaderen Bursche, die eine Zierde der Hobel­­banf werden könnten und dem Xorift nur ein rede­mäßiges Interesse entgegenbringen, troßdem ein drittes Mal aufgenommen. Das wird nun in Zukunft nur mehr vorkommen und auf diese Weise dürften die Gymnasien, wenn auch nicht von den Mittelmäßigkeiten, jo doch mindestens von der ganz werthlosen Spreu gesäubert werden. * Franzdsischer Gottesdienst) In der reformirten Kirche, Mondgasse, findet am Sonntag um 4 Uhr französischer Gottesdienst statt. ·s · (Vots der Donau.)Die Eis-und Wasserverhältnisse der Donau bei Budapest können noch immer als normale bezeichnet werden.Sobald die geringste Hochwassergefahr sich zeigen sollte,wird die Hochwasser-Komm­­ission ihre konstituirende Sitzung halten und im 11 Falle der Notwwendigkeit sich in Permanenz erklären.Seitgestern hat sich­ der Eisstoß innerhalb des Weichbildes der HauptstadtI­ieder­­holt gerückt und wurde heute Nachts die Donau von der Redoute bis zum Blocksbad eisfrei.Heute­ Vormittags halb 1L Uhr hat wieder ein Eisxinnen stattgefunden,sodaßsnthr Mittags die Donau von etwas oberhalb der Kettenbrü­cke bis hinab zur- Verbindungsbrücke ganz frei ist.Der Wasserstand(nach dem­ Regel der­­ Kettenbrücke)­­ ist von weitern Nachts 12 Uhr bis heute Morgens 8 Uhr von 358 Em. auf 394 Em. und bis 11 Uhr 30 Min. auf 399 Em. gestiegen, welche Zunahme auch das oberwähnte Eisrinnen veranlaßte. Um 12 Uhr Mittags sank der MWafferstand wieder bis auf 374 Gm. und stieg bis 1 Uhr auf 390 Em. Die Schleusen werden erst bei einem MWafferstand von fünf­­ Metern abgesperrt,aber auch nur in dem Falle,wenn gleichzeitig von ... »»»-s «««­:«-si««;s­.IA » In der oberen Donaugegend zuneh­men sollte. = %. ; AN ZEKE Ber­ker Um 3 Uhr Nachmittags betrug hier der Wasserstand 409 Entr. Aus P­reßburg wird dem hauptstädtischen Ingenieur-Imt von heute Früh 9 Uhr 40 Min. ein Wassers­tand von 301 Ent. ges mender Wafleritand gemeldet mer N ; N a N gi ; meldet, welcher fouach_, jeit. gestern Früh um 102 Cm. abgenom­­men hat. 2 .­ « Aus Gras wird gemeldet:Der Eisstoß hat gestern die Graner Ufer passirt und sich bei Stobb wieder festgeken­.Die Donau ist bei Gran im Verlaufe vonR Stunden um LOO Centimeter ge­­stiegen-Am Nachmittag ist das Wasser der Donau an den flache­ren Uferstellett ausgetreten-Das fortwährende Steigen des Wassers gibt zu großen­ Besorgnissen Anlaß.Die Rettungskom­­ission hat sich be­­­reits konstituirt.Am Abend brachte der Eisgang ein Fruchtschiff, auf welchem sich drei Menschen befandem die lauten Hilfe riefe 11. Von Gran aus konnte man desstarke 11(«.83isrinnens1vege 11 de 11 Be­­drängten nicht zuhs Hilfe kommen und wegen der Dunkelheit konnte man auch nicht wahrnehmen,ob ein von JEagys Arka 111 abgelassenes Rettungsboot Erfolg gehabt.Graus Schicksal hrxngt davon­ ab,ob­ die Strömung die Stobber Eisstainung glücklich passirt.Falls das Steigen­ des Wassers anhält,kann die Katastrophe in wenigen Stunden ein­­treten.Die Behörde läßt die Bewohnerschaft bei Trommelschlag auf die Gefahr aufmerksam machen­­. JIT Waisen geriethder((5:isstof­ gestern bei»einem Wassers­­tande von 4,00 Meter in Bewegung,doch­ ist derselbe 6o Meter weiter wieder stel­ c11geblieben.Das bei dem Abgange des Eises AR­NEEE rapide Steigen des MWassers hat Dort wieder auf­­gehört.­e . Aus Eresi wird berichtet, daß dort der Wasserstand fett weitern Früh bis heute Früh um 78 Gm. gestiegen ist und die Höhe von ar Ent. erreichte. Ober Eresi hat Ah der Eisstoß zweim­al gerückt. a Ein Unfall ist bereits auf dem Stromgebiete der Hauptstadt geschehen­, unm­ittelbar vor der Baustätte des neuen Parlamentsgebäu­­des. Der dort ganz nahe zum Ufer angebrachte große, dem Unter­­nehmer A. Fleischmann angehörende FK­-Bagger wurde nämlic von den Eismallen erfaßt und vollständig zertrümmert. Es waren bereits gestern alle Vorkehrungen getroffen worden, um der Apparat im Meugenblidhe des Herannahens der Gefahr beraem zu tönen; allein das Eis war wascher als die Menschen und u 9 Uhr 45 Minuten Vormittags, während sich gerade der Eigenthü­nter des Baggers auf den Plate befand, i die Bergungsarbeiten zu überwachen und der Maschinenmeister mit zwanzig Arbeitern im­ M­as­­chinenhaufe mit den Neitungsarbeiten beschäftigt waren, wurde der 25 Meter lange und 12 Meter breite Apparat von den Gismaijen ergriffen. Ein furchtbares Krachen erhob sich, als der in Bewegung befindliche Eisstoß zuerst vie Gisbrecher ergriff und glattweg rafixte, dan­k­p das Eis die Piloten heraus. Der Dampflöffel und eine Maschine stürzten ins Wasser, wo sie noch jebt Tiegen; eine zweite Maschine aber wuurde von Étie fortgerisfen, so daß man zur Stunde noch nicht weiß, wo sich Dieselbe befindet. Das Getöte und Gepolter, unter welchen dieses Demolivungswerk vor sich ging, verursachten es, daß sich der Maschin­enmeister mit seinen W Arbeitern, noch rechtzeitig gewarnt, aus dem Maschinenhause zu retten vermochte, und sogar noch einen Theil der Maschinen retten konnte. Der angerichtete Scha­­den beläuft sich auf 20.000 ft. Laut einer­ Vanill­e.datirten Verständigung der Wien­er österreichisch­e 111 Gebiete noch auf zwei Strecken,namentlich beim­ Wiend­urchschnitt in der Länge von 6 Kilometern und abwärts von dem Ort der Fäh­reithau­s über die österreichisch-ungarische Grenze hinau.Zur Zeit des Abganges des Eises betrug der Wasserstand in Wien 4.25 M., später taut derselbe auf 3,60 Meter. In­folge des Abganges des Eises im Uunfluffe nimmt der Gisstoß bei Linz sechs Zehntel der Strombreite ein. Beim Stromingenieure-Ahnte sind über den Wasserstand in den nachtstehenden Städten die folgenden Daten eingelaufen: Linz 1.15, Wien 3.60, Preßburg 3.05, Komorn 4.56, Budapest 3.92, Walten 4.12, Exesi 3.35, Duna-Bentele 2.71, Bats 1.74. (Dienstjubiläum.) Die Beamten der Zentral-Rechnungs­­führung des Handelsministeriums ersschienen heute korporativ bei ihrem Chef fönngl. Rath Stefan Gyurlovics, um demselben an­läßlich der 25. Jahreswende seines Eintrittes in den Staatsdienst zu ratuliren. Die Beamten ü­berreichten dem Synbilar aus diesem An alle auch ein merk­volles Souvenir. (In Angelegenheit der Organisirung der Bezirk­svorstehungen) werden die Innerstädter Stadtreprä­­sentanten morgen, 15. d., Abends 6 Uhr im alten Stadthause eine Konferenz halten. T. (Bizinalbahn-Angelegen­heit) Der Kommunika­tions-Minister fordert die hauptstädtische Behörde auf, in Betreff der Verlängerung der Fahrlinien der Soroffar-Haraptier Vizinalbah­ı bis auf den Kalvarienplag, der Gzinkotaer Vizinalbahn bis zur Karle­­faserne und der Szt.-Endreer Vizinalbahn bis zur Ob­er Ningstraße sich binnen acht Tagen zu äußern. Murillo-Kopien.­ Dem Unterrichts-Minister Trefort wurde anläßlich seiner jüngsten Abwesenheit in München ein talentir­­ter junger Maler Namens Henric Enter vorgestellt, welcher er sowohl bei der ungarischen, wie bei Der österreichischen Negierung bereit des Defteren vergebens um ein Stipendium beworben hatte, da seine Zuständigkeit nicht genau festgestellt werden konnte. Stnier wurde nämlich in Bancsova geboren, doch ist sein Vater, der Offizier in der Militärgrenze war, später nach Wien übersiedelt,­ wo der junge Raier aufwuchs. Die Wiener Behörden behaupten nun, er sei nach Ungarn zuständig, während man, wenn er sich in Ungarn um ein notum bewirbt, sagt, er möge, sich an ‚die­ österreichische Regie - RE ER ae zung wenden. . Unterrichts-Minister Trefort hat nun, um den jun­en in Kopien von Murillo-Bildern aus der­­ Münchner Galerie bei ihm bestellt. Zu Neujahr sind bereits drei ge­lungene Kopien von Anier hier eingetroffen, welche jebr die Privat­­wohnung des Ministers schmüden. Wie man sieht, it also Herr­ v. Ziefort nicht blos als Minister, sondern au­f ab­, Privatmann Stelle des Hauses Hu­nd) trieb sich gestern tagsüber­ eifriger Förderer der Kunst. " (Gin wuthlranter s ei herum und erregte unter den Varianten nicht geringes: Sntregen, Sally, den Hund dur mehrere N Revolverschüffe zu tödten. Bisher­ ist­ nicht bekannt,', ob „irgend . Semand „von­­ der ‚Bette gebislen worden ist. Ka enge sebe Be­re er RE ee; NT Feunerchronisk.) Heute "Vormittags Tam in der Sänder­­­­"gaffe Nr.713 ein Schornsteinfeuer‘ zum "Ausbruch, das in kurzer Zeit­ gelöscht wurde. — In der vergangenen "Nacht entstand in der Mert ‚Stätte des " Vergolders Bosef "Taupig ein «Brand, in welchem eine, größere A­dvantität von Holzmaaren zum "Opfer fiel.­­ Schließlich 6 w­urde dem­­ Brande von der Feuerwehr Einhalt gethan. »»­o«w.5,s .«(Plötzlich gestorben.)««iD»eraus"­Neubach’ gebürtig­,s Tl jährige­­ Kaufmann Emanuel’ Brode (in der Hajesgafse Nr. 25), ‚Theilhaber der im „Hotel Tiger“ "etablirten Manufakturwaaren-Firma‘ Brod­e u. Kölber, ist heute Morgens an einer abseite Zrinyigaffe Nr. gliede einer in einem ni "16 plößlich verschieden. Denn ‚Leichnam wurde in die Todtenfam­mer des Noctusspitals überführt. Behufs Sicherung des Nachlasses des­­ Verstorbenen wurde seitens der Behörde das Nöthige veranlagt. ii mn ee­­s man © # = (&Selbst gesteh­t.) Der Hausmeisterssohn Rudolf G vie ftian, welcher — wie mir berichteten — vorgestern seinem Vater 200 fl. entwendet hatte, stellte sich freiwillig der Polizei und wurde selbstverständlich in Haft behalten. Von dem Gelde fehlten 28 fl., welche der junge Mann in Gesellschaft seiner Geliebten, dem Mit- Mufittapelle 'bereits verausgabt hatte. * * m fidh | produzixenden „Damen! e­rBek­ehrsstörung.­ Wegen der andauernden Schneehin­­­dernisse auf de­r«kön.«·’ungarischen­ Staatsbahnen mußt ei" —wie uns die Direktion verständigt—auf den Linien Miskolczk Szerencsy und Füzess Abony-Erlau der Verkehr auf seinen Tag wieder eingestellt werden«­Auf der Håthärss Orlöer Linie der Kasch aus Oderberger Balec wurde der Verkehr in Folge von Schnee-’ stürmen auf ein bis zwei Tage siftirt.—Auf der ungaris­chen Nordostbahn1"«"erleiden die«Züge,in Se der anhaltenden­ Schneehindernisse, große D Verspätungen, zumeist auf den Linien­ Szerens— S.-U.-Ujhely, 6.2. Újhly—Ratdjan und 63ap—Syiv­­­egyháza, woselbst der Verkehr zum Theile auch eingestellt werden mußte. Falls der gegenwärtige Sturm anhält, wird auf diesen Linien der Verkehr gänzlich eingestellt werden müssen. 3 3. ar Des Henkfers Tod­ in unserem gestrigen Abend­­blatte berichtetettwir über die durch den­ Prager Scharfrichter VBiperger gelogene Hinrichtung zweier Mörder in Ruttenberg. Piperger, der seit Jahren dieses traurige Handwerk übte und in mehr als 50 Fällen mit dem Strich in der Hand, um die verlegte , Gerechtigkeit zu versöhnen, mehr als 50 Verbrecher vom Leben zum­ Tode beförderte, st­rebt, wie man und aus Prag berichtet, selber der unerbittlichen Sente des Knochenmannes anheimgefallen. Kurz nach der Nachkehr aus Kuttenberg erlag er einem Herzschlage, geboren zu Graz, war 50 Jahre alt. (Ein ch­inesischer Salomo.)Die Chinesen von­ Shanghai sind außer sich vor Staunen über die Weisheit eines ihrer­ Richter-Vor Kurzem wurde nämlich­ ein Mann vor denselbengels führt,der beschuldigt wurde,einen Tisch gestohlen zu haben.Dem­ Angeklagte leugnete und führte zur Entlastung an,daß er körperlich( viel zu·sch­­ach)wäre,um ein solches Verbrechen begehen zu können­.s Der Richter hörte seit der Erzählung ruhig zu und gab sich dethnåss fcheim alsob erOJiitleid mit dem Unglü­cklichen habe.«Gehe und lass’Dich heilert,«'sprachet,,,und dann sehr arm bist,nimm. jenen Sack mit 10.000 baar als Geschenk von 1nir.«Der Angeklagte,, that es,nahm den schweren Sack über die Schultern und gianert.i Er war aber noch nicht weit,als er wieder verhaftet,ins Gericht­ zurückgebracht und schuldig befunden wurde, daß ein Mann welcher einen so schweren Sack tragen könne,ohne Schwierigkeit einen leichten Tisch­ zu stehlen im Stande sei. «­(Ueber die Ueberschwemmungen des Gelben­·, Flußes)bringt jetzt die Berliner»National-Zeitung«einen« authentischen Bericht.Danach ist ein Gebiet von 1OOoO englisch,e1i« Quadratmeilen fruchtbarsten Landes,ein­ Sechsteldeervinz Honan, in einen See verwandelt,an 100.000.Me­1schen sind um­­gekommen und etwab Millionen sind obdach­los. FARO Sie elegantesten Ballhemden, Maiden 9a­nd­s­ch­­uhe des QU­atzkovits(Waitznergasse 22. « Theater für Heute, Samstag, 12, Zäauner. Natio­­nalth­eater: „A miniszter szünideje“, „A vasember.“. — Königlich ungarisches Opernhaus: „Excelsior“ — Festungstheater: gefähloffen. — Rolfstheater: „Lili.“ — Deutsches Theater: „Beter Zapfl”. ·­­ ... Stipe „Statthalterei steht das Eis auf ««;:(«--«-;-k » , Künstler zu unterstügen, mehrere ! Schließlich gelang es dem Polizei-Bezirksinspektyp Peter-ji-« gelegenen‘ Piperggr-s­­heim Der Richter bemerkte, und­­­­ i ein! -" Gerichtahalle, Die Ezegleder Kramwalle, (Uxtheils-Verfündigung.­ Nach 12 Uhr Mittags verkündete der Präsident unter großem Ans­prange des Bublisims das Urtheil. Demzufolge wurden die Angeklagten Johann YRtalos Emil Szem­ne­c 3, Dr. Géza NM ú­c 3, Samuel Monory, Foham Tóth, Midgad Balog Midalgartías und Johann Mekaros von der Anklage des Verbrechens der Ge­waltthätigkeit gegen Privatpersonen nach §­ 176 des Str.-Gef. freigesprochen; gegen Sofef Szabó und Andreas VBirag, die mittlerweile mit Tod abgegangen sind, wird das weitere Verfahren eingestellt. Hingegen wird Angeklagter Franz Berlay wegen Gewaltthätigkeit gegen Private nach §. 176 G t.-6. mit Nachsicht auf §. 92 Gt.-6., sowie wegen­­ öffentlicher Ehrenbeleidigung nach §. 262 G t.-6. unter Anwendung des 8. 96 zu vier Monaten Gefängniß und zu 100 Gulden Geldstrafe, eventuell zu weiteren 10­ Tagen Gefängniß verurtheilt. Leberdies wird angeordnet, daß der auf Franz Perfay bezügliche Theil des Urtheils in dem in Gregled er­­scheinenden „Flügget­en Hirlap“ auf Kosten Berfays publiziert werde. Ferner werden Georg Szell, Johann E3eh, Franz Saghy, Andreas Beres und Stefan Töth wegen Gewaltthätigkeit gegen Private nach $. 176 ›t.-‹. unter Anwendung des §. 92 ‹t.-‹. verurtheilt, und zwar Georg Szell zu zwei Monaten, Ders zu einem Monate und dieliebrigen einzeln zu je vierzehn­ Tagen defängnig. Angeklagter Franz SzabH wird von der Ge­waltthätigkeit gegen Private freigesprochen, jedoch­ wegen Uebertretung gegen die öffentliche Nähe nach §­ 41 Uebertretungsgefäß zu drei Tagen Arrest und zu 10 fl. Geldstrafe, eventuell zu einem weiteren Tage Arrest verurtheilt. Angeklagter Ladislaus G­o­e­hle wird von der Anklage der Erpressung, Emerich Janck6 wurde von der Amtsveruntreuung freigesprochen, während bezüglich Gerfon B­a­p­ps das weitere Verfahren eingestellt wurde. Hinsicht­­lich der Angeklagten Raul Ho­lloö und Sigmum Csatä­­rt, von denen der Erstere sein Nichterscheinen durch ein Krankheitszeugniß­­ gerechtfertigt, der Leptere aber eine Giftredung erhalten hat, wird behufs Verhandlung ihrer Strafsache ein neuer Termin anberaumt werden. Bezüglich des Johann D 0 b 03 und des Ladislaus CscH werden die Alten behufs weiteren Vorgehens im Disziplinarwege dem Bizegespansamte des Welter Komitats übermittelt werden. Közi Die Verurtheilten werden ferner solidarisch zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurtheilt. An den Motiven wird betont, daß der Gerichtshof mit Noüdsicht auf die erregte Stimmung, in der sich die Angeklagten zur fraglichen Zeit befanden, bei Dualifizirung der That und bei Be­­messung der Strafen die weitestgehende Milde walten sie. Die Verurtheilten meldeten insgesammt gegen das Urtheil die Berufung an, ebenso der Staatsanwalt Hinsichtlich der Ange­­klagten Aptalos, Szemnecz, Ladislaus seh und CEmerich Fancsó, solwie auch bezüglich Perfay’s, Szel’s, Johann Cseh’s, Saghr’s, Beres, Stefan Tóth’s und Johann Mépároz. Zum Schlusse tritt Emil Szemnecz vor und erfuhr, man möge ihm ein amtliche Zeugniß darü­ber ausstellen, daß gegen­ ihn bei diesem Gerichte wegen einer diffamirenden Angelegenheit : seinerlei Untersuchung war, jigen Krida zu acht Tagen Gefängniß., : ; 3 er : s .

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