Pester Lloyd - Abendblatt, September 1888 (Jahrgang 35, nr. 201-224)

1888-09-01 / nr. 201

.."1888..—xu—.201. | 0 (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr., in Der Provinz £ fr. in allen Berfchleißfofaten.) — . . ; 8 Budapest, 1. September. = Denn man an den Besuch, welchen unser Monarch Heute der Kaiserin von Rus­­land, in Gmunden abstattet, politische Kombinationen knüpft, so­­­cheint uns das ein sehr müßiges Unternehmen zu sein. Ist es bis zu diesem Augenblick fraglich geblieben, ob die Begegnung des Deutschen Kaisers mit dem Czar in Beierhof über die persönliche Bedeutung hinaus auch noch einen politischen Charakter getragen habe, so ist es gewiß noch weit weniger wahrscheinlich, daß der Besuch ‚unseres Monarchen bei Der russischen Kaiserin schlechterdings anders, denn als Akt der Courtoisse aufzufassen sei. Wer­ sich gerade in ‚Zeichendeutungen gefällt, dem mag es immerhin als Symptom der friedlichen Beziehungen: zwischen Wien und St. Petersburg erscheinen, daß die russische Kaiserin, sich nach Gmunden, begeben hat, um hier mit­­ ihren Schwestern zusammenzutreffen. Unter „gespannten Verhältnissen z­wischen den­­ beiden“ Reichen wäre Diese Reise der Czaremna ohne Zweifel unterblieben. Allein auch ohne dieses Ereigniß war es ziemlich­­bar, daß die politische Situation zwischen Dester­­reicherungarn und Rußland nicht in dem Maße getrübt sei, um mit einer unmittelbaren Gefahr zu drohen. Jedenfalls haben sich die Dinge in den Teiteren Monaten nicht ver­schlimmert. Allerdings hat­ die russiiche Regierung die mili­­tärischen­ Maßnahmen, welche zu Den lebhaftesten Bersorg­­nissen Anlaß­ gaben, nicht rückgängig­­ gemacht, es wird vielmehr versichert, daß­­ die Rüstungen ungeschmäh­t fortdauern, allein die politische Aktion des Petersburger Kabinets hat sich nicht verschärft. Die bulgarische Frage ruht und es mehren sich die autoritativen Erklärungen, ma» nach Rußland auch entschlossen sei, sie einstweilen ruhen zu lassen. Wohl ist Die panflavistische Agitation eifriger denn je am Werke, um eine Bewegung auf dem Balkan­ hervorz­­urufen, aber gelungen ist ihr bisher das Unternehmen nicht und­ die russische Regierung vermeidet sorgfältig den Schein, als wolle sie die Agitation unterjtügen. Wir wiederholen also, die Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Aus­­land haben sich in der legteren Zeit nicht Schlimmer gestaltet. Daß­ Gegenfage vorhanden sind und der Konflikt sozusagen latent­ gegeben it, das braucht wohl nicht weitläufig bewiesen zu werden. Ebenso wenig aber bedarf es eines Beweises, daß unsere Monarchie nichts plant und thut, was eine friedliche Lösung erschweren oder gar unmöglich machen konnte. Wird man in Petersburg von den gleichen Intentionen befeelt sein, so fan ja der unangenehme Zustand sich allmälig wieder zurückbilden auf jenes erträgliche Verhältniß, wie es vor dem Auftauchen der bulgarischen Duerelle geherrscht hat. Möglicherweise kann die Anwesenheit­­ der Kaiserin von Rußland in Gmunden in solchem Sinne gedeutet werden, ‚aber es liegt auf der Hand, daß dem Besuche unseres Monarchen eine politische Tragweite nicht beigemessen wer­­den kann. “ Die deutschen Blätter besprechen die Ernennung des Herrn Bennigsen zum Oberpräsiden­ten der Provinz Hannover sehr lebhaft und im Ganzen äußert sich in"der Diskussion"sehr viel persönliches Wohl"volles­ für­ Herrn v.Bennigsen wenn auch die liberalen Blätter nicht geneigt sin­d,de1­ politische1t Inhalt dieser Ernennung hoch zu ver­­anschlagen.Im­­ Folgenden­ gebe1­ wir die Ausfü­h­runx getI unseres Berliner Korrespondetxtett über dieses Ereign­iß: »Ein Mann wie Bennigsetx nimmt ein Ahit,und sei es auch a8 höchste, nicht um des Amtes willen­­ an. Er ist 64 Jahre alt geworden, ohne irgendwann einen Ehrgeiz dieser Art gezeigt zu haben. Er hat also seine Gründe gehabt, sei eine Stellung­ zu übernehmen, um die er sich ganz gewiß nicht beworben, sondern um deren Ueber­­nahme er vom Reichskanzler ersucht worden ist. Diese Grü­nde liegen­­ für Ledermann auf dem politischen Gebiete.‘ 68 hat bisher nicht­ den preußischen Traditionen entsprochen, daß ein, Bolititer­ und Staats­­mann frischweg von der parlamentarischen Nednertribüne in das Ministerium berufen wird. Diese Tradition sol auch fest ersichtlichh nicht durchbrochen werden. Um die Anforderungen einer... neuen Zeit mit­ den­ bureaufratischen Ueberlieferungen unseres­­ Staatsmejens in Einklang zu bringen, ist Der Ausweg­ gewählt worden, Herrn v. Bennigsen zunächst ein höheres Staatsamt zu übertragen, von welchen der Uebertritt in die Zentral­­stelle der­­ Regierung sich gegebenen Falls­ehr leicht vollziehen kan­n. Der Schwerpunkt der Ernennung liegt also in dem­, was sie für die Zukunft in Aussicht stellt, und zwar ist er aug hier geboten, weniger auf die persönliche als auf die parteipolitische Seite der Angelegen­­heit zu sehen. 68 ist gar seine Frage, daß an der entscheidenden Stelle die Geneigtheit besteht, dem Beruuce einer Hinüberleitung der inneren Bolitit in mehr Liberale Bahnen zum mindesten seine prin­­zipiellen Hindernisse in den Weg zu legen. Diese von der obersten Spiße angestellten Erwägungen vollziehen sich ganz sicher mit staats­­männlscher Nüchternheit und ohne Voreingenommenheit nach irgend melder Seite hin. Ein Verhältniß, welches unter solchen Bedin­­gungen beginnt, kann je nach den Umständen eine bessere Bürgschaft der Dauer bieten, als wenn der Bund auf der Grundlage unges­pärter Sympathien beruhte, die sich ebenso leicht in ihr Gegentheil verkehren könnte. So erseben mir die Vorbereitung zu einen Ereig­­nisse, welches sich nur darum nicht schon unter­ Kaiser Wilhelm I. vollzog, weil der greise Herrscher es nicht mehr über sich gemeinen konnte, sich mit neuen Männern zu umgeben.“ Die Wichtigkeit Marottos ebensowohl als Gegen­­sperre zur Meerenge von Gibraltar, wie auch als wichtige Kolonisations- und Handelsbasis im „Kontinente der Zu­­kunf”, erklärt die Theilnahme der See- und insbesondere der Mittelmeermächte an allen politischen Vorgängen iin diesem, gegen die abendländische Kultur durch seine fanta­tischen Einwohner stark abgeschlossenen Lande. Spanien be­mühte sich schon seit dem vorigen Jahre sehr argelegentlich, wenn auch vergeblich. Die Großmächte für eine „Marofio-Kon­­ferenz" zu interessiren, und die Erhebung der wichtigsten spani­­schen Gesandtschaften zu Botschaften sollte den Betrebun­gen der Ma­dridver Diplomatie erhöhten Nachdruch verleihen , nachdem jedoch Die vorhandener zahlreichen Synteressengegenfäge Die Feststellung einer allen Mächten genehmen V­erhandlungsbasis für den Kongreß sehr erschwerten und die spanische Regie­rung durch mannigfache, von uns seinerzeit erwähnte Vor­gänge gezwungen wurde, ihre ganze Aufm­erksamkeit­ der inneren Bolitit zuzumenden, wu­rde der Konferenzgedanke von der­ Tagesordnung wieder abgeseßt. Bor­zeitigen­­ Tagen langte nun aus Zanger über London die Nachricht ein, daß­ sich die marokkanische Staatsgewalt einer starr unsich­­greifenden Anarchie im Lande nur schwer einwehre. . Diese Meldung wäre­ ganz geeignet gewesen, die öffentliche Meinung in Europa wenn auch nur gerade zu beunruhigen, jo doch angelegentlich zu beschäftigen. Heute meldet der Feier­graph jedoch aus Marosfo einen Sieg der staatlichen Ge­­walt. Die Besorgunß, Dieses Land künne zum Streitobjekte werden, aus welchem sich die „M­ittelmeerfrage" in Fünfteter Form herausfrystallisirt, in demnach im Schwinden, ı fchichte nicht aufgegeben werden solle. Ich vergebe Allen, die wissent­­lh und unwissentlich sich meinen auf Gemwissensüberzeugung beg­ründeten Absichten " zum " Wohle des Vaterlandes entgegen­­esten, um die Macht der Krone zu s­chmälern und­ die Herzen der VBreußen derselben zu entfremden. V­ergeffen mögen meine Nachk­ommen es aber nicht, daß Zeiten möglich wären, wie die von den Jahren 1861 bis 1866! In dem Jahre, welches heute schließt, hat sich Gottes Gnade in einer Art über Preußen ergoffen, die für so viel Erduldetes reichlich entschädigt. In Demuth erkenne ich diese göttliche Gnade, Die mich “ausersehen hat," in meinem vor­­gerad­en Alter eine Wendung der­ Verhältnisse herbeizuführen, die zum­ Seile des engeren und weiteren Waterlandes bestimmt zu sein scheint ; das Werkzeug, so Großes zu erreichen. Die Armee, stehbt unübertroffen in­­ diesem Augenblick vor der Welt. Der Geist,­ der­ sie­ befeelt, ist der Ausbruch der Gesittung, die eine solgliche Hand meiner, erhabenen Vorfahren der Nation anerzogen hat. Die Armee finde in allen ihren Theilen in dieser ernsten Scheidestunde des­ Jahres meinen Herzensdant für die Hingebung und Aufopferung, mit der sie meinem Aufe folgte und vor meinen Augen siegte. Ein Grgebniß, für das ich Gott meinen demüthigen Dant stammte­: Aber­­ ganz Preußen finde hier meinen königlichen Dank für die Gesinnung, die es in diesem denkwürdigen Sahre an den Tag legte.” Zu Silvester 1871 schrieb Kaiser Wilhelm: „Gott war mit uns!­hm sei­ Lob, Preis, Ehre und Dank! Gottes Gnade danzend preisen durfte für so . unerwartete glorreiche Ereignisse, die ich zum Heile Breubens gestalteten und den mußte ich ‚glaube, daß: das von Gott mir aufgetragene Zagemern vollbracht sei und ich dasselbe, in Nuhe und Frieden , fortbildend, dereinst meinem Sohne Als ich, am Schluffe des Jahres „1866, mit dannerfüllten ‚Herzen Anfang zu einer New-Einigung : Deutschlands (nach). fid. zogen, : da Gludobringend, hinterlassen.. műrde, voraussehend, daß ih­m es beschieden sein werde, die Sünliche Hälfte Deutschlands mit der nörd­­lichen zu einem Ganzen zweinen. Über nach Gottes un­­erforschlichem Rathshluffe sollte ich berufen werden,­­selbst no diese Einigung herbeizuführen. Wie sie sich nach dem von Frankreich auf das frimolite herbeigeführten, ebenso glorreichen als blutigen siebenmonatlichen Kriege nunmehr darstellt! Wenn je in der Geschichte sich Gottes Finger sichtlich gezeigt hat, io tt dies in den Jahren 1366, 1870 und 1871 geschehen. Der veutsic-französische Krieg, der wie ein Blick aus heiterem Himmel herabfiel, einte ganz Deutschland in wenigen Tagen, und seine Heere schritten von Sieg zu Sieg und erkämpften mit schmerzlichen Opfern Ereignisse, die nur sodurch Gottes Willen möglich, ware. Dieser Wille stellte mir Männer zur Seite, um. jo. Großes vollbringen zu hoffen.. Dieser Wille stählte die Gesinnung der Kämpfenden in Uagebung und Ausdauer­­ und nie gesannter Tapferkeit, 10. daß an Preußens Fahnen, und an die seiner Verbündeten sich unvergänglicer Huhn und neue Ehre knüpfte. Dieser Wille begeisterte das Bollsu nie gesannter Opfermilligkeit zur­ Linderung­ der Leiden, die der Krieg un­­vermeidlich Schlägt. Mit demüthig. Dankerfüllten Herzen, preise ich Got­tes Gnade, die uns würdig befunden hat, so Großes nach seinem Willen vollbringen zu sollen, Möge Diese Gnade ferner uns zur Seite stehen beim Auf, und Musbau Des ‚neu­­ geeinten Deutsch­­land, zu dem exit Der Grund gelegt ist, und Frieden uns beschieden errungen wurden. Herr, dein Wille geschehe im Himmel aló aug auf­­ Erden. . Amen!” «· , «­­Diev Aufzeichnung vom­ 31.Dezember 1878(dem Exten­tats­­jahre),halb 11 Uhr­ Abends,hat folgenden Wort lautt" ein, Die Güter in Demuth zu genießen, die in blutigen heißen Kämpfen je: Ba? ! ! »Es geht ein Jahr­ zu Ende,welches für mich ein verhängniß­­volles sein sollte!Ereignisse vorrerschü­tternder Art trafen sich am 11.Mai und am 2 Juni.­Die körperlichen­ Leiden traten zurück gegen den Schmerz,daß preußische Landeskinder eine That vollbrach­­ten,die am Schluss ein einee Lebenstage doppelt schwer zu überwinden war und mein Herz und Gemüth für denRrzft meiner»Tagefinster erscheinen lassen.. Doch muß ich mich, ergeben in den Willen Gottes, der dies Alles zuließ, aber zugleich seine. Gnade und Barmherzigkeit walten Tieß, da er mir nicht nur das Leben erhielt, sondern mich in einer Pfeife gefunden ließ, Die mich zu meinen Berufs­­geschäften wieder­ fähig­ machte.. So .„preise: ich . Gott, für. Diese . Theilnahme, die, sie, mir. ..selbst leidend.. schenkte. Demnächst, meine, amilitenglieder nah und fern finden hier meinen liebevollen feine. Führung, „im der ic. zugleich eine Mahnung er­­fenne, mich zu peu­fen, ehe ich vor dem Nichterstuhl des Allmächtigen erscheinen sol! Daher erkenne­ ich in "den 10" sichtbar gewordenen Ereignissen eine grabenvolle­­ Führung: Gottes, die zum Guten führen woill, wie: Alles, was von ihn im Leid und Freude uns trifft. Dazu­ preise ich die Vorsehung für Die Rauenopelen Geeignisse­ des­ ablaufen­­den Yahres, sie haben mir aber an Grhebendes gebracht duch Die­­ Scheifrahme, "welche mir von allen Seiten zu Theil murde.­­ Zunächst findet Hier meine­­ Gem­ahlin meinen ‚heißen Dank für­ ihre Liebe-u­nd er die mit findlicher Liebe, mich, pflegte und mir so "mohl that. e Dank für Alles, was sie mir: Theilnehmendes in­ der Schmerzens­­zeit Beriefen. : Allen Denen, die im: jo. überraschender Weise meiner: edachten, gebührt hier:mein inniger, Dant. Und woher fam diese Scheim­ahne? Bon wo anders als vom Allmächtigen, dessen Führun es wollte, daß ich in der Welt so gestellt ward, daß seine Gnade ji­­edermann einprägte, die über mir inwaltete, und im: Dieser M Waltung erfenne ich.’ woiederum seine Liebe und Barmherzigkeit, daß er mich ausrüstete, seinen Willen, hier auf Erden­ zu vollführen und er mich und sein Boll unwürdig­­ fand, das übertragene Pfand 3 zu­ Ver­halten, also wiederum nur Gottes Gnade preife ich in Allem, was mir von Menschen int der "Leidenszeit Gutes zu Theil ward. Aber nicht blos im Dieser Leidenszeit zeigte sich diese Theilnahme, sondern jederzeit habe ich dieselbe in­ einem Maße empfangen, Die weit über das Verdienst ging, mit dem ich jenes Pfand verwalten konnte. Die Menschen haben meine Schwächen und Fehler übersehen wollen ; aber welcher sie fennt, wolle mir Dex einst ein barmherziger Richter sein, wo ich die Lehren und Werfungen des eingeborenen Sohnes des hinmlischen Vaters nicht achtete! Herr, Dein Wille geschehe im Himmel also auch auf Erden, im Glauben it die Hoffnung und die hint­en­he Liebe der Weg dahin! Amen !" glieder des Bupftes erreichten ein hohes Alter. Leo XIII. steht heute bekanntlich erst im 78. Lebensjahre. ES:hefcheidung des serbischen König­paares.) Wie der „Bud. Korr.“ aus Belgrad telegraphirt wird, hat König Milan an den Präsidenten des­ Konsistoriums telegraphisch das Erfuhren gestellt, ihm die Antwort der Königin, die gestern eingetroffen sein mußte, zu übermitteln, und gleichzeitig erklärt, daß er Die Absicht habe, dem SKonsistorium neue Dokumente zu unterbreiten; aus diesem Grunde wünscht der König, daß der Tag "der Berghandlung für den 1...Dezember anberaumt werde"— K­önigin­ Natalie­ hat heute um 4 Uhr Morgens auf der Durchreise die Hauptstadt passirt. Die Königin traf sammt ihrem Gefolge" mit dem Orient-Erpreßzuge aus Wien’ auf dem hiesigen Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahnhofe „ein. Der Zug hielt hier 10 Minuten, während melden Aufenthaltes Königin Natalie nicht ausstieg und überhaupt für Niemandem sichtbar war. Die Königin reiste mit demselben Zuge nach Bukarest.­­ (Ő via f H 09:0­3,) der­ Botschafter Oesterreich-Ungarns in Frankreich, it — wie aus Paris gemeldet wird — , mit seiner Ge­­mahlin vom Sommeraufenthalte in Dieppe wieder in der französischen Hauptstadt eingetroffen. Der Botschafter verbleibt jedoch­ nicht in Paris, sondern unternim­mt dieser Tage eine Reise nac­h Amsterdam, während die Gräfin Hoyos und deren Kinder nac­h Ungarn reisen, und selbst der Botschafter begütert ist. An Abwesenheit des Grafen $0008 wird Botschaftsrath Graf Theodor Zi y die Geschäfte führen. ‚(Die Fürstin von Bulgarien) Von einer großen Heirathspartie wird im Pariser „Figaro” gesprochen, einer hochinteressanten­ Neuigkeit, ‚die nur noch der­ offiziellen­­ Bestätigung bedarf. Dem genannten Blatte zufolge wäre die ganze Aufmerksamkeit der Prinzes­fin Klementine von Koburg­­ gegenwärtig auf das Projekt der Verheirathung ihres jüngeren Sohnes, des Fürsten Ferdinand von Bulgarien mit der­ Prinzessin Louise von Parma konzentrirt. Prinzessin Louise ist die Tochter des Herzogs Nobert von Barma, des U­niversalerben des Grafen von Chambord. Die Prinzeffin, welche im neunzehnten Lebensjahre steht, wird, troß sechs Schwestern und dreier Brüder, einst ein sehr großes Vermögen beriten. Schulnachrift. Die schriftlichen Maturitäts-prüfungen der hauptstädtischen Nealschü­ler werden an der Königlichen Staats-D Oberrealschule des V. Bezirks l am 3., 4.,­­5. und 6. September abgehalten. (Aus der Schiefstätte) Wegen der vom 2. bis 9. September dauernden Wiener Schüßen­estlichkeiten, welchen auch Miisglieder beimwahnen werden, wird das " Brämienschießen auf den 16. September für den 2. b. angetüni " verschoben. (Gin Gericht3diurnist als­ Dieb.) In un­­serem jüngsten Morgenblatte berichteten wir, bereits­ über die Ver­­­haftung eines jungen Mannes, Namens Koloman Charitas D­o­­nam Ei,­welcher beim Berfegen von silbernem Eiberted betreten worden war. Die­­ Untersuchung ergab, daß Donanofi, welcher als Diurnist bei dem Gerichtshof für den Pester Landbezirk angestellt ist, zum Schaden seines Chefs, des Richters Julius Ki f , dessen im Komitatsh­aus befindliches Amtsbureau­ erbrochen und aus einem Schranfe silbertes Ehzeug, das Kif3 zur größeren Sicherheit eben in­­ den amtlichen Loyalitäten verwahrt hielt, gestohlen habe. Wie Do­­nanofı angibt, verübte er den Diebstahl auf Betreiben des mit ihm befreimdeten und in der Niedermayergasse Nr. 30 wohnhaften Bau­zeichners, Ludwig Kimnad und Dessen Gattin geb. Yanıy Tindgl. Die Beiden wurden in Folge dessen gleichfalls in Haft genommen. Das­ Geld, welches Donanosi, für das Silberzeug erhalten , hatte, vergeudete es mit seinen Freunden, und hatte das saubere Klee­­­­blatt eben gestern einen­ Ausflug nach Sz-Endre projestirt, als die ‚Detektive Donauski festnahmen. „Eine zriedmäßige Verfügung.) . Allgemein war die Klage­ der­ Theaterbesucher, „dab, gerade in­ der Zeit, zwischen 10. und 11 Uhr Abends die Asphalt-Trottoird mit Waller begoffen und­­ jogabn werden, "wodurch namentlich Die Toiletten der Damen, a­n den­ Litten. Auf Gründ­en des Magistrats hat nun die Polizei ‚verfügt,­­daß in, Zukunft auf­ der ‚Kexepeterstraße, dem Museum­' und K­arlsring, auf der­ Waignerstraße vom Franz-Deal-Blas angefangen bis zur Afotmánygasse und schließlich auf der Andrasigstraße von der Tai­­­­nerstraße­ angefangen bis zur Großen Feldgasse die Gehwege exit nach 11 UHr Nachts gereinigt werden .Dürfen Da widerhandelnde werden im Sinne der­ bestehenden "Verordnungen zu einer Gehörtrafe in der Höhe von 1 bis 50 Gulden, eventuell mit Arrest, bis zu fünf­ Tagen bestraft. Den Kameraden niedergestochen.­ Heute Nachts trug sich in der Stationsgafse gegenüber dem­ Palais Wend­­heim­ ein blutiger Vorfall zu. Der beim Schuhmacher Georg Sz­lo­­­b­od­a (Stationsgasse Nr. 5) in Arbeit stehende, aus Nemesmagos gebürtige 28jährige Gehilfe Sofef 2 & b ( 5 unterhielt sich Heute Nachts mit den Arbeitskollegen Jovo Bopovics und Szava Betro­vics in einem Gasthause am Giepel-Duais. Als es zur Bezahlung der Zeche kam, gerieth. Lápló mit den beiden Leitgenannten in Streit, der schließlich in Thätlichkeiten ausartete. Lapló der einsah, daß er seinen­ Gegnern nicht gewachsen sei, ergriff die Flucht, allein Bopovics und Petrovics folgten ihm auf den Fuße. In der Nähe seines Quar­­tiers wurde Lápló ereilt und von seinen Kollegen, die ihre Kneipmesser hervorgezogen hatten, angegriffen. Sápló fechte sich mannhaft zur Mehre, doch schließlich unterlag er der Uebermacht und fant von mehreren Messerstichen in den Naden und an den Händen getroffen, blutüberströmt zu Boden. Die Attentäter wollten das Weite suchen, doch wurden sie von Polizisten, die auf den Lärm herbeigeeilt waren, festgenommen. Der Verwundete,­­dessen Zustand ein Lebensgefährlicher ist, wurde ins Nochusspital gebracht, wo er später vom Untersuchungs­­richter des Budapester Gerichtshofes D­r i­­ | vernommen wurde. " 3.2 ee Geld.) Der­ Dienstmann Nr. 461 erhielt am 13. August von einem ihm unbekannten Herrn, welcher ihn an der Eee der Lindengasse und Kerepeferstraße angesprochen hatte, einen 25 Gulden enthaltenden Brief zur Bestellung. Der Adresrat " konnte von dem­ Dienstmann jedoch nicht ausfindig gemacht werden und deponirte Wepterer den Geldbrief bei der Ober-Stadthauptmannschaft (I. Stad, Thi­r Nr. 26), wo der rechtliche Eigenthümer des Geldes dasselbe in Empfang nehmen kann. Von einem Pferde geschlagen­ Der Pferdemärter in der­ Veterinär-Anstalt, Johann Lords, wurde heute während des Pupend’ eines störrigen Pferdes von demselben durch einen­­ Auf­­schlag schwer verlegt. Göres wurde in bemußtlosem Zustande in’s Spital überführt. m. ..(Berdächtiger Todesfall) Bor drei Tagen er­­traut.— die seinerzeit gemeldet wurde — der Taglöhner. Johann Wilcser in einem Teiche nährt der Maglöderstraße. Bei der für den nächten Tag anberaumten polizeiärztlichen Obduktion wurden an der Leiche Merkmale äußerer Gewalt wahrgenommen, sin Folge, dessen die Lezirung filtirt und dem Gerichtshofe Bericht er­­stattet wurde. Die gerichtsärztliche Obduktion fand — die Ursache der P­erspätung ist und nicht bekannt — erst heute Vormittags statt. Gin Nesultat­ hatte die Lenirung jedoch nicht, da in Folge­ des­ hochgradi­­gen Befreiungsprozesses des Leichnams die Uerzte sein bestimmmtes Urtheil­ über die Todesursache abgeben konnten. Bilcsek nimmt daher das Geheimnis seines Todes mit sich ins Grab. (Todesfall) Aus Khajhau, 31. August, wird uns ge­schrieben: Der Hiesige Buchhändler Franz­ Sayman­n, eine sehr geachtete­­ und populiäre Persönlichkeit, ging am Donnerstag Nach­mittags in seiner Eigenschaft als Direktionsrath der Kaschauer Han­delsbank in das Bureau derselben ; nachdem er hier seine Agenden erledigt hatte, löste er sich, eine Zeitung lesend, nieder und jan einige Minuten darauf vom Schlage gerührt todt auf dem Sopha zusammen. Der Verblichene, ein geborener Preuße, vor­ circa 35 J­ahren eingewandert, war ein eifriger Anhänger der ungarischen Staatsidee und in dieser Beziehung ein Ungar mit Leib und Seele ; er war Singgeselle und erreichte ein Alter von 70 Jahren. Der Verstorbene war Mitglied der Handels- und Ge­werbekammer und Zensor der Oesterreichisch-Ungarischen Bank, welche­nonstitute den Todten durch das Ausstechen von Trauerfahnen ehren. (Der bettelnde Freiherr) Aus Wien wird be­richtet: Niemand hätte­ es dem elegant, fast jingermäßig­ gekleideten, von einem Wachmanne geführten Herren, angesehen, daß er wegen Bettelns­ arretirt wurde.. Roman Freiherr v. Garlissig — so heißt der Urretirte — hatte auf der Straße gebettelt, m­it dem Hute in der Hand, demüthig, “wie jeder­ andere Bettler. Dem M­achm­anne műre er vielleicht gar nicht aufgefallen, wenn ihn nicht ein Baljant mit den Morten: „Sie, da geht der Professor Garligky betteln, der gehört auf das­ Beobachtungs-Zimmer”, auf Den eleganten Herrn aufmerksam ge­­macht hätte, " dem­ seine langen Haare und das Augenglas allerdings ‚ein­ eigens- gelehntes' Aussehen gaben.­­ Der Arretiute legitimirte sich auf dem Polizei-Kommissariate als der geprüfte Sprachlehrer Noman v. Garlitty aus Wolaniscztomsty in Galizien. Derselbe wurde Ale seit mehreren Tagen in den P Vororten gesehen und fiel gegen beim Srterieurd immer auf, beim Betteln aber war er erst gestern betreten worden." Freiherr v. Garligfy hat einst bestere Tage gesehen und­ dem­ hohen Bildungsgrade, den er besigt — er spingt fast alle­ modernen Sprachen — dürfte er aus eigener Schuld so tief­ gesunken sein. Er ift übrigens von einmal wegen Bettelns bestraft mord­en dürfte nach seiner Abstrafung in seine Heimath abgeschoben werden. (Po­litische Musik­)Die französischen Kom­po­nisten Ambroise Thomas,Gounod,Reyer, ai­ts Saens, Maffrenet und Delibes haben an den Minister der Schönen Künste in Paris folgendes Gesuch gerichtet: „Herr Mit« nister ! Die­ Unterzeichneten, Mitglieder der Kompositionsabtheilung der Akademie der schönen Künste des Iinstitut de France, von­­ dem Wunsche beseelt, Hu­land in der Person Glinia’s, des be­rühmten Begründers der russischen Oper, einen Beweis von­ inter­­nationaler und fünftlerischer Sympathie zu geben, würden glücklich sein, auf einer französischen Bühne sein populäres Hauptwerk „Das Leben für den Czar” aufgeführt zu sehen.” N­uhig denkende­ran zojen „glauben, daß­ dieses­­ Schreiben nicht Fünftlertischen, sondern lediglich politischen Motiven entstamm­e. Fam­iliennachricht. Beziehung.­ Herr Moriz Berl, Aifocie der Firma Sofef Perl , Sohn in Bielis in Oesterreichisch-Schlesien, hat sich am 30. v. M. in Szegedin mit Fräulein Flora Holter, Tochter des dortigen Großhändler Herrn Jakob. Holger, verlobt, alt BE Telegramme des „Belter Lloyd, Staufenburg, 1. September. Reichstags- Abgeordneter Aerandee Hegedüs it gestern Abends hier eingetroffen und wurde als Brotestor der Arbeiter-Ausstellung vom Wrrangirungs- Komite empfangen; der Präsident richtete eine Begrüßungsansprache an den Abgeordneten, der in warmen Worten für die herzliche Dras­tion dankte. Sodann fuhr Hegedüs, von zahlreichen Wählern gefolgt, in die Stadt. Die­ Ausstellung wird Nachmittags eröffnet. » Wien,1.Septe­mber.Se.Maj«estät«ist»um 8 Uhr Früh von Penzing nach Gmunde­n zum Besuche der russische­r Kaiserin abgereist. Wien,1.September.(Orig.-T«elegr.)Se. 'Majestät hats die Reise nach Gmunden-Inkognito angetreten,erwarblos von ein­em Adjutanten begleiten Von Gmunden b­egibt sich der Monarchs über Linz und Budweis zu den Manövern bei Protivi 11. «­­sn Wien,1.September.Der ehemalige Abgeordnete und Eige­n­thümer der,,Deutschen Zeitung«,Heinrich Reschm­ey sp ist ins Neu-Lengbach gest­orben.. PotsdamsL August(Nachts.)Die Taufe« des jüngstgebornen Prinzen wurde gegen 21x 2 Uhr Nachmittags in dem zur Taufkapelle eingerichteten ehemaligen Wohn­-und Schlafzimmer Friedrich­s des Großen durch den­ Oberhofpredigthögel vollzogen­. » Der Taufrede lagen die Bibelworte zu Grunde:»Es­ werden wohl die Bergh weichen und die Hügel hinfallen,aber meine Gnade" fol nicht von die ‚weichen und der Bund meines Friedens fol nicht hinfallen, sprigt der Herr, dein Grbarmer.” Während der Nede und der liturgischen­ Gebete wurde der Täufling von der Königin vor Sachsen und beim Taufakte selbt vom König von Schweden gehalten. Der Täufling erhielt­ den Namen: Oskar Karl Gusan Adolf. Bon,den­ fürstlichen Taufzeugen waren außer der Königin, von Sachsen und dem König von Schweden noch anwesend: An Vertretung Sr Majestät des Kaiser- Königs und ihrer Majestät der K­aiserin- Königin, folgte der Kronprinzessin, ‚von­ Desterreich-Ungarn Erzherzog Karl LZud­wig und­ dessen Gemahlin,­ ferner der Groß­­­herzog von Meclenburg-Schwerin, Prinz Friedrich Leopold, Prinz A­lexander von Preußen, sowie der Herzog Lohmann Albrecht von Meclenburg­-Schwerin Die Kaiserin Bistoria A­ugusta wohnte mit den Bringen Sriedrid und Adals­bert der Tauffeier bei. Raiferin Augusta ud Raiferin Sriedric waren mit den Brinzelsinen Bistoria, Sos fia im Margarethe ebenfalls in der Taufkapelle ans mwesend. An die­ Tauffeier schloß sich eine Defiliecour vor der Kaiferin Bistoria im­ Theezimmer Friedrich’s­ des Großen, wo die Majestät neben dem Kaiser zur Geste der Wiege des hohen Täuflings­ala genommen hatte. Nach Beendi­­gung der Cour fand im Marmorsaale ein großes Galas­ciner statt. Sämmtliche Musikforps des Gardeforps marschirten um 8 Uhr abends, begleitet von Magnesien-Faden tragenden Mannschaften­­ von Dypernplage, und den Lustgarten Unter den Linden, welcher elektrisch beleuchtet war. Gegenüber den Mittel­­portal war ein Podium für den Armee-Musil-Inspizienten Voigt errichtet. Der Kaiser und die allerhöchsten Gäste erschienen auf dem­ Balkon des Schlosses. Die Musifforps spielten acht Märsche und Ouverturen, hierauf Zapfenstreich mit Netraite und Abendsegen, und schlosfen mit dreimaligem Tufc unter Trommelwirbel, worauf si die allerhöchsten Herrschaften zurückzogen. Unter den Klängen des Zapfenstreiches und eines Marsches erfolgte sodann der Abzug der Musikkorps. Eine imntente Menschenmenge mogte auf den Straßen; überall herrschte musterhafte Ordnung. Erzherzog Karl Ludwig und Frau Erzherzogin Maria Theres­ia sind Abends nach Wien zurüc­­ereit. st, Wiesbaden, 1. September. Der König von Däne­mark reiste heute Früh nach Ballenstedt und begibt sich von dort nach Kopenhagen, Wiesbaden, 1. September. Kaiserin Friedrich traf heute Früh im Kronberg ein, besichtigte die Villa Reif und begab sich um 10 Uhr zum Besuche des Prinzen von Wales und der P­rinzessin Chris­tian von Schleswig-Holsten nach Homburg. Sie gedenkt einen zweitägigen Aufenthalt in Homburg zu nehmen. Paris, 1. September, Minister-präsident Flogquet und Marineminister Kran wohnten gestern in Hyeres den Schhießversuchen auf die Banzershiffe „Devas­­tation” und „Zerrible“ bei und besuchten hierauf die Stadt Hyeres, woselbst ein Land­­servirt wurde. Marxrineminister Krank erklärte, daß die Manöver, welchen er sochen beiwohnte, seinerlei kriegerischen Charak­­ter haben; es­ handelte es nur Darum, zu­ wissen, ob man, im gegebenen Augenblicke werde bereit sein föniert. Die vorgenommenen B Versuche seien voll­­ständig geglüht. Stanfreid wolle seinem Krieg, wenn er ihm jedoch erklärt wiürde, so würde es Feine­rnniedrigung hinnehmen und nicht zurück­weichen. Syeder wü­rde seine Plicht thun. Hierauf ergriff Meiniter-Präsident Sloguet das Wort; er dankte dem­ Maire für den herzlichen Empfang und sagte, er sei zu dem wesentlich- friedlichen Zweck, die Marine zur beglücktwünschen, gekommen ; ebenso wenig wie sie, wü­rde er äußere Feinde fü­rchten, wenn es solche gibt. Die Republik fürchtet nicht Die inneren Feinde, sie fürchtet weder Die offene Reaktion, noch usurpatorische Befunde; sie bederf weder Ausnahmsmaßregeln, noch auch solcher, die zum Zurück­­weichen führen; sie werde stets auf ihrer Bahn vorwärts» sc­hreiten und werde Diejenigen rechts und Links liegen lassen, welche Die,­­ monarchische Zufallsdiktatur Herbeiführen wollen. London, 1. September. Der , times" wird aus Tien- fin gemeldet: Die chinesische Regierung verweigerte Die Hau­s Restauration oder Die filation des DBertrages, welcher die Einwanderung Dex. Kaibinesen in die Unionsstaaten einschränft,­­ selbst noch): . ‚‚zahlreiche « hiesige Sit" = ein Telegramm unseres Morgenblattes m­eldete bereits, bab. der „Reichsanzeiger” auf Befehl Kaiser Wilhelm’ II. Auszüge aus den Legitwilligen Aufzeichnungen Kaiser Wilhelms I. veröffentlicht, von denen namentlich die an den Silvester-Abenden 1866, 1871 und 1878 niedergeschriebenen Erwähnung verdienen. Am Silvester-Abend 1866 schrieb der damalige König Wil­helm im Hinblick auf die Konfliktsjahre und den Krieg: „Diese Kämpfe haben sich tief erschü­ttert, weil ich Stand halten mußte gegen ein mirres Yxdrängen gegen jene irdische Macht, die ich nicht aus den Händen geben Durfte, men Preußens Ger. Tagesweuigkeiten. BomBapste­ Man schreibt der „Gore, de l’Est” aus Rom: Als seinerzeit die erste Kunde von der beschlossenen Rom­­fahrt Kaiser Wilhelm’s hieher gelangte, schien Leo XIII. sehr nieder­­gebracht zu sein. Gegenwärtig zeigt sich jedoch des Bapítes Gesundheit wieder wie von neuem gestählt. „Seit­ unvermüftliches Temperament hat­ abermals die Oberhand über die Mißstimmung­ gewonnen. Leo XIII. ist eben ein Mtamt von seltener Spannkraft, dessen­­ Orga­­nismus troß des hohen Alters vollkommen gefund­et. Die Liberale , Breffe, liebt es allerdings von Zeit zu Zeit Gerüchte zu verbrei­­ten, als wäre der Heilige Vater ein Ffranser Mann, doc scheinen ‚alle diese, Berichte mehr­ oder weniger auf Mißver­­ständnissen zu beruhen. Bisher formten die­ Aerzte­ an deo XHIL weder eine bedenkliche Schwäche, noch die Erkrankung irgend­­­eines Organes feststellen. Auch leidet der Bapst durchaus nicht an ironischen Unmohlsein ; nur manchmal, wenn er dem Luftzuge ausgefeßt gewesen, tritt eine Nachwirkung auf seinen Dinger ein, die dann ein allgemeines Unbehagen zur Folge hat. Einer von den Brälaten, welche beständig an den Heiligen Vater­ sind, sagte mir dieser Tage exit, daß Leo XIII. Spannkraft des Geistes, erfreue,, 63 it feine Abschwächung, feine Spur von Ermühung an ihm. bemerkbar; auch alle Zamikienmu­­­fi im moleitesten Sinne des Wortes noch der alten Negsamkeit und: Sufizielle&Grnennungen Durch a. h. Ent­schliegung wurden ernannt: zw Bezirksrichtern: der Liptö-Szent­­mitföser Unterrichter Koloman Bitaktis in 2iptö-Ujvar, der Miavaer Unterrichten Sofef Bo­lg­ar in VBamos-Mikola, der Mühl­­bacher Unterrichter Dr. Andreas Korber in Marosiliye und der Bersztyó-Hjfaluer Unterrichter Baul S 3­aka­ in Berettyó-Újfalu­­ — zu Bize-Staatsanwälten, der Konzipist bei der Budapester Ober- Staatsanwaltschaft Dr. K­oloman Baton­yi in Erlau, der Unter­­richter in M.-Sziget Ludwig BPetrovits in M.-Sziget, der Särbogarder Unterrichter Dr. Stefan Kiss in Gr.­Kanizja, der Kovapnaer Unterrnter Julius Ko­va­c­s in Kézdi-Báfárhely und der Arader Gerichtshofs-Notar Theodor M . Bár 08 in Karanfebes. (Fremde Orden.) Durch a. h. Entschliegung wurde ge­stattet, annehmen: und K­agem zu dü­rfen : dem Botschaftsrath II. Alatje Alfred Schwarz A. v. Morgenstern den serbischen Takova-Orden IT. Klasse; dem­ Honorar-Botschaftsrath Eugen Blühdorn das Konthurfreuz des italienischen Maurizius- und L Lazarus-Ordens ; dem Botschafts-Sekretär Baron Augu­t­ Waden ven trusjischen Stantislau-Orden II. Klasse; den Kanzlei-Sekretär bei der Bukarester Gesandtschaft Karl Konstantin Sartinit das Konthurfrenz Des Georgs-Ordens, dem Honorar-Konsul in Küstendie Anton Lieen das Komthurkreuz des päpstlichen Gregor-Ordens und dem Geschäfts­­träger des Vizekonsulats in Antivari-Bristan Hojef Depolo den montenegrinischen Dani­o-Orden III.­­Slaffe.­­Ernennung. Lolo Kempf zum ordentlichen Brot fesfor am Staatsgymnasium im Budapester VII. Bezirte. wi­ eg Theater für Heute, Samstag, 1. September. Ra: tionaltheater: »A pärisi«. Königlihes3 Dpern« haus: »A fekete domino«, »Becsi keringö«. — Volfätheaters; >A suhanczy,. — Dfner Arena: »A pipacsösz kiräly.« . _

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