Pester Lloyd - Abendblatt, November 1888 (Jahrgang 35, nr. 252-276)

1888-11-21 / nr. 268

. EN »s. f 4 LEN ren ta En ««« e Szi za Sn m Lát új sza v . «­­ (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr. in der Provinz 4 fe. in allen Berichteiflofalen.) 4 m - s­ .­­7­5 2 a 4 — nn x Are ».s.—«­­= x Pen - nn ‘art er ....· e - .. .. . Fa 4. At ·s. a - . X N · Budapest, "21. November, — Der Annunziaten-Orden, der­ jüngst. me ferem Minister des Reutern,­ Grafen, Käthofy,­­ vom König Humbert verliehen und mit dessen Ueberbringung der italienische Botschafter am­ Wiener Hofe, Graf Nigra, beauftragt wurde, ist der höchste und bedeutendste italienische Ritterorden. Früher war derselbe ein­ königlic­hardinischer, italienischer, Orden ; und. erhielt im Madre" 1869 als · Orden,neue.Statuten-s.Die Würde­ des-Großmeisters hat ders Königs von­ Italien.inne..und es besteht : nur eine ,einzige » Ordensklasse ; ebenso ‘wie . bei "dem " Goldenen Vließ and­ dem Schwarzen Adler-Orden. Die hohe Auszeichnung, welche auch­ diese­ Verleihung dem Grafen­­ Kalnoky geworden, ist von wichtiger politischer, Bedeutung, sie gehört mithin 31. jenen­ Ereignissen, welche die ganze Monarchie interessiren,znbekanntlich bekcknarlichen Ordensverleihungen nichts der’"Fall ist­»Sie bedeutet­ einer­­seits die Anerkennuch von­ bundesfreundlicher«Seite ders Richtung und der Erfolge der Politik dess LeIters unseres­ Auswärtigen Amtes,,andererseits ist sie ein’sprecheftde«b­eweis der Fertigkeit und Unverbrüchlikeit unserer Beziehungen zu Itab­en Die Bedeutung dieses Ereignisses wird noch dadurch erhöht, daß es­ un­­mittelbar nach der feierlichen DBek­ündigung unseres unverbrüchlichen Bundesverhältnisses mit Deutschland durch die beiden Monarchen und Den­­ Besuch des Deutschen Kaisers in Rom erfolgt ist. Was hat man nicht Alles worden, und auch either unternommen, um den festgefügten Dreibund zu sprengen und zwischen­ den drei Staaten durch, allerlei, ‚Beihegungen eine­ Spaltung herbeizuführen ?. Die Verleihung des Annunziaten-Ordens an den Grafen Kámnotny wag" dem ihm kurz vorher Die Diamanten, zum Schwarzen Adler­­orden Durch Den Deu­tschen Kaiser verliehen worden sind, it auch ankerlich ein sprechender, erfreulicher Beweis für die Ohnmacht jener Versuche. Am gegenwärtigen Augenblick, da wieder gewisse Beunruhigungen hinsichtlich der europäi­­schen Lage plaßzugreifen scheinen, ist das Bewußtsein umso unwohltäuender, daß der Dreibund feit-und unerschütterlich dasteht, nach­ wie vor ein Hort und eine Schugwehr des europäischen­ Friedens. . Die Berliner Blätter, welche die Diskussion über die auch­ den Mofas vom 18. b. hervorgerufenen V­erän­­derungen in der D­rganisation der r­uffischen Armee zuerst eröffnet und am ener­­gischesten gefü­hrt haben, lassen dieses Thema allmälig fallen, da der Zmed, auf die neu eingetretenen V­erhältnisse recht­­zeitig aufmerksam zu machen, schon erreicht und die­­ weitere Fortspinnung der Erörterung doc wohl zu­ nichts führen wü­rde. Desto. eifriger sind russische Journale, inspirirte und nicht inspirirte,, an der Arbeit, um Dar zuthun, daß die neue Organisation nicht nur feine Vermehrung, sondern vielmehr geradezu eine Verminderung des­­ Truppenstandes an der Grenze involvire. Das „Journal de­ St. Peters­­­bourg" kommt zu dem Schluffe, daß in­folge der neuen DOrganisation zwei Infanterie-Divisionen und eine Kavallerie- Division vom Westen nach dem Osten verlegt werden und Daß Überdies die Elaufafissche Arm­ee um eine Ifanterie- Division verringert worden. Für diese Behauptung wird jedoch das „Journal de St. Petersbourg” selbst in Ruß­­land seine Gläubigen finden. Dieselbe ist auch nicht weiter­­ aufrechtgehalten worden. Plausibler b­ringt, wass eine andere imspirirte tuffiische Stimme über die neueste euffijche Mag.­regel jagt, indem sie Dieselbe als die normale Entwicklung­­ seinerzeit vom des Defensivsystems Darstellt, welches „Kuffischen Invaliden" zur Wahrung­­ des militärischen G­leichgewichtes den Nachbarmächten gegenüber als nöthig bezeichnet wurde. Diese Darstellung hat jedenfalls den Vor­­zug größerer Offenheit, nur mit der Bezeichnung „Defensiv­­system" dürfte es doch wohl nicht ganz aufrichtig gemeint sein. Die erzeptionellen geographischen und politischen­­ Ver­­hältnisse Rußlands bringen dasselbe in die glückliche Lage, einen Angriff von Haus aus nicht besorgen zu müssen. Welche Macht sollte sich bek­ommen Lassen, Rußland­ anzugreifen, und welcher Zwec könnte dabei verfolgt werden! Wenn also nur an die Defensive gedacht wird, hätte es Rußland kaum nöthig, mächtige Armeen an der Grenze zu masfiren. Da dies thatsächlich geschieht und seit Jahren noch einem wohlbedac­hten System betrieben wird, so muß dies jedermann zu der Ansicht drängen, daß andere als blos defensive Ziele ins Auge gefaßt sind. Diese Weberzeugung mußte sich besonders nachdrücklich im vorigen Jahre aufdrängen, damals, als die Konsequenzen des neuen Dislotationssystems markant in die Augen traten und sie konnte durch die Beobachtungen und Erfahrungen, die seither gemacht worden sind, nicht vermindert werden. Ein mildernder Umstand dabei ist die Thatsache, daß Alles, was sich seit einem Jahre in der Umgebung der russischen Grenze vollzieht, von Militärs und Politikern vorausgesehen wer­­den konnte und thatsächlich auch vorausgesehen worden it. Man hat es einfach mit der Durchführung des Programms zu thun, das der „Russische Invalid" am 15. Dezember 1887 proklamirt hat. Wer es einmal dahin gebracht hat, sich mit diesem Programm in seiner Gesammtheit abzufinden, dem wird es auch seine unü­berwindeten Schwierigkeiten bereiten, die einzelnen Details in der Durchführung desselben zu ver­­stehen und Hinzunehm­en. " hervorrief. . Sodann f­ilderte­­ er die" Ungereätigtei­, . welche, eine‘, : weitere Vertheuerung des Konsums in­ der, Hauptstadt bedeuten­­ würde. Schon als Regengemischt gegen ‚Wien müßte Budapest 'seitens » der Legislative auf jede mögliche Weise geschützt und gestützt werden.s die Hauptstadt müsse, daher , von" den" Bestimmungen dieser Vorlage ausgenommen erden.­­« . .sReferentI Da­ra­nyk..ergriff« nun­ die Gelegenheit, aug in »seiner Eigenschaft"als hauptstädtischer Abgeordneter in einer glän­­zenden, mit Verve vorgetragenen Improvisation, mehrere that­­: fachliche Irrthümer des Vertreters der Innern Stadt richtig­ zu stellen und, unter demonstrativen Beifallskundgebungen , ver Rechten zu be­tonen, daß man ganz gut ein" hauptstädtischer Abgeordneter und ‚gleichwohl der Meinung sein könne, auf die H­aupttadt dürfe sich Dort nicht ausschließen, wo Ledermann­ im­ Interesse der Gesammtheit Opfer zu bringen hat. . «. --""««s.«­­Auf diese Emotion folgte abermals eine stille Rede.Gehalten wurde­ dieselbe für die Vorlage von Mlerius Berlaky, melder­s von allgemeinen Gesichtspunktefc die­ wirthschaftliche und soziale Bedeutun­g­ des ins Auge gefaßten Unternehmens besprach. Folgte zum Schluß das parlamentarische Debut des Karczager­­ refommirten SeelsorgersCmerich Ma«daraß,der in«Bertr«etung der«ganz besonderen Interessen der jazygischen,skuntqnischen und " Hajdufengemeinden keine unbedeutenden Stimmmittel entfaltete, welche­ in dem leeren Saale noch wirkungsvoller«zur Geltung kamend und «Dr.’B«usbach,­bei dessen Namensaufruf die Bänke sich wiede­s ein wenig zufüllert-begannen­.D­er­ Vertreters des­ hauptstädtischen VI..Bezirks drückte Kaasi gegenüber seine Ueberzeugung aus,­daß die­­ Hauptstadt durch die Operation seinen Schaden­ erleiden werde. Allein auch wenn­­ dies nicht so­ wäre, würde er­ sich getragen im Namen seiner Wähler deren Zustimmung ‚auszusprechen, da­­ es sich um. ein­ öffentliches Interesse handle, für welches aug . die Hauptstadt. Opfer ‚bringen. müsse... Gegenüber den Behauptungen Kaas’ von der Armuth Budapests, wies Redner auf die , machsende, Wohlhabenden­ und, den , steigenden Kredit der ungarischen Hauptstadt­ hin, melche ihre Mission in jeder Hinsicht erfülle.. Die Rechte zeichnete die gelungene Bolemit . dur­ häufige Beifalstundgebungen aus. " Hier tourde die Debatte nach 2 Uhr auf morgen vertagt. - Borgemertz blieben noch 24 Redner, 12 für, 12 gegen. |­­. — Der Finanz: Ausschug des Abgeordnetenhauses wird heute Abends 6 Uhr das Budget des Handelsministeriums, eventuell das des Honvedministeriums verhandeln. | 1. Abgeordnetenhaus, jüngsten Sisung h wird verlesen und“ ° ° "Reäsident.. Thomas PEchy eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr. Vormittags. — Schriftführer: Beöthy, Josipovich, Nagy. — Auf den Minister-Fauteuils : Tipa, Fabiny, Barois, Baron Fejérváry, Bedefovid. Das Brotofoll der authentizirt. Die Petitionen­­ der­ Stadt Torda und der­ Gemeinde Gajtény ‚des Csanáder Komitats in Angelegenheit der Regalien-Ablösung, wer­den in der Kanzlei des Hauses niedergelegt. — Dem­ Abgeordneten Gustav Beffics wird zur Herstellung seiner angegriffenen­ Gesund­­heit ein einmonatlicher Urlaub bewilligt. A­­lexander Hegedüs legt ‚die­ Berichte des Finanz Nusschusses über die gestern im inanz-Ausschuffe, verhandelter ‚Gehege, und Be­richte des­­ Finanzministeriums vor. ‚Dieselben werden seinerzeit auf die Tagesordnung gestellt werden. _ Aus der Tagesordnung.«steht zunächst der Berich­t des Wirthschafts-Ausschusses über das November-Budget des Hauses. (Referent Béla ESAHETIH.) Der Bericht wird ohne Bemer­­kung angenommen.­­ Vorlagen.­­ « Wetteres im Morgenblatte. vr . proäsident meldet das Ableben des Magnatenhaus-Mitgliedes Protokoll Ausdruck verlieh­enwer Sulms Káldy pmipestors de3 evangelischen Kirchendistriktes jen­seits der­­ Donau. Der Vereinigte hat auf dem Gebiete der Tischlichen und Unterrichts-Angelegenheiten sehr verdienstlich gereickt. Leider hat ihn seine Kränklichkeit­­ verhindert, sich an den Berathungen des Hauses lebhafter zu beteiligen. "Ich erlaube mir zu­ beantragen, Daß dem Beileid des Hauses im All­gemeine. Zustimmung.­ ee za Das Haus schreitet zur Wahl je eines ordentlichen. DHL, ‚fiedes in die BVerifikations-Kommission, in das oberste Disziplinar-Gericht, in die Rechtskommission und in die Wirthschafts-Kommission.“ Das Resultat der Wahl wird später bekanntgegeben werden.­­­­... « An der Hand des Berichts der­ Verifikations-Kom­mission wird die­ Auslieferung „des Grafen wegen Schnellfa­hrens von­ der Stadthauptmannschaft des VlI-hau­pt­­städtischen Bezirks belangtest.«..«« ·« Der­ Bericht der Verifikations-Kon­m­ission über die Ermtragung der neu ernannten Magnatenbaups Mitglieder­«und s die Erwultung des k.Einberufungstreibens«für"den Grafen Hadik-Ba.·t­.ezy witdzxchennttki genommen..s· » .Hierauf.wird.die Konversions-­Vorlage«in Ver­­handlung gezogen und ohne Bemerketng ang er­ommen.« Damit ist die Tagesordnung erledigt. Graf Stefan Szapáry meldet das Resultat der Heute vor­genommenen ag in Folgendem :­­In­ das Disziplinar­­eiccht:.Graf Bela Szédgényi als ordentliches, Graf Eugen Surkiszuni als Erfagmitglied ; in die Berifilattiond- K­ommission: Paul Szontägh; in die Rechts- Kommission: Alois­ Daruvaryz; in die Wirth- Sihafts-K Kommission:­ Graf Koloman Esäafy. « Aqunttag des Grafen Ferdinand Zichy wird beschlossen,« die vom Abgeordnetenhause zu­­ erwartenden Regalien-Vorlagen der vereinigten­ Finanz- und­ Volkswirthschaftskommission zur orbera­­thung­­ zuzumeisen. 7 Schluß der Lisung um 12 Uhr. Sodann­­ Gziraky beschlossen, der « o —,——— — - - ; Aus dem Reichstage, Beide Häuser des Reichstages hielten heute Sibung. ««­ — Das Magnatenhau­s acceptirte die Konversionsvorlage unverändert. Das Abgeordnetenhaus fehtet die Debatte über die Regalienvorlagen unter unwachsender Theilnahms­­losigkeit der Landesväter fort. Um­ 10­­ Uhr konnte die Sibung wegen ‚allzugroßer Leere des Saales nur mit Snapper Roth eröffnet werd­en und Dr. Mell hätte fs für seine steuerpolitischen Ausführungen, die in der Grimm­ung der Städte und Gemeinden von der Ablösungs- Operation und in der Ablehnung der Vorlagen gipfelten, sein ruhige­res Auditorium d­ünschen können. Auch­ der Jungfernspeed­ Bela Hertelendy's, der sich für das große Unternehmen im­ Interesse des zu regelnden Staatshaushaltes erklärte, fand eine geneigte Hörer­­schaft und selbstverständlich brauchte ih­nuf Baron Bor­ka a­n, dessen Maidenspeech unmittelbar folgte, über die Unaufmerksamkeit des Hauses nicht zu beklagen. Der Redner suchte auszuführen, dass die­­ gegenwärtige Regierung immer „antibürgerlich“ war und der Haupt­­stadt gegenüber eine unfreundliche Haltung befundete, welche all in diesen Vorlagen zum Ausbruch gelangte. Er zählte auf, welche fost­­spieligen Agenden die Hauptstadt für den Staat verrichte, wie wenig dankbar die Negierung sich hiefür zeige und welche großen Opfer die Hauptstadt au­ m Zukunft für die Allgemeinheit bringen müsse, wodurch ihe­ Defizit­­ chronisch zu werden droht. Am weiteren Verlauf seiner Rede stellte er verschiedene Berechnungen über den Schaden an, den die H­auptstadt durch die Vorlage erleidet und meinte, die Hauptstadt würde dadurch zu kurz kommen, wenn nun auch Städte und Gemeinden an dem 30perzentigen Ueberlääuffe betheiligt würden, welche bereits vielfach widerlegt i­nterpretation­ierten Vorlage auf der Rechten heftigen Wiederspruch Baron . Ba eröffnet die Sigung des Magnatenhauses nach 11 Uhr. + Schriftführer. ‚Sofer­ball. — Auf den Ministerfigen: Tibpa, Baron Rudnyánkfv. Sabiny, Graf Esäfy. FPräsident: Hohes.Haus! Che­mir die Verhandlung der Tagesordnung beginnen, habe, ich von dem betrübenden Ereignisse Meldung zu erstatten, welches durch das Ableben des Herzogs Maxi­­milian in­ Baiern, Diaters unserer geliebten Königin, das aller­­höchste Herrscherhaus heimgesucht hat. Wie in anderen ähnlichen ‚Süllen, wenn das hohe Haus nicht versammelt war, habe ich es auf diesesmal für meine Pflicht erachtet, in Anhoffung der nachträglichen Genehmigung, den Gefühlen tiefsten Schmerzes und Beileids aus diesem betreibenden Anlasse und ebenso den­ Glühwünschen des­­­ Hauses anläßlich des am 19. November stattgehabten Namensfestes ihrer Majestät der Königin an den Stufen des Thrones zum Aus­­druch zu bringen... (Allgemeine Zustimmung.) . 4 Kardinal-Erzbischof Dr. Haynald: Hohes Haus! Bei anderen ähnlichen Gelegenheiten hatten wir Se. Erzellenz unseren Herrn Prä­­sidenten zu bitten, heute haben wir ihm zu danken. Das ert der Heiligen. Elisabeth, dieser hochragenden Erscheinung der ungarischen Geschichte, dieses im lorienichein eines Heiligen Lebenswandels verklärten Sprossen des königlichen Hauses von­­ Ungarn, begeht jedes ungarische Herz und begeht Dieses hohe Haus stets mit frendigen Gefühlen, weil­­ dieses et uns jedesmal die heißersehnte Gelegenheit bietet, unserer im Glanze der königlichen Würde und in der Schönheit ihrer hohen fürstlichen und Frauentugenden strahlenden Königin Elisabeth unsere Huldigung in feierlicher Weise darzubringen, unserer Liebe und Treue, umjeren an für ihr Leben und für ihre Familie Anspruch zu verleihen. Das Magnatenhaus hat dies auch stets gethan, inden er Ce­ Erzellenz den Präsidenten bat. Der getreue und begeisterte Dolmetsch unserer Gefühle bei der hehren Tüniglichen Frau zu­fen. Da mir dies aber jecht in Folge der Reihe unserer Verathungen nicht vorher gängig thun konnten, stimmen wir mit dem ganzen Gifer unseres Herzens jenem Vorgehen Sr. Erzellenz unseres Präsidenten zur, daß er unsere ihm bekannten huldigenden Gefühle vor den Stufen des Königsthrones in erfreulicher Weise zum Ausdruch brachte und min­den — mas er in wserem Namen: von Gott erflehte von der Tiefe­­ unseres Herzens, daß Gott über unsere gnädigste Königin seinen reichsten Segen malten lasse, daß er ihr ein langes Leben, wungestörte Zu­friedenheit, vollkommenes geistiges und fürperliches Wohlsein gemähre und in der gegenwärtigen Trauer, in welcher sie fest an dem Grabe eines b­etteren Baters meint, von ihr jeden Kummer fernhalte ;‘ daß er jedes Mitglied de königlichen Hauses vollkommen beglühe, damit Ihre Majestät die Königin an der Seite ihres glorreich regie­­renden königlichen Gemahls, im Glanze seines landesväterlichen Sindes und seiner hehren Erfolge, von der Verehrung und Liebe ihrer treuen Wölfer umgeben, bi an die äußerste Grenze­­ mensch­­­en Daseins beglüht und beglühend leben möge. (Lebhafter ..­­ Se.Exzellenz dek Herr Präsident hat diese unsere Wünsche verdolmetscht und wir sagen ihm Dank dafür­’;doch bitten wir ihn jetzt unter Einem,auch unserem Schmerze und unserer Truer«o­b des Hinganges des herzoglichen Vaters ihrer­ajestät der Königin an den Stufen des Thrones Ausdruck zu verleihen und im Namen von uns Allen von dem Allmächtigen Trost für unsere erhabene Königin zu erflehen. (Allgemeine lebhafte Zustimmung.) 5 präsident. ch werde es für meine­ Pflicht erachten, diese von Gr. Gminenz in so eloquenter Weise zum Ausdruck gebrachten . Gefühle­ des hohen Hauses an den Etufen des Thrones zu­ ver­­dolmetsschen. .« « ««. " ·Zur Verlesung gelangt eine Zuschrift des Minister-Präsidenten, mit welcher bekanntgegeben wird,daß Se Majestät desthharer Obergespan Baron Josef Döry,den Ministerialrathi.III-Michael Gervai),den FML.i.P-Kornel­ Dörgeszy und die vormaligen Reichstags-Abgeordn­eteIr Paul Szontágh und Pauleovecs und­a.h.Entschließung vom 7.Novemb­er zu Mitgliedern des Mag­­natenhauses zu ernennen geruht habe. — Die Ernennungsschreiben wurden zur Bordenthaltung an die Verifikations-Kommission geleitet. — Dient zur Kenntniß: «« « « Eine weitere Zuschrift des Ministers Präsidenten theilt die Liste von elf Gesetzentwürfen mit,welche in letzter Zeit die Sanktio­nr.Majestät erhielten.—Die 11x gleichfalls zur KeIintniß. Vom Abgeordnetenhause ist die Konversions-V­orlage eingelangt. — Die Finanz-Kommission des Hauses hat diese Vorlage bereits verhandelt und steht Dieselbe auf Der Tagesordnung der heutigen Sihung. 3 « ««« « Die Jtmmunitätss Kom­mision hat die Jmmunitalis Affaire des Grafen Johann Czeräky verhandelt.­E«DerB­er­ch­t hierüber steht gleichfalls auf der Tagesordntung der heutigen Sitzung. Die Verifikation­s-Kommission hat ihren­ Ber­cht über­ das Gesu­ch des Grafen Aandreas Hadik-Bak«kpczyc in Erwirkung des königlichen Einberufungsschreibens,sowieticken Berichts über die Ergänzt­ng der Liste der Magnatenhauss Mitglieder eingereicht.—­­Diese Berichte werden ebenfalls heute verhandelt werden.« Dem Oberstkämmerer Grafen Emanuel Pechy wird zur Her­­stellung seiner­ Gesundheit ein Urlaub von unbestimmter Dauer gewährt. . erat.) » tt.Magnatenbat­s. „Präsident Kronhüter- Ingeswenigkeiten. Die­ Kämmerermorde­ ist dem Major im 4. Hußaren- Regiment Johann. Anttfay v. A[jó-Anttfa tarfrei verliehen worden. ; tiefem ae Ra Banffy de Lolongz, des Vaters des Dahingeschiedenen, (Graf Béla Bánffy 1) Die Familie des Grafen Béla B­anffy hat folgende Todesanzeige ausgegeben : "7. Baronin Rosa Wesselenyi de Hadad, vermitmete Gräfin Béla Bánffy, P­alastdame Ihrer Majestät der Königin gibt mit Schmerze im­ eigenen, die auch im Namen ihrer Tochter, Kont 525- Grafen Nikolaus Bánffy de Lofoncz,­­ T. E. Kämmerer, mäir­­licher Geheimer ‚Rath, Obermundfd­ent, und der Geichritter des. Ver- De­bbi aa Ésa anffy de Lofoncz, Mitglied des Magnaten­­autes; Gräfin Elise B­anffy de Lojoncz, verehelichte Gräfin Ichard- Berchtold von Ungarnhus, Gräfin Stefanie Rhédey de Kis-Rhede, verehelichte Baronin­ Stefan Wesfelenyi­ de Hadad ,, Gräfin Johanna Rhéden de Kis-Rhede, Baronin Edmund Horváth und aller Bermanten Nachricht, Daß ihr geliebter Gatte, der sorgsame Vater, Liebende Sohn, der gute Bruder und Verwandte Graf Bela Bánffy de Loroncz Abgeordneter des­ Bánffy Angabe Wahlbezirks, Vizepräsident des ungarischen Abgeordneten- 57. Jabre seines Lebens, im 20. Jahre jener glücklichen Ehe am 18. D. M. um 6 Uhr nach langem Leiden auf feiner: Szent-Mihály-. telfer Befigung verschieden ist. Die irdischen Ueberreste des Verblichenen werden am 21. d. M. um 3. Ur Nachmittags in Klausenburg von der ev.ref. Kirche in der Belfarkasgasse aus im städtischen­ Friedhofe in ewigen Ruhe bestattet werden. . Degen seinem Andenken! ‘Friede einer Aiche! — Szent-Mihályteles, 19. November 1888. Rudmig Kosjutbh­­it befanntlich von­ der Stadt “Hauses, Oberinspektor des Klausenburger ep.-ref. Kirchenduftritt im "Stuhlmeißenburg zum Ehrenbürger "gewählt­ worden. Das Diplom Folgt die Fortlegung der Debatte über die Regalien­ wurde ihm vom Reichstags-Abgeordneten Grafen Gabriel Karolpyi, nach Turin überbracht. Wie der Graf von dort telegraphirt hat, befindet er Ludwig Koffuth vollkommen wohl. Das Diplom­ über seine neueste Ehrenbürgerschaft hat er mit großer Treude entgegen­­genommen.­ +... a « ««.»­­ .chiusttin—BJ-·is-.ncarsch-"im Steinhauers­reis­­baten) Aus Hamburg schreibt man der „Kölnischen Zeitung“: Die Gattin unseres Neidsfanzlers hatte fürzlig Gelegenheit, mit dem Zollanfälusfe Hamburgs eine ebenso unerwartete als uner­­freuliche Bekanntschaft zu­ machen. Die V­orräthe für den Fried­­tichöruher Haushalt werden von der F­ürstin zumeist persönlic in­ Hamburg eingetauft. So hatte sie auch Fürzlich, zwei Tage vor dem Besuche des Kaisers in Prieorihäruh, eine Menge M­aaren eingetauft, um ihre Pflichten als Hauskraft in­ wirdiger Weise erfüllen zu können. Zum Unglück versäumte sie den Zug, und die zwei Stunden bis zur Abfahrt des nächsten Zuges benüste sie zu­­ einer Spazierfahrt duch das Freihafengebiet. Als sie auf der Nidfahrt, wieder an die Zollgrenze kam, tauchte­ plöglich einer der Grünzöde am Wagenschlage auf. . Er entdeckte alsbald die­ hoch­ aufgestapelten Badete und forderte für diese Die gefeglichen Zoll­­gebühren. Die Versicherung, daß die Waaren nicht aus dem Frei­­hafengebiete, sondern aus Hamburg kämen, läßt ihn fast. Auch die Bemerkung der begleitenden Dame, daß die Eigenthümerin die Fürstin Bismard sei, erschütterte ihn nicht in seinem Pflichtberwußt­­sein. 68 blieb nichts übrig, der­ Zoll mußte bezahlt werden, und als einzigen Trost spendete der­ Beamte die Bermeifung auf den Weg der Reklamation.­­ (Im königlichequernhause)wurde heute Vormittags­ die erste Generalprobe von Konradin Kreutzer’s zwei­­aktiger Oper,,Das Nachtlager von Granada«« abgehalten, welche morgen zum ersten Male im neuen Hause in Szene geht. Heute Abends findet eine zweite Generalprobe statt. Das über­aus melodiöse Werk, welches in Wien seit seiner vor Kurzem erfolgten Wiederauffri­hung volle Häuser­ mat, dürfte all hier gefallen, es zeigte sich bei der heutigen Generalprobe — obwohl kaum vier Wochen seit Vertheilung der Rollen verstrihen — vorzüglich studirt. Direktor Sultan Mahler regte im Bereice mit Kapellmeister Alexander Erfel,­­Regisseur AlBeghi, B Vortragsmeister Professor Ujházi, Chormeister Bra­un und dem technischen Personal die legte Seite an die mustialischen und szenischen Details. Die Hauptrollen sind in den Händen der Frau Abra­nyi (Gabriele) und des Herrn Tafats (Fäger). Zugleich mit der Neuinszenirung dieser schon seit 30 Jahren von­ unserem‘ Repertoire verschmundenen Oper ‘wird­ auch ein neues einartiges Ballet gegeben werden: „Die vier Freier”. von Kasimir Corradi.­­ « .­­(Der Konv­ent d"es­ Donaudistriktes der evangelis­ cl)-reformirteten Kirche)hat heute Vormittags unter den­ gemeinsamen Präsidien des Grafen Ludwig Tißa und des reformirten Bischofs Karl Stoß seine Verhandlungen fortgesetzt Ein Erlaß des Kultusministers wurde ver­­lesen,welcher g­estattet,daß den"Mittelschiff-Professurskandidaten die Universitätszeit auf zwei Jahre reduzirt werde,was mit Freuden zur Kenntniß genommen wird. Zur Verhandlung gelangen Tobanır die laufenden Angelegenheiten des Kirchendistrikts. Die Bitte der Gem­einde Bánócz um die Errichtung eines Armenhauses wird dem Missions- Komite überwiesen. — Die Beschwerde des Somogyer Genierats, daß die ref. Bewohner von Kispét laut Verfügung der politischen Behörde bei dem röm.-lath. pfarrer verschiedene Arbeiten versehen müssen, wird — menn sich nicht anders Abhilfe schaffen lassen wird — nur den Reichstag gebracht werden. Ein etwas sonderbarer An­­trag, daß Kapläne, wenn sie heirathen, aufhören sollen Kapläne zu sein und Pfarrer werden sollen, wurde auf die Einsprache des Autors Karl Sza$ fallen gelassen. Als Beischlag wurde ausgesprochen Hat Kapläne — mit Ausnahme derjenigen, die auch Lehrer Andi im Falle ihrer Verheirathung auf Verfeßung seinen Anspruch haben. Die Sitzung wurde um 1 Uhr geschlossen. IR Hauptstädtische Kommunalnachrichten.­ Der Kommunikations-Minister forderte die Stadtbehörde auf, si zu äußern, ob mit Rücksicht auf die Ginrichtung der neuen elektrischen Stromanlage der Betrieb der Brobebahn auf der großen Ringstraße für die Dauer von drei Wochen eingestellt und ob bei dieser Gelegenheit auch, dem Anlachen der Stadtbahn-Unternehmung entsprechend, die­ Brobebahn­ selbst auf­ normale Spurweite umgestal­­tet werden könne. — Die Beleuchtungs-Kommission beschloß, für die Vergebung der Petroleum-Straßenbeleuchtung sowohl bezüglich der Pester als auch der Diner­seite der Hauptstadt eine Offektverhandlung auszuscreiben.­­ Die­ser Friedhofs-K­ommissio­n prüfte Heute die Pläne für ein u­m Friedhofe im Deutschen Thale zu errichtendes Leichenhaus. Es wurde beschosfen, diesem Bene nicht eher näherzutreten, bis nicht die Frage entschieden sein wrd, ob Dieser Friedhof hier auch verbleiben werde. ferner empfiehlt die Kommission,­ daß ‚für den Verwalter des Altonaer­ S Friedhofes eine Personalzulage von 350 fl. und für das Friedhofspersonal ein Betrag von 80 f. zur ‚Verteilung ange­wiesen werde. — Das Sublimite der­ in An­­gelegenheit der V­erlängerung des Beleuchtungs­­vertrages entsandten Kommission hielt heute. Vormittags unter den Präsidium des Vizebürgermeisters Gerlóczy eme Sigung. An derselben wurde das­ Ganz’sche Offert über die elektrische Beleuchtung der Andrasfystraße und das zugehörige Rechtegutachten, des Oberfisials über die der Gasgesellchhaft Eontrattlich zugesicherten Rechte verhandelt, ohne daß indes das Komité nach irgend­einer Rich­­tung­ zu positiven Entschließungen hätte gelangen können. Nach länge­rem Meinungsaustausche wurde vereinbart, über das erwähnte­ Gut­­­achten vorerst auch noch die Rechtskommission anzuhören. Im Uebri­­gen wurden so einige auf die Vorbereitung der Verhandlungen über­­­ die Verlängerung de­s Beleuchtungsvertrages bezügliche Dispositionen getroffen,womit die Lisuingrunde war. (Un­parisien) In dem löbrigen Bestreben, auf ein­ neuerfundenes Bügeleisen ein Patent zu gewinnen, war der aus Paris gebürtige Ingenieur Alfons Fouchard aug nag Buda­­pest gekommen, nachdem er vorher in Wien­­ eine IS monatliche Ge­­fängnißstrafe abgesessen hatte. Zebteres deshalb, weil: es . Dieser, 40jährige Pariser als seinen eigentlichen Beruf aufgefaßt hat, bei ältlichen Damen den Don Juan zu spielen und ihnen Geld und Geldeswerth herauszuladen. In Ungarns Hauptstadt angelangt,­ quartierte sich Monfrene Fouchard bei einer Witwe ein, der er strads­ einen Heiratsantrag machte und von der er in Folge dessen­ 1000 Gulden auf die Hand erhielt. Die glückliche Braut verabsäumte, nicht, ihren eleganten Zukünftigen verschiedenen Freundinen vorzustellen, denen Monsieur dann nachträgliche­­ „Anstandsofsiten” machte, die sie als sehr Inflativ ermiefen. Einer Hausinspektorin 3. 8. stahl der ingenieure Ingenieur drei Sparkassebüchel über 2550 fl, an­ deren Stelle er drei andere Bücher mit der Einlage von je einem­ Gulden praktizirte, so daß der Diebstahl lange Zeit unentdetet blieb... Einer zweiten Freundin der Witwe, einem alten Fräulein, demselber am Vormittag­ erst vorgestellt, entlodte der „Parlez:vous — von Heute I Sruh“ (Zitat aus der soeben aufgefrischten Spieloper „Czar and­ Zimmermann“) eine goldene Uhr, mit der Vorspiegelung, daß er seiner Braut nach diesem schönen Muster ein Geschenk­ bestellen wolle., Diese Gaunerei kam­ aber auf und der enttarnte France jah fi ver­­­anlaßt,­ichleunigst die Flucht zu ergreifen. Die Ober-Stadthauptmanne­­shaft hat gegen ihn einen Stehbrief erlassen. Da,darauf der Franzose‘ auch eingestect wird, ist noch die Frage, Thäte nicht all bei uns ein‘ Fremdendefrei, noth? ; (Eine ganze Stadt unter ärztlicher Ma­kel Ye­fit) Im Theresiopel­ hat die dort zuerst sporadisch auf,­­­getretene egoptische Augenkrankheit (Trachoma) solche Dimensionen­ angenommen, Daß sich der Magistrat veranlagt sab, jeden einzelnen­ ÜBermohner der Stadt ärztlich untersuchen zu lassen. Wer als augen-, trank, befunden­ wird, muß ins Spital. Nur den besser fü­nirten Leuten, wird­ die häusliche Pflege gestattet. Mädchentreme­ Go,wie die „Bätki Tercsi” im „Falu­­­rossza“, hat die Schöne Julisa Körösi in Geßthein bei Mis­­folez, ihren Liebsten Johann Fidris die Treue gebrochen. Der Bursche wurde zum Soldaten ausgehoben, und, als er dann­ auf Ur­­laub­ wiederkam, war das Mädchen mit einem Anderen verlobt. Und, als sein Bitten und sein Stehen wüste, kam der Betrogene am Sonn­­tag Abends mit einem Revolver und schoß auf das ungetreue Mäd­­­­chen, das nur eine unbedeutende Verlegung erhielt, genau wie in‘ jenem berühmten Volksstüd. Sich selbst hat der arme Fidu­s János , dann besser getroffen, mitten in’s Herz, und am Montag haben sie den armer Bären begraben. 48 mn | ı­ ar Theater für Heute, Mittwoch, 21. November,­ationaltheater: »Väläs utanc. — Königliches Opern aus: Geihlofien. — "Festungstheater: Geihlofien. — olfatheater: »Magduska . örökseges. - Theater: „Die Giegerkn vom: Wien. e Bergäftsbüger, fold und. gefämadvel _ Deutihes . bindjaus gearbeitet, empfiehlt €. Kanis, Ges@äftsbücherfabrik. Niederlage: Budapest, Dorotheagasse 12, moselbit. die‘ Bü­cher zu. Original Sabrilspfeifen berechnet werden. . .­­ Gericht­ halle. Angeklagte Detektives.(Zweiter Verhandlungstag·)­­Herste wurde das«,Zeugenverhör in der Strafsache gegen die der Ver­­­­letzung«zur falschen Zeugenschaft angeklagte Regina Mattersdorfer­­und«die Detektcpesi Nemes und Sachs fortgesetzt seugin Frau Philipp Zausig,gab an, die Mattersdorfer hätte ihren Gatten ersucht, für sie falssche Zeugenschaft abzulegen. — Philipp Taufi erklärt, man habe ihm 20 fl. dafü­r angeboten, wenn er aussagt, da er einen Brief von Nemes und Sachs, ihr — der Mattersdorfer: — " überbracht habe. — Marie Berényi war zugegen, als der­ Sohn Zausig’3 von zwei Herren einen Brief brachte. Was dieser Brief ent­­­halten, das wisse sie nicht. Sie hörte blos von den Hausgenossen, daß Frau Mattersdorfer Geld gegeben habe.­­­ Sulte n­icht hörte, " daß zwei Herren das Geld zurü­ngeichtet hatten. — Die Angeklagten , Nemes und Grads beharren bei ihrem Leugnen. — Tischlere­meister Leopold Worsta sah, wie man zur Mattersdorfer einen­­ Brief brachte, in welchem 5 fl. waren. — Frau Alexander Hoff­mann sah die Detektive Memes und Sachs bei der Mattersdorfer. ı Sie war­ zugegen, als man der Mattersdorfer einen­ Brief brachte, , in welchem 5 fl. enthalten waren; man­­ sprach davon, daß ‚Die, Detektives auf der Andräffystraße auf Antwort warteten. Angeklagter Nentes:Alles,was diese Zeugin hier sagt,ist«i unwthundaus«der­ Luf­t gegriffen.Der Gasttc dieser Frau war ein, mehrfach abgestraftes Individuum, ein gerichtebekannter Räuber und’ Dieb ; sie selbst aber, die Frau, unter dem Namen Frau , Mayer Brüd bekannt, wurde schon gerichtlich abgestraft. Zeugin: 3 wurde blos einmal bestraft und aug damals mar ich unschuldig.1 Staatsanwalt: Weshalb wurden Sie denn verurtheilt 2) — Zeugin: Ich hatte einen Zimmerheren, von dem ich nicht­ mußte, Daß er ein schlechter Mensch mar. .«") Es wird konstattrh daß die Zeugin wegen Hehlerei vor etwa­" 20 Jahren zu e 111ein Jah­re Kerker«v«er11rtheilt wurde.« ««·· ««Ang­eklagter Neu­es:Diese Frau Mayer Bru­ck ist diesele dre««seinerzeit die Agentin der Frau Thaiß war und derselben Gele zufuhrte Gegenwärtig Ift sie mit der Mattersdorfer in Verbindung­­ und sehuldet derselben Geld. Zeugen««Tl«­erer«cGrim­but,Näherin,meiß auch davon,daß­­der Sohn Taung seinen Breef ven zweiherren brachte,in welchem» Geld verlangt wurde. Die M Mattersdorfer betragte sich wiederholt darüber, daß die Detectives von ihr Geld verlangen. » Zeuge Philipp Taung erklärt die Angaben dieser Zeugin. für unwahrx er will niemals einen Brief von den Detektiven Nemess und Sad­ys erhalten haben.—Das Zeugenverbör dauert fort. Bestätigung.Die königl.Kurie bestätigte heute das Urtheil­ z der zweiten Instanz,wo­«1ach der Schauspieler Josä Bär wegens versuchter vorsätzlicher Todtung zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilig wurde. · sJu der Affaire des Estirektoirs Iguanegh; und Genossen setzte heute der il­ Strafsenat der­ königlichen Kurie das Rekerat fort.Der­ Beschluß dürfte mit Rücksicht darauf, daß mehrere umfangreiche Atkenstücke noch zu vorgerückter Zeit zur Verlesung gelangten,erst morgen gefällt werden. ( nn :) Der Haupttreffer der Dvmbmu Lofr.Temesvärz 21. November. ‚Dorig.-Telegr.) Die Schwindeleien des’ hiesigen " Amtsdieners Viktor Szötz, welcher im Juni vorigen Jahres durch ein mit großen Raffinement angelegtes Lügengewebe den Anspruc­h auf den Haupttreffer der Dombau-Lore erhoben hatte, wurden an­läßlich der am 13. Oktober d. 3. begonnenen Schlußverhandlung ein­­­­gehend geschildert. Damals konnte das Verfahren gegen zu Ende geführt werden, Delikte — er borgte Beträge von 1—5 arme Diurnisten — angefragt, in dieser angefragter Gastwirth nicht erschienen war. Heute zum Dortrage der Crung, brachte.­­ © 3815 wurde Betrugsversuchs Jahren und Anklage wögen und dem Szöts auch mehrerer kleiner Wuchhjer­ endlich konnte es Urtheilsspruche kommen. Staatsanwalt Eugen Horváth verlangt die wegen falscher Anklage, Betruges, Diebstahls gleichem Sinne plaidirt der Vertreter der von Szöts zum Opfer aus­­ersehenen „Hauptstädtischen Wechselstuben-Gesellschaft Adler & Komp.“, Dr Mar Szidon, für die Vertrafung des Angeklagten,­ während der Vertheidiger Advokat die­ „ te städtische Wechselstubengesellschaft S­öt3 freigesprochen. Adler meil Plaidogers und megen Diebstahls er fl. Rayser die Mauchers zu einer gegen Affaire Wucherzinsen jedoch ein Bestrafung und Entlofmehmer Gesammtstrafe von talígjer Anklage gegen zum Schaden seines. Nuntächef3 nit an mie, Gröts’ Wuchers. Im &­en rg Von zwei der murde drei Monaten Zuchthaus verurtheilt zur , _ L ©

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