Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1889 (Jahrgang 36, nr. 1-24)

1889-01-14 / nr. 10

. ". . 1898, — Ar. 10, (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr., in Der Provinz 4 fr. in allen Berichleifdlofaten.), WIR, « - s -- LIM- Zuødemxkenhøtagk Im Abgeo­rdnetenhause reichte heute Alexander Hegedüs den Bericht des Finanz-Ausschusses über das 1898er Staatsbudget ein. Wir haben denselben schon gestern­ in seinen wesentlichsten Punkten fligzirt und werden den allgemeinen Theil anorgen wörtlich reproduziren. Das Haus beschloß, den Zeitpunkt des Weginnes der Budgetdebatte seinerzeit festzustellen und hörte dann die Antworten an, welche der Handelsminister und der Minister- MBräsident auf zwei­­ schon vor längerer Zeit eingebrachte Inter­­pellationen erteilten. Die Antwort des Barons Daniel, melder, die­nterpellationen DOLlay's beantwortend, die ee aufs zählte, welche die Regierung behufs Beschränkung der Verwendung ausländischer Arbeiter bei Eisenbahnbauten und anderen Unter­­nehmungen getroffen hat, nahm auch der seit seiner Verwundung im Duell mit dem Grafen Stefan Tiba heute zum ersten Male wieder im Hause erschienene Interpellant zur Kenntniß. Dagegen war V­ärd­y, der in Angelegenheit der penfionirung eines 1848er Honved interpeliert hatte, von­ der Antwort des Minister-Präsidenten nicht befriedigt, obgleich Baron Bánffy unter einhelliger Zustimmung des ganzen Hauses erklärt hatte, warum er die in Angelegenheit der Legitimirung der 1848er Honvéd erlassene Zirkularverordnung nicht zurückziehen und den für den 31. Oktober 1896 gestellten Bräflufiotermin zur Ausfolgung von den zur­ Basis der Bensionixung dienenden Legitimationen nicht verlängern könne, was aber nicht­ hindert, daß in einzelnen Ebernds richtigensmert­en Fällen trogdem auch ohne Legitimation Pensionen bemilligt werden. Mad der Nephit Bar­of yS und der Buplit des Ministter-Präsidenten, welcher seinem geehrten Herrn Vorredner nachwies, daß dieser in der Sache vollkommen nunorientirt sei, nahm das­ Haus, die Antwort Baron Banffy's zur Kenntnis. Auf die Tagesordnung der Montag-Sigung, in welcher die Session­­ geschlossen werden dürfte, wurde der Bericht des Duäftors in B..Ange­­legenheit der Plack­ung der Abgeordneten gestellt. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nachh, erfolgten Hin­­81. Jahre seines verdienstvollen arbeitsamen Lebens­scheiden ihres langjährigen eifrigen re und Präsidenten des Reitungs-Komites, des Herrn M. ©. Ullmann,de Baranya vor. Die­ indischen Ueberreste des Verei­igten werden am 16. 5., Vormittags 10 Uhr,, vom Z Trauerhaufe (VI, Große Feldgasse 49), in dem nächst der Kerepeterstraße­­ gelegenen israelitischen­riedhof zur ewigen Ruhe bestattet werden. Der Börferath hat in außerordentlicher Situng bes­­chlossen, an dem­ Leichenbegängnisse M.-©. v. Ullmanns, der lange Jahre hindurch Vizepräsident der Budapester Waaren- und Effektenbörse gebesen, im Vereine mit dem Beamtenkörper korporativ an der Bahre einen Kranz niederzulegen und auf dem Börsenpalais die Trauerfahne anzubringen. Das Arbeiterpersonal der Veiter Buchbrucerei Aktien-Gesell­­schaft hat noch heute Vormittags das Bild des Präsidenten der Gesellsschaft, Herrn M. ©. v. Ullmann, welches im Situngdsaale aus­gebracht it, mit einen Trauerflor und einem schönen Kranz ge­­schmückt. Als der leitende Direktor am Morgen sein Bureau betrat, waren die Arbeiter bereits versammelt und gaben ihrem innigen Beileide über das Ableben ihres hochverehrten Präsidenten Anspruch. Zugleich baten sie den leitenden Direktor, er möge ihre aufrichtige­­ Theilnahme bei der Familie zum Ausbruch, bringen. Der leitende Direktor dankte für die spontane Beileidstundgebung und versprach dem [ogatus seinem Wunsche schon heute ana gerecht zu werden. a mm k Als Kranzabtefung, für meiland : M. G. v. Ullmann sind von Julius und Anton v. Ullmann 15 fl. fir das Machlup’ ige Nefonvaleszentenheim des Nothen Kreuze verein, theilzunehmen, H a. G. Amann be davanyanet. Mit en­gR­ah­en Teilnahme erfüllt uns das heute Früh erfolgte ea eines der wadersten und angesehensten Bürger unserer Hauptstadt, des Herrn M.-®., Ullmann de Baranyardr. Eine lange­ Lebensbahn voll ehrlicher Arbeit, Hingebungsvoller Antheilnahme und tastlosem Bemühen im­nteresse der allgemeinen Entwiclung der Hauptstadt und speziell der kommerziellen Stellung Der­selben ist zum Abschluffe gelangt. Wir befragen den Verlust umso mehr, als der Verstorbene uns im Leben nahe gestanden it. .da mir­­ Gelegenheit hatten, die ihn auszeichnenden Eigenschaften, die biedere Geradheit und Schlichtheit, das treffsichere Urtheil, den Gemeinsinn und die Herzensgüte in seiner Stellung als Direktionsmitglied und Präsident des H­eitungssomites ' der Bester Lloyd-Gesellschaft duch viele Sachre­­ schägen zu­­ lernen. Er war ein Mann der alten Schule, aber doch nicht Fremd gegenüber vernünftigen Neuerungen, nicht verschlossen gegen den Fortschritt, sondern stets bemüht, auch selber fortzuschreiten und das Gute zu erfassen, aller­­dings mit der ruhigen Bedächtigkeit des duch die Erfahrung gestählten und gereiften Alters. Weberbliden wir die Thätig­­keit Ullmann’s, so finden wir seine Mitwirkung überall, wo es galt, Gutes zu schaffen, war S­ahrzehnte hindurch Direktor der PVester Lloyd- Sesell­­schaft, half die Waaren- und Effektenbörse gründen und war ein volles’ Vierteljahrhundert war“ Ausschußgmitglied "des­ Großhandli­ngs-Gremiums, er­­ wurde Gründer und seit einer langen Reihe von Fahren s Präsident der Pester Buchbrucerei A.-G., Präsident der „zoniten"-Meühle A.-G. und in allen diesen Vertrauens­­positionen war Ullmann bis in die allerlegte Zeit, bis ihn nicht die Last seiner 81 Jahre auf das­ Sterbelager warf, rüstig und voll geistiger Frische thätig. Seine eigentliche ge­­schäftliche Wirksamkeit, als Chef des mit seinem vor vielen Jahren verstorbenen Bruder Karl gegründeten Groß­handlungs­­­hauses hat er vor ungefähr zwei Jahren aufgegeben. Ein seltener Glücksstern wartete über dem Familienleben des Ver­storbenen, ein halbes Jahrhundert lebte er in inniger Harmonie, in Glück und Zufriedenheit mit seiner Gattin, geb. Leon und seinen zehn Kindern. Die in dem Verstorbenen ‚den besten Gatten und Vater beweinen. Von den Söhnen "bekleidet der Eine, Adolf, die Stelle eines Direktors der " Ungarischen Allgemeinen Kreditbant, der Zweite, Emil, ist als Börsenrath, Mitglied der­­ Handels- und Gemeide­­‚Tammer, der­ Dritte, Baul, als Advokat und Stadt­­repräsentant vielfach hervorgetreten. Möge dem alten Herrn, der im geben sich so viel Sympathie, Achtung und Ehrung erworben, die Erde leicht sein. Wir werden sein Andenken bewahren für alle Set 5 $ Herr v. Ullmann war vor an Wochen an einer Lungen. Vene erkrankt, die jedoch, dank­ der ihm zutheil­ gewordenen aufe opfernden Pflege, behoben­ wurde ; bald aber stellte sich eine Abnahme der Kräfte ein. Der Körper hatte seine Widerstandsfähigkeit verloren ,und heute Früh ist der Tod in­ Folge Erschöpfung eingetreten. In der Sterbestunde waren im Trauerhause versammelt neben den drei Söhnen "und, den sieben Töchtern, die Schwiegersahne: Advotat ‚Dr. Morz Stiller, Dr. Halb Singer Großhändler ,B Wottig Morz Falk, Architek­ Alfred Wellisch, Advotat Dr. August Komlós Bankdirektor Milemenyi und die Sch­wiegertöchter Frau Emil Ullmann geb. Tinte Ullmann -de Ereny, Frau Adolf Ullmann geb. Ela Lichtenberg. Nach dem Bekanntwerden des Todesfalles wurden an den Gebäuden der Beiter Lloyd-Gesellshaft, des Handelsstandes und der Peiter Buchdruckrei­­Aktiengesellschaft Trauerfahnen ausgestellt. Das Bräsivium der Belter Lloyd-Gesellshaft, so­wie die Buchbrucerei-Aktiengesellschaft haben besondere Bartezettel ausgegeben ; die genannten Gesellschaften, ferner 0a83 Zeitungstomite der Beiter Noyd-Gesellchaft und die Redaktion 968 „Beiter Lloyd“ werden Kränze an der Bahre niederlegen. Das Leichenbegängniß findet am Sonntag, 16. d., Vormittag um 10 Uhr, statt. Die Familie hat die folgende Traueranzeige ausgegeben: Witwe Frau M. G. Ullmann de Baranyavar geb. Hulia Xeon gibt hiemit im ihrem­ eigenen, wie im Namen ver­amter fertigten Familienmitglieder und der gesan­mten Verwandt­­schaft, gebrochenen Herzens Nachricht von dem am Freitag, 14. Männer, im 81. Sabre seines segensreichen Lebens im 51. Sabre seiner glücklichen Ehe nach kurzer, Schwerer Krank­­heit erfolgten traurigen Hinscheiden ihres heißgeliebten Gatten des Herrn Moriz Georg Ullmann de Baranyavár, Großhändlers, Präsidenten der Pester Duchbruderer,AU.-G. und der­­ Rouisen- Dampfmühle, Direk­tionsmitgliedes der Bester Lloyd-Gesellschaft, gemesenen Vizepräsidenten der Budapester Walaren- und Gifeffen­­börse u. s. w.. Die irdischen Neste des theuren. Verblichenen werden am Sonntag, 16. d. M., 10 Uhr Vormittage vom Trauerhaufe (Große Feldgasse 49) im i­. Friedhofe an der Kerepeferstraße zur ervigen Nähe bestattet werden. Anrede und Segen seiner Nice. Budapes­t, 14. Jänner 1898. Emil Ullmann, Dr. Paul Ul­­mann, Adolf Ullmann, Charlotte Stiller, Hermine Singer, Mbele MWottik, Emma Falk, Wilhelmine Weliih, Irma Romlós, Nemenyi als Kinder ; Dr. Moriz Stiller, Dr. Falok Singer, Ygn­az MWottit, Moriz Falk, Alfred Welliih, Dr. August Romlós, Mar Nemenyi als Schwiegersöhne; Tinta Ullmann, Ella Ullmann als Schwiegertöchter ; die Enkel und Urenfel. Das von der Pester $­oyd. Gesellschaft ausgegebene­ Barte lautet : Die Veiter Lloyd- Gesellscaft Sea von Dem am 14. d. mM. ak mit­­ tiefem Schmerze nach Ffurzer Krankheit, im Berbesserungen einzuführen ; er. Vizepräsident Derselben ; er und­­ amd zugegangen ; Engelwenigkeiten, Kirchliche Ernennungen) In der N­aaber Kirchendiözese wurden ernannt: der GSzelesfuter Dechant-Pfarrer "Leonhard Ruf­fo, der Direktor des Naaber Priester-Seminars Johann Barga und der Oedenburger Waisenhaus-Direktor Michal Kriegler: zu Honorar-Deimherren. Verlei­­ung.­ Der pensionirte Steuereinnehmer Anton Krankton­sky wurde für seine vierjährigen treuen­ und eifrigen Dienste durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet. (Ernennungen.) Bilor Herczegfy,­ Unterrichter in Csalova, zum Senatonotär an der Temesvarer königlichen Tafel; Ferdinand Könye definitiv zum ordentlichen Gymnasial-­professor in Beregbáb ; — zu Rechtsprastikanten: Bela a3­p­ar und Géza Szigeti im Sprengel der Debrecziner königlichen Tafel; Edmund &­oh im Sprengel_ Der Karchaner Föniglichen Tafel; — Yosef Teplicsítam ARRERUS PORN in Heves. (Bersonaln Ei reicht) Wie wir mit Bedauern erfahren, Liegt der Abgeordnete und P­räsident der Nationalpartei, Ferdinand Horansky. Seit zwei Tagen in seiner Wohnung fang danieder. Gestern Nachmittags war bei dem Stranfen noch Vieberhige zu Tonstativen, doch hat sich der Zustand Horansky’s schon so weit gebessert, daß Aussicht­ vorhanden ist, der ausgezeichnete Woh­titel werde das Bett bald wieder verlassen können. Mehrere her­­vorragende Persönlickeiten unseres­­ öffentlichen Lebens erschienen theils persönlich bei Horansky, ‚theils ließen sie über den Zustand des Kranken Erkundigungen einziehen. Ministerialrat( Georg Szab­lomary Tr.) Wie wir mit lebhafter Theilnahme erfahren, ist heute Morgens einer der tüchtigsten Schulmänner Ungarns, Ministerialrath Georg Sz­at­h­­máry, im 53. Lebensjahre nach längerer Krankheit gestorben. Unser Unterrichtsministerium verliert in ihm eine kräftige, bewährte Stute, unser öffentliches Leben einen wadern, erprobten Rämpen. Szathmáry war im Jahre 1845 in Alpestes (Komitat Hunyad) ge­­boren. Seine Studien machte er in Barleburg, dann in Klausenburg und Budapest. Im Jahre 1869 widmete er fi der journalistischen Laufbahn; er arbeitete in der Redaktion des „Son“, später bes „Nemzet'und. vedigiete das von Jótat edirte Volksblatt „Sgaamondö', Zahlreiche französische,deu­tsche und spanische Dichter fanden in ihm einen­­ formgemanhtern Weberfeßer;; auch verfaßte er mehrere Die allgemeine Aufmerf­­feine Agitation im­­ I­nteresse der romanisirten Ungarn im Hunyader Komitat und seine Thätigkeit hatte alsbald den bemerkenswerthen Erfolg, daß beträchtliche Summen gespendet wurden, um die Entnationalisirung der Hunyader Ungarn zu verhindern. Der Wahlbezirk Déva entsendete ihn 1881 in den Neichätag, wo er als Mitglied der liberalen Partei sich namentlich als Referent des Mittel­­fchulgefäßes hervorthat. Als dann später der Leiter der Gestion für Bollserziehungswesen im Unterrichtsministerium, Paul Gönczy, aus der Reihe der Lebenden schied, wurde Georg Szathnary ins Minis­­terium berufen, wo er sein Refsort mit Eifer und Sachkenntniß versah. Sein Hinscheiden wird von der trauernden Witwe, von fünf Kindern und zahlreichen Freunden und Verehrern befragt. Die Bes­­ießung erfolgt am Sonntag, Nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhaufe VII. Bezirk, Palmengasse Nr. 8. (Zu den Beamten-Neumahlen.) In der gestrigen Ligung des Kandidations-Ausschusses wurden folgende Doktoren der Medizin als Bezirksärzte fan­idirt: An erster Stelle: Koloman Apaticzky, Árpád Arányi, Alexander Bayer, Anton Bradács, Andreas Dzerecziy, Julius Boleman, Bela Chyzer, Bela Dente, Moriz Dévai, Mar Ernyei, Alexander Seleti, Géza Hieronymi, Alexander Janovits, Alois Kocsis, Yosef Bobl, Julius Thötjahun­y, Adolf­ Unterberg, Gmantel Wein, Eugen Barry, Mathias Ladanyı, Johann Tatar, Géza Ext. — An zweiter Stelle: Arpad $aty, Andreas Sarully, Johann Bégb, Béla Mezei, Moriz Spiter, Josef Lufács, Béla Ményi, HF Johann Schneider, Josef Göbel, N­atob Wiefel, Alexander Nagy, Ludwig Säghy, Markus Lendvay, Nikolaus Tibold, Paul Hann, Karl Világi, Ignaz Fischer, Moriz Mondoky, Stefan Rezeptes, en Szinesly,­­Eugen Rosenberg, Friedrich Laplo. Die Wasserversorgung der Hauptstadt­ Unter dem Borsige des Bürgermeisters Halmos fand heute Bor an, welcher der Baudirektor Heuffel, Magistratsrath Bofits, Wafserwerksdirektor Raslinger und Notar Riperkovits theilnahmen. Den Gegenstand­­ der Berathung bildete der Bericht, welcher in Betreff der V­erhältnisse der Wasserwerke an die Generalversammlung zu erstatten i­. Dieser Bericht soll im Laufe der nächsten Woche fertiggestell werden und dann sofort zur Vorlage gelangen. (Feuer) Heute Nachts Er in der Mariagasse Nr. 17 in Neupest ein Dachstuhlfeuer zum Ausbruch. Die ausgerücte Feuerwehr konnte es nicht verhindern, daß der Dachstuhl vollständig von den Stämmen zerstört wurde. Verhafteter Defraudant­ Der 3sjährige, aus Arad gebürtige, gewesene Ausstellungs-Oberinspektor Karl Ho­ff­mann wurde heute auf Grund von Anzeigen wegen Betruges und Veruntreuung von der Polizei in Haft genommen. Hoffmann entlogte einzelnen Personen unter der Vorspiegelung, ihnen nach der Ausstellung beim landwirthschaftlichen Museum er Vorten zu verschaffen, größere Geldbeträge.: &3 famen u. zum: Schaden: Leopold Dinovitz (200 fl), Michael sit (50 an. Michael Te (50 fl), ven magrit (200 fl.) und Johann Sartas (200 fl.) (Lebensmüde.) Der 21jährige Ifanterist sTdor­get des Infanterie-Regiments Nr. 32 jagte figy heute in Bolacs "der Wohnung seiner Eltern Rombachgasse Nr. 16 eine Revolverkugel in den Kopf und wurde schwer verlegt ins Garnisonsspital Nr. 16 überführt. Bolacse i­st im Oktober vorigen Jahres zum Militär­­ eingerückt, er konnte sich jedoch an die strenge Disziplin nicht ge­wöhnen. — Der 21jährige Niemer Franz Simon feuerte gestern Abends einen Mevolveriguk gegen sich ab und liegt fest Ihmer frans darnieder. Das Motiv der That ist unglückliche Liebe.­­Sozialistische Umtriebe. Die Agitation der Tag bedent sichere Dimensionen an. Die Sozialisten richteten einen Drohbrief an den Nagy-Käslder Senior Peter Görömbey, weil er die ihm subordinirten Seelsorger aufforderte, im Sinne des Hirtenbriefes des .von der Kanzel herab gegen den Sozialismus zu predigen.­ Görömbey übergab den Brief der Behörde. im Coupe gestorben.­ Der­ Rabner wohlhabende Landmann Martin Bétefi starb — wie man­ berichtet­e auf der Heimreise an einem Herzschlag im Eisenbahn-Waggon. Die Leiche­­ wurde nach Raba befördert. (Ein neues Stück von R­ichard Boß) : Im Berliner Schillertheater wurde gestern, wie man uns von dort­ telegraphirt, das neue Drama „Der König" von Richard Bok -verdienstliche volfsmirthlschaftliche Studien. jamleit erregte ‚mittag eine Konferenz­­ statt, ‚Sozialiten nimmt,im Szabolcser Kom­itat von Tag zu 8 S­ee Bischofs Aron Kiss '­lichkeiten geschildert, zum ersten­ Male ausgeführt.In dem Stücke werden historische Persöns Bism­arck’s Gestalt sowie die romantischen Neigungen des Königs Ludwig von Baiern treten sogar ziemlich deutlich hervor. Andrees Ballonfahrt. Aus Berlin wird aus telegraphirt: Die Nachricht, daß Andrie’s Luftballon Anfangs August in Nordamerika gesehen worden sei, wird von Berliner Autoritäten bestimmt bezweifelt. darauf, daß in der Nähe des angeblichen Beobachtungsortes eine Eisenbahn sei. Liege also die Dertlichkeit im Bereich des Weltverkehrs, so sei es­ unverständlich, weshalb die Runde fünf Monate brauche. Uebrigens sei genau dieselbe Nachricht, wie fest nach Stocholm, schon im Herbst aus Britisch-Kolumbia an die Berliner Geographische Gesellsshaft gelangt, sie sei aber so wenig beachtet worden, daß man es nicht einmal der Mühe werth gehalten habe, die Oeffentlichkeit von dem Eintreffen der falschen Nachricht zu unterrichten. Baron Richthofen vermeist Theater für Heute: Nationaltheater: „Fol, a mely tisztit“. — Königlih ungarifhes Opernhaus; „A házi tücsök". — Luftfpielthbeater: „Champbaudet­­állomás". — Bollstheater: „A baba". — Magyar Szinház: „A kikapós patikárius". CGeridjtsíjale, ‚Ihres Sohnes mit der Emma Fedoxcsät? — Zeuge: Ein furchtbarer Verdacht, D­ritter Verhand­lungstag. heute wurde das Beweisverfahren fortgelegt; es gelangten die von der Vertheidigung­ geführten Zeugen zur Ver­­nehmung. Auf einen Theil derselben hat — mie bereit gestern gemeldet — der Vertheidiger Verzicht geleistet, immerhin blieben noch 44 Zeugen zurüc. Um 9­ a Uhr eröffnete der Präsident die Verhandlung. ALs erster Zeuge wird Ludwig Gordon sen., der Vater des Angeklagten, vernommen. Derselbe erklärt, daß er aussagen wolle. Staatsanwalt: ist es richtig, daß Sie der Yedtorczät versprochen haben, sie lebenslänglic erhalten zu wollen, wenn sie die Anzeige gegen Ihren Sohn nicht erstattet ? — Zeuge,­ch habe ihr wohl die Erhaltung versprochen, doch aus einen anderen Grunde, nämlich deshalb, weil, meine Frau, einer Pflegerin dringend bedurfte, weil die Fedorcsad ihre Tochter verloren und auch mein Sohn seine Gattin, seine beiden Kinder aber, meine Gütel, ihre Mutter verloren haben. Damals war seine Nede noch davon, daß man gegen meinen Sohn die Anzeige erstatten wolle. Bertheidiger: Wozu gingen Sie eigentlich zur Fedor csát ? — Zeuge: Die Julista war sehr Frank; ich wollte mein Enterlind besuchen. Bertheidiger: Warum opponirten Sie sn der Ehe Teil mein Sohn seine Nigorosen no nicht gemacht hatte und ich nicht haben wollte, daß ein unfertiger Mensch einen Ehestand gründe. Berthteidiger: Also niet wegen der Armuth dieses — Zeuge: Niemals; ic­ jah ja, dab mein Sohn in die Enma närvisch verliebt war. Staatsanwalt: No hätte er schon damals die Nigorosen ablegen müssen. — Zeuge: Ya. Vertheidiger:Als er Sol­n nach Szenti En­dre kam, war da die Korrespondenzkarte bereits ein­getroffen­D—Zeuge:Ja VertheidigerDas iitem ortthuim dennsche Korrespondenzkarte traf erst amöO in Szend Endre ein,während ihr Sohn schon am­i 29 dort anlangte Vertheidiger Kathr Sohn auch zu einem anderen Zwede und Szent-Endre ? — Zeuge: Sa, er kam um Geld und ich gab ihm 20 fl. Auch sprach er dort mit einem Studiengenossen Namens’ Mathienicz. Vertheidiger:Wie­ kam es,daß ihr Sohn so lange in Szt.-En­dre blieb,während sein­e Frau im Woch­en­bette lag?­— Zeuge:Mein Sohn eilte Abends zur Bahn­,n­achdem­ er mit un­s gesprochen und wir uns darüber gefreut,daß Mü­tter u­nd Kin­d sich so wohl befinden.Doch versäumte er den letzten Zug und in .Schw­­eißgebadet,kam er wieder zu uns zurü­ck Ich machte ihm­ noch Vorwürfe darüber,daß er herausgekomm­en und sa­gte ihm­,er möge nur ruhig bei uns übernachten und am nägsten Morgen heimfahren. Sprach hr Bei ai. Sohn davon, daß, als er mit seiner Frau aus dem­­ Gasthause­­ heimkehrte, Die ran­ unmehl war, und dann, als sie si erholt Hatte, angab, daß sie Gift zu sich genommen habe? — Zeuge: Daran erinnere ich mich nicht. Bertheidiger: Grinnern Sie si, daß ihr Sohn, als seine­rau nahe der Entbindung war, seiner Frau Bonbons und andere Gescheine für den Fall versprach, als das neugeborene Kind ein Sohn sein sollte? — Zeuge: 39 erinnere mich daran und all daran, daß die Frau sagte, sie wolle nichts, sondern blos ihre Mutter zu fi nehmen. Bertheidiger: Sprach Ihr Sohn zu seiner Frau nicht aus von einer Reife, die sie nach der glücklich bestandenen Nieder­­kunft unternehmen werden? — Zeuge: Ja, es hieß, daß nach der "Niederkunft" der Emma und nach der Prüfung meines Sohnes, sie, Beide nach Maria-Zell und nach Mehadia reisen werden. Vertheidiger: Sie besuchten eines Tages Ihren Sohn, den Sie nicht zuhause fanden, wohl aber sahen Sie Ihre Schwieger­­tochter, die gerade den Schreibtisch ihres Mannes durchstöberte? — Zeuge: Ganz richtig; ich fragte noc; meinen Sohn, ob seine Gattin in­ seinem Schreibtische herumsuchen­­ dürfe. Mein Sohn antwortete: „Wir Beide verliehen ja einander !” V­ertheidiger: Hat sich Ihre Schmiegertochter nicht bei einer Gelegenheit, als sie mit ihrem Manne bei ihnen in Szent- Endre war, darüber beklagt, daß ihr Mann sie mißhandelt habe ? Zeuge: Das war eine Dummheit, eine geringe Haut­­abschir­fung, die ihr dann mein Sohn weg­rüßte. Staatsan­walt: Eine schöne Dummheit das ! Vertheidiger: Ermahnte Ihr Sohn nicht, er könne sich unmöglich von seiner­rau, Schon seines Kindes , wegen, trennen? — Zeuge: Sa, denn er liebte sein Kind unendlich. Staatsan­walt: Und die dran, liebte die auch ihr "Kind­er febt? — Zeuge: Go wie man es nimmt. Bertheidiger: Pa Ihre Schwiegertochter, sie wünsche sich sein Mädchen? — Zeuge: Die arme Emma mollte überhaupt sein Kind mehr und fie ae ich auch zu meiner Frau, als sie in gesegnete Umstände gerieth. Bertheidiger: Hat die Rosa Nitter unter Ihnen nicht eine kleine Unannehmlichkeit gemacht, namentlich wollten Sie Eh daß euge: ‚Sie sie als Wirthschafterin zu sich nehmen sollen? ’ s Die Rosa war einmal bei uns und ich fragte sie,ob sie nicht zu­ m­ir kommen wolle. Sie sagte, daß sie sich nicht zu verehelichen mün­che. Ich bemerkte ihr, daß ich ja verheirathet sei und sie nicht als Frau, sondern als Wirthschafterin, gewiissermaßen als Pflegerin für meine Frau bei uns halten möchte. Botant Adam: Wußten Sie davon, daß Ihr Sohn Gift­­stoffe sammelte und fragten Sie ihn nicht, warum er sich mit sold gefährlichen Dingen abgebe? — Zeuge: 34 mußte davon, und­­ als ich ihn darüber zur Rede stellte, sagte er, daß er als Chemiker — in­ der Schule war Chemie sein Lieblingsstudium — gern mit Giftstoffen er perintentive und schon Damals besaß er eine Sammlung von Giften. Bros.: Wozu bewüßte wer die Gifte? — Zeuge: Er bestrich mit einem Präparat die Bäume in meinen Walde, damit das Wild den Bäumen seinen Schaden zufügen könne. Berthet­diger: Ermahnte ihr Sohn nicht, als seine Frau in gesegneten Umständen mal, daß er Diese während des Sommers im Preßhaufe halten wolle? — Zeuge: Nicht im Preßhaufe, sondern im Weinhaufe. Angek­agter Gardo3 bemerkt, daß er aus Chemie Stets „Ausgezeichnet“ erhalten habe. Frau Ludwig Gardo3, die Mutter eine fränkliche Frau, die hereingeführt falls, daß sie aussagen wolle. Bertheidiger: Warum widerlegte sich hr Mann der „unternommen werden, sollten 2? — des Angeklagten, werden muß, erklärt gleiche :&he seines Sohnes mit der Emma? — Zeugin: Weil mein Sohn seine Prüfungen noch nicht abgelegt hatte. Bertheidiger: Als er Sohn nach der Niederkunft seiner Gattin nach S­t.-Endre kam, zeigte­ er da Freude? — Beugin: Er zeigte große Freude und fragte sich, welche Nahrungsmittel eine Wöchnerin zu sich nehmen dürfe. V Bertheidiger: ermähnte Ihr Sohn nit, dab er an das neugeborne Kind gleich dem ersten versichern molle? — Zeugin: Daran erinnere ich mich nicht. V Bertheidiger: Fiel Ihnen nicht auf, daß ir Sohn die Nacht über bei Ihnen blieb, während seine Frau im MWochenbette lag? — Zeugin: Er hat ja den Zug versäumt; fcehm weiß triefend kam er von Bahndofe zurück. Bertheidiger: Sprach Ihr Sohn für; vor der Nieder­kunft seiner Frau von Geigenten, die er seiner Frau machen wolle und von der Uebersommerung der Lesteren in Ihrem Preßhaufe ? — a gin: Ja, doch die Frau sagte, sie male nicht? von alledem alten Bertheidiger: Gprag Ihr Sohn an von Reifen, die nach der Niederkunft Zeugin: Ja. ertheidiger: Dar es Ihrem Sohne Net, als Sie nach dem Tode seiner Frau die alte Fedorcsat besuchten? — Zeugin: Er war darüber sehr aufgebracht und sagte, am Ende wird 78 Alte noch glauben, é­a ich schuldig bin. Vertheidiger:: War Ihre Schwiegertochter darüber erfreut, daß ‚sie in andere Unstände geriet ?— Zeugin: Neines­­wegs, sie sagte, sie werde ihr Kind tödten. Ich sagte ihr, sie­ sole das ja nicht thun, da sie ja ihr Leben aufs Spiel ehe. Vierthe­idiger: Hat die Nora­de nicht auch bei Ihnen ein Malheur angerihhrt? — Zeug :. Sie sagte, mein Mann habe um ihre Hand angehalten. 39 habe deshalb meinem Manne­­ Formwürfe gemacht. Staatsanwalt: Mio aug der alte Gardos hat no zu Lebzeiten seiner Frau um die Hand einer anderen Frauensperson ae . ek!Die Rosa Ritter sagte dasselbe n­uch zu mir es sollte die Etelka Gardos vernom­men werden­,doch da diese erst 1­ Jahre alt wi­ird von­ ihrer Vern­ehm­ung Abstand ge­­nommen. Nach Beerdigung der heute einvernommenen Zeugen tritt eine furze au ein. Während dieser Zeit haben die Eltern des Bardos eine PU an ihrem Sohne. Nach der Baufe werden die verschiedenen Gutachten der Sachverständigen verlesen. P­räs.: Die­ Leiche der Frau Bardos wurde erhumi­t und die Reichentheile dem Landeschemifer­ zur Untersuchung übergeben. Dann wurden die Alten dem Landeschemifer übergeben, von wo sie zum justizärztlichen Senate gelangten. Schließli haben auch noch die Gerichtsärzte ihr Gutachten über den Geisteszustand des Ange­­klagten abgegeben. Folgt zunächst die Derlegung des Gutachtens der obduzirenden ‚Aerzte, wonach Frau GArdos nicht an Kindbettfieber gestorben it und alle Anzeichen einer Vergiftung, und zwar einer solchen mittelit alfalischen Giftes vorliegen. "Das Gutachten des Gebiigtschemikers Dr. Emil Felletär stellt am­ Resultat der Untersuchung fest, daß die analysirten Körpertheile ein Alkaloid enthielten, welches mit den entsprechenden Reagentien behandelt, die für Morphium charakteristischen Reaktionen zeigte. In den untersuchten Körpertheilen waren ungefähr 3 Milligramm More­phium enthalten. Zur­ Untersuchung wurden die auf Bildung von Apomorphin basirenden V­ellagii- und Hufenannproben, ferner die Probe mit dem röhde-Neogens angestellt und die Yonfäurereaktion benügt. Diese Proben ergaben mit Ausnahme der legteren ein posi­tives N Resultat, die Sodsäurereaktion mißlang, da, wie Dr. gelle fár die Duantität des Morphiums eine zu geringe war. In seinem Gutachten führt der Gerichtschemiker aus, daß der Nachwess von Alkaloiden in einem in Borweluna begriffenen Leichnam eine der schwersten Aufgaben sei. Während der Verwesung bilden sich im­ Körper chemische Verbindungen, die fast sämmtliche Eigenschaften­ vieler bekannten Planzengifte zeigen und von den Chemikern als­ Ptomaine bezeichnet werden. Die Btomaine erschmeren und vers­chindern in vielen Fällen fast gänzlich die Untersuchung auf ein eventuell in den Körper gebrachtes Pflanzengift. Manche Ptomariine sind dem Atrovin zum Verwechseln ähnlich und geben alle Meat­tionen dieses Giftes, andere wieder gegen manche Meattion des Morphiums.­­Andererseits zerfällt das Morphium sehr rasc­ (nach einigen Autoren in einer Woche) im Körper und Diese Momente erschweren die Untersuchung. Die untersuchten Körperteile haben bei der Behandlung mit Bellagri und Hufsemann-Neagens, ferner bei der Fröbderprobe die für Morphium charakteristischen Reaktionen ergeben. Gtmas abweichend aber war die Reaktion der untersuchter Theile bei der Behandlung mit Gifenchlorid ; hier zeigte sich nicht die blaue Farbe, die das Morphium sonst mit Gifenchlorid aufmeist, sondern die Lösung zeigte eine Schmugige grüne Farbe. Das Abweichen von der normalen Reaktion erklärt fs aus dem­­ Vorhandensein fremder Bestandtheile, welche die Lösung trübten.­­ Die Untersuchung der L­eichentheile mit Sodsäure, welche mit Morphium eine charakter­iistische Reaktion ergibt, miklang. Der Gerichts-Chemiker glaubt das Miklingen dieser Reaktion auf die geringe Duantität des Morphiums, ferner auf das Vorhandensein zahlreicher fremder Körper zurid­­führen­­ zur müssen, weldhe die Reaktion „verhinderten. Die Sarbenreaktionen, welche das aus den Zeichentheilen gewonnene Alkaloid zeigt, beweisen an und für sie nicht das Vorhandensein des Morpi­diums, da es auch Leichenalkaloide gibt, welche rote Yar­­beireaktionen zeigen. Wichtig, aber it das­ positive­ Resultat der sogenannten Pellagrireaktion, welche außer duch DRAKE, nur durch Covein (auch ein Alfaloin des Opiums) erzielt­ werden kann. Außer diesen chemischen Beweisen mu­sten noch die physiologischen Um­stände in Betracht gezogen­­ werden, unter welchen der Tod ein»­getreten war. &3 muß festgestellt werden, ob die Symptome, welche an der v verstorbenen Frau Gardos, unmittelbar vor dem Tode bes­­­obachtet wurden, den Symptomen einer­ tön­lich verlaufenden Mor­­phiumvergiftung entsprechen, oder nicht. Die Entscheidung Dieser Frage muß dem Gerichtsarzt überlassen werden. Hierauf wird das Gutachten der Sachverständigen Gerichtsärzte verlesen. Laut demselben­­ wird­­ es für aus­geschlossen gehalten, daß Fran Garoos in Folge von Gmbolie gez­storben sei. An diesem Gutachten wurden auch Vorwürfe gegen den Arzt erhoben, der den Todtenschein ausgestellt und der, wiewohl er nicht der ordinirende Arzt der Frau Gardos mar, fi für einen solchen ausgegeben und hieduch den Todtenbeschauer irregeführt hatte. Zetterer vertraute dem Zeugnisse des ordinirenden Arztes und untersu­chte aus diesem Grunde nicht eingehend die Todte. Wäre eine tote Untersuchung vorgenommen worden, dann würde auch Die Untersuchung auf bestimmterer Basis ruhen. Das Gutachten bezeichnet in besti­mmter Weise D Vergiftung als Todesursache,­­wa ja diefür sämmtliche vor dem D Tode wahrgenommenen Symptome sprechen. Schließlich erklärt auch das Gutachten des lustig ärztlichen Senates als einzig zulässige Todesursache die Vergiftung mittelst Morphins. Jan Gardos möchte, das Gift in zwei Dosen erhalten haben, die eine Dosis t­at ihr nichts zu­m Leibe, er die zweite, jedenfalls eine weit größere, den Tod herbef­­ührte Präf.: Jch Bitte die Herren Sachverständigen, mir zu sagen, ob Morphin und dessen Präparate in verschloffenem Gefäße lange Zeit ihre Wirkung behalten? — Prof. Allay: Wenn Morphin in wohl verschloffenen Gefäßen und an einem dunklen Orte gehalten wird, dann behält es lange Zeit seine giftige Wirkung. Wenn es mit einem anderen Stoffe vermengt wird, Dann­ verliert es bald Inge Wirkung. D. Mint­je. Schließt JE dieser Ansicht an. Bräf.: Sinden Sie in Anbetragt all deisen, den Gemüthszustand der­ Gardos hier vernommen haben, ‚daß der Geisteszustand der Fran ein zweifelhafter mar.? — Prof. Allay: Mut Grund der Affen und der in der Schlußverhandlung aufgetauchten Momente kann er als vollkommen ausgeschlossen betrachtet­­ werden, dab Fran Gardos an, wenn auch nur während der Wochenbettzeit, transitorischer Geistestranfheit gelitten habe. Nicht die mindeste Abe­nom­ität, weder ein hereditäres, noch ein hysterisches Leiden konnte bei Frau Gardos gefunden werden. V­ertheidiger: At­ es richtig, daß es hatfen , daß die Obdustionen seine Aufklärung über die Todesursache geben? — Bros. Witay: © o meit diese Frage durch den justizärztlichen Senat nicht fungerixt erscheint, mas sie über Beitheidiger Michkim­iniert daå hier nicht sich mochte die Beantwortii­ in dieser Frage vom­ Herrn Sailwei standigen­­­Prosen­oi Witay«Felsbin ü­berhaupt nicht verpflichtet Ohnen­ zu antworten,son­dern dem­ Gerich­t­shofe,und ich a­ntworte Vhn­en­ auch ni­ch­t(setzt sich­) Vertheidiger Jawohl Wir Universitäts Professor sind hiezu­ verpflichtet, mir direkt zu antworten. Professor Yjtay: Ich bin nur dem Gerichtshofe verpflichtet, zu antworten. Prof. (um BVertheidiger): Bitte die­ Frage zuerst an mich zu richten. Also, Herr professor, bitte die Antwort zu­­ ertheilen. Professsor Ajtay’ läßt sich in eine längere Erörterung ein und beruft sic auf eine Ministerialverordnung, melde in Ver­­giftungsfällen von der Todesursache spricht. Vertheidiger: Damit hat der­ Herr Brofessor auf meine Frage nicht geantwortet. Bräf.: Ich fonstative, daß der Herr Sachverständige ger­antwortet hat. & sagte, daß solche Fälle vorsamen. Vertheidiger: Ich habe es nicht vernommen, doc ich acceptire die Erklärung des Herrn Präsidenten. ch möchte nun wissen, woraus eigentlich Morphium besteht. Ich­­ bitte Herrn Vro­ En dies nicht als Veration anrufen, ich möchte dies ernstlich missen. Professor Allay: Ich antworte nicht darauf, denn ich kann nicht zugeben, daß man mit mir hier umgehe, wie mit einem Beugen. 34 bin hier sachverständiger Gerichtsarzt. P­rof.: Bitte, Herr professor, doch auf die Frage des Bers­theidigers zu antworten. Atan: Diese Frage bitte ich an einen Chemiker zu richten. Bertheidiger: Bitte, Herr Gerichtsarzt,­­ woraus schöpften Sie die Konstatirung helfen, daß das Licht auf ie­franse Bardos feine Wirkung ausübte, was ein Symptom der Morphium­­vergiftung bildet. Brof.: Das ist seine Frage, seiner Missernchaft beantworten könnte. Brofeffor Ajtay: von diesen Symptomen it in unserem Gutachten seine Rede. Hierauf wurde Die Seele bis 4 Sg Nachmittags 5 Auspendirt:­­ ‚Mädchens widerlegten Gie­fi dieser Che? , ‚ausführt, die der Gerictsarzt vermöge . .

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