Pester Lloyd - Abendblatt, März 1889 (Jahrgang 36, nr. 50-74)

1889-03-26 / nr. 70

= | RR: 1889, — ür, 70. (Einzete Rummern in Budapest 3 Fr., in der Provinz Aa fr. in allen Berfebleißlofalen) Bee : co 167 gyz een ! | Budapest, 26. März. — Niemand bezweifelt, daß der deutsche Bundesrath das neue" Sozialistengefeß, das neue Preßgefeß und die neuen Warngraphen des Strafgefeßbuch3 gegen die Presse so annehmen wird, wie die preußische Regierung sie vorschlägt.. Die Zeiten sind vorbei, wo man vom Bundesrath das Befenntnig zu freieren Anschauungen noch allenfalls erwarten konnte. Eher noch st­rebt sogar anzunehmen, daß die Mehrheit dieser S Körperschaft die Borlage der preußischen Regierung verschärft. Aller­dings macht die Borlage an sich schon ganze Arbeit. Vor einigen Monaten hat die „Kölnische Zeitung“ ein Loblied auf die preußische Preßfreiheit angestimmt. Was es mit dieser Preßfreiheit auf ih­­at, weiß man nach dem Verbot der „Volkszeitung” nur­ allzu gut; die beantragten Bestimmungen gegen die Presse werden das Einschüchterungs­werk vollenden. Nach den Mitteilungen, die über den Inhalt der Vorlagen verbreitet werden, scheint man sich nicht einmal die Mühe genommen zu haben, auf eine genaue Begriffsbestimmung der neu konstruirten Bret­deliste das Augenmerk zu richten. Treilich, wenn diese Begriffsbestimmungen auch noch so scharf wären, so würde die große Gefahr, daß sie nach Bedarf einer dehnbaren Auslegung unterworfen werden, nit aus der Welt geschafft sein. Aber sie sind fest schon überaus dehnbar und jene Gefahr wird darum eine unmittelbare sein. Was soll es zeigen, wenn „Angriffe auf die Monarchie, die Ehe und das Eigenthbum"” unter Strafe gestellt werden ? Angriff auf die Monarchie fühnte, wenn man nuu mollte, jon im der ganz fachlichen Kritik irgend­einer Handlung des Monarchen gefunden werden. Ein Angriff auf das Eigen­­hum aber it im Grunde jede wissenschaftliche und zugleich praktische Ziele verfolgende Erörterung der Formen, welche der Eigenthumsbegriff gegenwärtig hat und nach der An­­sicht Dever, welche jene Erörterungen anstellen, nicht haben sol. Adolf Wagner hat einmal vorgeschlagen, daß Das Privateigenthum an den Gebäuden in den großen Städten abgeschafft und verstaatlicht werden soll. Sit das nit ein Sngriff auf das Eigenth­um? Die von Henry Georges eingeleitete amerikanische Boden­­bewegung, die durch Michael Flürschein und Andere nach Deutschland übertragen worden it, will das gesammte Privateigenthum an Grund und Boden Fassiren, den Staat zum alleinigen Befiger machen und die bisherigen Befiger mit Jahresventen abfinden. Keinem Menschen ist es bisher eingefallen, diesen Plan und seine unwissenschaftliche Ber­gründung, obwohl damit die denkbar größte U­­wälzung des Eigenthumsbegriffs verbunden wäre, als etwas Straf­­bares anzusehen. Nach dem neuen deutschen Preßgeld­ wäre aber die Erörterung des Problems ebenso immdalich, wie­­ es in den Zeiten der Inquisition unmöglich gewesen ist, eines der Dogmen der katholischen Kirche einer Untersuchung zu unterziehen. Nun gar die Ehe! Ym füniglichen Schau­spielhause zu Berlin wird gegenwärtig ein Stil von Fbten gegeben, welches das Eheproblem mit dem denkbar größten Sreimuth und, wie es bei dem großen norwegischen Dichter selbstverständlich it, mit dem ergreifendsten sittlichen Ernst behandelt. Die Frage, die hier aufgeworfen wird, ob es nicht unter Umständen eine wahrheft sittliche Thet wäre. Das Band der Ehe zu zerreigen und ein Verhältniß, welches die Welt mißachten würde, höher als die Kompenienz zu stellen, dürfte also fortan in der Breite ger nicht oder Cody nur mit der äußersten Vorsicht behandelt werden. Nirgends sehen wir eine Grenze für I­nterpretationszünfte, unter deren Druck das freie Wort in Deutschland verstu­mmen müßte. Sa, Teine Bartei wäre vor solchen Künsten sicher. Der Angriff auf die Zivilehe, den die evangelisch-orthodoren und ultramontanen Blätter seit Jahren­ betreiben, it ja Doc wohl auch ein „Angriff auf die Ehe“. Die Betämpfung des „Kapitalismus“, in welcher sich die „Kreuzzeitung” hervor­­thut, ist unbedingt ein Angriff auf das Eigenthum, und Die­selbe „K­reuzzeitung“ hat mit ihrem Artikel „Das monarh­ische Gefühl“ Schon am eigenen Leibe erfahren missen, was Alles sogar unter einem milderen P­reßgejege in einen Artikel, der den Mächtigen mißfällt, hineingedeutet werden­­ kann. Wir möchten ım3 gar nicht erst darauf einlaffen, die vermeintlichen SKautelen für Die „ge­­rechte­ Anwendung des neuen Geseßes zu kritisiren. ‘Der Wunsch kurzsichtiger Politiker, daß die Handhabung des bis­­herigen Ausnahm­egefäßes dem beinahe schransenlosen Be­­lieben der Polizei genommen und den Gerichten ü­berwiesen werden sol, wird fest in Erfüllung gehen. Das klingt ber­­­ruhigend, aber wer es mit der Justiz in Deutschland gut meint, wer da wünscht, daß sie vor schweren Berauchungen bewahrt bleibe. Der wird mit Sorge in die Zukunft sehen. So manche gerichtliche Entscheidung in politischen Brogzeijen hat in den legten Jahren gezeigt, daß die Nichter auch nur Menschen sind, mneiner Begeisterung die Debatte für geschlossen erklä­­ren. Referent Dr. Münnich faßte si, von fortmährenden Bläu­- Rufen begleitet, denn auch sehr kurz und er beschränkte sich darauf, zu erklären, warum er die zahlreichen Amendements nicht umnemnen könne,­ wie auf die Konstatirung hefsen, daß die Liberale­­ Bartei an Patriotismus der Dopposition nicht nachstehe. Der­­­ertreter des Minoritätsposums Franz Bolgár hatte Heute einen rechnerisch hesseren Tag als gewöhnlich und seine­­ Nefanitulation der Argumente der Opposition gegen den §. 25 wurde von den gesammten Linien mit großem­­ Säbel aufgenommen. Unter allgemeiner­­ Aufmerksan­eit ergriff Sodann Edmund Gajari als der Urheber des nach ihm benannten Beinfußentwurfes das Wort. Es konnte nicht fehlen, daß der Niedner, der si­e ein Blatt vor den ud nahm, häufige und erbitterte M Widersprucesz­fun­dgebungen provozirte doch die rackhaltlose Art umd Weise, die er für seinen Beschlußantrag eintrat. Besonders erbittert Fellte man sich, als Cajari die Androhung eines zweiten Dienstjahres vertheidigend, die Nothmendigkeit einer derartigen Institution bei , einem Theile unserer Jugend als­­ ermiesen Hinstellte. Nach einer mirkungsvollen Rolemis mit legter er sein Recht der Nation aufgebe, sondern nur deren Interessen wahre und schloß — unter unbeschreibich Tärmenden Szenen, welche die befeidigte Linie auffüh­rte — auf das nügterne Urtheil der Nach­­welt gegenüber einer Opposition vermeidend, melche der Straße ein Uebergemicht über die Stimme der Volfsvertretung einräumen möchte und melche aus ihrem persönlichen Haß gegen den Chef der Regierung gar sein Hehl machte. Die vereinigten Opertafelmacher­ der Linien sorgten übrigens dafür, daß die Schlußfäde des Medners nur einem intimeren Rreise verständlich blieben. Heiterkeit rief Hoitsy dur jene Bemerkung hervor, das Volk soll nun werheilen, wer mit­ den Hebereien angefangen. Webrigens erklärte derselbe, dab die Opposition, die Höher entschlosfen gewiesen, die restlichen Paragraphen der Vorlage raj) zur erledigen, nunmehr nach der provokatorischen Nede­njari’z den Kampf fortlegen werde. , den Gegnern seines Bejdlukantrages zeigte er, daß Bum Schluffe ergriff, noch der Honnedminister das Mort, aber nur, um die von Ugron­­ vorgebrachte Zathurecziy-Legende doch die Konstatirung heffen az zerstören, daß der genannte Oberst in Vetter Zeit geistig und körperlich gebrochen war und aus diesem Grunde seines Kommandos hätte enthoben werden müssen. Um 10 Uhr begann die Absimmung. Ehe sich das Haus in dieselbe noch einlaffen konnte, 308g Bedthy unter allgemeiner Zustimmung seinen Tutrag zur. Zunächst wurde durch Erheben von den Giben über die unwesentlicheren oppositionellen Anträge abgestimmt, worauf die namentliche Abstimmung über den zweiten Punkt des Minoritätsostums vorgenommen wurde, demgemäß die Einjährig- Freiwilligen mie bisher, nach Ableitung ihres Dienstjahres in die Reserve verlegt werden. Das Abstimmungsresultat wurde vor 2 Uhr versündigt. Es lau­tete folgendermaßen : Von 451 verifizirten Abgeordneten — der Präsident stimmte nicht — stimm­ten mit „Sa“ 145, mit „Nein“ 254, abwesend waren 51. .Der Antrag wurde daher mit einer Majoritä­t von 109 Stimmen abgelehnt Die Rechte stimmte selbstverständlich mit,,Nein­«,die Lin­ke mit „Sa“; Ausnahmen kamen nicht vor, es sei denn, daß Stefan Balondiy mit „Ja“ simmte, 108 die Opposition mit Dröhnendem Säbel, aufnahm. Der während­ der Abstimmung eintretende Minister-präsident­ wurde von der Opposition mit Minuten lang anhaltenden Hoch-, von der Rechten mit nicht minder begeisterten Elsenrufen begrüßt. Weiteres Aufsehen erregte 938. Votum Koloman © 3E17’8, der mit der Regierungspartei, und, das Desider Szilagnts, der mit der Opposition stimmte. „AS Koloman. Tiba. „Nein“ sagte,­­gab es eine kleine Reprise der soeben geschilderten Szene. Bei der 'jenigen 'absenten Mitgliedern der liberalen Partei, melde aus ihrem M Wahlbezirk den Auftrag erhielten, „gegen“ zu stimmen, rief die Oppo­­sition: , Er hat ein Briefchen bekommen!’ Das Resultat wurde von der Opposition mit Rufen: „Schimpf und Schmach!” aufgenommen. « » Folgte die z­weite namentliche Abstimmung über die§§­24 u und 25 im Allgemeinen. Vor­Uhr verkü­ndet der Präsident folgendes Resultat: Von 451 verifizirten Mitgliedern — der Präsident stimmte nicht — haben gestimmt mit „Ja 253, mit „Nein“ 144. Abiwesend waren 53. Die Parngraphen wurden demnach mit einer Majorität von LDP Stimmen im Allgemeinen angenommen. Nun war es die liberale Bartet, die mit „Sa“ und die Oppo­­sition, die mit " Nein" stimmte AS Nófat mit „Sa stimmte, stand er zufällig inmitten einer Gruppe, und da die Opposition stürmisch das Bedücniß äußerte, ihn zu sehen, trat er um die Mitte des Saales, fi vor der Opposition demüthig verbeugend. Lestere brach nun in ihre Hochrufe aus, „was Die Nechte mit­ einer Opation für den Diter beantwortete. Articsfaluffy’s „Sein“ ermödte abermals die Begeisterung Der Linken. Kaas und Bolónyi glaubten aus Anlaß der Abstimmung eine historische Boje annehmen zu müssen. Gifterer­eß fie das geflügelte Wort entfahren: „Gegen mein Vater­­land — nein!“ Lebterer aber rief: „Den Verrath — nein!” Stefan Nakorsky stimmte diesmal mit Der Negierungspartei, Desider Szilágyi auch diesmal mit der Opposition, Thaly rief Heiterfeit doch sein Votum hervor, das „Nein, nein, nein” lautete, bei Koloman Tipa’s Kommen und Gehen und bei der Abgabe seines Botums wiederholten si die, zahlreichen Hochs der Linken und die demonstrativen Essens der Rechten. Einiges Aufsehen machte auch das „Nein“ Béla B­oérs. Die von der Opposition und von Kricsfalufiy beantragten Modifikationen­­ wurden hierauf mittelst Exhebens von den Liken von der Majorität abgelehnt; durch dieselbe Art der Abstimmung wurde der Beschlußantrag GCajáris angenommen. Hiemit waren die 88, 24 und 25 erledigt und schloß die Sigung um 3 Uhr unter leichtbegreiflicher allgemeiner Erregung. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach. Für Zinsen und Amortisation des auf die erste Ungarisch-Galizische Eisenbahn entfallenden Theilbetrages des auf Grund des G.­A. XVII. 1888 aufgenommenen SRDEIHEORBSANLEDENS 2 ==. 402 ea nen nen ann anniane fl ‚llanipulationsfoften ess + na on ann nee .8n»fammenfl.1,093.725. .»Titel 7.In Folge der Ablös­­ng der ungarischen o der Ungarischen Westbahbn übernommene uld: imma 0 fl. 1,027,078 ,,, alte Binsen und Amortisation, des auf die Un­garische Meitbahn entlastenden Theilbetrages der ge­meinsamen Spnnsikitio­s-Anleihe vom Sabre 1876 ... ... fl. 36.577 Manipulationsiolten: - zen: un... aan hl, 10.700 Zusammen­.-fl.1,674.355 c)meVll-Abschnitt der ordentlichen Ausgabem»Kom­­munikations-Ministerium"werden auch Titels die für die königlich ungarischen Staatbahnen aufgenommenen Ausgaben in Felge deranetriebnahme der Linien der Ungarischen Westbahn und der Ersten Ungarisch-Galizischen Eisenbahn um folgende Summen er­­höht,und zwar: Die persönlichen Bezü­ge um fl.469.715,dem­­nach au­f«..-.-.fl.9,299.685 die sachlichhen Ausgaben um fl.104.400,dem­­nach auf« -..fl.1,286.350 die Bahnerhaltu­ngs-und Betriebsausgaben um fl.651.395,demnach auf-----.---.-.------fl.12,541.475 zusammen ume1.227.510 auf fl.23,127.510 «Beim VL Abschnitt der ordentlichen Einnahmen Kommuni­­kationss Ministerissen1«"werden die sanitel königsungarische Staats­­bahnerk aufgenommenen Einnahmen in Folge der Inetriebnahme der Ungarischen Westbahn und der Ersten Ungarisch-Galizischen Eisen­­­bahn ume 1,517.500a11ffl.38.317.500erl)ö(1t. 5.4.Der Ungarischezr Westbahn-Eisenbahn-Gesell­­­schaft"wird fü­r die a­ls Anlaß der Verstaatlichun­g der österreichischen Linie herfelderk auf diese Linie auszugebende Investitions- Anleiheb­etrage Von fl.1,500.0s)()die Steuerfreiheit,sowie die Stempel-und Gebührei­freiheit fü­r die­ Haupt-und Theilschuldver­t­schreibungen dieser Anleihe bewilligt. §­5.Dieses Gesetz tritt­ im Tage des Erschein­ensassesf selben in der Gesetzessammlung ins Leben und werden­ m­it der Ekixtsfü­hru­ng desselben die Minister für Kommunikation­ und Finanzen betraut Budapest,14.Mc"ir31889. Gabriel Barofs m. p. fönigl. ung. Kommunikations) „rter, Ein ; I "" " i b. ah 4700 — zu den Nachrichten über die Veränderungen in­ Ministeriume s­chreibt , Nemzet" : „Weder die Ernennung des neuen Justizministers und die anderen zu erwartenden Veränderungen im Kabinet­tiekusiven in der Breite verschiedene, zum Theil einander widersprechende Nachrichten und heute hieß es allgemein in der Haupt­­stadt, diese­­Beränderungen seien bereits thatsächlich erfolgt und die königlichen Handschreiben Harrten nur der Veröffentlichung. Diese Meldungen sind, wie wir glauben, verfrüht und der Minister-präsident konnte Sr. Majestät kaum noch seine Berchläge hinsichtlich der Ernen­­nungen­­ erstatten. Handelsminister Graf Paul Széchgényi hat einer in parlamentarischen Kreisen verbreiteten Nachricht zufolge vorgestern seine vor dem Mi­iister-Präsi­­denten schon früher wiederholt ausgesprochene­ Demissionsabsicht neuerdings zum A­usbruch ge­bracht und in politischen reifen glaubt man, daß die allerhöchste Verfügung semnwohl bezüglich der Annahme der Demission und der Treubejegung des Refforts, als Hinsichtlich der Bejegung­­des finanzministeriellen Refforts gleichzeitig mit der Ernennung des neuen Justizministers wied er folgen können. Wir reflektiren fest nicht auf die verschiedenen Kombinationen und bemerken nur, daß nach unseren Informationen die Nachricht mehrerer Blätter, al ob der Minister-Präsident nach Ernennung des neuen Finanzministers die Zeitung des Ministeriums des Innern sofort übernehmen mü­rde, sich kaum verwirklichen dürfte. Ob sich der Minister-Präsident dazu entschließt, die Leitung dieses Ressorts neuerdings zu übernehmen, oder dazu, Dab­­er fs auf die Agenden des Minister-Präsidenten bescrängt und Die Genennung eines besonderen Ministers des Innern vorschlägt, jedenfalls bleibt das Ministerium des Innern eine Zeit lang unter der Leitung des Kommunikations-Ministers Gabriel Barofs. Srohdem die Führer der Unabhängigkeits-partei ihren ganzen Einfluß einlegten, um die Mitglieder ihrer Partei zu vermögen, die Abstimmung über §­ 25 des Wehrgeieges nicht länger auf­­zuhalten und die unbotmäßigen Parteigenossen sogar mit einem öffentlichen Desaveun bedrohten, eben sich die mühsam eingelernten Reden nicht mehr hinter dem sogenannten Gehege der Zähne zurü­d­­halten. So sprachen Uray und Graf Gabriel Károlyi, Ersterer um einige geschmackvolle Tropen an den Mann zu bringen, Lebterer um sie als Deutschenhafter im Allgemeinen und als Oesterreicher­­haffer insbesondere erkennen zu geben. Allein auch dieser Kelch ging vorüber und schon nach 11 Uhr konnte der Präsident unter allae + Aus dem Belisinae, et EEE RE EIEREGERTSESERRERSIEEREIE AR Gelekentuuif über die Ablösung der ungarischen Linien der Ersten Ungerisch-Galizischen und der Ungerischen Westbahn. Der Kommunikations­minister hat heute im A­bgeord­netenhause den folgenden Gelegentwurf: eingereicht : §. 1. Der bezüglich Ablösung der ungarischen Linie der Ersten Ungarisch-Galizischen Eisenbahn dur den ungarischen Staat einerseits von den Ministern für Kommunikationen und Finanzen, andererseits von der, genannten Eisenbahn-Gesell­­schaft am 23. Dezember 1888 abgeschlossene Vertrag wird gutgeheißen und unartikulisrh. $. 2. G Ebenso wird der bezüglich Ablöifung der ungarischen Linien der Ungarischen Westbahn durch den Staat einerseits von den Ministern für Kommunikationen und Finanzen, andererseits von der genannten Eisenbahn-Gesellsshaft am 22. Dezember 1888 ab­­geschlossene Vertrag gutgeheiten und unartikulirt. 8.8. In Folge Der Ablösung der genannten Eisenbahnen wird das­­ Staatsbudget pro 1889 folgendermaßen modifiziert: a) Am Abschnitt IX der ordentlichen Ausgaben wird die sub Titel „VBor­hülte auf Grund der Eisenbahn-Zinsen­­garantien“ eingestellte Summe von fl. 7,343.781 auf fl. 4,865.691 r­eduzirt. b) Im Abschnitt VIII der ordentlichen Ausgaben wurden unter dem Titel „In Folge der Uebernahme garantirter Eisenbahnen über­­nommene Schulden“ nachträglich noch folgende Summen eingestellt: Titel6. In Folge der Ablösung der ungari­­schen Linien der Ersten Ungarisch-Galizischen Eisenbahn übernommene Schuld: Für Zinsen der Aktien, ferner für Lini­en und Amortifation der Prioritäts-Obligationen 1, IL und IL: Emmitown:. 222: alerts 2 atz dett: 2878,80 Für Zinsen und Amortifation des auf­ die Erste Ungarisch-Galizische Eisenbahn entfallenden Theilbetra­­ges der Ssnvestitions-Anleihe vom Jahre 1876 ... ... ... fl . 28.472 Engrsmenigkeiten, (Erzherzog Franz Salvator,) der Beriobte der Frau Graherzogin Marie Valerie, it nach dreitägigem Besuche am Königlichen Hoflager gestern Mbends nach Wien zurückgereist. Vom belgischen Hofe) Die „Enrefp. de Et“ erhält von ihrem ständigen Korrespondenten aus Brüssel die folgenden Mittheilungen: Die Abfahrt der Königin Marie Henriette und der Brinzeffin. Klementine nac­h Schloß Miramare­it für den 8. April festgelest. Ihre Majestät wird in Straßburg den­ Orient- Grpreßzug besteigen, denselben bis München benügen und si­­odann über Salzburg nac Miramare begeben. Die Königin wird die Chor­­woche mit der Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stefanie verbringen und Ende April über Norditalien nach Belgien zurückkehren. Guten Bernehmen nach merden die belgische Königin und die Prinzessin Klementine fi als Gäste des Herzogs und der Herzogin von Votta in Turin auf­halten und soll Dort selbst eine Begegnung mit dem Kronprinzen von Italien in Aussicht genommen sein. König Leopold, der nach seiner Nach­­fehr aus Wien ernstlich erfrankt war, erholt sich nur langsam von den erschütternden Eindrücken, die auf seiner jüngsten traurigen Fahrt nach Oesterreich auf ihn einwirkten. Das Antlis Sr. Majestät zeigt noch immer eine beonaítia "e Bläffe und die wenigen Personen, denen der Zutritt zum König gestattet it, sind über die ungünstigen Ver­änderungen in dessen Gesundheitszustande schmerzlich berührt, wenn ich auch Tein­ bestimmstes: «"mjn­ches Zeichen : Tonstatiren läßt,­­­so liegt dennoch ein tiefgehendes Comiüthsleiden als­ Folge der Fü­chterlichen Katastrophe von Meyerling vor. Man hat allgemein bemerkt, daß der König nach seiner Nachhtebr aus Wien bes­onders viel mit dem Damit hängen wohl an die phantastischen­ Gerüchte über eine nach ge­­töteter Zeit beabsichtigte Abdanfung des Königs zusammen. Von einer Abdankung mal natürlich nie die Node ,und man darf hoffen, daß König Leopold bald wieder in den Vollbesis seiner Kräfte ge­langen wird. Bringen Balduin, seinem präsumtiven Thronfolger, arbeitete. « . (Der erste Erlaß des neuen Ministers des Innern) wird in den Kreisen der Polizeibeamten kaum freudig begrüßt worden sein. Der Verordnung zufolge dauern die Amts­­stunden der Polizei m während der gegenwärtigen bewegten Zeit von 8 Uhr Früh bis 1 Uhr Nachmittags und von 5 Uhr. Nachmittags bis 12 Uhr Nachts. Abgeordnetenwahl­ Im Princzeberger Bezirk wunde der Kandidat der Unabhängigkeit­ und Achtundvierziger-Partei Baron Jadislaus Jeßen$ay zum Abgeordneten gewählt ; sein Gegen- Kandidat Koloman Fenyffy, derselben Partei angehörig, war vor Schlub der Abstimmung zurückgetreten. Ein Einfall der Frau Faaßay. Während der gestrigen Aufführung von »Ember tragediaja« erlitt Frau Yapay einen Unfall. Im siebenten Bilde, das in Byzanz spielt, muß sie bekanntlich von einer Treibste herabspringen; als sie Dies gestern­t hat, verrenkte sie sie den Unten Fuß. Durch die rasch geleistete ärztliche Hilfe konnte die Künstlerin trog ihrer Schmerzen ihre Rolle doch zu Ende spielen. laler Demeratonoent der­ ve­rtmrrten Kirch­e­ hielt heute unter Präsidium des Bischofs Bart. Kun und des Oberhrrators Yohann B­ály­i abermals Sibung und beschäftigte sich­ zunächst mit der Frage des Religions-Unterrichtes an den Militär­­realschule in Kafgau. Die Anstalt hat nämlich­, seinen ungarischen reformirten Religionslehrer. Der Konvent beschlob an den Unterrichts­­minister zu petitioniren, derselbe wolle beim gemeinsamen Kriegs­­ministerium dahin reichen, daß diesem Mangel abgeholfen werde. Die Petition wird hervorheben, daß der Konvent den obbezeichneten Zustand als eine Folge der Haltung ansehe, welche der gemeinsame Kriegsminister in der Sprachenfrage einnimmt. — Von den einzelnen Riechendistrikten sind Die abverlangten Gutachten über das geplante PBenstons-Ins­titut für Geelsorger eingelangt. Der Inhalt dieser Gut­­achten bestimmt den Konvent, die Ativirung des WBenftons-Institutes einstweilen von der Tagesordnung abzulegen. Doc wird die Kapi­talsansammlung, für diesen Zivweg fortgelegt und merden fir denselben aus dem disponiblen Geträgnisse der Kirchenfonds 10%, zu reserpiren sein. — Morgen dürften die VBerathingen zu Ende geführt werden. Die hauptstädtische Finanzkommission­ hielt heute unter dem Brussidium des Magistratsrathes Biola eine Sigung. . Zunächst fand behufs«Verpachtung des Breslmayer’schen Kiosk im Nåpliget eine Offertverhandlung statt.Eingereicht wurdensü­nfschriftlichefoerte Antanatoestibot 1570fl.,Kolomem Breslmayer 1705fl.,Karl Sel­le«1nzu.Komp.«16f»38fl.,»J­akob Herm­ann 1600ff.,Moriz Oesterreicher 1506 fl.jährlich.Acceptirt wurde das höchste Angebot Koloman Breslmayer’s.«Die Pachtung lautet auf eine Dauer von sechs Jahren. — Die übrigen, von dem Magistratsnotar Barta referirten Angelegenheiten wurden wie folgt erledigt: Zum Anlaufe des Kovács’schen Grundes in der Rottenbiller­gasse, welcher für den Bau einer Wolfsschule benöt­igt wird, sind 830.618 fl. erforderlich), deren Bededung nachgewiesen wird. Repräsentant Csapar mündet, daß in allen Bezirken­ der Stadt jene städtischen Grundstücke, m welche sich zu Schulbauten eignen, ausgemittelt und vereinigt werden mögen, damit es nicht geschehe, wie es fest geschieht, daß man in einer Straße die städtischen verkauft und kurz darauf wieder zu Schul­­bauten welche anlaufen muß. Nachdem in diesem Sinne ein Antrag dem Magistrat bereits vorliegt, wurde beschlossen, die Verhandlung desselben zu urgiren. — In Betreff der Straßenbahn-Ver­­bindungslinie zum Südbahnhof wurde der Antrag des Straßenbahn-Komites acceptirt, daß die Bestim­mung über die zeit­­­weilige Revision der Tarife in der Schwebe belasfen, beziehungsweise in demselben Sinne, wie dies bei­ der Straßenbahnlinie, auf der Gaömererstraße geschehen,, formulirt werden möge . Schließlich wurde der Antrag genehmigt, daß der mit 3. Geller betreffs Be­­sorgung der städtischen Buchbinderarbeiten abgeschlossene Vertrag auf weitere sechs Jahre verlängert werde. — Damit war die Sigung zu Ende. ah Se (Ernennun­ gen·)«Der hauptstä­dtische Maxgiftrat er­­nannte in seiner heutigen Lisung: zum Rechnungsrevidenten I. RI Gabriel Grimm; II. RI. Karl Selmayer; zum H Rec­hnungs­­|­offizial I. KT. Emerich Komáromy; D. Al. Osa Diesder; III. RI. Arpád Szimely; zum Nehrungs-Adjunkten I. Kl. Ald­e Sammel; II.­­I. Karl Walrosh; zum Buchhaltungs-Prakti­kanten Aerander Hainos; zum Waisenamts-K­onzepts-Braftikanten Stefan Zalab; zum Steuererefutor IV. XI. Stefan Gabriel; zu Steuererefutors-Adjunkten Georg Hollós ı und Ludwig Schimp; zum Kanzlisten Karl Kelndorfer; zur Hebamme im III. Bezirk Anna Kovars-Schindler. Bon der Straße) Die Polizei hat fir den heutigen Tag — da die Abstimmung­ über den §. 25 der Wehrgeiegvorlage mit Bestimmtheit zu erwarten war — ganz außerordentliche Versichts­­maßnahmen getroffen, damit die­ Ruhe und Ordnung in der Stadt nicht einen Augenblic gestört werden.­­ Sämtliche Polizeibeamten, so­wohl in der Zentrale als auch in den einzelnen­­ Bezirkshauptmannschaften, sind­­ feit . frü­h Morgens im Dienste. Um etwaige Zusammenrottungen in den Bezirken zu ver­­hüten, durchziehen Batrouillen von­­ je 10—15 Polizeimachmänner ein­zelne Straben und Gaffen der Stadt. Der Museumring selbst gleicht einen kleinen Kriegslager. Von der­ Hatvanergasse quer hinü­ber zum Nationaltheater­ Zinshaufe zieht fi ein zweifacher Kordon, aus berit­­tenen Konstableen und W­olizeisoldaten bestehend. Hier kommandirt Stadthauptmamm,­­Zsarnay, werden der Konzipit Sajó beigegeben tt. Die berittene Polizei steht unter Kommando des Inspet­­tors Bavli­. Vor dem Wolgtechnikum und vor dem „Safe Fiume“ sind wieder zwei Kordons berittener Konstabler angestellt. Hier hat Stadthauptmann Gyalosay mit den Polzeibeamten Szirmay, Markovices und Boroczky ala Standplag. Als Komman­­­­dant der hier postirten berittenen Polizei fungirt Inspektor Molnar. Gegen den Galvinpla zu wird der Dinseumring gleichfalls durch einen Kordon, Polizisten zu Pferd und zu Fuß abgesperrt. Das Kommando führt auf diesem Straßenabschnitt Stadthauptmann Bela Berczy, welchem der Konzipist Barady attachiet it. Die Sondergasse wurde schon um 9 Uhr für den allgemeinen Verkehr abgesperrt und werden nur Reichstags-Abgeordnete und jene P­ersonen, welche sich durch den Des om Eimtrittsferien für die Galerie des Abgeordnetenhauses aus­­mesen können, durch den Kordon gelajfen, Inspestor Lidl, welcher vor dem „Safe Museum“ postirt ist, übt in dieser Beziehung die frengste Kontrole aus. Gegen die Göterhäzygasse ru it die Sandor­­gasse gleichfalls durch einen starren Kordon abgeschlossen. Bei dem Palais Destetica in der Göterhägygasse it eine größere Abteilung Polizeisoldaten und berittener Konstabler aufmarschixt. Dieselben sind dem Kommandanten Baranyi zugetheilt und dient diese Polizei­­mwasmannschaft als Neserve. Detek­ivchef Baron Edmund Splenyi, welcher sich in Begleitung des Konzipisten Edmund Garlathy und der Boltzerbeamten Nepl und Bauer befindet, hat seinen Bosten vor dem A­bgeordnetenhause. Auf dem Museum ring­­t das Stehenbleiben nicht­­ gestattet. Die in der Distanz von je zehn Schritt aufgestellten en fordern fortwährend das Bublitum zum Zirkuliren auf. Das ublitum, unter, welchem namentlich das Studentenelement statt vertreten i­ — die Universitätshörer haben heute einen freien Tag: auf Verfügung des Rektors finden heute seine Vorlesungen statt — fügt sich willig den Anordnungen der Polizeiorgane und war bis Mittag sein einzelner Fall von Renitenz bekannt geworden. Dann den getroffenen polizeilichen Maßnahmen, wurde die Ruhe auch weiter nicht gestört. Nach Schluß der Sitzung waren auf dem Miuseumeing wohl große Menschenmassen ar­ge­­sanmelt, dieselben verhielten sich aber — mit Ausnahme vereinzelter Abzugsenfer — so ruhig, daß die Polizei keinen Anlaß zum Ein­schreiten fand. (Unfall in einer Fabrik) Dem 1Sjährigen Arbeiter Fran Bawrecsán wurde heute Vormittags in der Schloffer­­merkstätte des Franz Svadló (Untere Waldzeile) von einer Ma­­schine der rechte Arm zermalmt. Dem Verunglückten leisteten die Sa­­niätsmänner der Freiwilligen-Rettungsgesellscchaft den nöthigen Bei­­stand ; sie transportirten ihn sodann is Spital. (Gelb­stmoroversu­che.) Der aus Neu-Somarow gebü­rtige 49jährige, Tischler Franz Garat versuchte sie gestern Abends in seiner Wohnung, M­aria-Theresia-Plat Mr. 18, mittelst Salgen­geistes zu vergiften. Nach Anwendung der entsprechenden Gegenmittel wurde Garai behufs weiterer­­ Pflege zuhause belassen. — Der Schlosfer Sofef Nagy (im der Schoppergasse Nr. 10 wohnhaft) gerieth über die Weigerung seiner Fran, ihm Geld behufs Besuches eines Gasthauses zu geben, so sehr in Aufregung, daß er fi mittelst eines Kae Mesjers einen tiefen Stich­ in den Unterleib beibrachte. Der Schmer­­atz BE wurde auf Anordnung der Polizei ins Nochusspital efördert. e (Hodgmaifer) Dem­ Szegediner Fluß-Ingenieuran­t wurde gemeldet, daß die Körös bei Gyoma um 24, die Szamos bei Szatmár um 92, die Maros bei Arad um 75 Cm. gestiegen sei; auch die Theiß ist bei Tofaj und Szegedin gestiegen. Bei Soborin hat die Maros so zugenommen, daß man bereits Schußvorkehrungen trifft. — Aus Lemberg wird uns berichtet: Nach Telegrammen aus Jaroslau nimmt die San-Ueberschwemmung immer größere Dimensionen an. An das Si­undationsgebiet kann man nur­ mit Kähnen gelangen. Die Insassen der überschwemmmten Ufer­­gemeinden vermochten kaum ihr Leben zu retten. Zahlreiche Käufer sind eingestürzt; mehrere Sanbrüden mü­­den von den­­álmos m­it­­geschmem­mt. Theater für Heute, Dienstag, 26. März. National­­ theater: Király és pórc. — KRöniglihes Opernhaus: »Az älarezos- bálc. Feitungstheater: Gejdloffen. — Bolta theater: »Haluska Benedeke. — Deutsches Theater: „Der DUtternben Ben.. u. D­er 7 Gerichtshalle, Der SchuF im Ab­geordnetenhause, Heute Bormittaga hat Gerichtsrath Mladoniczky, der während seiner zweitägigen Abwesenheit die Untersuchung in der Affaire Robonczy an den Untersuchungsrichter Dr. Haupt abgegeben hatte, den Realschü­ler Koloman, Samorzil einvernommen. Samorzil erschien zeitlich Morgens im Fortunagebäude und reponirte, daß er von Nohoncert, zuerst geohrfeigt worden sei und erst dann die thätlihe Infulte erwidert habe. Morgen werden die Zeugen, die bereits im Summunitäts-Ausschhsse ausgesagt haben, vom Untersuchungsrichter vernommen worden. Von dem Resultate dieser Aussagen wird es abhängen, ob und wenn der Gerichtshof beim Bräsidium des Ab­­geordnetenhauses um, die Aufhebung der Sommmunität Gedeon M­ohonczy’s ansuchen wird.­­­­­Besonders Jakob Sticher wehrt sich in ehr­schneidiger Art gegen: Krabgenmusifer vor der Polizei, Vor­ der Stadthaupt­­mannschaft des IV. und V. Bezirks ist heute um 10%, Uhr Vormit­­tags die Schlußverhandlung gegen die anläßlich der am 1. d. vor den Wohnungen der­ Reichstags- Abgeordneten Al Münnte, A­lexander Matlejovits und Peter Busbach stattgehabten Rabenmufffen in Untersuchung gezogenen Ruhestörer Aulus Kohn und­ Konsorten durchgeführt worden. Die Verhandlung führte Stadthauptmann Hugo Máltás, das Protokoll­polizei konzipiert Kolosvary, als gleichzeitiger Refe­­rent der Angelegenheit. Als Vert­eidiger der Angeklagten meldete er der hauptstädtische Advok­t Dr. Alexander Sit, der jedoch von den Verhandlungsleiter auf Grund­jahre 1879 vefurirt wurde. Dr. Sit meldete die Berufung an und gleichzeitig auch die Nichtigkeitsbeschwerde gegen das ganze fol­gende Verfahren. Damit entfernte sich Dr. Sit und die Verhandlung begann, zunäcst mit dem Verhör des Journalisten Ladislaus Scheffer, melden zur Last gelegt wird, daß er den Studenten Emerich Auer, Julius 96079 und Sofef Partenyi bei der am 1. d. stattgehabten Rabenmufil vor der Wohnung des Staate­­sekretärs Vlatletovits Pfeifchen, gegeben, was Scheffer leugnet. Die Genannten werden hierauf zur Konfrontation vor­­gerufen, widerrufen jedoch zum Theile ihre bei der Bar­­untersuchung gemachten Aussagen, ja sie wollen Scheffer jecht gar nicht von Angesicht rennen. Der Scheffer bei der KRasenmusif sei ein langer schwarzer Here gewesen, während der Sournalist Scheffer von mittlerer Statur und blond­et. Scheffer­­ stellt die Vertheilung von Lärminstrumenten nochmals in Abrede und beruft sich auf den Redakteur Mori­ Bogdanyi, mit dem er bei der Kabenmufil be­­rufsmäßig als Beobachter zugegen geriefen. Weiterhaupt sei er erst zum Schlusse der Kabenmufil gekommen. — Vorgerufen wird dann der Schriftsteller Julius Rudnyansky, der dem Studenten Julius Kohn, wie dieser behauptet, eine Ratsehe und ein Pfeifen gegeben hat. Audnyankiy stellt dies entschieden in Abrede. Er hat bei der Rabenmufit als externer Mitarbeiter das „Budapesti Hirlap“ vertreten und beruft sich zum Nachmeife dieser Yl­gabe auf den Hilfredatter Hugo Solder. Stadthauptmann Máltás acceptivt Dies nicht, weil Audnyankiy seine Legitimation als Journalist vorzumessen vermochte. Gmercch Auer sagt entlastend aus, inden er Nudnyansky gar nicht gesehen hat. Hingegen behauptet ein weiter Angekragter, Alexander Weber, daß er N­udnyankiy in einem Komfort ablewagen, hat ankommen sehen, gleichwie Scheffer, entlassen, mit der Weisung, zur Urtheilspublikation, die für 2 Uhr Nachmittags zu gemärtigen it, wieder zu erscheinen. Die Angeklagten Anton Scheffer, Ernst Mihályi und Ferdi­­nand Koarnovits sind zur Verhandlung nicht erschienen. Jakob Sifher, Attila Bolemann und PVharmazeut Ernft Battay. leugnen ihre Anwesenheit bei der Kagenmufii, sind jedoch angeklagt Audnyansky wird,­­ sebwohl bei Minnich wie bei Matlefovits tüchtig mitgelärmt zu haben, eines Ministerial-Erlasses vom

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