Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1890 (Jahrgang 37, nr. 1-25)

1890-01-02 / nr. 1

, r (Einzelne Kummern in Budapest 3 Er., in der Provinz ER LLOYD. [73 Er. in’ allen Berfchleiflofalen.) a \ Donnerstag, 2. JAA — en ET ne ein nn ern sneem­ ep ne .Budapest,2.Jänner. Iteressanten Mittheilu­ngen,welche uns vor­züglich der unmittelbar bevor­stehenden ethischen A­usgleichs-B»er- m ‚zugingen, finden in­ dem nachfolgenden Ergänzung: "ett,1.Jänner.Dies Ausgleichskon­ferenz tritt stagbestimmt zusamm­en.Die bis in die letzte denen Seiten mit einer besseren Sache würdigem «cmi"chungen,die Verhandlimgen noch vor ihrem einzubringen,sind durchaus fehlgeschlagen,auchz sich noch daran klammern,es werde vielleicht das, vermißlungen,dem neuesten Stadtgespenste,der ‚und Die dabei triumphirend darauf Binmeisen,­ etev.Plene«rseitgeste­rn an der Jnfltter1za »sich wohl in dieser ihrer Hoffnun­g getäuscht sehen. sogenannte deutschböhmische Fiährerbis-Samstag und hat auch die Influenza so viel einsicht und ndniß,um sich nicht ihre weitere wipfgr gerade eiden Parteien zu deren­ Vertretung ixkdenAns­­designirten Persönlichkeiten zu suchtn Der der Konferenz ist also trotz­ des auffälligen elches derselben vom­ manchen Seitenmerk s­­chwer verständlicherweise entgegen­gebracht wird,ge­­n1.,ohne daß damit selbstverständlich sichoufü­r alle vor­ hinein ein verbindliches Horoskop gestellt werde11­ur wiederholt werden,was kürzlich erst an derselben rde,daß sich die Chancen fü­r den enden Ausgleichsvers1tch anlassen und daß,natü­rlich unterdes daß der von beiden Parteien im­­ Laufe der letzten ente gute Wille,zu einer ehrliche 111 und bei den Volks­­ensgerechtetx Auseinandersetzung.Angefangen,der1 er Parteien in den Ausgleichskonferenzen als Ziel sind ,der innere FriedeVöhmen stand dam­it zugleich auch aus diesen Verabhtungen gekräftigt und gestärkt hervor­­erdings ist die Art und Weise,in der die Presse beider Grathungen präludirt,nichts weniger Näh­­rung­­auch nur wohlwollend.Die hauptstädtischen Organie­ralen Partei sind durchwegs pessimistisch gestimmt sich in der Aufforschung neuer,ihrer 2111 nicht nach der Schwierigkeiten u und Hindernisse,und das Echo,das tczechischen­ Presse zurü­cktönt,klingt auch nichtmneine dlicher. Es mag ununtersucht bleiben, ob dieser Mangel in der beiderseitigen Parteipresse lediglich auf den betonten Umstand zurückzuführen ist, daß beide Parteien sschieden haben, die Berathungen ohne vorhergegangene ihres Publizistis und daher gewissermaßen unter Verzicht, deren Unterfrügung zu beginnen, oder ob diesbezüglich dere Motive und Strömungen mit hineinspielen, allein die­­s Mangels der Sympathie seitens der beiderseitigen für den außerparlamentarischen Verständigungsversuch­ertsgemäß Tonstatirt werden und voraussichtlich haben Karteien mit dieser Thatsache gerechnet. Es liegt übrigens , daß die deutschliberale genau so wie die czehiiche ihrer Barter dadurch, daß sie deren Ausgleichsfreundlichkeit herabdrüdt, den denkbar schlechtesten Dienst ermeist und ich die eigenen, Jahre und Jahre hindurch wiederholten len dee Friedensliebe in­ einem recht häßlichen Lichte erz it. Man urtheilt moohl nicht zu günstig, wenn man die­s ausspricht, daß man sich all dies gewiß auch im deutsch­­ie im czechiichen P­arteilager selbst noch meit eindringlicher, "geschehen, gesagt haben, und hab man in beiden Barieis­­auf eine höhere politische Plattform zu stellen müssen wird, welche die Parteipresse­ den P­arteien gern anmessen aussichtlich mird bei den am Samstag beginnenden Ber úgt blos der Partei- und nationale Standpunkt allein sin, sondern der gesammtstaatliche, österreichische Gedanke :benso schwer in die Waagschale fallen. Gerade von hispuntte aus darf wohl auch erwartet erden, daß ntation, melde dahin geht, daß die Verhandlung­­ au seinem giümiftigen Resultate führen w­erde, abtei der Regierung den großen moralischen Erfolg der 5 inneren Friedens in Böhmen gönnen miürde, sich als­­en wird, was sie zweifellos in Wirklichkeit ist, als eine­­fertigte Verdächtigung der offenen Tendenzen wie der nen S Hintergedanken der beiden großen österreichischen ı viel Baterlandsliebe muß man ganz ohne Rückicht auf und wohl bei jeder der beiden Parteien voraussehen, daß ht­gen Konsequenzen, welche der innere Friede in Böhmen cchie und deren ganze Machtstellung mit sich bringen test, als Heinriche Barter rücf ihren und aug höher als w­eld­er Regierung die Erzielung eines für die bedeutsamen Resultates gelingt. — Daß also diese Art gunst­bestrebt sein sollte, den Berathungen ein Bein wohl von vornherein in den Bereich, der politischen n werden, blice auf alle bisherigen Erfahrungen ist es wohl selbst­­, man zunächst das Geheimniß der Verhandlungen ahren suchen wird und darf man deshalb in den nächsten meinung verschiedenartiger Gerüchte und dem Auf­­bunteften Ballons d’essai entgegensehen, denen berste Vorsicht geboten is. In diese Kategorie , die vielfach im " deutschliberalen Organen sich mit­ der Versicherung, daß dieselbe aus angeblich „ Kreisen“ stamme, monsteriös drapirende Behauptung, e Ausgleichsversuch auf die direkte Initiative der übren sei. Auffällig it es, daß die Bemühung, die üherein aktiv in die ganze Affaire hineinzuziehen, ebben deutschliberalen Organen ausgeht, die stets im Nationalismus alles Heil erbliden und die jedes Ein­­bt streng parlamentarischen Falters in parlamenta­­tischiedenst perhorresziven. Daß die Krone gewiß die­­ rutsch-böhmischen Konfliktes lebhaft wünscht, bedarf " besonderen Versicheru­ng, ist überdies in wiederholten bei anderen folernen Gelegenheiten oft genug zum­men; dadurch allein aber wird die ganze Erfindung n, doch nichts veranlaßten Intervention der Krone plausibel, und es st­aug nicht recht ersichtlich,­­ derartigen Erfindungen eigentlich verfolgt­­er­liche Morgenblätter beschäftigen sich heute mit dem abrsempfang beim Minister-Präsidenten und der liberalen Partei : « «äußert sich folgendermaßen»Die Worte des schcn der innersten Seele der Parteicis druck und in Dichten Neihen, in imposanter Anzahl den e, Drühte es, gleichsam elektrifiet, in den Manifestar­tberaußtseins, ihrer begeisterten Stimmung aus, daß­igen und entschiedenen Erklärungen ihres Redners einverstanden sei. Noch gesteigert wurde der Enthu­ Ten Partei durch die Antwort des Minister-Kräfte­s bei diesem Anlasse Tategorisch erklärte, daß er Plage ausharren werde, da er uuch das Vertrauen Der Krone, und der Majorität te. Gegen diesen Punkt arbeitet die Opposition mit r. Und gerade dieser Punkt mürde, wieder noch n einer Demission, einem Zurückziehern fanır Kent die Rede sein. Es wäre hogy an der Zeit, daß auch mit diesem Gedanken, mit­ dieser Shatjahe aus­­ve, im ihrer Breffe Tag für Tag ih und t aus der Luft gegriffenen und tendenziösen Der und Hoffnungen zu unterhalten oder besser gesagt, utwort des Minister-Präsidenten hat die Lage au­f geklärt;. sie hat der zweifelhaften Agitation mit die Möglichkeit benommen und Damit der absicht­­nit, ! entschieden gab Mar Salt­lichen oder anabfigtlichen Korreführung der Nation. Ehbenso treu und beim „Präsidenten de Abgeordneten­hauses den Anschauungen und dem Standpunkte unserer Partei Huz­­drud über die Berathungen des Hauses vom Gesichtspunkte der Dr­nung, der Manier und des parlamentarischen Isnteresses. Seine ge­haltvollen Worte fanden ebenso lebhaften Widerhall in den Reihen in großer Anzahl erschienenen Bartenm­itglieder, wie die Worte Baron Huper’s bei Tipa. Wir sind überzeugt, daß auch der P­räsident des Hauses mit den Ausführungen Falls einverstanden die Majorität und der Minister-Präsident, haben zu den auf der Tagesordnung stehenden Fragen solidarisch, und. it. Mit einem Worte : in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise Stellung genommen. Mir hegten mohr diesbezüglich niemals Zweifel, doch Diejenigen, welche vielleicht irgend melde Hoffnungen nährend, können jegt neuerdings die Lage hinc­ jehen, jedoch, daß die Opposition, da aug die heutigen Erklärungen "nach seiner, Richtung hin eine ‘Bravokation bilden, nicht­ den fragtlosen, vergeblichen Kampf, den die riesige Majorität der Nation unerbittlich verurtheilt, weiter führen möge, jenen Kampf, den­ auch die In» bsfangene öffentliche Meinuung des Amtslandes verurtheilt,ah sondern die daR fie hilfreiche Hand ; höpferi­pen Arbeit bieten möge, Die von Ahr­and von uns Allen die Lage Des Landes erwartet, M­­rde des Parlaments und das­ vitale Interesse der Nation fordern.“ „Beiti Itapió­ meint, die Erklärungen des Minister-­präsidenten hätten,­­ insowweit. sie sich auf die Kossuthfrage­n erstrebten, abermals die Kette der schwersten Fehler nur fortgefegt. In­ne Dem­­­mer hat­ in die Frage der Revision des Stolatsgejeges die Kosjuthfrage hineingezwängt ? Koloman fika. er versprach diese Revision „mit Rücsicht auf den in Nede stehenden Umstand“ ? Koloman Tipa. Und wer spricht heute am Neujahrstage so, als ob von­ all dem nichts ge­schehen műre ? Kolomtan Tide. Was für Folgen al das im­ment haben kann, davon wollen wir fest nicht sprechen. Wovon mit Krone es verdient, daß sie der­ Minister-Präsident in so tastloser und gewissenloser Weise hervorzerre­nd Ludw­ig Kossuth gegenüberstelle ? Wodurch hat die Krone es verdient, daß Koleman Tiba aber auch jet ion sprechen müssen, it das, wodurch eigentlich die h · · nunmehr­­ einen sehr bedeutenden KA der Nation zwingt, zwischen der Treue, gegen die Krone und zwischen der Bietüt gegen Kojsuth wählen zu­ müssen, da doch Tipa Teldit die Berechtigung, der­­ lekteren zugibt ? MWodoch hat Die Krone es verdient, das Tipa diese Erklärung­­ eben vor seiner Wiener Reise abgebe, zum Ginteitt in die Burg bilden würde ? So hat: denn heute Koloman Zipa auf die vielen Fehler, die er in der Kosjuthfrage begangen, wan,ven allergrößten gehäuft, indem er die Krone Kossuth gegenüber­ stellte. Anders konnte er nicht nach Wien gehen. Oder wäre er dahin­­gegangen, so hätte er als Minister nicht zurückkommen können. Er wollte ein im Schreden unbehagpterweise abgegebenes Beisprechen nach oben gutmachen und er hat hiedurch ohne Noth und Ursache die Krone in die allerheitelste Situation gebracht. „Beiti Hirlap" führt in einer längeren Besprechung der Neujahrsreden Folgendes aus: „Angesichts jenes konsequenten und schonungslosen Kampfes, welchen die oppositionellen Parteien gegen den Minister-Präsidenten führen, und angefetz der Supposition, als ob der Regierungschef im Kreise seiner Partei nicht mehr die­­ frühere energishe Unterstügung fände, fühlte die Liberale Partei die Noth­­unwendigkeit, die Gelegenheit des Neujahrsempfanges dazu zu bewüsen, Roloman Tiba nicht nur ihrer Hingebung und ihres unmwandelbaren Vertrauens, sondern auch ihrer entschiedensten Unterfrügung zu vers fichern. 2. So­body wir Koloman Tiba das V­erdienst anrechnen, daß tros der, dem Liberalismus nicht günstigen, retrograden Strö­­mung in ‚Europa während seiner­­ Regierung die Garantien­­ der öffentlichen Freiheit seinen Abbruc­h erlitten haben, ebenso mahr it es auch, daß während Dieser Fünfzehn - Jahre viele dem Geiste des Liberalismus entsprechende Reformen unterblieben sind. Doch vergesfen wir andererseits nicht,­­ daß Die eifrigsten Gegner dieser Reformen nach jener Bartei hin graditiren,­ „welche gegen Tipa unter Anderem auch die Anklage erhebt, daß seine Regierung an liberalen Reformen unfruchtbar gewesen sei. Wir ‚meinen die gemäßigte Opposition. Heute geht diese, Bartei der politischen Unberechenbarkeiten zwar, mit­­ der äußersten Linien Hand in Hand, um Koloman Tiba zu stürzen. Allein wir haben sie zu demselben 3ried au schon mit den Elek­lal­­­onservativen Elementen des Oberhauses Hand in Hand­ gehen gesehen, und mer steht uns gut dafür, daß Dieses Bindnis nicht neuerdings aufleben wü­rde, wenn, "ser e8. Koloman Tiba,­­ sei es irgend jemand AUnperer ‚eine Reform vor die Legis­­lative ,brächte,, ‚melde dem, Klerus und dem altkonservativer Theile der­ Aristokratie , nicht nach­ ihrem Geschmade it... . Anteressant it auch , jenen "Theil der, Mede, im­­merhem, der Regierungschef auf die Bemerkung des Sprechers der Partei refleftigt , daß die Erklärung Tipa’s in Sachen der Revision des Heimathegejekes für Schwäche und als eine Konzession an die Opposition ausgelegt wurde. Diese Erklärung ist ieriger Weise zwar,‘ aber thatsächlich dahin interpretirt worden, daß die N­egierung hinsichtlich der­ ‘Berson.­­Kossuth’S nachträglich eine Ausnahmeverfügung zu treffen, beabsichtige. Die Unrichtigkeit dieser­ Supposition wird auf das bestimmteste durch die, heutigen Worte Tipa’3 dokumentirt, melche übrigens ihrem MWesen nach Wiederholungen früherer Neunerungen sind und in denen­ er wiederholt und bestimmt jenes Streben zurückmies, daß das Hermanhs­­geieg divert mit Rüdficht auf Roffuth modifizirt werden solle. . Er macht der äußersten Linken, melde in die Siegesposaune gestoßen hat, sund amd zu willen: man "könne unmöglich erwarten, daß im Interesse: Kossuth’s, der die Berechtigung­ der Krone leugnet und die Schöpfungen der Legislative nicht aner­ennt, ein besonderes Geieg geschaffen werde eben durch diese „Für nichts erachtete" Geießgebung und daß dieses Geieg überdies an no Die verleugnete Krone fanttionire. . . ." « Einem längeren Artikel des»Egye­örtös«entlehnen wir die folgenden Stellen:,,bezüglich des politischennhalts der Rede des Minister-Pr­ääsidenten könnten wir als unseren allgemeinen Eins­druck soviel bemerken,daß diese gut einsgedachten,gewundenen Br­­öcterxlxtgen einen ü­berrasch­enden Beweis für die gestörte,nach allen StEich­ungen ungewiß und prekär­ gewordene­ Situation des Ministers Präsidentertbilden,der Aufschrei des Gefühls des Bedrängtseins sind,als wü­rden sie vo­ceinem in die Falle gerathen­en Thiere stam­­men-Esckstwahy der Ministerpräsident erklässt auch jetzt mit lautem Pathos,erwerbe seinet­ Platz nicht verlassen solange die Krone und die Majorität des Parlam­ents»ihn fü­hlen lassen«,daß sie sein Vleiben für»seine Pflicht erachten.Es wäre ein wenig lächerlich,von dem sich­ fü­hlbar machenden Nisus der Parlam­ents-Majoritätc­ sprechen,11ad­)alldem,was wir aus den Klubverhandlungen über den s14 der Wehrvorlah­r sahreIt haben,wenigstens könne er nur uns von dem keine Vorstellu­n­g machen,was man dort jetzt für Vertrauen in politischerFchritte hält.Aber­ die KroneP Läßt diese Herrn KolomaIt TiBa nicht eben in diesem Mos­ment ein unangenehmes Gefühl empfinden? Der vollkommen unbe­gründete Ausbruch, welchen er anläßlich der K­ofjuth-Agitation gegen die Opposition richtet, scheint starr darauf Hinzudeuten. Wir muth­­maßen, daß der Herr Minister-Präsident mit seiner schlauen List sich selbst gefangen hat, und indem er die Opposition abfachen wollte, der Regierung gegenüber in eine gefährliche Situation gerieth. Denn der Standpunkt der Oopposition in Angelegenheit des Heimathsrechtes Kosiuth’s war nicht der, melden der­ Minister-Präsident ihr jekt­­ ım« putirt, sie hat sein exzeptionelles Gejäß gefordert, sondern eine solch allgemeine Bestimmung, deren Berechtigung der Minister-Präsident später selbst anerkannte, deren Erfüllung­ er auch versprach.” „Budapestii Hirlap" meint, die Rede, mit welcher Kolo­­man Tiba die Gratulation der Liberalen Partei beantwortet hat, könne seine glückliche genannt werden; vielmehr gehörte sie vermöge ihrer herausfordernden Manier und ihres ebensolchen Inhaltes zu den unglücklichen Geperimenten. Entweder fühlt sich der Minister-Präsident — heißt es in dem betreffenden Artikel weiter — so starf, mieß er zu scheinen mchl nicht, oder er fühlt sich nicht, sondern stellt sich mir so. In dem ersten alle hätte sich zum Kraft,ein bescheidenerer Ton ges­tiemt; denn­­ mer stark ist, liebt es nicht und pflegt sich nicht damit zur Krüften. Im zweiten Falle, wenn er­ nämlich nur feine Schmähe ber­mänteln wollte, hat er sich mit feinen , schier drohenden Worten als ein schlechterer Taktiker erwiesen, als wie er gilt; denn er kann seine Gegner von der Seite kennen, dab sie vor Drohungen nit zu­ er­schreden pflegen. Wir fürch­ten, gemisse, an Unbedachtsameit streifende Säte des Minister-P­räsidenten werden nur Del ins Feuer gießen und eher dazur geeignet sein, die Zage zur verbittern, als sie zu mildern. Man hat also das neue Fahr nicht mit glücklichem Takte angetreten. Dazu kommt noch, daß die Sache duch die­ Kossuth­frage komplizirt ist. 63 ist zu bedauern, daß Wederlegung und Takt nur im Stande waren, einer Entmidlung der Frage, zu solcher Gestaltung vorzubeugen ; aber sicher ist, daß sich nunmehr dem Zwange dieser­ Entreiclung selbst Derjenige nicht zu entziehen vermag, ‚dessen Denkmeise und politisches Glaubensbekenntniß, — mir wollen nicht sagen: denjenigen Kossuth's — aber selbst denjenigen der äußersten Linken, in nichts gleichen, Die ja oft genug erklärt hat, daß ihr Programm nicht tentiich­tet mit dem Turiner Glaubensbefennt wiß und völlig auf legaler Basis steht. Nicht von Kosiuth’s Prinzipien. ist die Rede, sondern von seiner Person und firmahr, 948 ungarische Bolt ist bereit, diese Berjon mit feinem Leibe zu bedent. »Budapestiusfäg«kommen ihrt die Reden in folgender Weise­:,Der unvollkommene Lobredner des Minister-Präsidenten­ gleicht dem Siebenschläfer,der Jahrzehnte lang geschlummertzmd dann,als er erwachte,nur davon sprach,x was um ihn hextvorging nur das sah und wahrnahm,was unmittelbar nebt zu ihm waß Baron Karl Hußär weiß absolict nicht,daß Koloman Tißg schon seit fünfzet Jahren mit unbeschränkter Macht Ungarn beherrscht.Baron Karl Hußär war zufrieden während KolomaxtTkpa sagte,»es wär­e nicht recht,wens­ er von seiner fünfzehnährigen Vergangenheit redete". £ iba hat sehr Ment. CS ist nigt gut, von seiner fünfzehnt­jährigen Vergangenheit zu reden.“ 7, Dda5 „N, Peter Journal“ äußert sich ü­ber die Neujahrs- Kundgebungen it. folgender Weise: „Do­mie die Gratulation der Partei diesmal teinen blos konventionellen Charakter­­ hatte, sondern Die deutlich Prononcirte Tendenz einer politischen Demonstration zur Grrmiten des Kabinetschefs erkennen ließ, erhob sich auch die Antwort des Minister-P­räsidenten über das Nivea einer stereotypen Gelegen­­heitsrede. Der in seiner Position stark bedrängte, Meiniter-Präsident benügte diese Gelegenheit, um seine Stellung,nac­h. Möglichkeit zu be­­seitigen und, namentlich , die, doch feine Schwächliche Haltung in der Rotum­frage nach oben kompromittirte Position der Krone gegenüber zu repariven. Nachdem der Minister-P­räsident die Exzesse der Minos ritätspartei ins richtige Licht gestellt, ging er mit einer fühnen Wen­­dung auf die Kosjuthfrage über. Die Kosjuth-Agitation erscheint ihm jet als das, was sie it, nämlich­ als­ eine Gefährdung des in die tonsolidirten Verhältnisse Ungarns gelechten Vertrauens im Lande gelöst und auch außerhalb der­­ Grenzen des Landes. Er meist auf die große Anomalie hin, welche darin liegt, daß Jemand, der weder­ das Geieß, noch den König anerkennt, für sich ein Geieg verlangt, ‚welches dieser nicht anerkannte König sanktioniren sollte. Warum hat dies Herr­n.. 3ika nicht früher sragt ? Wir füh­pten sehr, daß Die weiteste Rektifikation zu spät kommen wird. Was vor drei Wochen die Situation vereinfacht, und geklärt hätte, das wird sie heute vielleigt nur noch mehr kompliziren.” Das,«,Budapester Tagblatt«will sich­ heute nicht ü­ber die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit einer Veränderu­­ng des Jnkolat­s­gesetzes auslassen.Aber einige Fragen driiskgexst sich ihm gleichwohl auf­ Die Revision,w­ird sie von der Krone nicht gestattet?WohlaIs, so gehe der Minister-Präsiden­t:«ein politischer Eknnsakter steht und fällt mit seiner Ueberzeugung,und notabeye ein politisch chhamkter hat stets eine Ueber­zeugung,die unwandelbar ist wie die heilige Wahrheit,aus der erschöpft!Macht die Kwne der Revision keine Schwierigkeiten?Wohlan,wozu­ diente es dann erst die Gesammt- Regierung für diese Maßregel zut engagi­en,die nunmehr dennoch unterbleiben soll,weil der Minister-Präsiden­t sie für unmer einbar mit der Würde der Nation ansieht9 Wankelnk1rth,Unbestä­ndigkeit,ewige Desaponirung der­­ eigenen Thaten und Worte; soll man das bei­dauern oder bekämpfen ? Im „N, Bol, Wolfsblatt” heißt es: „Nach drei Nichtune­gen hin erhoffte man von Koloman Tiba Härende Auskunft. Zunächst wie er sich über Kosiuth äußere, sodann wie er sich zu der Frage des Heimathsrechtes, die sich mit dem Großen Grilir­en in untrenn­­barem Zusammenhang befindet, zu stellen gedenke, und wie er schließ­­lich seine eigene Stellung in der Brandung der momentanen poli­­tischen Erregung zu präzisiren beabsichtigt. Tipa hat den Erwartungen entsprochen. Er hat sich über alle diese Bünfte ausgesprochen, und "war mit einer Klarheit und Entschiedenheit, wie siz in fol­­mars fartter M Weise nur selten zu verzeichnen sind. An Deutlichkeit läßt die N­eujahrsrede Tipa’s kaum etwas zu winigen übrig. Ob der Inhalt seiner Worte überall Beifall finden wird, ob sich nicht die heiße Lehde der festen Wochen an den dezivirten Wendenringen des Minister-präsidenten neu entzünden wird, das zu beantworten müssen wir den Ereignissen überlassen.“ der auch bei Pechy « ,solche hegtetk. Diese Situation fordert Barla als ob dies für ihn die Erlaubniß . BL Re az je Klausenburger Liberale P­artei hat an den Mir nitzer-Präasidenten Koloman Tipa folgendes Gratulations- Telegramm gesendet : „Ew. Erzellenz, Here Mintter-Preasident! Die Maurenburger Liberale Partei betrachtet den Jahres­wechsel als einen milliommenen Anlaß, um mit Selbstbewußtsein­ und Begeisterung für den Libera­­lismus zu demonstriren, dessen Sühne von Em. Erzellenz zum Heile und zum Ruhme des Vaterlandes und der ungarischen Krone hoch gehalten wird. Unter Vertrauen zu Em. Erzellenz ist heute fester als je, mir fühlen, daß mir für das Wohl unseres Vaterlandes am treuesten unter­ Ihrer Führung arbeiten können.. — Im Namen des großen­ Komites der Klausenburger [der ralen Partei: Sofef Ferencz, stellvertretender Präsident, Stefan Beteler, Schriftführer.“ « · Gagenneungsgeisen (Der Tod der Ex-Kaiserin von Brasilien.) Die«11 Anstä­nde,unter­ welchen die Ex-Kaiserin v­on Brasilien am letzten Sonntag in einem kleinen Provinzhoxel zu Oporto, aus dem­ Leben geschieden, waren bisher so wenig auf­­geklärt, daß die mannigfachsten Gerichte über diesen Todesfall in Um­­lauf kamen. Nun liegen uns detaillierte Mittheilungen aus Oporto vor und dieselben bestätigen unwohl, daß die Ei-Kaiserin, die rnder nicht frank gewesen und ext feit vorigen Freitag das Bett­­ gehütet hat, allerdings an­ gebrochenem Herzen gestorben und daß ihr­ Tod ihren nächsten Angehörigen, ja selbst ihrem Gemahl ganz unerwartet gefommen, daß dabei jedoch keine anderen als durchaus natü­r­­liche Ursachen gerüh­rt haben. Er-Kaiser Dom Bedro mar vor­­mittags­ ausgegangen, die­ Bibliothek der Stadt zu­­ be­suchen. Mittlerweile wurde die Schaiserin immer sehmächer und Hinfälliger, und al Graf Mota Maia sie fragte, ob sie den Segen eines Briefters wünsche,­ antwortete sie bejahend, erklärte aber, daß sie vor Allem den Kaiser sehen möchte, um von ihm Abschied zu nehmen. Boten wurden nach allen Seiten ausgefleicht ; ein Priester war wohl rasch zur Stelle, aber wie noch der Kaiser den Weg von der Bibliothek zum Hotel zurückgelegt, hatte die Kaiserin ausgerungen. An der Thürschmelle ihres Zimmers kündigte dem rückehrenden K­aiser der Priester Moreira Freire die Todesnachricht an. Dom Pedro trat an das Todtenbett, Fichte seiner Gemahlin die falte Stirne und ließ, an der Bettfette fnieend, seinen Thränen freien Lauf. Als er dann um­ seine­ Befehle befragt wurde, erklärte er ruhig, man möge vom Tode der Kaiserin nichts verlauten lassen, bis die Krö­­nungsgöstlichkeiten in­ Lissabon vorüber seien. Inzmilchen hatte jedoch die­ Nachricht Flügel bekommen und war auch in Lissabon gerade in dem Wagenblide bekannt geworden, als der Maire zum Zeichen der Huldigung dem Könige die Schlüssel der Stadt überreichte. Es gab nun nichts weiter zu verheimlichen. Den­­ europäischen Höfen wurde die K­mde durch folgendes Telegram­m übermittelt: „La Majeste l’Imperatrice a rendu lame a Dieu. Dom Pedro d’Alcantara.” ' Bald darauf kamen Beileiöstandgebun­­gen von allen Städten, die ersten von Präsidenten Carnot und der Königin Viktoria. Alle, die die verstorbene Kaiserin fannten, ver­­ehren­ in ihr das Vocal einer mohrthätigen, sanften, liebevollen Be­bensgefährtin ihres Gemahle. Die Kosten der Bestattung hat­ der portugiesische­ Hof übernommen. Des Er-Kaisers materielle Mittel gehen bereit zu Ende. Der König von Portugal hat es jedoch über­­nommen, für seinen Haushalt die weitere Sorge zu tragen. (Das Begräbniß des Grafen Feliz KRalnoly,) be­legten Sprossen der Széller Linie dieses Grafen­­hauses, hat am 30. Dezember in Köröspatat unter Betheiligung aller Rolabilitäten und der Intelligenz der weiten Umgebung stattgefunden. Die Beamten des Komitats waren, geführt vom Obergespan­n Sofef PBotäa, forporativ erschienen. 68 waren auch viele Hukaren- Offiziere bei dem Begräbnisse an­wesend. Die Einsegnung wurde vereint von den röm.-Fath. Seelsorgern aus Kördspatat, Aliyefalva, Gepsi-Szentivány und Sepsi-Szentagörey vollzogen. Der Sarg wurde von Freunden des DVerboigenen zum Leichenmagen getragen. 68 thaten „Dies: Baron Gabriel Xp­or, die Grafen, Nikolaus und Armin Miles, Graf Johann Nemes, Obergespan Sofef Botha, Franz Seethal, Theodor und Ladislaus BEId;, der unge Graf Palffyn und Baron Billa­rgentferepin. Der Leichenzug war sehr imposant und die Beilegung erfolgte in der Familienaruft. (Suchlam­m) Das Magratenhausmitglied Konrad Yurcard vollendete Haute das fünfundgmanzigke Sahe­­ seiner Thätigkeit als Direktor der Reiter Wakmühl-Geselligaft. Die Beamter der Gesellsheftt versammelten sich aus diesem feierlichen Anlasse um ihren Ehef, dem der Sprecher d­erselben , eine Gratulationsabresse überreichte, in welger die Beamten ihren Direktor, der­ si um die von ihm geleitete Gesellschaft, sowie um die Mü­hlen­­industrie und um des allgemeine Wohl überhaupt so sehr verdient gemacht hat, besonders aber all ihren Vorgesesten­ feierten. Der seinen Uintergebenen stets ein ım parteiiin gerechter, auff ihr Wohl Bedachter, und­ auid dem Kleinen gegenüber immer freundlich geneigter­­ her gerwesen. Dieser Xörefje lag­­ eine Urkunde über eine aus Sammlun­­gen im eigenen Freie geschessene Stiftung bei, als deren Zinsen Durch besondere Unglücksfälle betroffene A­ngestellte der Bester Walz­­mü­hl-Gesellschaft, ferner mittellose und­­ talentirte Walzmühl-Beamte and­ zu Studienzmeden unterstüft werden sollen. Die Stiftung wird zur immermwährenden Erinnerung an das heutige elt. und an den Gefeierten „Konrad-Burchard-Stiftung“ benannt. Die Direktion der PVelter Walzmühl-Gesellsschaft hat­­­ dieser Stiftung einen namhafter Betrag gewidmet und auch ihrerseits dem YJubilar nebst ihrer­ herz­­lichsten Gratulation ihre in überaus schmeichelhafte Ausprüche ge­­k­leidete Anerkennung über seine verdieneind­e Thätigkeit im Interesse der Gesellschaft übermittelt. Here Burchard verfrierte i Ermiderung auf die­ ihm dargebrachten Opationen, daß er auch sein Bestes für die Förderung der Interessen des von ihm ge Gtablissements einlegen, den Beamten aber immer ein gerechter wohlnwollender Gönner sein werde, und daß er besonders er frei zu sehen, wie man seine Gesinnungen richtig erlannt habe. esser häuslichen Feier weihte sich in der wirdigsten Weise eine vent Burchard von den Direktoren der verschiedenen Mühlen der S ftadt und des ganzen Landes, somte den Chefs der privaten MA unternehmungen bereitete Ovation an, indem dieselben heute To­tiv_bei Heren Burchard­ ‚erschienen, um, ihm ihre Gläck auszubiiden. Herr Ferdinand Steißleder, Direktor Miller und Bäder-Dampfmühle, hielt­ eine herziige Stnfy in moether­er einerseits Die großen und unvergäng DBerdienste des Herrn Burchard um die Vereinigung der Mi­tindustriellen zu gemeinschaftlichem Wirken, und dadurch um ganze Mühlen-Inousteie des Landes selbst Hervorhob, and anderes die , dodachtung und Sympathie _verdolmetichte, melde­t DBurcard fi het Ihnen Men duch fein fieis Torzeitee amid" Vorgehen und sein immer liebensmü­rdiges Sluftreten erworf Herr Burchar­d danite fir diese Kundgebung, Die Abm um zu Herzen gehe, als sie spontar fomme, und indem die ihm gegenbrachten kollegialen und freundsgaftlicher G­esinr­ungen sein in vollem Maße erwidert werden, sei es ihm eine Freude, zu , daß er noch viele Jahre mitwirken werde fünnen , am der,­­ gen­schaftlichen Arbeit, zu Förderung der Interessen. des vaterländi Brühlen-Industrie. — Here Shoe Sch­reder, Direktor Kontordia-Miühle, bat schließlig Herrn Burkhard, an einem Ba­theilnnehmen zu wollen, welches zu seinen Ehren von den Miühlt Smöustvnellen am 6. b... M. im Brunfsaale de Grand Hot Hungaria veranstaltet wird, was Herr Burchard Dantend zusagte, . Diese Mühleninteressenten, welchen es unmöglich”_ mal­ persönlich kommen, haben Herrn Burdjaró Gratulations-Schreiben und Te­gramme gesendet, in welßen sie ihrer Üb­erkennung feiner große Verdienste, sowie ihrer wahren Verehrung und Sympathie műrmite Ausdruck verliehen. — Dann kam eine Reputation des Klub der h­auptstädtischen Brivatbeamten, der in Heu Buchard seinen Präsidenten verehrt, um auch die Oratulationen 9 Klubs darzubringen. Herr. Burkhard entgegnete auf die Ansprach des Klubssekretärs dankend für die­ ihm ermiejene Aufmerksamkeit daß er auch weiterhin, bestrebt sein werde, von Angelegenheiten des Klubs nach seinem besten Können näglich zu je. Eine ruffische Stimme über Ungarn. Der Mitarbeiter der „Nowoje Wremja” Herr Mlerander Mol­­tfdganow­ beginnt nun mit der Veröffentlichung seiner An­­sichten über Ungarn auf Grund der hier gewonnenen Gindrüde, er spricht fi in sehr anerkennender Weise über die hiesigen bedeutenderen politischen Persönlichkeiten aus, schildert den Buritaniem Srangis, dessen­ sostematische Darstellung des Programms der äußersten Diiten in dem Interviewer den Glauben ermödte, er spred mit einem­­ deutschen Poliziker, Kornel Abranyts und Fra Bolgárs Äußere Erscheinung veranlagt. ihn zu der Bemerkung halt man die Beiden selbst in Madagaskar für — Oesterreicher Hal­en­ zoinde. Ausführlich gedenkt Moltihanoff seiner Begegnung mit Falk — Woher nimmt Ungarn als vornehmlich aberbautreibendes Land das viele Geld zu den geschäftlichen Investitionen? fragte Moltihanoff. Der Sa­LE erinnterte lachend: „Wir leihen es uns aus, denn wir­ haben Kredit!" Auch Falk betätigte, daß zwischen Tia und Apponyi seine prinzipielle, sondern nur eine persönliche Differenz herrte. „Graf Apponyi fängt an nicht mehr jung zu sein, es ist ihm lang­weilig geworden zu warten, bis Tipa freiwillig geht, er möchte ihn demnach fortjagen.” ER (Sur Sträflings-N Revnolte im Gefänge­­­nisse des­sen Gerichtshofses für den Pester Landbezirk) Gegenüber der berichtigenden Dar­­stellung der , Dr. Ért." in der Affaire der­ angeblichen Sträffinge- Nevolte beim Fön. Gerichtshöfe für den Peter Landbezirk Hält „Magyar Hiradó" heute seine ursprüngliche Mittheilung aufrecht, erklärt jedoch hinsichtlich der Hauptsache, wonach einer der Sträffinge tödtliche Beilegungen erhalten haben soll und bereits begralt worden sei,­ daß­­„Teine Mittheilungen , über den" Beifall kompetenter Duelle stammen“. Wie mir selbst aus T Duelle erfahren, ist die Darstellung des „M. Hirado" über im Korridor der Staatsan­waltschaft stark übertrieben, allerdings, dab mehrere Häftlinge sich beim Staatsa E 3:19 zum Rapport gemeldet und bei dieser Gelegen gebührliches Benehmen an den Tag gelegt haben, inde vom Budapester Ton. Gerichtshöfe. zum Strafantritte üb Häftlinge riefen : „Wir raffen und selbst vom Herrgott Feind anlegen !" Auf Geheiß des Staatsanwalt wurden den Re­misenfesseln angelegt, bei meldient . Anlasse ein Lärm enti­a jedoch alsbald durch die Energie der Wache unterdrückt wurde, daß es zu einem ernstlichen Handgemenge oder zu einer erheb­verwundung eines Häftlings gekommen wäre.­­ (Diebstahll­eider Preßbu­rger Komitat­­sasse­)Gegen Sigmund Witte ist folgender Steckbrief erlassen worden: · .»Am 29.1 Dezember­ 1889 ist der Kom­itatst-Oberkassier Sigmund Bitte auS Preßburg nach­ Veruntreuung von Amtsgeldern im­­ Betrage von mehr als 50.000 ff. flü­chtig geworden. Derselbe it zu Sárosfa in Ungarn geboren, 52 Jahre alt, katholisch, verheirathet, mittelgroß,­­bager, hat längliches Gesicht, röthliche Gesichtsfarbe, lichtblaue Augen, kurzgeschorene, , röthliche, graumelirte Haare, starre Olage, röthlichen aufgewichsten Schmurbart , hat die Gewohnheit, beim Siten mit ven­delnd zu zittern. Dr. spricht ungerisch , mit statt ungarischem ‚Accent. Sigmund — Bitte trug zulegt dunkelblauen Winterrad mit schwarzem Sammtkragen, Brongeike en­tene Anzug, weichen, braunen, niedrigen Filshut. Anhaltspunkte zur Érui­ung Bittes wollen der Stadthauptmannschaft in Brekburg oder der nächsten Sicherheitsbehörde mitgetheilt werden. „ Bon der Städte­hauptmannschaft der Königlichen S Freistadt Preßburg “am 31. De­­zember 1889.“ Der Stehbrief enthält in gutem Lichtdruck das Porträt des Defrandanten. Im Ganzen sieht Sigmund Bit­t­e sehr behäbig und­ gemüthlich aus. Aus seinem breiten Grabengesicht mit dem schneidig, ausgedrehten und zugespisten Hußaren-Schnurbart läßt er nicht vermuthen, daß er ein solcher Böseroicht it. Im Uebrigen konnte man Bitte­n bisher nicht habhaft merden. (Ein Zimmerfeuer) is. heute Mittags in der Wohnung Mar Heime, Obere Waldzeile Nr. 17, in Folge der Ueberheizung des Stubenofens ausgebrochen. Die Feuerwehr des VII. Bezirks­ löschte den Brand ohne große Mühe. Rauferei) Die beiden Taglöhner Franz Bavicser und Johann Grab, beide Männer in den Dreißiger Jahren, haben sich gestern Nachmittags in der Gruftgasse in Folge ihrer gehobenen Neujahrsstimmung allerlei Grobheiten gejagt und sind sich dann in die Haare gefallen. Die Brügelei soll eine wahre Sehensunwü­rdigkeit getreten sein, wie der betreffende Konstabler erzählt, der in diesem alle seines Amtes maltete, indem er den blutig geschlagenen Bavicsel ins Rochusspital­­ und den nur oberflächlich zersc­un­­denen Johann Grab in dem­­­­olizeiarrest führte. Da, Selbstmord) ein blutjunger Brauergehilfe, der 11jährige, aus Niemes in Böhmen gebürtige Anton Bayer, bis vor­ Kurzem in der Dreher’schen Brauerei in Steinbruch bedienstet, hat­ sich gestern Früh in einem verrufenen Haufe der Fitzergasse mit einem Revolver vor den Kopf geschossen und ist auf der Stelle todt Er Sein Leichnam wurde behufs Obduktion ins Moduáspital gesgjasst.­­ 3 Bek­ämunden.) Gine, 64jährige, verheirathete Frau Nomen: Magdalena Brrgherdt it aus ihrer, Sägergasse Nr. 12 gelegenen Wohnung seit zwei Tagen abgängig. Man ver­­muthet, daß der Matrone ein Unglück zugestoßen ist. Bum Brandein Laeten­ wird heute aus Brüsfel telegraphijg gemeldet : sämmtliche Theile des Schi­ffes Saeten ergriff, wurde nur Weniges gerettet; die Gemälde, Gobelins, Giidereien, Bibliothek­a und reichen Sammlungen wurden vernichtet, die Gewähehärter und Gtälle wurden verspont. Das Silop­it bis an die Umfassungsmauern niedergebrannt. — Das Königliche Residenzsclog Laelen (pi: Lafen) bei Brüsfel, mit sehenswerthen Gatteranlagen und­­ reizen­­der Aussipt über die belgische Hauptstadt und deren nördliche Umgegend,­ wurde­ 1782, zum Aufenthalte der österreichischen General-Statthalterin Marie­ Christine (Gemahlin des Herzogs Albert von Sachsen-Teichen) erbaut., Nach 1794 verkaufte es der Erzherzog Karl einem Chirurgen, von dem­­ es 1803 in den Besis Napoleon’ 3. kam, der es selbst 1811 kurze Zeit mit Marie Louise bewohnte. Lassen war 1814 zum Krongut geschlagen und pflegt von der belgijen Königsfamilie im Sommer bewohnt zu Badmläden, Füßen ahmedh- florafisch und deut Bei der Sänelligkeit, womit das Feuer,­­ A­­­BB / u RE e e. ji

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