Pester Lloyd - Abendblatt, März 1890 (Jahrgang 37, nr. 50-74)

1890-03-26 / nr. 70

. EEE TT SENUKETTET TEK ETNET YT STREET Ba EZ ge "map nur ee a Tamara netter rn EEE nenn oa note een Budapest,26.März. .——Als der,,Pester Lloyd«gelegentlich der in der Ofner Forburg abgehaltenen Militärs Konferenzen meldete,es handle ihm eine neuerliche Anschaffung von Gewehren,um Ergänzung der Reservevorb­ib­el und nun die durch die bevorstehende Einfü­hrt­ng des ranc­losen Pu­lvers bedingte theilweise Renderung in der­ Einrich­­tung der Handfeuerwaffen,waren soforst einige Journale mit Dementis zur Hand. Heute liegt nun die Meldung vor, den österreichischen Delegations-M­itgliedern sei im vertrau­­licher Weise eröffnet worden, der Kriegsminister werde in der diesjährigen Session Der­ Delegationen einen nicht­ unwe­­sentlichen Nachtragskredit pro 1890 ansprechen. Es handelt sich, wie wir vernehmen, um einen Betrag von mindestens vier Millionen Gulden, der hauptsällsch unter dem Titel „Einführung rauchlosen Pulvers“ in Anspruch genommen werden sol­­lé Der Samstag-Artikel der­ „Nord­deutschen Allgemeinen Zeitung“ sceint nicht blos in deutschen parlamentarischen Freien, sondern auch in­ der Umgebung des Berliner Hofes den aller unangenehm­sten Eindruck gemacht zu haben. Bereits ver­­lautet, daß der „Reichsanzeiger” eine Ermiderung auf die Darstellung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ brin­gen wird. Wir wollen uns für diese Mittheilung ‚nicht ver­­bürgen, aber­­ sie wurde nach unseren Berliner Berichten­ dort im Abgeordnetenhause verbreitet und Sie ist nicht un­glaubwürdig. Der Kaiser soll eine scharfe Aenderung über die als Auflehnung bezeichnete Wreßpolemis von der anderen Seite her gethan haben. Schon finden sich Leute, welche an den Arnim-Paragraphen unch an eine Wiederholung des Arnim-Falles denken. So schlimm wird es ja nicht kommen,, indessen ohne Folgen wird der Beruuc) einer gemeilten Presse, die öffentliche Meinung einseitig zu beeinflussen, schmwerlich bleiben. Mit einiger Bosheit wird gefragt,­­ ob­ es dem Fürsten Bismard gefallen könnte, wenn nun, etwa Der „N Reichsanzeiger" Die Gründe auseinanderfegte, aus denen sowohl der Schaffer wie die Bundesfürsten Darauf verzichteten,, den­­ Fürsten . Bismard , zur Zurücknahme jenes Abschiedsgesuches zu bewegen. Eine­­ nebensäch­­liche, aber noch nicht so uninteressante Folge dürften Die Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ insofern haben, als, wie uns mitgetheilt wird, Dies Blatt aufhören soll, offiziöls im bisherigen Sinne zu sein; dafür aber würde es „bismarcksc-offiziös“ bleiben. Leicht möglich, daß­­ Dassselbe Schiesal auch die Blätter vom Schlage der „Hamburger Nachrichten” trifft. Was diese Zeitung jebr über Minister-Kombinationen berichtet, macht den Eindruck, als sei es auf eine Ironisirung der­­ wirklich maßgebenden Willensmeinung abgesehen. Aus der Umgebung der ent­­scheidenden Stelle haben die „Hamburger Nachrichten” ihre Mittheilungen offenbar nicht, sondern sie beziehen sie wahr­­scheinlich aus derselben, Duelle, aus welcher sich in den legten Tagen die Tintenströme in Die ’erste­­ Spalte der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung” ergoffen­­ haben. Im Berliner Abgeordnetenhause soll es einen befremdenden Ein­­bruch gemacht haben, da die „Hamburger Nachrichten” ein Ministerium Miquel­ Hnene-Richert ankündigen und daß sie das mehr als sonderbare Zukunftsprogramm einer Bindung von Friedericianischer Kabinetsregierung und moder­­nem­ Parlamentarismus­ aufstellen. Das heißt nichts Anderes ab­ : sich zwischen zwei Stühle jegen, und es ist fein­ Wort darüber zu verlieren, daß d­ieses Programm unmöglich Has der Krone fein fangt. Ueberhaupt findet man in parlamenta­­rischen Kreisen, ad) in sehr gemäßigten, Daß es nicht gut it, wenn einige Blätter fortwährend das Bismarc’sche Wort vom Kaiser als seinem eigenen Kanzler benügen. Selbst die K­onservativen sind der Meinung, daß eine solche Formel sich nur Höchst anvollkommen mit dem Wesen des modernen Staates dede. Deutschland ist denn doch ein Verfassungs­­staat, und sein Minister hat das Recht, Hinter der Krone Dedung zu suchen. Neidstanzler und Minister haben selber die Verantwortlichkeit zu tragen. Zudem ist Herr Caprivi gewiß nicht der Mann, dem zuzutrauen wäre, daß er bloßes Werkzeug sein möchte. Das wir gestern über die Vorgänge in der Unter­­redung des Kaisers mit dem Fürsten Bismarc am Morgen des 15. März berichtet haben, wird von zuverlässiger Seite mit der Beifügung von Einzelheiten bestätigt, die wir­ besser auf sichh beruhen lassen. Nur so viel ‘wollen wir sagen, daß nach dieser Unterredung jede Möglichkeit ausgeschlossen scheint,­­ als künnte jemals wieder ein engeres Verhältnis zwischen dem Kaiser und dem­­ Fürsten ‚ Bismarc eintreten. E3­st ein vollständiger Bruch vorhanden, wie ihn in solcher brassen Schärfe niemals jemand erwarten konnte; und der Verlauf der Dinge liegt eigentlich, schon fest far, vor den Augen einer großen Anzahl von Menscen. Der, einem Lande, in dem­ es viel mehr ,als­ á me io Präsidenten mit einigen herzlichen "Worten die Adresse des Komitat, Parteien gibt, die sich ungefähr gleich statt find, Roch weniger kann man diesen Dualismus zugeben, menn jede der zwei Hälften, aus denen er besteht; doch die Minori­täten in diesen Hälften selbst vertreten i­, nämlich duch die Deutsc­hen in der zialeithanischen Gruppe und die Magyaren in der anderen Reichshälfte. Es scheint unmöglich, dab in einem gegebenen Augendlich die Majoritäten der zwei Gruppen sich nicht die Hände reichen, um­ ihre Rechte zu reflamiren. An dem Tage, da das Kaiserthum Oesterreich­­ auf­­ dieser Grundlage in einer Weise fonstituirt sein­ wird, daß Jeder seinen wahren und richtigen Pla einnimmt, wird es vielleicht weniger deutsch, aber stärker und glückficher sein und seine Negierung wird es nicht­ nothmwendig ‚haben, nach Popularität zu haschen, indem sie ‚ein Geschrei gegen den Bap­t und die Kirche erhebt. Alles das tann­­ehme ‚eine jener furchtbaren Erschütterungen geschehen, die das’ Leben der Völker auf lange Jahre hinaus nähmen ; aber unter einer Bedingung, Daß hr Alle Einem, Kaiser und seiner, Dynastie treu bleibt. Die Treue gegen­ den Souverän. ist: «das einzige, wahre Balladium der­ Völker. Sehen „Sie war, muss denjenigen ge­­­gab, welche diese­ Treue nicht hatten.” « Ich habe mich von der«Erinnerung«an Dasjerüge fortreißen lassen was ich für"Ihr Land­ gefühlt habe,als«ich dort mein­e­ n Woht­sitz hatte,und auch,um Ihnen da Interesse zu beze­ug­efn,mit welchem ich ihren Brief gelesen habe ». 39 Lehre nach, Frankreic zurück, um mich meiner Familie und Denjenigen zu­ nähern, welche mich dahin zurü­kberufen. Ich thue es nicht ohne ein gewisses Widerstreben, denn ich verspreche mir nichts Gutes, weder von den Menschen, noch von den Dingen, die ich dort sehe, aber ich glaube es thun zu müssen. Bei­ meiner Ankunft: werde ich Ihnen meine Adresse bekanntgeben, denn ich werde mich sehr freuen, Nachrichten von Ihnen zu erhalten. Ich kann es nicht ver­­gessen, daß Sie stets große Sympathien für mein armes Land gezeigt und­ oft den­ Beweis dafür durch den Edelmuth­ geliefert haben, mit ‚welchem Sie dazu beigetragen haben, die Unglücklichen zu unterfrügen, als ihre’Wahl noch nicht die heutigen Verhältnisse erreicht hatte, welche allen Anstrengungen troben. « «­­Ungeachtet dessen würde sich Frankreich bald erholen,wenn er nichts als die Uebel gutzmaachen hätte,welche ihm die Preußen·.311­ gefügt haben. Was sie uns genommen haben, mü­rde­ schnell wieder erregt sein und der Beraubte würde bald reicher, als­ der Räuber sein, wenn­ nicht die revolutionäre Partei doch ihre Siege ihr Werk zu Ende gebracht hätte entgegenzunehmen. 9 s«-«-· »« Es ist die«politische Unmoralität,­die"Gottlosigkeit und der Materiali­smu­s,,die uns verderben,,u1«id«bis­ wir nicht·zur anderen Gefühlen­,zur Achtung und zu per se zuei zurückgekehrt sein werden, ist wenig hoffnung fürs die Zukunft zu nähren. « Ich bitte Sie,«die Versicherung aller meiner Werthieugung . Gramontm.p«(x. ; Ein Brief des Herzogs von Gramont. von befreundeter Seite erhalten wir einen Brief, welchen der ehemalige Botschafter am Wiener Hofe Herzog vom Gramont an einen Wiener Freund nach dem unglücklichen Ausgange des deutsch-französischen Krieges ge­­richtet hat. Der Brief, welcher durch die jüngsten Kön­is­­chen Mitteilungen ein erhöhtes Interesse erhält, lautet: „Bolkeitone, 1. Dezember 1871. Mein lieber Herr v. B.­ 99 Habe Ihr Liebenswürdiges Schreiben vom 18. November erhalten und bin Ihnen dankbar für Ihre freundliche Erinnerung, sorie fü­r die Gefühle, melde Sie in demselben zum Ausdruch bringen. Ich zmweifle nicht an dem Untheil, den Sie, an dem Unglück Frank­­reichs genommen, noch an Ihrem Interesse für jene, die mit dem­­selben unterlegen sind. Wie ich, hatten Sie ohne Zweifel ein voll­­ständiges Vertrauen in die Militärmacht des Landes, dessen Heere einen so großen Ruf getwonnen hatten. Alle Welt ist in dieser Er­­­wartung getäuscht worden. 3 ist ganz natürlich für Jene, melche nicht in Frantreich leben, aber für die Franzosen selbst ist es unver­­zeihlich und ich frage mich noch­ immer, wie ein Bolt, wie die Kammern, wie eine Regierung über den richtigen Grad ihrer Militärmacht in Ungemeißheit schweben konnten. Unsere Niederlage ist das Resultat einer großen Titelheit und eines großen Leichtsinns. Ich meinerseits weiß wohl, daß, wenn ic nur ein Jahr früher in Frankreich ge­wesen wäre, bevor ich ins Ministerium berufen wurde, ich unsere Streitkräfte bis auf den legten Mann gelannt haben würdde. Unglücklicherweise lebte ich zwanzig Jahre im Auslande und glaubte, die Ziffern, die man angab, für richtig halten zu müssen;­­ das war der einzige Fehler des Kaiserreichs, denn sonst mal unsere Sache eine gerechte. Was die kaiserliche Negie­­rung während der vorausgegangenen zwanzig­ Sahre betrifft, so ber betrachten Sie die heutigen Zustände und vergleichen Sie. Es ist sehr bedauerlich für Ihr Land, daß es sich zu Beginn­ des Krieges nicht ener­­gischer ausspregen konnte. Es ist noch bedauerlicher für uns, denn Alles m würde ein anderes Gesicht befom­men haben. Heute glaube ich nicht, daß Ihre Negierung in Berlin die Unterfrügung finde, die sie sich dort zu finden vorstellt. Der Versuch scheint ziemlich lange gedauert zu haben und der Gedanke ist erlaubt, daß das Kaiserthum Defter­­eich nicht in einer normalen Rage sein und nicht die freie Verfügung über alle seine wirklichen Kräfte haben werde,­ bis der Tag kommt, da jeder Theil des Kaiserreichs sich einer verhältnißmäßigen Gleichheit mit den anderen zu erfreuen haben wird. 85 E3 ist schwierig, als normalen Zustand der Dinge einen­ Dualismus­­ ausulassen in­­ s Das Magnatenhaus hielt heute vormittags unter dem Präsidium des Kronhüters Baron Nikolaus Way eine einstün­­dige Sigung, in melcher die Vorlagen über die der vaterländischen Industrie zuge­währenden staatlichen Begünstigungen, über die den Geldinstituten, melche die vaterländische I­ndustrie um­terfrügen, zu gemährenden staatlichen Unterfrügungen, über den N­a­ch­trag3sredit zur Deckung der Uebersiedlungskosten des K­u­l­­tusministeriu­m­s, über die Abwidlung des Investi­­tions-Ansehens für die Kaihan-Oderberger, die Ungarische Nordost- und Ungarisch Galizische Eisenbahn, über den Szegediner Dual, über die 18886. Schlabrechnungen, über die ... ... . RB mi 50- Bizinalbahnen Holich-Landesgrenze, Kabhan-Torna, So­­mogy-Szobb-Barcs und endlich die­ Béréjer 2otalbahnen , über die mit Schweden und Norwegen abgesclossene Martensburg- Konvention, über die zollfreie Einfuhr von Mais und Metzen in die tirolischen Gemeinden Gafotto und Medemento ohne Bemerkung angenommen wurden. — Nachdem noch Präsident und Mitglieder einander glück­che Feiertage gemünscht, trat das Haus seine Oster­­ferien an. J­ede Engquote in Angelegenheit der griechischen Sprache hat gestern ihre Berathungen unter dem Borfige des Minister- Grafen CsAäEy fortgesekt. Als erster Redner erklärte Ferdinand Lutter, daß er den ministeriellen Entwurf im Allgemeinen annehme, da er es für möglich hält, daß das Griechtsche aus der Neihe der ordentlichen Gegenstände wegbleibe. — Dr. Ludwig Felmeri dankt dem Minister fir seine Einschließung, da er darin den ersten Schritt zu einer echten ‚natio­­nalen M­ittelfehnserziehung erblicht; man muß endlich einmal mit dem Grammatitzirtus aufräumen, der in der Mittelschule das Gemütch der ungarischen Jugend vernichtet. — Staatssekretär Be­tzewiczD entwickelt den Standpunkt des Ministeriums und berichtigt die Be­­hauptungen einiger Freunde des Griechischen bezüglich der nten­­tionen der Regierung. — Emil Themremi protestirt im Namen der sich entwicklnden ungarischen philologischen Literatur gegen Die Ansichten des Ministers. — Emerich Haj­it hält es für unmöglich, daß bei uns Jemand im Falle der Vermirklichung dieser Abdichten ein wissenschaftlich gebildeter Jurist oder Arzt sein könne. — Mori. Karman glaubt, die­­ Frage sei unrichtig formulirt worden und darum seien die akademischen und Universitätssreife er­­schrocen. Die Frage hätte To­d gestellt werden müssen, ob jeder Griechisch lernen soll, der ein Gelehrter werden mils. Sim XIX. Jahr­hundert fan Niemand ein wissenschaftlich gebildeter Mann sein, der nicht Griechisch weiß. Man muß die Doktoren und Privatdozenten verpflichten, Griechisch zu lernen, da sie nur so mit der europäischen Zivilisation Schritt halten können. — Benedik­ Jancso sieht in dem Plan den ersten Schritt zur Lösung der mit den meisten Lagen der nationalen Kultur in Zusammenhang stehenden Mittelschulreform und diese Lösung solle möglichst bald und möglichst vollständig durch­­geführt werden. — Otto Hóman ist der Ansicht, daß das Griechische durch nichts erregt werden künne; die Zahl der Gymnasien müßte auf die Hälfte reduziert werden, da die Ursache des Uebels in der großen Anzahl dieser Anstalten liege . Baron Roland Eötvös erklärt bezüglich, der Aufforderung nes Staatssekretärs, daß auch die Gegner der Vorlage an der Spezialdebatte theilnehmen mögen, daß er Dies nicht thun künne; er bittet den Minister, ihn von der Theilnahme­ an der Spezialdebatte zu entheben. — Karl Szäh schließt si­nötvös an und hält das­ Fernbleiben der Freunde des Griechischen, von der Ver­­handlung aus darum für nothunwendig, damit offenkundig werde, daß die höchsten wissenschaftlichen Kreise, Akademie, Universität, Poly­technik, entschieden Stellung gegen die Pläne des Ministers nehmen und dadurch auch auf das Parlament im H Interesse der Beibehaltung des Griechischen ein Druck geübt werde. — Minister Graf Csaty reflektirt in seinem Schlußmotte auf die gehörten Einwendungen, die er in einer gelungenen Impropisa­tion widerlegt. Bezüglich der Aeuße­­rungen Corvős und Szäß’ erklärt der M­inister, daß er auch jebt alle Mitglieder zu der heute fortzufegenden Spezialdebatte ladet, womit aber auf Niemanden eine Pression geübt werden soll. Es hängt natürlich von Ledermanns Willen ab, ob er fernbleiben solle. Der Minister wü­rde es aber sehr bedauern, wenn er den Rath so illustrer Männer entbehren müßte. — Nach der Schlußrede erklärten an Lulius König, Emil Themremf, Friedrig Medvecziy u. A. dem Beispiele Götvös zu folgen und so endigte der zweite Tag der Enquete mit einem Griife der Freunde des Griechischen. — Die Spezialberathung wird in der heute Nachmittags um 3 Uhr statt­­findenden Sigung beginnen. Engeswenigkeiten. (Ihre Majestät in Wiesbaden) Man meldet aus Wiesbaden, 25. d.: Die Massagetur, der sich die Kaiserin- Königin Elisabeth unterzieht, meist gute Erfolge auf. Die hohe Frau und Erzherzogin Valerie fuhren gestern Mittags nach Frankfurt, speisten dort auf dem Hauptbahnhofe und begaben si hierauf zw. Fuß in die Stadt. Abends erfolgte die Rütteler hielter und Grsherzogin Valerie mahnte dann der „Hamlet“-Aufführung im Tönigl. Theater bei. (Minister- B Präsident Graf Julius Szapáry) empfing heute eine zahlreiche Deputation des I & B­­lun-Szolnofer Komitat, melche, da der Ober­­gespan des Komitats durch Krankheit verhindert war, vom Bizegespan Alexander Hajd­u geführt wurde. Dieser überreichte dem Minister­­­­ Z­ ­ a veszezggisz tegez . - in welcher dieses den Kabinetschef in seiner neuen Stellung begrüßt und ihn seines Vertrauens und seiner Unterfrügung versichert. — : Der Minister- Präsident dankte für das ihm entgegengebrachte Ber­­g trauen und ‚Konversirte längere­ Zeit mit den einzelnen Mitgliedern der ‚ Depu­tation, welche er für heute zum­ Diner geladen hat. eo Bom­menen Neidstanzyler): Herr Dr C&n­­«Brini­ wohnte während seines Stettiner Aufenthaltes in­­ demselben Hause mit einem jungen Versicherungs-Beamten,, mit dem er bei der Begegnung „auf der­ Treppe allerlei seine­ Artigkeiten austauschte, 3: B das Angebot eines Zü­ndholzes zum­ Beleuchten der Treppe 2c. Auf­ dem Wege nach Hause gemahrte der Beamte eines Abends hinter ‘fi in‘ einiger Entfernung seinen Hansgenosfen. Der Weg führte bei einem, auf Boften stehenden Soldaten vorbei, der es sich in einem ‚falschen‘ Gefühle der­­ Sicherheit allzu bequem gemacht hatte. Der Beamte ruft dem Manne­ zu: „Aufgepaßt, Caprivi kom­mt, und der Boten hat noch Zeit genug, das Gewehr zu ergreifen und ‚ft im Positur zu stellen. Caprivi geht militärisch grüßend an ihm­ vorüber und trifft im Hausflur auf den jungen Mann. Bis dahin hatte er diesem niemals die Hand gereicht, jegt aber that er es mit geästigem­­ Druck und sagte ernst: „Ich dankte Ihnen im Namen des Postens” Die Kleine Geschichte­­ ist bezeichnend , für den Neid­kfanzler. Sie spricht von M­ohlmollen in Güte in der Brust auch. eines strengen Militärs. "(vom Fürsten BisSmard) Das „Berliner Tage­­blatt“ theilt interessante, Einzelheiten mit zu der vom Fürsten Bis­­marc veranlagten Abschoßung seiner Orden, Sumelen und Chren­­geldiente durch‘ einen hiesigen Sumelier. Der Fürst habe sie damit ‚begründet, daß er in Friedrichgrunde seinen absolut feuer- und diebs­­sicheren Raum habe ‚und nicht von einer beliebigen Bande aus­­‘ geplündert sein solle. Da Fürst Bismarc fast ale Orden als besondere Auszeichnung in Brillanten erhielt, so sind dieselben meit mehr als 100.000 Mark mertd; dazu kommen die zahlreichen Ehren­­becher, Schilde­tc., melde ihm bei den verschiedensten­ Anlässen ge­­widmet worden sind. Alle­ diese Pretiesen oll Fürst Bismarc auf den Rath des Alumelierd in der Reichsbank deponiren. Er sol, auf die Kette des Schwarzen Adlerordens zeigend, geäußert haben, er werde diesen nicht mehr anlegen. „In Berlin,“ sagte er auch, „werden Sie mich nicht mehr sehen. Wenn ig überhaupt einmal genöthigt sein sollte, mich offiziell sehen zu hassen, so werde ich den Frad tragen und darauf den Johanniter-Orden oies das Eiserne Kreuz. In die Uniform,“ fügte er feherzend hinzu, „mer­de ich wohl nicht, mehr hineinfrauchen.” " (Der Landes Honved-Unterflüßungspverein) ur heute vormitags im Abgeordnetenhause, unter dem­­ Präsidium erh Harlanyis seine, Generalversammlung.. Anwesend waren: Gmeric dvánta, Baron Friedrich Bodmaniczíy, Ladislaus Tipa, Ludwig Jelesfalujin, Gabriel Bárada,­­ Alexander Körösy, Fa Szomjas, Ladislaus Borlányi, Stefan Nedeczky, Karl Ullmann, Kerst Aapır a. A. Präsident widmete dem­ Grafen Julius An» dräufig in tief empfundenen Morten einen Nachruf und theilte mit, daß "von Geite des Honvédvereins an die Witwe des roßen Grafen eine Beileidesadresse gerichtet worden. Dem s­chmerze der­­ Versammlung über das Hinscheiden des­­ Grafen Andrasig wurde protofollarisch Ausdruck gegeben. Hierauf gelangte der Rechenschaftsbericht zur Verlesung.­ Derselbe wurde zur Kenntnis­­ genommen und dem Kassier Karl Ullmann das Absolutorium ertheilt. — Da Weiland Graf, Julius Andrasfy Präsident des Vereines eriefen, ist diese Stelle vafat. Die Wahl eines neuen Präsidenten wurde auf die Tagesordnung der nächsten­ Generalversam­lung an die Gleichzeitig gab­ die Versanmlung, gemäß­ dem Antrage­merich oanka’s, dem Wunsche, und der Hoffnung Koloman TiBa zum Präsidenten des Honved-Unterfrügungsvereins gemählt werde. — Der vorliegende, beretts verhandelte Entwurf der modifizierten Statuten wurde von der Versammlung ohne Menderung acceptirt. . Der Entwurf­ wird nun dem Ministerium unterbreitet. ". Gerüdt. bewahrheitete sich glück­cherweise nicht und verdanzt feine Ent- (.Fe­ue««r.«)Heute Nachmittags verbreitete·«sich ins der Stadt das «nyxt,.daß«dierner bürgerliche.Sch­ießflättem Flammenfrohe Das stehung dem Umstandekdeiß i in der Großen Rowittsgasse,in welcher sich die Schießstätte befindet,auf freiem­ Felde eine Strohtriste in Brand gerathe1t war.Das Feuer wurde jedoch bald gelöscht. Agnoszist.­Der junnge Mann,welcher sich gestern in der Nähe der,,Schönen Schäferin"mittelst eines Revolverschlosses entleibt hat,wurde heute als derssjährige Peitschenmacher Wilhelm Blaschke(in der Stationsdisse Nr.46 bei dem Silberarbeiter J­osef Viktor wohnhaft)agnostiik (Uebek die Tschebrikowa)sendet der Pariser Korrespondent der,,Times«feinem Blatte Mittheilungen,welche im Großen und Ganzen die bereits von uns veröffentlichten­ biographischen Details bestätigen und als neuen Beitrag hinzufügen, daß die Dante nicht blos Verfasserin des vielgenannten Briefes, sondern auch eines Pamphlets ist, das sie gegen die russische Verwaltung richtet. Durch die zur Kenntniß des Czars gelangten Berichte der Blätter wurde für die Tichebritoma der große Vortheil erzielt, daß sie noch nicht nach Sibirien gescheicht wurde und daß der Czar jede weitere Verfolgung einzustellen befahl. Aus Wien meldet man der „Times“ über die Angelegenheit: „Es scheint, daß das Pamphlet von unbekannter Hand ins Arbeitszimmer des Czars geschmuggelt wurde, mo dieser es auf dem Schreibtische fand. Der­­ Minister des H3nnern Dournomo machte dem Ezar den­­ Vorschlag, er möge die Tichebrifoma aus „Europäisch-Rußland“ verbannen, was gleichbedeutend mit der Eich­­­tung nach Sibirien ist, doch der Graf befahl, sie in Freiheit zu raffen.“ Theater für heute, Mittwoch, 26. März: Natio­­naltheater: „Mult &s juve“.. — Königliches Opern­haus: „A Walkür". — Festungstheater. Geschlosfen. — Volkstheater: „A suhancz*. ungarisches Prämienlos, aber für das Bottom estomptirt. , Die Nummer dieses Loses ist aber auch eine andere,­­ als das seinerzeit von dasselbe wörtlich den Saal rufen und Rüspöly verlaufte. — Bräs.: Sehen Sie, Tüspöly, ‚Sie ‚haben einen Treffer u. Hubert Jahre hindurch estomptirt. — Püugpöfn: mit 500 den ich gemacht abe. B räf.:: Wie kann denn da das Lottoamt figuriren ? Rüspötly: Das Bankhaus hat untichtig Buch Wie ic mich erinnere, der Gad­e verständige während der Untersuchung andere Aussagen gemacht. — Das Untersuchungsprotokoll wird. hierauf — Friedmann: Yon nochmaligen Prüfung, ob.in den Büchern fl, verlesen und. Tonitatirt, daß den­­ hier­­ vorliegenden Büchern kommt häufig „Kauf“ und „Verkauf“ unter den Buchstaben inN N“ Dor. — präsident läßt den in: papiere der Telfefi seinerzeit verkauft habe? :— bes im geführt, — Wer­­hat Sachverständigen Bankhanse Hogel gemetenen Zeugen Grünfeld in betraut ihn im­ Vereine mit Kratochvill mit der der angegebenen Zeit überhaupt ein Treffer von 5000 ff.­ auf ein 1864er . . oses komptirt worden sei. — Präsident fragt Bonspörry, wer die Kaution i Püispdfy: Das war Malle. — Präsident fragt­e den­ anmejenden Zeugen Malle, ob dies richtig sei? — M­alle: Nein! . Sc: habe die Papiere nicht verkauft, sondern, wie ich mich jeßt erinnere, der Beamte Brumfel. — Püspötn: Das ist möglich. — Bräf.: Brunfel ist either ge­storben. — Kratohvill und Grienfeld erklären, wie sie mittlerweile aus den Effertenbüchern konstatirt haben, ‚daß in den Jahren 1876 und 1877 in dem Bankhause ein Treffer von 5000 fl. auf ein 1864er 208 überhaupt nicht efsomptirt worden sei, um aber noch sicherer zu gehen, ‘werden sie nunmehr auc­h die Kaffebücher untersuchen. PX: « . . VertheiePiger Eötvöser sucht,nm die Vorladung des hiesigen Kaufmanns Johann Löwy und des«Hiesigen­ Ein­wohners­ Gasser, welche bezetxgen«werden,daß Farkas mit ihnen über Getwidegeschäfte gesprochen und im März vorigen Jahres bei einer solchen Gelegenheit ihnen auch Nummern mitgetheilt habe, auf die sie fegen mögen. Dem Lömwy wurde aber der Einfaß von 3 ff. zurücgegeben, weil die betreffenden Nummern bereits überreßt gemesen. — Staatsanwalt Gedeon: Nachdem es die Aufgabe der Staatsanwaltschaft ist. Die Vertbeidigung in ihrer Thätigkeit zu unterfragen, habe ich gegen die Vorladung dieser Zeugen nichts einzumenden. Vertheidiger Farkas ersucht den Präsidenten, an arlas nochmals, Staaen in Betreff jener beiden Herren zu richten, die bei dem großen Terno in Wien feine Kompagnons waren ; vielleicht Tönme der Ungefragte dieselben doch irgendwie: näher­ bezeichnen. — Präsident . Die Untersuchung hat sich behufs . Grab­ung : d­ieser Herren viel bemüht, aber wir haben ja auch von Fartas selbst hier gehört, Daß er von denselben nichts Näheres oder Bestimmtes zweik. Uebrigens richtet Präsident dennoch eine hierauf bezügliche "Frage an Yarfas, — Farkas: IH Tenne, ihre Namen, ic, weiß auch mo sie mahnen. Doc weil: ich .fab, wie leicht man sich Unannehmlichkeiten zusteht, nannte ich sie nicht und bin auch jett nicht geneigt, sie zu nennen. (Große Heiterkeit.) — P­rof.: Aber eben Sie, Yarkas, wenn der Mensch vor Gericht steht und es sich­ür ihn darum handelt, ob er schuldig ist oder nicht, dann wird man ihm schwerlich Glauben betreffen, wenn er von Leuten spricht, die er nicht nennen will und sich auf Thatsachen bezieht, ‚die­ er nicht be­­messen kann. Also nennen Sie diese Leute. in Ihrem eigenen Interesse.. — Sarlası: 39 bin nicht geneigt hinzu, halte dies auch nicht für unwesentlich. — Volant Mayer erinnert arkas daran, er habe früher bestimmt erklärt, "daß er jene Herren nicht näher eine. — Sarlası­­a, aber später, habe ich die Sache überdacht und ge­­laden, ‚daß mich diesbezüglich die Lottovorschriften doch nicht ganz deden. Dennoch meine ich aber diese Herren nicht, " ich ei­nen Teine Unannehmlichkeiten zuziehen. Es folgt nmr das Verhör des­ Zeugen in der..Sparkassen­, Angelegenheit. - - ’ usdruch, daß | 450 fl. Sa, das theidiger auf: ein it der Treffer 3 tteomann: übereinstimme, mit den jesigen Aussagen " angestellt­­ Gerichtshalle, Die Temesuhrer Latte-Affaire, Deriginal-Telegrammdes „Befter 2[oyd.”) Achter Verbandlungstag.) Temesvär, 26. März. . Die Verhandlung wurde heute wieder mit dem Verhöre ver­­schiedener Zeugen, die zum Theile nachträglich vorgeladen wurden, fortgesetz. Nachdem Präsident Maly die Fortlegung der Verhandlung um 9 Uhr eröffnete, meldet Vertheidiger Hellmer eine Nullitäts- B­eschwerde an, weil der Staatsanwalt es ihm nicht gestattet habe, wie Hellner es gemünscht hatte, mit dem­­Angek­agten Pinspety vorgestern unter vier Augen zu sprechen. — Staatsanwalt Gedeon bemerkt, diese Nullitäts-Beschwerde sei nicht am Plage, denn in solchen Fällen habe der Vertheidiger bei der Ober-Etaatsanwalt­­schaft Klage zu führen. ..« «« Präsident verliert die Aufschrift des Münchener, Bol­zet- P­räsidenten v. Müller, in welcher amtlich Fonstatirt wird, dah­­er vom 16. Juli 1889 an vierzehn Tage hindurch bei seinem ohne Baul in München verweilt und unter dieser Zeit auch mit den Malern Buchbinder und Eisenhut verkehrt habe. Nach Vorführung der Angeklagten wird der Hermannstädter Lotto-Amtskontrolor Franz Nebaner verhört. Derselbe war Dom Sabre 1873 bis Ende März 1887 Lottobeamter in ZTemeöpär und hat jenen Geminiauszug mitunter fertigt, welcher den infriminirten Fernogewinn von 24.000 fl. amtlich konstatirt. Der Zeuge, ein nerventranker, fgmacjer Mann, weiß blos zu erklären, daß er Die Saslifte seinerzeit wie üblich durchgeschaut habe und daß, ihm Dabei nichts aufgefallen sei. Jedenfalls habe damals die Lifte nicht Derartige zweierlei Tinten aufgewiesen, als fest aus der ihm vorgezeigten Bitte tar zu ersehen ist. Er weiß sich nicht einmal genau zu erinnern, ob er auf den Umschlag der Lifte mit Rothstift die Lite-Couponzahl auf­­geschrieben habe oder ein Anderer. Gr. glaube, daß die Liste auch­ nachträglich hätte umgetauscht werden künnen. — Dem Zeugen werden, da ihn als Eranfen Mann auch seine Frau begleiten mußte, 70 fl. als Reifespesen und Diäten angeriefen. .— Es folgt hierauf das sich int­eressant gestaltende Verhö de es hauptstädtischen Sachverständigen,RechnuungskontrolersKratoch vill. Derselbe erklärt,daß er die Bücher«jenes«Fraufes,bei welchemans geblich Püspöky seine Lose gekai­ft und die Tresser eskompiert habe, enau geprüft hat und mit Bezug auf die ihm vorgelegten Fragen Önne er, namentlich da die Bücher des Bankhauses mit der größten Künstlichkeit geführt wurden, auf's entschiedenste erklären, daß unter dem Namen ‘Büspöfy ein 1864er. 908 überhaupt nie verkauft wurde. Am 15. Juli 1877 wurde ein ungarisches Prämienlos an Pirspöfy verkauft, dessen zweite Hälfte aber Püspöly wo am selben Tage Nachmittags zurückverfanste. — Bräs.: Sst auch fein efsomptirter Treffer unter dem Namen Piüspöly: eingetragen ? — Kratodnill: ! Unter seinem Namen nit; hingegen ist am 4. Juli ein Treffer von «Plenarn­yyng.Die«königliche Tafel hielt heute unter dem Borfide Karl Bajtans eine Plenarfitung, in welcher 045 Ab­­schiedsjegreiben des Senats-präsidenten Georg Noth zur Verlesung gelangte. Räth, der, von Gr. Majestät mit Dem Kleinkreuz des St. Stefans-Ordens ausgezeichnet wurde und in den Ruhestand tritt, war durch Krankheit verhindert, persönlich im Kreise seiner Kollegen zu erscheinen. Er nahm daher von diesen­­ in einem Briefe mit den anh­alten Worten Abschied. Präsident Bajtan hob die vielfachen erdienste des­ Scheidenden hervor und erklärte, daß diesen ‚die Sym­­pathien und die Achtung der­ Richter der königlichen Tafel bei seinem Scheiden begleiten.­­" "­­ « ‚Die Affaire Kofan gelangte heute im I. Strafsenate der Königlichen Tafel unter dem Präsidium Josef Säartanys (Referent Wolfgang Szell, Beisizer, die Tafelrichter Hieronymi, Batos und Balogh) zur Verhandlung. Bekanntlich wurde der ehemalige Kanzleidirektor im Handelsministerium, Johann Koları, vom Budapester Königlichen Gerichtshofe wegen Verbrechens der Amts­­veruntreuung im Sinne des §. 462 Gt.-G. zu 44. Nahren Zuchthaus und zu 8 Jahren Amtsverlust verurtheilt, wogegen der Staatsanwalt die Appellation, der Vertheidiger aber die Appellation und die Nich­­tigkeitsbeichtwerde anmeldete. In Lichtvoller und übersichtlicher Darstel­­lung trug Referent Sz­EL­ den Sachverhalt vor. Zur Berlefung ge­­langte das Urtheil der I. Instanz sammt den Motiven desselben, ferner die Appellationen des Staatsanwalts, des Vertheidigers und des Cau­­sarum regalium-Directorats, welch legteres mit seinen Ansprüchen,auf Zu­­urtheilung, der 6 °­,igen Zinsen abgewiesen wurde. Zu bemerken it, daß die Vertheidigung auch gegen den Bescheid­ des Gerichtshofes, monat, das weitere Verfahren gegen Dr. Matlefovit? "wegen gänzlichen Mangels eines strafbaren Thatbestandes eingestellt und die abermalige Schlußverhandlung gegen Bohann Kolan angeordnet wurde. Die­ Appellation und Nichtigfeits-Beschmerde . angemeldet, und, als­ die­ Appellation vom Gerichtshofe zurückgewiesen, gegen den Diesfälligen abmesslichen Bescheid abermals die Nichtigfeits-Beschwerde angemeldet hat. Nach Schluß des Neferats verkündigt der Präsident, daß die en des Nrtheild morgen um 9 Uhr Vormittags erfolgen werde. ı » · Telegramme des „Beer Lloyd“. Wien, 26. März. Se. Majestät empfing gestern den Prinzen Ben in besonderer Audienz. Wien, 26. März (Orig. -Telegr.) Die von mehreren Blättern kolportirten Nachrichten über die bevor­­stehende Verlobung der Kronprinzessin-Witwe S­te­fanie mit dem Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este werden in maßgebenden Kreisen als lächerliche Erfindung gekennzeichnet. Wien, 26. März. (Drig-Telegr.) Die durch ein obitures Tiroler Blatt verbreitete Nachricht über eine angeblich geplante Verlobung des Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este mit der Kronprinzessin- Witwe Stefanie wird in unterrichteten Reisen als gänzlich unbegründet bezeichnet und ist wahr­­scheinlich nur die Wiedergabe eines gewöhnlichen Strausches, dessen Reproduktion mit Rücksicht auf die Stellung der dabei in Betracht kommenden Bersönlichkeiten besser vermieden wu­rde. ’­­Abgeordnetenl­aus·Minister­. Wien,26.März. Präsident»Taaffe,die Interpellation Snttner’s beantwortend, konstatirt,die Thikrsendhe sei nur in Böhmen,Mähren tc, Schlesien und Niederösterreich,sowie i­n Galizien vorhanden,wäh­rend die übrigen Provinzen schon seit­ längerer Zeit seuchenfrei si­nd.Auch die in den fü­nf genannten Provinzort herrschende Seuche sei nicht bes­­orgnißerregend,da die Lungenseuche seit«Beginn 1890f1«ch.nicht weiter ausbreite und größere Seuchenherde nicht vorhanden und­. Die Regierung sehe sich nicht veranlaßt, außergewöhnliche Maßregeln zu ergreifen. Bezüglich der von dem eh vorgeschlagenen Mittel gegen die Einschleppung der Viehseuche erklärt Taaffe, gegen Rußland und Rumänien besteht ohnehin die Grenzsperre ; gegen die Schweiz und Italien ist die Sperre wegen der mit diesen Staaten bestehenden Thierfeuchen-Konventionen unmöglich; gegen Deutsc­hland könnte die Sperre nur dann verfügt werden, wenn auf den bestehenden Wiederport aus Oesterreich gänzlich, verzichtet werden wollte, was den Intentionen der Neid­vertretung und der Regierung nicht entspricht. Taaffe spricht sich für die Einführung der obligatorischen Keulung aus. Die Regierung wird die Gründung eines Thierseuchenfonds unterfrügen. « Wien,26.März.Admiral Sterneck hat sich heute­ Früh nach Pöchlarn i ud Linzz­er Besichtigung der dortigen Reepschlägerei,respektive Schiffbauwerfte,auf welchers schon in früheren Jahren fü­r die k.u.k.Kriegsmarine Bauten ausgeführt wurden,begeben­ und wird sodann nach Pilsen reisen,um sich von dem Fortschritteder für die Marine daselbst in Erzeugung befindlicher Lafetten ixt und Schnellfeuer Kanonen persönlich 311 überzeugen j

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