Pester Lloyd - Abendblatt, April 1890 (Jahrgang 37, nr. 77-99)

1890-04-08 / nr. 80

. (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr., in der Provinz A fr. in allen Vierschleiflokalen.) Dienstag, 8. April. TR , NT ORDER, 8. Spell, Am 31.­März traf­ hier aus Recsfemiet die erste, ziem- ti­g afonisc­h gehaltene Nachricht­ über die Affaire Esäfy-Behr ein. Die Sache Hang geradezu .unglaub- Go, wel” sich ein At jo ‘beispielloser und durch nichts­ motivirter Brutalität einem mehlerzogenen Menschen über­­haupt nicht zumuthen. lieh, am ’m wenigsten dem Mitgliede einer aristokratischen Familie, welche von jeher, zu den ge­­bildetsten und liebenswürdigsten, des Landes gezählt wurde. Wir unterliegen es daher auch, irgend­welche Bemerkungen an­ den Vorfall­­ zu kmüpfen, weil wir . mit Bestimmtheit darauf rechneten, daß die vielleicht­ einseitige und von P­artei­­lichkeit nicht­ ganz freie Darstellung unverzüglich ihre amt­­liche­ Berichtigung erfahren werde. Diese Erwartung ging nicht in Erfüllung ; statt­dessen kam jedoch eine von vier Zeugen forroborirte Erklärung des Herrin Behr, welche nicht nur die Richtigkeit der ersten Angaben betätigte, sondern denselben auch noch eine ganze Menge geradezu empörender Details heifigte. Arch Mes veranlaßte uns ne nigt, unser Schweigen zu brechen, da. wir — ‚ohne ‚der. Wahrheitsliebe.. des . Herrn Behr und seiner Zeugen irgendwie nahetreten zu wollen — denn. doch. annehmen. mußten,:das der unmittelbar Betroffene und. dessen nachte Freunde in eigener Sache vielleicht Do­­nit ganz unbefangen sind und, wenn auch Alles, was sie jagen, wahr‘ist, möglicherweise doch Auch wieder Eines oder, das Andere, verschwiegen haben, was den Vorfall in einem milderen Lichte erscheinen lassen könnte. Wir sahen uns damals,noch, umso weniger . veranlaßt,­ unsere zumartende Stellung aufzugeben, als gleichzeitig gemeldet wurde, Se. Erzellenz der. Korpskommandant Graf Belacse­­vich habe befohlen, dak ihm binnen vierundz­wanzig Stunden. Bericht. erstattet . werde. .. der Thäter Graf Csáfy aber sei bereits nach der Hauptstadt­­ gebracht worden. Die festere­ Nachricht scheint allerdings, nac­ ‚den aus Kecstemet vorliegenden Meldungen nicht richtig zu sein.­­ Allen daß Straf Pejacsevich­ schleunigste Berichterstattung verlangte, steht an der Zweifel, und das berechtigte wohl zu der­ Annahme, daß, da es ich ja hier um seinen besonders komplizirten Fall handelt, Se­ Erzellenz binnen wenigen Stunden die Wahr­­heit ernsten und dieselbe zur Beruhigung der aufgeregten öffentlichen Meinung, undh sofort bekanntgeben werde. Mittlerweile sind acht Tage verfloffen und­­ noch immer herrscht tiefes Schweigen: von Seiten der maßgebenden militärischen Stellen. In Offizierskreisen sagt man uns, das Opfer des vielbesprochenen Attentats sei ein “überaus „arro­­ganter junger Herr”. Das mag wahr sein oder auch nicht; wir fennen, den Betreffenden nicht und vermögen daher diese Behauptung weder zu bekräftigen noch zu bestreiten. Allein selbst wenn­ es damit seine Richtigkeit hätte, müssen mir denn da daran erinnern, daß „Arroganz“ zwar seine liebens­­unwürdige Eigenschaft sein mag, aber nach seinem bestehenden G­ejege ein‘ Verbrechen ist, mic das am allerwenigsten der nächstbeste Soldat berufen sein könnte, in dieser Beziehung das Richteramt zur üben und sich sofort auch zum Eremitor des Urtheils aufzumerfen.­ Er hätte dazu selbt dann nicht das Recht, wenn sich diese Arroganz­­ ihm­­ gegenüber , in irgend einem­ Afte der Unhöflichkeit geäußert: hätte, mas menigstens , mac) den, bisher vorliegenden Berichten entschieden, nicht der Fall war. Ferner willen ‚wir, daß in einem zivilisirten­­ Staate ‚die persönliche ‚Sicherheit­ des­ Bürgers, nicht dem > Belieben eines ü­bermilchigen Offigiers oder­ Kadeten preis­­‚gegeben sein­ darf "und dag Derjenige, der­ sich eines Attentat in­ dieser Richtung schuldig macht, einer umso härteren Strafe unterzogen werden muß, als ihm der Rod, den er trägt, die Achtung vor dem Gehege nur in noch erz­höftem Maße zur Pflicht macht und die Waffe, welche er führt, ihm vom Staate zu ganz anderen Zmweden in die Hand­ gegeben ward, als zur Brutalisirung wehrloser ‚Bürger, it min Graf Csáfy des Attentats, welches man ihm zur Last legt, wirklic,­­huldig, und mein ja, welche Strafe ist ihm d­afür zwerfanmnt worden? Das it die Trage, die auch heute noch auf ‚Aller Lippen. Ihmwebt und deren offizieller Be­antwortung mi­t nohh immer vergebens entgegenhbarren Glaubt man betreffenden Kreisen, die Sache einfach todtschweigen zu kannen, so gibt man sie einem großen Jerthum hin. Wenn bis zu dem am nächsten Dienstag erfolgenden Wieder­­­ zusammentritte­ des Reichstages nicht irgend­eine ‚beruhi­­gende Erklärung erscheint,­­ so wird die Angelegenheit sofort, und zwar, wie wir hören, aus den Heiden der Regierungspartei zum Gegenstande­ einer­ Xn ‚terpellation gemacht werden, und was dann weiter ‚folgen wird, " das kann man sich beiläufig­­ denken. "Hat­­ jemand den Muth, die Verantwortung hier sie zu über­nehmen? Wünscht man: etwa wieder eine sogenannte „Mil ‚für:Debatte“,­ weil: wir, ja schon lange seine solche­­ gehabt ‘und weil die bisherigen ant so: günstig auf die Stimmmung ‚um Sande gewirkt haben? ... Allen wie immer man in militäris­chen Kreisen an über ‚die Sache denken­ möge, vom Grafen Julius Szapáry erwarten wir, daß er­ sofort nach seiner Rundkehr - diesem­­ Gegenstande seine : Bolle Aufmerksamkeit zuwenden und mit dem‘ ganzen­ Be­­­richte seiner Autorität darauf­­ dringen " werde, daß Die Sache seis er Ya­ap Abschluß finde und dieser auch Öffentlich sanntgegeben werde. Wir milsen allerdings, daß die­­ Geheimnißfrämterei Teider noch immer einen unwesentlichen Bes­­andtheil unserer Militär-Strafprogeltordnung bildet und das mag, wenn es für den Augenblick nun einmal nicht zu­­ ändern ist, immerhin Hingehen, wo es sich um rein interne Vorgänge handelt, welche auf die militärischen Kreise beschränkt bleiben ; allein sobald die Eostbarften Güter des nicht dem Wehrstande “angehörigen: Staatsbürgers, Hierdings nicht­­ defiert Freiheit und Sicherheit in Frage kommen, hört die­­ Angelegenheit... auf, eine rein „militärische”.­­zu­­ sein und so darf fgle .„.auscchließlich vom Standpunkte des Militärs oder aus beurtheilt und be­handelt werden. Wir erwarten, vom ungarischen „Minister-Präsidenten, zu dessen Energie -und­ Fertigkeit mir 093 vollste Vertrauen haben, daß er auch in dieser Richtung a seine Schuldigkeit thum werde, und zuwar­ nicht nur, weil ihm Dies seine Pflicht gebietet, sondern weil es auch in seinem Interesse liegt, welchem ein sehr ferechter Dienst damit­ eriiefen würde, in wenn das neue Kabinet in Die Nothwendigkeit verlegt wäre, sic. fon am Beginne seiner Thätigkeit sofort­­ mit der­­parlamentarischen Behandlung einer­ so odiosen Affaire befassen zu müssen. Wie „Nenget“ mittheilt, hat Minister Barofs die etwa, in den. mehr, >Tisza­nélküle — angeblich auf Grund der Kombinationen eines Mit­­gliedes des Magnatenhauses — in eine neuzubildende Nationalpartei ; Yung schlecht und recht hergestammelt. So war Oberst Smeral, streng, einzutreten gemillt „wären. · Indem ich Tonislative,­ daß­ ic, er für einen großen’ Gewinn für Ungarn halten miürde, wenn die Unabhängigkeits-Partei "Die prinzipielle Negation der gegenwärtigen Kern lat Basis fallen ließe und an dessen Statt das Prinip es An­baues der staatlichen S­nstitutionen in mehr nationalem Sinne, innerhalb des Rahmens des GA. XII vom Jahre 1867 auf­ ihre Fahne schreiben würde, bin ich Doch gezwungen, obige Kombination ,meine , Berson betreffend als vague und unzu­­treffend zu erklären. Denn nicht, als ob mir das nationale M­oment als­ Basis einer Parteibildung widerstrebte — im ..­­. jedoch eine solche, ohne vollinhaltliche Garantie des Liberalismus in­ derselben, fanıs mich ‚unter ihre Sänger unmöglic zählen. Dies insbesondere nicht im einem, Moment, wie der gegenwärtige, wo die bestehende liberale Partei meines Erachtens die meisten V­or­­bedingnisse ihres intakten Weiterbestandes befsst und eine Zerklüftung der­ Partei einstweilen nur im Falle des Normaliens rein persönlicher, demnach ungerechtfertigter, also zu verurtheilender, Motive denkbar ist. Meine Aufgabe als Reichstags-A­bgeordneter Tulminist darin, den gekräftigten Fortbestand einer dezidirt Liberalen, den nationalen Aspirationen zugänglichen Regierung, für melde ich auch, die gegen­­wärtige, halte, unterstügen zu künnen, ohne mich an Persönlichkeiten — da solche auf die Entwicklung meines politischen Glaubensbekennt­­nisses nie und nimmer einen Einfluß üben Dürfen — Hammern­ zu müssen. 3 ···­­Zur Hintanhaltung fernerer Mißverständnisse, ersude ich..die geehrte Redaktion um die Verlautbarung dieser meiner Erklärung. Mit patriotischem. Gruß Budapest, am 6. April 1890. Béla v. Görgen, Reichstags-Abgeordneter, ... „‚ensführliche. Verordnung über" die Ausführung, des &.­U. 1.1890 ‘, bezüglich. Ber. öffentlichen. Straßen und Mauthen bereits aus " gearbeitet ; die Verordnung wird Demnach mit den Munizipien zugesen­­det werden. Das Gefect tritt am 15. Mai ins Leben. > De Instruktion betreffend den Landsturme in den L­­ändern­ der ungarischen Krone ist in übersichtlicher Dar­­stellung mit allen Formularien in einen Band zusammengefaßt in ver­ton­­ung. Stantöbruderei eri­ienen. WERNER . »Im Morgenblizttq des,,Pestet-Lko«yd«V«ostn5.d.M.wird mein Name unter Denjenigen angeführt, die [ant Aristovs Arofdire­nt _ Reichstags-Abgeordn­ete Herr. Béla D. Górgep­er .«. fot. uns um die Veröffentlichung folgender Zeilen : szt s Geehrte Redaktion! .._. ...: Einesuenigkeiten, im Akerbauministerium) wurde verliehen­­ dem Ministerial-Konzipisten Zosef R­a 3­9 und dem Grafen Peter Szapäry Titel und Charakter eines Ministerial-Sekretärs,­ den Ministerial- Konzipisten Emerich Harfanggi um Dr. Georg Ralovofy der Titel eines Ministerial-Sekretärs; endlich dem unbesoldeten Konzepts-Adjunkten Leorand Roth Zitell und Charakter eines MMinisterial-Konzipisten. · ···»­­(«Spenden des Königs.)Für die freiwilligen Feuervereine in Nagyfalu­,Jablonicz,Somfalu und Vegkimyjeficsa (Erzhe­­rzogin Klotilde)hat aus Anlaßs der Osterfeiertage der Bieskeer katholischen Kirche ein sehr werthvolles Meßgewand geschenkt. « . (General Georg Klapka)feiert heute seine siebzigsten Geburtstag.Aus diesem Anlasse sprachen zahlreiche Mit­­glieder dessenthals Ausschusses des Landes-Honvadvereins unter Führung Alois Degre’s beim General vor,um demselben ihre Gratulationen darzubringen und ihn ihrer Verehrung und An­­hänglichkeit zu versichern.­Klapka dankte den­ Herren sichtlich gerührt fü­r die freundliche Aufmerksamkeit (Perso­na­lnachrichten.)Der hauptstädtische Arzt Dr.Max Kelemen ist von seiner schweren Erkrankun­g volll­kommen genesen­ und hat seine ärztliche WThngeit in vollem U­mfange wiederaufgenommen.—In Temesvar wu­rde Heeravid Herzl zum zweiten Direktor der dortigen Lloydgesellschaft gewählt. (Todesfall.)In Wien starb am6.d.,im Alter von 78 Jahren,der k.k.priv.Großhändler Herr Wilhelm Ritter- Bo­­schan,Chef der Firma Jose­fVoschatsis Söhne Der Verewigte war­ Präsident des Wiener Großhandlungs-Gremium T Komthur des Franz-Josefs­-Ordens mit dem Stern,Ritter des Ordens­ der Eisernen­ Krone III.Klasse 2c.2c. Dr Karl Ritter in Maurer pr.) Aus Wien kommt uns die Nachricht von dem Hinscheiden eines der­ Tnmpathiige­­sten Vertreter des österrei­chen Richterstandes, des E. E. Hofrathes und Kreisgerichtepräsidenten J. B., Ritters, des­­ Eisernen Kronen-Ordens Dr. Karl Ritter v. Maurer zu, melcher am Ostersonntag, Nach­­mittags, im Alter von 68 Jahren einem schmeren Herzleiden erlegen tt. Dr. v. Maurer genoß in seinem Wirkungskreise und darüber hinaus ungewöhnliche Verehrung und großes Ansehen. Der Vereinigte war der Schwiegervater unseres Wiener Kollegen Hofer Trebitiek, der die einzige Tochter desselben, Bertha v. Maurer, zur Frau befist. , Obers Emanuel Smed­al) Das in Fünf ficchen erfolgte Ableben des Obersten Smetal hat in der Hauptstadt, von derselbe durch viele Jahre als Ergänzungsbezirks-Kommandant unseres Hausregim­ents gewirkt, in weiten Kreisen den schmerzlichsten Einbruch hervorgerufen. Dieser Einbruch erstrebt sich durchaus nicht lediglich auf das Offizierskorps, das in Smeral eines seiner beliebtesten und tüchtigsten Mitglieder­ verloren, sondern auch­ auf die Bürgerkreise,­­ deren Mert­ihabung und Sympathien der Berbichene sich in hohem Maße zu erwerben verstanden hatte. Am aufrichtigsten aber bedauern sein Hinteheiden wohl die vielen Hunderte hier domizilirender Meferoe- Oiffiziere, denen er ein­ loyaler und jovialer Chef geriefen. ALs Bor­­gefegter unerbittlich in seiner Nigorosität, wenn er galt, den An­­forderungen des Dienstes Geltung zu verschaffen, war Smeral im außerdienstlichen­­ Verkehre von einer wahrhaft verpflichtenden Liebens­­uniürdigkeit gegen seine Untergebenen, zumal gegen die Offiziere des Neservestandes. An jener Epoche, wo das Vorurtheil der Berufs­­offiziere gegen die Kameraden von der Reserve noch ziemlich heftig war, hatte Smefal bereits den Werth der Einjährig-Freiwilligen- Institution mitsich­tigem Urtheil erkannt und die­ Reserve-Offiziere auch im dienstlichen Verfehre stets mit auszeichnender Herzlichkeit be­­handelt. In seinen Ansprachen bei Gelegenheit der Hauptrapporte unterließ er es nie, des Pflichteifeld und der militärischen ‚Tüchtigkeit der Reserve-Offiziere in warmen Worten zu gedeuken und es als die höchste Errungenschaft der Armee-Reform zur preifen, daß diese dach Breitung des Frei­willigen-nstituts dem Offizierskorps ein so sympathisches und werthvolles Element zugeführt habe. Daß er auf einen loyalen, herzlichen Verkehr mit den Zivilbehörden das größte Gewicht regte, dafü­r können die Hauptstadt und das Bester Komitat ein beredtes Zeugniß ablegen ; daß er den Soldaten als einen „Bürger in Uniform“ ansah und darnach behandelte, bewies er durch die Art und Weise, wie er seine Humanität und sein Billigkeitsgefühl auch gegenüber der Mannschaft offenbarte. Er faßte die Dienstliche Strenge so auf, daß der Vorgeseste seinen Untergebenen nicht wegen Zappalien zu Hilariven, sondern über Heinliche­ Formfehler schonend hinweg­­ausehen, dafü­r aber vom Wesen der dienstlichen Anforderungen sein Sofa opfern zu lassen habe. Zu diesen vortheilhaften Charakter­­eigenschaften gesellten sie noch die Vorzüge feiner Tiebenswü­­rdiger, gerwinnenden Eigenart, das Talent, ich rash und überall beliebt zu machen, eine gediegene Bildung und ein findiger, aber milder Mit. Seine Persönlicheit als Militär und als Mensch wird wohl am besten gekennzeichnet duch die folgende Begebenheit. An die Thür der Ergänzung überiris-Kanzlei pocht : ein Referve-Offizier in blaufer Parade. Der Kommandant Smefal ruft mit feiner fonoren Stimme: „Herxein!“ Der Neserve Offizier tritt ein, den Grab­ in der Rechten, die Serien frisch aneinanderschlagend ; dann verneint er fi gemüthlich und sprigt: „Ich Habe die Ehre!“ Di­e im bürgerlichen eben­so gebräuchliche Begrüßungsformel bedeutet aber im Militärdienste ein­ schredliches" Berbrechen; denn das­ Reglement „verbietet bei Meldungen jeglichen Gruß; der fi meldende Offizier hat im Zimmer nur leicht den Kopf zu beugen und­ sofort mit der Meldung zu beginnen. Jeder andere Kommandant hätte nun solchen naiven Verstoß zum Mindesten durch eine harte Strafpredigt geahn­­det. Smefal aber mar nur der­ Mann, das zu thun. Er schloß die Thür und redete den Offizier, in seiner pathetischen Art zu sprechen woie folgt an: „Daß Sie mich so herzlich begrüßen, ist jedenfalls Schön­­ von Ihnen, Herr Kamerad. Aber She Gruß mar ein Uebermaß, und zwar ein reglementarisch verbotenes Uebermaß von Höflichkeit. Wenn Sie nachhaufe kommen, lesen Sie sich im Dienstreglement den Ab­­scnitt „Meldungen“ nach: ich rathe Ihnen dies dringlich an, Herr Kamerad. Sagen Sie mir übrigens, welchen Beruf haben Sie im bürgerlichen Leben ?" Der Offizier ermiderte, er sei seines Zeichens P Bostbeamter. „Bostbeamter?“ ‚meinte lächelnd und dabei doch mit einer geriissen Strenge der Kommandant, und er fügte "hinzu: „Sehen Sie, das wundert mich ‚ueirlich,­ die Herren Bost­­beamten zeichnen si doch sonst nicht, doch übertriebene Höflichkeit aus.” Und lachend entließ er den Offizier, nachdem dieser feine Mel­­­­mo­er es sein mußte, nachsichtsvoll, wo er es sein durfte, dabei mitig, brachten,‘ war zugleic; auch der Wfarifig des gemüth [ich und gemüth vo o [] zugleich. In weiten reifen mird man dem mnderen Kommandanten ein ehrenvolles, sympathisches An­­denken bewahren. er ,Shkhlindt des Kilgematkigin. Aus Mistolcz theilt unn unter Korrespondent folgende bibische Anekdote mit: Der­ Herrschaftsfis einer adeligen Familie, deren Namensträger er in der modernen Geschichte unseres Vaterlandes zu bitterndené Rufe Sprengels. BZwischen dem geistig und ethisch hoch und mächtig über das Niveau der Alltäglichkeit herausragenden Gutsherrn und dem schlichten, aber charakterfesten und wahrhaft s­chriftlich deutenden Seel­­sorger der kleinen Gemeinde entspann si allmälig ein vertrautes, auf selbstlose Zuneigung und Harmonie der Anschauungen beruhendes Freundschaftsverhältnis. Und mie die Väter, so schloffen sich auch die Kinder eng aneinander. Der Sohn des evangelischen Geistlichen und die Söhne des mittlerweile zu großen Anfehden und großer Stellung gelangten Gutsheren trieben ihre Spiele gemeinsam und genossten auch gemeinsamen Unterricht. Ueber gewaltige Machtfülle gebietend, märe es dem edel deutenden Gutsherrn Bedürfnis gemesen, die selbstlose Anhänglichkeit und tiefe Verehrung seines geistlichen Freundes auch durch irgend ein besonderes Zeichen des Dankes zu sohnen. Die Bedürfnißlosigkeit und Bescheidenheit des Pfarrers die jedoch jede­­ ähnliche Absicht von vornherein unerfüllbar erk­ennen. Indeß, der Geistliche Hatte einen aufgewedten Sohn und da meinte der Patron eines Tages, „wenn Dein Sohn sich brav und tüchtig zeigen wird, will ich sein Fortkommen fördern, und wenn er­ die Universität mit gutem Erfolge absolvirt hat, so soll er sich nur bei mir rieden; unverdient, werde ich ihn aber nie in Stellung bringen.“ Peter N ..., dies der Name des Pfarrerssohnes, ging an die Universität , um jedoch, wie's nun schon einmal ist, nicht nur zu studiren, sondern aug um recht ausgiebig aus dem Freudenbecher deräugend zu schlürfen. Und anstatt der drei Jahre wurden es fünf, ehe unser Beter das Diplom in der Tasche hatte. Bek­ommenen Herzens meldete ih. nun Mieter eines Tages beim Hochmögen den Gutsheren , doch dieser­ fuhr ihn scharf und streng an: „Seit 3­0er Jahren erwarte ich­ Dich bereits; Du hast uns Kummer gemacht, daß Du Deine Pflichten vergaßest; er lerne erst pflichtbemußt und ernst denken, dann will ich sehen, was sich thun läßt. Gehe als Konzipient zum Gericht, erwirb Dir gute Ze­ignisse und nach einem Jahre komme wieder zu mir.“ Peter fehrte in sich und beherzigte die Lehre. Nach einem Jahre befand er sich wieder im Zimmer des Gemaltigen, der mit mehlgefällige­n Lächeln die vortrefflichen Zeugnisse des Sohnes seines ihm so theuern Freundes las. „Ich bin mit Dir zufrieden und ich sehe, Daß Du Dich doch der Förderung merth zu zeigen, beginnst ; ich [ebe es aber au­ — und ichh und Dein Vater­­ haben hier die gleichen Grundlage — die Fähigk­eit des Selbstauf­s hhwunges nicht zu hemmen; ich mill nun sehen, daß Du bei der nächsten Bafanz — zur Stelle eines Unter­richters gelangst!” Der so jäh aus feinen fühnen Träumen gefallene Schüsling des mächtigen Gutsherrn, der niemand Anderer als der damalige Minister-präsident Kolomann. Tipa war, sah verbußt drein und verließ in tiefem Sinnen über die „merkwürdige Protektionsmittelschaft” verfunten das Palais des Minister-Präsi­­diums. Alsbald wurde PN... in regelmäßigem Wettbewerb mit vielen Anderen wirklich wohlbestallter Unterrichter im Marktfleden M...R.... Dort in intimen Freundeskreisen erzählt der immer frohe und mohlgemuthe Mann­ diese Geschichte von den Konsequenzen der­ „Protestionswirthschaft“ so oft, als man sie eben hören will. Zur Autorschaft der­ Wilddiebe) Die öffentlichen Wiener Blätter folgende Aufchrift: Herr Redakteur! Die unterzeichneten Der­afser des Lustspiels „Bilddiebe” haben dasselbe seinerzeit annonym aufführen lassen, weil sie, wie Beide Serenalisten sind, auf diese Weise einmal versuchen mollten, ihren Kollegen von der Presse die fachliche Beurtheilung des Stückes in jeder Hinsicht zu­ erleichtern. ‚Sie­ haben auch bisher auf Lob und Tadel geschr­iegen. Nem aber wird in einem­ hiesigen Blatte die Beschuldigung gegen sie erhoben, sie hätten einfach ein franzö­­sisches Lustspiel aus dem Jahre 1851, „La joie de la maison” von Anicet Bourgeois und Decourcelle, abgeschrieben. So lange man, wie dies jedem halbwegs glücklichen Stüde zu geschehen pflegt, nun in geringeren Nebensachen Anhlänge und Aehn­­lichkeiten. Darunter namentlich eine Wehnlichkeit mit Sardon’s „Alten Singgesellen“, uns zum Vorwurf, machte, hatten wir Teine Ursache, ansere Anonymität aufzugeben, weil es si­­ca um ganz bekannte Merse handelte und folglich Federmann Die Berechtigung oder Grund­­losigkeit Dieses Tadels zu prüfen in der Lage war. Diesmal jedoch wird uns irgend­­ein verschollenes Auftspiel vorgehalten, das Niemand rennt, und man gründet die beliebte Beschuldigung auf eine Inhalts­­angabe, deren Nichtigkeit und Treue fi) unferer, wie Ledermanns Kontrpte entzieht. Daraufhin­­ können mir nur auf das Bestimmteste versichern und mit unserem Worte bekräftigen, daß uns besagtes Zuit- Spiel von Anicet Bourgeois und Deconreelle ganz unbekannt. it und wir­ es wieder gesehen noch gelesen haben. Die Handlung der „M­ild­­diebe” wurde von uns ganz frei erfunden und das ganze Stück in allen feinen heilen selbstständig ausgeführt.­­ Hochadhtungsvollst Hugo Wittmann, Theodor Herzl (Haupt­standtifolge Magistrats-Sestio­­nen.) Der Megsel in der Leitung mehrerer­­ Magistrats-Sektionen, welchen mir vor Kurzem signalisirt hatten, wurde heute vollzogen. Magistratsrath KR­un übernahm­ die ‚Sektion für: Privatbauten, Magistratsrath Dr. Nagy die­ Sektion für öffentliche Bauten, Magistratsrath Biola die Ned­ssektion und Magistratsrath Martins die Finanz und Wirtscchaftssektion. Ferner übernahm heute auch der neugewählte Obernotar Sulius Nózsavöölgyi die Leitung des Obernotariats und Magistratsnotar Karl Sza­b­ó, einem Wunsche des Ober-Bürgermeisters entsprechend, die Leitung des D­ureaus des Ober-Bürgermeisters. (Der h­auptstädtische Magistrat) verhandelte heute die in der jüngsten Lisung der hauptstädtischen Sanitäts-Siom­­mission gefaßten Beischlüffe. Das Ingenieuramt wurde angemieten, auf Grund der Vorlage des Oberphysitus, Pläne und Kostenanschläge für die Errichtung eines Desinfertions-Insti­­tut­s auszuarbeiten, Ferner wurde die Baukommission beauftragt, sich zu äußern, ob das für den Bau des neuen Rodhus- Spitals in Vorschlag gebrachte Terrain gegenüber dem Central- Babırhofe (der Pferdemarkt) aus allgemeinen Regulieungsrücksichten den Hweden eines­ allgemeinen Spitals entspreche. Bezü­glich der Regelung der Koliflinisten aber wurde beschlossen, die Angelegenheit dem Ministerium des Innern, als in dessen Wir­­kungskreis gehörig, zur weiteren Veranlassung abzutreten. · LDie hauptstädtische Finanzkommission­ b·reiche·ute unter«dem Präsidium des Vize-Bü­rgermeisters Kada eine SItzung.Zunächst fand behufs Verpachtung von 21103 Jocl) Wiesengrund vom Termin des alten«Wettkennplatzes)eine Offert­­verhandlung statt. Exsteher blieb Gmanuel Bruch, welcher 1006 ff. als jährlichen Prachtzins offerirte. — Weiterhin wurde für die haupt­­sächlichen ‘Breite der heutigen Frühjahrs-Gartenausstellung (40 Du­katen) die Redelung nachgewiesen, womit die Sigung zu Ende war. Von der Hauptstädtischen Polizei) Polizeikonzipist Albin Balog­h, dessen Name erst vor eiigen Wochen anläßlich des bekannten Ballifandals in der Hauptstädtischen Medoulle, wo er Im­peftionsbeamter gemesen war, genannt wurde, ist heute — mie wir erfahren — um eine Benfionirung ein­gekommen. Herr Balogh dient seit 20 Jahren bei der Polizei und gehörte zur den markantesten Gestalten des Beamtenkorps der haupt­­städtischen Polizei. (B­iblischer Vortra­g mit Gesang findet am Osterdienstag um 7 Uhr Abends im Festsaale des Schul­­hauses Mondgasse 17 statt. ··«·(R1·kdso—lfs-Kirche.)In Kleinpest­ hat der Pfarrer Ribmyt die Idee angeregt,an Stelle des alten Gotteshauses ein neues unte­r dem­ Namen Rudolfs-Kirche zu erhalten;die Kosten sollen durch Sammlungen aufgebracht werden. — « (Grosßer Brand in Neupest.)Heute Nach­­­mittags um 11J2 Uhr brach in der Neupester Hauptstraße­ Nr­.8——in­ dem Hause befindet sich die große Glaswaaren-Niederlage des Ludwig Diamantstein—ein Dachfeuer aus,welches so rapid um sich griff,daß in kurzer Zeit der ganze Dachstuhl in Flammett stand und das Feuer sich bald auch auf die beiden Nachbarhäuser verbreitete. Die Feuerwehr der Neupester Schiffsmerfte und mehrere Fabrik­- Feuerwehren b­aten ihr Möglichstes, um den Brand­ zu lofalifixen. Doch gelang es erst nach zweistündiger Arbeit, jede weitere Gefahr­­ beseitigen. Von der hauptstädtischen Feuerwehr war ein starrer Leich­­train der VII. Bezirksfeuerwache unter Führung des Abtheilungs- Kommandanten Konstantin Bremer am Brandplage z erschienen Der Schaden ist ein ziemlich beträchtlicher. »K Ein Kaufmann welcher sich von seiner Kochr­pfänden läßt.)Die Werthheimer · i Frank einem­ Kaufmann hiesigen·Spezerers Großhändler sind duch einen Zufall vor einem größeren peluniären Schaden bewahrt worden. Sie hatten einem ihrer Kommittenten, in der Theresienstadt, eine Bartie Zuder und Kaffee auf Kredit geliefert. Am nächsten Tage bekam die Firma Kenntniß davon, daß der­ bervubte Kleinhändler, die Waare sofort nach Empfang unter dem Ginfaufapfeife verkauft habe. Weitere Nachforschungen ergaben, daß der Kaufmann sich schon vor fünf Tagen von seiner Köchin habe pfänden lassen. Auf die bei ver Bolizei erstattete Anzeige wurde der Kaufmann zur Ober-Stadt­­hauptmannschaft vorgeladen. Er leugnete, einen Betrug, beabsichtigt zur haben und erbat sich zur Bezahlung seiner Schuld eine kurze rüst, welche ihm auch gewährt wurde. Zur größeren Sicherheit wurde er jedoch, um eine eventuelle­ Flucht zu vereiteln, unter polizeiliche Auf­­sicht gestellt, die erst aufgehoben wurde, nachdem der in die Enge getriebene Kaufmann seiner Verpflichtung nachgekommen war. Die polizeilichen Voruntersuchungsarten selbst wurden aber behufs weiterer Amtshandlung an die fün. Staatsan­waltschaft abgetreten.­­Zu den serbischen Kongreß nahmen folgende neue Meldungen vor : An Altbeese wurden Dr. Géza Anatumovics und Emil Sztepanov, in Bancsova Nikolaus Bavlovice, in Alt-Balanta Milan, Esi­ics, im II. Belovarer Bezirk A. Dobrojevics, Johann Eztefovics, in duma Anton "Bogdanovics Und Aupararz, sämmtliche Der gemäßigten Bartei angehörig, ge­wählt ; zur Zaftana Partei gehören die jüngst gewählten Johann Blagojevics Alt-Balanta­, Johann Lovanovics-Imaj (Werjches), Stefan Fovied, (Belovar 1. Bezirk), Bogoljub Miletics (Erdeneg und Neu-Gradiska), Krajcsevics (Neu- Gradiska). Die Kecsfemeter Affaire" Dem , Egyet­ értés" wird von seinem Kecsfemeter Korrespondenten geschrieben, das die Csaly Affaire die dortige Bürgerschaft in fortwährender Aufregung hält. Man nimmt es dem Kommando des daselbst dislozirten Dußaten- Regiments übel, Daß es den Kadet-Offiziers-Stellvertreter Graf Esafy so behandelt, al unterläge seine That Thlechterdings seiner Komputation. Anstatt den Kadet-Offiziers-Stellvertreter bis zur Be­­­endigung der Untersuchung in Kasernarrest zu halten, oder wenigstens der Sache den Unschein zu geben, al műre dies der Fall, lobt man den Grafen Cräfy in der Stadt herumgehen, obwohl derselbe nicht gerade demonstrativen Freundschaftsthemeisen begegnet. Viele glauben zu missen, daß Graf Csátn [hon im Besitz eines ärztlichen Zeugnisses sei, [aut welchem er anläßlich des in Kecesemst allgemein bekannten alles seinerlei thätliche Mißhandlung erlitten hätte. Dies sei ins­­besondere aus dem Grunde wichtig, weil, wenn Graf Esám­ bemessen könnte, daß er nicht thätlich infultirt wurde, der Fall schmerlich irgend­welche Folgen für seine militärische Stellung hätte. In dieser An­­gelegenheit, deren Erledigung das Kecsfeméter Bü­rgermeisteramt neuerdings urgirt hat, wird übrigens auch in der nägsten Sigung des Munizipiums der Stadt Kecsfemét interpellirt werden. Selbstmord. In Arva-Báralja Hat sie, wie man uns meldet, vor einigen Tagen die einzige Tochter des Florian Lok­cesänsky, Nentmeisters der Arvaer Herrschaft, erischoffen. Am Motiv wird unglückiiche Liebe bezeichnet. Grauenhafter Frun­d.­Wir berichteten kü­nszlich unter diesem Schlag worte darü­ber,daß 111·einer Felsspalte des Hämorer Gebirges(bet·Miskolcz)durch Revierförster ein schon gänzlich vers­wester männliches Leichnam ausgefunden wurde,von welchem der Kopf fehlte. Bei­­ der gerichtlich vorgenommenen Obduktion konnte Kreisphysikus Dr. Mar Frank nur mehr so viel Konstatiren, da der Leichnam bereits 3 bis 4 Jahre an jener dher zugänglichen Stelle legen müsse. Mittlerweile ‚erlang es nun, — wie man ama. unterm 6. 9. aus Mistolcz mittheilt — zu­­ erub­en, dab Der aufgefundene Leichnam mit dem seit dem Jahre 1886 abgängigen Hafen-Nänäfer Insasien Gabriel Tatlacs- went­it. Talacs begab­ sich als Honvedrefrit am 6. Mai­ 1886 bieder und meldete sich auch thatsächlich bei dem hiesigen Honvedkommendo am 10. Mai. Seit jenem Tage wurde Talacs nut mehr gesehen.­­Die Bier ein­­etroffenen Vermandten ‚des in so­ grauenhafter Meise Gemordeten­onnten die Agnoszerung des völlig vertieften Leichnams nur dadurch vornehmen, daß sie die noch gut erhaltenen Kleider als jene erkann­­ten, die Talacs bei seiner Fortreife vom Hause am Leibe hatte. Die Herbeiführung der Agnostizung it das Verdienst der unermlichen Recherchen seitens des in dieser Lage die Untersuchung führenden tüchtigen Stuhlrichters Stefan gettn, der nunmehr angestrennt daran arbeitet, Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, in welcher Weise dieses grauenhafte Verbrechen ausgeführt wurde. (Steimwillig eingemauert) Wie bereits mit­­getheilt, wurde in Szegzárd, im Haufe des Oekonomen Georg Bere entdeckt, daß eine Alte­rau seit vielen Jahren in einem Stall ges­palten wird, uno selbst die Nermste sehredlich herabgekommen ist. Wie Jig­mun _herausstellt, hat si die unglüclice alte Frau Jelbit einge­­sperrt., Sie ließ Niemanden zu sich und hatte, um jeden Besuch abzu­­wehren, ihr Bett vor die Thire gestellt. Außer dem Bett befindet sich nur noch ein Tisch ı und ein Stuhl in dem freiwillig gewählten Kerter. Man sah dur) das trübangelaufene Fenster die Alte in Zumpen gehüllt, ganz apathisch auf dem Stuhl fibhen. Auf die Frage der Kommission, wie lange sie schon in dem Grall sei, antwortete Die Alte, das miffe sie nicht. Doch sei sie aus freien Grücen in­­ diese Ab­­geschiedenheit gegangen. Nach den Behauptungen der Hausleute it diese freiwillige Barbara Nbryk etwa 66 Jahre alt und fett 14 Jahren in dem Stall. Sie heißt Natalie Tóth geb. Burnit, soll durch einen Schlaganfall auf der einen Seite gelähmt sein und auch auf einem Auge das Sehvermögen verloren haben. Sie soll frü­her wohl­­habend gebesen sein, jedoch­ ihr ganzes Vermögen verschmendet und vertrunken haben. Banik in der Rkirche) In Csongead geschah es am Ostersonntag, daß der Spigenvorhang am Grabaltare nach der Epistel der großen Messe zu brennen anfing, was die das Gotteshaus in­ allen Räumen füllende Menge so erschreckte, war die Leute ohne Ueberlegung Hinausft­unten. Das verursachte bei den Thinen eine rote Stauung, daß mehrere Frauen und Kinder verklebt wurden Nur mit Mühe gelang es dem Geistlichen, die Nähe herzustellen, worauf der Gottesdienst fortgefegt wurde.­­Ein bestellter Mord. In der Gemeinde Mionostor des Vingaer Bezirks ereignete sich vorgestern ein fürch­terlicher Vorfall. Der Geschworene Betr Marschhall machte eben mit zwei Nacht­­­wächtern die Nuhe um das Dorf. Unweit von seinem Geschäfte fanden sie den Krämer Morz Taußig in feinen Blute Tiegen. Mit sterbender Stimme konnte Taußig nur noch so viel angeben, daß er menschlings angeschoffen wurde. Als seine Mörder erkannte er deutlich Baja Szavulov und Arkadie­n Ilie; für nach Dieser Aussage verschied Taußig. Die Bingaer Gendarmerie nahm bei den verdächtigten Szauulov und sie eine Hausdurchsuchung vor. Bei Szapulov fand man ein zweiläufiges Gewehr, dessen Lauf noch die Spuren de vor Kurzem abgegebenen Schuffes aufwies. Bei sie wurde nichts Verdächtiges gefunden. Troßdem nahm die Gendarmerie Beide in Haft. Sie leugneten beharrlich, aber dur­ neuere Zeugenanssagen wurde ihre Schuld unzweifelhaft ermiesen. Ein Bere Namens Iovan Tanapia sagte aus, daß er die beiden Verhafteten Fur­ vor dem Morde mit dem Monostorer Wirthe Urkent Radukin sprechen sah. Szavulov hielt bei dieser Gelegenheit ein Gemehr unter dem Mantel versteht. Auf diese Aussage hin wurde auch Radudin verhaftet. Die Konfrontationen führten nun zu einem überraschenden Resultate. Na­­dupin Schuldete dem Taupig 370 ff., für welche er diesem ein Accept gab, welches gestern fällig wurde. Da er dieses nicht einlösen konnte, und auch von Haß gegen Taufig erfüllt war, beschloß er, diesen aus dem Wege zu räumen. Er dang den Szavulov zu dem Morde und dieser fand sich bereit, die That zu verü­ben. Für die Vollziehung des Mordes erhielt er gleichfalls einen Wechsel von 80 ff, während Sein Helfershelfer sie mit 15 ff. sich begnügen mußte, die er aber auch nicht baar, sondern nur in einem Schul­briefe erhielt. Die drei Ver­­brecher wurden dem Bingaer Bezir­sgerichte eingeliefert. Das Ber­­graubniß Zaubig­s fand gestern unter großer Betheiligung der Dorf­bevölkerung statt. » (Die geraubte Gemeindekasse.)Im Dorfe Ravenska des Bozovicser Biszirkes wurde vor einigen Tagen aus dem Gemeindehause die ziemlich große Wertheimkasse,die GOOfL Baargeld enthielt,geraubt.Am folgenden Morgen fand man die leere Kasse­ im Hofe des Gemeindel­auf«es im benachbarten Dorfe Lyubkova.Es ist nichts unmöglich,daß der Lyubkovaer Vorspannskutscher die Kasse gestohlen hat. --­­Feuersbrünste-­In Nagy-P6terfa sind jüngst 22 ge­sammt Nebengebäuden und in Szécsény 11 Häuser aus­gebrannt. (Wieder seine Grenzverletzung.)Wiecms Orfova berichtet wird,­­wu­rde dort vor einigen Tagen wieder eine Grenzverletzung begangen.Der Rumäne Georg Lapadescu ließ seine« Schafheerde an der Grenze weiden,als die patrouillirenden Gen­­darmen au­ßer Sicht waren,trieb er die Schafe ü­ber die Grenze auf ungarisches Gebiet Von den Gendarmen,die später wieder erschienen, um seine Legitimation befragt,konnte­ er eine solche nicht vorweisen,­ worauf er verhaftet und sammt der Heer des nach Orsova gebracht­­­­ «"« liegen Vorgeno­mmenensssJ | 1

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