Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1890 (Jahrgang 37, nr. 125-145)

1890-06-02 / nr. 125

BLATT DES PESTER LLOYD. == (Einzelne Nummern in Budapest 3 Br., in der Provinz A Fr. in allen Berichteiflokalen.) m — Die ungarische Delegation hält morgen, Dienstag, Nachmittags 4 Uhr im Geltungssaale des Finanz-Ausschusses des Angestdnetenhauses eine Vorkonferenz, in welcher das Präsidium und die anderen Funktionäre, für die die Mitglieder der einzelnen Ausschüsse kandidirt werden sollen. In Budapes­t, 2. uni. = Hoc singt das Lied vom braven Mann, nämlich in Rußland das Lied von dem schneidigen französiichen Minister Constans, der ein Net­russischer Anarchisten im Paris ausheben Tief. Man betrachtet das als einen ganz außerordentlichen Dienst, den die repue­blikanische Regierung dem „russischen Bolfe“ geleistet, und es versteht sich, das nun die Miten der rufstisch-französischen Allianz bedeutend im N­urse steigen. Eine solche Werth­­verbesserung war allerdings angezeigt, denn in Ieäterer Zeit waren jene Aktien beträchtlich starr herabgekommen. Nach dem gänzlichen Zusammenbruch des Boulangismus verflante sich das Geschäft zusehends und gar als gouvernementale Aeuße­­rungen fielen, welche wie Wohlmollen und Versöhnlichkeit gegen Deutschland Hangen, gab es einen järmlichen Kurs­­sturz, und die Panik griff dermaßen um sich, daß Die meist­­en gagirten russischen Blätter das Spiel verloren gaben. Da traten dann in der Petersburger Bresse immer stärker die Kom­­binationen bezüglich einer Schwenkung zu Deutschland hinüber auf ; mit einem Male hatte man es herausbekommen, daß es dog­ gar­ seinen Sinn habe, wenn Deutsche und Russen sich nicht in aller Freundschaft vertragen, denn die Balkangeschichten gehen doch Preußen nichts an und der alte deutsche Kanzler habe Schon längst erklärt, daß ihm Bulgarien u. s. w. Heluba sei. Das hielt eine Weile so an, bis Die verschiede­­nen Interviews in Friedrichsruh die Vorstellung ermwedten, eigentlich sei Fürst Bismarc der wahre Freund Rußlandt, eigentlich sei er es gemesen, der die deutsche Kriegspartei im Raus gehalten und nun, da er zur Machtlosigkeit ver­­urtheilt ist, werde die zaffenfeindliche Politik im Deutschen Reich zu kräftigerem Ausbruch gelangen. Da erinnerte man si wieder des „Französischen Bundesgenossen” und glitt Ieise wieder in das französische Sahrmafjer zurück. Doch wollte sein rechter Zug in die Aktion kommen, es lag wie schwile Wind­­­­stille über ihr. Sei endlich, nach der rettenden That des Herrn Konitans, kam frischer Athen in die Segel und nun fliegt das Schiff, welches den Gäfar, die Republik und deren Glück trägt, lnftig über die bewegte Fläche Hin. Zwar­ der französische Meinister scheint etwas wie Gene darüber zu empfinden, daß man ihn möglicherweise gar für einen allzu dienstwilligen Freund Rußlands Halten könnte, insbesondere, da er dem russischen Botschafter in Paris brühmarm die freudige Kunde von der glücklichen Nest­­aushebung mittheilte, und, er beeilt sich, erklären zu lassen, daß man nicht gegen die russischen Anarchisten als solche, sondern nur gegen die „unbefugte Erzeugung von Spreng­­geschoffen“ eingeschritten sei. Doc kann diese milde Aus­­legung den Eindruck der guten That in Petersburg nicht verringern, denn auf die That kommt es an und nicht auf das Wort. Kein Zweifel. daher, daß die russische französische Intimität fest einer neuen Blüthe entgegengeht, und das ist ja in der Ordnung. Man darf sogar dem erhabenen zart diesen Trost vom Herzen gönnen, denn mit seinem „eins­tigen Freunde“, nämlich dem Fürsten von Monte­negro , hat er so schlimme Erfahrungen gemacht, daß er­ ihm wieder die Freundschaft gesündigt hat. Nicht nur sol nämlich Fürst Nikita die unterschiedlichen russischen Hilfsgelder angschließlich) zu seiner eigenen Hilfe verwendet,­­sondern­ sich nach obendrein sehr abfällig über die russische Politik geäußert haben. So schnöde wurde den theuersten Empfindungen des Czarz mitgespielt, und deshalb mag man zufrieden. sen, bal er fest durch Frankreichs Liebe ent­­­­schädigt wird.. Was die Tranzofen Dazu sagen, daß ihre Regierung si zur Rolle russischer Schergen erniedrigt, da sie­ nicht nur — mie das ihr. Neht, und ihre Pflicht it — den Sprengstoff-Fabrikanten das Handwerk Iegt, sondern auch — mas weder nothwendig noch berechtigt ist — deren Papiere jai­irt, um Dieselben, wenn auch auf einem Ummege, in die Hände der russischen Machthaber gelangen zu lassen, — was die Stanzosen zu einer solch­en Roll ihrer Regierung sagen werden, das wollen wir abwarten. Aus dem Reicstage. Im Abgeordnetenhause wurde heute die Debatte über die Novelle zum Schhanfgefällegejes fortgelegt. Nachdem Karl Szalay die Zurückleitung der Vorlage an den Ausschuß mit einer endlosen Mode zu begründen gesucht, erregte Grntär sicherlich mitter seinen Willen eine größere Anzahl von Heiterkeitsaus­­brüchen, verursachte aber auch einige ärgerliche Zwischenfälle, indem er das „Gerücht“ registrirte, daß die Novelle nur im­nteresse der Regaliengroßpächter Sigmond und Merander Hegedüs eingebracht worden sei, welche Zumuthung ihm der Präsident energisch verwies. Auch Merander Hegedüs nahm den ehrenmertshen Bollsvertreter Hart und Gebet, wobei sich herausstellte, daß Gsatar von seinem Geringeren als Baron vor KR­aa­s die betreffende Iinform­ation erhalten hatte. Darauf erhob sich nun Baron Kaas, um zu erklären, daß er Csatar allerdings bezüglich der Marmaroser Regalienpachtung des Abgeordneten Desider Sig­mo­nd informirt­­ habe, worüber er sehr detaillirte Mitteilungen machte und wobei er sich auf Kricsfalufin als einen Abgeordneten der bethei­­ligten Gegend berief. Nun sprag Kricsfalufin, der darin nichts Inkompatibles fand, daß die Gebrüder Sigmond die Regalien gepachtet, worauf er sich für die Vorlage, welche Hare­verhältnisse schaffe, erklärte, nicht ohne eine ganze Reihe von Bemerkungen gegen das bestehende Negale-Ausbeutungssyster­ vorzubringen. Desider Guläcsy, dessen Kaas Erwähnung gethan, verwahrte sich hierauf, als ob er Mitglied irgend eines Pächterkonsortiums wäre. — Ra­a­b blieb nug alldem dabei, daß das Vertragsverhältnis zur Regierung mit dem Abgeordnetenmandat inkompatibel sei, worauf der Prä­­sident den Fall an den Inkompatibilitäts­ausschuß mies. Minister Wekerle erörterte sodann eingehend, daß es ich da nicht um das Interesse­n der Wächter, sondern um das des Staates handle, das für die Zukunft gegen jede Gefällsbenachtheili­­gung sichergestellt werden muß. Die Beschuldigung aber, als ob die Vorlage mit Rücksicht auf Privatinteressen eingebracht­­ worden­ei, müsse er mit Entrüstung zurückweisen. Der Minister reflektivte dann sehr eingehend auf die Bemerkungen der Vorredner, worauf sich die Diskussion aufs neue fortspann, indem mehrere persönliche Ente­­egnungen folgten, worauf die Vorlage im A­llge­­meinen angenommen wurde. In der Spezialdebatte wurde bei §­ 3 auf Antrag Eugen G­a­á 3 ausgesprochen, daß der Minister im Verordnungs­­wege die Beschaffenheit der von­ den Großhändlern zu führenden Bücher festzustellen habe. Auch wurden unwesentliche Amendements Gaul ud Mudronys zu 8­7 angenommen. Hier wurde die Debatte wag 2’ Uhr auf morgen vertagt. Der noch nicht erledigte Theil der heutigen Tagesordnung wird morgen verhandelt werden. « ... Präsident Thomas Pöchy eröffnet die Sitzung des Abgeordnetenhauses.um 10 Uhr Vormittags.——Schriftführer: GrafEstHerjäzy«Jos.«i»po·v.i.ch,.B.alogh.—­­Auf. den. Minister­ Fauteuils: Graf Szapáry, Meierle Barois, Josipovich, Szilágyi. Das Protokoll­ der jüngsten Sigung wird verlesen und authentizirt. ER . ·Die Petition des Liptöer Komitats in Angelegenheit der Befreiung des Komitats-Pensionsfonds von dem Gebührensteuer- Nequivalent wird an den Petitions-Nusschuß geleitet. Präsident meldet, daß am Frohnleichnamstage um 7­0 Uhr vn in der Ofner Festungspfarrkirche ein Gottesdienst und nach demselben eine Prozention stattfinden wird,­­ zu welcher die Mitglieder des Hauses geladen sind. Dient zur Kenntniß.­­ Präsident legt den Bericht des Bibliotheks-Ausschusses über den Zuwachs der Bibliothek in den­ahren 1887—1890, ferner über die Nennungen und das Budget des Ausschusses vor. Der Bericht w wird seinerzeit auf die Tagesordnung gestellt werden. Viktor Hagara legt den­­ Bericht des Petitions-Ausschusses über die 19. Serie der Petitionen vor. Er beantragt, ‚daß die in dieser Serie enthaltene Petition der südungarischen Spiritus­großhändler in Angelegenheit der Vorlage über das Schanfgefälle in der Kanzlei des Hauses deponirt und nach Erledigung der Vorlage behufs möglichster Berücksichtigung an den Finanzminister geleitet werde. — Das Haus beschließt in diesem Sinne. Desider Stadt legt den Bericht des See ik 10 Jefford Vinzenz Wartha vor. Der Bericht wird seinerzeit auf die Tagesordnung gestellt werden. Minister-Präsident Graf Szapáry erklärt zur Orientirung des Hauses, daß vor den Sommerferien nur die auf der Tagesord­­nung der heutigen Lösung stehenden Gegenstände erledigt werden sollen. (Zustimmung.) «über das die Ventilation des Hau­ses betreffende·Gutachtendes ;­­ · ; Präsident fügt hinzu, daß auch die Berichte des Wirth­­chafts-Ausschusses in Angelegenheit der Rentilation des Hauses und des Finanz-Ausschusses über den Verlauf des Beleznay’schen Brandes durch das Unterrichtsministerium zu erledigen sein werden. (Bestim­­mung.) Auf der Tagesordnung steht zunächst die Fortlegung der Ver­­handlung der Vorlage über die Ergänzung mancher Bestimmungen des 6.­­A. XAXV:1888 betreffend das Schanigefälle. Karl Szalay schliebt sich dem Vertagungsantrag Gaal’s an; für den Fall, daß dieser abgelehnt werden sollte, reicht er einen Beschlußantrag ein, wonach die Vorlage zur Umarbeitung an den Finanz- und Austig-Musichuß zurückge­eitet werden solle. Er motivirt diesen Antrag vornehmlich mit den Bestim­mungen des §. 6 der Vor­­lage, melde das Schanfgefälls-Gejeg radikal umstürzen. Sigmund Chatar glaubt, das ganze Gejeg werde nur zu Gunsten einzelner, aus Abgeordneten gebildeter Wächtekkonsortien ge­­macht. Man sagt, der Abgeordnete Desider Sigmond und der Referent­­ Alexander Hegedüs hätten in Maramaros und im einigen sieben­­bürgischen K­omitaten die­ Regalien gepachtet. Diese Gerüchte gehen von Mund zu Mund. Redner bringt sie hier zur Sprache, damit die Betreffenden sich purifiziren . . . 5 Präsident: Der Herr Abgeordnete hat zwei Behauptungen vorgebracht, die ich nicht ohne Bemerkung Hingehen lassen kann. Er sagt, einem aus Abgeordneten gebildeten Konsortium zuliebe werde das Beleg abgeändert und nennt den Abgeordneten Desider Sigmond und den Herrn Referenten als N Regalienpächter. Das sind so Schmere Anschuldigungen, mit welchen man nicht nach Hörenfagen, sondern nur mit Dokumenten in der Hand hervortreten darf; und ich bitte den Herrn Abgeordneten, sich solcher Verdächtigungen unbedingt zu enthalten. (Liebhafte Zustimmung rechts.) » «· sSigmundcs sater erklärt,e­s habe nur Gelegenheit bieten wollen,daß die Betreffenden sich rechtf ertkgen;« Referent Alexander»Hegedus erhebt sich· Lärm auf der äußersten Linken.) .. Präfident erfuhr das Haus, dem Referenten zu gestatten, daß er die Worte des Abgeordneten Glatár sofort , berichtige. (Leb­­hafte Zustimmung rechts. Worm auf­ der äußersten Linken. Rufe: Das geht nicht! est Hat Csatár das Wort!) Der Abgeordnete Csatár hat ja­ selbst gemünscht, daß sich der Referent rechtfertige. Mufe auf der äußerten Linken: Nicht von ihm ist die Rede!) Der Abgeord­­nete Csatár möge sich also jedenfalls solcher Beschuldigungen ent­­halten, da das nicht weiter fortgehen kann. (Lebhafte Zustimm­­u­g rechts.) t Sigmund Contär erklärt, er werde, so lange er auf diesem Plate­tt, immer die Wahrheit sagen. (Eine Stimme rechts: Aber verk­umnpen darf man nicht!) Er bleibt dabei, daß die Vorlage nicht im Interesse des Aerars, sondern nur darum eingebracht wurde, damit sich einzelne Megalienpächter bereichern. » · « ·­selbstbe«rü­hrt die Sache nicht,denn er·trinktWass Die Regalien sind eigentlich eine verwerfliche Jnstitthrow Die geistiger­ Getränke haben schon"viele Leute,zugr­undegerettht­er,«·­nachdem zur Erhaltung der menschlichen Natur das Wasser bestimmt ist(Leb·hafte Heiterkeit.)Die Abgeordneten sollten­ sich nicht mit solchem­ pysteriösen­ Angelegenheiten,wie die vom Redner erwähnten,beschäftigen-Sie sollten sich mit den 5f1.25kr.begnü­gen­,welch­e sie voq unde be­kommen;das ist­ eine ganz schöne Bezahlung.(Lebhaftes Hekterked­.) Er,Csatár,findet damit sein volles Auskommen.Er bittet ferner den Finanzminister,aus­ Rücksicht auf jene Klasse,aus der erst dhszte seiner jetzigen Stellung­ emporgeschwungen hat,nichts zu thu­n,was gegen die­ Interessen des­ Volkes ist,und Alles zu thumkonsta In­­teresse des Volkes liegt. ! Präsident: Geehrtes Haus! Che der Herr Neferent in per­­sönliger Angelegenheit das Wort nimmt, muß ich bemerken, daß es im Sinne unserer Gebete hierzulande verschiedene Klassen nicht mehr gibt; ein Mensch ist wie der andere; alle Bürger sind einander gleich. (Zustimmung.) Alsrander Hegedüs: Geehrtes Haus! Wenn der Herr Ab­­geordnete Sigmund Glatár außerhalb dieses Hauses von mir jagen wol­rde, hab ich ein Dokumentenfälscher sei, haß ich das Vermögen von Mitmen und M­aisen geraubt habe, würde ich nichts dagegen sagen, weil man Sole von mir nicht glauben würde. Nachdem er aber in diesem Hause eine solche Anklage vorklagte, die sich mit der ‚Ne­ferenten-Tribü­ne durchaus nicht verträgt, it es meine Pflicht. Diese Anklage entschieden zurückzumessen. (Zustimmung rechte.) Der Herr Abgeordnete Sigmund Glatar hat behauptet, er habe gehört — und wenn er es gehört, hat er es sicherlich von einem feines Gradzeng glaubwürdigen Menschen gehört, denn er ist dem Abgeord­­netenhaufe so viel Achtın­g­eduldig, daß er nicht nach dem Gerede unglaubunwürdiger und nicht ernster Menschen allerlei Geschichten vor­bringen wird —, er habe also gehört, ich sei bei einer Regalien­­pachtung „stiller Kompagnon“, somit eine materiell mit meinem Ver­­mögen interessirte Baxter. Ich erkläre vor dem geehrten Haufe und fordere den Herrn Abgeordneten auf, es Dem zu sagen, von dem er dies gehört hat, daß dies pure Lüge sei. . Sigmu­nds satår:Das­ syeut nich sehr!·« , Neferent Alexander Hegedüs: Dab man mir bald da, bald dort Anträge macht, stiler Kompagnon zu werden, das ist sicher. Aber der Herr Abgeordnete möge sich merken, daß ich gerade deshalb, weil ich unter einem Glasdache arbeite und einen Bla; ein­­nehme, an welchen nicht der Schatten eines Verdachtes heran bami (Zustimmung), will, daß jeder Kreuzer, den ich erwerke, die öffentliche Rechnungslegung paffire; und mas immer b­h­ermerke, das it — der Herr Abgeordnete mag überzeugt sein — böret und durch Arbeit verdient, nicht aber dur geheime Bestechungen, denen ich unzugänglic bin. ch fordere ihn auf, wenn er schon eine solche Spürnatur bat, weiter zu spüren und sich nicht damit zu begnügen, daß er Dem­jenigen, von dem­ er es gehört hat, sagt, ex habe gelogen, sondern er möge seine Erhebungen fortlegen, wo und von dem er ed gehört, so Tange ex eine Witterung spürt. Ic, ermächtige ihn und fordere ihn öffentlich auf dazu, weil ich nicht will, daß Jemand so etwas glaube, — selbst der Herr Abgeordnete nicht — und das will nicht wenig sagen. (Lebhafte Zustimmung redete.) Sigmund Elsatär erklärt, er habe nicht erwartet, daß He­­gedu­s so bös sein werde, da er ihn nicht verdächtigt; er hat nur so approximativ von ihm gesprochen. (Große Heiterkeit.) Wenn übrigens der Abgeordnete Hegedus gar so wenig interessirt bei der Cadhe­it, warum hat er denn vor kaum 10 Minuten jemandem ein Briefchen geschrieben, um ihn zu fragen, warum er Redner informirt hat ? Redner mar nie ein Spi­el und wird nie einer sein, aber ex ist ein Volksvertreter (eine Stimme reits: Aber mal für einer!) und be­­ist hiezu gerade so gut die Dualifikation mit Hegedüs. Er fragt den Finanzminister, ob es nicht 004 gut wäre, die Torontäler Zustände ins Reine zu bringen ? Präsident : Der Herr Abgeordnete Göntar Hat nur in per­­sönlicher Sache das Wort. (Zustimmung redte.) . Sigmund Esatär erklärt, er hat nichts dagegen, wenn­ He­gedü­s auch 14 Wetter bekleidet, lieber soll er es haben, als Einer, der nicht­ leifch von unserem leiic­e ist. (Heiterkeit). · Alesander Hegedits:Geehrtes HalksZ Ich will auch nicht das geringte Momerkt inschieser Angelegenheit unaufgeklärt lassen. Der Herr Abgeordnete Cöntor fragt, warum ich, wenn ich nicht inter­­essirt in der Sache bin, ein Briefchen geschrieben habe. Die Sache verhält sich so. Der Abgeordnete Baron Kaas Tam bieder und sagte mir, daß einzelne Abgeordnete des Bereger Komitats bei den Regalien­­pachtungen interessirt sind. Dann sah ich ihn, längere Bett mit dem Angeordneten Gontar sprechen und deshalb folichte ich ihm ein scherz­­haftes Billet, welches die Worte enthielt: ch gratulire, daß sie nicht blos mich, sondern auch Saar informiren! Daraus ist gewiß ersichtlich, wie sehr ich­ intereffirt bin. (Lebhafte Heiterkeit rechts.) Barmchor Kaas bekennt,daß er den Abgeordneten Esatax darüber informirt hat,daß der Abgeordnete Desider Sigmo dibkt deminch treff der Regalienpachtiing im»Mas­manserko«ikntat mit dem Staate abgeschlossenen Vertrag interessrrtfer·Redner stemmt mit dem Referenten vollkommen­ davon­ berecy,daß es·nichtangeht»,daß Abgeordnete bei lukrativen Verträgen mut«der Regierung unmitttelbar oder mittelbar als stille Kompagnons betheiligt seien. .Es gab Komitate, wo sich­ die Wächter besprachen, damit der von der Regierung gefor­­derte Kreis nicht erzielt werde, so daß sich die Regierung gezwungen ah, das Schanzrecht für das ganze Komitat zu verpachten. Das­st Kr­au bemängeln, allein die Subpächter verüben Mikbrauce. Die Abgeordneten Kricsfalusigg und Guläcsy fennen ja die dortigen Zustände, sie mögen nur­­ sagen, melden Relationen das Publikum ausgeregt. Redner fragt den Minister, in wie vielen Ko­­mitaten das Scharfrecht im Ganzen verpac­htet wurde. (Minister­erle: In dreien ! Rufe: In melden ? Im Bereger, im Mar­­maroser . . Mimiiter Weferler Beptercze-Naßhd!) Das Mar­­maroser Schanfredt haben Sigmond und die Marmaroser Firma Kahn gepachtet. Es wird also der Spiritus der Firma Sigmond ver­­werthet. Syn dem Bertrage ist der Liter Spiritus mit 46 fr. Timitirt. Dies wird auch eingehalten ; wenn man aber weniger als einen Liter tauft, so werden einem 80 fr. per Liter berechnet. Das it eine Aus­­spielung des Vertrages. Die authentischen Daten mag der Abgeordnete Kricsfalufig darlegen, welcher eine Deputation in dieser Angelegenheit zum Finzanzminister führte. Nedner ist neugierig auf diese Daten und schließt mit der Erklärung, daß er die Vorlage ablehne. 2 Wilhelm Kriestaluffy hatte nicht die Absicht, in die Debatte einzugreifen, da er aber genannt und aufgefordert wurde, sich über jene Zustände zu äußern, melche nach Ansicht der Abgeordneten von der Linken die Vorlage dieses Gesegentmurfes herbeifü­hrten, münscht er sich furz zu äußern. (Hört!) &3 it eine offenkundige Thatsache, daß auf dem gesammten Gebiete des Marmaroser Komitats das ausschließ­­liche Schanzrecht von den Gebrüdern Sigmond und von Nathan Samuel Rahan in Racht genommen wurde. Redner kann noch hinzu­­fügen, daß der Herr Abgeordnete Desider Sigmond Mitglied jener Firma ist. Aber es ist überflüssig ft mit der Frage zu beschäftigen, was es an dieser Sache zu tadeln gäbe, da ja dies seit Sänner Allen bekannt war und Niemand eine­nkompatibilität darin erblich hat. Eben­­ deshalb hat Redner den Finanzminister gebeten, diesen Vertrag, der nicht nur die Rechte der Pächter, sondern auch ihre Verpflichtungen enthält, zu veröffentlichen, was der Minister auch bereitwillig an­gesagt hat Unter solchen Umständen kann sich Seder ein Urtheil darüber bilden, ob daran Gimnas zu tadeln ist, wenn ein Abgeordneter, der sonst Spiritusfabrikant ist, sich in derartige Unternehmungen einläßt und inwiefern hier die Inkompatibilitätsfrage fuer Werder Tann. Redner gesteht es rackhaltslos ein, daß er eine Deputation vor den Finanzminiter führte, um bei­­ diesem die Sank­ung jenes Un­­rechtes zu ermirten, welches ihrer Ansicht nach die Finanzdirektion an ihren Mandanten begangen hatte. Der Finanzminister hat dies auch­ versprochen. Dies wurde duch die Veröffentlichung des dem Minister überreichten Memorandums in den Blättern bekannt, was mehr auf nicht zu tadeln ist. Uebrigens bemerkt Redner, daß er vom Anfang an ein Gegner jenes Verfahrens mar, meldes bezüglich der Ber­­mert­ung, und der Auslisung des ausscließlichen Schanfrechtes befolgt wird; dieser Ansicht hat er auch öffentlich Ausdruck verliehen, weshalb er umso mehr wünscht, daß diese Vorlage im­nteresse des Publitums je eher Gesekeskraft erlange. (Zustimmung reits.) Sowohl die Bächter als auch das Publikum mitten mitten, as erlaubt ist und was nicht ; der Zweck der Vorlage it aber nur, die auf das Telen, die Vermerb­ung des Schanfrechts bezüglichen Rechte und Pflichten genau zu bestimmen. (Zustimmung rechte.) Die­­selbe enthält seine Beschränkung des Verkehrs über 100 Liter; durch die Bestimmungen des Entwurfes sol nur den bisher konstatirten Uebelständen abgeholfen werden. Nach wie vor kann jeder Spirituosen über 100 Liter laufen oder verkaufen und aus einem­­ Konsumpreis in den andern führen. Durch die Vorlage wird der bisherigen verschie­­denen Auffassung der bezüglichen Verfügungen des G­U. AXAV; 1888 ein Ende gemacht. .Schließlich lenkt Redner die Aufmerksamkeit der Regierung auf die Regelung des Gefällsverfahrens und bittet,die schon im 1883er Gesets dem Minister zurs Aufgabe gemachte Verordnung je früher zu erlassen­.Er nimmt die Vorlage im Allgemeinen an­(Zustim­­mung rechts.) Desider Gulácsy erachtet er für seine Pflicht, das Wort zu nehmen, da Baron Kaas die Sache so dargestellt hat, als wären die Bereger Abgeordneten stille Kompagnons eines Wächterkonsortiums. . Baron Kaas: Das habe ich nicht gesagt! “ Desider Gulaesy hat aus der Rede des Abgeordnete­n und aus der Bemerkung­­ des Referenten die Impression gewonnen, als wäre gegen die­ Beweger Abgeordneten eine Beschuldigung erhoben worden. (Hegedüs schüttelt verneinend den Kopf.) Wenn Dies der Fall gut müßte er eine solche Beschuldigung zurück­retjen. (Zustim­­mung:­­ — Präsidet­t)Wenn jemand so allgemein gehaltene Besch­ä­­digungetk vorbringt wie der Abgeordnete Esatay ist es natürlich,daß sich die Abgeordneten der betreffenden Gegenden als angegriffen be­­trachten, und so­ ist es sein Wunder, daß der­ Herr Abgeordnete das Mort genommen allein der Herr Meferent hat, nicht gesagt, daß die Sache die Beregher oder Marmaroser Abgeordn­eten in Tuelcher Bezie­­hung immer angeht. (Zusti­mmung ) 423 Baron Kaas hat sich nur auf die AbgeordnetenL aus dem Beregex und dem Marmareser Komitat berufen,damit sie die dorti­­gen­ Zustände schildern.Daß der Abgeordnete Gulácsy ein stiller Kompagnon,oder irgendwie interessirt sei,hat er nicht gesagt-Daß solche Angelegenheiten hier im Hause vorgebracht werden,ist noths wendig,denn das­ Gesetz müssen in ersteer Reihe die Abgeordneten respektiren Dem Gesetze nach ist es aber inkompatibel daß ein Ab­­­geordneter wie der Abgeordnete Desider Sigmun­d in einem Vertragss­verhältnisse zur Regierung steht,durch welches er gewinnen oder vers­lieren kann­(Zustimmung links.)­­ Präsident:Im Sinnne des§.IZZ der Hausordnung wird die Angelegenheit um denJtrkompatibilitäts-Ausschuß geleitet. Hieran wird die charte geschlossen. Weiteres im Morgenblatte ei­n (Bewegung. reits­ , FR Gagegnerigkeiten (Die Königin in Mariazell) Wie man und aus &­ra 3 telegraphirt, trifft Ihre Majestät mit Erzherzogin Valerie und Erzherzog Franz Salvator morgen Mittags in Neuberg ein und lest dann sofort mittels Wagens die Reise über rein nach Maria sel fort. Bischof Dr Shlaud­ wurde — mie bereits ge­­meldet — auf seiner Firmungsreise in Szilágy-Somlyó mit großer Eierlichkeit empfangen. Eine große Menschenmenge, in der alle Kon­­fessionen und Nationalitäten vertreten waren, begrüßte ihn bei seiner Ankunft. Am Eingang 968 Ortes war eine Triumphpforte errichtet, unter welcher der B­ürgermeister Gencsy Die Begrüßungsansprache hielt. Der Einzug war imposant; voran ritt ein prächtiges Ban­­derium, diesem folgten die Korporationen, Vereine und ein überaus zahlreiches Publikum. Auf dem Wege zur Kirche streuten meißgekleidete Mädchen Blumen. Am Abend empfing der Bischof Deputationen und am andern Tage ertheilte er das Sak­ament der Firmung in­ der Umgegend. Am ersten Pfingsttage firmte und predigte er in Szilágy, Somlyd, dem populären Kirchenfürsten zu Ehren wurde ein Banfet und ein Fadelzug veranstaltet. « (Ueber Ludwig D­ 3czy)veröffentlicht Dr.­W. Alexacher in»AI-Iåt«eine von uns bereits signalisirte Studie,welche die­ literarische­ Eigenart dieses liebenswürdigen Dichters mit markanten Strichen zeichnet.Die Anfänge Ludwig Dolczy’­s, seine künstlerische Kraft in der Behandlung der Sprache,seine Universalität auf dem Gebiete der schriftstellerischen Arbeit rund endlich sein Charakterbild als Journalist sind in dem Aufsatze Bernhard Alexander«s mit Wärme geschildert.Das Titelbild des jüngsten Heftes von,,AHe5t«'stellt Döczy’s Portrait in­ eleganter Au­s­­führung dar. Bon der U­niversität. Die theologische Fakultät hat für das nächste Schuljahr Prof. Árvád Béla Kisfaludyg und die juridische Professson Michael Herczeg­h zum Dekan gewählt. Prämierung der F­achvorträge über Eisenbahnmesen.­ Heute Vormittags fand im Sitzungs­­saale der Direktion der Fön. ung. Staatsbahnen die Prämierung der auf Anordnung des Handelsministers Bar of­f eingeführten Sach­vorträge über Eisenbahnmefen statt. Dem feierlichen Akte wohnten, bei: der Generaldirektor der Nordostbahn Geheimrath, Gmerich Zvanka, die Ministerialrätfe Ludmwighb, Ambrozo­­vics, Hilbert, Ezigly, Schober, Geltionsrath Barvitö, die Direktoren Berényi, Robitsher um Zindner, Oberinspektor 98 ei­n. Ministerialrath Ambrozo- Dicé, als Obmann der Kury, drückte den Beamten, welche die Bei­träge gehalten, seine Anerkennung aus und betonte den mitsenhaft­­lichen Werth der Vorlesungen; die beiden Breise von je 500 Franc in Gold wurden den­ Ingenieuren Julius Kovács und Eugen S zily zuerkannt; überdies wurden belobt und durch ministerielle Anerkennung ausgezeichnet die Vorträge von Béla Erdélyi, Micael Hollós Bela BEE, Ernst Szmazsenkia, Eugen Eserhati, Frei Stelzel, Comm Herzog. Nag Verkündigung dieses Resultates sprach Emmerich Lintner, Direktor-Stellvertreter der Nordostbahn, dem Minister Barojs Dant für die Begründung der Vorträge und bat den Ministerialrath Ambrozovics, bei Sr. Erzellenz ein Dolmetsch dieser Danksagung zu sein. .­­ (Todesfälle) In Nagy-K­ároly starb am 31. Mai gar, Szarz Shid geborene Susanne Nábosiy v. Tadas, Schmiegermutter des hauptstädtischen Großhän­dlers Alphons v. Szänopi, im Alter von 69 Jahren. — Der in Zala-Egerbeg verstorbene pen­sionirte Senatspräsident der F. Kurie Samuel Szabó wurde vor­­gestern unter großer Thrilnahme zur Erde , bestattet; begäingniß mar auch Staatssefretär $­a­n­g zugegen­­er « (Drehauptständ«trschte Finanzkommission hielt heute unter dem Präsidium­ des Magistratsrathes Martins eine bag in meldjer zunächt, einem Erlasse des Ministers 968 annern entsprechend, die Bedingungen fn die Aufnahme eines zum Ausbau der Basılila erforderlichen schmebzenden Ansehens von 500.000 fl. festgestellt wurden. Dieser Betrag solle den in der Ver­­waltung­ der Kommune stehenden’ Fonds (die Waffengelder aus­­genommen) leihweise zu 5 °, entnommen und mit 33.000 fl. die in 29 auf­einanderfolgenden Jahresraten refundirt werden. — Weiter­­hin wies die Kommission die Bededung für die Kosten der Kanalisi­­zung der Kapäsgaile im III. Bezirk, sowie der­ Asphaltirung des Wagenstandplages beim Museum nach und ertheilte das Absolutorium für die aus den Jahren 1877--1886 stammenden egalgebühren- Rechnungen. — Damit war die Sigg zu Ende. · 7 - (Schulbesuch.)Gestern besuchte der hauptstädtische(­Schul­­inspektyrkön.RathDr-Kaererädy in Begleitung des­ Schul­­stuhlpräses Dr. Theodor Gombár die Kommunal-Elementar- und Mädchen-Bürgerschule in der Steftung. Der ne­u war a mit den wahrgenommenen Resultaten in den einzelnen Klassen, als auch im Allgem­einen über die herrschende Ordn­ung höchst zufrieden und sprach seine vollste Anerkennun­g aus« (·D«as»Hotel T­iger«.)Wir werden ersuchliche in ein­em hiesigen Blatte veröffentlichte und auch durch unsxe produzirte Mittheilung über den Verlauf des „Hotels Tiger” dahin zu berich­­tigen, daß dasselbe nicht an Herrn Reutter verfauft, sondern an die Herren Reutter und Plach verpachtet worden sei. . »·­Z«ngew»egu»ng unter den ArbeiternJ Heute ixt die FrntabgclamenzInnerhalb·welcher die Möbeltischlergehilfen die Antwort der Arbeitgeber in Hinsicht ihrer Forderungen erwar­­teten;da die An­twort noch immer nicht erflossen ist,wurde heute in m­ehreren Werkstätten die A­rbeit eingestellt.Bisher verlautet nur von einem Meister,daß er seinen seit Mittwoch stinkenden Gehilfen die YOU-WeLyhn erhöhturzgx und die 91»!2 stündige Arbeitszeit bewilligt habe7 in dieser einen Werkstätte wird die Arbeit schon morgen w­ieder au­fs genommen. v» (Der weibliche Kleriker.)Fräulein Likakicizs Simli,welche im abgelaufenen Semester als Hospitantin die Work«... lesungen an der Universität besuchte,"wo sie u.A.klassische Philologie­­und semitische Sprachen hörte,will im nächsten Herbstbehufs Voll­­endung ihrer Studien entweder nach Leipzig oder–aber nach Rom­­s– gehen, zu welchem Fmede ihr ein Reisestipendium in Aussicht gestellt wurde. Gegenwärtig wohnt Fräulein Gimli bei ihrer Mutter in der Rottenbillergasse Nr. 42. Heute Vormittags­­ machte sie dem Ober- Stadthauptmann Z­ör ö­f ihre Auf­wartung, um die Ausfertigung mehrerer für ihre Reife nothwendiger Dokumente zu beschleunigen. Fräulein Simli dementirt auf das entschiedenste die ihr zugeschriebene Absicht, als Seelsorger zu fungiren. Sie münícht einfach das Lehramt auszuüben und wird sich in diesem Streben selbst bdurch die größten, ihr in den Weg gelegten Hindernisse nicht beirren lassen. Fräulein Simli trägt wo immer das Klerifergemand. ( pg Zanzfrünzchen) Der Budapester Verein der Tauf­­männischen Jugend veranstaltet am 4. b. im Klemens’schen Gasthause SER Bi ein geschlossenes Tanztränzchen zum Besten jenes irtsfonds. p ‚Bei der Arbeit verunglückt) Der­­ aus Bozr­mänd gebürtige 76jährige Männergehilfe Stefan Krunit hatte heute das Malheur, während der Arbeit aus einem enster des ersten Stockes in der Königsgasse Nr. 12 auf­­ das Straßenpflaster" herabzu­­stürzen und sch­were innere Berlegungen zu erleiden. Der Verunglückte wurde ins Rochusspital überführt. (Aufgefundene Kindesleiche.)Heu­te­ wu­rde in der Morgue die gestern Nachmittags im Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahnhofe aufgefundene Kindesleiche obduzirt. Nach der Ansicht der Aerzte dürfte der Leichnam circa 10 bis 14 Tage vergraben­de sein; die­ Todesursache­­ konnte nicht konstatirt werden. Die ehlenden Körpertheile sind von Ratten abgenagt worden. a ek Di . ‚Die im Rechtsífpital befind­liche Kranke Katharine Bal­nerehl. Feder erhennte sich heute vor:­mittags an einer abseits gelegenen Stelle des Spitals. Eine Wärtern bemerkte­n jedoch rechtzeitig Die That und es gelang, die lebensmilde Frau zu retten. — Die Gattin des Gärtners Yosef Maradi geb. Sifela S gent trank heute Nachmittags 1 Uhr in ihrer Wohnung in der Alfotäsgasse eine Phosphorlösung und wurde­­ von der Ret­tungsgesellsschaft ins Johannesspital überführt. Zur Bürgermeister-Krise in Effeg­ mid uua von dort geschrieben : Einer im Laufe der vorigen Mode vom Banuz empfangenen Deputation des Eisegger Gemeinderathes wurde bedeutet, das von einem Rüdtritte des Eisegger Bürgermeisters Brozan seine Mode sein künne. Der Banus empfahl den Gemeinderäthen vielmehr mit dem Obergespan Grafen Beracsenich in Verhandlungen zu treten. Die Gemeinderäthe haben nun aus ihrer W­itte Drei Herren damit betraut, mit dem Obergeipan Fühlung zu suchen. Graf Ber­jacsenich, berief für heute Nachmittags eine Gemeinderaths­­figung ein. Die „strifenden” Gemeinderäthe — 22 an der "Zahl " legten heute Vormittags dem­ Obergespan die Bedingungen vor, unter welchen sie in der Situng erscheinen würden; es waren Dies: Herr Brozan dürfe der Sitz1ing nicht präsidiren;vor1"leber­­sang zur Tagesordnung sollte erklärt werden, daß Die fihilenden Gemeinderäthe auf ihrem Standpunkt gegen den Bürgermeister beharren ; solieblichh Einbringung einer Spnterpellation in der sattsam bekannten Kasino-Affaire. Mittags schien es no, daß die Bürger­­meisterkrise ihre endliche Lösung erfahren werde, denn der Obergespan hat den Vertretern der Gemeinderathsmajorität erklärt, alle diese Bez­dingungen, bis auf jene den Bü­rgermeister betreffend, anzunehmen. Die I­nterpellation werde er dahin beantworten, dab er nichts Dagegen einzumenden habe, wenn die Beamten w­ieder ins Kasino­ eintreten. Die Gemeinderäthe erklärten sie mit einer solchen Antwort zufrieden, und als sie Nachmittags im Nachhause erschienen, un an der Sikung theilzunehmen, da eröffnete ihnen Graf Bejacsepid, er merde die Interpellation dahin beantworten, daß die Beam­ten ins Kattino­ wieder eintreten künnen, wenn der­ Grund,­ deshalb­­ sie ausgetreten, geschwunden sein werde. Mit einer solchen Antwort wollte­­ sich die Majorität nicht zufrieden geben und sie entfernte sich abermals. Das Ende dieser Krise st nach solchen Dingen nicht abzusehen. Der Strafe der Gemeinderäthe fann übrigens für die Stadt viele nach­­theilige Folgen, haben. — Die Gemeinderäthe Sohanı Kraus, Dampfmühlenbefiger, und Konstantin Graft, K­omitatssekretär, haben ihre Mandate niedergelegt. «Fohlenlizitation.­Vorgestern wurden in Kisbär etwasüinfzig einjährige Vollblutfohlen versteigert und sie erzieltett namhafte Preise,da der heurige Jahrgang fel­ rschötk«ist un­d 711 sanguinischen Hoffnungen berechtigt.Banden achtzehn staatlichen Fehlen erzielte den höchster­ Preis ein prächtiger Hengst von»Rupex-ka« aus der»Rub-a-dub«,also ein Bruder»Rusnyak’s«,Graf­ Anton Apponyi bezahlte dafü­r ILOOOfo für eine Snapsk­ot-St­utesahlte Baron Nathaniel Rothschild 10.000fl.,einen zweiten Ruperradingst erstand Graf Elemar Vatthyänyums-Soott Auch die Fohlen aus den­ Privatgestü­ten gingen zu­ guten Preisen ab,so eilt es aus dem Monostorer Gesinite um nahezuc 10.000 f1,die Graszlemär Batthyany erlegte. 3 Aus Konstantinopel­ mit) berichtet: Das hiesige österreichissch-ungarische Generalkonsulat publizierte jüngst eine­ An­­kündigung, worin Auskünfte über den seit 22. März 0. B. vermißten Albert Winterstein verlangt wurden; gleichzeitig wurde­ eine Belohnung für Denjenigen ausgelegt, der auf die Spur des Ber­schmundenen führen w­­rde. Neuestens ist nun an das Konsulat Die Meldung gelangt, daß Winterstein’s Leichnam bei Bejchítajb im Meere gefunden wurde; man glaubt an einen Selbstmord. Selbstmord der Jude­ beim­ Leichen. « s ‚Klaviere werden gestimmt á 2 fl. duch das Musik­­instrumenter»Gtablissement Sternberg Armin, Kerepesi­ üt 36, JELES BRLEL NIS Theater für Beute, Montag, 2. Junis Natio­­nalth­eater: »Az attacher. — Bolfstheater:.»Hököm Mötyäs«e. — Christinenstädter Arena: »Kirälyfögäs«e. — Sommertheater im G Stadtmälddeng .»Rip van Winkler,­­ Gerichtshalle. Der­ Mit von Libanon.Zwei katholische Geistlichefintcder heutepor dem Schwurgenchtshofe als Kläger und Angeklagter·"einander gegenüber-Der Eine beschuldigte den Anderen,die Gläubigen durch nnr wahre Angaben und Schwindeleiencibob­-Bren-Der armenisch­e Geistliche katholischen Ritus,Dr.Jakob Chorenians Abt von ,Libanon,strengte bei dem Budapester kön.Gerichtshöfe als Preßgericht einen Preßprozeß wegen Verleumdung und Ohrenbeleidigung gegen den pensionirten Gymnasialdirektor Dr.Karl Zaff­ary,derzeit­ im.­.« Maria-Ster­ nklostern­,Banjaluka weilend,an.Letzterer,der Mitglied des»TrapmstensOrdens·ist·und,mit,seinem OrdensnaIItens,­spa«ter Angelicus«heißt,hat in vorlgen Jahre im Novemberhefte der in Budapest e erscheinenden Zeitschrift»Die Königin­ des heiligsten Rosen­­krantzes«einen Auifsatzsegen,Dr.Jakob«Cho.r.e,txian.(ver,affgn·tlicht,j weil det Letztere für e mein Jerusalem zu erbaxxefrde»Kir»che-iax. "· · ge ; : [ \ jj a = we = 3 ] i­a) [ R­­. =] Be; m = Fe:

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