Pester Lloyd - Abendblatt, September 1890 (Jahrgang 37, nr. 200-224)

1890-09-01 / nr. 200

un 0 (Einzelne Nummern in Budapest 2:7 in der Provinz 4 fr. in allen Berfchleiflofal­en.) Wontan; 1. Beyth­., mem 2 u zu | N . ! Budapest, 1. September. ; — Dasselbe Mostauer Blatt, das vor einigen Tagen eine Unterredung mit einen Bertrawengmann Raiser Wilhelm’ erfunden hatte, ist des­­ freund­­lichen Tones plöslich, wieder satt geworden und schimpft weidlich auf Deutschland. Man sann icon an diesem einen Beispiel sehen, wie Inder den russiischen führenden Organen Die nothgedrungene konventionelle Höflichkeit, die sie während der Kaiserwoche zeigen mußten, im Grunde gesessen hat. Diese Blätter sind augenscheinlich froh, den alten­ Faden der Angriffe weiterspinnen zu­­ können. . Ueber die vollendete Thorheit der „Enthüllungen”, Die fi)­der „Daily Telegraph" hat aufbinden lassen, it fest vollends ‚kein Wort mehr zu verlieren. Andessen muß man zu unterscheiden willen. Sicher haben weder Abmachungen zwischen den beiden Kaisern stattgefunden, noch geht das Ergebnis der Zusammen­­krift über Die von Anfang an­­ gehegten­ bescheidenen Err­wartungen hinaus. Aber­ ganz so, wie es dargestellt wird, nämlich, als ob es überhaupt nicht zu politischen Gesprächen gekormen wäre, ist der Hergang sicher nicht gewesen. Die Monarchen werden doc wohl eine Stunde und mehr ihren anstrengenden militärischen Obliegenheiten abgemonnen haben, um sich noch ülber andere Dinge als blos die Manöver zu unterhalten. Und auch wenn dies nicht der Fall gewesen sein sollte, so steht jedenfalls fest, daß Herr v. Kaprini eine einstündige Unterredung mit dem Ezar gehabt hat, und daß er vorher und nachher mit Hein Gierz, mit dem rufen Finanz­­minister und mit dem Deutschen Botschafter fon­­ferirt hat. Man darf wohl behaupten, daß in diesen Unterredungen ernste politische Themata angeschlagen worden sind. Nur fragt es sich, in welchem Sinne das­­ Verschehen ist, und ob die Gespräche einzig den Zivweg gegen­­seitiger Aufklärung hatten, oder ob bestimmte Verhandlungs­­punkte mit der Absicht einer positiven Erledigung der Reihe nach vorgenommen wurden. Wir zweifeln nicht daran, daß nur Das­erstere stattgefunden hat. Die Auseinanderlegungen sind akademischer Natur gemesen und ihre Ergebniß konnte deshalb bestenfall­s auch nur akademisch sein. Die „Kreuz­zeitung“ läßt sich aus Petersburg telegraphiren, Daß die Abristungsfrage allerdings besprochen wurde, daß dabei aber fonstatirt wurde, es könne dem Czar nicht der erste Schritt zugemuthet werden, so lange zwischen Petersburg und Wien seine Verführung in der Ballanfrage erfolgt sei. Sobald dies geschehen sei, würde die Abrü­stung ernstlich auf die Tagesordnung kommen und ohne Schwierigkeit durchgeführt werden. Wir haben Ursache, sogar diese überaus vorsichtige Darstellung noch für zu weit gehend zu halten. Immerhin fühnte man sie als Kern der Unterredungen von Narwa allenfalls acceptiren. Was aber wird dadurch heimieten ? Schließlich doch nichts Anderes, als daß die Dinge einfach auf dem alten Fled geblieben sind. Wenn die Begegnung von . und Schließlich die Ausrüstung der Honvéd mit Artillerie­ und einem Narwa nichts weiter zu Stande gebracht hat, als daß die Generalstabe­ Selbstverständlichkeiten abermals konstatirt wurden, dam­­it das Ergebniß gering genug. Die Aufgabe wäre gerade ge­­wesen, einen Weg zu zeigen, wie die Schwierigkeiten be­­seitigt werden konnten. Aber zu einer­ solchen Aufgabe hatte das Berliner Kabinet weder Beruf noch Neigung, und in Petersburg hatte man überdies unnöthiger Weise offene Thüren eingeschlagen, indem noch vor der Ankunft des Deutschen Kaisers offiziell versichert wurde, Vorschläge zur Lösung ‚der a aA Trage­miürden saumt mit großer­­­ Freendigkeit­­ angehö­rt werden. So konnte denn abó. gar nichts geschehen, auch wenn auf einer der beiden Seiten der Wunsch bestanden hätte, daß die akademischen und gewiß sehr freundschaftlich geführten Unterhaltungen­ in ein prakti­­sches Ergebnis ausmünden möchten. Von der Resultatlosigkeit der Zusammenktunft gibt auch der folgende Brief unseres Berliner Korrespon­­denten Zerquiß: VBerlite,30.August.Der Kurs bleibt der alte­ in der panflavistischen Presse.Kaum hat der Deutsche Kaiser den Boden Rußlands verlassen,so fühlen sich schon einzelne Blätter des Anstands s­o gefü­hlsledig,das ihnen die Anwesenheit eines Gastes des Czars und vielleicht auch höhere Weisung aufnöthigte und setzen das alte Spieldb­erdächtigting Deutschlands und der Verbreitung unsinniger Mären fort.Das erste Zeichen des Rückfalls in alte Gewohnheiten lag in einem Gespräche vor,welches eine mit dem Gang der deutschen­­ Politik und den Plane­r Kaiser Wilhelm­s angeblich genau vertraute Persönlichkeit mit einem ruffischen Publizisten gehabt haben sollte. Der „Vertraute” [eß sich dahin vernehmen, daß ein aufrichtiges Verhältnis zu Rußland erst nag dem NRüchtritt Bismarc’3 möglich, der in Nuk­­land und nur in Rußland den Feind gesehen habe und bereit gemesen sei, fi) duch) Nachgabe Elsaß-Zothringens die Neutralität Frankreichs bei der Niederwerfung Ru­ßlands zu erlaufen. Das sollte offenbar mehr sein als eine Schnöde Beschuldigung des Fürsten Bismarc, der bekannt­­lich unlängst noch einem russischen Korrespondenten die Grü­nde seines festen Glaubens an die Thorheit eines deutsch-russischen Krieges aus­­einandergeseßt hatte. Mit dem behaupteten Plane einer Rückgabe Gljaß-Lothringens ist ein neues Phantom geschaffen, an dem sich die panflavistischen Gemüther erhigen können. Die „Moslomstija Wjedo­­mosti“ benüten es bereits zu Warnungen Frankreichs vor der hinter­­sistigen, machiavellistischen Bolität Deutschlands und zur Beseitigung des russischen Mißtrauens gegen den deutschen Nachbar. Vorsichtiger it die „Nomoje Wremja”. Sie geht davon aus, daß von den unge­wöhne lichen, namentli unmittelbaren Ergebnissen des zweiten Besuches des Deutschen Kaisers Leine Nede sein könne. Der deutsche Monarch habe wohl die Ueberzeugung mitgenommen, daß Rußland seine Bestrebun­­gen habe, die es nicht mit eigenen Kräften und ohne Gefahr für den Frieden durchführen könne. Kämen im Winter Unruhen oder Ber­unruhigungen, so sei Rußland von aller Verantwortung frei und habe dann Deutschland den Ereignissen eine Wendung zu geben, welche vor ganz Europa die volle Aufrichtigkeit seiner Friedensliebe ermeife. So mischt sich das Naive mit dem Grotesken, wie es immer Styl unter den Banflavisten war. Für den Fall, daß die Dinge irgendwie scief gehen sollten, wachen sie in voraus ihre Hände in Unschuld und laden sie Deutschland die Pflicht auf, den Ereignissen eine angenehme „Wendung“ zu geben. Das Einzige, was man accep­­tiven kann, in die Vereicherung, daß­ bestimmte politische Ergebnisse von unmittelbarer Wirkung nicht zu erwarten sind. Damit sind ang die Angaben eines englischen Blattes über die gepflogenen politischen Erörterungen ins Gebiet der Phantasie ver­wiesen. Der Ezar habe — so hieß es da­­— versprochen, die Annahme des Status quo in Bulgarien zu erwägen. Die Truppen von der deutschen Grenze zurück­­zuziehen, wenn Deutschland ein Gleiches thue, Oesterreich-Ungarn gegen Berstattung eines russischen Druckes auf Serbien die Annex­on Bosniens und der Herzegovina zu erlauben und mas der s­­chönen Dinge mehr sind. Auch ein „neuer“ deutsch-russischer Handelsvertrag soll ins Leben treten, obgleich ein alter überhaupt nicht existirt. Der­­selbe offiziöse Gewährsmann der „Bol. Korr.“, der innerhalb einer Mode dreimal mit dem Dementi bevorstehender politischer Ab­­machungen offene Thüren einrannte, weist fest darauf hin, daß die Zeremonien und die Manöver wenig Zeit zu politischen Unter­­haltungen übrig gelassen hätten und man bestrebt gewesen wäre, den Beriehe in den Grenzen der Zeremoniellen, ja Konventionellen zu halten und das politische sichtbar in den Hintergrund zu drängen. Daran mag Wahres sein, wenigstens besagen vorliegende Privat nachr­eten, daß von den Behörden in Neval alles Mögliche ge­schehen ist, um dem dortigen Empfang einen rein offiziellen Charakter zu wahren. Morin bezieht mit der wahre politische Wert­ der Begegnung? Man kann auf diese Frage immer nur wiederholen, daß sie nach Zwei und Anlage keine politische Entrevue, sondern ein freundschaft­­­­» Wir wünschen diez Abschasfung der«Delegation,die ein Mitteloders Geltendenachung fremden Einflusses und unfähig ist,die Interessetx ders Nattop zit»vertheidigen.Bis wir dies durchführen, werden wir,we1­n die Umstände es erheifchem zum Schuse des Vers­mögens­ unse­rer Nation gmd dtzu Blutes ihrer Bürger,behuszentrale der auswärtigen Antriegspolitik,­indem wir das sterile Gebiet der Abstinentz verlassen-auch in den Delegationen unnseren,-selbstständigen Platz einnehmen.Im Bewußtsein unserer Gerechtigkeit,’im·Gefi’xhle, unserer«-Kraft werden wir daß gegenwärtige System und seine gemeins­­anæannftitixdioitekk auf­ ihre»uneigenen Gebiete auch inz den Delos Staates wollen tev. Beseitigung her. ,»,· ., read-Am ,Ukyatte.Cuf-Griznd.dgr»"·DeZMHttgh­a"-tton,und AUtonomiedtrrjch.­« Vertprrkxtchung derCinfachherhthlteilheit und Raschheit ordnen,— damitdthrgane nicht zweifach erachtet werden,von denen das eines den Schein der­ Rechte und der Autonomie,­das andere aber die wirt , mir: unter: Buren nationen angreifen. Das innere Leben umseres "·" ""«4 und-K “jchen wir so weit auszudehnen, [ide Magt besigen und ausü­ben soll. Die individuelle Freiheit wün­ 0­t daß­ hinter den Müllen der indivi­­duellen Freiheit und der Autonomie jede Nationalität und Konfession den Schuß ihres Stammes und ihrer Religion­­ finden könne, damit noch in den starken Klammern der gleichen Rechte ums einander als Brüder umarmen. Damit wir als Kameraden zusammenstehen­ sollen. Bwi­den Men­ und Menic­it so lange seine Uründerlichkeit, bis der politischen Befreiung der Kraeliten nicht auch die gesellschaftliche Er­­lösung folgt. Das System­ der Justiz müssen mir auf Grundlage der Unmittelbarkeit und Mründlichkeit neu gestalten, damit sie von den Banden der­­ Formalitäten befreit, der­ Gerechtigkeit und nicht den Formen der Prozeßordnung diene. Unser "Steuer­­und Finanzsystem und dessen Gebahrung it unter Berück­sichtigung des Grundtages radikal umzugestalten, daß der Staat für die Bürger da ei, und micht , umgekehrt, daß der Beamte vom BVolfe bezahlt wird und verpflichtet it, ihm zu dienen. n Tag an Werth und Ertrag, mwechselt rasc) den Eigenthümer, beängstigend nimmt die er der Befitlofen zu, deren Anmachlen unsere­ Hebelstände bald durch soziale Wirren erhöhen kann. Zur Verhinderung der­ Depotfeh­rung merden mir einen Mittelweg, der auch das Verfehr­leben nicht unterjocht, zwischen dem aristokratischen Fideicommiß und dem demokratischen­­ home states suchen.. Wir werden aus aller Kraft bemüht sein, das heimische Gewerbe zu schaffen, zu hüten, zu entwickeln, die freiheit­­liebenden Legionen unserer Handwerker durch ein neues Gewerbe­­geieß, Durch­­ eine neue Marktordnung und im­ Shtereffe unseres Exportes nach dem Orient dur Errichtung von Gemerbe-Agenturen zu retten und zu verdientem Wohlstande gelangen zu lassen. Dies sind die Prinzipien und Aufgaben, zu deren Schug und Bermirk- Tihung mit und unter der Fahne der Unabhängigkeit Ungarns vere­­inigt ‚haben "«« u . . . sicher, Besuch sein sollte " umd daher auch von vornherein seine­ greif­­baren politischen Ergebnisse erhätten : lassen konnte. Man glaubt­­‚allgemein, daß im Verlaufe des Besuches die guten persönligen Be­ziehungen, das Vertrauen der Herrscher in ihre Friedensliebe beseitigt worden sind und­ mirde das umso höher anschlagen, wenn für Ruß­­land zuträfe, mag für Deutschland zutrifft, daß Hinter der ernsten Friedenspolitik des Herrschers , das ganze Belt steht und seine Strömungen niederzuhalten sind, melde unklar im historischen Urtheil, voller Mißtrauen , und " sfrupel"o" in der Wahl von Mitteln, in tiefgefühltem Unbehagen über begangene Fehler und sichtbare­­ Mängel bald bemngt, bald unbemußt zu Kraftentfaltungen nach außen hindrängen, eines großen englischen Politikers, monad dort, "mo die‘ Barteien im «Parlamente nicht mit Prinzipien stehen und fallen, die Gefahr droht, „Daß langsam und langsam geshi­te Schwindler und Abenteurer an ‚die Seise der Regierung gelangen. Diesen hat Atos Beöthy vor kurzer Zeit im treffender Weise auf TiBa angewendet. Zum Schlusse — sagt Redner — habe ich mir den Wauman gelassen, melden Gabriel Ugron in der Gestalt der Neunundpierziger Deere marum, Ajt leicht begreiflich. Er hat einen großen Schrei angestoßen und muß fest Etwas thun. Ich will‘ nicht, dag er, den ich immer ernst zu nehmen bestrebt war, unnöthigerweise als der gegen Wind­­mühlen kämpfende spanische Ritter vor dem Bublikum dastehe und sage daher, daß beide Richtungen der Neundvierziger fi in der offenen Lisung des Abgeordnetenhauses­­ thatsächlich­­ geäußert haben, die eine Nichtung in der P­erson des Herrn Abgeordneten Emerich Szalay, welcher ich als Republikaner befannt — dies aber zurückgenommen­ hat, die andere: in der P­erson Alexander Csanddy’s, welcher münschte, daß „der Wirbelmund, meldger , vom Haupte des ‚ungarischen Königs die österreichische Kaiserkrone fortfegen soll, doch ‚schon einmal kommen möge”. Allein. die Namensliste der Achtund­­vierziger-Partei zeigt, daß die genannten " zwei. Abgeordneten nicht ‚Mitglieder der Partei sind. . Da Gabriel Ugron mich nennt, dagegen muß­ig mich verwahren, da ich bisher nieder auf der zenöttunien, noch auf der Inkompatibilitätsbasis Antheil am öffentlichen Leben nehmen mollte. Wenn er diese Behauptung aus meinen, Reden schöpfen ‘zu tönnen glaubt, so will ich mich unterfangen, aus feinen Reden ein terroristisches Programm zusammenzustellen. Was meine Absichten sind, „gebt ihn nichts an, denn wenn ich erkläre, daß ich Etwas für noth­­wendig halte, so sind in erster Reihe mein Sehissen, in zweiter Reihe “meine Wähler meine Niger — unter seinen Umständen und mit seinerlei Recht aber er, das mag er am besten missen. Wenn er aber will, daß auch ih meinen Hut vor ihm ziehen soll, so knüpfe ich dies an die folgende Bitte: er verurtheile in seinen Reden nicht mehr ‚das Geräusch, den Lärm,, ja nicht einmal die Berathung über Die ‚Obstenktion. Warum ich dies sage, das kann­er willen... = In der gestern stattgehabten Tonstituirenden Versammlung der Siebenbürger Unabhängigkeits-Partei wurde das fol­gende, mit dem im Jahre 1881 festgestellten im­­ Wesentlichen überein­ stimmende Program­m angenommen: Ungarn sei ein selbstständiger, unabhängiger ungarischer, Staat, er soll­ seine Angelegenheiten frei von der zik peter jedes fremden Staates­ erledigen. Zwischen Ungarn und den österreichischen Erblän­­der ungarische König habe eine besondere ungarische Hofhaltung, in­­­dem­ sei seine andere Gemeinschaft, als die Wersen des Herrschers, und moelcher unsere Magnaten seine geduldeten Fremden seien. Wir mündhen, daß das Zollbündniß gesündigt werde und daß mir auf Grund des selbstständigen Zollgebietes im I­nteresse unseres Handels und unserer Industrie mit dem Auslande unabhängig sollen Zoll und Handelsbündnisse schließen können, denn es it unerträglich, daß die­­ Nohprodukte der östlichen Länder zollfrei sollen auf unsere M­ärkte gebracht werden können, und während mir selbst von unseren Märkten verdrängt werden, verschließt man unseren Produkten in­ Folge der österreichischen Schußzollpolitik durch N Retorsionszölle die Märkte des­­ Mestens. Das Lebenssystem des besonderen Staatskörpers fordert , einen besonderen Geldverkehr, ein besonderes Kredit« fortem.­­­ Darum melden mir die Besondere uungarische Bank urgiren. Die Souveränetät des selbstständigen, unabhängigen Staates kann dem Auslande gegenüber nur durch die besondere aus­­wärtige Vertretung­­ zur Gescheinung gelangen, darum werden mir die besondere Kl diplomatische Vertretung fordern., Bis mir diese verwirklichen können, müssen mir sie doch die Errichtung einer orientalischen Akademie in Budapest vorbereiten, wir müssen sie vor­bereiten doch die Errichtung von, dem ungarischen S Handelsminister . Codesfälle) Graf Koloman Deifemwffy ist in untergeordneten, in den Brennpunkten des auswärtigen Handels organisirten besondern Konsulaten, denn dann merden aunsere speziellen Interessen auf dem Gebiete des auswärtigen Handels von den Sinteressen der gewerbetreibenden Länder Oesterreichs zu­ erdrüht werden. ‚Ohre besondere Armee in unsere­r Zukunft nicht von unserem Geb­iide, sondern von jenem Oesterreichs abhängig, fehlt Ungarn das auffallendste Ch­arakteristikon der Staatlichkeit und ermangelt unsere Berfassung gegenüber der Gewalt der Macht­­garantie. Die besondere­­ ungarische Armee wollen mit ohne Erschütterung, Schrittmeise aus dem Organismus des‘ hbestehen­­den, schlechten und­ verdammenswerthen Systems _ loslösen, diesem Briede beantragen mir das ungarische Kommando und das besondere Offiziers-Avancement in den ungarischen Regimentern, die Stationirung der Regimenter in ihren­­­ Ergänzungsbezirken nach dem Territorial-System, die Herablegung der Dienstzeit, die Greichtung der ungarischen Offiziers-Akademie ‚und­ der un­­garischen " Kadetenschulen, die Fubisdi­tion des Zivilgerichtes in Strafladen, die Ks ® der im Lande befindlichen Anstalten­­ der­ gemeinsamen vance - unter, den Honvedminister an­f Der Grundbefig verliert von Tag zu — Der Abgeordnete Otto. Herman,­­ der gegenwärtig­ seinen Bezirk bereist, Hat­­ gestern in Tipa Roff seinen Nechen­­schaftsbericht gehalten, dessen größten Theil er­ der Polemik gegen Gabriel Ugron widmete. · Herman erinnert daram daß Ernst Simonyi schon im Jahre , um einen neuen und besseren Aus­­gleich zu Stande zu­ bringen und daß derselbe ebenso wie Ugron auf die Gewinnung der Dynastie Gewicht regte. Allein schließlich habe er doch ganz offen und aufricht ig das 1874er Parteiprogramm acceptirt.. Selbst der Konstitutionellste Herrscher kann sich mit der Minorität in seine Unterhandlungen einlassen. . Ugron legt "Gewicht auf die selbst­­ständige Armee. Allein hat es je eine Schattigung der gemäßigten Opposition gegeben, welche dies nicht gethan hätte? In dieser Frage stieß_ man aber auf die größten Schwierigkeiten, denn die Armee ist die Sanktion der gemeinsamen Monarchie. Oder zweifelt Ugron viel­leicht daran, daß Graf Julius Andran­g in Vier legten großen Rede, in welcher er erklärte, daß die gemeinsame Armee für einige Ze als felce geschaffen wurde, der Auffassung der höchsten reife­n Ausdruck gegeben habe? Auch die Absonderung der auswärtigen­­ Angelegenheiten ist ein wesentlicher Punkt des Brot­grammes der Unabhängigkeitspartei. Niemand geht aber so weit mie Ugron, — melcher einverstanden damit it, Daß der Gesandte des Kaisers von Oesterreich und des Königs von Ungarn eine­ und dieselbe Person sein könne. Auch was Ugron von der Delegation sagt, ist nicht neu. 63 widerspricht dem Kardinaliten Prinzip der Volkövertretung, daß in den die Gristenzinteressen der Nation betreffenden Angelegenheiten nicht die Gesammtheit der­ Volks­vertretung, sondern nur ein Ausschuß entscheide, daß die Minorität für die Majorität bindende Beschlüsse fasse. Er fand­ sein Grund starf genug­ sein, um den Eintritt in die Delegation motiviert erscheinen­­ zu lassen. Eine ernste Kontrole i­ in der Delegation in Folge der Aus­­schließung der Deffentlichkeit und in Folge der wirklichh nur z­werg­­haften­ Minorität der Opposition ohnehin unmöglich. Wenn­ Ugron fließlich ausruft: „Seien mir Alle Achtundvierziger“,, so ist auf dies nichts Neues. Er gab ja schon im Jahre 1869 einen­­ Achtund­­vierziger-Parteiflub. Damals wurde sogar die Personal-Union auf­genommen, allein man mußte sie wieder fallen lassen, weil der Geist der Nation sie nicht in sie aufnehmen konnte und auch niemals auf­­nehmen kann. Das Endziel kann­ nur die staatliche Unabhängigkeit sein. Ugron betont die­­ Nothunwendigkeit der­ Neugestaltun­g der Parteien; er steht die Sahne des Munizipalismus aus und fordert alle Melt, ohne­ Unterschied­ der Partei, auf, sich ihm­­ anzuschließen. Chenjo hat Tiba gehandelt, als er die Regelung der Finanzen auf jene Sahne schrieb. Nur hängte Tiba damals seine Prinzipien an den Nagel, während Ugron sein Prinzip aufrechterhält und glaubt, daß andere Leute ihre Prinzipien verleugnen und ihm folgen werden. Das ist der beste Weg, um dahin zu gelangen, wo man in Oesterreich ist, wo sich die Barteien nicht auf Grund von Prinzipien gestalten, sondern nach den einzelnen dragen fluftuiren, "wo nicht die Ueberzeugung, sondern die Taftis und die­ Gunst der Verhältnisse entscheidend ist. Ugron fennt frierlich die Behauptung 1869 eine Agitation einleitete, | 4 s 1 | « | — = " Engeswenigkeiten. Personalnachrichten) Der Vizegouverneur der Österreichisch Ungarischen Bank Bros. Dr. Juli Kaus hat sich heute zum Besuche des unwüilig gewordenen Gouverneurs Moser auf einige Tage nach Wien begeben. — P­rimararzt Dr. Sigmund Z.3­elenit ist von seiner schweren Krankheit hergestellt und hat seine ärztliche Thätigkeit wieder aufgenommen. Kucsivna nach längerer Krankheit im 53. Lebensjahre gestorben. Graf Deflemffy war 1887 in Margonya im Sároser Komitat­eboren. Seine Studien absolvirte er in Eperies, Budapest und Min. Nach Beendigung der­­ juridischen Studien besuchte er: Die landmwirthshaftliche Akademie in Hohenheim. Nac einer längeren Studienreise im Auslande lange er im Sároser Komitat als Honorarbeamter, unternahm jedoch bald wieder größere Reisen. Im­­ Jahre 1874­ wurde er im Birálter Wahlbezirk als Anhänger der­­ vereinigten Opposition zum Abgeordneten gewählt und gehörte er dann­ bis 1886 dem Abgeordnetenhause an, geehrt und geachtet von allen Parteien des Haus­es. Er war f. u. f. Kämmerer, Ritter des Johanniter-Ordens und Besiger mehrerer Orden. Das Begräbniß fand gestern in Margonya unter reger Theilnahme statt. Neber den in: Klausenburg. gestern. verstorbenen Professor Karl Szabó liegen folgende biographische Daten vor: « Szabó wurde im Jahre 1824 als Sohn einestefokmirten Seelsorgers Janörös­ Tarcsa,­geboren­.Er studiirte in Keßmark und Debreczin, mit besonderer Vorliebe die griechische G Sprache. I§m­­ Jahre 1345 legte Szabó­ die Novofatenprüfung.­ab, entsagte aber der juridi­­schen Laufbahn. und trat in die Ftumaner Marine-Akademie ein. Er sah jedoch bald ein, daß er die Strapazen des Seelebens nicht ertrage und kehrte zu seinen Eltern zurück, wo er gänzlich den­­ Wissenschaften lebte. 1847 kam ver­­nach­tet, wo er der Mit­­arbeiter Franz Toldy’s an dem Unternehmen »Magyar tudósok tära« ‚wurde.­1848 war er Mitarbeiter des von: Sofef­­ Bajza Tedigirten '»Kossuth Hirlape. Nach dem Syreiheitsfampfe, an welchem er sich­leichfalls­­ betheiligte, wurde er 1850 Gefreiär des Grafen Fojer Fate . beffen. grobs ® filorifuge Wert; A. Hunyadiak koran er­­n­er siebenbürgischen Museum­­bibliothek in Klausenburg ernannt; seit Errichtung der Klausenburger . s-.-W...s . .....-..—--».O—-.Ts«..... a an FB, en als Profsessor berufen. 1860 mwhrte er zum Bibliothekar Universität, trug er an derselben ungarischen Geschichte vor. Die­­ Akademie wählte ihn 1858 zum­ korrespondirenden, 1871 zum ordentl­ichen­ Mitgliede; auch war er Mitglied der Kisfaludy Gesellchaft. Seine lesten größeren Arbeiten waren :­­ „Die ba via Ungarns unter den Anführern und Königen aus dem Hause Arpád und aus den gemischten Häusern“ (im ethnographischen Werke „Die öftere zahnisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“), für die „Köni­gadislaus­er Kumanier” in den von der Historischen Gesellschaft­­ herausgegebenen Biographien aus der ungarischen Geschichte. (Die Kampfmesse der Radikalen.) In der bekannten Angelegenheit Pazmándy-Ugron veröffentlicht heute , B. 9." folgendes Telegramm: „Klausenburg, 31. August.­­ Gabriel Ugron ist in Folge meines brieften Auftrages vor gegangen ; hingegen hat Herr Dionys Bázmándn unter den Aufruf der Unabhängigkeits-Partei der ale Komitat? meine Unter- Schrift ohne meine Ermächtigung gelegt. Aloe U­gr­on.” (Church of England.) Am Sonntag, 7. August, und jeden folgenden Sonntag werden Gottesdienste laut Ritus der­en Kirche im "Grand Hotel Hungaria" gehalten. Sacrament of The Lords Supper 8 Uhr früh, Morning Prayer and Litany halb 11 Uhr Vormittags. Prediger The Reverend Arthur Markhaus. (Zranung) Der hauptstädtische Advotat Dr. Kofer, Hecht hat gestern in Gzernovis Fräulein Sidonie Wishoffer zum Traualtar geführt. Der Trauung mahnten zahlreiche Verwandte und Steunde der beiden Familien an. i « kAus der bürgerxec­ten Schießstätte.)Bei dem gestern statt gehabten Prärienschießen in«der­ Buda»pestersbürgerlichen Schießstätte haben folgende Schritten Preise eingeheim­ft,und zwar auf der LOO Schritte distanzirten Zielscheidebatten unter LO Schützen die meisten Treffer : Emil Welch, Anton Nemat, Franz Bente, Samı Babringi, Dr. Mathias Meßtries. Auf der Ziehtreibe, 200 Schritte Distanz, für Mittelschaffe erzielten Preise: Anton Selliner, Johann Zuding, Anton Nemai, Adolf Jar,­­ Franz, Bente,­­ Friedrich, Mirez. Auf der Pistolenscheibe hatten die meisten Treffer unter 20 Schiffen : Sam Gabringi, Dr. Ludwig Aramethy, Adreans Yaris. Auf der Pistolenscheibe­­ für Mittelschüffe trugen, Preise davon: Ludwig Aramethy, Franz Mihály,­­ Samu Gabrinyi . Auf der Anfänger­­zielsheibe gewannen : Friedrich Mikes, Adolf Zar, Georg. D. Wolf. Auf der Damenzielscheibe hatten die meisten Treffer: Frau Franz Benfő, Frau Zoltan Reich und Frau Emil Welch. In­gefammt wurden 1700 Schüffe abgegeben. = _&.., « «­Selbstmordversuch«e.1 Die LFUährte Dienstmagd Gisela Weiß sprang heute Früh in der Kön­gss«ae Nr.15«van Gange des dritten Stü­ckes in den Hofraum htnaIzndrjourdetn ·sterbend mustnnd eins Rochusspital befördert­—»Die·DienstFnagd Etel BUnord sprang aus·Gram darüber,daß ihr ihr Geliebter untreu gewordem heute in die Donam Die Magd wurde noch gerettet. » . j Bon einem Bicyele überfahren.) Der Private Anton Baier wurde heute auf der Andräfigstraße von einem Bicyele überfahren. Gegen den Lenker des Nei­rades, den Beamten Mori­ Grünmald ,wurde die Untersuchung eingeleitet.­­ Blutige Schlägereien) Der Miethmagenfutscher Emerich Milig erhielt heute Nachts während eines Raufhandels in der Hauptgasse des II. Bezirks von dem Bädergehilfen Julius Schenf einen gefährlichen Mefserstich in die Brust. Der Thater wurde verhaftet. — I­n der Linzersschen Spiritisfabrik fand­ heute Nachts eine blutige Schlägerei statt, in welcher der Kutscher Gabriel Barjais durch einen Mefserstich­schmer verlegt wurde. Als der That’ verdächtig wurde der Kutscher Gabriel Birag von der Polizei in Haft genommen. Gr . Brände.­ Von Tag zu Tag wird die Brandchronik durch immer neue und immer entgeßliche Daten bereichert. So schreibt man uns aus ©.-W.­Wihely, 31.­August: Der Vizegespaner ließ erst gestern ein Rundschreiben an die Bewohner des Zempliner Komitats,In welchem­ er die traurige Lage der unglü­cklichen Abgebranntten von Tokaj,Petrahó,Józseffalva, Sárospatak,Mäd,Czigánd,Kös-Gszes,Terebes,Techua und Csertöp ergreifend schildert und zur­ Linderung der Noth diesek Bedauernis wert­en’um Einsendl­ng mil den Gaben dringend bittet Heute s iit wieder aus Luka(Bodrogköz)die Schreckenskunde eingetroffen,dasz doktgestern eines große Feuersbrunft gewitthet hat-A11ßekvielen .kleinere­ n Feuerschäden isthrennt in diesem Monate die elfte Ort­­schaft­ des Komitats von eurem großen Brandunglück heimgesucht worden.Es brannten in Lukazan 70 Häuser und viele Wirthschafts-­­gebäude niederr Arkßerdemsknd«denk Prande viele Getreide-und­­ Futtervorräthe,­sowie auch zahlreiche Wirthschaftsgeräthe zum Opfer gefallen-Das Feuer kam um 1 UhrNicmittags auf bisher unauf­­geklärte Weise­ 1­an vermuthet böswillige Brandlegungs—i11 einem Bauernhause zum Ausbruch,»nahm­ beh­eftigent Wind,der die Flammen nach allen Richtungen hintrieb,furchtbare Dimensionen an und bald standen auch sämmtliche zum Baron Vecsey’schen Pacht­­­­gute gehörigen Gebäude in Flammen.Außer vielen Wirthschafts­­gebändert sind b­oxe des Baron Vecsey’schen Pächters Morit­­ Gutmann, wo es fest noch brennt, unter Anderem: ein großes Getreidemagazin sammt gedroschenen 1600 Meterzentner Weizen, eine große Duantität Jutterwide und andere­ Getreidevorräthe, ferner das Wohnhaus nebst einem großen Theile der Einrichtung, viele Kleidungsstüde, Pretiosen und Silbergeräthe, eine große Menge­­ Brennholz und das aus 32 Mohnabtheilungen bestehende Mohn­­ebäude der Defonomiebediensteten ein Raub der Flammen gemorden, utmann erleidet einen circa 39.000 fl. betragenden Schaden. T­eil der im Szolnos-Dobofaer Komitat gelegenen Gemeinde 3 ü ze 3: 31.­ Peter entstand am 29. v. M­­euer, welches in Folge des herichtenden Sturmes in kurzer Zeit 45 Häuser sammt Nebengebäuden einäscherte. Auch die griechisch-orientalische Schule, die Wohnung des Notars und stämmliche Getreide- und uttervorräthe der Gemeinde ‚wurden.. ein Opfer der Flammen. DVersichert mar nichts. Da auch die Telegraphenstangen verbrannten, ist die telegraphische Verbindung gestört. Ein A­—Sjähriges Kind, welches die Eltern im Hause eingesperrt zurückgelassen hatten, wurde gänzlich verfehlt auf­­gefunden. Das Feuer entstand aus Unachtsamkeit eines Kindes, Das mit Zündhölzchen spielte und den vor dem Hause aufgehäuften Hanf anzündete. — In Czecze brannten vorgestern drei Wohnhäuser, ‚mehrere Nebengebäude sammt bedeutenden Mengen an Lutter und Getreide ab. Leider it auch hier ein Menschenleben zur beklagen, da ein Säugling, ehe man ihn aus der Wiege retten konnte, ersticht war. — Größere Feuersbrünste werden ferner gemeldet aus Dada, Szabadfa, Nagy,­Öyanta,­­Gyán Fagy gócs Baland mi Alpár. Im Interesse der Brandbeschädigtem hat der Minister des Innern an sämmtliche Munizipien­ des Landes eine Zirkularverordnung erlassen, in welcher dieselben mit Hinweis auf die in jüngster Zeit vorgenommenen zahlreichen Brände angemiesen werden, fort Sammlungen von milden Gaben einzu­leiten. Die eingetroffenen Spenden, welche im Amtsblatte quittirt werden, sind mit der Bezeichnung, ob sie fü­r die Brandbeihädiaten im Allgemeinen, oder für gemisse Gemeinden bestimmt wurden, sofort dem Ministerium einzusenden, sobald sie den Betrag von 100 Sulden erreichen. . Für die Abgebrannten in Sosaj sind uns zugekommen von: Gulden Baron Albert Wodianersen.........................,300.—— Ignaz Ritter v.Wechselm­ann.....«.·.-...200·-— Jofefv.Nemeshegyi.-- 40.—­­Kinjdserbekleidungs Tischgesellschaft(Restauration Weingruber) an BEE SF AI FU EN DIA HA ER FI Geselliger Abend in Duna-Földgär am 30. August: Braun .5 fl, Weib, Borovis, Rotter, Dr. Freud, Hirsch, Braun, Mieländer, Berger, Deutsch, Fischer, Gutmann je: 1 fl.--- Mor: Beuth TAT 222 Da 2 AA IZE LEV I Emanuch Serie era geh ..... 6.— Eine Arader, Jane derzeit in Karlsbad I. Vinzenz Gristofoli­­.-...n see ss BTEANDT Sata ‚bahn-Stationen und Böhmen in Kraft. I LIE SE SE und Isidor Wolf... ... .. L­­­E.Patak.."................ 2.— Susammten :--, 644.60 Hiezu die im heutigen Morgenblatte anögemiesenen .... 2951.— Totale .--3593.59 ‚Güterlauf.) Von dem früher dem Grafen von flandern Page Grobgrundbesss Pallin hat dieser Tage Herr Leop. Che­n+ panger, einer der geachtetsten Bürger Groß-Raniziaz, das Gut Vnnep, welches nahezu 1800 Soc­heträ Baden 300.010­ Gulden erstanden. Der­fi abgelöst werden. j (Cine verhängnißvolle Wette) Man s­reibt uns an Orfova:­ Der Photograph Rail Heidlin­ge­r, welcher früher in Orfova etablirt hat, und seit einigen Monaten auf der Insel Adakaleh wohnte, ging gestern eine Wette ein, daß er im Stande sei, von Adafaleh nach Verd­orova zu schmimmen, ohne auszuruhen. Es durfte ihn auch sein Boot begleiten. Kaum hatte er sich burdert­eter weit von Ufer entfernt, als er plöglich von Krämpfen befallen um­ den Kaufpreis von us instruetus mird separat monede und im den Wellen verfanf. Die Theilnehmer der Wette sahen Szene­­n am Ufer aus: mit­ Entiegen zu; als sie­ aber in einem Kahne zu Hilfe eilten, mar, en zu spät; der unwaghalsige Schwimmr blieb spurlos in den Wellen verschwunden. Im Wörthersee ertrunken­­­ Her­maques Schmalz, Getreidehändler in Warasdin, ein junger Mann von etwa 28 Jahren, Sohn einer angesehenen Familie, meilte zum Xi gebrauche in Wörtihach und begab sich von dort frei nach Velden, um im Wörthersee zu baden. Am Dienstag hatte er abermals ein Bad genommen, aber er verlanf plöglich in den Fluthen. Ein Herz­flug dürfte seinem Leben ein Ende bereitet haben. Der­ sofort hin­­zugeeilte Schwimmmeister Peter, welcher schon sechzehn Menschenleben gerettet hat, konnte nur mehr die Leiche des Verstorbenen aus Der Tiefe emporziehen. Gemähnensmwerth it der Umstand, das auch mei Brüder des Verunglichten im Wasser , ein­e frühzeitige Gade fanden. Ein Bruder stürzte ich­ aus Liebesgram in die Drau, ‚ein anderer Bruder ertrank ebenfalls beim Baden. (Privilegirte Oesterreichisch-Ungarische Staat­seisenbahen-Gesellschaft). Tarifände­­rungen in Folge des Standes der öster­reichischen Währung Mit Rücsicht auf der. Stand der österr. Währung treten vom 1. September 1890 ab bis auf Weiteres folgende Bestimmungen in Wirksamkeit: 1 Die Zuschlagstabelle D kommt zur Anwendung: bei Heft 1 zu Theil­ III (siehe daselbft Seite 186/187), bei Heft 3 zu Theil III (siehe Daselbft Seite 93,­­beziehungs­­weise 134 und Seite 20 des Nachtrags D, bei Heft 4 zu Theil III )(siehe Seite 15, beziehungsweise 36 bei Nachtrag II. und­­ Seite 8 des Nachtrags ID, bei Heft 5 zu Theil III (siehe daselbst Seite 35 und 41), der Heft 1 zu Theil IV (siehe daselbst Seite 74 und 83) des österreichisch-ungarisch-baierischen Verbands-Gütertarifs. 2. Bei Heft 2 zu Theil II des österreichisch-ungarisch-baierischen "Verband6-G­ütertarif" gelangt die um zwei Markpfennig für 100 Kilogramm erhöhte "Zuschlagstabelle C zur Anwendung (siehe daselbst Geite 250/251). Die hiernach entfallenden Zuschlags­­beträge sind niedriger als jene, welche sich bei Anwendung der­­ Zuschlagstabelle D ergeben würden. Sinsofern Zuschläge in den Stationstarifen nicht vorgesehen sind, unterliegen die Frachtfälle seiner Erhöhung.. 3. Bei den Tarifheften Nr.­ 1 und 3 zu Theil II des Gütertarifs für den süddeutschen Eisenbahnverband­­(Verfehr mit Oesterreich-Ungarn) werden die in den Tabellen V, und zwar: der Schnitttafeln B und der Stationstarife des Tarifheftes Nr. 1 (siehe daselbst Position 10 der besonderen Bestimmungen Seite 6) und der Schnitttafeln A des Tarifheftes Nr. 5 (siehe daselbst Position 8 der besonderen Bestimmungen Seite 5) angegebenen Stahträge angewendet. 4. Bei­ den Gütertarifen des öster­­reichisch-ungarisch-schweizerischen Eisenbahn­­verbandes finden Anwendung: a) rüdsichtlich des 1. Heftes zu Theil III die­ mit e bezeichneten Frachtsäge (siehe daselbst Position 4 der ‚Zah­lbestimmungen Seite 7); b) rüdsichtlich des 3. Heftes. zu Theil III die unter b bezeichneten Zuschlagstaren (siehe Bosition 7 und 8 des II. MNachtrags Seite 5—11 und Bosition 4 des III. Mag trags Seite 6). 5. Bei Tarifheft Nr. 1 des Theiles III für den österreichisch - ungarisch - schweizerisch - südbadischen Güterverkehr finden die mit ‡ bezeichneten Frachträge Anwendung (siehe daselbst Position 9 der Tarifbestimmungen Seite 5). privilegirte Südbahn-Gesellschaft) Mit 15. September I. 3, tritt der Nachtrag. II zu Theil. II des ab 15. Juni 1889 gültigen Tarifs für den Güterverkehr zwischen Liüd­­1850, . mutzbe-­ev ‚an. | ‚der. . fin­ale elk UNION 39ER 15.— 14— Theater für. heute, Montag, 1. September: N­­a­tionaltheater:­ »Petneházy«. Kön­ ung Opern­haus: Gefäloffen. — Wolfstheater: »Egy éj Velencze­­enc. — Christinenstädter Arena: »Az uzsai gyöngye. — Sommertheater im Stadt­wäldchens >A­fene: gyerekekc. (Gigerlik.) "" · Geriklptgh­alle. Plenarfigung der fön. Tafel. Heute Vormittags fand eine Plenarfigung der Fön. Tafel statt, in welcher Vizepräsident Sofei Säartäany über die Thätigkeit­ des Ferialsenats Bericht, erstattete. Demzufolge sind während des Aluristitiums 3746 Zivilsachen ein­­gelangt, von melden 3660 Stüde erledigt wu­rden. Strafsachen langten 3532 ein, welche bis auf 285 Grledigung fanden. Vize­­präsident Särfäng erwähnte hierauf den Artenverzehr im Allgemeinen und hob hervor, daß die Restanzen Ende 1889 28.630 Stüde betrugen ; bis Ende August sind 85.42 Stücke eingelaufen, zusammen sonach 114.372. Hievon wurden bis Ende August zusammen 83.775. erledigt Somit betragen derzeit die Nestanzen 30.597. Der Vortigende er­­mahnte hierauf, daß Senatspräsident Zoltanı Nemeth in den Ruhe­­stand getreten ist und aus diesem Unlasse an die Fön. Tafel ein . Schreiben. gerichtet­­ hat.. Die Plenarfügung: beschleß, den Gefühlen der­­ Anhänglichkeit an Johann Nemeth protofollarischen Ausdruck zu geben. Zur Fön. Kurie wurden als Richter ernannt die Tafelrichter:: Mart Nadaskay, Kornel Emmer,­Josef Ballegh und Stefan Frenreiß. Zur Tafel wurden als Richter ernannt die bisherigen Aushilfsrichter: Michael Bubics und Eugen Benel.

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