Pester Lloyd, Januar 1891 (Jahrgang 38, nr. 2-31)

1891-01-02 / nr. 2

szt Eee­r­egierung und der Geietgebung vor­­ung, als sie ihre Site einnahm, das é befolgen will, entschieden und offen ent­­egt für sie sein Grund vor, ihrem Programm irgend eine ang vorzunehmen. (Lebhafte Zustimmung.) ein Programm ist die Basis gegeben, auf m welcher diese Partei diese Negierung stehen, und ist der Weg bezeichnet, welchen wir bisher gegangen sind und welchem wir auch künftig entschieden folgen wollen, trug aller Infinuationen und Drohungen. (Lebhafte Zustim­­mung.) Doch wenn ich jegt auch mein Programm geben will, möchte ich doch, da ihr mit Eurem Grscheinen mich beehrt habt, die Gelegenheit bewüßen, mich über einige, auf der Tagesordnung befindliche wichtige Jagen zu äußern, nie Du, geehrter Freund, es gethan Haft. Für eine dieser nam­hafteren Fragen halte ich jene hochsichti­­gen Unterhandlungen, welche in Betreff des mit Deutschland abzuschließenden Handelsvertrages im Zuge sind. An dieser Frage steht die Regierung auf dem Standpunkte, daß sie es für überaus wünschenswerth erachtet, daß es gelingen solle, mit Deutschland, welches die Grenzen der Monarchie in langer Linie um­­gibt, eine die Unt­ressen beider Theile ehrlich befriedigende Vereinba­­rung zu Stande zu bringen (Zustimmung), weil sie überzeugt ist, daß dieser Handelsvertrag jene Freundschaft, jenen politischen Verband nur noch enger knüpfen werde, in welchem wir mit Deutschland leben und auch weiter leben wollen. (Lebhafte Zustimmung.) Eben deshalb ist er ein Hauptbestreben der Regierung, daß ein den Interessen des Landes und damit auch der Monarchie entsprechender Handelsvertrag zu Stande komme, und ist die Absicht, der gute Wille von allen Seiten, von­seite eines jeden Faktors so aufrichtig, daß der Augenblick hiezu als ein möglichst günstiger erscheint und volle Hoffnung gemährt, daß dieser Vertrag in günstiger Weise zu Stande kommen werde. (Zur Der mit Deutschland abzuschließende Handelsvertrag wird den Schlüssel und die Basis der mit anderen Ländern abzuschließenden Handelsverträge bilden, mit welchen unsere Verträge in den nächsten Jahren ablaufen und daher zu erneuern sein werden. Besonders nahe interessiven uns in dieser Hinsicht die Orientländer, bezüg­­lich welcher die Regierung den Standpunkt einnimmt, daß, obgleich diese Länder — besonders Rumänien und Serbien — in Betreff der Rohprodukte in geriisser Hinsicht unsere Konkurrenten sind, dennoch unsere Unteressen und die Unteressen dieser Länder in dem Maße mechselseitig, mit so vielfachen Fäden verknüpft sind, daß es sicherlich nicht an uns fehlen soll, mit ihnen freundschaftliche Handelsbeziehun­­gen zu unterhalten. (Lebhafte Zustimmung.) Du hast richtig bemerkt, geehrter Freund: Ungarn war allezeit daher bekannt, daß, trug denn in diesem Lande Jahrhunderte Hindurch die verschiedensten Konfessionen in großer Anzahl neben­einander lebten, unter ihnen doch­tet die größte religiöse Toleranz, die größte Eintracht geherrscht hat. Daran hatten ein großes Verdienst jene Oberhirten, die sich mit dem öffentlichen Geiste, mit der großen Masse des Landes stets identifizirren. (Lebhafte Zustimmung.) 3rot Dieter, nicht kurze Zeit, sondern Jahrhunderte lang währenden Antezedentien würde Einer, der die Verhältnisse unseres­­ Lande nicht fennt und nur nach einzelnen äußeren Erscheinungen urtheilt, leicht glauben können, daß das Land um einige Jahrhunderte­­­aurübgefallen, oder daß zwischen den Konfessionen jene Unduldsamkeit, we Zmietracht erwacht sei, zu welcher das Land weder in der Gef­­angenheit Neigung besaß, noch in der Gegenwart Neigung besitz. Lebhafte Zustimmung.­ Die Gefäßgebung und die Regierung haben eine Hauptaufgabe ad diese­n­, dem Gefete Geltung und von eite Jedermanns Respekt zu verschaf­­en; die Oberhäupter der Kirche aber haben die Aufgabe, im ihren Gläubigen das religiöse Gefühl zu pflegen und darauf zu achten, daß die Seelenhirten ihren religiösen Pflichten Genüge leisten. Aber beide, die Staatliche wie die Firchliche Behörde haben ein gemeinsames Ziel, eine gemeinsame Aufgabe und Pflicht, und Diese ist, unter den im Rande lebenden verschiedenen Nationalitäten und verschiedenen Kon­fessionen jenen Frieden, jene Eintracht aufrechtzuerhalten, welche bis­­her im Lande stets bestanden haben. Hievon mögen einige unter­geordnete Organe abweichen, die eine Maulwurfsarbeit besorgen, die ihren Beruf nicht offen benennen können oder wollen, aber es liegt dies nicht im Unteresse des Landes, wo auch der Kirche. (Lebhafte­­ Bestimmung und Beifall.) Und eben deshalb, weil dies der allgemeinen Stimmung ent­­spricht und indem ich auf die vielhundertjährige ges­iätliche Ent­­mictlung des Landes hinweise, bin ich überzeugt, daß Die besonnene Richtung Oberhand gewinnen, der Wille der Staate zur Geltung kommen werde, welcher unter allen Umständen zur Geltung kommen­­ muß und welcher mit dem Iateresse der Kirche nicht im­­ Wider­­spruche steht; es wird der patriotische Geist und die Weisheit des hohen Klerus siegen, welcher schon unter schwierigeren Verhältnissen den Weg zur Lösung gefunden hat. (Zustimmung.) Oben deshalb glaube ich, daß diese Erscheinungen nur v­orübergehender Natur sind, und daß es wie bisher, so auch künftig nicht gelingen werde, den Frieden zwischen den Konfessionen zu stören. (Langanhaltende, [el: hate Elfenrufe.) Du­mwarst so freundlich, die Reformbestrebungen zu erwähnen, welche den Ausgangspunkt und das Ziel der Kon­­stuirung und der Thätigkeit dieser Negierung bilden. (Hört!) Ich kann in dieser Beziehung nur wiederholen, was ich schon bei einer anderen Gelegenheit gesagt habe, daß die Negierung die von ihr in Aussicht gestellte Thätigkeit ehrlich, getreu und mit voller Hingebung erfüllen und in allen Zweigen des Staat­sdienstes jene­r Reformen durchführen wird, welche sie im Interesse der Entwicklung des Landes für nothunwendig erachtet, und zwar in jener Reihenfolge, in welcher sie dies im In­­teresse des Landes für gut findet und in welcher dieselben vorbereitet wurden. (Lebhafte Zustimmung.) Unter diesen wird sie in erster Reihe die auf die Reform der Vermwaltung bezüglichen Entwü­rfe vorlegen. (Lebhafte Zustimmung.) Diesbezü­glich verlautet von mehreren Seiten, daß die Regierung nicht beabsichtige, dieselben­ einzubringen, um eine im Schoße der liberalen Partei bestehende Richtung zu beruhigen, welche diese Reformen nicht will. (Rufe: Gine foldhe besteht nicht!) Man sagte auch, daß diese Reformen, wenn sie eingebracht werden, die schärfsten Angriffe erfahren werden. (Widerspruch).) Hinsichtlich des ersten bemerke ich, daß ich es nicht für nöthig hielt, jene Behauptungen zu widerlegen, melde mit den entschiedenen Gnunziationen der Regierung im Widerspruch stehen, weil ich es für richtiger als jedes Zeitungs- oder andere Dementi halte, wenn die Shhatfahen und Handlungen diese Behauptungen widerlegen werden. (Lebhafter Beifall.) Yamohl, ich erkläre, Daß die­­ R­e­gierung meinem Beisprechen getreu — wie dies ja anders auch nicht möglich­st —diese Vorlagen binnen fürzester Zeit einbringen wird, jedenfalls so, daß die öffentliche Meinung Hinsichtlich derselben zur Zeit vollkommen orientirt sei, und daß diese Vorlagen sowohl im Hause, wie außerhalb desselben von jeder Seite disfutirt werden, damit diese Reformvorschläge derart zu Stande kommen, wie sie den Interessen des Landes entsprechen. Was die andere Frage betrifft, daß wir diesen Reformen gegen­­über auf Heftige Kämpfe jede rechnen können, bin ich, geehrte, aber dem Kampfe ruhig entgegen. (Lebhafte Elienzufe.) Wenn die Sache gerecht, der Fühn auf Mille und der Entfehluß fest ist, nehmen und ich hoffe, ja ich bin sogar überzeugt, gelingt, die Entwürfe Dies sind jene Fragen, geehrte Freunde, nächsten Agenden bilden müssen. (Lebhafte Zu­­stimmung.) Du hast aber auch­ eine andere Frage erwähnt, halte ich diesen Freund, welche ich ebenfalls beantworten Moment für den geeignetsten, um mich in dieser Frage niß zwingen Regierung und Partei. Em. Erzellenz, Herr Präsident! Verehrter Freund! Die liberale Partei hat auch im heutigen Jahre mir den aus­zeichnenden Auftrag ertheilt, Dir gegenüber der Dolmetik ihrer Neujahrsglahwünsche zu sein; ich aber habe mich diesmal mit noch größerer Bereitwilligkeit und Freude als sonst dieser ehrenden Mission unterzogen, weil ich mußte, daß wenn die Partei, welche über so viele ausgezeichnete Redner verfügt, ihr hochhäßbares Vertrauen neuerdings meiner MWenigkeit zumendet, jie Dies deshalb thut, weil auch in den vergangenen Jahren ich die Ehre hatte, Dir gegen­über am Neujahrstage jener Verehrung und Liebe Ausdruck zu geben, welche mir Alle für Dich hegen und weil unsere Partei offenbar auch durch for eine geringfügige Aeußerlichkeit, wie es die Berson des Nedners ist, recht augenfällig darlegen mollte, daß diese Partei auch heute noch dieselbe sei, welche sie vor Sahr und Tag und in all den vorhergegangenen Jahren geriejen, daß sie sich weder im ihren Personen, noch in ihren Gefühlen, noch in ihren Prinzipien geändert habe. (Wahr ist’s! So ists) Und in der That, wenn Du die Neihe Derjenigen überblickt, Die heute hier vor Dir erschienen sind, wird Du kaum eine einzige der Dir bekannten Physiognomien vermissen und Du wirst seinen anderen Gefühlen begegnen als denjenigen, welche wir seit einer langen Reihe von Jahren für Dich hegen. Einen Unterschied gibt es allerdings j­enes ausgezeichnete Mit­­glied der Partei, welches bisher bei unseren Neujahrsgratulationen als primus inter pares hinter Dir, dort in der Nähe jenes Fensters, gestanden, dieses Mitglied der Wartet findest Du heute hier unter uns in Reih’ und Glied der einfachen Kombattanten, aber auch hier von jener huldigenden Verehrung und innigen Anhänglichkeit umgeben, welche diesen Mann unstrahlten, abs er noch­ die erste Stelle ein­­nahm und welche ihn unvermindert herüber begleitet haben auf jene zweite Stelle, welche er sich selber gemählt hat, um auch von hier aus mit seiner hohen Autorität, seiner ausgezeichneten Begabung und seinem patriotischen Eifer jene moralische Kraft zu erhöhen, mit welcher wir Alle, ohne Ausnahme, seinen ausgezeichneten und in jeder Beziehung würdigen Nachfolger unterjtügen. (Langanhaltende stürmische Eisentufe.)­­ Allerdings wurde, als jene Personalveränderung eintrat, vom gegnerischen Lager aus eine Zeit lang die Meinung verbreitet, es sei auch ein Wechsel im System eingetreten und es hätte sich damit zugleich auch das Wesen unserer Partei, ihre Prinzipien und ihre Ziele geändert. Wir finden das sehr begreiflich. Man konnte ja doch nit offen eingestehen, daß jener erbitterte Kampf, welcher Monate, ja man dann wohl jagen Sabre hindurch, und zwar nicht immer gerade mit den gemähltesten Waffen, geführt wurde, sie Lediglich gegen eine Person gerichtet Hat und daß Dasjenige, was das allein zulässige Ziel eines politischen Kam­pfes bilden kann : die Aender­­ung der herrschenden Richtung, die Auflösung der diese Richtung vertretenden Partei, das Emporgelangen einer neuen Richtung und einer neuen Majorität — daß Die 3 von der Opposition ni­ch­t erreicht worden ist.. (So it’8! Wahr ists) Mir bekämpften von allem An­­fang her diesen wohl mehr absichtlichen als unfreiwilligen Sterthum, zu in welchem auch nicht ein einziges Moment in dem inneren Leben oder in dem äußeren Auftreten unserer Partei gegrü­ndeten Anlaß gegeben hat, bis es uns endlich gelang, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen, und exit kürzlich hat sic — freilich etwas spät, aber endlich doch — einer der kompetentesten Wortführer der Opposition zu dem Geständnisse genöthigt gesehen, hab das gegenwärtige Regierungssytem nur eine Fortlegung des früheren und daß auch untere Baxter dieselbe geblieben ist, welche sie durch anderthalb Jahr­zente gebesen. Allerdings ist dies gegen uns im Tone des Barmwurfes gejagt worden, wir aber erklären mit Stolz: jamohl, die heutige liberale Partei und die auf dieselbe ich­ flutende Negierung in ihrer Richtung, wie ihren Prinzipien nach die alte geblieben, sie bildet nur eine Fortlegung derselben, und wenn dann noch beigefügt wird, daß ‚ sollten mir und aber in dieser Erwartung täuschen, ‚ans nur das Streben nach dem Befige der Macht zusamm­enhalte, 10 sind mir bereit, auch Dies zu acceptiren. (60 its! Wahr it's!) a wohl, mir wollen im Befige jener Macht bleiben, welche uns befähigt, allen entgegengelesten Strömungen zu Troß, all Dasjenige zu vermirt­­h­en, mas mir im Interesse des Landes für nothmendig und heilsam erachten, jener Macht, welche uns in die Lage verfegt, auf der gegebenen staatsrechtlichen Basis, die mir gegen jeden offenen oder versteckten Angriff zu vertheidigen bereit sind, die Institutionen unseres Vaterlandes auf allen Gebieten in entschieden liberaler jr irak­­m weiter zu enti­ideln, ener Macht, welche es uns ermöglicht, mit voller Kraft, mit Energie,­usdauer und Erfolg jene Illusionen zu bekämpfen, melde man — bald von der einen, bald von der anderen Seite, bald auf den breite Trümpigen mine Hut, bald auf Die phrygische Mühe die trifolore Kofarde aufstehend —, unter dem Aushängiilde einer nationalen Politit, oder unter anderen lobenden Schlagworten in der Nation zu nähren bemüht ist, wobei man für Utopien, welche bei der heutigen eurypasien Lage und ohne tiefgreifende Ummälzungen nicht zu ver­­r­irklichen sind, jene unschägbaren Errungenschaften auf’3 Spiel fegen möchte, welche die Nation nach langen, mit großen Opfern ver­bundenen materiellen und moralischen Kämpfen erreicht hat, und denen Ungarn seit einem Vierteljahrhundert eine der glänzendsten Epochen seiner staatlichen Gristenz zu verdanzen hat. (So oft’s! Wahr ist’s!) Diesen Kampf — mir wollen dies auch heute feierlich neue Sprechen — werden wir jederzeit nur mit solchen Waffen führen, welche nicht bloß nach den Negeln des Gefeges und der Hausordnung, Sondern auch nach jenen des Anstandes zu den erlaubten gehören, und so heftig auch die Debatten sein mögen, es wird eine Schranze geben, melche von uns jederzeit al­lmiübersteigbar betrachtet werden wird, jene Schranfe, welche uns die Nachsicht auf die Würde des Parlaments zieht. (Zustimmung.) Bei einem solchen Kampfe rechnen wir mit voller Zuversicht auf Deine wirksame Unterstügung, weil wir mit dieser Unterstügung für uns nicht etwa ein Vorrecht erbitten, son­dern nur etwas, mas ohnehin Pflicht des M Präsidenten it und mas Du, das Musterbild gemissenhafter P­flichttreue, Ficherich auch ohne unsere Bitte erfüllen mwirdest. Wir sind stol; darauf, Dich seit langer Zeit zu den Unsrigen rechnen zu dürfen, aber rch­ willen, daß Du dort oben auf dem Präsidentenstuhle der Präsident des ganzen Hauses bist und nicht einer Partei, nicht der unfrigen, aber auch seiner anderen. Wir hoffen, daß jene Selbstbeherrschung, die wir niemals außer Act lassen wollen, auch auf der anderen Seite nicht fehlen werde; dann sind wir überzeugt, daß Dein Takt und, wo es nothwendig sein sollte, auch Deine Energie das Gleichgewicht herzustellen wissen werde, und dab Du mit kräftiger und sicherer Hand die Grenzlinie ziehen wollst, welche den berechtigten Eifer für die eigene Welterzeugung von der mit der Würde des Parlaments unvereinbaren Leidenschaftlichkeit trennt. Wir verlangen seine sogenannten ruhigen und glatten Ver­­andlungen, wir verlangen sie am allerwenigsten dort, wo es sich um so vitale Fragen der Nation handelt, die jene sind, melde demnächst aufs Tapet gelangen werden. Das wäre ein Franser Organismus, bei welchem selbst die Anwendung drastischer Mittel seine Reaktion hervorzurufen vermag, und die ungarische Nation liefert nur einen neuerlichen glänzenden Beweis ihrer Lebensfähigkeit und ihrer Lebens­­kraft, wenn sie die gründliche Umgestaltung tausendjähriger Insti­­tutionen nicht anders als unter heftigen geistigen Kämpfen sich voll­­ziehen läßt. (Zustimmung.) Allen so sehr auf Die Ansichten aus­­einandergehen mögen, der Streit um dieselben wird niemand ver­­giftet werden künnen, wenn unsere politischen Gegner von uns Das­­selbe vorausjegen, was mir bei ihnen niemand ® in Abrede gestellt haben, daß nämlich auch uns bei jedem unserer Schritte die reinte Liebe zum Vaterlande und das aufrichtige Streben nach Konsolidirung des ungarischen Staates und der ungarischen Nationalität leitet. Diese gegenseitige Achtung der Welterzeugungen wird umso und von seiner Seite ein moralisches Opfer erheichen, da unseres Willens im wungarischen Abgeordnetenhause derzeit seine einzige Partei einft­rt, melde­t menigstens offen und eingestanden — einen gegenmäßlichen Standpunkt entnehmen wü­rde zu jenem Prinzip, welches die Grundlage unserer Partei bildet, zum Liberalismus (Eisenrufe), so daß es sich schließlich doch nur um die Art der praktischen Geltendmachung dieses Prinzips, um Fragen der DOpportunität handeln man. Bezüglich des Prinzips selbst fennen mir allerdings feine Transaktion ; eine reaktionäre Tendenz — sei es nun eine offene, oder eine verhoffte, gäbe sie sich auf politischen, auf farchlichem­, oder sozialem Gebiete fund — eine reaktionäre Tendenz wird miem­als auf die Unterfrügung, ja nicht einmal auf Die passive Nachricht dieser Majorität zu rechnen haben, somie mir denn auch fest überzeugt sind, daß fü­r sold) eine Tendenz in Ungarn überhaupt seine Majorität zu haben ist; mal ja doch der Liberalismus jederzeit jene Fastalische Duelle, aus welcher die ungarische Nation in den düstersten Stunden, als auch nicht ein einziger Hoffnungsstern am Himmel leuchtete, in emer neue Begeisterung schöpfte zur Vertheidigung ihrer Konstitutionellen Freiheit, und diese Duelle wollen und werden wir ungetrübt und unentweiht unseren Nachkommen übergeben. (Lang anhaltende Elfenrufe.) Mit Solchen Gefühlen überschreiten mir heute die Schwelle des neuen Sahres, jenes Sahres, welches, nach menschlicher V­oraussicht, als Beginn der Neform-Aera fich zu einem der denkwü­rdigsten in der tausendjährigen Geschichte Ungarns gestalten dürfte. CS it eine große und fdmere Arbeit, welcher wir uns unterziehen, und so ras wir sie aug im Angriff nehmen mögen, " bis zu ihrer völligen Be­endigung , und­ prattischen Durchführung, werden immerhin einige Sabre verstreichen. Ob mir wohl, die wir zur älteren Generation ge­hren und Schon in den nächsten Wochen an der Niederlegung der Fundamente theilnehmen zu können hoffen, ob wir wohl auch die definitive Eindachung des neuen Gebäudes und seine völlige Ber­­ohnbarkeit erleben werden Mahnt uns doch jeder neuerliche Sahresmwechsel mit­ erhöhten Nachdruch an die schmerzlich schönen Morte unseres um vergeßlichen Götods, daß „wie beim Gmporsteigen auf einen Berg, so auch in unserem eben, je höher wir hinanf­ommen, der Weg immer steiler, die Gegend immer einsamer wird; imm­er Gesichtsfress erweitert sich zwar, aber rings um und wird es immer tiller und öder, und endlich it auch die Spike des höchsten Gipfels nichts Anderes, als ein Stüc­kels oder Erde, gerade groß genug, um ein Grab zu bededen“. Allein vielleicht hat der gütige Himmel doch auch uns noch das Glüd vorbehalten, daß, ehe mir jenen traurigen legten Gipfel erreichen, von meiden sein Meg mehr zurückführt, unter brechendes Auge noch in voller materieller und geistiger Blüte erschauen wird: das auf durchaus zeitgemäßen, liberalen Institutionen ruhende neue Ungarn, und daß es auch uns gegönnt sein werde, in Gemeinschaft mit unseren jüngeren Freunden dem heißen Munsche Anspruch zu geben. Gott segne jenen P­räsidenten des ungarischen Abgeordnetenhauses, unter dessen zweiter Zeitung dieses dentmwiürdige Merk zu Stande gekommen, — es lebe Thomas Bechy! (Nicht enden wollende begeisterte Elfenrufe.) Hierauf ermwrderte der Präsident Thomas Bechy x Geehrte Freunde!­ch dank­ Euch sehr fü­r die Freundlichkeit, daß Ihr gekommen seid, um mich aus Anlaß des neuen Jahres zu begrüßen und mir zur Erfüllung meiner Pflichten durch Eure freund­ fchaftliche Gesinnung neue Kraft an­bieten. Der Plan, auf den mich Euer Vertrauen gestellt, ist unstreitig ein schroieriger. Schwierig, weil ich, der ich doch wie Lederm­ann eine politische Welterzeugung haben bin und auch habe, dieser meiner politischen Anschauung und Ueberzeugung in den meisten Fällen nicht Ausdruck geben kann. Auch fest, da die meisterhafte Rede, welche in Eurem Auftrage unter gemeinschaftlicher Freund Mar Falk an mich gerichtet hat, sich zum ü­ber­wiegenden Theile mit Parteipolitik beschäftigt hat, kann ich auf dieselbe Farmn eine Bemerkung machen, weil ich einerlei Parteistellung nicht einnehmen darf. Aber mit Bezug darauf, was unser verehrter Freund hinsichtlich der im vorigen Jahre vorgefongenen Krise, welche, wenn auch nur zum Theile, auch eine Regierungsfrise war, gejagt hat, kann ich bemerken, daß es mir wohl that, zu sehen, daß die Bartei, so wie sie war, beisammen blieb. Selbst damals, als Manche sagten, min m würden sich alle Barteien zersplittern und Ungarn werde in die Lage kommen, daß eine Partei nur im Wege gegenseitigen Baktriens die Majorität erlangen werde können, — selbst damals mar ich der Welterzeugung, daß Dies ein großer Irrthum sei, weil diese Partei ihre Pflicht fennen werde, welche darin bestehe, daß der Er­­haltung der Macht zuliebe zum Nachtheile des Landes seinerlei Pakt abgeschlossen werden darf (Lebhafte Zustimmung) und daß die Parr tei, wenn sie die Majorität bes ist,­­diese zu erhalten auch verpflichtet it. (Zustimmung.) Denn ich halte für das größte Unglück die Situation jener Staaten, in welchen die Parteien genöthigt sind, im Wege derartigen Paktiven( sich eine Majorität zu schaffen. 34 habe daher vorausgesehen, daß diese Partei beisammen bleiben werde, und ich glaube, ich irre nicht, wenn ich sage, daß sie an Zahl heute kräfti­­ger ist denn je. (Zustimmung.) 934 man auch meine Ueberzeugung hinsichtlich des Liberalismus aussprechen, nicht nur weil ich stets der Partei angehörte, welche die liberale war, Sondern auch deshalb, weil während es seine Partei gibt, welche nicht die Fahne des Liberalismus hochhalten würde, es andererseits auch nothwendig ist, daß in Ungarn diese die maßgebende sei, weil Ungarn auf dem schwierigen Punkte, welchen es vermöge seiner geographischen Lage einnimmt, sich nur dann sicher ein weiteres Ssahrtausend erhalten kann, wenn es diese Fahne hochhält. (Zustim­­mung.) Denn nur Diese befsst den Zauber, welcher kleinen Nationen große Kraft verleiht, unsere Nation aber ist — leider — der Zahl nach gering und sie bedarf daher großer Kraft. (Lebhafte Zu­­stimmung.) hr, die ihr die Träger dieser Fahne seid, werdet immer den Weg zu finden willen, auf welchem die Stellung der Nation für ein Jahrtausend gefestigt werden wird, denn die Nation wird nur Lene bei den Wahlen unterfrügen, von denen sie Died erwarten kann. (Zur Stimmung.) Ich weiß, daß Euere Freundschaft mich auf dem Brä­sidentenfig immer unterstüst und daß Sshr meine Bestrebungen auch fördert. Ich bitte Euch,­­ mir diese Freundschaft auch in Hinkunft zu berwahren. Im ungarischen Parlament können mehl manchmal — ja in neuerer Zeit it es aug wiederholt geschehen — Erscheinungen vorkommen, von denen man zu sagen pflegt, wir faben es gern, wenn es nicht geschehen wäre. Dies liegt aber in der Natur der Sache und geschieht in jedem Parlament. Und wenn mir die Berathungen anderer Parlamente mit Aufmerksamkeit verfolgen, können mir uns davon ü­berzeugen, daß der höchste Moderator dieser Erscheinung in dem Bewußtsein liegt, daß in demselben nur die Bezirke, nicht aber die Indivionen das Recht der Rede gewähren. Aber andererseits, weil es in der Natur der Sache liegt, daß nicht Ledermann seine­­­­n Schaften beherrschen kann, mag man damit N­achsicht ich die Anschauung ist eine richtige, daß dort, mo stumme Au die Sreiheit selten besteht. (Zustimmung.) Wo Sreiheit it, Dort ist aue Lärm, weil dies die Natur der Sache mit sich bringt. Kraft der Pflicht, melche Ihr mir übertragen habt, melde ich bestrebt sein, die Ordnung der Berathungen aufrechtzuerhalten. ch glaube auch, dies wird in Ungarn nicht sc­­wer sein, wenn die Mitg­lieder des Parlaments an dem alten und traditionellen Rechte set­ Ballen, daß Dem das Net zum Sprechen gebührt, der im Sinne der Hausordnung dazu aufgerufen wird und dag­edermann, der den Redner in der Ausübung dieses Nechtes stört, das Necht selbst­ verlegt. (Zustimmung.) An früheren Zeiten, und in dieser Hinsicht berufe ich mich an Sene, die seit langem Mitglieder des u sind, fam RL vor, daß der Redner duch Smoifchenrufe unterbrochen worden wäre. (So its) Nur in neuerer Zeit kam dies in die Mode. Das ist überhaupt nicht ungarischer Geist. (So if’8!) An den Berathungen in Hupen — von den Parlamenten nicht zu sprechen — tam Dies qur·seten­ und sporadisch vor·(Zustimmung.)Es ist dies bei uns emmxporterter Ufuslundl man muß bestrebt sein,dahinzuwirken, daß dieser Gebrauch nicht überhandnehme,weil am meisten die es die Le­in schiefe und unangenehme Situationen stürzt. (Bu­immung: ·«Meinerseits thue ich hitz zu Alles und ich hoffe auch,daß die Mitglieder des Parlaments michheeren ohne Partenunterschied unter­­stützen werdem(Zustimmung.) Ich empfehle mich auch für die Zukunft Eurer ersten Freundsch­aft. „Seid überzeugt, daß mich, wie bisher rei­ne elfjährigen Wirksamkeit als Präsident, auch, in Hinkunft nur der Gedanke leiten wird, das Vertrauen zu verdienen, mit welchem eir mich zu­­ dieser Würde zu erheben die Güte hattet. (Lebhafte Elfenrufe.) In Laufe der Begrüßung erschienen auch die Minister, die nach der Begrüßung der Parteimitglieder unter Führung des Mi­­nister-Präsidenten ebenfalls forporativ den Präsidenten des Hauses zum Jahresmechtel beglückwünschten. Die Gratulation endete mit Elsenrufen auf den Präsidenten. . * * Aug die in der Hauptstadt anwesenden Mitglieder der reichstägigen gemäßigten Opposition versammelten sich Mittags im Klub lokale, um den Präsidenten der Partei, Paul Királyi und Ferdinand Hor­ty aus Anlaß des Jahreswechsels die Glüwünsche der Bart ". Im Namen derselben richtete Emerichhöd.v.s­­. sprache an den Präsidenten Paul Királyi , teils vierzig Jah­en meibtest: „Geehrter Freund! CS find num­ber Dein Leben den öffentlichen Angelegen Tebtest Du seit Deiner frühesten Du in ihrem Dienste. (Lebhaf daß das Volk auf allen Gelde Verhältnissen des staatlichen Lebens und der gesellschaftlichen” © als Nation zur Geltung gelange und daß Ungarn als selb­stä Staat, als selbstständiger ungarischer Staat ausgebaut werd war Dein Ziel, als Du unter der Leitung Franz Deut’s Deine tiische Laufbahn begannst, das ist Dein Ziel heute, da Du an der unserer­ Partei stehst. (Elsenrufe.) Allen der Einzelne­n nur die Richtung vorzuzeichnen, der Erfolg selbst hängt von Selbstgefühle, von der Energie der Nation ab. An der vor all­­gem entschwuandenen Epoche verstand man es, das Selbstgefü Nation zu brechen, ihre Energie einzuschläfern , indem man jedoch suchte, gegen die Existenz und die staatliche Unabhängigkeit der Na Schwere Schläge zu führen, ist die Nation aus ihrer Lethargie ne­dings erwacht, hat sie ihr Selbstgefühl wieder erlangt, und so jeden ir schon heute die Morgenröthe einer schöneren Wera Heraufziehen (Lebhafter Beifall.) Was in der legteren Zeit nur mehr das deal einzelner war, ist heute wieder in das allgemeine Bewußtsein über“ gegangen, so daß mir hoffen können, daß die dee, für welche Du seit Deiner Jugend kämpftest, nunmehr sicher und bald verwirklicht wer­den wird. Halte daher, geehrter Freund, auch ferner die stolze natio­­­nale Fahne hoch, welche das Banner umseres geliebten und verehrten­­ Führers ist und wir werden Dir wie bisher, auch ferner mit un­­­erschlitterlicher Treue folgen. Der Himmel gebe Dir Kraft und Gesund­­­heit und bewahre uns auch ferner Deine herzliche Freundschaft. (Leb­­hafte Eljenrufe.) Paul Királyi dankte für die herzlichen Worte des Redners. 1111 Plagte da 1111:Vom herzen wünsche iches,daß der Allmächtige« meineng.Gesinnungsgenossen gestatte,daß sie über die geistigen und politischen­ Kräfte ir­ dem Maße verfügen,als erforderlich ist,um auch in­ixikmittinwitten unseres parlamentarischen Kampfes für unser unverskilschtes zl­berales Programm wie bisher mit Männlikeit und Entschiederc­ettpinstehen zu können.M­­unslebt der Gaube,daß mirmn sich in dieser Hinsicht weder hier,noch anderwärts täuschen­­ wird.Die Vorsehung«gab unserem Vater latrde einen Mann(Rufe: Eljen Apponyi !), dessen geistige Superiorität, uneigennügige Vater-­landsliebe und sonstigen hervorragenden Tugenden ihn auf das Riedertal der allgemeinen Liebe erhoben, wo er als Staatsmann in erster Linie stand und von wo er als Führer mit dem Glanze seines Genies vor uns und vor der Nation weithin den Weg beleuchtet, welcher zur Wahrheit, das Heißt zum Siege führt. Unter diese Fahne haben wir uns gestellt, unter dieser Fahne haben wir gefämpft und gesiegt, hier sind wir und bleiben wir, ihm ohne Jagen folgend, ihn untersragend. (Lebhafte Elfeneute) Man sagt, vor dem wahren und heiligen Willen gebe es seine Unmöglichkeit; unser Wille ist nun Die heilige Sache der Nation, die­ Sanivung der verlegten Nechte, der Sohn der konstitutionellen Freiheit, die Sicherstellung der Bedingungen des unabhängigen Staates. (Beifall) An dem Erfolge der in dieser Richtung entwickelten Wirksamkeit konnten nur die Kleinmüthigen verzagen,­­ ich nicht. Der gute Gott gebe uns Kraft zur Fortseßung unseres edlen Kampfes. Indem ich für Die herzlichen Wünsche danke, empfehle ich mich Eurer ferneren Freund­­schaft. (Zanganhaltende Elfenrufe.) Hierauf richtete Kornel Ábrányi folgende Ansprache an Ferdinand Horanpty : Geehrter Vizepräsident und Freund! Jeder Soldat, der einen Feldzug mitgemacht hat, weiß, Daß nicht der Kugelregen, nicht das Treffen den Muth und die Ausdauer der Truppen auf die Probe stellt, sondern Die Mühen und Widerwärtigkeiten der den Treffen vorangehenden und folgenden Truppenbewegungen ; jeder kriegs­­erfahrene Soldat weiß, daß die überwiegende Macht des Gegners den Armeegeist nicht entmuthigen kann, wenn die Leitung eine gute, ruhige und vorsichtige it. Auch mir, die mir fett­zehn Jahren schwere Kämpfe überstanden haben, stehen heute vor einem vielleicht schmereren, wenn auch nicht so langen Kampfe, wir misfen aber auch, was Du uns bisher gebeten, den unser geehrter Führer erst jüngst seine „rechte Hand“ nannte. Wir missen, daß Du Dir immer das schwerste Theil ermählt Haft, daß Du im Gefecht immer der Erste, bei der Halt immer der Kette marst. Wir missen, daß ein kühler Kopf und ein marnes Herz selten in schönerer Harmonie waren, als bei Dir. Wenn Deine politischen Gegner Dich auch oft fair und septisch finden, wenn Dein fritisches Auge, Dein zurückaltendes Schweigen ihnen oft unbequem it, Sehen wir, Deine Prinzipien­­genossen, umso besser Dein glänzendes Herz, in welchem die eigen­­schaften des vir integer mit den typischen Zügen des wahren Ungars sich verschmelzen, mit jenen Zügen, welche den europäischen Geist, die Erfordernisse des modernen Sortsschritts aufnehmen, aber kein Atem des Kosmopolitismus dulden. Dies macht Deine De zu Deinen Freunden und steigert in diesen die Achtung und die Liebe für Dic­. Ich verdolmet iche die Glühmünfhhe unser Aller. Gott erhalte Dich in Kraft und Gesundheit noch viele Jahre für Deine Freunde und für das Vaterland. (Stürmische Elfenrufe.) Ferdinand Horäankty ermiderte hierauf: Sehr geehrte Freunde! Die Schönen Worte meines geehrten Freundes übersteigen weit die­­ Verdienste, welche ich gar nicht besige, mit melden es aber mich zu überhäufen so freundlich mar. Was hievon meine Bersen betrifft, Das verzeichne ich in der Chronik meines Lebens, was ich aber für meine politische T­hätigkeit annehmen kann, ist nicht mehr, als was die einfache P­flichterfüllung verdienen kan. (Lebhafte Elfen­­rufe.) Was die Zukunft auf dem Gebiete des öffentlichen Lebens bringen wird, kann ich nur insofern willen, als wir über unsere bisher befolgten Ansichten im Klaren sind. Die Zukunft hängt aber auch von jener Majorität ab, welche derzeit das politische Schickal Ungarns lenkt. Vielleicht werden diesmal die versprochenen Reformen verwirklicht und wird ss auch das Negierungssystem ändern, es ist aber auch möglich, daß von der in der Negierungspartei immer rarer zu Tage tretenden doppelten Richtung wieder die schädliche die Ober­­hand gewinnen wird, ja, daß diese Richtungen um den Preis gegen­­seitiger Konzessionen sich wieder ausführen, was ich für das Xeralte halte. (Zustimmung.) Dem gegenüber müssen wir Made halten und wenn nöthig, fordernd auftreten, wenn wir nicht die bisher erzielten Erfolge preisgeben wollen. (Zustimmung.) Wir werden diese Pflicht unter der weiten Führung jenes Mannes erfüllen, der unser Stolz ist. (Elsenrufe.) Wir werden die unverfälschbaren politischen und sozialen Reformen in der Legislative fordern, die Freiheit, Wahrheit und Nein­­heit in der Regierung. (Zustimmung.) Indem ig Guch für Euere Erinnerung danke, verspreche ich zugleich, daß ich als gewöhnlicher Soldat auch fernerhin jenes Theil vom K­ampfe für mich nehmen werde, welches meine bescheidenen gübrigkeiten ertragen. Gott segne und erhalte Euch ! (Langanbhaltende Elfenrufe.) Auf Antrag Paul Kirälyrs wurde dann an den Grafen Albert Apponyi das folgende Telegramm nach Eberhard abge­­sendet: „Mit der ganzen Wärme unseres Vertrauen?, unserer Liebe und Anhänglichkeit senden wir Dir unseren Neujahrsgruß, der Du unseren schweren Kämpfen so reichen Ruhm erworben, der Du der Stolz Deiner Freunde, Deiner Parteigenossen, Deiner Nation bist. Wohl missen wir, daß die Kraft, die Du aus unserem Vertrauen und gust unserer·92 Anhänglichkeit zu schöpfen­ vermagst,bei weitem nicht an jene Kraft beanragt,die wir aus Dir schöpfen und nicht nur wir, son­dern alle jene,die mit uns gemeinsam kämpfen;aber sie seien Dir ein Unterpfand dafü­r, daß mir, so wie wir Dir bisher in ichmeren Kämpfen unent­wegt gefolgt sind, auch fürderhin folgen wollen und folgen werden.” Minmung.) Freunde, darauf vorbereitet, allgemeinen Bedürfnisse in diesem Kampfe beisammen Zustimmung und Beifall.) Auffassung äußern. die (Hirt! Hit) Meer Gelegenheit ein Program­m , mir, geehrte Freunde, diese Frage nur unter uns ins Meine Bringen­ müßten, brauchten wir gar nicht über dieselbe zu reden, denn mir, selbst rennen die Lage, wir selbst rennen das Vertrauen und das Band, welches die Partei an die Regierung fesselt. (So if’! 650 it) Diesbezüglich műre also gar feine Aufklärung nöthig. Es gibt aber sowohl im Vaterlande, wie auch außerhalb desselben Solche, die sich duch einzelne Aeußerungen irreführen lassen und die im Schoße der Partei Dinge suchen, welche dort nicht einft­ren. Eben deshalb ist es nöthig, ganz aufrichtig und offen über diese Frage zu sprechen, denn die Lage ist ja so rein und rar, daß e3 meiner Ansicht nach nicht am Plage wäre, an nur das Geringste zu verheimlichen. (So ir­ © ift’sı) Meine Auffassung von der Regierung: ist die, daß e3 nicht der Bwed und die Aufgabe derselben sein kann, Jedermann zu befriedigen, sondern daß es ihre Aufgabe und ihr Zweck ist, daß die Mehrheit des Landes der Regierung Vertrauen­ entgegenbringe. Dies glaube ich deshalb, weil es nicht nur nicht möglich ist, Jedermann zufriedenzu«­stellen, sondern weil Dies auch nicht die Aufgabe einer parlamentaris­chen Regierung ist, deren Aufgabe darin besteht, das Vertrauen der Majorität des Landes zu gewinnen und zu erhalten. (Bestim­mung.) Du hast es ganz richtig bemerkt, geehrter Freund, die Aufgabe der Regierung sei, daß sie wissen müsse, was sie mils, daß sie Dies auf« richtig und offen sagen, daran, was sie als ihr Programm erklärt, jäh festhalten und­­­ieses stufen­weise verwirklichen müsse. (Zustim­­mung.) Eine Regierung, welche der Aufgabe, die sie si gestellt, nicht entsprechen kann oder will, ist nicht würdig, daß ihr die Zeitung der Landesangelegenheiten anvertraut werde. Was das Verhältniß der Regierung zu der Partei betrifft, ist es für die Regierung jedenfalls nöthig, daß ebenso wie sie danach streben muß, daß die Partei das Vertrauen der Mehrheit des Heicid­­tages hefite, diese Mehrheit auf das unbedingte und ungetheilte Vertrauen der Nation befite. Dieses zu besigen, muß die Partei unter allen Umständen bezüglich der Lage im Reinen fen, welche unter den heutigen Verhältnissen ganz Mar­kt. (Lebhafte Zustimmung.) Eine Partei, welche aus verschiedenen Gruppen gebildet wird, in m welcher einzelne persönliche Nivalitäten vorkommen und wo die Einheit nicht­ in der Partei selbst vorhanden ist, sondern in jeder einzelnen Frage die Eintracht erst besonders hergestellt werden müßte: eine solche Partei wäre nicht im Stande, die Angelegenheiten des Landes zu leiten, eine solche Partei würde schon den Keim der Schwäche in sich tragen. (So ist’s! So isst) Die Einheit muß in der Partei selbst bestehen (Lebhafte Zustimmung), er muß die Basis vorhanden sein, von welcher die Partei ausgeht, es muß ein gemeinsames Ziel einfü­ren, welchem sie zusteuert, und sie muß hin­sichtlich des Weges und der Richtung im Neinen sein, wie sie ihre Biele erreichen will. (Lebhafter Beifall.) Wenn die Partei sich für diese Ideen begeistert, um dieselben si fchaart, ihr eigenes Selbst­­bemwußtsein und Bestreben hat, dann ist die Partei zu Thaten fähig, dann ist sie fähig, jene Schöpfungen hervorzubringen, welche sie auf fi genommen hat und welche im Interesse des Landes liegen. (gebe­hafte Zustimmung.) Was nun aber das Verh­ältniß der Partei zu der R­egierung betrifft, it es natürlich, daß die Regierung fi zu denselben Prinzipien benennen muß wie die Partei. (Lebhafte Zustimmung.) Wederdies ist seitens der Partei das persönliche Ver­­trauen insofern nöthig, als die Partei darüber mit sich im Klaren sein muß, daß sie die an der Spite der Regierung stehenden Männer für würdig halte, die Lösung dieser Aufgaben durchzuführen, so bildet dieses Vertrauen einen ergänzenden Theil des Verhältnisses zwischen der Partei und der Negierung. Dies verleiht der Negierung die Kraft, auf der Höhe ihrer Aufgabe stehen zu können. (Lebhafter Beifall.) Geehrte Freunde!­ch bin seit der Konstituirung der liberalen Partei Mitglied derselben; ich kenne die Mitglieder der Partei; ich tenne den Geist, welcher Dieselbe leitet ; ich weiß, daß diese Partei jene Hosen zusammenhalten, welchen ich Ausdruch verliehen habe; ich weiß, daß die Partei auch in den berührten Fragen einstimmig Die Ansichten der Regierung theilt. (So ist’s! Wahr it's!) ES ist meine Mederzeugung, daß diese Partei und diese Negierung mitsammen ber­­ufen sind, im Lande jene Reformen zu Schaffen und durchzuführen, welche sie im Interesse des Landes für nöthig erachten. (Lebhafte Zustimmung und Elfenrufe.) Geehrte Freunde! Nach anderthalb Jahren werden wir als Abgeordnete vor dem Nichterstuhl der Nation erscheinen, um Nechen­­schaft abzulegen. Ich glaube, wir können dem x muthig ent«­gegensehen , wenn mir auch nicht sagen können, daß wir die Arbeit beendet haben, denn hiezu ist ja die ausdauernde Arbeit vieler Jahre nöthig, so werden wir doch, hoffe ich, sagen können, daß wir mit dem möglic­­hesten Willen, mit Ausdauer und Erfolg im Interesse des Landes gekämpft haben. (Stürmische Zustimmung und Elienrnfe.) Mit diesen Absichten, mit dieser Mederzeugung treten mir in das neue Sahr ein; ich wünsche, daß unsere Wirksamkeit von Erfolg gekrönt sei und bitte, daß hr die gütige Unterfrügung, melche 3hr durch so viele Jahre bethätigt habt, mir und der Regierung auch­ fernerhin gewähren mögen.” Der Minister-Präsident Schloß seine Rede unter langanhaltenden begeisterten Elfenrufen. Er und die einzelnen Minister gingen dann im Saale umher und ermiderten durch Händebrüche die Glühwinsche der Erschienenen. Hierauf entfernten sich die Gratulanten und fuhren zu dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Thomas Beh yY, bei dem Mar Sal folgende Rede hielt: können Zwed wir den Kampf sein werden, daß, in einer Weise vorzulegen, daß 68 ist will, melde und edel, nach der dem wenn es mir dieselben entsprechen, die Regierung und die Partei (Langanhaltende, lebhafte meiner Wenn geehrter aufrichtig zu dies daß Berhält­­leichter zu erzielen sein des Abgeordnetenhauses Kt .. : «s·" ----."-­­s— £ 7 ' ] § 4 » J —!, a

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