Pester Lloyd - Abendblatt, September 1891 (Jahrgang 38, nr. 199-223)

1891-09-11 / nr. 207

1891. — Ir. 207, ML > ANTÉZET 7 | Budapest, 11. September. = Die Rede, welche Freyceinet gestern im französischen Manövergebiet anläßlich eines Dejeuriers zu Ehren der Generalität und der fremden Militär-Attaches gesprochen, wird in Europa günstigen Eindruck machen. Daß der Mann, der an der Seite des französischen M­inisteriums steht und innebstbei auch das Nesjort der Kriegsleitung ver­­waltet, den kriegerischen Geist des republikanischen Heeres lobt, wird man allenthalben begreiflich finden. Das Streben nach Kriegstä­tigkeit hat ja die R­epublik MESGUE Tor! Vergangenheit, auch in der Zukunft Ruhm und Sieg erringe­ tinentalen Staaten gemein und wenn der leitende Staats­­mann Frankreichs den Anlak der großen Heeresübungen wahrnimmt, um die Fortschritte hervorzuheben, welche Die Wehrmacht seines Landes in dieser Hinsicht aufzumessen hat, so wird darin Niemand ein beunruhigendes Symptom er­­bl­cen dürfen. Und umso weniger wird fegteres der Hall sein sünnen, als Freyeinet selbst darauf bedacht gewesen ist, seine Tischrede in eine friedliche Versicherung von durch­­aus Loyalem Inhalt ausklingen zu lassen. Brankreich werde seine Grüffe mit Slugheit zu paaren wissen und sich fortgefegt der weisen Mäßigung befleißen, der es den heilsamen Abidluk seines N Regenerationsprozesses­ danke , das­st der Gruffus jener Erörterungen, mit­ welchen der französische Konseilspräsident seinen Zrinfspruch beendete. Diese Offenbarung athmet, wie gesagt, eine aufrichtige Loyalität und angesichts der legieren hat man nicht weiter zu untersuchen, ob und inwiefern die Gefühlsströmungen, welche derzeit in der Republik Oberwasser haben, mit solch wirklich vernünftigen und friedfertigen Gesinnungen der der­gierenden im Einklang stehen ? Inmitten des Alarms, den das seit Kronstadt bis zum Parorismus gesteigerte Selbst­­gefühl der Franzosen in Europa hervorzurufen sich atm ichichte, erklingt diese ruhige Sprache des Oberhauptes der republikanischen Regierung wie eine Beruhigung, denn sie zeigt, daß die Machthaber in Frankreich im Bewußt­­sein der schweren Verantwortung, die auf ihren Schul­­tern lastet, ich wohl hüten, das Staatsschiff in den Wirbel der hauvimistischen Orgien gerathen und ihre Bolität von den volksthümlichen Empfindungen beeinflussen zu lassen. Zwar wäre es dem eu­ropäischen Frieden und der Sicherheit Frankreichs entschieden zuträglicher, wenn die Regierung und der nationale Gemeingeist in Hinsicht er Mugheit und der Mäßigung übereinstimmen würden, andefsen, da die französisch-russische Annäherung nun etw­­as das schrank­enlose Anwachsen des Chauvinismus in den breiten Volksschichten der Republik zur Folge gehabt hat, i­st es tröstlich, daß wenigstens die Regierung kühles Blut bewahrt und inmitten des hochwogenden nationalen Webers­chwanges sich auf die ihr durch die Verantwortlichkeit auf­erlegten Pflichten besinnt. Unter solchen Umständen braucht man auch die Berafe von den „weitbildenden Projekten“ nicht im schlimmen Sinne zu deuten. Es wäre nur noch zu wünschen, daß die Machthaber der Republis in der von Steyeinet gekennzeichneten Gesinnung anusharren und dem Drängen der volfsthümlichen Stimmung auch weiterhin Die zu Bandeuvre proflamirte Polizis­ der Klugheit und Der Mäßigung entgegenlegen möchten. —­eber die Urader Mede Falt’s bemalt „Beiti Napid“: „Max Falk hat gestern in Arad seinen M­ec­henschaftsbericht als Abgeordneter erstattet. Die politische Arena wird also mit seiner Rede eröffnet, da seine politische Individualität so bedeutend ist, daß man seine Gnunziationen unbedingt al Signatur der Lage, betrachten muß. Da mir die sehr umfangreiche Rede als, die wir in ihrem vollen Wortlaute mittheilen, spät erhielten, können mir uns mit der politischen Würdigung und Kritik derselben nicht erschöpfenn befassen. Wir müssen jedoch nicht nur als augenfällige, sondern auch als her­­vorragende Momente jene Theile der eve hervorheben, die sich auf die allgemeine politische age beziehen.“ Das „Budapester Taglatt” mit folgenden Bemerkungen ein: „Der Vertreter der Stadt Arad im Abgeordnetenhause, Dr. Mar Falk, dieser hervorragende Politiker und Publizist, hat heute vor seinen Wählern ein Bild der abgelaufenen Reichstagssession ent­­­worfen und seine Rede gehört zu den interessantesten politischen Enunziationen der legten Zeit. Ruhig, vornehm und patriotisch ist die ganze Rede gehalten und es weht ein Hauch von politischer Ehrlichkeit aus derselben, der selbst die politischen Gegner angenehm berühren muß. Man wird zugeben müssen, daß Dr. Falk in der Beurtheilung der gemäßigten Opposition eine rühmensunwerthe Ob­­jektivität an den Tag legte; das, was er über die Haltung des Grafen Apponyi sagte, daß nämlich die Haltung „des genialen Führers dieser Partei” während der Verwaltungsdebatte „über jedes Loch erhaben war“ und die Reden Apponyi’3 während dieser Debatte „zu den Schönsten Perlen parlamentarischer Berechtsamkeit“ gehören, muß jeder anständige Politiker Ungarns jagen und mein der Ab­­geordnete von Arad seinen Wählern gegenüber bemerkte, er misse nicht, was vor den oder nach den Wahlen aus der gemäßigten Opposition wird, so nehmen wir an, daß Dr. Falk seinen Wählern gegenüber den Unmissenden spielte, weil er recht gut wußte, daß jeder Mensch in Ungarn über die Absichten der gemäßigten Opposition im Klaren ist. „Was er unweise versch­weigt, darin zeigt sich der Meister des Styls“ und Dr. Falk wollte seinen Wählern offenbar nicht mit« theilen, was sie ohnedies missen, nämlich, daß die gemäßigte Oppo­­sition ihren Prinzipien treu bleibt und selbst in der nächsten Zukunft mit patriotischem Eifer für ihre Ideale fümpfen wird, obwohl sie recht gut weiß, daß ihr der Sieg auch­ zufallen würde, wenn sie weniger begeistert und weniger kampflustig wäre.“ leitet die Nede Fall’a Renimentsjubilien. Jubiläum des 33. Infanterie-Regim­ents, Original-Telegramm des „BPester 210790". Lirad, 11. September. Donnernde Kanonensalven und die Tagesreveille der Militär­­kapelle fün­deten in den frühesten Morgenstunden den Anbruc des Jubiläums an, welches heute das 33. Infanterie-Regiment Leopold II. an der 150. Jahreswende seiner Gründung feiert, und bei dem guten Einvernehmen, welches in unserer Stadt zwischen Zivil und Militär herrscht, ist es nur natürlich, daß sich auf die Bürgerschaft an diesem militärischen Feste in hervorragender Weise beteiligte. Das Munizipium Arad hat eine Stiftung von tausend Gulden ge­­gründet, deren Zinsen alljährlich das Regiments-Kommando einem braven Soldaten ausfolgt und die Bürgerschaft spendete der Mann­­schaft Wein und Bier zum Festgelage. Die schöne Feier fand in der Festung statt, welche in herr­lichem Fahnenschmuch prangte. Nebst schwarz-gelben, sah man ebenso viele trifolore und weiß-blaue Fahnen an den laubgeschmückten Mastbäumen, welche den Waradeplas einräumten. Vor der Kirche war ein Zelt mit einem Altar errichtet. Auf dem riesigen Plate war das Regiment in zwei Reihen aufgestellt, welche Oberstlieutenant Koller kommandirte. Kurz vor 9 Uhr trafen die Gäste ein; als einer der Ersten erschien der Abgeordnete von Arad Dr. Mar Falk in Begleitung des Obergespans Fábián, des Bürgermeisters Salacz, ferner waren anwesend Bischof Metiann, Bizegespan Szat­máry, Obernotär Inftitoriß, Abgeordneter Boros, Demer ter Bonts Domänyi, Ottrubay, Güterdirektor Bégb, Sontagdh,­ Rath Haag, Grüänmald, Oberstadthauptmann Sarlot, von Militärs K­orpskommandant FZM. Waldstätten aus Temesvár, Divisionär FML. Nemesics, Generalstabsche Oberst Dejfovics und zahlreiche höhere Offiziere. Die Gäste wurden vom Nrrangirungsfomitt mit Oberst ESiE65, Oberst­­lieutenant Franz und Hauptmann Lippweg an der Spste empfangen. Um 9 Uhr begann die Geldmesse, welche Pater Andreas BAg5S zelebrirte. Während der Messe gab­ das Militär­ die üblichen Dechargen ab; den musikalischen Theil besorgte die Militär- Kapelle de Regiments unter Leitung des Kapelmeisters 9 IT a.­­ Nach der Messe trat Bürgermeister Salacz vor und richtete an den Regiments-Kommandanten Oberst Gsiles eine Ansprace, um im Namen des Munizipiums und der Bürgerschaft von Arad dem Re­giment zum Subiidum zu gratuliren. Er übergab den Stiftungsbrief mit dem Bemerken, daß für denselben 3med ang Sigmund Bohus 500 fl. gestiftet hat und heftete im Namen der Stadt Arad die in den Farben derselben gehaltenen weiß-blau-rothen Fahnenbänder an die Fahne mit dem Wunsch, daß die leßtere stets das gute brüderliche Ver­­hältniß zwischen Bürgerschaft und Militär verfinde, und wie in der Oberst ES TEHS ermwiderte hierauf in ungarischer Sprache. Er dankte für die Theilnahme des Munizipiums an der Feier und für dessen Stiftung und Spende und versicherte, das Regiment merde stets bestrebt sein, sich seiner Vorfahren würdig zu er­weilen. Dann trat der Regiments-Kommandant vor die Truppe und hielt an dieselbe die folgende Ansprache: Soldaten des Regiments 33 ! Vor 16O Jahren­ war die Mon­arsch­ie durch mächtige Feinde h­art bedrän­gt."Dabei riefen­ alle Länder und Vö­lker,e­lle Klassen und­ Stände ihre alte,hingebungsvolle Treue fü­r das angestamm­te Herrscherhau­s in ich verteiferten und Opferwill 1igkeit.In Ungarn mai­ esl­ei­te vor 150 Jah­ren,dairdiegische Kaiserin und Königin Maria Theresia in diesl­­itte der in Preßburg versam­melten Stände trat,diesen in ihren Verstand anging,und deiß dieselben in glühender Begeisteru­n­g auskiefern:Nicn­amur pro rege nostro« (Wir sterben fü­r unsere Königin).Mit diesen ewig denkwü­rdigen Worten ward die streitbare Otation­ unter die Waffen geru­fen und die Aushebu­ng von­ sech­s Regimen­tern dekretirt·An·cidi·i·s Regiment, in melgen hr dient, verdankt diesem Beschlusfe seine Entstehung. Soldaten ! 150 Jahre sind seit der Errichtung des Regiments vertroffen, 150 Jahre, innerhalb welcher Zeit den Dreiund­­dreißigern Thaten unvergänglichen­­ Ruhmes beschieden worden. In Nömiihen bei V­elletri 1744 war es Euren Vorfahren gegönnt, die Feuertaufe zu erhalten, indem­­ sie den stark befestigten Berg Arten­sio erstürmten. Seither hat das Regiment auf fast allen K­riegsschauplägen, die Habsburgs Heeren beschieden waren, im Süden und Norden, in Frankreich und in den Schweizer Bergen, am Rhein, an der Donau und der Weichsel, überall mit gleicher Brabanz ge­kämpft. In 200 Schlachten und Gefechten mußten Cure Kameraden Ehre und Ruhm zu ernten. Die außerordentlich zahlreichen Aus­­zeichnungen und Belohnungen, welche Euren Vorfahren zutheil wurden, geben Zeugniß ihrer Tapferkeit, ihrer Hingebung, ihrer P­flichttreue. An der siegreichen Schlacht bei Neerminden, 1795, war es, wo das Regiment als „Sztáray-Infanterie” begeistert durch das leuchtende Beispiel des jugendlichen Helden Erzherzog Karl Wunder der Tapferkeit verrichtete. Mehrmals der Uebermacht weichend, mußten die Braven von 33 sich ebenso oft zu sammeln, den Angriff zu erneuern, und den herrlichen Greg an ihre Fahnen zu fesseln. Soldaten! Eine harte Brobe seiner Disziplin und eiserner Ausdauer hat „Sztáray-Infanterie” bi Nört, 1799, glücklich bestanden. Stundenlang im verheerendsten feindlichen Feuer Stand haltend, hat es hiedurch auch hier zum Siege verholfen und sich unvergängliche Lorbern erworben. Und 50 Jahre später im denkmürdigen viertägigen Feldzuge unter Vater Nadegfy be­währte das Regiment seinen alten Ruhm. Von seinem helden­­müthigen Obersten v. Benedet geführt, von seinem Divisionär dem durchlauchtigsten Erzherzog Albret zu bemunderungsmerther Ausdauer und Kühnheit entflammt, sprengt das Regiment — in Mortara eindringnd — am 21. M­ärz 1849 das feindliche Zentrum und nimmt zwei Tage später unter den Mauern von Tropara an der Erstürmung des vielumstrittenen Gehöftes von 2aBicocca hervorragendsten und rühmlichsten Antheil. Soldaten! hr fennt das Bild, welches Se f­ u f. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Feldmarsgall- Albrecht dem Regimente gnädigst ver­­liehen hat. &3 zeigt uns den Moment, als Höchst derselbe unmittelbar nach der Erstürmung von la. Bicocca die Offiziere des Regi­ments zu sich rief und den Obersten v. Benedet umermend und Eiffend, die folgenden Worte zu sprechen geruhte: „Dieser Kuß, meine Herren, gilt Ihnen Allen Sie haben wie Helden getämpft, die Ehre des Tages gebührt Ihnen. Stol­ ‚bin ich, an Ihrer Spibe zu stehen­de Majestät wird mit und zufrieden sein“ Golvaten von 331. Vergeßt diese erhebende Auszeichnung, deren das Regiment auf Dem­ blutgeträuften Schlacht­felde von Novara aus erlauchtem Munde mü­rdig befunden wurde, nie und nimmer. Gedenkt, Soldaten, der vielen "glorreichen Kämpfe Guter Vorfahren, gedenkt Der Ehrentage von, Neerwinden und Movi, von Wortara und Novara, — sie bezeichnen den Nahmes­­weg, den das H­egiment in 150 Jahre genommen Mit Stolz dürft er auf die glänzende ‚Vergangenheit Duxes Regiments, auf die Helden thaten Eurer Vorfahren zurückbliden, sie Alle waren brave und würdige Söhne Un­­garns. Den ausgezeichneten Ruf, den sie dem Regiment geschaffen, müßt er auch weiter erhalten: Nehmt sie zum Dufter und folget ihrem erhabenen Beispiele. Und wenn ihr einst ausziehet, um für Thron am­ Reich­ zu kämpfen, dann: Soldaten, jchaaret Euch um Gute Führer, fchaaret Euch um Diese Eure siegreiche Jahre, Die soeben die Vertreter der königl. Freistadt Arad unter dem ubel und den patriotischen Gegenswünschen der g­efan­neten Bevölkerung geschmäht. Eures Eides eingedent, sei dann Eure Losung bis zum festen Athemzug: „Alles mit Gott für Kaiser und König, für unser theures Baterland!! Dieselbe Nede wiederholte Hauptmann Bei ungarisch und Hauptmann Von rumänii, worauf die Truppen zum Schluffe vor dem Korpskommandanten defilirten. Damit war dieser Theil der Feier zu Ende. Um 2 Uhr Nachmittags findet das Syeftdiner der Offiziere und die Bewirtdung der Mannschaft statt. · Das Zoberfest des 37. Infanterie-Regiments Erzherzog Sofef­ új (von unserem Spezial-Berichterstatter.) Großtvardoitt,10.Septem­ber. Schluß-O ——n—«Kaiserliche und königliche Hoheittich beehren sich, hier das Offizierskorps mein­es Regiments im kaiserlichen Hoheit vorzu­stellen­.««seit diesen Worten fü­hrte Erzherzog Josef persön­­lich die Offiziere des 77.Regiments im Palais des Bischofs Schlauch der Frau Erzherzogin Klotilde vor,die beim­ Eintreten in den Empfangssaal von ihren Kindern,der Frau Erz­­herzogin Maria Dorothea und dem Erzherzog Las­dislaus,sowie der Gräfin Sztaray begleitet.van Ew herzog Josef stand hiebei am rechten Flügel der in einerNeihe au­sgestellten Offiziere.Erzherzogin Klotilde dankte verbindlich ihrem hohen Gemahl und drückte demselben lächelnd die Hand,um sich sodanncin die einzelnen Herren zu wenden,die sie durch huldvolle Worte au­szeichnete Die ganze Szene trug un­geachtet ihrer höfisch­­militärischen Förmlichkeit das Gepräge der Innerlichkeit,aus welcher« · stenant seien, die Freude des Erzherzogs Josef herau­sleu­chtete,seine Offiziere selber der hohen F­rau vorzustellen.Wer Zeu­ge dieser Szene war,dem bleibt sie für alle Zeiten in Erinnerung und der hat seinen Obersten­ Inhaber und dessen durchlauchtige Fimilie tief in sein Gemüth geschlossen. Die herzlichen Gesinnungen­,mit denen alle Schichten der Bevölkerung das Jubelfest dess Regiments begleiteten,gelangten nach­­geradezu elementarem Ausbruche,als Nachmittags die erzherzogliche Familie im Graben des Kastells erschien,den das Arrangem­ents- Talent un­d der Erfindungsgeist einiger Offiziere,Unteroffiziere und· Einjährige Freiwilligen des Regim­ents zu einer Arena umgestaltet hatten·DerWall,der Graben,das Glacis,die Zufahrten—Alles war ü­bersäet mit einer dicht gedrängten fröhlich gestim­­mten Menschen-— menge,welche Zeuge sein wollte der verschiedenen Ausführungen und lebenden Bilder,die hier von der Mannschaft des 37.Regiments inszenirt wurden.Daß ein Prinz des Herrscherhauses im Gewühle des Volkes erscheint,um dessen Fröhlichkeit au­s unmittelbarer Nähe mitanzuschauen,ist beiiins keine Seltenheit,denn die Mitglieder des Königshauses wissen,daß ihnen hier alle Herzen entgegenfliegen und daß der natürliche Takt des Volkes letzteres jederzeit die geziem­enden Schranken beobachten läßt«Daß aber ein­ Erzherzog mit seiner« erlauchten­ Fam­ilie mitten im Volke erscheint,um sich an dessen Belustigungen zu erfreuen,das war hier wohl der erste Fall. Und es scheint,daß die hohen Herrschaften­ sich hiebei sogar sehr gu­t vergnügt hatten,denn das Arrangirungs-Komite,an seiner Spitze des unermüdliche Hauptmann Unger und der gewandte Oberlieus­tenantv·Kämpf hat in der That Außerordentliches in der Zusammenstellung eines Festzuges,in der Vorführung volksthüm­licher Szenen,lebender Bilder,u.s.h­.geleistet. "Siehe Morgenblatt des­,Pefter Lloyd«­vom­U­ September.s Als der Inhaber und seine Familie durch den Schanzgraben, der bis dahin wohl noch niemals von so illustren Persönlichkeiten bes­­chritten wurde,gegen die Tribüne geleitet wurden,umbran­ste sie der Jubel des Volkes von allen Seiten.Als die hohen Herrschaften die für sie errichtete Tribü­ne bestiegen,schritt Erzherzogin Klotilde auf die Gem­ahlin des reissten Wolfs zu,die auch während des Bankets zu­r Rechten des Erzherzogs Josef gesessen war.Die Erzherzogin­ zeichnete Frau Wolff hier wieder durch eine sehr gnädige Ansprache aus und widmete sodann ihre Aufmerksamkeit dem unter den rauschen­­den Klt­ngen einer Marschm­usik herannahenden Festzuge,an dessen Spitze die m­ehrmals erwähnte Abtheilung in der Uniform­ von 1741 daherkam­. Der Schilderung aller nun folgenden Einzelheiten der Volks­­belustigung wird mich der freundliche Leser entheben Nur den ganz ausgezeichneten allgemeinen Cindrud möchte ich hervorheben, den die in allen Theilen gelungenen Aufführungen hervorriefen, was dem kräftigen verständnißvollen Zusammenwirken aller Angehörigen des Regiments, der Offiziere wie der Mannschaft, zu danken ist. Es zeigte sich, daß die vom Obersten ausgegangenen Seen und An­regungen bei Offizieren und Soldaten freudiges Entgegenkommen gefunden und dab Jeder von dem ernsten Willen erfüllt war, sein DBestes beizutragen, um im Sinne des von Allen geliebten und ver­­ehrten Regiments-Kommandanten ein in seiner Art einzig dastehen­­des Freudenfest zu Stande zu bringen, welches über die Flucht des Zuges hinaus dauernde nachhaltige­ Wirkungen erzielen sollte , den Gesinnungen unbegrenzter Anhänglichkeit und Treue für den Mon­­archen und das Baterland lauten Ausdruck zu geben, dem erlaub­ten Inhaber und Gönner des Regiments dankend zu huldigen, die guten und herzligen Beziehungen zwischen der Bevölkerung von Groß­­mwardein und dem Regiment Erzherzog Sofef nom weiter zu festigen und das Andenken an alle Offiziere und Soldaten, die unter den Fahnen des Regiments gefochten und geblutet, in der Erin­­nerung des heutigen Geschlechtes zu vertiefen. — — Auf die dem Kaiser und Könige dargebrachte Huldigung 008 Regiments lief aus der Militärkanzlei Sr. Majesät folgende Er­­miderung ein: An Oberst Wolff, Kommandant des Iinfanterie-Regiments Nr. 37 in Groß­wardein. Se.k.n­ k.apostolische Majesttitgerichten­ die anlä­ßlich des 1sjährige Jubiläum­s dargebrachteshuldigung des braven­ In­­fanterie-Regiments Nr.37 allergnädigst entgegenzu­nehmen sind geruhten,m­ich allekhöchst zu beanstragen,Ew.Hochwohlgeboren und dem ihren Befehlen unterstehenden Regimente den allerhöchsten wäh­­sten Dank bekann­tzugeben­. Bolfras m. p., Generalmajor. Aus der sehr großen Anzahl anderer Beglücscü­nschungen, die ans Nah und ern eingelaufen, mögen noch folgende Depejden hier Plag finden: 8. u. f. Kommando des 37. Infanterie-Regiments. Göpfing, am 6. September 1891. Sch beglühmünfee das brave Infanterie-Regiment Erzherzog Sofef zu seinem 15 jährigen Jubiläum, und hoffe zuversichtlich, daß seine Zukunft der ruhmvollen Vergangenheit sich unwirdig anreihen werde. »· · ő · · Erzherzog Albrecht· Ein zweites von Seite des Feldmarschalls eingelausenes Tele­­gram­m lau­tet: An Oberst Wolfs,37·Infanterie--Regimen­t-­­»Weiberg’dorf bei Baden,d".·Septe­mber 1891. Herzlichen Dank, für Telegramm; es ist mir: eine­­ frohe Erinnerung, gleich meinem seligen Bater auch in der Grenadiere Division Diáh­ásjy Anfangs; 1836 beim Gretzieren eingetheilt gemesen zu sein. Erzherzog Albrecht. Oberst Wolff des 37. Infanterie-Regiments. Weilersdo­rf­ bei Baden, 8. September 1891. Site Die­ schönen Worte der Erinnerung an meinen unvergeß­­lichen Bater, sende ich meinen gerührten innigsten Dant und gleich­­zeitig Ihnen und Ihrem braven Regimente die­ wärmsten Glühwünsche zur Regimentsfeier am heutigen Tage. Erzherzog Wilhelm. Obert Wolff, Kommandant des Infanterie­regiments Nr. 37. Wien, 8. Deztember 1891. Meine herzlichsten Glüdwünsche zum heutigen Festtage "Erzherzog Josef August n. R. und f. Neids-Kriegsminister. Un Se. Hohmohl geboren den Herrn E. und £. Obersten Anton Wolff, Kommandanten des Infanterie - Regiments Erzherzog Sojef Nr. 37. Mien, 5. September 1891. Fir die Cinladuma zur Jubiläumsfeier jage ih Em. Hoh­­mohl geboren und dem Offizierstorps des Regiments meinen verbinde: lichsten Dank. Durch die stattfindenden Manöver zu­ meinem Bedauern außer Stunde,diesem schönen Feste beizmvoh­nern überm­ittle ich hien­it dem­ braven und so hervorragen­den Regim­en­t in eine herz­­lichsten Glückwün­sche. Bauer-FZM. Em. Hochmohl geboren ! Ich dante Ihnen und dem Offizierskorps bestens für Die freundliche Einladung zu Ihrem f­olgen Regimentsfeste, bin aber zu meinem lebhaftesten Bedauern durch­ die großen Manöver verhindert, persönlich an dem­selben theilzunehmen. Indem ich Sie bitte, dem mn anderen Regiment zu dieser er­­hebenden und bedeutungsvollen Feier auch meine herzlichsten Glüc­­miünsche zu übermitteln, bleibe ich­ mit dem Ausdruce vorzüglichster Hochachtung hr ergebener Wien, 25. August 1891. Bed m. p., Seldzeugmeister. I­nfanterie-Regiment Nr. 37. Krakau. Dante für Einladung, bedauere der Feier des Regimentsfestes ‚nicht beimohnen zu können. König, Feldzeugmeister. Außerdem sandten noch Beglüctwünschungen: Feldzeugmeister Freiherr v. Treuherr, Feldmarschall-Lieutenant Edler v. Has­lich, Generalmajor Freiherr v. Spinette, Generalmajor­liche Befriedigung über das Aussehen und die Haltung der Truppen aus. Sehr lobend gedagte Se. Majestät der Leitung der Manöver und der richtigen Verwendung­­ der verschiedenen Waffengattungen. Scließlich jagte Se. Majestät dem Erzherzog Friedrich und v.Klapkia, Generalmajor n. Dietrich, die Oberste Ur­­b­ach­et, Ban Minutillo , Mühlelmwerth, Spinger (im Namen des 3. Bataillons in Brijepolje), ©­u­­ nerg Kraus (im Namen des Infanterie-Regiments Nr. 39), Stiegliß, Finke Fischer Lehbogfy, Oberst­­lieutenant Schmisghausen, Oberlieutenant Tempus St. Ch. Bruch, M Rittmeister Recling, Hauptmann Schwarz, die Lieu- Sallegg, Kulesar, Klausnig, Wiener, Trumer Steinhardt. Endlich langten noch Depeschen ein von den ehemaligen Offizieren des Infanterie-Regiments Nr. 37, gegenwärtig beim Infanterie-Regiment Nr. 101, und von den Kameraden des 3. Ba­­taillons aus Prijepolje. — Vom Zivil sandten Begrüßungen: Herr Karl Des Echerolles-Krusper, Herr Eduard v. Szabó, Herr Gustav v. Gömöri, Heinrich Graf Wilczek, Herr Franz Mutter, Bezirksrichter in Elesd, der gemetene Seldwebel Bernhard Bollat, den Truppenkommandanten Dant für die im Spätereffe der Ausbil­­dung der Truppen entwickelte Thätigkeit. Galgåcz,11.September.Dem heutigen Manöver wohn­ten auch Min­­ster-Präsident Graf Julius Szapáry und Minister Ladislau­s Szögyeny-Marich bei­ ein sehr großes Publikum,darunter Mitglieder der Familien Hunainy,Erdödy und Migazzi,hat sich ebenfalls au­f dem Manöverfelde eingefunden­­e.Majestät wurde bei seinem jedesmaligen Erscheinen von dem­ Publikum mit begeisterten Elfenrufen begrüßt-Ums 79 Uhr Bachs mittags ist Hosdiner. Die Janoner, Galgócsz, 11. September. Se. Majestät fuhr heute Früh 7 Uhr mit den Erzherzögen Karl Ludwig in Rainer und großer Suite auf der Straße bis Gelenfalva, wo der König und seine Begleitung zu Pferde stiegen und auf das Manöverfeld ritten. Ministerialwatd Febelfaluffy­it geitern Abends von hier nag Ristung abgereist.­­ Galgócz, 11. September. Das Manöver war um 9 Uhr zu Ende. Als Se. Majestät abblasen ließ, nahmen die Trup­­pen, die sich auf den Merafiger Hügeln befanden, in drei Abtheilun­­gen (Infanterie, Artillerie und Kavallerie) Aufstellung. Se. Majestät ritt Die drei Fronten ab, wobei die Erzherzoge Albregt, Friedrich und Gofes dem allerhöchsten Kriegsherrn folgten. Nach der Revue versammelte Se. Majestät sämmtliche Kom­­mandanten um sich und drühte, zu Erzherzog Friedrich, dem leitenden Kommandanten der Manöver gewendet, seine außerordent­­: | · Gagegnerigk­eiten. (ernennungen.)Die Professoren­ am Szolnoker Ober«­­gy·innasii·iniArnold·Roseth,Franz Weinhardt M de Vela Zindl definitiv zu ordentlichen Professoren­.Vazul Mladen­ Kratz im­ Finanzkonzipisten 11.Kl.;Juliu­s Ujhegyi zum Kanzlei-Offi·zial···ll·.Kl.im Finanzministerium;Viktor Adzimo zum KanzleikossiniallL Kl.ebendas erst;Johann I Katonanin Sien­ersOffiziellI. Klin Nagybanya;Karl Röm­er zum­ ost­­und Telegr­aphen Adjuin­kten;Stefan Skultety zum unbesoldeten Rech­tsprak­tikanten­ in Neutra;Aladäk Ordödy zum salarirten Rechtepraktikanten in Trencsin;Andreas Balázs definitiv zum­ ordentlichen Professor an der neuerstaatlichen Lehrer-Präparandie; Mich­ael Karoliny·zum Supplenten ebendaselbst,;Josef Muts­­kassy zum­ ordentlichen Professor an der Budapester höheren­ Mädchenschule ··.(P·ost-und Telegraphen-Kurse.)Der­ Handels­­minster gibt bekannt,daß in Neusohl,Budapest-Steinbruch,Erlau, Fium­e,Szoln­ok,W·clitzen,Kaschau­,Miskolcz,Ungvár,-Kronstadt, Klausenburg,M.-Vasarhely,Akad,Nagy-Károly,Großwardein, Kaposvar, Groß-Kaniizsa,­ Fünfkirchen,Kom­oi­n,Tirnau,Rdzsahegy, Raab,Oedenbu­rg,Veßprim,Groß-Becskerek,Theresiopel,Tem­eswar, Enegn,Kar­lstadt un­d Warasdin zum­ Zwecke der Erlernun­g des­ Post­­und·Telegraphen-Manipulationsdienstes Postmeister-,beziehungsweise Post-und Telegraphen-Expeditor-Lehrkurse eröffnet werden,welche Kurse am 1. Oktober 0. 3. beginnen und Ende Linner 1892 endigen werden. Syn­odiese Kurse werden Bewerber (männlichen und weib­­lichen Geschlechts) aufgenommen, welche wenigstens das 18. Lebensjahr erreicht haben, ungarische Staatsbürger, mitkellosen Vorlebens, von gelumdem­, unverkrüppeltem Körperbau sind, mindestens vier Mlittet­­i­yul­, beziehungs­weise vier Bürgershul-, oder ,diesen gleichgestellte Klassen absolvirt haben, der ungarischen (beziehungs­weise in Kroatien- Slavonien der kroatischen) Sprache vollkommen mächtig sind und eine deutliche und lesbare Handschrift besigen. Die Hörer vieses Lehr­­kurses bezahlen kein Schulgeld, doch haben sie für ihre Erhal­­tung selbst au­fsorgen. Nach Absolvirung des Lehrkurses werden die Hörer einer Prüfung unterzogen und sie erhalten, wenn sie, Die:­selbe mit Erfolg bestehen, ein Boftmeister­, beziehungsmeise Bolt und Telegraphen-Erpeditor-Zeugniß. Die Befiger solcher Zeugnisse können als Bolt­ und Telegraphen-Expeditoren angestellt werden und bei Bewegung von Boltmeisterstellen erhalten sie den Vor­­zug. Diejenigen, welche diesen Kurs frequentiren wollen, haben ihre selbstgeschriebenen Aufnahmsgesuche, versehen mit Taufschein, Schul­­und ärztlichen, sowie Moralitätszeugniß (die beiden legteren jüngsten Datums) bis zum 25. September i. $. an die zuständige Bolt: und Telegraphen-Direktion einzureichen und zugleich anzugeben, in welcher der POTEFRSONENN­a er den L­ehk­urs hören wollen. Spende des Königs.­ Für die griech.-kath. Kirche in Nagy Eremetxő 100 fl. en ie té. (Personalnachrichten) Erzherzog Yosef trifft morgen Nachmittags um 2 Uhr von Galgócz hier ein und begibt sich sofort nach der Margarethen-Insel. — Finanzminister Dr. Alex­­ander Weierle ist heute Morgens hier eingetroffen... — .Ader­­bauminister Graf Andreas Bethlen und Obersthofmeister Graf Géza Szápára haben Heute die Hauptstadt verlassen. Zum Jubiläum des 32 Infanterie- Regiments­ hat die Hauptstadt sich bekanntlich mit fünf Por­­träts eingestellt, welche heute zur­ kommissionellen Besichtigung im neuen Stadthause ausgestellt waren. Das eine Porträt, von Beor Vastagh gemalt, sielt Se. Majestät in ungarischer Hußaren- Generals-Uniform dar und it voll Leben und Kraft. Die Porträts der­ vier bisherigen Regimenti­nhaber sind von Schülen Ben­czurs gemalt. Vorzüglic ist Erzherzog Franz Ferdinand von Es (1834–1875) gemalt von Stettin, sodann FZM. Graf Wit Esterházy de Galantha von Aros Tolnai. Die beiden Anderen, TIME. Graf Sam. Gyulai und FZM. Graf Ignaz Forgac sind mehr konventionell behandelt; die Autoren dieser Bilder sind nicht an­­gegeben. (Sprengübungen.) Auf dem Uebungsplake der E. u. E. Genietruppen undjít der ins Leopoldifeld führenden Straße finden morgen, Samstag, interessante Sprengübungen statt, deren Hauptzweck die Erprobung des neuen Sprengmittels „Serafit” it. Ez werden unter Anderen ein Schienenstrang durch Kavallerie-P­ionniere ferner die Mauer eines in P Vertheidigungszustand gelegten Hauses, zwei Brüden, Piloten von hartem und weichem Holze, ein Pilotenjoch unter Wasser, insgesammt zwölf Objekte gesprengt werden. Die Üebungen beginnen Morgens um 81­­ Uhr. (Orientalischer Handels-Lehrkurs) " Der Unterrichtsminister hat im Einvernehmen mit dem Handels­­minister zum Präsidenten des Aufsichts-Komites des orien­­talischen Handels-Lehrfurjes den Reichstags-Abgeordneten und Vize­­präsidenten des Abgeordnetenhauses Alerius BoTk­os ernannt. Ferner wurden zu Mitgliedern des Aufsichts-Komitss ernannt. Durch den Unterrichtsminister , der Budapester ordentliche Universitäts-Pro­­fessor Armin Bamberg und der hauptstandiische tön. Schul­­in­pestor Dr. Karl Beredy, trug den Handelsminister, der M­inisterial Sekretär Thomas Biró und der Fön. Gemerbeinspek­­tor Hold Szter&ayt; ferner als Vertreter des leitenden Anschusses der Handelsakademie Sigmund Ritter v.­­ alt. Weiterhin betraute der Unterrichtsminister, den Direktor der Handels­­akademie Géza Ghyczy mit der Direktion des orientalischen Handels-Lehrkurses ; den diplomirten P­rofessor Dr. Georg Aleric mit dem Unterricht der rumänischen Sprache; den Translator im Minister-Brasivium Alexander BPoponics mit dem Unterricht der serbischen und bulgarischen Sprache; den Professor der griechischen Sprache Rhoufos Rhontopulos mit dem Unterricht der neugriechischen G Sprache; den­­ Schriftstellr und Orientalisten Dr. Ignaz Kunos mit dem Unterricht der türkischen Sprache, sowie der ethnographischen und historischen Verhältnisse des Orients; den Schriftsteller Adolf Strau­­ß mit dem Vortrage der Handls- Geographie des Orients; den Ministerial-Konzipisten Dr. Franz Fuhrmann mit dem Vortrage über Zollmesen, Außenhandel, Rechtsfunde und Skonsularmelen; den Bollreferenten Glonner Mátray mit dem PVortrage über K­ommunikationsmesen. .. eine Epileptische vor Gericht.) In auffällige Meise mehren sich die Fälle, daß Angeklagte im Gerichtsfanle plößlich zusammenbrechen und si in epileptischen Krämpfen minden. ‚Auch heute stürzte eine Angeklagte, Nantens Hermine Rosenfeld in dem Momente zu Boven, als der Gerichtshof einen wegen Nichts erscheinens eines Zeugen gefällten Befragungs-Beschluß verfeindete. Man kam der Bemwußtlosen zu Hilfe und erst nach längerer Bemühung­­gelang es, der Hermine Nofenfeld, die bereits früher einmal im Gerichtsgebäude einen epileptischen Anfall erlitten, someit aufzuhelfen, daß sie wieder in ihre Zelle gelangen konnte.­­Selbstmord. Der 11jährige, aus Legyes-Benye gebür­tige Privatier Sohann Buchlin hat sich heute Früh in seiner­ Wahnung, Lonyaygafie Nr. 7, aus einem Revolver eine Kugel in die rechte Schläfe gejagt und blieb auf der Stelle todt. Puchlin hatte nur ein Bein, er ging auf Krüden und war eine­ bekannt Persönlichkeit in den Kaffeehäusern der Innern Stadt, woselbst er gern mit Schriftstellern verehrte. Er selbst­ gab sich mit Vorliebe als­ournalisten aus; er korrespondirte an für mehrere Provinz­­blätter. Das Motiv der That ist nicht bekannt; in einem zurück­­gelassenen Schreiben, welchem 20 fl. beilagen, trifft er für sein Zeichenbegängniß Berfügungen. (·Zum Br·and·e in der Detsingi’schen Dro­­guerie.)Heute Vorm­ittags wurde der Leichnam der Taglöhnerin Therese Stanåberger,welche bei dem Brande in der Karl Detsingi’schen Drognerie ihr Leben verl­m obduzirt Als unmittelbare Todesursache wurde Ernickung konstatirt.In dem Befinden des Hausknechtes Fipanz FeIa ist eine leichte Besserung eingetreten;der Mann du­r ste vielleicht noch genesen.Aber selbst in diesem­ günstigen Falle wird Feid­ das Augenlicht verlieren­­(Feu­er.)In der Franz-Josefs Kavalleries Kaserne brach heute je aus, welches im Sourage-Magazin Nr. XVI müthete. Im­arterre des einstößigen Gebäudes befindet sich die Sattelkammer ; der Dachboden dient zur Einlagerung von Heu und Giroh, von welchen circa 309 Meterzentner vorhanden waren. Das Feuer Tam.

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