Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1891 (Jahrgang 38, nr. 276-298)
1891-12-01 / nr. 276
· (Einzelne Zenmmern in Budapest 3 Fr., in der Provinz A fr. in a 1 B wetfehlerffofalen.) 3, . UTÁN ZEREEE EERTEENEHTEEETETENEER ESEK ZETA EK EEE REINER ZET OS NER B Budapeft, 1. Dezember. szrüheres über die Ergebnisse der Konferenzen, die der russische Minister Her v. Gters während seines Aufenthaltes zu Paris mit den französischen Staatsmännern gepflogen, wird nunmehr durch ein Berliner Telegramm des Neuter’schen Bureaus geoffenbart. Die bezüglichen Meldungen sind wahrscheinlich von rufsischer Seite inspirirt; man wird sonach gut thun. Dieselben mit der nöthigen Vorsicht aufzunehmen. Im Wesen sind sie nur eine Wiederholung des alten, in der Yegten Zeit oft angestimmten, Liedes, daß das franco» vaffische Einvernehmen nichts als die Erhaltung des bekanntlich von seiner Seite außerhalb dieser Entente bedrohten Friedens anstrebt. Immerhin ist es bemerkenswerth, nach der angegebenen Quelle das Programm der Entente zu registriren. Dasselbe Habe nach sorgfältiger Prüfung aller einschlägigen Tragen festgestellt, daß Die franco-russische Entente auf defensiver Basis beruht und die Aufrechthaltung des Friedens ich zum Biele febt. Someit seii die Entente nur „Das Seitenfind der Zripel-Allianz, aber sie unterscheide sich von der Ichteren in einem wesentlichen Punkte, insofern die Zripel- Allianz den gegenwärtigen europäischen status quo als Die Basis der Aufrechthaltung des Friedens anerkennt, während Die francos russcshe Entente sich nicht auf den status quo fragt, sondern auf die Achtung der Verträge, was nicht dast selbeit angesichts der Thatsache, daß sich Ereignisse zugetragen, insbesondere in Bulgarien und in Egypten, welche von Frankreich und Rußland als im Widerspruche befindlich zu den Stipulationen des internationalen Rechts, wie das» selbe durch die bestehenden Verträge etablirt worden, erachtet werden. Wir müssen glei an dieser Stelle die offizielle Darlegung des ruffischen Communiques unterbrechen. Das selbe macht sich in seiner Kategorisirung eines Irrthums, eines bemwußten oder unbewußten SJrrthums schuldig. Nichtiggestellt sollte Diese Kategorisirung so lauten, wie sie vor etlichen Tagen vom Referenten über das gemeinsame Ministerium des Aeußern in der ungarischen “Delesgation aufgestell worden, daß nämlich die Mächte der Zirpel-Allianz den heutigen Rechtszustand bona fide acceptiven und unter allen Umständen aufrechtzuhalten entschlossen sind, während andere Mächte und gerade Diejenigen, die sich in der francosrussischen Entente zusammengefunden, die bestehende Rechtsordnung als für sie nachtheilig erachten, als eine solche, die sie infolge einer Eiwangslage über sich ergehen lassen mußten und deren Hinderung, sobald sich siezu eine günstige Gelegenheit bietet, "in ihren Augen als eine Pflicht der Selbsterhaltung erscheint. Darin, in dieser Unterscheidung nämlich, liegt die Verschiedenheit zwischen der Tendenz der Tripel-Allianz und jener der neuen ost westeuropäischen Entente. Es it seinestwegs zutreffend, daß die Tripel-Allianz den gegenwärtigen status quo in Europa ohne Rücksicht auf die Verträge zur Basis für die Aufrechthaltung des Friedens erhoben hat. Was der Dreibundvertrag in Diesent Punkte stipulier, ist uns ebenso wenig bekannt, als es dem russischen Inspirator des Communiques, mit dem mir uns eben hbefassen, bekannt sein kann. Wahrscheinlich Hält sich der Dreibundvertrag bezüglich dieses Punktes, wie es auch bezüglich aller anderen Punkte der Fall sein mag, in Analogie zu dem deutsch-österreichisch-ungarischen Bindnißvertrage. Der legtere ist aller Welt bekannt und aus der Kenntniß seines Textes wissen wir, daß er nicht einfach den gegenwärtigen europäischen status quo als Basis der ahrung des Friedens aufstellt, sondern auf Die Verträge sorgsam NRüdsicht nimmt. Ausdrücklich heißt es in dem Texte, daß ein inniges Zusammengehen von Oesterreich- Ungarn und Deutschland geeignet ist, „den dDurch Die Berliner Stipulationen geschaffenen euuropäischen Frieden zu Zronjoliviren”. Was sonach die NRüesicht auf die Verträge betrifft, würde die francisrufscshe Entente, wenn ihre Programm ( sichh thatsächlig in der oben bezeichneten Linie bewegt, vor dem Deutsche österreichisch-ungarischen Eindrifse und vor der Zirpel-Allianz nichts voraus Haben. Die größere oder geringere Achtung der Verträge wird seine Differenz zwischen dem Dreibunde und der ostwesteuropäischen Allianz bilden, wenn Die Iegtere thatsächlich entschlossen ist, ihre Friedenstendenz von der allseitigen Einhaltung der Verträge abhängig zu machen. Doch dies nur nebenbei. Der russische Offiziosus versichert ohnedies gnädigl, daß die angebliche Verschiedenheit in der Auffassung Der Verträge speziell bezüglich Bulgariens und Egyptens keinerlei Gefahr für die Aufrechthaltung des Friedens bilden werde, zumindest nicht unter den gegenwärtigen Umständen, da die franco-russische Entente auch diesen Punkt ihres Programms, nämlich Die strikte Verfolgung derVerträge, nur durch absolut friedliche Mittel zu erreichen trachten wird. Des Weiteren erfahren wir aus derselben Duelle, daß über die Frage, ob Der francoenfsischen Entente, die ohnehin eine de facto-Allianz sei, die Form eines regulären Vertrages gegeben werden solle oder nicht, die Meinungen in Petersburg und Paris auseinandergehen. Der Star soll allem Geschriebenen abhold und nicht geneigt sein, irgend etwas zu unterzeichnen. Die französischen Staatsmänner hingegen würden es vorziehen, einen formellen Vertrag zu befigen. Der Die Größe der künftigen Verantwortungen genau abgrenzen würde. Ueber diesen Punkt scheint eine Eimigung unodeit erzielt; um aber bei den Enthusiasten der francos russischen Entente keine unnithige Besorgung aufkommen zu lassen, wird versichert, die Auseinanderlegung, die Herr v. Gier mit den französischen Staatsmännern gepflogen, sei zu so umfassenden und definitiven Resultaten gelangt, daß ein formeller Allianzvertrag nichts dazu thun konnte, den Werth der erzielten Entente zu erhöhen. Das wird wohl Hinreichen, die Gemüther der entagirierten Allianze enthustasten im Osten und im Westen vollständig zu beruhigen. Bien, 1. Dezember. Plenarfigung der ungarischen Delegation, Präsident Graf Franz Zichy eröffnet die Sibung um 10 Uhr Vormittags. Schriftführer Stefan Rafonyty, Baron Sofef Rudnyandky. Anwefend sind seitens der gemeinsamen Regierung: Kriegsminister Baron Bauer, Finanzministern. Kállay, Admiral Baron Szerned, Erertionschef Szentgyörgyi, Hofrath Graf Ezkály, Generalmajor Feldenbauen, Generalmajor Guttenberg, Oberst Bederhinn, Obest Huber Oberst Blaser, Obast Matt, Oberstlieutenant Gamifins Major Pater, Major Nyiri, Generalintendat Rödenzaun, Oberintendant Bernhofer, Intendant Dobrucki; seitens der ungarischen Regierung : Minister-Präsident Graf Szapáry, Honvedminister Baron Fejerváry, Finanzminister Weferle, Minister v. Szögyenyd. Präsident Graf Franz Zichy: Vor Allem muß ich der geehrten Delegation den ersgatternden Trauerfall in unsserem geliebten Herrsscherhaufe erwähnen; ich glaube, den Intentionen der geehrten Delegation zu entsprechen, indem ich beantrage, es möge anläßlich dieses Trauersales Die Delegationen, (Driginal-Telegramm de3 „PBeiter Lloyd“) dem Beileid der Delegation protokollarisch Ausdruck verliehen werden. (Zustimmung.) Sei Das Protokoll der Sektendigung wird verlesen und gut geheißen. Ber Uebergang zur Tagesordnung erklärt der Präsident, daß die heutige Sigung, ‚wenn nothunwendig, auch bis 3 Uhr dauern wird und daß er schon fest Die nächste Sigung für morgen.2 Uhr Nachmittags anzuberaumen beantrage, ferner meldet der Präsident, daß seitens der österreichischen Delegation die Nuntien bezüglich des Boranschlages des Ministeriums des Neußern, des gemeinsamen Finanzministerium und des Obersten Rechnungshofes eingelangt sind. 65 folgt die Verhandlung des ordentlichen Heereserfordernisses. 21 Meferent Stefan Mafovk$ityffiziert im Allgemeinen den Boranichlag und die präliminirten Mehrerfordernisse, bemerkend, daß falls ein Mitglied der Delegation bezüglich der Details nähere Auflärungen wünsche, er gern bereit sei, dieselben zu weben. Er motiziert namentliche Erhöhung der 14 Batterie-Divisionen vom Verminderten auf den regelmäßigen Friedensstand. Die Konkurrenz unter den Armeen der Großmäche zwinge förmlich auch unsere Heeresverwaltung, eine möglichst intensive Entwicklung unserer Wehrkraft anzustreben ; es könne übrigens mit Necht darauf hingewiesen werden, daß der größte Theil der für die Armee votlrten Auslagen wieder der inländischen Bevölkerung zufließ und anderen volkswirthcchafte lichen Faktoren zum Vortheil gereichte; es dürfte kaut jemand die Verantwortung dafür Übernehmen, die Schlagfertigkeit unserer Armee zu verringern, und deshalb befürworte er die Annahme des Ausschußberichtes. Aros Beöthy meint, der nigstjährige Voranschlag sei berufen, in den Heeresbudget geradezu Epoche zu machen. Er habe zwar stets seinen Bedenten bezüglich des Anmachtens des Heereserfordernisses Ausdruck verliehen , fest aber stehen wir einem sich geltend machenden System gegenüber, welches als Ausflug einer energischen Aktion der Politit des Militarismus Geltung verschaffen will, indem man in Uebertreibung etwa berechtigter Anforderungen nur einseitige militärische Interessen vor Augen hält. So wurden z. B. namhafte Mehrausgaben eingestellt, die lediglich ein günstiges Avancement der Offiziere bezwehken ; ein noch erlatanterer Beweis sei der Titel der pensionen. Schon im Jahre 18355 habe er auf das enorme Mißverhältniß eingewiesen, welches zwischen der Zahl der pensionirten Generale und Stabsoffiziere und der der aktiven besteht; seither Habe das Pensioniren in noch größeren Umfange zugenommen. Es sei dafür gar seine Erklärung zu finden, als daß man die Offiziere pensionire, um anderen Plan zu machen und dennoch werden auch außerdem die Offiziersstellen und unterbrochen vermehrt. Plöblich werde wieder die Behauptung aufgestellt, man müüsse die Apancementsverhältnisse bei den verschiedenen M Waffengattungen gleichmäßig gestalten; natürlich werden die, die zurücgeblieben waren, schneller befördert ; er gönne zwar vom Herzen den Offizieren ihre wohlverdienten Gebühren, aber in einer Zeit, wo wir nicht im Stande sind, den armen Volksschullehrern die Existenz aufiltern und den Beamten die Gehälter entsprechend zu verbessern, könne das Bestreben, die Avancementsverhältnisse der Offiziere zu verbessern, nicht maßgebend sein. Auch die Vermehrung des Präsenzstandes erfolge ganz im Gegensatze mit de Intentionen des bestehenden Gesetzes.Egum hatte seinerzeit rafolandt den bekannten Ausspruch gexham die HeeressorganisatiüseifernM dan wurde mit den Neuorganisationen begonnen.Er habe dem Grafen Bylandt gegenüber stets die größte Hochachtung gehabt,er war dein Vater der Armee und war dennoch ein aufrichtiger Unterstützer unserer volkswirthschaftlichen Interessen.In Jahren 1886 erschienen auch militärische Broschüre ugerade wie sie jetzt erscheinen,da habe Graf danpt im Printgespräche selbst geäußert,die Aeußerungen derartiger·Broschürenbesweisen keineswegs,daß die Armeeorganisatin nicht vollständig fertig sei.Dennoch wurden im Jahre 1887 ganz unterstartet die großen Ausrüstungskredite gekorderd allein Anscheine nach,weil wir das Heer als Konkurrenz-Institution betrachtend,eine Parallelaktion mit Deutschlamd in Angriff nahmen,ehergehen, welches nicht gebilligt werden kann,da wir nicht Deutschland und solche Lasten zu tragen nicht iantande sind.Die Delegation«habe freilich Qules votirt und der Kriegsminister hat sein Budget«einfach diktirt,wodurch auch noch der Nachtheil erwachsen ist,da Bekars gleich des Voranschlages mit den früheren Budgets ganz unmöglichh ist.So seien z.B.die Kosten für die Mannschaft im Ordinariumt, im Extraordinarium,im Okkupationskredit und im Ausrüstungkredit, also ganz zerstreut aufzufinden-Das Geheimnisz mit dem Ausrüstungskredit könne auchtur die Erklärung habetc,daß die Heeresverwaltung vorsätzlich ein Halbdunkel erhalten wollte,da sieso 1111 befürchtete wenn vollständige Klarheit herrscht,werde die Delegation diesen Kredit oben nicht wotiren.Selbst die Summen des faktisch verbrauchten Kredits wurden ursprünglich nicht den Tatsachen entsprechend präliminirt,sondern erst bei den Schlußrechnungen war zu ersehen,wie viel Nachtragskredite dazu kamen.Seinerzeit wurde ges leugnet,daß der Ausrüstungskredit auch zur Erweitermg der Radres benutzt werden a1s den Schlußrechnungen ist aberz zu ersehen, daß die Heeresverwaltung,sich über die klarenVeschlüsse der Deles gation hinwegsetzend,Summen des Ausrüstungskredits thatsächlich schon im Jahre Isss zu Präsenzstand-Erhöhungen verwendete Aus diesen Erfahrungen habe die Delegation die einzig richtige Folgerung zu ziefen,nämlich die Forderung der Heeresverwaltung strenger zu prüfen habenims seinerzeit sofort beeilt,das großkalibrige Repetitgewehr einzuführen,um im darauffolgenden Jahre zu dem kleinkalibrigen überzugehen,sodaß die bis dahin fertiggestellten Gewehre unbrauchbar wurde.Da sei die russische Heeresverwaltuc1g viel vorsichtiger gewesen;dort hat man Jahre lang gewartet,bis die Frage des Zkespetrigewehres vollständig gelöst war und begann erst dann mit der BeschafteOder an Bewaffnung.Die russische Heeresverwaltung zeige danach viel größeres Verständnis für die finanziellen und volkswirthschaftlichen Interessen des Landes.(Lebhafter Widerspruch und Heiterkeit.) Die größte Vorsicht habe in der Delegation bezüglich der Wehrteilung des Präsenzstandes zu walten, da die Delegation leicht ihren Kompetenzkreis überschreiten könnte. Bei Chaffung des neuen Wehrgejegels wurde behauptet, es werde nur der Präsenzstand von 890.000 Mann aufrechterhalten bleiben, der Abgang werde aber statt mit 4 Verzent, mit 8 Berzent berechnet werden müssen. Six die Ausfüllung der bestehenden Radies genügen die 860.000 Mann der zehnjährigen Nefruttenaushebung; es wird sein Mann erübrigt und sobald Neuformationen geschaffen werden, muß der Präsenzstand unbedingt erhöht werden. Bei Schaffung des Mehrgeieges wurde auch noch kompetenterseits erklärt, daß das Mehrerfordernis, welches die Neubestimmungen ds Mehrgefeges verursachen werden, im Jahre 1896 höchstens 480.000 Gulden betragen werden und mir sehen, dab diese Mehrkosten schon heuer auf 540.200 Gulden gestiegen sind. Auch der Friedenspräsenzstand ist bis heute um mindestens 60.400 Mann höher geworden ; es gibt Präsenzstanderhöhungen, welche die Schlagfertigkeit der Armee erhöhen, wie z B. die Errichtung eines neuen Kavallerie-Regiments, oder die Erhöhung des Standes von Batterie Divisionen ; aber die Erhöhung des Standes der in Bosnien Displozirten Bataillone st schon überflüssig, weil sie die Schlagfertigkeit unserer Armee in seiner Richtung erhöht. Heute it eine derartige Standeserhöhung, jener Bataillone, wenn die Verhältnisse sich in Bosnien tatsächlich so günstig gestaltet haben, wie dies behauptet wird, nicht notdwendig , ebensoll die im Getraordinarium beanspruchte Standeserhöhung behufs jchleuniger Durchführung der Mobilifirung nicht dauernd aufrechtzuerhalten, da doch eine Mobilifirung nicht urprößlich auf uns hereinbricht (Widerspruch, Heiterkeit), sondern derselben Femilie diplomatische Unterhandlungen voranzugehen pflegen (Rufe: DO, nein!) Für Erzemyól und Kralau wurden seinerzeit Summen mit der ausdrücklichen DBenteilung verlangt. Daß Ddiese das Erforderniß erschöpfen ; jebt wird aber schon eine zweite Mate für weitere Befestigungsarbeiten gefordert, ohne Gewähr, daß nicht noch weitere Forderungen kommen werden. Die Aufrechterhaltung der Zulagsgebühren für die im Ofsupationsgebiet dislozirten Truppen haben heutzutage ebenfalls gar seine Berechtigung. Diese Gebührenerhöhung sei umso weniger gerechtfertigt, als ja von allen berufenen Persönlichkeiten die Bestände Bosnien geradezu als paradiesisch geschildert werden und die Truppen sich demnach dort sehr wohl fühlen müssen. Nur jenen Truppen, die sich im Limgebiet befinden, könne man die Zulagen belassen. Jeder mehrtägige Mann im Lande sol zwar unbedingt kriegstüchtig sein, aber diese Massen mögen mir nicht zur Vermehrung der Kadres, sondern als Meservoirs für die ununterbrochene Ausfüllung der besten Kadres benügen. Der Sieg ist jedem Staatesicher, der eine Grundidee vertritt und eine historische Nothwendigkeit durchführt, wie dies zum Beispiel aug in Deutschland der Fall war. Auch der Beistand der österreichich-ungarischen Armee it eine derartige historische Nothwendigkeit; er sei auch überzeugt, daß unsere Armee allen Erwartungen entsprechend tapfer und siegreich sein werde. Wir haben unwahrlich genug geleistet, um sie schlagfertig zu machen; wir haben aber auch zu sorgen, daß neben dem Militarismus nicht die Völker leiden. Er beantragt die Annahme folgender Resolutionen: Die Delegation, geleitet von der Auffassung, daß, während sie einerseits für die Sicherheit der Monarchie jedes Opfer zu bringen bereitet, andererseits aber, namentlich die schwere finanzielle Behaftung Ungarns, in Betracht gezogen, die Ersparung jeder nicht unbedingt nothwendigen Ausgabe zur unabweisbaren Pflicht habe, acceptirt amar im Allgemeinen den unterbreiteten Voranschlag, weist aber diesen Boranschlag vor Beginn der Spezialberathung dem Heeres- Ausschuffe, respektive dem vereinigten Bierer-Ausschuffe mit dem Auftrage zurück, im Einvernehmen mit der gemeinsamen Heeresverwaltung die Streichung, respektive Herablegung folgender Kosten durchzuführen, u. a.: 1 Für das Heeresordinarium a) die ‚Gebühren für den General-Remontirungs-Inpertor im Betrage von 14.361 ((.; b) für die Neustipirung von Reserve-Offizieren 3000 (1. ; U. In außerordentlichen Heereserfordernisse c) die Gebühren für die MWederzähligen 102.000 fl.; d) often der „nach Dalmatien dislozirten Truppen 90.000 fl.; e) für Ergänzung von 26 Iifanterie-Regimentern 672.200 fl.; f) für den Erieg ständig abkommandirter Offiziere 1,166.858 fl. ; 8) Er lag für ständig abkommandirte Mannschaft 291.000 fl.; h) für die Weiterbefestigung zweier Festungen in Galizien 1,000.000 fl. ; i) für die Amelioration der Baracen in Galizien 200.000 fl; ferner werden die erwähnten Ausschüsse auch noch angeriefen, den gesammten Okkupationsrecht neuerdings in Berathung zu ziehen, um mit Ausnahme der im Limgebiete dislozirten Truppen für alle übrigen Truppen die Zulagen, namentlich die doppelten Gebühren zu streichen, vespeftive den regelmäßigen Gebühren entsprechend einzustellen. (Lebhafter Beifall bei der Opposition.) Nach Beöthy sprachen noch Hollán, Graf Sztáray, Hieronymi, Münnich und Franz Bolgár, in worauf eine kurze Pause eintritt. Hierauf ergreift das«Wort Graprpotitji;erfindet in der Heeresverwaltung sein feststehendes System; man habe es in den Maßnahmen immer mit einem ersten Schritt zu thun, dessen Konsequenzen nicht abzusehen sind. Solcherweise sei eine parlamentarische Kontrole unmöglich. Er fließt ih dem Antrage Beöthy’s an. Nach Apponyi spricht BulgEy. Die Sittung dauert fort. Erzherzog Heinrich’s Rehabilitirung. 63 ist mit Vielen bekannt, daß si der Schlußart der Versöhnungswischen Sr. Majestät und dem Erzherzog Heinrich in den Räumen der königlichen Burg zu Ofen vollzog. Nicht nur die Heirat des Erzherzog an sich, mehr wo einige diese begleitende Umstände hatten die Ungnade des Monarchen veranlasst, und Niemand wird die Berechtigung zu folcher leugnen können, der auch nur dessen gedenkt, daß dem Maße der Vorrechte, die ein Mitglied des Herrscherhauses von der Wiege an genießt, immer doch auch ein Maß von Pflichten und Rücksichten gegenüber steht, über deren Einhaltung der Chef des Erbhauses zu machen hat. Den Negungen seines überaus edlen Herzens folgend, hatte Se. Majestät der Kaiser und König dem Erzherzog verziehen und Hoch denselben zur einer Audienz an das kaiserliche Hoflager nag Budapest beschieden. Unmittelbar nach dieser Audienz fuhr Erzherzog Heinrich zu dem ihm seit langen Sahren befreundeten Grafen Huyn, der damals kommandirender General von Ungarn war. Mit thränenübersteömten Antlig fiel der Erzherzog dem Grafen an die Brust, ein krampfhaftes Schluchzen durchzitterte die imposante Gestalt des Prinzen und es dauerte geraume Zeit, bis ihn der durc diese Szene tief geführte Graf so weit beruhigt hatte, daß der Erzberzog Folgendes berichten konnte: „Die Verzeihung meines allergnädigsten Herrn und Kaisers hat mich namenlos beglückt, aber dogh war mir der heutige Gang zur Burg der Schwerste meines Lebens. Ich hatte meinen kaiserlichen Herrn getränft, seinem väterlichen Herzen wehgethan — dieses Bewußtsein drühte mich unsagbar und es bangte mir, vor des Kaisers Antlig zu treten. Ich mußte ernster Worte gemärtig sein! Denken wie sich nun die Stimmung, mit der ich die Säle der Burg betrat. Noch einmal wiederholte ich mir die Worte, mit denen ich Sr. Majestät für die zutheil gewordene Betzeihung danken wollte, aber schon öffnen sich die Thiüren und ich sehe meinen kaiserlichen Herrn, dessen Anblid ich so lange entbehren mußte, mit fest, aber liebevoll auf mich gerichteten Augen mir entgegenschreiten. Da vergaß ich die wohlgefügte Mede ; ich beugte mich, um die Hände meines kaiserlichen Heren zu füllen aber den umarmte mich dberkaiser und drühte mich an fi. Ah! ich war seines Wortes fähig! Diesen Empfang Hatte ich nicht verdient; auf Alles — Alles, nur auf solche Gnade war ich nit gefaßt! Und nochmals drücte mich der Kaiser an seine Brust und sagte mir, der ich in heiße Thränen ausgebrochen war : „Nun ist Alles — Alles gut — Alles ist verziehen!” Ich fand noch immer feine Worte; mehr wo) als das Glüd dieser gnadenvollen Stunde durchbebte mich schmerzvoll das Gefühl, daß ig “fol "ein väterliches Herz gefranst hatte. — 39 glaube, ich habe nicht mehr gesprochen, all die Worte: „Derzeihung — Dant — taufend Dank!” Mein kaiserlicher Herr entließ mich mit der gnädigen Bereißung, er werde mich vor meiner Nacreife noch sehen. — Ac! ich kann nur wie Medina Sidonia sagen: „Mir ist er ein Gott gebesen !" Seßt erst Tann und merde ich mich meines häuslichen Glüds erfreuen !" “.‚ Hl. Engelsenigkeiten. Berleihbung der ungarischen Grafen mürde) Durch a. bh. Entschließung wurde dem Kämmerer und Grundbesiter in Moravan, Grafen Kurt Bedtmch b, solwie dessen geleglichen Nachkommen die ungarische Grafenwürde mit dem Prädikate „Moravani und Duppain“ verliehen. Richliche Ernennung Durch allerhöchste Entsließung wurde der Erzdechant des Gyerayder Distrikts und Pfarrer von Gyergyd-Szärhegy Franz Roth zum Honorar-Domheren der siebenbürgischen Kirchengemeinde ernannt. Von der frontisc filavonischen Landeregierung Durha. h. Entsehliegung wurde der Sektionschef für Kultus- und Unterrichtsangelegenheiten der kroatisch-klanonischen Landesregierung, Dr. Stefan Spevec, zum Präsidenten der froatisch-lanonischen Septembraltafel, und der Universitätsprofessor Dr. Theodor Krsnjani, froatischer Landtags- und ungarischer Reichstags-Abgeordneter, zum Sektionschef für Kultus und Unterrichtangelegenheiten bei der froatisch-klawonischen Landesregierung ernannt. Suffizielle Ernennungen. Durch allerhöhhte Entschließung wurden ernannt: der Bezirksriter von Oberfrügen Emeid Szalay, sowie der Budapester Aovofat Dr. Emil Schubert zu Gerichtshof-Richtern in Steinantanger , der Groß- Kilindaer Unterrichter Guido Bojnics zum Bezirksrichter in Orsova; ferner ernannte der Justizminister den Rechtspräftianten Sodann Mihály in Kronstadt, Sigmund B ódoghin Mezőtur und Dr. Andreas Somojfy in "Kisvárda zu Gerichts-Vizenotären. Allerhöchste Anerkennung) During a. B. Entschließung wurde dem Präsidenten der kroatisch-slavonischen Septemviraltafel, Dr. Livius Radivojevics, anläßlich seiner selbsterbetenen Versionirung, in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ausgezeichneten Dienste, die a. hb. Anerkennung ausgedrückt. (Spende der Königin) Ihre Majestät die Königin hat im Wege ihres Obersthofmeisters dem Oberstadth Hauptmann den Betrag von 400 Gulden übersendet behufs D Vertheilung an die würdigsten Personen, welche si in jüngster Zeit an die Königin um eine Unterfrügung gewendet haben. Persionalnachrichten) Unterrichtsminister Graf Albin CS AE mit geitern Nachmittags nach Väg-Sellye gereift. — Der englische Gesandte in Bukarest, Sc Drummond-Wolff und Gemahlin, sind, von Wien kommend, gestern Abends hier eingetroffen und haben in Marchal’s Hotel „zur Königin von England” Absteigequartier genommen. “ (Paul Hunfalvy ks.)In der Säulenhalle der Akademie wurde heute Vormittags die Bahre Paul Hunfalvy’s errichtet. Der verblichene Gelehrte ruht, bekleidet mit einer schwarzen Attila, in einem herrlichen Metallfarge. Seine Gesichtszüge sind wenig verändert und tragen den Ausbruch ruhiger Pfreundlichkeit. Hundert Kerzen umgeben die gegenüber dem Haupteingange aufgestellten Babre, zu Füßen des Ganges werfen zwei große Kandelaber ihr Licht über die düstere Szenerie Die Säulenhalle ist ganz in Schwarz gehült und nur vom großen Fenster der Haupttreppe hebt sich ein tiefiges Kreuz vom schwarzen Grunde ab. Tropische Pflanzen stehen zu beiden Seiten der Bahre und zu Häupten des Todten. Mittags exit wurde das Publikum in die Halle eingelassen und eine außerordentlich zahlreiche Menge von Leidtragenden hatte sich schon um 11 Uhr vor dem Haupteingange zusammengefunden. € 3 ist Vorsorge dafür getroffen, daß das Publikum nicht zu lange in der Halle verweile und die Eintretenden müssen den düstern Raum _ nach _kurzer Zeit verlassen. Der Sarg, melcher die Aufiärift trägt: „Hunfalvy Pál, élt 81 évet: (Paul Hunfalvy lebte 81 Jahre) wird morgen Mittags geschlossen. Zahlreiche Kränze wurden auf die Bahre niedergelegt, darunter Diejenigen Der Verwandten, der Akademie, der Kisfalady-Gesellschaft, des Lehrkörpers des ev. Gymnasiums, der Luther-Gesellschaft, der Ethnographischen Gesellschaft, Koloman Szili’3 u. v. A. — Die Helsingforter finnische literarische Gesellschaft hat auch ihren Präsidenten Rassinen Drive der Ungarischen Akademie das tiefste Beileid ausdrücken lassen . Die Ungarische Akdemie hielt heute Vormittags eine Direktionsfigung, um über die Modalitäten der Trauerfundgebung der Akademie flüssig zu werden. Anwesend waren Baron Lorand Götvös, Koloman Szili Paul Gyulat Karl Than und Kofer GS3ab. Außer den bereits bekannten Besschlüssen (Niederlegung eines Kranzes und Niederlassung der Säulenhalle der Akademie) wurde die korporative Theilnahme am Leichenbegängnisse befehlußmeile ausgesprochen. — Generalsekretär Koloman Szili wird bis zur definitiven Belebung der Stelle eines Oberbibliothekars die wichtige Funktion Hunfaloy’s versehen. (Dr.Isidor Krsnjavi.)Das Amtsblatt versöffentliche heute die Ernennung des Universitäts-Professors und Abgeordneten Danidor Krsnjavi zum Chef der Kultus und Unterrichts-Abtheilung der Landesregierung fir . Kroatien und Slavonien. »Dr.Krsmarc»ist ein?ann von umfassender europäischer Bildugfind allgeneinem Wissen.In jüngeren Jahren hat er kunsthntoxische Studien betrieben ‚und sich durch eigene Kraft zu der hohen Bildung emporgerungen, die ihn gleich seinen seltenen Fähigkeiten wie energischen feinen anderen Mann hervorragenden Ante befähigt. Am 21. April 1845 in Nafics, Slavonien, geboren, verlor er in der zarten Kindheit den Vater und berichte, bestellt, melde zu diesem seine Erziehung war einer und intelligenten Mutter überlassen. Die Mutter, eine arme Beamtenswitwe ohne Bension, bot ihre ganze Kraft auf, um dem jungen Isidor, dessen Talent sich schon in Kindesjahren zeigte, den Besuch des Gymnasiums in Binforce zu ermöglichen. Solvivung desjelben, 1563, Efiegger Oymnafium wurde er sogleich zum Supplenten am da ein empfindlicher Mangel an Lehrder Kroatischen Sprache waren. Unter der Direktion des bekannten Pädagogen Zimo Bufajfonics blieb er in dieser Stellung bis 1866 in Eifegg Vollendung seiner Studien nach Aesthetik und Kunstgeschichte Wien, interessirte der Frau dann und mit in der mächtig er sich insbesondere Erder erlangt hatte, verbrachte er und Kunstindustrie-Verein und von Nadoldund ging dann Sitrom verkehrte der Nationalpartei; hier zur für von Eichelberger und Grimm, mit welchen er auch in persönlichem Berieht stand. Im Hause Koryphäen des Wiener Kunstlebens, schloß Freundschaft mit Brofessor G. Lügom und Robert Dieser Verkehr übte einen so gewaltigen Einfluß auf Krönjavi daß er sich der des Malers Selleng im Belvedere Akademie nachdem er vorher in Wien hatte. Nachdem Dr. Krönjavi 1872 geheirathet Balet und füdlichen erschienen, er von der Sid dem neuen Berufe voll und ganz den Kunstdurch denselben das Gewerbemuseum und der Landes-Gewerbeschule so lebhaften Antheil, Gg. Majestät mit dem Franz-Sofer-Orden Yahre 1884 wurde er zum Abgeordneten nach Budapestragendes als aus, auf Anrathen akademischen Binafothes fleißig Fopirte ; dann wandte er sich nach München, wo er von Garitve den Rath erhielt, sich einige Jahre ausschließlich Malerei zu widmen, um mehr Erfolg die theoretischen Studien betreiben zu können. Diesen Rath befolgend, trat er in die erregten Raab und Die, volle fünf Jahre in Italien, ausschließlich jie dem Studium und der Kunst widmend. Seine kunfthistorischen Seuilletons, die damals in der „Diener Abendpost” die Aufmerksamkeit aller Kunsthistoriker. In München verkehrte Dr. Krönjavi viel mit dem Maler Linvenschmidt in Rom mit Siemiradstn. Im Jahre 1873 wurde Megierung an die Universität, als Professor der Kunstgeschichte und der Klassischen Archäologie berufen. Widmend, sagte er der Kunst in der Apsis der Markuskirche in Agram befindet. An Agram gründete Dr. Krönjavi nahm an der Organisation von Brod, 1887 von Bosnjate gewählt; der Landtag entsandte ihn in Den Neichsta Im Landtage war Dr. Krönjavi, fiel ein Hervordurch sein entschiedenes Auftreten zur Zeit, die Rechtspartei mit David Starezevich an der Sprge den Landtag terrorisirte, mit der legteren Partei so sehr in Konflikt, daß er sich mit dem Abgeordneten PaploDr. Krenjavi gewissermaßen das Anathema ausgesprochen urde; wenigstend wurde ihm verboten, die Vorträge im Geminar der Theologen aus der firchlichen Kunstgeschichte zu halten. Die Affaire wirbelte so viel Staub auf, daß die Bestimmungen des tridentinischen Konzils über das Duell auf Dr. Kronjavi applizirt wurden. Nachdem es ihm niemals im Sinne lag, mit den Kirchen-Behörden und Gefegen in Konflikt zu gerathen, unternahm er die zur Aufhebung der Erommunikation erforderlichen Schritte und wurde wieder in seine früheren Rechte eingefegt. Im Landtage werden seine Medien zu den besten gezählt. An der Debatte über die Archivalien warf ihm Abgeordneter Dr. Tusfan vor, er könne über berlei Angelegenheiten nicht, mitreden, da er sein Jurist sei. Dies veranlaßte Dr. Krenjavi nach Wien zu gehen und die juridischen Studien zu absolviren. Als Doctor juris konnte er nun mit Tuslan „reden“, doch Tuslan hatte seither seinen Doktorhut verloren, weil er im Prozesse Starosevics wegen falscher Ausfrage zu 2jähriger Kerkerstrafe verurtheilt wurde. Als Referent in der Debatte über das neue Schulgesäß hatte Dr. Krsnjavi Gelegenheit, seine Kenntnisse und seine hohe Bildung zur Geltung zu bringen. Auch in der Enquête , über Hauszu einer Reife, Kommunionen nahm Dr. Krsnjavi regen Antheil. Als Gemeinderath der Stadt Naram nahm er mehlthuenden Einflußge die Beridenetzung der Stadt; auf literarischem Gebiete war er erfolgreich thätig, er schrieb ein Werk über die Hausindustrie, über die Formen der nationalen Baukunft. Die legten Ferien bewüßte er nach Norwegen, wo er mit 3 bfen verkehrte. Die Kongregation bes Belter Romitats)' feßte heute unter dem Bräsidium des Obergespands Franz v. Beniczky ihre Berathungen fort. Den bemerkenswertheiten Gegenstand der Berathung bildete das Nachtragsbudget der Gemeinde Neupest pro 1891 und der Voranschlag derselben Gemeinde pro 1892. Der ständige Ausschuß beantragt die Einleitung der Disziplinar-Untersuchung gegen den Neupester Richter Paul Tanoz, weil derselbe das Nachtragsbudget über 5000 fl. evít jett vorgelegt habe, obgleich dasselbe von im eher votirt war ; ferner, weil er das ordentliche Budget gesebwidrig überschritten habe, indem er das Nachragsbudget faktisch durchführte und das Munizipium an der vorhergängigen Ueberprüfung des legteren Budgets verhinderte, so daß die Gemeinde,vor vielen, eventuell überflüssigen, ja Schädlichen Ausgaben bewahrt hätte werden können. Der Ausschuß beantragte, das 1892er Budget der Gemeinde zurückzumessen, weil mehrere Einwendungen von Gemeindevertretern in der Repräsentantenfisung nicht verhandelt worden waren und die angefochtenen Bolten nicht motivier sind. — Der Oberstuhlrichter des oberen Waisner Bezirks Gustav Remény vertheidigt das Vorgeben des Nichterd Tanos, indem er die verspätete Vorlage des Budgets mit der Krankheit des mit der Exledierung betrauten Notars begründet. Die erwähnten 5000 fl. mußten für die Kosten der Konslrption, des Spital, Findel- und Irrenhauses verwendet werden, auch die Regulirung der Hauptstraße wurde hieraus bezahlt. Meoner hält die Anleitung von Barerhebungen für genügend. — Julius Gulher ist anderer Ansicht und findet, die Neapester Vorstehung respeftie weder Gefeg noch Obrigkeit und überschreite ihren Wirkungskreis. An dem Vorgehen der Vorstehung finden sich flagrante Gefegesverlegungen und wenn man da nichts thue, so fehlen auch für die Zukunft Garantien gegen neuerliche Uebergriffe. Er wünscht die Einleitung der Disziplinar-Untersuchung. — Die Kongregation ordnete Die Disziplinar-Untersuchung gegen den Richter Paul Tanos an. — Im Interesse der Maßregeln gegen Die Phyllorera wird das Gebiet des Komitats für Einfuhr und Transport von phyllorerafreien Neben freigegeben. Nach Erledigung belangloser laufender Angelegenheiten wurde die Kongregation geschlossen. (Der Ausschuß des Vereins vom»Weißen« Kreuz«)hielt gestern unter dem Vorsitz des Vizepräsidenten Josef Tabody Sitzung.Oberbürgermeister Karl Roth hatte seinen Rückstritt von deerqule des Präsidenten«anmelden lassen und diese Demisswn mitteinem Augenleidennotwirt.Der Ausschuß nahm mit Bedauern den Rücktritt des Präsidenten zur Kenntniß und wählte an seine Stelle einstimmig den Grafen Gaza Teleki,welcher das P kassidium antretend,das Versprechen gab,die humanen Zwecke des Vereins nach Kräften fördern zu wollen.—·Der Verein richtet ein Gesuch umwirksame Unterstützung an die Regierung.In dem Gesuch wird dargelegt werden daß der Verein seit seinem Bestehen auch die Mission des Findelhauses ezrfüllt,daß er aber nicht in der Lage wäre, ohne kräftige Förderung seinem hehren Beruf entsprechen zu könne. Graf Gäza Teleki und Reichstags-Abgeordneter Franz Cikorin werden das Gesuch dem Minister des Innern überreichen. Hausturnier. Der Ungarische Athletenclub veranstaltet am 8. 0. M., Nachmittags 5 Uhr, in seinen Totalitäten ein Hausturnier mit ebenso reichem als abmechslungsvollem Programm. Krästen den viel damaligen und war malte wo bildenden Kunst widmen Mitglied zwei Jahre Schüler den Doltorhut zum Abschied Duelliren mußte. Dieses war Schüler mollte und von eine Madonna, Duell hatte daß er er viel mit Zimmermann, aus Philosophie die fam: er sich zur Folge, Hiefür ausgezeichnet wurde, daß über |