Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1892 (Jahrgang 39, nr. 2-24)

1892-01-04 / nr. 2

ba e Pi . . . · · · · — für die Dauer 8. Dezember 1891 gefaßten. U der Be­leg: Wird zur Kenntniß genommen. Eine Sufgeist der Minister-Prä der von Er. Meidstage verhandelten, angenommenen und der Sanktion unter Eine weitere Zuschrift des Minister-Präsidenten gibt bekannt, Daß­ie Majestät den gegenwärtigen RK Reichstag am 5 Jänner L 3 um 11 Uhr vormittags in der Diner­königl. Burg schließen werde. Die Zuschrift wird zur Kenntniß genommen, das beigeschlossene Zeremoniel in der Duäftur zur Einsichtnahme hinterlegt. Die Se 0065 Magnatenhauses über die dort erfolgte unveränderte Annahme der Handelsverträge, sowie die Zuschrift des kroatisch-[lavonischen Landtages, mit welcher bekannt gegeben mitb, daß dieser Landtag die zwischen Ungarn und Kroatien gepflogenen Abrechnung pro 1888 angenommen habe, wird zur­­ Kenntniß genommen. . . . Das Protokoll über die Durchsicht der im gegenwärtigen breiteren Gelegentwürfe wird im Archiv des Hauses hinterlegt. DanielJronyi(Bewegung.Hört!»Hört!)z­öge derPktivisten­esident die Verantwortlichkeit für die vorzeitige Auflösung des Parlaments und die Winterwahl tragen (Stürmtische Zustimmung auf der Äußersten Linken), und möge ihm die Nation diese Ver­­antwortlichkeit fühlen lassen. (So ists! So its! links und auf der äußersten Linken.) Der Gelegentwurf über die Kurtalgerichtsbarkeit . . . Rufe auf der äußersten Linken: Es mal ein Schwindel!) erander Chanady : Schmad­­es Graf Gabriel Károlyi: Schämt sich der Minister-Präsident­räsident: Ich bitte die Herren Abgeordneten, ihre Worte zu wählen. « ·« DanielJranyk...wu­rde trotz der wiederholten feierlichen Beisprechungen der Resierung nicht verhandelt un­d nicht Gesetz,so daß das alte Systembestand über strittige Wahlen auch ferner ihm die Gerichtskommission urtheilext wird. ÄkosBebthyz Partei-Interesse!· . « DanielJrängixDeshalb is xes xmedoppeltevalkcl­t,eine Ehrenpflicht der Regierung für die Rembertu1·tdFreihertdewichlen [8 forgen, damit ungestraft wenigstens feine Quvaktanıente und estechungen geschehen mögen, sowie dafür, daß die ernannten und gewählten Beamten und die ihnen Unterstehenden seinen ungebühr­­lten Einfluß auf die Wahlen üben mögen. (So ists! [inte und auf der äußersten Linien.) Möge die Nation zwischen uns urtheilen, wir Kae dem Urtheile Fühn, männlich und ruhig entgegen. (Lebhafte­n Stimmung Imis und auf der äußersten Linken.) N Präsident hat geglaubt, daß der Abgeordnete rängs zu den Vorlagen sprechen will und hat ihn deshalb nicht unterbrochen. Doch habe er noch Vorlagen anzumelden, welde nac der Haus­­ordnung Be verhandelt werden müssen. Er unterbreitet seinen Monatsbericht. — Derselbe wird ohne Bemerkung zur Kenntniß genommen und zur Besichtigung in der Kanzlei des Hauses aufgelegt. N Bla Glávosiv überreicht den Bericht des Wirthschafts- Ausschusses über das Jännerbudget des Hauses. Der Bericht wird sofort in Verhandlung gezogen und ohne Bemwerfung angenommen. Damit ist die Tagesordnung erledigt.­­ Graf Gabriel Karolyi hat eine dringliche Interpellation an­gemeldet. Er motivirt dieselbe in Folgenden: „In der alten Krönungsstadt Stuhlweißenburg ist "der vom König ernannte Ober­­gespan im fünfundzwanzigsten Jahre der ungarischen Verfassung und um siebzehnten Jahre der Herrschaft, der Liberalen Partei so entartet (So its! So ist’s ! auf der äußerten Linken), daß er in der Kon­gregation erklärte, daß das Bild des großen Batrioten Ludwig Romuth (Lebhafte Eljenrufe auf der äußersten Linken) im Komitats­­haussaale nicht aufgehängt werden dürfe... . Alexander sandnych mach2(Larm und Unruhe links und auf der äußersten Linken.) ·· · eu Graf Gabriel Karolyi , weil dies eine im eine Ber­­faffungsmäßigkeit gehüllte Majestätsbeleidigung wäre. (Lebhafte Be­wegung auf der äußersten Linken. Rufe: Schmach! Lächerlich !) ‚Das erinnert an jene traurige Zeit, da man den Beist eines Kolub­­ischen Bildes mit Kerker bestrafte. (Gelächter rechts.) Sie laden ? Sie könnten eher weinen. Obergespan Fiáth erklärte einerseits das auf eigene Verantwortung zu thun, andererseits an eine höhere Macht zu apelliren, fals man das Bild aufhängen sollte. Muse auf der äußersten Linken: Julius Szapáry.­ As Koloman Tipa zurücktat, weil er das Odium der Grpatritzung Kossuth’s nicht auf sich nehmen wollte, fand­­ er einen Julius Szapdry zur Durchführung der Grpatritzung. (Elsen­­zufe rechts. Lärm und Bewegung auf der­ äußersten Linken.) Dieses Vorgehen ist unklug, ungerecht und auch illoyal, weil es die Krone so darstellt, als ob sie einen unversöhnlichen Halt gegen die Freiheits­­helden hätte. (Zustimmung [int] und auf der äußersten Linken.) Das i­­blos eine schlecht mastirte Schmeichelei. Redner protestirt gegen Die Auffassung, dab das Aufhängen des­ Koffuthbildes eine Majestätez­beleidigung műre. Wenn es aber so ist, dan möge man ihn (den Redner) seiner Worte halber wegen Majestätsbeleidigung vor Gericht stellen. (Lärmende Zustimmung auf der äußerten Linken.) Auch das das Bild des Minister-Präsidenten mit Dem goldenen DVließ wird jet gemacht, nur weiß er nicht für, meldes Ministerium, da Derselbe Schon alle durchgemacht hat. (Reiterfeit auf der äußersten Linken.) Und Yulius Szapáry wird doch nicht behaupten, daß er rößere Verdienste hat als Kossuth. (Stürmische Heiterkeit und Zu- Die Interpellation des Grafen Gabriel Károlyi lautet: Erinnert sich der Herr Minister-präsident, daß noch im Sommer während 9 stimmung lints. a. des Jahres 1891 Offiziere in Novidvori das Grab Felacsics be AW krängten, doch unser­ gefrönter König Ferdinand V. den­­erklärt hatte, und weiß der daß der Obergespan von Stuhlweißenburg, die feierliche Enthüllung eines Kossuth­­einer der ruhmvollsten Söhne unserer Nation it ? A A­ers von Novidvort und der Obergespan von Stuhl­­mweißenburg auf Strafe oder auf Lohn rechnen ? Minister-Präsident Graf Julius Szapary z exit nach 30 Tagen dieselbe am halten werden. Hievon habe ich amtlich Kenntniß. mir hat, während ! (Hört!) Ich will nicht das von der Hausordnung mir gemahrte Recht, nehmen _ (Heiterleit rechts. Hört! Hört), sondern ich werde sofort antworten. Sa, ich habe Sea! Kenntniß davon, daß man am 21. Dezember eine außerordent­­liche Kongregation einberufen wollte. Nachdem­ jedoch das Sejeb Har jagt, wie und duch wen dieselbe einzuberufen ist, das Munizipium selbst oder der Obergespan verfügt, darü­ber nur da feiner dieser Faktoren die Einberufung einer außerordentlichen Kongregation sie nothunwendig hielt, konnte von der Versammlung am 28. Dezember habe ich blos priva­­t in Kenntniß. Jene Petition aber, melche man am mich zu richten beschlossen hat, sowie der Verschluß, selbst sind mit­­getheilt worden. Wenn mir verselbe zukommen mir, werde ich hier­­über in meinem Wirkungskreise­­ verfügen. Ueber diese ·· Verfügungen werde ich natürlich nur dann Nehenschaft ablegen können, sobald ich Gelegenheit haben werde, in dieser Angelegenheit etwas zu beschließen. (Zustimmung rechts.) Graf Gabriel Karolyt nimmt die Antwort nicht zur Die Majorität des Hauses nim­mt die Ant­wort des Minister- MilanJßåkovics:In der reinkorporirten Militärgrenze wurden die sogenannten Domaninalfelder lange Zeit als Gemeindewiesen benützt,und wurden dieselben vo­n Finanzministe­rium einzelner Ge­­meinden verkauft.Einzelne Gemeinden­ erhielten keine derartige Be­­günstigung.Redner richtet in dieser Angelegenheit an den Ackexhq·1:­­minister folgende Interpellation­:J11·dexremkorporirten·I­III·c­ar­­grenze wurden die u verselben vom Finanzministerium den Gemeinden als Korporationen sogenannten Domaninalfelder stets als Gemeinde­­mieten benüzt, und wurde in der Zeilchenzeit der größte Theil verkauft. Dem Standpunkte der Parität und Drilligkeit ausgehend, frage ich den Heren Aderbauminister, in weisen Wirfungskreis die Traglichen Selber fest gehören ? Ferner: Warum_ die übrigen Ge­­meinden wie Uzdin, Orlovacz, Tomákevacz und Turkapdin nicht eine ähnliche Berlaufsbegünstigung bekommen haben. Präsident: Die Interpellation wird dem Oderbauminister zugestellt werden. & · (Sierhebend)Geehrtes Hartsl(Hört!Hort!)Sre haben·a·u­n­d«er.8uschrit des Herr-nMinister-Präsidenten·1vernonunemd gß dieser auf den 26.September 1887 einberufene Reichstag von Sr.kaiserlichert und apostolisch königlichen Majestät morgen Vormittags um 11 Uhr Be geschlossen werden wird. Somit ist dies heute die lette­­itung des Abgeordnetenhauses. Im dieser, letten Gitung beehre ich mich, meinen Bericht über die Thütigkeit Dieses ganzen Neichstages zu unterbreiten und bitte das geehrte Haus, die Druchlegung und Bere­theilung des Berichtes anzuordnen. (Allgemeine Zustimm­ung.) In diesem Präsivialberichte sind alle jene Momente aufgezählt, welche seit fünfthalb Jahren in diesem Hause aufgetaucht sind. Ich will nicht alle die Geiege und Verfügungen­­ aufzählen, sie sind ja den geehrten Herren Abgeordneten noch lebhaft im Gedächtnisse; ic) will nur erwähnen, daß während dieser fünfthalb Jahre 41 unserer Abgeordnetenkollegen­ und durch den Tod entrissen wurden. &3 it dies ohne Zweifel eine außerordentlich hohe Ziffer, fast ein Zehntel der Zahl der Abgeordneten. (Hört!) · ·· N Aber ich bin der Ueberzeugung, , dies erklärt sich aus dem Umstande, daß die ungarische Nation Diejenigen, die lange Zeit dem­ Vaterlande gedient habe nicht fallen ließ, sondern zu ihren Ver­­tretern wählte und somit ist es nur natürlich, daß es viele betagte Männer in diesem Hause gegeben, die schon nach der Krönung der Natur leichter eine Beute des Todes würden. Ich habe bei jeder einzelnen Gelegenheit als Präsident meine traurige Pflicht erfüllt; die PBietät und Freundschaft aber, welche mich an viele derselben geknüpft und zum legten ale ihr Werd­­ niederzub­­hafte Zustimmung .«".«­­«..­.:»353-TZ« ElebrEös Hans! Bu der in meinem Berichte enthaltenen Gehege bezweckten Direkt, Ungarn finanzielles Gleichgewicht her­zustellen. Das Land hat in dieser Hinsicht viele Opfer gebracht ; diese Opfer waren aber nicht unfruchtbar ; das Streben des Reichstages war wahrhaftig von Erfolg gekrönt und D derselbe hat sich um den Dant der Nation verdient gemacht. Die Entwickung von Handel, Industrie und Aderbau­­ hat ebenfalls den Gegenstand der Mienehikten Sorgfalt Dieses Hauses gebildet. (Hört ! Hört!) Alle jene Gejege, welche darauf abzielen, die Entmictlung unseres Handels zu sichern, die Inartikulirung von Handelsverträgen enthalten, welche mit fremden Staaten auf längere Zeit abgeschlossen wurden ; sie bemeisen, daßs das geehrte Haus großes Gewicht auf den Umstand gelegt hat, daß Jedermann misse, in welcher Richtung es seine Thätigkeit für geraume­ Zeit mit Nagen fortjegen könne. Jene Gefege, welche zur Hebung des Aderbaues dienten, jene, welche das geehrte Haus zur Sicherung der Industrie, zur Untere­rrüsung und Versorgung der Arbeiter erbracht hat, jeioen ehemal, daß Handel, Industrie und Adherbau Ítete vom Abgeordnetenhause wahrgenommen wurden. Jene Gefege, welche das Haus zur Hebung des Verkehrsmesens erbracht hat, von melden ich die Verstaatlichun der Desterr.-Ung. Staatsbahn, der Nordostbahn, der Budapest-Fünf­­kirchener Bahn anführe, sind, glaube ich, ebenfalls ein genügender Beweis hessen, daß das Haus mit dieser Verkehrspolitik Ungarns Ge­wicht heben wollte; und jene zahlreichen Vizinalbahnen, welche wäh­­rend dieser Zeit, Dank der Fürsorge des geehrten Hauses, gebaut wurden, dienen ebenfalls als Beleg dafür, melr großes Gewicht das Haus auf all das legte, was zur Förderung der Interessen von Han­del, Gewerbe und Verkehr diente. Geehrtes Haus! CS sind in dem Berichte zahlreiche Gesehe enthalten, welche auf die Stärkung unserer Honvedschaft abzielten. In einer Zeit, wo ganz Europa mit großen Opfern seine Wehrmacht stärkt, sind wir hier, auf dem schrierigsten Punkte Europas, sicherlich formell vorgegangen, wenn wir hinter Anderen nicht zur­cbleiben wollten. Denn wenn Einer, so haben mir das Losungswort: Der­­trauen wir auf Gott und halten wir unser Bulver troden ! Das geehrte Haus hat ferner verfügt, daß Ungarns Bolfs­­zählung im Jahre 1890 ae­elt werde, damit das Haus sichere Daten über die Zunahme der­­ Bevölkerung des Landes gewinne. (Zustimmung.) Sie haben ferner, geehrtes Haus, dafü­r gesorgt, das im Jahre 1895 eine Landesausstellung stattfinde, welche einerseits be­­rufen sein wird, die derzeitige Entwielung unserer Inndustrie vorzu­­führen, andererseits eine pietätvolle Feier des tausendjährigen Be­standes dieser Nation zu bilden. Geehrtes Haus! Zwölf Jahre hatte ich die Ehre, die Bera­­thungen Dieses Hauses zu leiten. (Allgemeine Elfenrufe)­ch muß estehen, daß, während dieser meiner Präsidentschaft der eben fett ges­­chlossene Reichstag der Schwerste war. Ah anerkenne, daß die Partei­­leidenschaft während dieses Reichstages die stärksten Wellenkreise 309, und wenn es während Dieses Meitstages mir manchmal gelang, die Zufriedenheit des geehrten Hauses mir zu erwerben, so sage ich dem aeh­rten Haufe hiefür meinen heißen Dant. (Langanhaltende, lebhafte Eisenrufe.) Dant sage ich auch meinen Mitpräsidenten, den Herren Sc­hriftführern, dem Herren Duäfter, die mich in meiner Thätigkeit unterstügten. (Lebhafte Elfertaufe.) Dann allen Mitgliedern des gee­hrten iv und den anderen SYyfunk­ionären des geehrten Hauses ihr Wohlwollen auf Fünfzig zu bewahren. (Lebhafte Elfentufe.) Wenn es aber Tage gab, mo ich nicht die Zufriedenheit jedes Mitgliedes des Hauses gewinnen konnte, ‚nehme ich die Verant­wort­­lichkeit hieffte allein auf mich. (Lebhafte Elsenrufe linie und auf der äußersten Linken.) Meinem Glauben nach it Die Redefreiheit das belebende Element des unngarischen Abgeordnetenhauses. (Lebhafte, langanhaltende Elseneute, Beifall und Applaus [inte und auf der äußersten Linien.) Ich meiß aber wohl, daß die Hausordnung zur Aufrechterhaltung der Ordnung geschaffen wurde. Ich habe mich aug an dieselbe gehalten (So ist’3! links); ich habe dieselbe nach meiner besten Weberzeugung interpretirt und bin so vorgegangen. (Lang­­anhaltende, lebhafte Elfenrufe Tints und auf der äußersten Linien.) Ich übernehme hiefür die Verantwortung. (Lebhafte Elfenrufe und Beifall links und auf der äußersten Linien.) Joe, welche mit mir unzufrieden waren, mögen nicht gegen­wärtig, da die Leidenschaften noch wogen, worheilen (lebhafte Zu- Stimmung links und auf der­ äußersten Linken), sondern wenn sich dieselben gelegt haben werden und ihr Andenken schon verklagt ist. (Allgemeine lebhafte Elfenrufe.) Noch zwei Sachen muß ich bemerken, daß selbst bei den größten Stimmen man ohne Störung in das Bett der gewöhnlichen Berathungen übergehen konnte. (Wahr! So is! links.) Aber wen Dies auch nicht mein Verdienst ist, so­lt das sicherlich das­­ Verdienst des Hauses (So ist’s ! links), und dann wurden jene zwei Worte, die in dem Herzen eines jeden Ungars leben : „König und Vaterland“, niemals, selbst in der stii­mischesten Situng, weder durch die That, noch auch durch einen Gedanken be­­leidigt. (Lebhafte Zustimmung links und auf der äußersten Linken.) Und so glaube ich auch im zwölften Jahre meiner Wirksamkeit als P­räsident meine Worte mir damit schließen sie können, wobei jedes Mitglied des Hauses und jeder treue Sohn der Nation mit mir fühlen wird: Ungarns verfassungsmäßiger und apostolischer König möge lange leben! (Langanhaltende lebhafte Elfenrufe.) Möge der Allmächtige unserem geliebten König ein langes Leben verleihen (Langanhaltende lebhafte Elfenrufe), möge er sein väterliches Herz trösten nach Dem großen Schlage, welchen die Nation mit ihm fühlt. (Lebhafte Zustimmung.) Möge das Vaterland leben und blühen! (Lebhafte, allgemeine Elfenrufe; Applaus auf der äußersten Linken.)­­. Daniel Irangir CS it schwer, die Präsidentenmorde gewissenhaft auszufüllen. Die oft hochgehende Wogen treibende Bera­­thung unparteilich zu leiten. Aber Thomas Beckhy hat diese Eigen- Schaften in hohem Maße besoffen (Langanhaltende Efljenrufe links), weshalb Nedner in der Scheidestunde im eigenen wie im Namen sämstlicher Ureinzipiengenossen feinen Dant ud Anerkennung hiefür ausspricht, mit dem Wünsche, dab ihr Gott auch üt Der mächsten Neichstage bringen möge (Langanhaltende Elsenrufe links), und daß ihn die Majorität wieder auf den Präsidenstuhl jegen möge, dessen Biende er immer war. (Langanhaltende, sich) immer n­ieder­en Elsenrufe und Beifall [inte und auf der äußerten unten.) Graf Albert Apponyi: Geehrtes Haus! Aus voller Welter­­zeugung und mit der ganzen Wärme meines Herzens schliege ich mich jenen Ausdrücken der Verehrung an, welche mein geehrter Abgeord­­netenkollege Daniel Arányi dem­ geehrten Präsidenten des Hauses gegenüber soeben vernehmen ließ. (Zustimmung link­.) Sin unserem geehrten Präsidenten kennen mir einen strengen Hiter der Haus­­ordnung und den unbestechlichen Befchtiger der eodefreiheit, Dieser Seele des ungarischen P­arlamentarismus, wie er treffend gesagt hat. (Lang anhaltende Bandes und Elseneufe­lints und auf der äußersten Linken.) Ich schliege mich dem Wunsche an, ihn im nächsten Reichstage abermals auf dem P­räsidentenfige zu sehen ya sal Zustimmung sind 3); aber was immer auch geschehen möge, kann ich ihn heffen versichern, daß die Anhänglichkeit und Verehrung für ihn, die sym­­pathische Erinnerung an seine hervorragenden Eigenschaften und an seine Achtung gebietende Persönlichkeit aus unseren Herzen niemals schminden wird. (Lang anhaltender Beifall und Elfenrufe Sints und auf der äußersten Linken.) Gabriel Ugron: Geehrtes Haus! Die Präsidentenwirde ist ein Amt, dessen Ansehen nicht num duch die Hausordnung gefragt wird, sondern auch duch die Autorität Der Berson, welche den P­rä­­sive stendig einnimmt, durch Die Liebe, dur­ das Vertrauen, welches die Mitglieder des geehrten Hauses für­­ denselben liegen. Und ig spreche heute dem hochgeehrten Herrn Präsidenten hat Dant aus; denn während seiner Präsidentschaft haben die Liebe für seine Versen und das Ansehen seiner Bersen oft solche Schwierigkeiten gelöst, und haben aus so komplizirten und Leidenschaftlichen Debatten den Aus­­weg gezeigt, aus welchen dieser Ausweg nicht gefunden hätte werden können, wenn jemand die Gewalt für Stärke angesehen und es ver­­sucht hätte, die Redefreiheit hier im Hause zu verlegen. Der geehrte Here P­räsident möge überzeugt sein, daß wir Alle jenen Theil seiner Abschieds­worte, in welchem er von der Mespet­tirung der Nedefreiheit gesprochen, begriffen und durchempfunden haben ; und er möge beruhigt sein, was immer auch in diesen Hause geschehen möge. Niemand wird die Nedefreiheit in diesem Hause — woher immer der Angriff kommen mag — ungestaft verlegen dürfen. (Lebhafte Zustimmung auf der äußersten Linken.) Denn die Mitglieder des Sn­gesroetenbhuntes und die Nation werden mannhafte Kraft genug besigen, einen solchen Angriff zurü­ckzumeisen. Gott erhalte den­­ Präsidenten dem Vaterlande viele Jahre! (Stürmische Elfenrufe auf der äußersten Linken.) Edmund Gajåri:Geehrtes Hal­s!In dieser letzten Minute, da man des Vorgehens­ unseres geehrten Herrtt Präsidenten währen­d des abgelaufenen Reichstages pietätvoll gedenkt,glaube ich die zu einer solchen Pietätskundgebung nöthige Harmonie zu stören­,wenn nicht auch wir von diesci dite beistimm­en würden jenen Aeußerun­­gen,welche ebenso kompetente Männer wie ich auf der anderen Seite über das sehr verdienstvolle Wirken des Herrn Präsidenten abgegeben haben.(Bewegung links und auf der äußersten Linken. Heiterkeit.) 90 glaube mit diesem Anspruche nicht unbescheiden und ten­denziös gewesen zu sein, da ich mir nur dieselbe Kompetenz vindizire, wie den Herren Nednern von jener Seite. Denn ich bin überzeugt, daß wir Alle hier im Hause, daß wir Alle gleichmäßig berufene Ber­­fechter der Nedefreiheit sind. (Lebhafte Zustimmung rechts.) ‚Und in dieser Hinsicht hielten wir das Vorgehen des Präsidenten, insoweit dasselbe die Nedefreiheit, die wirkliche Nedefreiheit zur Geltung brachte. .. (Rufe links : Oho! Die wahre! Erklären Sie das! Lärm) _stets pflicht­­gemäß in Ehren und erkennen seine bezüglichen V­erdienste auch bei dieser Gelegenheit an. (Zustimmung rechts.) Wir unsererseits schließen uns ebenfalls jenen ‚persönlichen Stückswünschen an, welche in so beredten Worten über die von dem Herrn P­räsidenten während seiner langen Laufbahn erworbenen Ver­­dienste auf der andern Seite Ausdruck gefunden haben. (Allgemeine­­ Zustimmung und. Efsencufe.) schließt hierauf die, Sibung Dieses Bm­m EB USER ne — Schriftführer Sz verliert das Protokoll der heutigen Sikung, welches authentizier wird. Schluß der Sigung um 12", Uhr. U, Magnatengaus, "Graf Tibor Károlyi eröffnete die Heutige Cigung des Magnatenbanfes um 11 Uhr Vormittags. — Als Schriftführer fungiren: Paul Gyulai und Baron Rudnyäankty — Auf den Ministerfautenild : Graf Esátfy, Baron Fejervárn, Graf Bethlen Szilágyi, Szögyény " € 3 werden mehrere Einläufe verlesen und zur Kenntniß genommen. · » ·· · Sodann gelangt die Zufchrist det hmsterk Präsidenten zuw Verlesung,in welcher mitgetheilt wird,daß Se.Majestät·den Reichs­­tagmorgen Vormittagsumlthr in der Hofburg schließen werde. —­Dientza nennt mp. · Präsident-Laut dieser Zuschrift wird Se.Majestät geruhen, den 1887—1892er Reichstagmorgen Vormittagslehr mit einer Thronrede auflöse 11. ·· HohesHaus!Vor Allem·gestatten Sie mir,Indem ich den Sitz Sr.Ezellenzdtzs am Erscheinen verhinderten Präsidenten,dieses an Verdiensten fürerchen und Ehrfurcht·gebietenden Kä·mpen unseres öffentlichen Lebens­,und·de·n Platz des mit der allgem­einen Achtung dieses hohen Hau­ses gleichsam verschmolzenen verdienstreichen Vize­­präsidenten·einnehm­e,die wohl woll die Unterstütztun­g der geehrten Mitglieder­ dieses hohenhaxts esszte erbittern Hohes Amts!Mkt dem morgen durch eine königliche Thronrede ab­schließenden Reichstag geht der exeunte,11nter der glorreichen Herrschaft un­seres apostolischen Königs einberufene Reichs­­tag s einem­ Ende entgegen.Jä­h·altee.·3für ü­berflü­ssig,jene zahl­­reiche ik Gesetze aufzuzählen,welcheIn·dem verflossenen fünfjährigen Cyklus geschaffen wurde inkztescs1nd·jad·en·geehrt7nMitgliedertc dieses hohen Hauses bekannt sie kamen Ja1111x·ihrer Hilfe zu Stande. Die in den letzten fünf Jahre­n­ geschaffenen Gesetze bietet teite treues Bild der Thätigkeitheldhe uns In Jedeme eige der Volks­­wirthschaft unseres Landes em exi Fortschritt,in der Verwaltung und in der Wehrkraft des Landes eine Ent­wicklung,im Staatshaushalte ·aber die nach zwanzigjähriger Anstrengung erzielte Herstell­ung des finanziellenleichgewichts zeigt.· · Wenn wir aber an ihrem diesen fürthahren entfaltete Thätigkeit dieses hohen hygriscs zurückblicken,muß es uns mit Befriedigung erfüllen, daß die geehrten Mitglieder in ihren in 82 Listungen geführten patriotischen, unweisen, nüchternen und eingehenden Betrachtungen ihre wichtige Aufgabe im vollen Hinverständnise mit dem anderen Hause der Legislative gelöst haben. Die Zuverfommen­­heit, mit welcher Sie den durch sein hohes Alter, seine Weisheit und Liebenswürdigkeit hervorragenden Präsidenten und den in der Arbeit stets unermüdlichen, ausgezeichneten Vizepräsidenten mit ihrer ganzen Kraft unterstüft haben, hat eine Harmonie herbeigeführt, welche den voll­ommenen Erfolg der Verhandlungen sicherte. Aber auch die Schriftführer hatten einen nicht geringen Antheil an der Erfüllung, unserer Aufgaben. Dieselben, ermöglichten durch ihren unvergleichlichen Eifer und durch ihren aufopfernden leiß die Raschheit, welche die Shätigkeit dieses hohen Hauses charakterisirt, ohne daß die Gründlichkeit der Verhandlungen darunter gelitten hätte. Große Verdienste hatten auch der von uns hochgeachtete Duastor, die­­ Präsidenten und Schriftführer der Kommissionen, welche die ihnen zugeriesenen Angelegenheiten mit seltenem Steiß verhandelten und ihre bezüglichen Gutachten abgaben. An diesen sei hiemit der tiefgefühlte Dant des Präsidiums ausgesprochen. Im diesem ernsten Momente müssen mie noch jener großen Berküste pietätvoll gedenken, welche das hohe­ Haus während dieser Zeit erlitten. Blutenden Herzens verwerfe ich, auf den aus unserer Mitte geri­fenen, unvergeßlichen Präsidenten dieses hohen Hauses, Baron Raul Sennyey, welcher die Berathungen des reorganisirten in bis zu sein ent­legten Athemzuge meine ud hingebimgsvoll eitete. Unser unvergeßlicher, hochsinniger Thronfolger, Se. E . T. Hoheit Erzherzog Rudolf ist für immer aus den Reihen der Lebenden geschieden. Die Erzherzöge Johann, Heinrich­ und Sigismund, drei Kardinal-Erzbischöfe 003 Landes, mehrere Diözesanbischöfe und zahl­reiche andere hervorragende Mitglieder dieses hohen Hauses, darunter der gestern verschiedene G. d. R. Eduard Graeff, sind aus unserer Mitte geschiedeıt. N Namen des hohen Hauses nehme ich mit inniger Pietät von diesen dahingeschiedenen Geistern Abschied, deren Andenken in den Annalen dieses Hauses mit unverlöichlichen Lettern verewigt der Nachzeit überliefert wird. · Ich schließe denn diese letzte Sitzung des DJiagnatenhauses des 1887/92er Reichstags mit dem Wunsche,daß die selbstlosen,das öffentliche Wohlbezweckenden­ Bestrebungen,die heilsamen und hin­­gebungsvollen Bemüh­ungen der Regierung würdige Anerkennuung und in je weicherem­ Erfolge ihren Lohn finden mögen. Der­ Allmächtige­ wolle das Leben Gr. Majestät unseres apostolischen Königs bis an die äußerte Grenze des menschlichen Lebens ausdehnen, möge seine Herrschaft stets von der Liebe der unter seinem Szepter lebenden Bötter umgeben, , beglückend und von der Glorie des Rahms gekrönt: sein! (Lebhafte Eisenrafe.) Bischof Konstantin Schufter: Hohes Haus! Während der legten fünf Jahre hatten wir Gelegenheit genug, die Thätigkeit des Bräsidiums und all jener wü­rdigen zu lernen, welche neben demsel­­ben gearbeitet und sich bemüht haben. Mit gütiger Erlaubniß des hohen Hauses konstative ich Die Weisheit und den Takt, welchen das P­reasidium in seinem Vorgehen stets belundet hat, wie­ auch das Zartgefühl und die Schonung, welche dasselbe stets an den Tag gelegt hat. Zugleich Konstative ich aber auch, wie umerneidlich, eifrig und gesdicht die Herren Schriftführer sich immer einwiesen haben. Ich erlaube mir daher, den Gefühlen des hohen Hauses Mis­brut zu geben, indem­ ich Dem Präsidium unsere Hochachtung und unsern Dank, den Herren Schriftführern aber imsere Anerkennung ansspreche. (Lebhafte Elfenrufe.) Nach Authentisation des über die heutige Sigung aufgenom­­menen Protokolls wurde die Sikung nach 124­ Uhr geschloffen. vs tagi or kére a Be­­nit? gm­ bat, machen es selben fir einen Gmpörer und Verräther , Herr Minister-Präsident, bien bildes­amtlich für ein Beamter des Staates also, doch Kosfuth Kenntniß, eine Majestätsbeleidigung zu antworten, in Anspruch Präsidenten zur Kenntniß. «· mir zur Pflicht, fest · erklärt Geehrtes Haus daß und 21. Dezember moch einmal · nicht abge­­noch nicht · · ·· er anzuei­gen. (Sebha . Haufes, welche ich, bitte, mir , Ungestörigkeiten, Verleihung) Dird allerhöchste Entschließung minde auf Vorschlag des Handelsministers dem Oberinspektor der Eisenbahn­­und­ Dampfschifffahrt-Generalinspektion Julius Balogh tatfrei Titel und Charakter eines Ministerial-Sektionsrathes verliehen. (Ernennungen) Dr Peter Lehrer zum­ Finanz­­sekretär und­ Finanzwach-Zentralinspektor; Dr. Theodor König und Dr. Hoham Daubay zu Finanzkonzipisten II. RI.; Géza Ristó zum DBerzehrungstterer-Offizial II. RI.; Alexius Biró zum Gteneroffizial IV. RL; Desider Kovács zum Ramliten bei der Szepes-Aglaer Berghauptmannschaft; Yohanna Brimiecs zum Gerichtenotär in, Groß-Kikinda;­ Albert ECsics und Raul Pogäany zu Vixenotären in Beregpäß; Mlerander Sirtling zum Bizenotär in Kun-Szent-Mitlös; Lukas V­ororan zum Kanzleidirektor am Großwardeiner Gerichtshöfe; Julius Szupian zum Gerichts-Kanzlisten in Beregbäß und Alexander Brezanyi zum Gericht3-Stanzlisten in Trencsin; Karl Halaß zum Grund­­buchs-Adjunkten in Kalocsa; d­e Ruffel zum Gericht3-Eremutor in Waag-Bistrich; MNene Blanquets für Telegramme) vom 1. Feber 1892 ab gelangen neue Telegram­m-Blangquets in Verkehr. Dieselben werden Größe und Forın der bisherigen Blanquets befigen, auf weißen Papier ausgestellt und auf der Adreßseite mit einer 31-Kreuzer- Sranko-Matte versehen sein; sie sind giftig im Inlande für bei­taats- und Eisenbahn-Telegraphenämtern für Telegramme nach einem europäischen Orte, und an in Fällen, wo die Radantwort gleich bei der Aufgabe bezahlt wird. Von der Franko-Mark­ ent­fallen 30 fr. auf das Telegramm, 1 fr. für das Blanquet; darüber entfallende Gebühren sind durch Aufkleben der entsprechenden Franko- Marken an der Innenseite des Blanquet3 zu entrichten. Die am 1. Juli 1888 in Verkehr gebrachten Blanquet3 bleiben bis Ende Dezember 1892 in Giftigkeit. Die darauf befindliche Franko-Marke repräsentirt eine Gebühr von 34 Tr, doch hat der Aufgeber, im Falle das Telegramm einer geringern Gebühr unterliegt, einen Rüd­­erlaß zu fordern. Die Ankunft des König­ Se. Majestät der König ist heute Morgens 6 Uhr 40 Minuten mit einem Separathofzuge aus Wien in der Hauptstadt angekommen. Den Zug begleiteten der Hofreisemarschall Staeger und die Inspektoren Tolnay und Shaffraner von Seite der Fön. ungar. Staatsbahnen. Am M Westbahnhofe erwarteten den Zug die Oberinspektoren Thaly und Bende, sowie Stationschef Littmann. Zum Gm­pfange Sr. Majestät hatten sich am Bahnhofe eingefunden Oberbürgermeister Karl Rath und Oberstadthauptmann Tör öt Bei der Einfahrt des pünktlich zur angeregten Zeit einfangenden Zuges stand Ge. Ma­­jestät Schon an der Thu­r des Salonwagens. Nach dem Halten des Zuges stieg Se. Majestät sofort ab und nachdem er sowohl mit dem Oberbürgermeister wie mit dem Oberstadthauptmann einige Worte ge­­sprochen und die am Berron Anwesenden gegrüßt hatte, eilte er durch den Hof­wartesalon zu dem ihn erwartenden Hofwagen. Das treffliche Aussehen des Monarchen wurde allgemein freudigst bemerkt. In Ber­gleitung Sr. Majestät, der die Uniform eines Generals der Kavallerie trug, befanden si­che General-Adjutanten Graf Emad Baar und Freiherr v. Bolfras, sowie Flügeladjutant Korvettenkapitän Sad 3, mehrere Stabs- und andere dem Hofe­ zugetheilte Offiziere. Sr. Majestät fuhr, vom General-Adjutanten Grafen B­a­a­r begleitet, sofort in dem geschlossenen Hofmwagen in die Burg. Bei der Ankunft Str. Majestät versah in der Hofburg eine Chrenfompagnie des bosni­­ks: ­­­­"Ss te dr |­m Boöm­er fo © e. König bleibt drei Tage lang in Budapest und kehrt übermorgen Abends nach Wien zurück. Im Monate Feber kommt der Hof zu längerem Aufenthalte hieher. (König Garol von Rumänien) hätte heute um 2 Uhr Nachmittags in der Hauptstadt eintreffen sollen. In Folge einer Verspätung wird der Eisenbahnzug jedoch erst um 3 Uhr hier anfangen. Um 6 Uhr Abends gibt Se. Majestät König Franz Josef ‚zu Ehren des rumänischen Königs, welcher die Hauptstadt um 8 Uhr Abends wieder verläßt, um sich nach Ballanza zu begeben, ein Diner. (Königin Marie von Hannover) Die Königin von Hannover, welche in Gmunden wohnt, ist dort seit einigen Tagen an der Influenza erkrankt. Am 2. d. hielten Professor D. Kahler, Torie der Leibarzt des Herzogs von Cumberland Dr. Lurk unter Beiziehung des Bezirksarztes Dr. Gallard­ ein Konsilium. Gestern wurde über das Befinden der Königin das folgende Bulletin ausgegeben: Nacht um ruhig, doch häufigen Husten gestört. Die entzüedlichen Gliedeinungen in der linken Lunge sind an die Oberfläche getreten. Puls 72, Tempe­­ratur 38.2. Kräftezustand im Ganzen befriedigend. (Personalnachrichten.) Honvédminister Baron Géza Fejerváry if gestern Abends aus Wien hier ein­­getroffen. — Universitäts-Professor Dr. Karl Laufenauer is an der Influenza erkrankt. (Sürstprimas Klaudius Baßary) is gestern Abends 8 Uhr in Budapest eingetroffen und stattete heute Vormittags den Obersthofmeister Prinzen Hohenlo­he, sowie den Heimwürdenträgern Besude ab. (Erzbischof Georg ECs3arta) empfing am 29.D. M. im Zipser bischöflichen Palais eine Deputation des Leut­­schauer katholischen Obergymnasiums, der Staatsoberrealschule, der Zipser Historischen Gesellsgaft und der Stadt Leutschau; in der Deputation befanden sie Obergespan Graf Julius Cr­at­y, Titularbischof Franz Liptay, Abt Cölestin Kom­panyit, Tönigl, Rath August Korponay, Bürgermeister Koloman Szönyey, Gymnasialdiretor Hals und Realsschuldirektor Dr. Demtó Auf die Ansprachen der Deputationsmitglieder, welche die großen Verdienste des Kirchenfürsten feierten und einerseits das Bedauern über das Scheiden deselben, andererseits die Freude über seine Ernennung betonten, versprach Se. Grzellenz in seiner Antwort, die kulturellen Institutionen der Zips, um deren Schöpfung er sich bemüht hat, auch fernerhin zu unterfttzen und zu fördern. Nach dem Empfange fand ein Galadiner statt, bei welchem Erzbischof GCs Sapta das Glas erhob auf seine Gäste, worauf Dr. Demtó den fheidenden Kirchenfürsten den Dank und die Anhänglichkeit der An­we­­senden verdolmetschte. (6. 5. £. Gdnard Ritter v. Graeff +) Unsere Armee und deren Generalität hat einen sch­weren Verhaft erlitten durch das gestern Morgens ganz unerwartet erfolgte Ableben des einstigen Adlatıs des Erzherzogs Hofef, General der Kavallerie i. B. Eduard Graeff Ritter v. Libley. Den Samstag hatte Ritter v. Graeff noch in bester Stimmung und mit Lektüre zugebracht — er befaßte sie im der besten Zeit ehr viel mit philosophischen Merken, insbesondere Schopenhauer. Abends acht Uhr nahm er das Soaper und hier wurde der T4jährige General von einem Schlaganfall g­ereilt Gr fant vom Stuhle zu Boden und mußte ins Bett gebracht werden Kurz darauf zum Ministerialrath Dr. Alois Hartl, der Freund und Arzt des Generals in die Wohnung und brachte Graeff durch einen Aderlaß zum Bewußtsein, um 10 Uhr Nachts wurde abermals ein Aderlaß notwendig, allein die Agonie trat unaufhaltsam ein. One das Berwußtsein wiedererlangt zu haben, gab Nitter v. Graeff gestern Morgens 842 Uhr den Geist auf. Sein Neffe Ministerial­­sek­etär Stefan v. Gidesfalvy weilte an dem Sterbebette, während Frau v. Graeff geb. Augusta Stähler, mit welcher der nm Verblichene 48 Jahre lang in glück­chster Ehe gelebt, derzeit selbst schwer Írant im Badeorte Teplig Darniederliegt. Man sah deshalb auch von der Verständigung der greisen Frau ab. Der verblichene General war eine in der Hauptstadt sehr bekannte und beliebte Persönlichkeit. Seit dem Ritter v. Graeff in Pension gegangen war, verkehrte er sehr häufig mit der Bürgerschaft und er nahm auch während der jüngsten Konmmunalwahlen an den Parteikonferenzen t­eil. Grahherzog Josef bewahrte seinem einstigen Adlatus die herzlichsten Sympathien und stand auch jegt mit Graeff in reger Korrespondenz. Kü­rzlich erit erhielt der General von Sr. Hoheit eine Einladung nach Fiume zu kommen und Graeff hatte denn auch die Absicht, den Monat Feber bei seinem hohen Gönner zu ver­bringen. Seine Ehe war, wie erwähnt, eine ehr glückliche, obgleich dieses Glück durch das Hinscheiden der beiden Kinder Graeff’s getrübt wu­rde. Zwei Schwestern des Generals, Frau Thomas Langer in Kronstadt und Frau Friederike Kuhan in Innsbruck wurden von den Trauerfall verständigt, ebenso wi­e das Ableben Nitter v. Graeff’s dem Plask­ommando und dem derzeitigen Honved-Adlatus General Forinyák gemeldet. Da Graci auch wirklicher Geheimrath war, it das Obersthofmeisteramt, dessen leitende P­ersönlichkeiten fest in Budapest weilen, Durch einen Verwandten des Verblichenen von dem­ Trauerfall in Kenntniß gefest worden. Die feste Verfügung Ritter v. Gracht’s lautete, man möge jeine Paradeuniform vorbereiten, da er bei Sr. Majestät Audienz nehm wolle. Die „Entreprise” hat noch gestern Abends die Bahre in dr Wohnung des Generals (Eisen­­gasse 19) errichtet und das Leichenbegärgniß wird­ morgen, Dienstag, Nach­­mittags 3 Uhr, mit allen dem hohen militärischen Mange des Verblichenen gebührenden Ehren erfolgen. Neber die Karriere des verstorbenen Generals liegen uns die folgenden biographischen Daten vor: Eduard Ritter Graeff v. Libley wurde im Jahre 1818 geboren und trat nach absolvirtem Gymnasium im Jahre 1834 in das Chevau­legers-Regiment Nr. 3. Im Jahre 1849 im Jäger-Bataillon Nr. 23 zum Hauptmann be­­fördert, machte er vom 3. Feber bis 2. Juli die Vert­eidigung der Festung Karlsburg und nach der Aufebung der Belagerung die Ge­fechte bei Maros-Borto, Oflofar und Drda mit. Im Jahre 1850­­ w­rde er Eskadrons­ommandant im Hebaren-­Regiment Nr. 11, dann Major im Gendarmerie-Regiment Nr. 6. Den Feldzug in Italien machte er als Oberstlieutenant mit and wurde im folgenden Jahre zum Obersten befördert und mit der einheitlichen Leitung der zur Her­ ftellung der öffentlichen Sicherheit in Westungarn erforderlichen Maß­­nahmen betraut. Im Jahre 1864 e­rhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse und wurde im darauffolgenden Jahre mit dem Prädikat „von Libloy” in den Woelsstand erhoben. Im Jahre 1865 zum Landes-Gendarmerie- Kommandant in Ungarn und 1867 in Böhmen ernannt, erfolgte noch im selber Jahre seine Beförderung zum Brigadier der 3. Infanterie-Truppe-Division und im Jahre 1868 zum Generalmajor und Kommandanten des Siebenbürger Land­­wehr-Distrikts. Hier führte Ritter v. Gneif die Errichtung der Land­­wehr durch, wofür er das Ritterkreuz des Leopold-Ordens erhielt. 1873 erfolgte seine Beförderung zum Feldmarschall-Lieutenant und am 30. Dezember seine Berufung zum Vollatus des Oberkommandan­­ten der Königj­­ing. Landwehr. Zum General der Kavallerie wurde er im Jahre 1881 befördert. Seine Ernennung zum wirklichen Ge­­heimrath und seine Berufung ins Magnetenhaus schloß die Reihe der hohen Auszeichnungen, welche Graeff zuteil wurden, ab. (Literarischer Salon.) Am nächsten Samstag beginnen in den Salons der Gräfin Albin E34 Ey wieder die lite­­rarischen Goiréen, bei denen im vorigen Jahre manche seltöne Projekte angeregt wurden. Diese Goiréen werden in Jänner, Feber und März an jedem zweiten und vierten Samstag Statfinden. Todesfälle Gestern Abend i et abning Kkomó | 89 at Alk von een­ne ; ler ein Bruder des Dichters Hofe Komócsy, war ange Jahre hin­durch­ Mitarbeiter des „Magyar Állam". — In Gármaság (Kom. Szilágy) starb während der Feiertage bei einem Besuche ihres dort meilenden Sohnes Frau Witwe Heinrich Frölich geb. Marie Horváth — Der ku £ Hauptmann Alfred v. Wa­gner in Zentichau, der, wie wir vor Kurzem berichteten, bei einer Schieß­­übung zufällig verwundet wurde, in der Verlegung erlegen. Der erst 34 Jahre alte allgemein hochgeschäßte Ofizier wurde in Budapest, der Heimath seiner Witwe, beigelest. — An 1. 5. starb in Szegzáro Frau Witwne Georg Xg. Albanich geb Zulie Trailer im Alter von 88 Jahren. — Gestern it hier nac­ kurzem Leiden die Gattin des ehemaligen Ofner Bürgermeisters Franz d ú 3­m­an geb. Franziska Winter im 65. Lebensjahre gestorben. Des Leichenbegängniß mird am 5. d. um 3", Uhr Nachmittags stattfrdien. — Der Gerichtsrat­ Andreas Szabó, der seit dem Jahre 1849 beim Weiter, respeftive Bus­dapester Gerichtshofe zuerst als Adnotat, Dam als Richter thätig mar, it vorgestern hier im 65. Lebensjahre gestarben- Br TE ís BR

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