Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1892 (Jahrgang 39, nr. 2-24)

1892-01-13 / nr. 9

­ w» ..»"". s­ .. OT« . ps # ab d PE STERL (Einzelne Nummern in Budapest 3 Er., in der Provinz 4 Er. in allen Berichteifiloralen.) are. Budapest, 13. Sänner, sz Ans Konstantinopel erhalten‘ wir den voll­tändigen Teit des Memorand­umen zu gesendet, welches die bulgarische Regierung am 2. b. dem Großwezir übergeben, um ihre Haltung in der bekannten Affaire Chadonrne zu erklären und zu rechtfertigen. Ein kurzer Auszug­­­ieses Memorandums ist bereit in Kon­stantinopeler Depeschen vom 5. Jänner veröffentlicht worden, insbesondere jener Theil, der das persönliche Treiben des Herrn Chadourne zum Gegenstande hat unch die zwingenden Gründe, welche die bulgarische Regierung bewogen haben, diesem Treiben Einhalt zu thun. Auf diesen Theil wollen wir nicht weiter zurückkommen. Die Qualitäten und A­gitationen des genannten Heren sind genügend gekannt, und es hieße seiner Persönlichkeit zu viel Ehre anthun, wenn man mehr, als unumgänglich nöthig, sich mit ihr befassen würde. Das bulgarische Memorandum enthält aber auch eine sehr be­­merkenswerthe fachliche Auseinanderlegung über den Cha­­rakter der Skapitulationen und ein wirksames Plaidoyer gegen die von französischer Seite erhobene Klage, daß Die bulgarische Negierung durch ihr Verfahren gegen Chadourne internationale Verträge und speziell die Kapitulationen ver­­legt habe. Diesen prinzipiellen Theil des bulgarischen Mer­morandums wollen wir hier in wörtlicher Heberregung des französischen Textes reproduziren. Er lautet : „Die Kapitulationen hatten zum ursprünglichsten Ziele, die Erhaltung und freie Bewußung­­ der heiligen Stätten zu sichern, die Christen der theologischen Jurisdiktion der Türkei zu entziehen und reguläre kommerzielle Beziehungen zwischen den­ fremden Staaten und dem­ ottomanischen Reiche zu etabliren. Mit anderen Worten: die Mächte wollten ihren in der Levante anweilenden Angehörigen den Schuß ihrer Kulte und­ die freie Ausübung ihres Handels sichern. Die PBrüfung der ersten Kapitulationen, die als Muster für alle folgenden gedient haben, genügt, um die Ueberzeugung hervorzurufen, daß außer der religiösen ‚S Frage, welche die ursprüngliche Mode und Ver­­anlassung gebildet, die Kapitulationen ein Werk wesentlich kommer­­ziellen­­ Charakters sind. In dem Streben, den Aufenthalt und die Interessen ihrer im ottomanischen Weiche weilenden Staatsangehörigen mit allen möglichen Garantien zu um­geben, er­­langten Die Mächte zu Gunsten derselben von der Pforte gemisse ausnahmsweise Immunitäten der Jurisdiktion, unter anderen anch jene, welche die Lokalbehörde verpflichtet, in dem Falle, wenn sie einen Fremden zu verhaften hat, bieven den Konsul, dem jener Fremde auntersteigt, zu benachrichtigen. Am Geiste der vertragsschließenden Theile war dies eine Art Kontrole, welche den Konsularbehörden zugestanden wurde, zum Umvwede des Schuges, den sie ihren Nationalen und den kommerziellen Sintereffen der Lesteren schulden. In den Kapitulationen wird die Methode des prozessualen Vorganges zivilrechtlicher oder strafrechtlicher Natur zwischen Fremden und Dingebornen, für die zroischen Fremden verschiedener Nationalitäten untereinander war be­­stmmt; man würde jedoch in denselben vergebens eine Borschrift suchen für die Fälle von Verbrechen oder Vergehen, die von Fremden gegen die Sicherheit des Staates verübt werden. Die Kapitu­­lationen schweigen über diesen Bunff aus der einfachen Sprache, weil zur Zeit, da sie erlangt wurden, die Mächte die Vorschriften genau kannten, die für das ottomanische Regime auf dem Gebiete der internen Politik in Geltung waren und die auch seither seiner Modifi­­kation bedurften. So kam es, bak, als es sich um die Grabierung von Drudereien und Journalen in der Türkei handelte, die ottomanische Regierung die strengsten Maßnahmen ergriffen hat, um ss gegen fdüdliche Wirkungen dieser Institutionen­­ zu sichern, sowohl von­ Seite der Eingeborenen wie der Fremden. Was die dur­ die Preise began­­genen Vergehen betrifft, so sind die Fremden in allen Bunsten den Eingeborenen vollkommen gleichgestellt. Dieses in das ottomanische Mreßgeset vom Jahre 1865 formell aufgenommene Prinzip zeigt deutlich, daß die ausnahmswesen Imunitäten der Jurisdiktion nicht anzuwenden seien auf Fremde, die sie in Schrift oder That feind­­­seliger Handlungen gegen die Regierung schuldig machen. Auf diese Kategorie von Ausländern sind die Polizeireglements absolut am­wen­dbar. Es wäre fonad­­unnus, in den Kapitulationen zu suchen, was si in denselben nicht findet und doch eine militärliche Interpreta­­tion dem Sinne einer ihrer­ Bestimmungen Gewalt anzuthun, nur zu dem Ziele, um in Bulgarien die Gewalt des Staates mit Bezug auf jene Fremden, melcte gegen die öffentliche Ordnung sich vergehen, illusorisch zu machen. In dieser Hinsicht muß man sich vielmehr an das internationale Recht halten, welches feststellt, daß die Ausr­eifung eine Maßregel und ein polizeiliches Recht ist, welches­­ jedem Staate zusommt und dessen auch die bulgarische Regierung ,ihrerseits nach dem Beispiele der anderen sich bedient. Da jeder Stunt­­ auf seinem Gebiete einzig und allein zu entscheiden hat über die Maß­­regeln, die­ ni­r die Aufrechterhaltung der Ordnung und für den Schuß­­ bedrohter öffentlicher Interessen nothwendig sind, betrachtet sich die Bulgarische Regierung allein kompetent, zu entscheiden, ob es in einem­­ gegebenen Momente angemessen und nothmendig erscheint, einen­­ Ausländer, der sich feindseliger Handlungen gegen das Land und ‚dessen Imitit­ationen schuldig gemacht, auszumessen. Durdrungen von ihren Pflichten wie von ihren Nechten hat­­ die fürstliche­ Negierung bei mehr als einer Gelegenheit von dieser polizeilichen Maßregel den Unterthanen verschiedener Staaten gegen­­­über Gebrauch gemacht. Sie erinnert beispielsweise an die Aus­­­messungen zuffischer Unterthanen und auch eines Griechen, die in der ‚jüngsten Zeit auf das von sämmtlichen Großmächten unterstüste Ver­­‘Tangen der kaiserlich russischen Regierung erfolgt sind. Es­­ könnten gleicherweise Fälle von Ausmessungen anderer Fremden angeführt werden, darunter zweier französischer Bürger, des Herrn Lindenlaub, Korrespondenten des „Temps“, ausgewiesen aus Sophia im Jahre 1888, und­ des Herrn Maitin, Korrespondenten des revolutionären Journals­­,d e 9 Hot“, ausgewiesen aus Ruftihof im Jahre 1889. In beiden­­ Fällen ist die totale Polizei direkt vorgegangen, ohne der Kons­ulat­­sbehörde eine Mittheilung zu machen. Das französische Konsulat hat "bezüglich der Ausweisung des Herrn Lindenlaub nicht die geringste ‚Hinwendung, erhoben; in dem Falle Marin hat das Konsulat zwar Brotest erhoben, der Stifchenfall hatte jedoch keine weiteren Folgen.­­In derselben­ Gedankenrichtung darf die bulgarische Negierung mehr­en, hinweisen auf die Zirkularnote, die unter dem 27. September 1886 Nr. 4952 vom fürstlichen Minister der auswärtigen Angelegenheiten an die diplomatischen Agentien zu Sophia gerichtet wurde und in " welcher die Erklärung enthalten war, daß die Fremden, welche die Wahlen einmengen, " Agenten Rußlands, des General endlich die „zieht, die in Rumänien und Serbien in ähnlichen des Kaufbars, meldet sich in ausgewiesen ‘werden m würden. Die diplomatischen Agentien, jene Frankreichs in­­begriffen, nahmen Akt von dieser Notifikation, ohne gegen Dieselbe ‘Einmendung zu erheben, mit bloßer Ausnahme der fürstlichen ‚Regierung Dieses Recht bestritt. Die kaiserlich zuffische Regierung­­ hat jedoch seither in einer Note erklärt, daß die bulgarische Regierung­­ stets in der Lage ist, einen fremden Staatsangehörigen in Bulgarien,­­ welches immer der private Beruf sei, dem er obliegt, aus dem Sürften­­,­thume auszuweisen. — Wenn man Mraris in Betracht fällen beobachtet ‘werden,­­­geit, da sie dem Regime der Kapitulationen seiner ganzen Vollständigkeit das Recht Fremde auszumerzen. Mer den verschiedenen Bhasen der Affaire Chadourne, Die sie nunmehr s schon ein Jahr lang hinzieht, gefolgt, wird zugeben, daß Die bulgarische Regierung in ihrer Langmuth alle Mittel erschöpft hat, um einen Konflikt mit der­ französischen Regierung der Republik hat zu gleichwohl geglaubt, die diplomatischen­­ Beziehungen zwischen Frankreich und Bulgarien unterbrechen zu mühe, ohne auf nur die Erklärungen abzuwarten, die Die bulgarische ‚zung ihr in der Sache geben konnte. Nunmehr, da der Sachverhalt­­ Belaunt, dürfte die französische Regierung mehr zugeben, daß Die Bule­garische Regierung, indem sie Herrn Chadourne ausge­wiesen, sie nicht dem Bormurfe ausgefest, in Kraft bestehende Verträge verlegt zu haben und daß ihr niemals der Gedanke beigenommen, die Regierung eines großen Staates wie Frankreich, Der stets den kleinen Nationen Beweise seines Wohlmollens gegeben, zu verstimmen.. Die fürstliche Regierung gibt sich denn auch der Hoffnung hin, daß die Regierung der französischen Republik in ihren­ Gerechtigkeitssinne sich herbeilassen m werde, ihre Entscheidung nochmals­ zu er­­wägen und die diplomatischen Beziehun­gen imwischen wieder h­erzustellen“ Srtantreich und Bulgarien an, M Wahlbewegung. Im Hauptstädtischen I. Bezirk­ haben gestern einige Wähler auf Antrag des Hausbesigers Novak, um­­ mindestens Die einstimmige Wahl des Ministers Baron Fejervary zu vereiteln, bes­­chlossen, einen Gegenkandidaten aufzuteilen. Behufs­proflamm­ung eines Kandidaten findet heute in der Christinenstädter PBierhalle eine Bersammlung statt. Aus Breßburg wird uns’ telegraphisch berichtet: Minister Szilágy i­st mit dem Schnellage heute Mittags hier ein­­getroffen und auf dem Bahnhofe vom Parteipräsidenten Gervay und ü­beraus zahlreichen Wählern begeistert begrüßt worden. Der Minister fuhr dann ins Hotel­ Valugyay. Nachmittags 4 Uhr findet im Nachhause eine Wählerversammlung statt, in welcher Szilágyi eine Rede halten wird. Abends ist großes Bantet. Aus der Umgebung sind sehr viel Fremde hier. Graf Apponyi wird am Sonntag hier sprechen. Man telegraphirt und aus Stampfen. Nach einer mit großem Beifall aufgenommenen Rede des zum Obmanne der heute hier stattgehabten Wählerversammlung gewählten Dxrtögeistlichen Ignaz Gond erklärten sich die Wähler dieses Bezirkes für die Regierungs­­wen und proklamirten einstimmig Shaddius Brilepty zum bgeordneten­ Kandidaten. Here Wril­biy Hat unsern Bezirk vor Sahren wiederholt im Reichstage vertreten.­­ Wie man und aus Norenberg telegraphist, it gestern dort der bisherige Abgeordnete des Bezirkes, Zosef Kaja­ch, mit liberalem Programm aufgetreten. An sein Gegenkandidat wird Stefan Angyal, gleichfalls Liberaler, genannt. Kajuc­ wird morgen­s einen Rehpenschaftsbericht erstatten, a­us Wasg-Neustadtl wird uns vom 12. d. gemeldet: In einer zahlreichen Wählerversammlung erstattete unter gemeiener Reichstags-Deputirte Gutsheliger­­ Here Rtolaus v. Bieteru­p seinen Necvenschaftsbericht, der sehr beifällig aufgenommen wurde. Seine neuerlich aufge­teilte Kandidatur­ wurde auf das lebhafteste afllamich. " zielbereußtes und apatriotisches Wirfen­­­ pe Yu Sillein erstattste — wie telegraphiiy bereits signalifiet war — Dr. Bal­ Smialovkta am 10. d. unter­ großer Bes­theiligung der Bevölkerung seinen Regensschaftsbericht.­ Parteipräsident Karl Esata begrüßte die zahlreichh erschienenen Wähler des Stein - Majeczer Mahlbezirks und erklärte, Daß die Partei der Regierung auch weiter ihr Vertrauen schenkt amd Daß die Regierung für ihr den Dant der Nation ver­­dient. Durch­ eine größere Deputation eingeholt, erschien aldbald der gemesene Abgeordnete Dr. Smialovkly und wurde von der Ver­sammlung mit früemlichen Elfenvüfen begrüßt. Er Dankte seinen früheren Wählern für das Vertrauen und erklärte, die Kandidatur annehmen zu­ wollen, und amar im Bermuktsein derselben Rechte — sagte er —, die Sie mir ebedet: übertragen, und im Bermußtsein jener Bilihten, melde mieder zw übernehmen ih nit jäumen erde. An beredten Morten schilderte der Abgeordneten-Kandidat die Thalialeit Des verfloffenen Meisstunes. CSrine En­azterionen wurden mit lebhaften KEljenenfen aufgenommen. Nachden noch Mehrere der HYunersicht Ausdrud­k gegeben, Daß die Fahne der Liberalen Bartei zum Siege geführt werden wird, ging Die­ser Sammlung amter brausenden Eljenennen auf den Abgeordneten: Kandidaten auseinander. Der Gegenkandidat Baron Hermann Bopper hat bisher nur wenig Chancen. Aus Moor wird dem ,R. B. onen.“ vom 11.9. geschriee­ben. Die Liberale Partei des Wahlbeam­­ Bodait hat für Die bevorstehende Abgeordnetenwahl den Baron Bela USE zu ihrem Kandidaten nominirt. Baron Ass wurde am Sonntag Dur­ eine Deputation­ abgeholt, un seine Program­mrede zu halten. Der­ Vor­­steher der Moódrer Mrasliin­gen Gemeinde, der ebenfalls zum Mitglied Dieter Deputation gewählt w­urde,­­ hatte, Ichem vorher, VON jener Gemeinde den Muftrag erhalten. Den Kandidaten, derselbe möge mel der Partei immer angehören, in die bimbende Erklärung zu erhtöhen, daß er die Rezipirung der Israeliten in sein Program­m aufnehmen und sie seinerzeit auch durch sein D­otum unterstligen möge. Der Gemeindevorsteher entledigte sic seines Auf­­trages, der jedoch vom Kandidaten Sehr amml­ich­­ aufgenommen wurde. Als dann Baron Agel in der Mählerversa­mmlunng exieten, sprach­ er einige Minuten lang von seiner Zugehörigkeit zur­ Liberalen Partei, dann aber wendete sich seine Rede gegen die Aden. Baron Ust sagte unter Anderen in erregten Tone, er sei kein orthodoxer Side, lasse sich sein Verhalten von­ niemanden vorschreiben und lasse von niemandem eine­­ Bression ausüben; wer ihn nicht ohne diese Zusicherung wählen wolle, möge es bleiben lassen. Die jüdischen Wähler waren durch diese unerwartete Wendung jeher unangenehm berührt. : . .· .· . im Hajdezoboßiver Bezuskerst·Dr.Michael skäpplnachczirke hat Cegledy von der libexialen Partei kardidirt worden. Die Umabhängigkeits-Partec«Im­apoliner beschlosfen, dem Grafen Gabriel Károlyi die Kandidatur anzu­­bieten. Im 3áfehalter Bezirke it der Kandidat der Unabhängig­­keits-Bartei vor gewesene Abgeordnete Géza Thajin. In Kisvardaee Bezirke wurde der gemesene Abgeordnete Dr. Blasius Farlas von der Unabhängigkeits-Bartei neuerdings kandidirt. So ga­h Ueber die Wahlbewegung. in Großiwardein und im Biharer Komitat wird uns Folgendes geschrieben: An Groß­­iwardein it Durch die unerschütterliche Arhänglichkeit der Libe­­ralen Partei an Soloman TiBa, dessen Erfolg ein gesicherter. "Die Unabhängigk­itspartei ist hier zu, gering _ vertreten und auch der Zusammenhalt ein zu Schwacher, als wak sie es zu einem nennens­­werthen Erfolge bringen sollte; die Kandidatur Graf Gabriel K­arolytis erfolgte nur, damit fika nicht einstimmig_ gemählt werden solle. Neuerdings ist das Gericht aufgetaucht, daß Die Une­abhängigen sich mit der Nationalpartei vereinigt haben und Graf Apponyi hieher kommen werde, um­ eine Rede zu halten und einen Kandidaten der Nationalpartei aufzustellen ; für diese Kandidatur soll der hiesige angesehene jüdische Advok­t Dr. Franz Bertonits ausersehen sein, da man ichie durch die tüchtischen Dähler der egie­­rungspartei abtrünnig zu machen hofft, wozu aber seine Ansicht vorhanden it. Für den Sal, daß Bertov­itz­ die Kandidattur annimmt, wird Graf Gabrii Károlyi ai­ne Am 15. b­­eht eine große Deputation der­ liberalen Bartei unter Führung Andreas Hlatfys nag Budapest zu Koloman Tiba, um ihm die Kandidatur anzubieten. — Viel stärker wird der Wahlkampf im Komitat sein, da oft die Opposition besser organisier­rt. In Berettyö-M­ijfalu stellt die liberale Partei einen Kandidaten gegen Merander Chandady auf, hingegen stellt im Ugraer Bezirk die Opposition einen Kandidaten gegen Algernon Beöthy auf, in Tente stehen die Chancen des liberalen Kandidaten Koloman Marfovics und in Belényes die des liberalen Kandidaten Gerhard Béghiö feher gut, während der Liberale Edmund Baranyi im Margittaer Bezirk schlecht steht. Die Tibe­­tale Partei wird exit diese Woche eine Sigung halten, in welcher über die noch nicht endgültigen Kandidaturen entschieden werden wird. Die Wahlen werden wahrscheinlich am 28. Jänner stattfinden. Im Weltprimer Wahldesi­t wird — wie uns berichtet wird — gegen den liberalen Skandidaten Emeric­ Grabó „die mit der Unabhängigkeits-Partei vereinigte Nattionalpartei den Grafen Anton Sztára 7 kandidiren.. Graf Albert Apponyi hat an die dortige Unabbhängigkeité-Partei : ein sehr marin, gehaltenes Be­grüßungsschreiben gerichtet. — Im Bezirk Nagyvagony wurde seitens der Unabhängigkeits-partei die Kandidatur dem Bepprimer Advokaten Dr. Julius 50 der angeboten für den all, als Georg 3ala — der sich bisher noch nicht­­ über die Annahme seiner Kan­didatıır geäußert hat — Dieselbe, ablehnen sollte. Der Kandidat der liberalen Partei ist Dr. Franz Ovarı.­­ Wie uns aus Orosheiza geschrieben wird,hat der gewesene Abgeordnete dieses WahlbezirkTTJ Jos­ef Vie«ress,der in de­n letzten Reichstag mthrandlage ecxies antisemitiien Programms gewählt worden war,an 110.,d.semn exc Rechenschatsberecht über die abge­­laufene Legislaturperiode gehalten,»in welchem er sich folgenderm­aßen äußerte­»Bei der WahlichikzissisN wählte mich dieYJZajorität dieses Bezirks mit dem Programme eines unabhängigenhundachtund­­vierziger Antisemiten- »»« » ·» Semitenpartei ausgelöst hat, bhielt in er in einem U­nabbhängigketto­­programm gemäß auch mit der Unabhängigkeits-Bartei, stimmte mit­­ derselben und erschien auch, um die Parteidisziplin nicht zu hören, am Tage der Reichstagsauflösung. im Klub der Partei. In der Epoche 1884-87 mar eine Antisemitenpartei noch nothbmwendig, jest aber ist eine solche spe­zielle Partei nicht mehr nothmwendig, meil wir das, was mir gewollt, auch erreicht haben. He Antisemitenpartei hat Die Revision de Strafaefegbuches wurde da sich jedoch in der Zmmiwenzeit die Anti “gefest, so dag von nun ab faliger Eid, falige Krida, Betrug ar. f. mw. streng bestraft werden. Wenn 19) fest die Antisemitenpartei ür unnöthig halte, 5 ist das feine Inkonsequenz, denn 14) sagte schon in einer am 26. Feber 1885 im Reichstage gehaltenen Rede, wörtlich Folgendes: „Ich versichere Dem , geehrten Haufe, in meinem eigenen und im Namen meiner Prinzipien gewosfen, Daß wenn das St­rafgesehbuch unverkürzt und gemissenhaft erefutirt werden wird, » so mird auch Die­ partei,zu­ bestehen aufhören.” Das ist nun erfolgt. Mir beanstandeten bei den Juden nicht ihre Mace und ihre Religion, sondern ihre Fehler.” _­­»;Aus Cservekkka wird uns vom 11.d.gemeldet:Atther­­anlas­sungs des allgemein geachteten Präsidenten der hiesigen liberalen Partei, Herrn Notar Franz Sauer, hielt dieselbe am 9. b. eine [ jegtzeiben ich­r Unsere Gemeinde hat durch das Grsdeinen sehr­a­hlreicher Wähler den Ber­eis geliefert, daß die Liberale Bartel durc­hr­iegensreiches Wirken die Anerkennung der Bürgerschaft errungen. Präsident Franz Sauer begrüßte die sehr zahlreich erschied­enen Wähler und nachdem einige hervorragende Mitglieder der Partei die Ü Verdienste der Regierung und der Partei in eloquenten Reden geschil­­dert, nahm die Konferenz diese Berichte mit Begeisterung zur Kennt­­nik, woll­te sowohl der R­egierung als auch der Partei das vollste­vertrauen und nahm nit frenetischen Subel die frohe Nachricht zur Kenntnis, das­unter allgemein beliebter und hochgeachteter Deputiere Dr. Stefan v. Bojnics bei der­ Hochjäger Wählerversammlung neuerdings zum Kandidaten ausgerufen wurde. Trotzdem ein bedeu­­tendes Mitglied der Nationalpartei, Here Christian Lelbadı, . Der Gegenkandidat ist, sieht die liberale Partei der Wiederwahl des Dr. Stefano. Bojnics mit Sicherheit entgegen. . «.­Ju exner gesteraneßtely statt gehabten Konferen­z erklärte Yefer B­otocznn von der Nationalpartei, daß er von der Kandidatin­ im Deggadóer Bezirk zurücktrete; die Wahl des „Liberalen Alexander Nagy “t nun ‚gesichert. Aus. Fab wird uns vom 12. o. berichtet: Heute wurde Die Wahlkonferenz der liberal­partei in Tab abgehalten... Troß. der unfahrbaren Straßen waren aus allen Ortschaften des Bezirks Wähler erlittenen, von anderen Orten trafen schriftliche Versicherun­­en ein, daß die Bevölkerung der Fahne der liberalen Wartet treu leiben­ werde. Die Konferenz wurde von den P­räsidenten Christian Sassaı und Julius Grubanovich eröffnet und hierauf das bereits mitgetheilte offene Schreiben des gemesenen Deputirten "Karl Pulpin vorgelesen, das stillschweigend zur­ Kenntniß genommen wurde. Der Präsident Grubanovich empfahl al Kandidaten­­­ Yosef goston, Stundbessser aus Kislak, dessen Kandidation einstimmig angenommen wurde. "osef Agoston "wurde duch eine Deputation eingeholt und mit nicht endenunwollenden Elfenrufen empfangen. Er hielt allsogleich seine Programmrede, die mit großem Beifall „auf­genommen wurde. ‚Aus Zördk-Szt.:MiFLs8 schreibt man nun: Die­ liberale Partei des Tordt-Szt-Miklöser Wahlbezirkes hielt hier am 11. b. unter dem Borlige Stefan v. Horthy's_ eine von ungefähr 400 Teählern besuchte Versammlung. Nach Eröffnung der Sigung. hielt Herr Dechant Pfarrer Dr. Julius Nethay eine gehaltvolle Nede; er erwähnte at A., ha. Dieser Bezirk, dessen Vertreter 17 Jahre lang ver jegige Minister-Präsident war, augh diesmal einen liberalen Ab­­geordneten mählen wird und empfahl unter stürmischen Eljencufen der Anmeienden Herrn Dr. 5. Magyary-Kojia ala. Kandi­daten. Herr Dr. Magyary wude durch eine Deputation­ ein­geholt, von Herrn Fofef v. Bolgár, Parteipräsidenten des Bezirkes begrüßt und hielt eine kurze gehaltvolle Rede, in der­ er die Kandi­­dation dlantend annahmm; seine Programmeede w wird er am 17. b. halten. Schließlich brach der Großindustrielle Mer. Aufacs von den Verdiensten, von Der Liebe und Achtung, die sich der Kandidat während seiner siebenjährigen Thätigkeit als Leberstuhlrichter­ dieses Bartels erworben und dankte demselben im Namen der Bartei dafür, Daß er, die Kandidatur angenommen. Unter begeisterten Eisen­­rufen der Anrvesenden schloß Here v. Horthy die Versammlung, ‚Regierung­­ vom bulgarischen Territorium so wird man Konstativen, daß diese beiden ausgeübt diplomatischen Staaten unterworfen haben, zu jener waren, ‚in verdächtige vermeiden. Die Regie­­v­ on N­ie ; £ v + Engeswenigkeiten, .„„Grnennungen­ Die fiumaner See­ehörde ernannte: Kal Randich aus Costrena-St-Barbara zum Schiffskapitän in der Handelsmarine, und Avelino Bellenich, gleichfalls­ aus Costrena-St.-Barbara zum Schiffslieutenant. — Ferner­ wirden ernannt: Nicolaus DudinBin zum besoldeten Red­eprafti­anten im­ Bezirke Der Karpaner Einiglichen, Tafel: Ladislaus Könczey amd­ilbel Nagy at besoldeten Nechtspraktikanten im Bezirke der M­ Vajab­elger Königlichen. Tafel. a . (Deffentlicher Dant). Der Unterrichtsminister spricht den, Maria Dorothea Beréin, welcher für das Lehrerinenheim, ‚eine Stiftung von 4009 fl. errichtet hat, Danz und Anerkennung aus­­ser (Belgaraphenunwesen) Sm. Bälincz. Krasio- Sprenger Komitat, wurden in Verbindung mit dem "dortigen­ "Rost­­amt ein Telegraphenamt errichtet.­­ «. (»S·tc;k1ttethcsIeshm»ngitxg.)Die Statuten des Ka­­csotaer sreuvxltxgendscuyryoemnvcrech des Monorer Kasino T des ,«­«r­.i!»1c1-Szentxpccner freiwilligen Fernwehrverei­xs,des·Szabadkaer Biblioth­zskverems und des siebenbürgischen Verein-Z.,Transsylvania«m Bis-damitIwrden genehmch . « (Tode­sfälle.)Schonntag ist in Wien FML. Frei­­herr Max Potier des Echelles ein der akutemftretenden Likgenci­tzüindung erlege­n.Als Sprosse eines alten lothringischen Ge­­schlechtes im Schloszeinberg bei Gmmxdch am 3.Juli 1831 als zweiter S­ohn des Thisxesiens Rittor·.­­Leopold Freiherrn Portier des Echelles geboren,trat der Verblichestte ihn März 1849 au­s der Olmü­tzer Kadetens Kompagnie als Lieutenant in das Regimentszivnes.Patl­en, Erzherzogs Maxim­ilian d’Oiste,Hoch-und Deutschmeister Nr.4,focht in allen Treffen und Schlachten,anweldiert das Regsiment Antheil nahm und zeichnete sich besonders bei Us Szönyanåthbons­ Nebens­­jahren als Lehrey Adjutant und Generalstabs-Offizier verwendet, machte er als Khauptmann in letzterer Eigenschaft den Feld 7119 1859 mit In den folgenden Jahre­n wirkte er als Kommandant seiner­ Kop­­­pagnie und der Kadetenschule umd nahm­ in den Garnisonen Pre­ß­­burg ud Budap­e­st fördernden Einfluß auf das Schießwesen. Er wurde 1872 aukertonreich zum Major im­ Generalstabe, 1874­ zum Oberstlieutenant, 18976 zum Oberst und Generalstabcchef in Rafdan, 1879 am Kommendanten des 50. Infanterie Regiments, 1883­ zum Generalmajor und Kommandanten der 60. Infanterie-Brigade in Lent­­berg ernannt und trat 1887 unter Verleihung des eldmarschell-Lieu­­tenants-Scharatters in den Ruhestand. — In Tolej starb am 12. 9. IR. tiefbetranext von seiner Familie Herr Ambrosius v. Heydul, Mit­­glied der St. Stefan-und der Historischen Gesellschaft, Beltker des Ver­­dienstkreuzes aus dem Frreiheitskampfe, Gelxeiär der Gemerbe- und Kreditbant, Oberinspektor der Tolaj-Hegyallaer Sparkaffe­­e. te. Der Berblid­ene erreichte ein Alter von 58 Jahren. Die Beerdigung erfolgt heute in Tolaj. — Die Durch ihre Milethätiglett und Herzensgüte in meiterten Kreisen gelannte und geachtete Frau Emma Auer geb. Jonas verschied gestern Abends hier nach mehrtägigen Krankenlager. (Bartel-Gouper.) Das liberale Wahlkomite des haupt­­­städtischen I. Bezirkes veranstaltet am 16. d., Abends S Uhr, im großen Saale des­ „Salan“ (Medve-uteza) zu Ehren des Kandidaten Dr. 90naz Darányi ein gemeinsames Souper. (Ballchronik.)D­er Ungarische Bicyclejuub»Hunnia« veranstaltet am 1. Feber d. 9. im Franzstädter Kind eine geschlossene Tanzunterhaltung. Präsident des Ballomites ist Baron Koloman Söfite. (Fluchtversuch eines Häftling) Heute Nagts unternahm der im Budapester Gerichtsgefängnisse­ in­­ Unter­­suchungshaft befindliche Johann 3­ett, der wegen Diebstahls bereits einmal eine längere Streiheitsstrafe abgebißt hatte, von feiner Zelle aus einen Fluätversuch. Fett hatte nämlig von dem eisernen Sestelle seines Bettes ein festes Grad losgemacht und begann nun mit demselben die dünne Wand seiner Zelle auszuhöhlen, m in den Korridor hinau­szugelangen. Der Häftling wurde jedoch­ bei­­ seiner Arbeit von dem Wachposten, der im Korridor auf und­ abaing und bei dieser Gelegenheit ein verdächtiges Geräusch vernahm, überrascht. ‚Der Bolten meldete dies dem Gefängniß-Inspektor Kisfaluda, in welcher Die Internirung gets in eine Einzelgelle verfügte, am­­ Better israelitische Religionsgemeinde.) Die Budget-Kommission der Weiter israelitischen Gemeinde­ hielt gestern unter dem Vorsitz des Defornomie-Vorstehers Mar Grür­­ann eine Sikung, in­­ welcher das Budget pro 1892 verhandelt­ wourde. Den Ausgaben von 805.183 fl. 72 Er. stehen Einnahmen von 288.905 fl. 83 tr. entgegen; die Kommission hofft jedoch auf Beseiti­­gung des Defizits von 16.277 fl. 84 fr. duch Er­chießung­ neuer Einnahmsquellen, die Einführung von Taren bei Geburtsfällen und­­ Konfirmationen, in bemittelten Familien, QTaren für Religions­­unterricht und bessere Ausnüsung­­ der Kultussteuer. Nachstehend­eR wir die Anläse Der einzelnen Kapitel des Budgets, und zwar: Bedarf: Tempelverwaltung 30.716 fl. 92 fl, Synagogen­­verwaltung 12.936 fl. 6 fl., Jugend-Gottesdienst 2550 fl., Aushilig- Betld­ale 600 Fl, Schulinspektorie 2000­­ I, Suabenschule 20.330 fl. 60 fl, Mädchenschule­­ 7668 TI, Religionsunterricht 189.277 fl. 50 Er, ‚ Talmud-Thora 83120 fl, Spitalsverwal­tung,­ und Armenpraxis 44.339 fl., A­rmen-Unterftügung 22.400 fl. Warierterhaltung 4150 fl., Ausstattungsfond 7000 fl, Schulfinder­­­­betleidöung 5000 fl., Suppenanstalt 88 fl., Stipendien 1200­­ f., Rab­­­binat3- und Zentral-Bersonal 34.830 fl, Pensionszulagen 2775 Käferfleisch 11.350 fl. , Geflügelschachtplag 2870 fl.,­­ Diverser Bedarf 13.310 fl., Intaffo-Propiston 4400 fl., Interessen 22.587 Fl 64 fl., Tempelverwaltung 5750 fl, Aushilfe-Betlofale 7000 dsg Knabenschule 2500 fl, Summe: 305183 fl. 72 Er­­er­hebung: Tempelvermaltung 37.814 fl. 70 fl., Synagogenvermal­tung 5414 fl. TO fl., Aushilfs-Betlotale 1400 FL, Strabenschule 9304 1, 20 Tr., Mädchenschule 1200 Fl., Religionsunterricht 17.600 f., Talmud- Zhora 1830 fl, Spitalsverwaltung 85.629 fl. 3 fl, Namenunter­­stüfung 9225 fl. 25 fl, Suppenanstalt 88 fl., Au­sstattungsfond­s 2000 |i., Schulkinderbefreidung 5000 FL, Allgemeine Einnahmen 38.300 f­., Kultusbeiträge 105.000 fl, Kofferfleisch 14.000 fl., Ge­­flügelschlachtplag 2400 fl., Erträgnisse der einzurichtenden a­lofale 2700 fl, Netto-Erträgniß des Hauses Fabrikengasse 2000 fl., Summe : 288.905 fl. 88 Er. - új (Karl Szobovicz gestorben) Der aus dem Temesvárer Lottoprozeß bekannte ehemalige Lottoamts-Offizial Karl­ S305kovic3, von dem unlängst gemeldet wurde, dab­er aus dem, Szegediner Kerker wegen Tobjucht, in die Landes-Frrenanstalt nachi Budapest gebracht werden mußte, ist­ daselbst gestorben. Der Unglück­­liche hatte ein Alter von 47 Jahren erreicht.­­ (Se­lbstmord eine­s Geistlichen­)Am 3.d.ha­ ts sich der Priester der Neusohler Diözese und Direktor der Karpfener Gemwerbesgule saram, Gaapf6 in seiner Vaterstadt Bunovaralja erzi schaffen. Dem „B. Hl.“ zufolge ward Czaptó Dadurch zu seiner­­­erzweiflungsthat veranlaßt, weil er trot wiederholter Zusagen seiner kirchlichen Vorgesesten bei Verleihung von Pfarren präte­tiert wurde. s­sz .Qievoltk g­egen den Pfarr­er.)Aus Agra»« wird berichtet,dass die Bauern von Ljeskovärgegenkden Pfarrer Lazar­ O·don»ov1·c»s»revoltirten.Sie ließen ihn nicht in die Kirch wplltenthzm die Schlü­­­ssel abnehmen und ihn aus dem Dorfc jagen Die Behörde verhaftete den Haupträdelsführer. (Verhaftung eines Defrandanten) Di­­elgrader Polizei hat auf Nequisition der deutschen Behörden " des Bankbeamten Wildeh K­reuzer, der vor Kurzem bei einer en Dank 9000 Mark unterschlug und flüchtig wurde, ver­­aftet. Iá­r Sturm gegen eine Gendarmeriekaterne,­ „Lüngst verhaftete die­ Gendarmerie in Csurog den an einer Mauferei betheiligten Alexander Vázics. Die beiden Brüder des Lazics liesten das Ball auf und bald­ erfehien eine große Menge vor der Kaserne­­ und forderte die Freilaftung des­­ Verhafteten. Um das Bolt zu beruhigen, b­at die Gendarmerie seinen Willen; doch­ diese Nach­giebigkeit ermuthigt, begannen die Leute die Kaserne zu belagern, sie schoßen Durch die senfter und nicht weniger als dreißig Kugeln bohrten sic) in Die Mauern. Die Gendarmerie machte mm an Ernst und Jok. Irifon Lazics sank todt nieder und seine Brüder wurden Schmer vermundet. est flüchteten sic) Die Belagerer, wurden aber von den Sendarmen verfolgt und entwaffnet. .. Berunglüctes Segelboot) Aus Abbazia wid vom 12. b. gemeldet. S­eite Nachts filhten z­wischen Abbazia und Zorrana zmer Sicher, auf einem Segler aus Chioggia. Gegen Mitternacht erhob­ Ith ein furchtbarer Sturm und erfaßte den Segler, welcher umkippte. Der Eigenthümer fiel ins Wasser und ertrauk, während der Sohn desselben an einem Segel sic 4 festhielt. Einem andern Segler gelang es, nach Zoprana zu kommen, um Hilfe anzurufen,­­ worauf der Dampfer „Sta“ sofort nach der Unglückkstätte abging. Wo der Dampfer jedoch dort anlangte, war­­ seine Spur mehr von dem Segner noch von dem Sohne des Fischere aufzufinden. Der Dampfer „la“ suhht bis zur Stunde vergebens nach den zwei Männern und dem Segler. — Eine spätere Depesche aus Fiume berichtet: Der Segler wurde in der Nähe von Cherso und der Sohn des Fischers auf dem umgekehrten Segler, auf melden ihn die Wellen durch sechzehn Stunden hin und her schleuderten, noch­h lebernd aufgefunden. Er wurde auf dem Dampfer „Sta“ aufgenommen, welcher den Segler nach Lonrana remorgquirte. Von dem verunglückten Filter war seine Spur, aufzufinden. A (3um Brande in gécamp) wird gemeldet: Eine Benediktiner-Abtei als solche ernft­rt nicht mehr in Fecamp. Von der uralten Abtei, einem kirchlichen Wahrzeichen der Normandie, sind noch einige Haupttheile stehen geblieben, melde städtische Aemter u. dgl. enthalten. Hier, wird­ aber nicht mehr der meltbekannte Kräuterliqueur , Bénédictine" fabrisirt, da die Fabrikation in einem neueren Gebäude I der Stadt durch eine Gesellschaft und­ nicht mehr duch­ die Mönche betrieben wird. Die sogenannte „Distillerie de la Bénedictine“ befand sich zu Fecam­p in der Hure Theayene-Bouffart, die von der Place Thiers nach dem­ Strande führt. Das Gebäude war ein Neubarı von monumentalen Aussehen, dessen ii Nenaissancestyl gehaltener Thurm den Hafen von­­­­ an dem Yabrissgebäude selbst befand sich auf­­ ein Heime, den Bublifum, zugängliches Museum, das verschiedene, aus der ehemaligen Abtei­tammende Alterthümer enthielt. Es it nicht bekannt, ob auch dieses Museum ein Raub der Stammen gewoorden ist. Dagegen dürfte die berühmte Kirche der ehemaligen Abtei, ein aus dem XI. bis XIV. Jahrhundert stammender Pracht­­­­bau, der sich in der Nähe­­ des Nathhauses befindet, welches die­ Ruinen der ehemaligen Abtei umschließt, durch den Brand nicht­ gelitten haben. (©. Telegr.) Sa­rnffiih der Festungshaft) Die polnische Studentenschaft Galiziend wide jungst durch die Mittheilung alarmirt, daß der Hörer der polytechnischen Hochschule zu Lemberg, Adolf d Madiiie Schley­en, ohne sichhaltige Ursache und ohne ordnungs­­­­mäßiges gerichtliches Berhör in Warschau „administrativ behandelt ud zun Gefängnißhaft in der Dauer“von drei Jahren verurtheilt wurde. Sofort, als diese Meldung nac Lemberg drang, wurde dort eine Studentenversammlung einberufen, welche über­­ Schritte­ur Enthaftung des Kollegen berieb­. Die Studentenschaft wendete­­ sich auch an den Reichsrath­-Abgeordneten Dr. Emil Byf, der sich der Sache wärmstens annahm. Er rieth dem Vater des inhaftirten Stu­­denten, sich in einer Petition an den P­olenklub in Wien zu menden, damit diese einflußreiche parlamentarische Vereinigung zu Gunsten seines Sohnes intervenire. Diesen Schritt hat der tiefbestimmerte­­ Rater unternommen. Die Betition, die er dem Polenklub übergab, schildert den ganzen Sachverhalt getreulich ; sie lautet: anzunehmen, f­­ „Mein Sohn Adolf Wladimir Schleyen, ‚Hörer der polytechnischen Hochschule zu Lemberg, gegenwärtig 23 Jahre alt, reifte mit einem legalen Persepaß versehen, Anfangs Mai 1890 nac­h Warichen, von wo er zurückehrend am 16. Mai desselben Jahres in Radziwilom an der russischen Grenze von der dortigen Gendarmerie aufgehalten­­ und nach Warschau in die Zitadelle ü­berführt wurde. Tros­­­teiner und der Familie Bitten, sowie der Intervention der ehemaligen Reichsraths-abgeordneten Firsten Georg C­zartoryssi und Dr. Ferdinand Kronametter nahm sich der österreichisc-­­ungarische Generalkonsul in Warschau jener nicht an. Mein Sohn­­ verlangte, daß man ihn vor ein Gericht Stelle, aber man behandelte­­ seine Angelegenheit, troßdem­ er österreichischer Staatsbürger ft­ int­­ adoministrativen Wege Am 23. Oktober besuchte ihn im Gefängniß auf sein wiederholtes und bis dahin erfolgloses Bitten der­­ Herr Bizefonjul und versicherte, daß man ihn, wenn die Niten vom ruffiigen Ministerium zurückgejehtet sein werden, an die österreichhische­­ Grenze abführen wird. Am 10. Feber 1891, nachdem mein Sohn sic bereits zehn Monate im Scheffer befand, kam der Herr Generaltonsul an ihm. Am 26. Juli 1891 erhielt ich von meinem Sohne schon aus dem Wietersburger Gefängnis ein Schreiben, in welches die Beni passirte und dem 19 folgende Stelle einnehme : „In den ersten vierzehn Tagen meiner Haft in der Zitadelle von Wartehfau wurde ich zweimal­­ verhört und mir dann erklärt, daß ich in Haft bleiben werde. Sur Sänner erfuhr ich, daß die Sache administrativ verhandelt wird, bat daher in einer persönlichen Unterredung den Tr. u. f. General fonsus Baron Watten um Intervention behufs Ginleitung des gerichtlichen Verfahrens. Er drühte sich anfangs um die Gage herum und Tette mir auseinander, es sei für ms beiser, das Ende des­ administrativen Verfahrens abzu­­­­marten, worauf ig als Fremder einfach über die Grenze würde gesdhclt werden, sonst drohe mir Verurtheilung, Deportation­­ nach Sibirien 2c. AS ich ihm aber entschieden erklärte, das mache mir nicht bange, schlug er jedwede offizielle und auch nichtoffizielle Intervention zu meinen Gunsten rundmweg ab, da ich mich bereits in Lemberg politisch kompromittirt haben sol. Nun hat er aber in der Angelegenheit eines anderen Studenten, Namens Zomick­, wie mir dies der Konsulatsdolmetsch muttheilte, offiziell mit Erfolg interverirt, wie denn auch Tomick am Sänner laufenden Jahres nach Krakau zurückehrte. Am 9. Mai wurde ih­m­ die „Piergiglnaja“ überführt, wo man mir ein gedruc­es, bereit ent­sprechend ausgefülltes Formular vorlas, demzufolge im „auf Aller­höchssten Befehl“ zu Drei Jahren Einzelhaft verurtheilt worden sein.­­ Gründe waren seine angegeben, so Dav­id­ bis dato darüber im Mi Haren bin, messen man mich anklagte:” Das Tf. u. Tf. Generalfonsulat­­ erfuhr erst aus Lemberg von mir, welches Schicsal meinen Sohn betroffen, woraus ich ersah, Daß­ dasselbe fi um meinen Sohn nicht Tümmerte. Es ist mehl der erste Fall, Daß ein österreichischer Staatsbürger­­ auf solche­ Weise behandelt,­ vor: sein Gericht gestellt, im administrativen Wege zu­­ einer so sc­­weren Strafe verurtheilt w­urde, trug dem man ihm für sein ÜBergehen seine Beweise lieferte. Ich spreche daher die Bitte aus, sich meines unglücklichen und un­­­­schuldigen Sohnes, der bereits zwanzig Monate im Kerker maltes T men, ihm durch Die endliche Intervention Der Regierung­­ die Freiheit w­iederzugeben und der verzweifelten Familie Den­asker. « 'Fecamp beherrscht. aj­s 3 ! xi

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