Pester Lloyd, Mai 1892 (Jahrgang 39, nr. 105-130)

1892-05-01 / nr. 105

§ — — . . di Br fi f 2 ‚zu Ehren Des Beltfeiertages des jozigl­» x Die Dynamitfalven, welche im westlichen Europa revolutionären Broletariats in den jüngst verfroffenen Wochen gelöst wurden, haben überall in der gebildeten Welt eine von der Bestürzung bis zum Schred “emporsteigende Stala besorgter Empfindungen erregt. Der leichtblütige Optimismus, der vor wenigen Jahren noch die Manifestationen der am 1. Mai feiernden Arbeiterschaft mit geringschägigem Lächeln empfing, hat sich in sein Gegentheil versehrt. Nervöse Furcht beschleicht die Gemüther, die Zur­versicht in die Fertigkeit der Stügen der gegenwärtigen Ord­­nung in einer quälenden Unruhe ge­wichen und die Mensch­­heit trachtet vergeblich, sich von dem Eindruck einer lauern­­den Gefahr loszuringen. Wie wenig sie auch von der Gegen­­wart entfernt sei, die Zeit der idyllischen Frühlingsfreuden, da der Anblick der ersten Sliederblüthen Frohes Behagen in die Menschenherzen zauberte, sie dünft uns eine Legende aus längst­­verschollenen Tagen und die Erinnerung an sie ruft eine gemeiffe Wehmuth, eine bange Sehnsucht nach Wieder:­kehr des Lenzesfriedens wach. Denn rajcher als zu erwarten war, hat die revolutionäre Bewegung die schwankende Un­sicherheit, welche ihre Anfänge kennzeichnete, überwunden. Rajcher als selbst die Pfeffimisten sie vorstellten, haben die zur Besonnenheit mahnenden, gemäßigten Elemente die­­ Herrschaft über die Bewegung verloren und ist die Idee des Umsturzes in die Mafsen eingedrungen. Die Philosophen des Sozialismus haben ihre Rolle ausgespielt und Ravadjol ist der Mann der Gegenwart, dessen Beispiel in Frankreich und in Spanien, in Belgien und in Italien, ja selbst im britischen Zielreiche zahlreiche Nacheiferer findet, ge­lehrten Abhandlungen über das Recht auf Arbeit verklingen ‚wie ein dumpfer Anachronismus in­­diesen Tagen, da das Dynamit mit feinem Donnergetöse das neue Evangelium des Rechts auf Müßiggang verkündet. Kein Zweifel, wir stehen vor einer äu­ßerst bewegten Epoche in der Entwicklung der Gesellsschaft. Das Herr­kömmliche verliert zusehends an Autorität und instinktiv offenbart sich auf der ganzen Linie sozialer und individueller Thätigkeit das Bedürfniß nach Neugestaltungen. Das Ge­wordene sprengt feine Hüllen und die Triebe neuen Wer­­dens dringen an die Oberfläche empor. In Kunst und Schriftthum, in den ernften und in den spekulativen­­ B Wissenschaften gerathen die alten Gefege ins Schwanfen und in vorerst allerdings verschwommenen Contouren erscheinen am Saume des Horizonts eine neue Moral, eine neue Aesthetik, neue Erkenntnisse vom Menschen und von der ihn umgebenden Welt. Was vor wenigen Dezennien noch als häßlich galt, wird heute als Idön gepriesen. Unsichtbare Gewalten reißen die alten Ideale von ihren Altären und neuen een werden neue Kulte geweiht. Was gestern noc­h als Wahrheit gefeiert worden, der Heutige Tag verwirft es als Vorurtheil , und Niemand wagt es mehr, die Phantas­­magorien eines Träumers als öde Hirngespinnste zu ver­­lachen, denn am morgenden Tage wird er die legieren viel» und Freisinn, zwischen Irrfinn und Budapeit, 30. April. Teicht als leibhaftige Wirklichkeit erkennen müssen. Und alle Diese sähen Wandlungen üben eine seltsame umgestaltende Wirkung auf das Menschengeschlecht. Der Werth des Lebens ist devalvirt, der Selbstmord Heirscht ja Heute mehr Opfer als früher die verheerendsten Seuchen. Neue Gebrechen nisten si­eh­ in den menschlichen Organismus und neue Naturkräfte von der geheimnißvollen Art der Hypnose Teimen in ihm auf. Die Freiheit des Willens, worauf das über­kommene Moralgefeg beruht, erscheint hinfällg im Lichte der Suggestion und der Vererbungslehre und in unheim­­­icher Weise verschieben sich die Grenzen zwischen Verbrechen Genie. Der­ Mensch wird irre an sich selbst, an seinen Fähigkeiten und an seinem Beruf; er hat die Harmonie seiner Seele verloren. Das Gleichgewicht seines Urtheils und seines Gewissens einge. Und er taumelt hin das Leben in einer Genuß: Sucht, die umso schauriger, als nur die Freude am Dasein, sondern die wehmüthige Verzweiflung ob Desselben sie eingegeben hat. Wer die Weltgeschichte fennt, der weiß, was diese Symptome bedeuten. Stets haben sie sie ange­kündigt, wenn Die Menschheit vor einer radikalen Umge­­staltung stand. Dieselben Anzeichen sind es, welche dem Zerfall des Nömerreichs und dem siegreichen Vordringen des Christent­ums vorangingen; mur Daß jegt Die Men­­schen, um ihrer inneren Unruhe zu entrinnen, nicht in Die Thebaide flüchten, sondern in den Tod oder in Das Irrenhaus. Sowohl, wir wandeln zwischen versinkenden Gebilden und den ersten Anfängen einer im Werden begriffenden Welt­ordnung. Und Dieser Uebergang vollzieht sich ebenso deutlich in der menschlichen Gesellschaft, wie im menschlichen Indiz­­iduum. Der soziale Beruf und das politische Wesen des Staates haben ss in den jüngsten Jahrzehnten wesentlich verändert. Der Staat, den die französische Revolution ge­­bildet, beruhte auf dem Prinzip der individuellen Freiheit, von welcher er für sich nur so viel wegnahm, als just ge­­nügte, um die Wohlfahrt Aller nach Thunlichkeit zu gewähr­­leisten. Das moderne Staatswesen hingegen bafiet auf ganz verschiedenen Vorausjegungen. Seine Grundlage ist Die Wohlfahrt seiner sonstituirenden Elemente und die individuelle Freiheit gilt nur als berechtigt, insofern sie das, was jeweilig als Bedingung des Gemeinmahls betrachtet wird, nicht bes hindert. Der Staat von heute regt dem Arbeitgeber Laster zu Gunsten der Krankheits- und Altersversorgung seiner Arbeiter auf, nöthigt den Arbeiter, einen Tag der Woche unter Aufopferung eines Siebenthheils seines Lohnerwerbs zu feiern, greift durch Schubzölle in die Produktionsverhält­­nisse seiner Bevölkerung ein, absorbirt durch die allgemeine Wehrpflicht die arbeitsfähigsten Jahre der männlichen Jugend, ist der größte Konsument und der größte Produzent auf seinem Gebiete. Früher war der Staat für die Bürger da, jebt sind es die Bürger für den Staat. Und diese mächtige Umgestaltung hat sich ohne jegliche Erschütterung vollzogen. An dieser tröstlichen Thatsache mühten wir festhalten, denn an ihr allein vermag si die durch die Sorgen der verworrenen Gegenwart gebeugte Zuversicht wieder aufzurichten. Sie allein steuft jene bengstlichen Zügen, die da glauben, daß auch im Jahrhundert der Aufklärung und der Humanität jede Neugestaltung um den Preis schrecklicher revolutionärer Berheerungen errungen werden müsse. Die moderne Gesell­­schaft, als fühlte sie es unbewußt, daß der drohende Umsturz Die werthvollsten Güter der Menschheit vernichten wü­rde, bethätigt gegenüber den neuen Seen ein bis auf Wenßerite gehendes Entgegenkommen. Sie läßt sich nicht erbittern doch die rohen Leidenschaften Derjenigen, welche die Träger der neuen Tendenzen sind. Ohne Widerstand hat sie Die Umwandlung des staatlichen Berufes und die Verschiebung der Grenzen der staatlichen Machtsphären zu Gunsten Der Arbeiter geduldet, und durch individuellen Opferwillen sow­ohl, wie durch Bereinsthätigkeit wird heute für die Linderung des Elends in spon­­ner Weise mehr geleistet, als man selbst vor kurzer Zeit nno­ für möglich gehalten hätte. Die Freude am Geben beschwingt die Wohlthätigkeit der Resigenden und die soziale Barmherzigkeit ist unermüüd­­lich im Nivelliren der wirthschaftlichen Ungleichheiten. Edle Samaritanergefühle befeelen die wohlhabenderen Schichten der Gesellschaft, der Neichthum neigt sich mitfühlend zur darbenden Armuth herab und aus dem Füllhorn der Liebes­­gaben ergießen sich reiche Spenden zu Gunsten jener Ein­­richtungen, Die das Leid und die Entbehrungen der Belit­­rd­en erträglicher zu gestalten berufen sind. It die Hoffnung zu gewagt, daß ein systematisches­­ Ansharren auf dieser Bahn die soziale Revolution in ein | friedliches Bett lenken werde? it es ein utopistischer Traum, | Da die fuchtbaren Erschütterungen, die sich in so unheim­­| [iven Symptomen ankündigen, denn doch zu vermeiden sein werden? Keines Sterblichen Biid vermag in die Zukunft zu dringen und an den Problemen der Septeren 3­räglich aller Menscen wig. Aber je ungemiffer die Zukunft und je größer die möglichen Gefahren, desto eifriger sollen ss die Guten und die Edlen bemühen, als versöhnende Mittler zu dienen zwischen den Gegenzügen, welche die moderne Menschheit zerklüften. Wie der Umsturz inter­­national ist, ebenso mögen alle über alle Grenzpfähle hinweg die guten Menschen sich solidarisch fühlen in dem Streben nach friedlicher Ausgleichung der vorhandenen Konflikte. Die Refigenden zur ausgiebigsten Opferfreudigkeit zu mahnen, den Bejutslosen geduldige Ergebung in ein täglich sich besserndes Schiefal einzuflößen: das ist der einzige Weg, der zur friedlichen, ohne Erschütterungen sich vollziehenden Lösung der inhaltsschweren, bangen Trage der Zukunft führt. Io nur erst der wilde Trot der Armen entwaffnet und die Großmuth den Neid­en ein Bedürfniß gemorden, dann leuchtet wieder in schimmernder Strahlenfülle die Sonne der Nächstenliebe, die seinen Neid und seinen Hoch­muth rennt und vor ihrem sieghaften Scheine zerflattert in Nichts das rothe Gespenst der Anarchie, welches heute in der Welt umgeht und Millionen Menschenherzen in Angst und Bek­ommenheit erheben macht, büßt. Die ger­be € Fr­age u Be zericheitt » em überrascht sein, ‚in jenem Haufe der Geregebung, er feunt, wird gewiß nicht seinen Standpunkt, der jener eines ehrenvollen Friedens zwischen Staat und Kirche ist, allen Eiferern gegenüber aufs nachdrück­chste vertheidigen wird. Es müßte fürmahr mit ( sonderbaren Dingen zugehen, wenn in dem Momente, da. sümmtlich­ w maßgebenden, Faktoren nichts als den Frieden wünschen und die Bereicirung des Konfliktes so gern vermieden sähen, die Beilegung desselben nit baldigst gelingen sollte. , In Budapeit, 30. April. — A­ngesichts der zahlreichen einander widersprechenden Nachrichten über den "Stand der Wegtaufung Angelegenheit, die seit der N Romfahrt des Fürst­­primas in Umlauf gebracht werden, fannen wir auf Grund authentischer Informationen mittheilen, daß seine einzige dieser Versionen den Thatsahen vollkommen entspricht. Mit dem größten Unglauben verdienen aber zumal jene Mach­richten aufgenommen zu werden, welche sich mit dem Sur­halte der vom Fürstprimas gemachten Propositionen beschäf­­tigen. Diese publit zu machen, ehe die Annahme derselben gesichert ist, und sie publit zu machen an der Schwelle der Kultusdebatte des Abgeordnetenhauses, ginge gegen die Ins­tentionen sämmtlicher maßgebenden Faktoren, die sich in dem Bestreben zusammenfinden, die obwaltenden Konflikte un­beschadet der Würde und des Ansehens beider Theile friedlich und endgültig beizulegen. Auch über die Entwicklung der ganzen Angelegenheit seit Ernennung des neuen Würst­­primas tauchen so verschiedene Versionen auf, daß mir glauben, daran erinnern zu müüssen, daß Die neuerliche Aufrollung der ganzen Frage nicht seitens der Regierung, sondern seitens der Kirche erfolgte und daß die Vertreter der Staatsgewalt sich daher nichts vergaben, indem sie neuerlich ihnen gemachte Vorschläge zur Erzielung eines allerseits zu befriedigen berufenen modus vivendi in aber­malige Erwägung zogen. Wir vekrathen wohl kein Geheimniß,wenn wir in Erinnerung bringen,daß Fürstprimas Klaus Vaßary mit seinem Ernennungsdekret zugleich die Verpflichtung auf sich genommen zu haben glaubte,die Versöhnung in dem akut gewordenen Interessenstreit zwischen Staat und Kirche her­­beizuführen.Von dem Prinzip ausgehend,daß er keine Lösung vorschlagen dürfe,welche,sei es der Anschauu­ng der Kirche,sei es der staatlichen Auffassung auch nur im Min­­desten Gewalt anthun könnte,wandte er sich an den Heiligen Stuhl,der seinerseits im Dezember 1890 durch Erlaß von zwei Bullen das letzte Wort gesprochen zu haben meinte, um diesen von der Nothwendigkeit einer raschen Beilegung des Konfliktes zu überzeutgen und der Vatikan er theilte ihm denn auch in den ersten Tagen dieses Jahres die Ermächti­­gung, einen friedlichen modus vivendi anzubahnen, was gleichbedeutend war mit der zeitweiligen Aufßerkraftlegung jener Bullen, die auf Veranlassung seines Vorgängers er­lassen worden waren. Wir fürchten auch Feinestwegs demen­­­tirt zu werden, wenn wir verrathen, daß Das erste Aus­­kunftsmittel, welches der neuernannte Fürstprimas der Mer­gierung vorschlug, trug dem Dasselbe allenthalben den Ein­­druck des Eies des Columbus machte, nicht acceptirt wurde, weil es wohl eine gründliche Lösung bedeutete, Regierung vor Allem zu thun. Der Firstprimas leß sich von­­­iesem seinem Miß­­erfolg nicht abschieden und fann über einen neuen modus vivendi nach, der bei skrupuloser Wahrung der Gemissens­­freiheit der Seelsorger den Rücsichten auf das Ansehen der Staatsgewalt und des Parlaments in vollstem Maße gerecht werden sollte. Als er diesen gefunden zu haben glaubte, kleidete er ihn in Form einer P­roposition, gegen welche Die Regierung,­­die ihrerseits abweichende Vorschläge formulirt hatte, seine prinzipiellen Einwendungen zu machen hatte. Nun begab sich der Fürstprimas nach Rom, um die dortigen Kreise fü­r seine Vorschläge zu gewinnen, da nahm er seinen Weg über Wien, in Sr. Moujestat dem König seine Ansichten über den Stand der Angelegenheit mitzutheilen und um auch mit dem Nuntinus Müdsprache zu pflegen. Im Batk­an, wo er sich der schmeichelhaftesten Aufnahme erfreute, theilte er nicht nur die von ihm selbst formuliscten P­ropo­­sitionen, sondern auch den von der ungarischen Negierung vorgeschlagenen modus vivendi mit. Se­ Eminenz entfernte sie aus Rom mit dem Eindruck, daß der Vatikan, der den Propositionen des Fürstprimas mit großem Wohlwollen ent­gegenkam, auch gegen das von der unga­­rischen Regierung vorgeschlagene dug funftsmittel nichts veranlassten und das­selbe jenen staatlichen Ab­pregeln beizählen wür­de, die von der Kirche eben geduldet (tolerant) werden müßten; daß Der Batikan, fern davon, die Gejeggebung Ungarns beeinflussen zu wollen, das Prinzip der Nichteinmischung hochhalte, gleich­­wohl aber den Propositionen des Türstprimas, welche den Konflikt in einer für beide Theile gleich befriedigenden Weise beizulegen geeignet wären, seine moralische Unterstügung leihen würde. Auch seine Heimfahrt nahm der Fürstprimas über Wien, wo er abermals dem Könige, welcher der Sache und ihrer friedlichen Beilegung das größte Autoresse entgegen­­bringt, über das günstige Ergebniß seiner Sendung Bericht ertattete und auch bei dem Nuntius neuerdings vorsprach). Die somit gleichsam vom Batk­an approbirten Propositionen wurden nun der ungarischen Negierung seitens des Fürst­­primas in aller Form mitgetheilt und dürfte schon der gestrige Ministerrath sich mit denselben zu beschäftigen Ge­­legenheit gehabt haben. Was nun das Wesen dieser Propositionen anbelangt, so darf aus den bereit erwähnten Gründen über dieselben eben an der Schwelle der Kultusdebatte im Abgeordneten­­hause nichts verlautbart werden. Doch wird kirchlicherseits versichert, daß Dieselben das Ansehen der Regierung und des Parlaments intakt lassen, daß ihre Durchführung im Falle ihrer Annahme von seiner Seite Schwierigkeiten be­­gegnen würde und daß sie von allen Konfessionen mit Befriedigung aufgenommen werden künnten. Auf Legteres gestattet einen Schluß auch der Umstand, daß Fürstprimas Bakary, wie er schon des Defteren öffentlich­ verkündet hat, für seine Kirche sein Bivilegium beanspruc­ht und auch diese Angelegenheit auf Basis der Gleichheit und Gegen­­seitigkeit sämmtlicher Konfessionen geregelt sehen möchte. Weder wird also dem Parlamente irgend­welche neue Legislative Beru­füigung noch aus der N­egierung die Surüdzieh­ung irgend­­ welcher Ver­­ordnung zugemuthet und doch kann das Ge­­wissen der Seelsorger hiebei seine volle Beruhigung finden. Sollte aber die Proposition des Fürstprimas während der N­ultus­­debatte im Abgeordnetenhause von irgend einer Seite publik gemacht­ werden, so, steht wohl zu erwarten, daß Fürstprimas Baßary. dann aus seiner bisher streng gewahrten Zurückhaltung hervortreten wird, um aus diesem Anlasse seinen Kardinalssag im Magnate in­­ Budapest, 30. April. —n— In den allernächsten Tagen beginnen in Wien die gemeinsamen Ministerberathungen über das Kriegs- und Marinebudget des kommenden Jahres. Seit geraumer Zeit schon­ sind diese Ministerberathungen entscheidend gewesen für die Gestaltung des militärischen Haushaltes der Monarchie. Man mußte, daß hier alle Aufstellungen der Heeres- und der Marine-Ver­­waltung nicht blos nag der politischen und fachlichen Seite hin geprüft wurden, sondern daß auch die finanziellen Er­­­wägungen bieber zur vollen Geltung kamen. Bei den engen Beziehungen zwischen der Regierung und der ihrer Verant­­wortung bewußten Majorität des Abgeordnetenhauses ergab sich als nächte Folge der bei den gemeinsamen Minister­­berathungen gepflogenen rigorosen Praxis, daß Die ungari­­sche Delegation, unbeschadet ihrer pflichtmäßigen gehissen­­haften Prüfung der Budgetvorlagen, von vorneher die Ge­neigtheit mitbrachte, die legieren als ein gegebenes Ganzes entgegenzunehmen. Man mußte, daß von einem Ueberwiegen des militärischen Einflusses in den gemeinsamen Minister- Konferenzen wahrhaftig seine Rede sein­­­onnte und daß die ungarischen Nefsortminister sich mit ihren öster­­reichischen M­inisterkollegen in voller Medereinstimmung fanden, wo es die Wahrung der finanziellen Interessen, und insbesondere des Gleichgewichts im Staatshaushalte galt. Die beiderseitigen Delegationen durften also die Regie­­rungsvorlagen als Kompromisse der widerstreitenden Inter­essen und Forderungen betrachten, und da die Prüfung der Details den Delegirten keine fachlichen Gründe zu Renderun­­gen gaben, so wurde das Budget in der Regel nach den Boranschlägen angenommen. Aller Voraussicht nach wird auch der nunmehr zur Berathung gelangende Entwurf des nächstjährigen Militäraufwandes schon in seinen Entwicklungs­­stadien eine Behandlung erfahren, welche abermals Die Delegationen der Nothunwendigkeit, einschneidende Beränderun­­gen zu beschließen, enthebt. Das große Vertrauen, welches die parlamentarische Mehrheit in die Einsicht und kraft der Negierung sett, steigert aber auch die Verantwortlichkeit der lettern sehr beträchtlt. Die im vorliegenden Falle zur Berat­ung und Beschlußfassung berufenen Minister fünnen und werden sich nur lediglich als die Vertreter ihres Nessorts be­­trachten, sondern sie werden als Kronräthe auf die allgemeinen Staatsinteressen und die politische Situa­­tion Europas in Betracht ziehen. Sie werden sie hiebei gewiß im voller Uebereinstimmung mit allen Den enden, politisch reifen reifen der Bevölkerung fin­­den, Die von der Erkenntniß Durchdrungen sind, Daß die Durch Jahrzehnte von einseitigen Doftrinären ausgeschrotete und von der großen Menge ziemlich Fritiflos aufgenommene Lehre von den „unfruchtbaren“ militärischen Aussagen durch die lebendige Entwicklung der Dinge selbst widerlegt wurde. Man verwirkliche heute die Ieen der Gesellschaftsretter, welche alles Heil der Menschheit von der Abschaffung der stehenden Heere und der Streivung der Miliz- Armeen erwarten und es gewinnt über Nacht Die soziale Trage eine Gefährlichkeit, die unabsehbare Folgen nach sich zöge. Die graue Theorie, welche den Militär­­aufwand als den Moloc­ Hinstellt, der­ den Volkswohlstand verschlingt, ist durch Die greifbaren Gestaltungen der Wirk­­lichkeit widerlegt und überholt. Wir­ sehen, daß Die höchst­­fultivirten Staaten, welche nach jener Theorie unter der tast der „eisernen Rüstung” schon längst hätten hanfbrüchig werden müssen, wie Großbritannien, Frankreich, das Deutsche Mei) ein blühendes Kriegswesen beiten, welches der Ent­wicklung der bürgerlichen, ja selbst der republikanischen Freiheit, des Handels, der Wissenschaften und Künste sich gar nicht Hinderlich, zeigt. Dan wird vielleicht überrascht sein, daß wir Groß­­britannien an die Sorge der Staaten mit blühendem Kriegs­­wesen gestellt haben. Nun — die Flotte zählt doch auch mit und finanziell ist es ganz gleichgültig, ob der Steuer­­gulden auf dem Wege vom Steueramte zum Landiwirthe, Kaufmann oder Fabrikanten eine Militär- oder eine Marine­ Fafe pafsirt. Nun verwendet Großbritannien für Heer und Flotte jäh­rlich über 336 Millionen Gulden. Das ist doch eine Summe, die selbst in dem reichsten Lande der Welt ins Gewicht fällt. Die französische Republik ist nicht so weich, wenigstens verfügt sie nicht über die unermeß­­lichen Schüße Auchens, aber weder in der Presse, noch in der Kammer, ist Groß­mannigfacher Schwierigkeiten, jemals die Mahnung laut geworden, der durchschnittliche Militär­­aufwand von 720 Millionen Trancs jähr­­lich möge verringert werden. An volkswirthschaftlichen Talenten hat das französische Volk sicherlich seinen M­angel. Niemals hat aber noch ein französischer Nationalökonom die Einschränkung militärischer Ausgaben als ein Hilfsmittel zur Hebung des Wohlstandes empfohlen, da die Wechselbeziehungen zwischen den M­ilitäraufwände und sämmtlichen Produktions- und Erwerbszweigen eines Landes offen zu Tage liegen. Daher hat auf ein wirth­­schaftlich im Nacgange oder Stillstande befindliches Land ein unzulängliches Kriegsinwesen, dessen Konsequenzen es bei nächafter Gelegenheit wird verspü­ren müssen. Man sehe sich Portugal an, Spanien und noc andere Länder, die zu nennen nicht opportun wäre. Ueber den Militäraufwand des Deutschen Reiches brauchen wir nicht viel zu sagen. Die privilegirten Doktoren der Staatenbegradung und Völkerbefreiung haben schon 1850 dem preußischen Staate den demnächstigen finanziellen Ruin verkündet, wenn nicht sofort die Bevölkerung von dem nicht mehr länger zu ertragenden Drude des Militarismus befreit würde. Die Herren Kolb und Laster würden sich mitsammt ihren Theorien sehr still bei Seite drüden, wenn sie Heute sühen, wie ihre Weissagungen in Erfüllung ge­­gangen. Der geschmähte „Militarismus"” hat ein unerhörtes wirthschaftliches Aufblühen der Deutschen Lande nicht nur nicht gehindert, sondern unmittelbar gefördert, weil er durch seine vielfachen Bedürfnisse und technischen Er­fordernisse auf unzählige Produktionszweige belebend ein­wirkt, und weiter, weil er Deutschland eine politische Macht und Weltstellung schuf, die der Ausbreitung der deutschen Verkehrs- und Handelsbeziehungen ganz direkt zugute kommt. Und damit wären wir bei dem springenden Punkte unserer Erörterungen angelangt. Niemand in der Monarchie der Habsburger hat ein so vitales Interesse an der Macht­stellung derselben und an­deren fortgelegter militärischer Stärkung als wir Ungarn. Wollen wir uns als maßgebende Taltoren erhalten und als solche auch das Wirrsal früher oder später eintretender britischer Zeiten überdauern, dann thut’s Die Liebe verschiedener Nationalitäten­­zu uns allein nicht, wie­ müssten: auch durch unsere militärische Macht­­entfaltung nach innen und nach außen imponiren. Mit militärischen­­­rganisationen und Einrichtungen aber, die an allen Eden unzulänglich und an allen Enden rissig oder lückenhaft sind, imponiren wir Niemandem, sondern wir reizen nur die Unternehmungsluft Tremder. Nur eine ges­bietende Machtstellung sichert uns die ruhige Entwicklung im Innern und den äußeren Trieben. Das wäre daher eine verhängnißvolle Finanzpolitik, welche der­­ nothwendigen Ente friedliche, aber nicht genug Und um Ddiefe war es Der „gehn nann RE ET ARTE ES RE RED N­eig RE, ag widlung ver i — geben wir uns seinen Illusionen Hin! — in wesentlichen Dingen materiell zurückger­bliebenen österreichisch-ungarischen Wehrmacht­­ aus Heinlichen Ersparungsrücksihten die Mittel zur Vervolle­kommnung vorenthielte. Was wir der Armee in normalen Zeiten zur Erhöhung ihrer Schlagfertigkeit versagen, müßten wir in Britischen Zeiten um enorme Summen überhastet herbeischaffen. Das ist nicht Die Delonomie einer weit schauenden überlegenen V­olitik. Und darum sind wir über­­zeugt, daß bei den demnächst beginnenden gemeinsamen Ministerkonferenzen den­ militärischen NRüdsichten die volle Beachtung gewidmet werden wird. = Der Justiz:Ausschug des Abgeord­netenhauses hat in seiner heute unter Vorfis Alerius Bofrofs’ stattgehabten Lisung die Generaldebatte über den Gefehentwurf über das Summarverfahren fortgesetzt . Theophil Babinty meint, man könne die M­ündlichkeit, und­ Unmittelbarkeit beim Summarverfahren fest viel beruhigter einführen, als vor 20 Jahren. Die zubgbindt nothmendige aatend ist nur­ bei der Miündlichkeit möglich. Wenn au­chmierigkeiten bestehen, so werden dieselben doch dadurch, ven die Mündlichkeit vor­­läufig nur bei einzelnen Gerichten eingeführt wird, verringert. Redner betrachtet die geplante partielle Einführung der Mündlichkeit nicht als eine­ transitorische Bestimmung, sondern als eine solche, die, wenn die Miündlichkeit auf der ganzen Linie durchgeführt sein wird, all in das neue Systen enger werden kann.­enn der Entwurf al mit Kosten verbunden sein wird, so wird doch für denselben auch der Justizdienst verbessert und Hoffentlich die Anzahl der Prozesse vermindert werden, obzwar dies in größerem Maße nur von der Einführung der materiellen Gefege erwartet werden kann. Redner nimmt den Entwurf an. Géza VBolonyi nimmt den Entwurf selbst im Allgemeinen nicht an­ seine partielle Eufeem ändern, nur die ham Miünd- Vichfeit tann dem Justizdienste helfen. Ex glaubt, selbst der Minister wolle die Vollständigkeit des mündlichen Verfahrens und strebe mit diesem Entwurfe nur eine Verminderung der Restanzen der Kurie an. Bei unserer jegigen Gerichtsorganisation it der Entwurf undurch­­führbar, und wird die Vrozeffe nur in die Länge ziehen. 68 wird seine Verminderung der Brozeffe, sondern voraussichtlich eine Ver­­mehrung eintreten. Ohne Vermehrung des Versonals wird das Gefet nicht d­urchgeführt werden können. Trot einzelner heilsamer Bestim­­mungen sei der Gelegentwurf auch deshalb nicht annehmbar, die nach der Dezentralisation der königlichen Tafel die Rechtseinheit iktein filternde Kurie vom gesammten Summarverfahren aus intellen wird. Sin den Webergangs-Bestimmungen befinden sich an Be­mach­­ten politischer Natur, z. B. hinsichtlich Fiumes und der Modifikation 0968 Stempelgewebes, die Nedner nicht votiven kann. Durch diesen Entwurf würde der Minister, welcher das, was er übernommen hat, nicht Fe bat, in den Augen des Nedners im Ansehen fallen. «­riitzn Peurignet nimmt den Entwurf im Allgemeinen an, weil er darin einen wichtigen Schritt zur vollständigen Einführung der Mindlichteit erblict und weil der Entwurf fon an sich ein solches Ganzes bildet, welches in das vollständige System der Mind­­lichkeit wird eingefügt werden können. 68 ist nothmendig, daß das richterliche Korps eine gemisse Vorschule durchmache, um den Anfor­­derungen der vollen Mindlichkeit zu entsprechen. Auch dieses Motiv empfiehlt, daß die Mi­ndlichkeit in erster kie in den hier in Aussicht genommenen Angelegenheiten eingeführt werde. 68 liegt ein Wider­­spruch darin, wenn man einerseits die Einführung der Mündlichkeit auf der ganzen Linie verlangt und andererseits be­tet, daß dieser Entwwurf den Richtern solche Lasten aufbürdet, welchen sie zu ent­­sprechen nicht im Stande sein werden. »Eugen Kgpvtsffix erklärt,er schließe sich den von Polónyi entwickelten sachlichen Motiven an und nehme den Entwurf derzeit auch­ im Allge­nemnenticht an Redner ist von Achtung für den ungass­rischen Richterstand erfüllt,aber einer so weit traenden Reform wird derselbe­ besonders in der Provinz draußen—auf gewachsen sein. Alexander Mobaylaceep irrt Polönyi’s Ausgangspunkt,mu­­txacht esber uns nichzt fraglich ist,daß man zur Regelung des Münd­­lichkeitss Verfahrens übergehen müsse.Daraus kommt er aber­ dem Schlusse,daß er den·EntrFurf·antkricmt,weil er darin eine Grantie dessen erblickh daß die Mündlichkeit auf der ganzen Linie eingeführt werden wird. N EHorin schidt voraus, wie lange schon bei und die Ein­führung der Miündlichkeit urgiet wird. 68 műre verhängnißvoll, wenn der erste Schritt, welchen wir in dieser Richtung thun, nicht die volle Unterfrügung b Ausschusses fände. Ein grü­dlicher, in die definitive Prozeßordnung einfügbarer, auf richtigen­­Brinzipien bes rubhender, die wirkliche Mündlichkeit einführender Entwurf liegt uns vor. Redner gibt zu, daß die den Bezirksgerichten zugewiesenen An­­gelegenheiten die Thätigkeitssphäre derselben erweitern werden und wird in diesem Falle ohne Smeifel das Personal vermehrt werden müssen ; doch wird eine Aenderung der richterlichen DOrganisation nicht noth­­wendig sein. Wir werden duch den Entwurf ein besseres Verfahren, ein besseres­­ Beweisführungssyften geninden. Nedner empfiehlt der Erwägung des Ministers, ob es nothwendig sei, Befit- und Grb­­schaftsprozesse bis zur Höhe von 300 fl. einstmweilen, bis zur Schaffung materieller Gehege, den Bezirksgerichten zuzumeisen? Im Betreff der Besti­mungen bezüglich des Appellationsverfahrens drüct Nedner die Besorgniß aus, dieselben könnten der guten Wirkung der Mründ­­lichkeit Eintrag thun und es műre minjchensmwerth, auch hier di­ese behe jljajkási einzuführen. Redner nimmt den Entwurf mi­tenden an. Emerich Veßter ist der Ansicht, bei Schaffung einer Proze­ordnung sei die erste Frage die, auf welches Richterpersonal dieselbe gefragt werden soll, ob Einzel- oder Kollegialgerichte berufen sei­n sollen, die Gerichtsbarkeit zu üben ? Es ist die Frage, ob die Gerichts­barkeit in der ersten Instanz nicht Einzelgerichten übertragen werde soi? In­­ ganz Europa herrscht diese Tendenz vor. Da mir di Mündlichkeit auf der ganzen Linie einführen müssen, fragt Redner, von welchen Nußen es sei, diese Reform jegt nur für das Summar­­verfahren einzuführen? Er tritt für die Einführung der Mondlichter auf der ganzen Linie ein. Peter Matussa theilt die Ansichten Chorin’8 und bemerkt, daß wer mit dem praktischen eben rechnet, nicht in Zweifel ziehen kann, daß nach diesem Entrourfe auch bei den ordentlichen Prozessen das mündliche Verfahren leicht eingeführt wird werden können. Redner begrüßt mit Freuden den Entwurf und nimmt denselben im Allgemeinen an. Bela Komjathy münscht wohl die volle Miündlichkeit, aber er hat nicht den Muth, deshalb diesen Entwurf, der wenigstens einen Theil des Justizdienstes besser und billiger macht, zu verhindern. Er stim­mt also für das Eingehen in die Spezialdebatte, von der er­ sein enndgültiges Votum abhängig macht. Béla Görgey nimmt den Entwurf im Allgemeinen an. Nur das Vorhandensein der Elemente der Mündlichkeit in dem­­iebigen Verfahren ermöglicht die Einführung desselben ohne größere Schmierig­­keiten. Die P­rogesse werden est, nachdem sie zur endgiltigen Er­­ledigung an keine höhere Instanz mehr kommen, von den ichtern gründlicher behandelt werden, wodurch das Niveau der EN­fe erhöht. Nedner hält den stufenbreiten Vorgang zur Mündlichkeit Für zweckmäßig und er hofft auch eine baldige Einführung der Mündlichk­keit bei den ordentlichen Prozessen, die von Bolónyi gemachten Grimwürfe der Spezialdebatte mittags 449 Uhr anberaumt, für miderlegt an, meil würden se persönliche M­otive bei einem solchen Werke nicht maßgebend sein­ürfen. Nachdem der Gefesentwurf hierauf im Allgemeinen angenommen wurde, wurde der Beginn Dienstag Mad. . , „ ‚oje Kajuch meint, man werde wohl erstinstanzlihe können, Organisation erfordern, melde die Einführung der Antheil vollkommen dew­ahre verzögern würde. fachlichen mit Doch würde dies eine gründliche Umgestaltung . Edmund Bölönyi nimmt den Entwurf umso eher der einzelgerichten Zeit das übertragen ganzen ündlichfeit für Cr nimmt den Entwurf an, der . ?­­Dey Verwaltungs-Ausschuß des Abgeordneten­­hauses zog in seiner heute unter Vorsitz des Grafen Edwig Tipa" stattgehabten Setzung die Berichte des Ministers deannern über die Interporation der K­otrona-Alpe in das Szebener Komitat und der Gemeinde Sze­telyekeve ins Temeser Komitat in Verhandlung und beschloß, die beiden Berichte dem Hause zur Annahme zu empfeh­­len. Bezüglich der Gesuche der­ Städte Brans und Ghiergom, der Komitate Kis-Kitfül­d, Komárom, Lipts, Moson, MBozsony, Tolna, Ung und Szatmár betreffend die Erhöhung der Bezüge der Ver­­waltungsbeamten, der Stadt Papa betreffend die Verwaltungsreform und die Organisation eines neuen Ver­waltungs-Gebietes mit dem Sitz in Papa, des Debreczener Aerzte- und Apothekervereins und des Aerzte-Kongresses betreffend die Organisation der Sanitäts- Verwaltung werden an den Minister des Sunern geleitet. = Die in Angelegenheit der Besprechung des Gefega­en­twurfes über das Mahn Mandats­­verfahren ein­­berufene Engquete hat heute ihre Verab­ungen im Justizministerium in de3 Staatssekretärd Telep Ey fortgelöst und anb­eendigt. = Aus Wien wird der "B. Rorr." telegraphirt. Im österreichischen Finanzministerium wird in der eifrigsten Weise an der Redaktion der Motivenberichte zu den fünf Waluta-Geleg­­entwürfen gearbeitet, eine Arbeit, die selbst bei der angestrengtesten Thätigkeit noch einige Tage in Anspruch nimmt. Sobald diese Mo­­tivenberichte vollständig ausgearbeitet sind, begeben sich die Fach­­referenten des österreichischen Finanzministers nach Budapest, um dieselben mit den Fachreferenten des ungarischen Finanzministers einer nochmaligen Lesung zu unterziehen. Alle Meldungen über die an­­gebliche große Opposition, welche den Valutavorlagen im österreichischen "7 tn

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