Pester Lloyd - Abendblatt, September 1892 (Jahrgang 39, nr. 199-222)

1892-09-16 / nr. 211

H­­ ) / ER « , 1898, — Ar. 211. N ÁA Sá ee ai (Einzelne Nummern in Budapest 3 Br., in der Provinz u­kr. in allen Berichteiflokalen.). KERNEHESETER Budapest, 16. September. — Die italienische Regierung Rom berichtet — sofort nach Abfräg­lichkeiten vollziehen sie den Dezember für eine eingehende, bei die Auflösung und das­ Datum 6. November, der Tag des Kabinets Giolitti werden die Kammer thung des Budgets fast nun Diesen Wunsch umberücsichtigt, wiewohl die Er­­füllung desselben eigentlich ganz dung gelegen­er verlangte, ernste Verstimmung wird mäßig zugute­kommt, wenn raum für die Manifest veröffentlichen, welches politische ausgerottet, im Geiste Herrn Giolitti für die Ertheilung jenes sechsmonatlichen seines Finanzfrage und mit dem Problem­apparates wer es im Stande sein, die schwierige griffen mnwirder wäre, Vorbereitung befassen welche hierob dürfte, ja nicht einmal yasliver des der Neuwahlen bekanntgeben. Offiziös verlautet, daß der Hauptwahlgang für den für damit kaum zufrieden sein­­­de Wunsch war, daß der Wahlkampf spätestens im Oktober stattfinde, damit die von ihnen ihrer Man wird — wie man aus Parlaments die Stichwahlen sei. Die Gegner überhastete Durchbera­­Programms in enem sieht der Genueser Teit­­Monate November in und Negierung jener Begrün­­endemnity, Die Sammer eine im oppositionellen Lager gleichwohl kaum entstehen, da es ja allen ein möglichst großer Best­­Wahlkampagne gelassen wird. Das Kabinet Giolitti wird anläßlich der Parlaments­­auflösung die Grundzüge und zu Kostspieligen gleich­ wird, um welche bei der Vereinfachung des jegt zu groß angelegten Verwaltungs­ Stalien dieser Kundgebung mit begreiflicher Spannung entgegen, da diese Plattform jene Prinzipien enthalten Kampf in der Wahlkampagne entbrennen sol. Man weiß, daß die Negierung des Herrn Giolitti die Finanzen aus den Händen des Kabinets Audini in recht unerquidlichem Zustande übernommen hat. Troß der Sparsamkeit und konnte das Defizit aus dem Tlugen Zinanzpolitif Suzzatti’S Staatshaushalte taliens nicht dauernd einer erheblichen eo­duktion unterworfen werden. Wird nun das Ministerium Siolitti auf diesem Gebiete eine glückichere Hand bewähren ? Wird Aufgabe zu Lösen, Staatshaushalt in Ordnung zu bringen sei, ohne daß zu einer Erhöhung der Steuern ge­­rn seinem Streben, Verwaltungs­­apparat zu reduziren, nicht gleich seinem Vorgänger auf unbesiegbaren Widerstand seitens Der­ ­Bertreter regionaler und Lokaler Nnterejfen die Wohlfahrt ihrer Wähler erblidhen, d­en Staatsfinanzen darbietet, greifende Verwaltungsreform stoßen, in der geplanten Unterbrückung der überflüssigen Präfekturen,­­Hodidulen, Tribunale und Bauämter ein Attentat Schwierigkeit, welche die Aufgabe der Sani­ung gegen das ist Die der­ italieni­­ist wirthschaftlic zu erschöpft, um eine Mehrbelastung zu ertragen; und auf anderer Seite scheitert alles Trachten nach Herabminderung der Staatlichen Ausgaben durch eine vernünftige und durch. Der tofalen uud regionalen Interessen, welchen Die Aufrecht­­erhaltung des kostspieligen Verwaltungsapparates unmittel­­baren Nasen bringt. An der Unmöglichkeit der Ausgleichung dieser Gegenfäße ist das Kabinet Nudini gestrandet. Hoffent­­lich wird das Ministerium Giolitti sich mit mehr Glüc und Erfolg an die schmierige Aufgabe magen. — Heute um 1179 Uhr versammelte si der Ministerrath abermals im Palais des Minister-Präsidenten, um die gestern be­­gonnene Verhandlung des Budgets und einiger damit zusammen­­hängender Fragen fortzufegen und unter allen Umständen noch heute­ abzusehliegen. — In der jüngsten Zeit sind über die legten Mini­­sterrathfigungen zahlreiche, völlig unbegründete und aus der Luft gegriffene Nachrichten gemeldet worden. So bdebütirt ein Blatt mit der Meldung, der Ministerrath hätte beschlossen, der Finanzminister solle das Staatsbudget für 1893 am 4. Oktober unterbreiten. Mie­ung nun von kompetenter Seite mitgetheilt wird, ist bisher davon, an m welchem Tage das Budget vorzulegen sei, noch seine Stede geiesen. — Ein anderes Blatt strent die Nachricht aus, die Minister Graf Csafy und Szilágyi wären im Ministerrathe wegen der firmen­­politischen Fragen hart an einander ge­rathen, während that täglic diese Fragen in leiterer Zeit bis heute im Ministerrathe nicht zur Sprache gekommen sind. Die ganze Mittheilung mit allen ihren erfundenen Einzelheiten entbehrt also vollständig der Begründung. ‘betrug im verfroffenen Lehrjahre 718 im Hopädie der Eisenbahnbaulehre), Dr. Bernhard Mlerander (Kultur­­geschichte und Westhetik), Dr.­­ Alexander Halab (Verkehrs­unternehmungen), Dr. Karl Muralczy (Analytische­­ Chemie) und Dr. Mlerander Nyáry (Allgemeine Kunstgeschichte). Die Biblio­­thek umfaßt 11.500 Werke mit 49.938 Bänden. Die Zahl der Hörer ersten, 655 im zweiten Semester gegen 657 respektive 563 im Vorjahre. 54% gehörten dem Inngenieur­, 27% dem Maschinen­ngenieur­, 10% dem Architekten­­furje, 3% gehörten dem chemischen Fachfurfe an, während 5% außer­­ordentliche Hörer waren. 28% der Hörer absolvirten die Kolloquien mit Auszeichnung oder vorzüglich, 4199 gut oder genügend. Von den absolvirten Hörern erwerben 96 Diplome. 71 Hörer erhielten Stipen­­dien bis zur Höhe von 17.292 fl. Der Unterrichtsm­inister spendete dem Zesener ein 1000 fl. Nedner erwähnt noch, daß Dejan Ludwig los­­vay um seine Enthebung gebeten hat und daß Dr. Géza End an dessen Stelle trat, und er dankt­­ schließlich­­ dem Unterrichtsminister Grafen Albin Csáty und dem Staatssekretär­ Dr. Albert Berze­­viczy für das Wohlmollen, mit dem sie die Interessen des Poly­­technik­­ms auch im verfloffenen Jahre gefördert haben. Mit einem ihmwungvollen Appell an die Hörer, die Zeit zu ersprießlicher Arbeit zu benüten, schloß Redner seinen Rechenschaftsbericht und erklärte er das Lehrjahr 1892/93 für eröffnet­e. Die Nede Dr. König­s wurde mit stürmischen Kienenten auf­genommen und speziell die Stellen, melche sich mit dem Krönungs­­jubiläum befassen, sowie die Erwähnung des Unterrichtsministers Grafen Albin Csäty, des Staatssekretärs Berzeviczy und einzelner Professoren wedten laute M­eußerungen des lebhaftesten Beifalles seitens der Hörer. Die Rede des Meltors war der einzige Punkt der Tages­­ordnung dieser Generalversammlung und um 11 Uhr verließen die Vertreter der Unterrichtsverwaltung und der Professorenkurier unter lebhaften Akklamationen den Saal. 13. desselben Monats anberaumt wie ein starf den allzu Und nicht zur Verfügung seinem Amtsantritte geltend wird persch wenderisch sich Habe­ von gemacht wurde. es ferner eingerichteten das Bolt an Die der meejten Parteien vornehmlich mit dem Widerstreben Denn aber: melde der Crd­nung des Lehrjehres am Bolytech­­nik. Das Lehrjahr. 1892/98 am Königlichen Yosef-Polytechnikum wurde heute nach alten Heb­ommen mit einer feierlichen Generalver- Sammlung eröffnet, welcher die Vertreter des Unterrictsministeriums, der gesan­mte Professorenkörper und die Körperschaft der technischen Hochschule anwohnten. Um 10 Uhr Vormittags wurde der in­­ Vertretung des Unter­­richtsministers erschienene Staatssekretär Dr. Albert Berzeviczy von Professorenkörper und vom Rektor in den großen Bibliothekssaal geleitet, wo sich außer den­ Hörern die Ministerialärte Leövey ud Martinfongfy, Akademie-Se­kretär Koloman Szily und mehrere bekannte Schulmänner eingefunden hatten. Rektor Dr. Sulius König gefolgt von den Dekanen Bib­or Czigler, Emil A3both und Géza Ent­nahmen auf der­ Estrade Plas und der Rektor hielt unter allgemeiner, gespannter Aufmerksam­keit die Eröffnungsrede. . Redner gibt eine Skizze der Vorgänge m während des ver­­troffenen Jahres, wobei er mit besonderem Schwunge der Tage des Krönungs-Jubiläums gedenkt, an dessen Feier das Bolytechnitum, welches der väterlichen Fürsorge Sr. Majestät so viel zu danken hat, mit innigsten­ Empfindungen des Dankes theilgenommen hat. Auch das Volytechnikum selbst beging ein eines Hausjubiläum, da es gerade 10 Jahre sind, seitd­em das Institut aus einem Miethhause in der Löngaugasse in das neue Palais übersiedelte. Damals betrug die Hörerzahl 476, jegt beziffert sie sich auf 718. Redner kommt dann auf die Naum-Miseren im neuen Heim zu sprechen, welchen der Herr Unterrichtsminister dug den Zubau eines Pavillons in der Osterházy­­gasse abzuhelfen suchte, welcher 146.647 ff. in Anspruch nahm. Der III. und IV. Jahrgang der Baufachsektion fand im­mneren Hause Unterkunft. Mit Dank gedenkt Nedner des M Wirfens des Dekans Vik­or Czigler, der ihn während der Zeit seiner Krankheit opfer­­freudigst vertrat. Im Institut wurde Blag geschaffen für die Lehr­­säle, wo landwirthschaftliche Maschinenlehre und Elektrotechnik vorge­tragen werden, ferner für Vortrags und Zeichensäle für 280 Hörer des I. Jahlganges. Trosdem kämpft das Institut Schwer mit dem Raumm­angel. Für die Laboratorien, Sammlungen sind die Bibliothet i­ sein Plag vorhanden und Redner äußert Die Ansicht, daß Die Trage eines der gesteigerten Frequenz und der Entwicklung des Istituts entsprechenden Gebäudes ‚in dem Raum amisden dem Minjeunring und der Esterházygatte nicht gelöst werden künne. Am Bolytechnitum wirkten im verflossenen Jahre 27 ordent­­liche, 3 außerordentliche öffentliche Professoren, ein supplirender Pro­­fessor, 10 Privatdozenten, 4 berufene Sachmärnner, 1 Aonmit, 2 Repetitoren und 28 Lehrer und Assistenten. Die Zahl der Vorträge betrug 137 in zusammen 997 Wochnstunden. Gestorben it der hoch­­verdiente Professor Nofes Stoczek und seinen Abschied nahm P­rofessor Koloman Szily. An ihre Stelle wurden die Professoren Dr. M­oriz Nethy und Franz Wittmann berufen, welche Redner herzlichst bes­prüßt. Der Lehrstuhl für Glektrotechnik wird in den nächsten Tagen mc Bewegung ausgeschrieben werden, während die­ dritte Lehrfangel her Mathematik, welche Redner vor 19­ahren innegehabt, aufge­lassen wurde. Neu wirken am Polytechnikum Dr. Sole Kürschaf­t(als Adjunkt für Geometrie und Mathematik), Zelig Speidl (Ency­ ni­ca wirken Antwerpen, 16. September. Cholera. Dre 17jährige Dienstmagd Solan Kndela wurde gestern Nachmittags in der Wohnung ihres Dienstgebers, Podmanicztygafie Nr. 37, unmehl und da figg verdächtige Symptome zeigten, [ok der sofort berufene Bezirksarzt das Mädchen nach dem Baradenspital bringen und die Wohnung sowie die Jumohner entsprechend Desinfi­­ziven. Das Mädchen befindet sich­ heute bereits wohler und die be­handelnden Aerzte sind der Ansicht, daß es sich um einen Fall von Magen- und Darmlatarch handle. Der Taglöhner Yohann Beljdczy, der vor einigen Tagen in der Ofner Hauptgasse unter verdächtigen Symptomen zusammenstürzte, ist bereits so wohl, daß er morgen aus dem Spital entlassen werden wird. Die heute Nachts in der Hauptstadt verbreitete und auch von nun registrirte Nachricht von der unter choleraverdächtigen Unständen erfolgten Erkrankung einer Infassin des Polizeigefangenhauses wird von dem Hauptstädtischen Oberphysikat als unrichtig bezeichnet. T­elegramme Elakathurn, 16. September. Orig.-Telegr.­ Aus Frankfurt am Main hier angelangte Ihmu eine Bettmärche und­ Kleider wurden nebst dem anderen Inhalte desselben Waggons sofort verbrannt. «­­Wien,16.September.(Telephonische Ori­­ginals Mittheilung des,,Pester Lloyd««.)In der Sitz­ung des niederösterreichischen Landtages interpellieste 5­uf und Genossen, ob die Regierung bei der ungarischen Regierung dahin wolle, daß, wie fälle gemeldet, und zwar starben es heißt, Grenze, die österreichischen Frachtentransporte revidiren, da dies den Anschein erwecke, als kämen die österreichischden Behörden ihrer Pflicht nit nachh. Stettin, 16.. September. Antlich, werden zwei neue Cholera­­fünfte aus Bremen wurde von London, 16, 7 Tagen auf 24 Stunden herabgetet. September. „Renter’s Office“ « Here meldet: Der Lordmayor lehnte die Einleitung von Sammlungen zu Gunsten der Nothleidwenden in Hamburg unter dem Hinweise ab, daß die öffentliche M Wohlt­ätigkeit bereits­ für,die­ Opfer der Explosion in Bridgend und der großen Feuersbrunft in St. Johns in Anspruch­ genommen je. — Meldungen aus Philadelphia zufolge werde der „Normania“ und den Hamburger Dampfern die Landung in New­port nicht gestattet werden. Die Schiffe werden nach ihrer Desinfektion Kohlen einnehmen, ihre Ladung löschen und mit Ballast nach Hamburg zurückkehren. Bukarest, 16. September Orig.-Telegr.­ Die Cholera it nicht nur in heftiger Weise unter den längst bes­ Bruth­­onzentrir­­ten ruffiigen Truppen aufgetreten, sondern ist auch, unter­ der Land­­bevölkerung Bessarabiens und der zufsischen Donaustädte ausge­­brochen, ungarische Beamte an der ein Arbeiter und ein Kind. Die Duarantaine für­ ­ »Ur-»so­­nnegneengigest (Verleihung.)Durch allerhöchste Entschließ­ung wurde dem Post-und Telegraphekt-Offizial Josef Künzel,anläßlich seiner Pensionirung,in Anerkennuung seiner vieljährigen nützlichen Dienste, das goldene Verdienstkreuz verliehen.Ferner erhielt der Konved- Hußare11-Oberliutenant Nikolaus Koösuheim die, Kä­mmerer­­mwürde. , MÆ(fre1nde Orden.)Die Bewilligung zur Annahme und zum Tragen fremder Orden erhielten : der Generaldirektor der Ydria- Seefgifffahrt-Aktiengesellschaft Emil Kuranda für den Osmanie- Orden II. Klasse; der Direktor der Ersten Ungarischen Allgemeinen Affeiranz-Gesellschaft Wilden Drmóöny für. die Offiziers- Insignien des rumänischen Kronen-Ordens; : der Photograph Josef Singer in Neutag für den montenegrinischen Hoftitel; Rafael Hoffmann Edvard Stern und Julius Yo­ra für die türkis­che Kunstmedaille ;­­ Karl Eles in Sophia für das Mittelkreuz des Doven3 vom heiligen Grabe. (Bin neuer Truppenfürper in Budapest) Das bosnisch-h­erzegovinische Infanterie- Bataillon Nr. 7­ meldes das nach Travnif transferirte bosnische Bataillon Nr. 1 erregen soll, ist heute Morgens um 6 Uhr 55 Minuten mittelst Separatzırges in der Hauptstadt eingetroffen. Auf dem Ostbahnhofe, wo die Auswaggonirung vor sich ging, hatten sich bereits­ in früher Morgenstunde die dienstfreien Offiziere des nur noch wenige Stunden hier verbleibenden bosnische herzegovinischen Infanterie- Bataillons Nr. 1 versammelt; die berittenen Offiziere der Garnison, eine glänzende Gavariade von mehreren Hundert Reitern, erwarteten die einmarschrende Truppe auf dem leeren Grunde gegenü­ber der Ankunftsseite des Bahnhofes. Hier hatten sich auch der Kommandirende General Finft Lobfomis, Plagkommandant General Rohonczy und die meisten derzeit hier weilenden Generale eingefunden. Nach erfolgter Auswaggonirung nahm das Bataillon mit der Front gegen den­ Bahnhof, die Regimentsmusil des 68. Infanterie-Regiments am rechten Flügel, in entwickelter Linie Aufstellung, worauf der komman­­dirende General die Front abreitend, das Bataillon inspizirte. Korps­­kommandant Fürst Lobrocis war mit dem guten Aussehen und der strammen Haltung der Mannschaft recht zufrieden. Mit klingenden Spiel — die Regimentsmusil spielte zumeist südslavische Weifen — zog nun das Bataillon, welches unter Kommando des Majors Yohann Domach Steht, nach Ofen in die Jloriani-Kaserne,­­ welche auch dem bosnischen Linfanterie-Bataillon Nr. 1 als Ubitation diente. (Franz ErczhegyiF.) Der bürgerliche Schüßen­­verein hat über das Ableben seines Oberschügenmeisters das folgende PBarte ausgegeben: Der Budapester bürgerliche Schübenverein gibt seinen geehrten Mitgliedern bekannt, daß sein unvergeßlicher, verdienst­­voller, seit 23 Jahren wirkender Oberschügenmeistr Franz Erczhegyi am 15. September Morgens um 1 Uhr, nach kurzem Zeichen, im 55. Jahre seines Lebens in ein besseres Jenseits ent­­schlummert ist. Die entfeelte Hülle des Verblichenen wird am 17. Sep­­tember Nachmittags 472 Uhr im Tramnerhaufe­n. Bezirk, Festung, Drei­­faltigkeitsplag Nr. 7 nach röm.-lath. Nitus eingesegnet und dann im­­ Friedhofe im Deutschen Thale zur ewigen Ruhe beigefetz werden. Das heil. Seelenamt wird am 19. September um 9 Uhr Vormittags in der Garnisonskirche in der Festung stattfinden. (Todesfall) Am 11. 6. starb in Kesmark nach kurzem Reichen der dortige Abt und Stadtpfarrer Ladislaus Babura im 43. Lebensjahre. Der nunmehr Verblichene, ein beliebter und allgemein verehrter P­riester, wurde am 13. b. unter Betheiligung zahlreicher, aus Befennern aller Konfessionen sich rel­utirender Leidtragender zu Grabe getragen. 17) « (Dr.Johann Ritterv Demelsf.)Aus Troppau wird uns das Ableben des Reichskats­bgeordneten Johann­­ Demel gemeldet.Nach dem­ Tode Herbst’s war­«Demel das einzige Mitglied des Abgeordnetenhauses,welches dem Reichsrathe seit dem Regi­me der konstitutionellen Aera angehörte Er war ein warmer Freund Ungarns und auch seine letzte Rede,welche er im vorigen Jahre im Abgeordnetenhause hielt,als ein antisemitischer­ Abgeordneter Ungarn und den Dualismus angriff,galt der Vertheidigung Ungarns und des mit unserem Lande geschlossenen Ausgleichs.Ueber den Verblichenen liegen folgende biographische Daten vor: Joham Demel wurde als Sohn eines Advokaten im Jahre 1825 zur Tesch­e 11 geboren­n.Er oblag nach Absolvimung des Gymna­­siums Rechtsstudien in Wanndeegwarb d­aselbst den Doktorhut. Von der Stadt Teschen in die Frankfurter Nationalversammlung ge­­wählt, war er einer der Unterzeichner der Frankfurter Reichsver­­fassung vom 29. März 1849. Nach der Nackehr aus Frankfurt be­­endete er seine Rechtspraxis und wurde erst Advokat in Bielis, dann wirkte er bis 1865 als Notar, später als Advotat in Telen. Große Verdienste erwarb er Demel als Bürgermeister von Teschen, welches Amt er seit 1861 fast winterstochen bekleidete. In­ Anerkennung dieser Verdienste haben die Bürger Teschens ihm nur nur das Ehrenbürgerrecht verliehen, sondern auch den Großen Ring ihm zu Ehren „Demel-Blag“ benannt. Wegen seiner entschlossenen patriotischen Haltung während der preußischen Invasion von 1866 erhielt Demel den Orden der Eisernen Krone III. Straffe und wurde er in Folge dessen am 5. Mai 1867 mit den Prädikat „von Elbwehr“ in den Ritter­­stand erhoben. Seit 1861 war er ohne Unterbrechung Mitglied des Schlesischen Landtages und des Abgeordnetenhauses; in beiden K­örper­­schaften vertrat er die Stadt Teschen. Im Abgeordnetenhause war er Mitglied des V­erfassungs-Ausschusses, des Wahlreform-Ausschusses, des Zivilprozeß- und Strafgefeg-Ausschusses und fungirte u. U. als Berichterstatter über das Bagatellverfahren. Demel war auch Mitglied der beiden ersten Duoten-Deputationen.­ Er wurde alljährlich in die Delegation­­ gewählt, wo er als Referent für Militär- und Marine Angelegenheiten thätig war. Er war seit langer Zeit Landeshaupt­­mann-Stellvertreter von Schlesien. Als solcher präsidiirte er noch gestern einer Geigung. Um 90, Uhr Abends it er plöglich einem Schlagflufse erlegen. (Unzufriedenheit im Nationaltheater) An einem Zirkular der Direktion des Nationaltheaters wurde den Mitgliedern gestern zur Kenntniß gebracht, mie viel das Grivahonorar für­ die Wiener Vorstellungen betragen werde; die Mitglieder ersten Ranges erhalten für je eine Vorstellung 30 fl., dies ist das Maximum, das Minimum beträgt 10 fl. Die Deh­nfügigkeit des Honorars hat solche Unzufriedenheit hervorgerufen, daß, „B. 9.” zufolge, daran die ganze Exkursion scheitern kann. Der Bischof bei den Sträflingen. Der Bischof von Raab, Johann Zalfa, der gegenwärtig in Rälos meilt, fuhr am jüngsten Sonntag in die in der Nähe befindliche Köhider Landes-Strafanstalt. In der dortigen Kirche [aß er eine Messe und dann hielt er eine Predigt, die auf Die andächtig lauschenden Sträflinge große Wirkung machte. BurKoffuth’­Feier. Die Einberufer der fü­r den nünsten Sonntag im Stadtwäldchen geplanten Volksversammlung zur Ehrung Ludwig Koffuth’s haben heute Mittags 1 Uhr bei der Ober­­stadt-Hauptmannschaft die Schriftliche Anzeige von dem Meeting erstattet. A­m Ralliirungspla wird der Calvinplay angegeben; von hier wur­­den die Theilnehmer an der Wolfsversammlung in 48 Gruppen unter Verantragung von Fahnen und von Zigeunermusikkapellen begleitet nach dem­ Stadtwäldchen­ ziehen. — Oberstadthauptm­ann-Stellvertreter Bekary, welcher die Anzeige entgegennahm, erklärte den Ueber­­reichern der Eingabe, daß die Einberufer der Versammlung rechtzeitig von den Beschlüsse der Behörde werden verständigt werden. Umgestaltung der Friedhofsbahn) In Angelegenheit der Umgestaltung der Friedhof­ Dampftransmag­ in eine Bahn mit elektrischem Betrieb hat heute unter Leitung­ des Gestions­­rathes Ladislaus B dr 58 die adm­inistrative Begehung stattgefu­nden. Die K­ommission versammelte sich um 9­ Uhr­ im­ neuen Stadt­­haufe. Es waren erschienen : von Cette des Handelsministeriums tech­­nischer Rat­ Bodnár, Oberinspektor Balogh; von Geite der Hauptstadt Magistratsrat­ Haberhauer und die Repräsentanten Ludwig Tolnay, Johann Esepreghy, Josf Birava, DOberfiskal Toldy, Oberbuchhalter & amp I, Oberingenieurs-Stell­­vertreter Heuffel und der Vorsteher des VIII. Bezirks Alexander Rolefd; von, Seite des­ Baurathes Ministerialrath Em­erich Rupp; von Geite der Stadtbahn-Gesellschaft Direktor Balazs, die Direktionsmitglider Dr. Schmieger Dr Haves, Sofef Luläcs, von Geite der Straßenbahn - Gesellschaft “weiter Heinrich Selliner, von­ Geite der Alizei Stadt- Auptmann EgY­ed. Der Vorfigende fliszirte , das in Betreff dieser Bahnlinie bisher Geschehene und bemerkt, die­ Unternehmung sei in erster Reihe zur Umgestaltung der nach Steinbruch, führenden Linie bereit. — Rupp meint,­ die Friedhofslinie sei die Hauptsache und verlangt, daß zuerst diese umgestaltet werde. — Oberfisial Toldy betont, daß die Unternehmung, wenn die Hauptstadt und die Negie­­rung es verlangen, verpflichtet sei, die ganze Linie für den elektrischen Betrieb einzurichten, wogegen Direktor Balázs Ginwendungen erhebt. — Der Vorfigende fonstatirt hierauf, daß die Unternehmung sie­ Dies bereit erklärt — obgleich sie in diesem ‚Falle seine Ver­­pflichtung hat —, wenn sie von dem­ Staate die Begünstigungen erhält. — Oberbuchhalter Camp! bittet, daß die mit einer Aus­­gabe von 240.000—­260.000 ff. verbundene Pflasterung der­­ Wolfs­­theatergasse nicht der Hauptstadt aufgebürdet werde, weil diese Aus­­gabe in das Budget nicht aufgenommen wurde. Der Borfitende meint, daß die Unternehmung in Ermanglung eines Vertrages nicht Dazır verhalten werden kan, zwei bis Drei Jahre auf die Pflasterung zu warten. Schließlich erklärt er, daß die Gesell­­schaft verpflichtet it, Die Linie umzugestalten von der elektrischen Station in der Varofsgasse bis nach Steinbruch innerhalb der in Der Konzertiong-Urkunde festgestellten Frist ; die von Steinbruch bis zum Friedhofe reichende Linie aber binnen drei Jahren, von der Eröffnung der Steinbrucher Linie gerechnet, die in die Bosistheatergasse fallende Strede endlich nach Auspflasterung dieser Gafse. — Einen längeren Meinungsaustausch gab es über die Frage, ob bis dahin für die Volkstheatergasse die provisorische Errichtung der Oberleitung age­nommen werden könne; fünstliche Mitglieder mit, Ausnahm­e Rupp’ äußerten sich dafür. Die provisorische Errichtung der Ober­­leitung­ wurde­ denn im Prinzip angenommen ; in diesem Sinne wird der Bericht an den Minister erstattet werden. — Die Kommission bestieg dann den auf dem Universitätsplage bereit stehenden Deparat­­zug, um die Linie zu begehen. « « « (Plötzlich­)gestorben.)«Heute Vormittags fand in der åDkorgue die Obduktion des geste 1«11 in einem Kaneelyause auf der Kerepeserstraße plötzlic­­ verschiedenen Hidegkuter Steinbruchbesitzers Johann Sznnsyogh statt;dieSezirrung ergab Berstung eines Blutgefäßes als Todesursache.«C«"­.zun­­ ogl­ war seit längerer Zeitherzs krank.Der Tod«t«e wird nach Otdegkut überführt,sod­elbst morgen die Leichenfeier stattfindet (,,Ein Akt schändlicher Gewissenlosig­­k­eit.«)Zu der unter diesem Titel auch von uns reproduzirten Mit­­theilung des,,PestiNaplh«"bezüglichermal­ dem Alföld gebrach­ten slowakischen Kinder bemerkt,,V.Hirlap«',daß gar nicht die Rede davon war,die Kinder in Debreczitz unterzubringen,ihr Bestimmungsort war Hajdu-Bößörnt6ny;in Debreczitt frühstückten sie u und fuhren dann mit den Lehrern weiter,von denen sie nicht im Stiche gelassen,sondern gewissenhaft an Ort und Stelle befördert­ und untergebracht wurden. In Debreczin sah man 6 bis 7 zehn-bis zwölfjährige slowakische Bürfel­chen,die nach der Abreise der Lehrer dorthin durchgebrannt waren dies sind die Unzufriedenen,die einem der Lehrerin vor­­hinein erklärt hatten,sie würden nicht in Böhömieny bleiben und sie m­üßtentan wieder nach Hause transportiren. (Ein ungarischer Missionär in Zam­­besi.)Der bekannte Mission­är P.Zi­mnernmans....hat einen vom 14.Mai datirten Brief an die Szatmärer Oberin aus Zambesi geschrieben;in dem Briefe heißt es: ««Das Fieber verfolgt leider auch hier die Missionäre,nament­­lich die guten Schmettern. Diese haben in Borroma ein Waisenhaus und eine Schule mit mehr als 40 Waisenmädchen und verlassenen Negerfrauen. Ich habe 15 Waisen, die ich aus der Sklaverei befreit habe, dahin geschickt und der dortigen Oberin geschrieben, eines der Mädchen, wenn sie ermacsen sein und getauft wird, auf den Namen der ehrwürdigen Oberin (in Szatmár) Grescentia zu taufen. Der Frater, Namens Globinkky, den ich aus Deutschland mit mir brachte, ist gestorben ; der Brave war kaum 36 Jahre alt und hatte z­wei Jahre in Afrika gelebt. Dies ist unser sechster Tochter, seitdem ich aus Europa, zurücgekehrt; alle die guten Schwestern sümpfen mit dem Sumpffieber und schrieben in fortwährender Lebensgefahr. Nrokdem arbeiten sie und midmen sich heldenmüthig dem­ Seelenheile der aumen verlassenen Negerkinder. (Fabritschprand) Am 13. d. brag in der Grodfabrik der Leopold waz im Wang-Nienstadtl aus bisher noch uit erub­ter Ursache Feuer aus, welches die Werfstätten, das Maschinenhaus und das Waarenlager total vernichtete. " Blos das Wohngebäude und Das Magazin mit dem Nähmaterial wurde Dank den Bemühungen der freiwilligen Zeiter mehr gerettet. Der Schaden ist­ beträchtlich, doch solle Da­mpfer versichert gewesen sein. Beiläufig Hundert Arbeiter sind 00108. Theater für Heute, Freitag, 16. September: Nationaltheater: »A szerelem iskolaja.. — Königlich ungarisches Opernhaus: Geschlossen. — Volkstheater: „A madaräsze, — Christinenstädter Ureng: >A keıtisz e gyz IS IE » UV Aussssweymigern „"LIDUTTER den Zunächst und der Angeklagten vertheidigte Karl Edtvdes, wurden der Walfänger Notar Nikolaus Kovacsevnc dortige Nichter Juan Miu als Zeugen vernommen. Dieselben gaben an, daß sie­ das Zeugniß dem Milan Npafovitő im guten Glauben, die Steuer sei pünktlich entrichtet worden, ausgestellt haben. Nunmehr beantragte privatträgerischer Vertreter Dr. Baradı die Berurtheilung des Milan Ybatovits wegen Uebertretung gegen §. 94 des G.­U. XXXIII.1874, da Shakovits wilsentlich ein Umw­ahr­­heiten enthaltendes Zeugniß behufs Erlangung des ihm geieglich nicht gebührenden Wahlrechtes benützt­­ habe. Vertheidiger Karl Eötvss führte aus, daß beider Art der­­ Steuerverrechnungen weder bakovits, noch die Steuerbehörde selbst es willen konnte, ob hier, noc eine Steuer im Radstande sei. Wenn man ferner berück­­sichtigt, haß Shakovits ein Jahr früher zugestandenermaßen mehr Steiner bezahlt hatte, als er­ de jure bezahlen­­ sollte, so konlte er ganz gut der Meinung sein, die Steuer bis Ende 1890 entrichtet, zu haben. Er bittet sonach, da hier jede Vorzüglichkeit, mithin auch jede Strafbarkeit der Handlungsmesse des von De Sorgo angezeigten An­­geklagten fehlt, um ein freisprechendes Urtheil. — Der Verhandlungs­­richter sprach denn auch­ Milan Shafovits mit der Begründung frei, daß der Umstand, daß Shafovits das Gegentheil des im Gemeinde­zeugniß G Enthaltenen gewußt habe, nicht nachge­wiesen werden konnte .Brivatträgerischer Vertreter meldete die Appellation­­ an. Die Zollderraudationen in der Bukowin­ Wien, 16. September. (Orig.-Telegr.) Vier Tage sind dem­ Faktum der Gejdensannah­me in Amtssachen, wie es gefeß­­lt prägnant lautet, gewidmet, das mit Beginn des heutigen Tages zur Grörterung gekommen. Vier Tage bedarf es, um nur die mar­­kantesten Momente jener Korruptionsmittelschaft bemeisklar zu legen, welche durch Jahre von der Koterie geführt wurde. Diese, Wohnarzit, Maltomsti, Spendling e tutti quanti machten in Avancemento und Heirathen ; sie Geld wurde aus einem Kommis im Handumdrehen ein Zollamtsassistent; die Verirrung einer jungen Dame, der Tochter eines Oberbeamten, wird durch eine Heirath gedecht und der nachsichtige Gatte erhält einen gutdotirten­ Posten. D Tausende wurden auf Die Kanzleitirche des Hofrathes und Spendling’s gelegt. Alles, Alles mar­teibutär, felbst der Wu­nderrabbi von Sadagora. Das Alles versprach pilant zu werden, wenn es nicht beschämend wäre und in Erwar­­tung des Kommenden gab es heute eine Stunde vor Beginn der Ver­­handlung einen wahren Anstum­m vor dem Landesgerichtsgebäude, dessen Entrée den ganzen Vormittag über umlagert war. Auf der Anklagebank saßen heute: Troieniecti, Mal fowski, Csala, Banto, Janowicz, Kobierski, Spend- Ling, und dieser protegirenden Beamtengruppe fügten sich die Kaufleute Albrecht und Grudner­s an. Zunächst wurde über einige Le­­ensannahme- Fakten Hofrath Zreteniecki vernommen. Von den für die Heirathsbewilligung von Karl Schindler erhaltenen 200 fl. und von den 900 fl., die­ er für­ die Ernennung Basil Sandowicz’ erhielt, weiß der Angeklagte nichts anzugeben. :: Der Hofrat­ leugnet­ überdies,­­ daß sein Schwiegersohn Maltomsti P­rotestion übte; er gibt aber zu, daß er Maltomstvs Schulden öfter bezahlte. Ebenso wie Die vor­­erwähnten Bestechungsfakten, leugnet der Angeklagte, daß er bei der Reaktivirung des Finanzbeamten Kresichmer parteiti­ vorgegangen wäre ; vielmehr stellt er die Angelegenheit so dar, als ob er sich durch­ Bitten und Kniefall Kresschmer’s erweichen hätte lassen. Den Empfang eines Geldgesdientes von 500 fl. von Krekschmer, von 2000 fl. für­ Taktnachlaß an Wolf Kleinberg stellt er entschieden in Abrede. Einen­ Antrag der Vertheidigung auf Borladung Kleinberg’s meist der Borfigende mit den Worten zurück: „Ich bitte, nichts Unmögliches zu­ verlangen. Kleinberg ist in Rumänien; er hat gute Gründe, nicht zu erscheinen. Ich werde es übrigens versuchen.“ Hofrath Trzeienteckt äußert sich am Schlusse seiner Vernehmung über den­­ ministeriellen Auftrag, die Wunder­­rabbdits, die so viel­ verdienen, zu besteuern. Man erkannte auf’ 107 fl. Erwerbsteuer, wogegen die Nabbis Einsprache erhoben. Nach genauen Erhebungen würde diese Steuer auf 71 fl. 40 fl. jährlich herabgesetz. « Rasci­ geht die Vernehmung der Angeklagten vor sich­.In einem halben Stündchen sind Malkomski,Bartk0,Csala,Jai­om­icz, Kobierskc,Spendling vernommen.Sielengnen und der Präsiden­t ist überzeugt,daß diese Leute zu­ keinem reuigen Geständniß zu bewegen sind und daß erst die kommenden Zeugen die Wahrheit zur Ehre bringen werden.Er läßt die Angeklagten nach ihrem»Nichtschuldig« und den diese Schuldlosigkeit angefügte­r Betheuerungen auf ihre­ Plätze zurückkehren.Malkowski gibt an,versch­uldet zu sein, den Bastarz,der­ ihm angeblich 200 fl.für die Heirathsbewilligung an Schindler übergab,damit er die Summe an den Hofrath­ befördere, habe er nie gesproc­hen;umso weniger habe er das­­eld erhalten; mit Banko sei er so gut gewesen,daß es eine Unanständigkeit gei 1wese1c wäre,von ihm Geld zu nehmen­—­Protsi­ de11t: Man kann auch umgekehrt argum­entiren.—Va1tko,der dem Malko­vski 600 fl.zugesichert haben soll,wenn sein Bruder angestellt werde, leugnet Dies. Sanomicz, der beschuldigt wird, für seine Beförderung dur­ Cala 900 fl. an die kompetenten Beamten gerihtet zu haben, tifcht auch heute ein Märchen auf; er habe diese 900.1­. für den rumänischen Arzt Dr. Rofignon, der diese Summe an Sala geduldete, abgelehnt. Obwohl Der Präsident ihm vorhält, daß Rofignon dies entschieden in Abrede stellt, bleiben Sanomwicz und der hierü­ber gleichfalls vernommene­n Sala bei­ dieser Derant­­mwortung. — Kobierskyi, der beschuldigt it, von Kregichmer 400 ff. zur Weiterbeförderung an den Hofrat­ übernommen und mit diesen das Geld getheilt zu haben, versichert, die Reaktiviwung nur aus Grbarmen vorgenommen zu haben. « Wolf Albrecht ist angeklagt,fü­r die Firma Kleinberg an den Hofrath zumindest 1000 fl.,an Spendling 500 fl.gegeben zu haben­.Er erwidert auf eine bezügliche Frage:»Keine Spur.«— Präs.:Nun,wir werden Ihnen Zeugen gegenüberstellen­,die es­ von Ihnen wissen.Wie sind Sie mit Kleinberg in Verbindung ge­­standen ? Angefl. Gar­nigt. — Präf.: Kennen Sie . Stuhlweißenburg, 16. September. Orig-Telegr.) Anläßlich der Enthüllung de vom Grafen Gabriel Károlyi der Stadt Stuhlweißenburg geschenkten Kossuth-Bildes hielt heute Vormittags die städtische Repräsentanz im Beisein der Ver­­treter der Behörden und eines zahlreichen Publikums eine­ außer­­ordentliche Generalversamndlung, welcher Bürgermeister Sofef Hapranef präsidiirte, der in seiner Eröffnungsrede ein treff­­liches Bild jener Zeit entwarf, in welche die Wirksamkeit Koffuth’s fiel. Am Seftredner fungirte Obernotär Stefan Toth. Er carakterisirte Kofuth als Redner, Staatsmann und schilderte Die Zhätigkeit Koffuth’s von einst und fest. Nach der drede fiel Die Hülle von dem vom Maler Karlovsky gemalten Kofjuth-Bilde. Repräsentant Stefan Sovacs beantragt, die gehaltenen Reden Kleinberg? — Angefl.: Sa — Bräf.: Sie sollen bei dem­­selben Anlasse Spendling 500 fl. gegeben haben. — Angefl.: Nein. — Bräf.: © o, fegen Sie sich. — Lebt Fam der Angeklagte Grudner an die Neihe, welcher für den Wunderrabbi Friedmann wegen eines Steuerwachlaffes beim­­ Hofrath intervenirte und das Munder zu Stande brachte, das die Stauer von 400 fl. 50 fl. auf 71 Sl. 40 fl. zurückging. Prä­s.:Sie,Angeklagter Grudner,Sie sind beschuldigt,dem Hofrath Trzcieniecki fü­r die gü­nstige Beurtheiltung des Gesuches des Wunderrabbi Friedmatth um Steuernachlaß 800 fl.oder mehr ge­­geben zu haben. — Angetl: Mir. üt davon nigte belannt. — Bräf.: Womit befaßten Sie sich in fetter Zeit ?—Angetl : 34 habe mich fü­r Parteien, die Gerichtsanstände hatten, bei Gericht ver­­wendet. — Bräf.: Sie haben eine Art Rechtsvertretung ausgeübt ; bei uns heißt man das Winterschreiberei. — Ungekl.: Jar, bei uns auch. (Heiterkeit) — Bräf.: Al Ihre Gesuche abgemiesen wurden­­und auch Ihre Nekurse beim BV Verwaltungsgerichtshofe feinen andern Erfolg hatten, haben Sie einen andern Weg eingeschlagen ; Sie haben nämlich den Hofrath bestochen. — Es wird nun zum Beweisverfahren hinsichtlich Dieses Kapitels der Anklage geschritten. ( Gelegram­me des „Weiter Zlayd“, - .

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