Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1892 (Jahrgang 39, nr. 275-298)

1892-12-03 / nr. 277

Be ORBLERETFERT (Einzelne Rummern in Budapest 3 Fr., in der Provinz A Er. in allen Bersschleißlokalen.) VE­DET: Budapest, 3. Dezember. — Aus dem römischen Balk­an liegen zweierlei Meldungen vor, die in seltsamem Kontraste zu­einander stehen. Die eine besagt, daß Die zwischen dem Vatifon und Oesterreich-Ungarn bestehenden Schwierigkeiten noch fortdauern und wo­ so weit wie je zuvor von ihrer Lösung entfernt sind. Die andere berichtet, daß der Vatikan bereit sei, als Preis für die wieder aufgenommenen Diplo­matischen Beziehungen mit Rußland dem katholischen Klerus in Polen, in gleicher Weise wie es in Frankreich geschehen, die Weisung zugehen zu lassen, fi der herrschenden Gewalt zu unterwerfen. Die Poten sollen daran erinnert werden, daß Die Zeit der Insurrention und des bewaffneten Widerstandes zur Sicherung ihrer Nationalität vor­­über sei und daß die Religion ihnen die Pflicht auferlegt, Störungen oder Widerleglichkeiten, welche Schwierigkeiten and Aerger über die Kirche Heraufbeschmwören, aufzugeben. Es würde der Stellung der polnischen Katholiken nicht ge­­stattet werden, ein Hinderniß zu bilden, wenn der Bati­an Aussicht hätte, dem zwischen Rußland, Frankreich und ihm selbst bestehenden Einvernehmen irgend­eine positive und prak­tische Form zu geben. Der Ge­währsmann für diese Meldung ist der römische Korrespondent des „Standard“, der sich bisher über die Vorgänge im Batifan nicht schlecht unterrichtet erwiesen. Was er jedoch diesmal über die Pläne des Batifans erzählt, ist so außergewöhnlich, so sehr allen Traditionen des Batifang widersprechend, daß wir gerechte Zweifel in die Nichtigkeit seiner Informationen zu regen alle Ursache haben. Der Vatikan, als P­rotestor Rußlands, ‚die in ihrem Glauben unterdrücten polnischen Katholiken zur Unterwerfung unter die Despotie Der russischen Orthodoxie ‚zwingend! Das wäre ein Bild, das in Der Geschichte noch kein Analogon hat und auch nie zur Wahrheit werden kann. Denn der Papst die französischen Katholiken zur Unter­ordnung unter das republikanische Regime ermuntert hat, so ist dies geradezu durch die Interessen der katholischen Kirche motiviert worden, die innerhalb der Republik selbst wirfam zu fordern würen. Anders ist es in Polen. Dort kampft die katholische Kirche um ihre Existenz gegen Die­­ Bedrückung der von der Staatsgewalt getragenen Or­thodorie. Dort steht der Katholizismus gegen die Orthodorie. Und daß in einem solchen Kampfe Der P­apst anderswo als auf der Seite der unterdrückten, duldenden, für ihre Kirche streitenden polnischen S Katholiken stehen sollte, muß wohl jedem Einsichtigen geradezu ausgejiplen­en ersceinen, nöthigen Aufklärtttigen zu gewähren-Ichpitte das hohe Haus,diesen Gesetzentwurf anzunehmen,um jene wichtige Interessen zu wahren, welche Se­·Exzellenz,mein geehrter Herr Vorredner,erwähnt hat, um nämlich unsere Grundbücher regeln zu können,und zwar nach zwei R­ichtungen hin,«1.damit die Immobilien auf ihr praktischen Besitzer überschrieben sein sollem und 2.damit,wenn irgendein Lastenblatt lange Zeit hindurch nicht geordnet wurde un­d·oftpe·1­­­altete,nicht mehr bestehen­de Forderlingen aufweist,auch dieses in Ordnung gebracht werden­ könne. Zur Erreichung dieses Zweckes wurden schon früher Vorlagen gemacht-Wirwolltknetnen·bessern Grundbuchszustand schaffen da­­durch),daß das Grundbuch nicht nur den Besitzkörper ausweise,sott­ dern auch m­it de­r Dateik des Katasters im­ Zusammenhang gebracht werde.Die Erreich­ung dieses Zieles würde jedoch die Verwirklichung eines noch wichtigeren Interesses verzögern,de Interesses nämlich, daß die Besitzverhältnisse sobald als möglich geregelt werden und daru­m wurde mit Aufrechthaltung der von der Gesetzgeburg schon zweimal gutgeheißenen Rektifikationss Modalität noch ein dritter Ge­­sichtspunkt in Betracht gezogen,nämlich der,daß abgesehenk von dem Verfahren die grundbücherlichen Besitzkörper au­f de11Ivirklichanes­sitzer eingetragen werden.Dies·ist der Zweck der Vorlc­ge,welche ich zur Annahme empfehle­·(Zustimmung:) ·· Hierauf wird die Vorlage im Allgemeinen sowohl wie in den Detail angenommen. Nähte­­itung am Montag. Die Stunde derselben wird erst später bekanntgegeben werden. + Aus dem Beicstage. Das Magnatenhaus hielt heute eine kurze, von allen Schattirungen des Hauses sehr gut besuchte Sittung, in welcher die Indemnitäts-Vorlage nach den Furen prin­­zipiellen Erklärungen Bidet Shhlaud's und Gigmund Beöthys ohne jede weitere Debatte angenommen wurde. Es waren von verschiedenen Seiten ausführliche Besprechungen der Lage vorbereitet worden, doch gelang es im legten Augenblick, die namentlich hinsichtlich des siechenpolitischen Programms entgegengefeste Standpunkte behauptenden Parteien zu bewegen, die einschlägige Debatte bis zur Verhandlung der kirchenpolitischen Vorlagen zu vertagen und sich auf die erwähnten prinzipiellen Erklärungen zu beschränken. Die Er­war­­tung einer großen Debatte war eine so allgemeine, daß selbst Paul Gyulai es für seine Pflicht hielt, die Reihen der liberalen Partei durch seine Versen zu verstärken. Der wiedergenesene­ Dichter, dessen erster amtlicher Ausgang dies heute war, wurde von allen Seiten aufs herzlichste begrüßt. In Ab­wesenheit des seit einigen Tagen unpäßlichen Justiz­­ministers ® war der Minister-P­räsident bemüffigt, die Grundbuchenovelle, welche den zweiten und rechten Gegenstand der heutigen Tagesordnung bildete, zu vertreten. 63 R . .x. eröffnet die Sigung Des Kronhü­ter Josefzlavy Magnatenhauses um 11 Uhr. Schriftführer:Gyulai,Baron­ Rudnyánsky,Gall. Auf den Ministerfauteuils:Wekerle,Baron Fej6rs­váry,Graszaky,Lirkács,Josipovics). Eine Inschrift des Minister-Präsidenten gibt·die Liste der II von Sr.Majestät in letzter Zeit sanktionirten Gesetze bekannt.—W1rd zur Kenntniß genommen. · · Zur Verlesung gelangt die Einladung des Landes-Industrie­­vereins zuszubesserer am 1·8.Dezember. Prandent:Da die Anwesenheit 1111 d die Eröffnungsrede des Protektors des·Ver­etats,des Erzherzogs Josef,dieses Fest zieren­ werden,mögen sie mehr Mitglieder des hohen Hauses cm den­selben theilnehmet u­nd wird die Eintrittskarten die Quärtur besorgen. (8ustinm·1utxgz) Präsident m­eldet,daß vom Abgeordnetenhause die Gesetz­­entw­ürfe über die Mektifikation der Grundbücher und über die Ja-­­Demnität im ersten Duartal 1895 eingelangt sind. Diese Vorlagen haben bereits die kommissionelle Vorberat­ung paliert und stehen auf der Tagesordnung der heutigen Gitung. Serner sind vom Abgeordnetenhause eingelangt: die Geseh­­entwürfe über die Vertiefung des Kanals am Eisernen Thore, über die Nachtragszahlungen zu den gemeinsamen Ausgaben pro 1889 und 1891, über die Modifikation des­­­eamten-Bensionsgefetes und der Bericht über die Lokalbahn Nagy-Károly—Somfat. Alle diese Vorlagen sind an die betreffenden Kommissionen geleitet worden. Folgt die Tagesordnung: Verhandlung über Die Sudemnitäts-Vorlage Bischof Lorenz Schlauch : Hohes Haus! Den Gelegentwurf, welcher der Negierung eine Sudemnität auf drei Monate einräumt, nehmen mir an; damit genügen wir unserer patriotischen Pflicht und unserer konstitutionellen Gesinnung. Diejenigen Bestrebungen der Regierung, welche den kulturellen und solrb­ipartiscchen Aufschwung des­­ Vaterlandes bezwehen, werden wir unterfrügen; doch wollen Sie dies nicht so deuten, als würden wir auch dem von der Regierung in diesem Hause angemeldeten, kirchenpolitischen Programm beistimmen, dies steht im Widerspruch mit unseren Grundlagen, mit unserer Stellung und unserem Glauben. Nichtsveftomeniger werden mir darü­ber jett nicht sprechen ; wir behalten uns unsere A­ußerung darü­ber für jene Zeit vor, wenn die betreffenden Entwürfe den Haufe vor­­liegen werden. (Zustimmung.) Sigmund Bedigg: Ach gestehe, daß ich nicht darauf ges rechnet habe, an der SSndemnitäts-Debatte theilzunehmen. Ich sehe übrigens, daß auch Ge. Erzellenz der Herr P Vorredner sich in die Indemnitätsfrage nicht eingelassen hat. Demm mas die Verwahrung betrifft, so enthält dieselbe vielleicht keine unbedingte Mißtrauens- Kundgebung gegen die Regierung; denn wenn sie eine solche Kund­­gebung enthielte, würde ich es für meine patriotische Pflicht erachten, in dieser Hinsicht Der entgegengelegten Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen. Da ich aber sein Mißtrauen darin ausgedrück sehe, ver­­zichte ich auf das Wort. (Zustimmung.) , Die Vorlage wird hierauf im Allgemeinen und in den Details angenommen. · · Rektifikation der Folgt die Vorlage über die Grundsicher. Graf Ferdinand Zichy:Ich begrüße den eingereichtencd Gesetzs­entwurf mit Freuden.Wir­ kennen das durch die Manipulation ver­­ursachte langwierige Verfahren­ bei Grundbuchseinlagen,und wissen, daß dieses Gesetz den­ Schutz vieler Privatinteressen ermöglichen wird. Ich muß jedoch mein Bedauerst darü­ber einschru­cken,dass bei der Verhandlung eines solchen Gegenstandes der betreffende Herrbuch­minister in unserem Kreise fäl­lt,daselbst,wenn dasillkagnatenhaus bezü­glich irgendeines vorliegenden Gesetzentwurfes Hirn-Ein­­wendungen hat,gefordert werden kann,dass das betreffend­essort- Ministerium hier vertreten sei,da ja der Fall vorkommen kann,daß Mitglieder des Hkmfes Bedenken haben und den Gesetzentwurf abs­­lehnen,wenn letztere nicht zerstreut werde,was bei einem so heil­­samen­ Gesetz,wie das vorliege­­de,überaus bedauerlichh wäre. Minister-Präsident Alexanderhkerle:Hohes Haxxsl Vors daß der HerrJlkstiz-­m­inister,der bekanntlich schon seit einigen Tagen sich nicht geszvoyl befindet,wahrscheinlich hiedurch verhindert wurde,rechtzeitig hier er­­scheinen zu können.Gleichzeitig erlaube ich mirauch zu bemerkem daß dies die fachgemäße Aufklärung,sowie die Gründlichkeit der Verhandlung keineswegs gefä­hrden kanmindert diecmwesenden Mit­­glieder der Regierung,mit der ein Einverständniß der`Her­r­’51­stiz­­minister die Vorlage unterbreitet hat,in der­ Lage fecuwerden,die verstritte ich um Ihre gütigef Nachsicht dafür, + Br Ungesstenligkeiten. (Dom Alcsuthber Hofe) Man telegraphirt und aus Alcesuth: Die Schwester der Erzherzogn Alotilde, Herzogin Mar Emanuel in Baiern, ist mit ihren Söhnen, den Herzogen Siegfried und ECHristof, zu mehrtägigem Besuc­­hter eingetroffen. (Personalnachrichten) Die Nachricht einiger Blätter, als ob Minister-P­räsident Weierle morgen in Wien eintreffen würde, um in Angelegenheit der Banitaregulirung und des Bank­­wesens Verhandlungen an pflegen, ist — mie die „Ung. Korr.” meldet — unbegründet. Der Minister-P­räsident wird sich, wie wir hören, erst um die Mitte der nächsten Woche nag Wien begeben. — Der Direktor der Ung. Allg. Kreditbant Herr Anton Grant, der vor Wochen­schmer erkrankt war und sich nac Wien begeben hatte, um dort die Nerzte zu Tonfultiven, ist — wie wir mit Vergnügen erfahren — von seiner Krankheit bereits genesen, so daß er schon ausgehen kann. Direktor Frank dürfte gegen Mitte Dieses Monats wieder seinem Amte in der Bank vorstehen. Moriz B­ahlmann­ As Wien wid uns tele­­graphirt: Anläßlich des heutigen Sabbat-Gottesdienstes­­ widm­ete Prediger S­elliner dem vor einigen Tagen verstorbenen Präsi­­denten der PVester israelitischen Religionsgemeinde Mori­ Wahrmann einen warmen Nachruf. Sefliner wählte zum Thema seiner Rede die Heimsuchung, welche ausgehend vom finstern Clau nun über das Sudenthum in Oesterreich gelongen sei, das sich zum Kampfe auf­­raffen möge für sein Recht, für die Moral seiner Thora, deren eine Perle der Sat sei: Liebe deinen Nächten wie dich selbst. Einen Solchen Kampf fir die Ehre und das Recht seines Stammes führte auch Wahrmann, dessen V­erdienste von der Regierung, die von der Gesett­­gebung anerkannt wurden. Wir können uns an b diesem Sohne der großen edlen Nation, welche den Stein vom Brunnen der Freiheit ge­wälzt hat, an welchen auch wir uns erlaben können, ein Vorbild nehmen, denn noch ist der Kampf nicht zu Ende, noch­ ist die Morgen­­röthe nicht herangebrochen. In diesem Kampfe sei uns, ein Beispiel Derjenige, dessen Andenken gesegnet sei. Die Predigt machte auf Die zahlreichen Zuhörer, welche das Gotteshaus bis in den festen Winter­s füllten, einen tiefen Eindruch. Requiem) Bei den G. b. M., Dienstag, Vormittags 10 Uhr, in der Irmerstädter Pfarrkirche stattfindend.n Requiem für Franz Raffelit wird Mozarts großes Requiem zu Auf­führung gebracht werden. (A­bgeordnetenwahl in der Leopold­­stadt) Das Grelativsomite der Friedmann-P­artei hält heute um 6­/2 Uhr Abends in Holzwarth’3 „Hotel Continental" eine Gitung. — Im Leopoldstädter Kasino ver­sammelten sich heute Vormittags 11 Uhr zahlreiche Mitglieder, um als Mähler des hauptstädtischen V. Bezirks einen Ideenaustausch über die bevorstehende Abgeordnetenwahl zu pflegen. Nachdem der zum Vorfigenden gewählte Johann Gellérvis Stab die Konferenz eröffnet und mit den Agenden eines Schrift­­führes Dr. Béla Bamberger betraut hatte, nahm­ zunäcst Karl 2egrady das Wort, um zu beantragen, es möge ein Komite entsendet werden, welches die Aufgabe hätte, einen Kaufmann, oder wenn eine geeignete P­ersönlichkeit im Handelsstand nicht zu finden sei, jemand Anderen als Kandidaten in Vorschlag zu bringen. (Widerspruch.) Gegen­ diesen Antrag erklärten nun Dr. August KKkomlós und Dr. Philipp Darval, welche entschieden für die Kandidatur Moriz Mezei’s eintraten, währnd Sa­szér­tely Ludwig Krauß als Kandidaten empfahl. Dr. Eugen Zsigmondy hielt dafür, man müsse sich erst dafü­r ents­ceiden, welcher Parteistellung der Kandidat angehören soi. Er selbst , ein Anhänger der Nationalpartei, Präsident Gelleri- Szabó erklärte hierauf unter allgemeiner Anstimmung, es se selbstverständlich, daß die Leopoldstadt ihren Traditionen treu bleiben und einen Anhänger der liberalen Partei wählen wolle. Ludwig Nyiry schließt sich dem Antrage Karl Legady's an. Dr. Marcel Baracs brachte drei Anträge ein. Er wink­t, die Versammlung möge sich gegen die Tendenz­­ verwahren, welche bestrebt it, die Leopoldstadt im Wege der Preise lächerlich zu machen und heraban­­fegen; sie möge ferner aussprechen, daß vie­r Leopoldstädter Wähler nur einen Bürger aus ihrem Kreise zum Abgeord­­neten wählen und sich daher gegen jede :refsion und jeden Einfluß, von m welcher Seite er auch komme, verwahren (lebhafte Zustimmung) und daß sie für einen der hier genannten Kandidaten Stellung nehmen. (Widerspruch.) Da der legte­­ Benkt bei den An­hängern einer der Parteien seinen Anklang fand, zog Dr. Baracs denselben sogleich zurück. — Albert Sturm meint, man miüsse warten, bis man die Programmreden der einzelnen Kandidaten ver­nommen hat. Er beantragt die Vertagung der Konferenz auf eine Woche. (Widersprug.) — Karl Legrady zieht seinen Antrag anrüd. Nach einer Bewennung Emerig Linczers erklärt Theodor Hüttl, daß Minister Karl Hieronymi einer Neunerung des Minister-Präsidenten zufolge die Kandidatur in der Leopold­tadt seines StallSaunebamen würde (Lebhafter Beifall.) — Dr. August Komlós beantragt, die Konferenz möge in Angelegenheit der Kandidatur seinen Beichluß faffen, wohl aber betonen, daß der Bedarf seiner Pression nachgebe, sondern aus seinem Sreife einen Abgeordneten zu wählen wünsche. — Da jedoch die Konferenz keinerlei Beschlüffe faffen durfte, sondern nur zu einem Joeenaustausch einberufen war, wurde von einer Reichfußfassung Umgang genommen. Präsident Schloß sodann die Konferenz mit dem Ausbruche der Meberzeugung, daß die Bürger des haupttäctischen V. Bezirks bei der Wahl ihres Abgeordneten nur das Wohl des Vaterlandes und das wahre Interesse der Leopoldstadt vor Argen halten werden. Den Präsidenten Gelléri­ Szabó wurde schließlich für die rastvolle Zeitung der Berathung Dant votirt. Die Synode deren( Reformirten) acop­­tirte in ihrer heutigen Sigung zwei Anträge, wonach ein vorliegender Ausweis über die mit weniger als 600 fl. dotirten ‚Seelsorgerstellen, sowie über die mit weniger als 300 fl. dotirten Lehrerstellen behufs Ergänzung und pünktlicherer Zufanmenstellung an den Konvent zu­» rückzuleiten sei; ferner daß die Kirche es als nothwendig erachte, diejenigen Seelsorger, welche weniger als 600 fl. beziehen, entsprechend zu subventioniren. — In geschloffener Situng wurde hierauf der Bericht jenes Homitds verhandelt, welches die gemeinsamen Angelegen­­heiten der protestantischen Kirche mit der Kirche A. 8. festgestellt Hat. Ernennungen­ Dr Julius Begh zum S Konzepts- MBrattilanten im­ Ministerium des Innern; Mar Krauß zum Fön. Ingenieur3-Adjunkten; Ferdinand Bilhinger definitiv zum Lehrer am Budapester Blinden mittrit. (Cholera) Der Wiünister veröffentlicht folgendes amtliche Cholerabulletin: In Budapest, 1. Dezember, 2 Erkrankungen, 1­ Tod08e­fall. — In Nadas3d, 30. November, 1 Todesfall. — An Ada, 25.—23. November, 8 Erkrankungen, £ Todesfälle. In der Zeit von Mitternacht bis heute Mittag tt auf dem Gebiete der­­ Hauptstadt Budapest Feine Gefrannung und sein Todesfall an Cholera zu verzeichnen gewiesen. Der Handelsm­nister hat gestattet, daß aus Teuchenfreier Gegend, wenn die Heinlichkeits- und Gesundheitsverhältnisse der betreffenden Meierei zufriedenstellend sind und behördlich überwacht werden, Milch nach Budapest, an Milchverschleißstellen, die unter behördlicher Aufsicht stehen, eingeführt werden kann, wenn die Milche­gefäße tadellos geschloffen sind und wenn diese Gefäße unmittelbar Ba­re Wagen der Meierei in die Eisenbahn-Waggons eingeladen werden. Landes-Mittelschulprofesssoren-Verein.) Die erste und die zweite Fachsektion halten am 5. d. M., Nachmittags 5 Uhr, im D Vereinslokale (Schiffmannsgasse 23) Sigung. · (Ein flüchtiger Wechselfälscher.)Der hiesige Spediteur Jonas Röth(Karlsring Nr.7)erstattete gegen den Lederagenten Eduard·He·gner·(auf der Csömörerstraße Nr.18 wol­nl­aft)bei der Polizei die Anzeige weigen Wechselfälschung·Rötk­­es komptirte nämlich mehrere ihm von Hegner übergebene W­echsel, deren Unterschriften: Franz Friedl und Gattin, Wilhelm Löffelmann und d­e Betanovics sic) als gefälscht erwiesen. In­gefammt erachtet sich Roth um die Summe von 2617 fl. geschädigt. Hegner it flüchtig ; die Polizei hat seine Kurrentirung angeordnet. (Selbstmordversuch.) Der Diener der Freiwilligen Rettungsgesellschaft Julius KR Eler hat sich heute Mittags mittelst einer Subliimatlösung vergiftet; der Zustand des Lebens überdriffigen it ein hoffnungsloser. Flödtlicher Sturz.) Heute Vormittags fiel der bei dem Eugen Ráfolfjy­igen Neubau in der Mött Szilard-Wafse beschäftigte Taglöhner Konad At­ezi vom ersten Stock in den Keller hinab und blieb auf der Stelle todt. (Diebstahlel in einem­­ Suwelierlader) Aus dem Geschäfte des hiesigen Sumeliers Karl Bahrud (Wartner­­affe Nr. 26) wurde eine mit 300 Gulden bewerb­ete Brillant- und Berlenbrosche von unbekannter Hand gestohlen. Die Polizei hat behufs Erui­ung des Diebes das CEntsprechende verfünt. — Aus Naab wird uns berichtet: Gestern Abends wurden aus dem Aushänge­­fasten des hiesigen Jumeling Keller 25 Stüd neue silberne Uhrketten, 25 Stüd neue silberne Ensennadeln, 2 Stüd Silberne Theereifer und 6 Std silberne Halsketten im Gesammtmert­e von 400 Gulden von unbelannten Thätern gestohlen. (Eine Erelution wegen Wegtaufung) Sin Haj­it (Sohler Komitat) wurde beim rön.-Luth. Pfarrer behufs­eim­treibung der über ihn wegen Wegtaufung in III. Instanz verhängten Strafe von 10 fl. eine Brändung vorgenommen; es wurden ein Esel und einige Pferde gepfändet. Die Lizitation fand am 1. b. statt; aus Se für den Esel wurden die Geldstrafe und die Kosten gedecht. Refigmwechsel) Graf Tibor Károlyi hat den 6000 Koh umfassenden Nyir-Philifer Beis Sofer und Paul Mandel’s um 600.000 ff. angetauft. (Sport) An den Tebten, drei Novembertagen war in Betlev beim Grafen Ga­­ndral­y eine gelungene Wildidyweinjagd ; in das Programm war auch eine Jagd auf Bären aufgenommen, doch gelangten diese wegen der großen Kälte nicht in den Trieb. Theilnehmer an der Jagd, in deren Verlaufe zehn Milchschweine erlegt wurden, waren Minister Graf Bethlen, Fürst Géza Dolescaldy, die Grafen Thomas Nadasdy, Alexander Andrásfy, Alexander Cseronics, Moriz Balffy, die Barone Géza Radvankiy und Elemér Bay, sowie Graft Latinovics. — In Görgény werden seine Hofjagden mehr gehalten ; dem Lageleiter Waufinger wurde mitgetheilt, Daß der Hof voml.Säinneran auf die Bachtung der dor­­tigen Forste verzichtet, und daß den Jagdpersonal zu sündigen ist. Das ergiebige Terrain wird Graf Samuel Teleli pachten, der auch schon die erforderlichen Schritte beim Aderbauministerium gethan hat. Das Kastell wird zu Zmweden­­ der zu errichtenden Forst- Schule verwendet werden. ‚(Berhafteter Mädchenhändler) Aus Triest wird und gemeldet: Der von den Lemberger Behörden ver­­folgte berüchtigte Mädchenhändler Leib Grünberg wurde in Begleitung zweier Mädchen von auffallender Schönheit in dem Momente verhaftet, als er sich nach Bombay einschiffen wollte. In Grünberg’s Befig wurde eine beträchtliche Geldsumme und Juwelen von bedeutendem X8erb­e gefunden. Ueber die „Ungar. Asphalt-Nitiengesellschaft” bringt­ die heute erfahtenene Nummer des bestbekannten finanziellen Packblattes „Magyar Mercur“ einen sehr interessanten Artikel, welden mit der­ Aufmerksamkeit des Kapitalsanlage ruhenden P­ublikums empfehlen. Der „Magyar Mercur“ ist in allen Budapester Trafiten, sowie in der Administration selbst, IV., Hatvanergasse Nr. 15, erhältlich). Warme Handschhuhe, Unterleibn­en, Soden, Strünpfe a6; in großer Auswahl bei A. Lasgrovits, Waignergasse 22. Theater für heute, Sametan, 3. Dezember: Nationaltheater: »A Kapi­väre. — Königlich unga­­risches Opernhaus: >A nürnbergi babat und »Parasztbecsülete, — Bolfstheater: PA­szultäne, e Gerintshalle. Brozen Ahltiwardt. Berlin, 1. Dezember. Gleich be. Menü der Sigung kam der fachverständige Zeuge Oberst Freiherr v. Bra­del auf Ahlwardts Behauptung zuric, daß von Tansenden von Roewe-Gerwehren ein großer WBerzentras, gesprungen sei; der Zeuge versicherte neuerdings deren volle Kriegsbrauchbarkeit. As der Angeklagte sich auf die Erk­lärung der militärischen Sachverstän­­digen berief, daß vereinzelte Sprengungen von Gewehren durch einge­­drungenen Sand und andere fremde Körper verursacht worden seien, und darauf hinwies, daß doch bei regnerischem amd fothigem Wetter die Zimonadelgewehre trog der Beihhmusung nicht gesprungen seien, bezeichnete Oberst Freiherr v. Brakel den Angeklagten als gänzlich unorientirt. Jedes Gewehr, in welches Land ze­ einöringe, miffe Springen. — Originell war der V­ersuch des Angeklagten, die gestrige, durch­­aus gegen ihn und zur Gunsten der Loewe’schen Gewehre ausgefallene Auskunft des Zivil-Sachverständigen, Hof-Büchsenmachers Barella, durch eine Erzählung zu verdächtigen. Ein alter Mann, der Vater Barella’s, habe ihm einmal berichtet, Barella habe Ahlwardt’s Be­hauptungen für begründet erklärt und Ahlwardt dazu gratuliren lassen. Barella, vom Angeklagten darüber befragt,­­ erklärt, er habe seinen Vater mehr und auch nie derartige Heußerungen gemacht. Der Vorfigende mahnt den Angeklagten, das Gericht mit derlei Mädchen zu verschonen. Die ziemlich übereinstimmende Aussage zweier Sach­­verständigen ergab, daß die Gewehre nach der Anfertigung zuerst von Loewe’schen Arbeitern mit dem Fabriköstempel, dann nach genauer Revision durch die königlichen Mevitoren und D­ichsenmacher mit deren besonderem Stempel, und zwar von ihnen selbst oder von den Arbeitern unter Aufsicht der Revisoren versehen, dann betroffen und mit dem Bejdukttempel versehen wurden. Unterschleife bei Scheiben seien sehr unmachung einfich. Sodann wurden die Gewehre in eigens dazu fü­r die gesonderte Lagerung jedes Gewehrs eingerichtete Wagen verladen, die Wagen anfangs versiegelt, später plombirt und die Gewehre in Spandau nochmals perzentweise sowohl auf des Ber fehensein mit dem Abnahmestem­pel, als auf die Unversehrtheit geprüft. Ob die Wagen unterwegs geöffnet worden seien, mußten die Bengen nicht, erklärten aber ein solches Deffnen durch Wegnahme der Blomben auch für unwesentlich, da die Gewehre bei der Ab­­lieferung in Spandau ohnehin abermals durchgesehen wurden. Nechts­­anwet Mundel gab im Namen Loeme’s die Erklärung ab, die Fabrik habe für seine der afrikanischen Expeditionen Gemehre ab­liefert. Hierauf wurden Der zweite und Dritte Hauptzeuge Ahlwardt’s, die­ Arbeiter Gans und Joad, vernommen. Ersterer gibt an, daß er für seine Aussagen von bekannten adeligen Förderern des Antisemitismus, Freiheren v. Zangen und P Freiheren v. Waderbarth, Geld, etwa 500 Mark, erhalten habe MNMoak er meist sich, ähnlich wie gestern Scharfe, als wegen Betruges,Un­­terschlagung und schwerer Urkundenfälschung vorbestraft Gans schränkte seine Aussagen erheblich ein ; sie reduziren sich darauf, daß einzelne Gewehre statt mit Waubleder, mit Schmirgel gepust wurden. ES stellt si Heraus, daß die Fabrik darüber seine Vorschrift­ hatte, die Methode der Neinigung überhaupt noch unter Sachverständigen streitig it und daß das Schimirgeln die Gewehre thatsächlich nicht beschädigte. Noah’s Behauptungen von der Aufstellung falscher Scheiben und anderen Sälschungen der Schuß­­resultate werden von sachverständigen Offizieren entschieden ange­­zweifelt; der Zeuge wird vom Präsidenten an die Folgen eines etwaigen Meineivs erinnert. Noad’s Behauptungen von Bestechung asn ver Büchsenmacer flären sia, wie der P­räsident fonstatirt, ein­­fach als die bereits erwähnte legitime Vergütung auf, welche Büchsen­­macher sich für seine Reparaturen erhielt. — Ein Schreiben des Konsuls a. D. Weber erklärt Ahlwardt's Behauptung von der Griftenz eines Komites unter Dleichröder zur Beeinflussung Ahlwardt­­der Zeugen als Erfindung. Ahlwardt schlägt Zeugen dafü­r vor. — Ueber Beleidigungen gegen Loewe zur Rede gestellt, verantwortet fi der Angeklagte mit Erregung durch eine­­ Veröffentlichung Loewe’s, die Ahlmardt als Verrühten bezeichnete. — Loewe erklärt, er habe auf zahllose herzziwreißende Schreiben von Juden, die über Berufun­­glimpfunger in­s­olge. Der Brosdhüre Ahlwardt’s fragten, einen Schritt thun müssen, habe aber, Widerbietungen zu Ahl­wardt zurü­dgemieten­; selbst Antisemiten hätten ihm Material gegen Ahlwardt angeboten. — Oberst v. Gößing fonstatirt aberm­als nach Sorgfältiger Durgfuchung der­ Alten des Kriegsministeriums, daß der von Ahlwardt behauptete Beriyt des Obersten des 24. rer­giments gegen die Loemwe’schen Gewehre nicht existire, einer Broschüre gegen : x Urin, 1 — · · P Teamttiedes,,igesterYl­oyd«·z Signum-7.Dezember-(Orig.-belegr.)Gerichtshof­,­präsident Ritter Landes-Musik­­eine hervorragende Persönlichkeit der Agramer Gesellschaft, ist heute Morgens plöglich in Folge eines Schlaganfalles gestorben. Weld, 3. Dezember. Se. Majestät des Erzherzogs Franz Salvator und Gemahlin r­ohe Gewerbeverein, der zweitgrößte beschloß, zur Jubiläumsfeier des ungarischen Landes» Industrievereins am 18. Dezember eine Deputation des Verwaltungsrathes behufs Beglikwünschung zu entsenden. eibe, tag, 3. Dezember. Orig.»Telegra­che Wähler Die , Národni Lifty“ erklären, daß er seinen ehrlichen und verständigen Grechen gebe, der nach den grstzigen Erklärungen Taaffe’s für den Disposi­­tionsfond hätte ftimmen fönnen; hätten, wenn ihre Abgeordneten anders gestimmt haben würden, dieselben als Boffent­reißer und Komödnanten verächtlich abstoßen müssen. Die ezehische Na­­tion sei fest entschlossen, dahin zu wirken, daß der Dualismus nicht die­sen abgeschlossene staatsrechtliche Organisation für die Monarchie München, 3. Dezember. Prinz Karl üt gestern um 5 Uhr Nachmittags mit dem Personenzuge in Begleitung des Adju­­tanten v. Soden bei beitem Wohlbefinden Hier einge­­troffen und wurde auf dem Bahnhofe vom Hofmarschall seines Vaters, Grafen Hollenstein, empfangen. Der Prinzregent und die Prinzen Ludwig und Leopold ehren morgen Abends von den Jagden aus dem Spessart zurück. Brüsseb 3.Dezember.Die»Indépendance Belge«meldet- In der gestrigen Vorbesprechung der Delegirten der der latei­­nischen Münzunion angehörigen Staaten wurde an­­erkannt,daß die Haltung der der Kommission angehörigen Delegirten der lateinischen Mü­nzunion bei der Berathung der Vorschläge Rothe­rchild’s, Soetbeer’s und Lewy’s der von den Mitgliedern dieser Union festgestellten Verhaltungslinie entsprach und daß diese Delegirten aufrichtige Glückwünsche verdienen. 68 wurde sodann die Frage erörtert, ob in Folge des Berichtes der Prüfungskommission die Dele­­girten der lateinitten Münzunion V­eranlassung hätten, ihr Programm­ vor der Konferenz zu entwickeln. Diese Frage wurde im verneinenden Sinne entschieden. Hauptsächlich aus dem Grunde, weil die einzigen affirmativen Vorschläge, die aus den Abstimmungen hervorzugehen scheinen, nur nebensächlicher Natur seien und nicht allen Mitgliedern der lateinischen Münzunion genehm sind, insbesondere nicht Italien das die Einziehung der Papierhilfer3 unter 20 Francs nicht günstig­ beurtheilen könne. Die Mitglieder der lateinischen Münzunion werden demnach als solche bis auf Weiteres wie bisher eine zumartende Haltung einnehmen. Zü­ttich, 3. Dezember. Im Strifegebiete is die vollständige R­u­he hergestellt. Gestern Abends wurde in Dugrée ein Individium verhaftet, welches gestern Vormittags die strafenden Arbeiter gegen die Gendarmen aufhebte und den Gendarmerie-Brigadier mit einem Beile bedrohte. In Tilleur wurden auf Befehl des Bürgermeisters die Wirthshäuser um 7 Uhr Abends geschlossen. Lüttich, 3. Dezember. Orig.-Telegr) Bei dem gestrigen blutigen Sgujlammenstoße in Tilleur wider neun Bergleute, sowie mehrere Frauen und Kinder verwundet. Bier­bergleute wurden getödtet. Von den Gendarmen wurden mehrere verwundet. Die Ur­sache des Konfliktes it bereit beseitigt, die Arbeit wird am Montag wieder aufgenommen. Paris, 3. Dezember. Bourgeois weigert sich,­­ in eine­ ministerielle Kombination zu treten. Die Misssion Casimir-Periers, das neue Kabinet zu­­ bilden, gestaltet sie sehr SH­wierig. «? Paris,7 Dezember.(Orig.-Telegr.)Die» Journale meinen,die Konstituirnng eines gemäßigten Kabinet« Casimir-Perier gestalte sich umso schwieriger,­a­ls" die Ergebnisse der von Brisson geleiteten Pan­ama-Enqitäte.» immer zahlreichere Personen kompromittire­r·Daß Constanse geheimeålikteu zn politischen­ Zwecken ankanfte,wie Dkumond­· gestcr11 behauptete,wird nicht geglau­bt. Paris,3.Dezember.Ein­ von der Panama-Ein-««· kniete-Kommission gestellt vernommener Zeuge erklärte gewisse an die Pan­ama-Gesellsch­aft bezügliche Papiere seien att­ Constans verkauft worden.Constans richtete in Folgedessenh an den Präsidenten der Dienste-Kommission ein Schreiben,in welcheme diese Erkläru­ng in formeller Weise dementirt und es beklagt,daß die Republik und das Land in so leichtsinniger Weise an ihrem AnseheXc«· geschädigt werden. «« Paris,3.Dezember.(O.-T.)Casimirs Pecks T­­«­rier erklärte,auf die Kabinetsbildung zu verzichten,weil,—’, die äufzerste Linke die angebotenen Portefeuilles ablehi­t sekj Anth«singe11Cax-not’s wird Casinti­-Perier heute neu Bersuche unternehmen. London,3.Dezember.(Orig.-Telegr.)Mel­d1ung des»Extrabl.«:Wie«Standard«aus Odessa«J­et-2» fährt,wurde der Direktor der russischen Schifffahrt-Gefe«U« schaft Gagaris zum Ministerium des Reußern nach Peters«­« burgberufen.Es handelt sich um die Beschießung des 7. Dampfers»Olga«.Es verlautetz die russische Regieru­ngs7 machellee Schadenersatzansprü­che. ..-«in London,3.Dezemb­er..,Reuter’s Office««meldet an Tanger von 12.d.M.:Gestern fand ein Stre­it zwischen vier­­ Eu­ropäern und einer maurischen Polizei-Patrouille statt,wobei ein britischer Unterthan erschossen und ein Spanierwerk wundet wurde.Heme hielten die hiesigen Europäer eine Bersamm­­lung«in welcher beschlossen wurde,die europäischen Vertreter aufzn, forderte,von den betreffende­r Regierungen die Bildung eines inters· nationalen Korps zu erwirken·­­.«"» Petersburg,3.Dezember­.(Orig.-Telegt­c.)s Eine Audienz des Fürsten Meschtscherski,debhiters des»Graschdanin«,beim Czar ruft großes Aufsehen­­« hervor,weil das Blatt jü­ngst einen Artikel gegen das«­im Bündnu­ß mit Frankreich veröffentlichte. Bukarest­ 3.Dezem­ber.In der gestrigen Lisungdeka- Kammer wurde der aus der Initiative des Parlaments hervor­­gegangene Antrag eingebracht, wonach dem Prinzen-Thron­folger eine Jahresdotation von 300.000 Franc zu bewilligen sei, die bis zur Hälfte auf die Prinzessin M­a­rücjallbar sein sol. Die kurze Motivirung gibt den warmen Gefühle­n für das hohe Brautpaar Ausdruck. Die­ Dringlichkeit des Antrages wurde mit überwältigender Majorität genehmigt. Der Depus­ite Majoresco unterbreitet sodann als Berichterstatter den Entwurf der Adresse zur Beantwortung der Thronrede. De Adreßentwurf hebt besonders jene Stellen der Thronrede Hero, welche die bevorstehende Vermählung und die Besuche des Königs in Wien und London erwähnen und konstatirt, daß die finanzielle Lage des Landes eine sehr günstige sei. Die Kammer vertagte sich bis nächsten Dienstag. . · . Bukarest­ 3.Dezember.Im Prozeserapp«·«­« fand gestern die erste Verhandlu­ng statt.Der­ Gerichtshof hatte­ sch­on«» früher den ausländischen Parteien den Erlag einer Prozeßkolu«» aufgetragen.Die Vertreter der griechischen Regierung verweigerten es­­den Erlag dieser Kau­tion mit­ der Begrü­ndung,daß die griechisch­e Regierung gegen die Erben Zappa’s prozessirt und der rumän­­isce Staat an dieser Angelegenheit nur ein ganz geringes Interesse h. An Folge dieser Weigerung beschloß der Gerichtshof, den griechischen Staat nicht als Progehpartei anzuerkennen. Die weitere Verhandlung wurde für den 27. Jänner 1893 anberaumt. Re. Belgrad, 3. Dezember. Orig.+»Telegr.) Der Minister des Amnern knünfte sein Bartefenilfe an das Resultat der heutigen Abstimmung über die Mißtraueng­­frage im Belgrader Gemeinderathe. Die Abstims­instituts, v. Euculics, Präsident mittags zum Besude hier eingetroffen. Brünn, 3. Dezember. des it um 10 Uhr Vor» « in .»,,« Drig.-Telegr) Der műde Desterreich, Be « 3 Er . A­egi a. 2

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