Pester Lloyd, März 1893 (Jahrgang 40, nr. 64-77)

1893-03-26 / nr. 73

. «"i1xb?kdieKk-Ithitiind die rexgtev Stüädendää Genegugzk-« fahren mir . Noch zu Anfang der vorigen Woche gaben sich sowohl die behandelnden Aerzte als auf die Umgebung des Kranken den besten Hoffnungen auf dessen Genesung hin. Baron Beeleheim-Öyulay machte, wie wir wiederholt zu melden in der Tage waren, in der Rekonvales­­zenz langsame, aber stetige Portischritte. Er verlieh tagsüber bes Defteren das Bett und brachte mehrere Stunden lang im Lehnstuhl fißend mit­ der L­ek­üre des „ Better Lloyd“ zu. Trot­z einer schweren Krankheit hatte der Baron seine Theilnahme für alle Vorgänge des öffentlichen Lebens nicht verloren,­ er interessirte sich gleichmäßig für Die hohe Politik, die sozialen Probleme der Gegenwart, wie nicht minder für Kunst und Theater. Der Lokal- und Polizei­­ralerit widmete er eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Mit begreiflichem Interesse forschte er in der Zeitung nach den Nachrichten über sein Befinden. Da ihn schlimme Krankheitsmeldungen sichtlich ieritirten, so hatte die Noministration unseres Blattes in dem Falle, wenn das Blatt ungünstige Mittheilungen über den General enthielt, die Herstellung eines speziell für Baron Edelsheim-Gyulay bestimmten Exemplares — in welchem die betreffende Notiz eliminirt war — verfügt. Das Allgemeinbefinden war am Donnerstag bereit so weit fortgeschritten, daß Baron Edelsheim-Gyulay schon Reisepläne für das Frühjahr schmiedete. Umso überraschender war für die Angehörigen daher vor drei Tagen die von dem Hausarzte des General, dem Oberstabsarzt Dr. Tyroch konstatirte Thatsache einer Rezidive der Lungen­­affektion. Eine unmittelbare Gefahr lag jedoch nicht vor, selbst als sich zu der Lungenentzündung eine Nierenkrankheit gesellte, hoffte man, daß die kräftige Natur des Generals an diesen Anfall, wie schon viele andere, glücklich überstehen werde. Gift gestern Vormittags wurde der Zustand des Kranken als ein ü­beraus gefährlicher erkannt. Die Nieren­­tranfheit hatte eine Wasserhaucht zur Folge, welche rapide Fortschritte machte und hatte der Kranke namentlich mit großer Athemnoth zu kämpfen. In den Abendstunden s bhesserte sich der Zustand des Generals einigermaßen. Er hatte einen leichten Schlaf, aus dem er erst nach Mitternacht erwachte. Gegen die dritte Morgenstunde bat er um ein Glas Wasser, das ihm sofort gereicht und von­ dem Kranken mit sichtlichem Behagen geworfen wurde. Bald darauf wurde der General auffallend schwächer; auf die Frage, ob er etwas münsche und ob er leide, antwortete der Kranke mit leiser Stimme: „Nein“. Das war sein legtes Wort. Die Kräfte nahmen lang­ ab, die Augen­­lider schlosfen, der Wulstschlag verlangsamte sich, der Athem wurde immer schwerer und Schwerer, noch ein fetter schmerzerfüllter Augen­­aufschlag und das tapfere Herz stand still — der berühmteste Reitergeneral der Westzeit, Baron Edel­heim-Gyulay, war gestorben. Das Todtenlager umstanden, vor Schmerz seines Wortes mächtig. Die hingebungsvolle Gattin Baronin Edelshbeim-Gyulap geb. S Friederike K­ronau, der einzige Sohn und Erbe seines Namens Baron Leopod EHelsheim-Gyulay jun. und dessen Gemahlin geb. Brinzeffin Irma Ddescaldi, ferner eine gute Freundin des Hauses, Frau Zmwirzina aus Wien, der treue Haus­­hofmeister E­ihhinger und der langjährige Kammerdiener Kern. Die Züge des Generals waren nur wenig verändert. Bis auf Weiteres verblieb die Leiche im Krantenbette ; im Laufe des Tages soll sodann die Aufbahrung im Hause selbst erfolgen. Von dem Ableben Baron Edelshbeim-Gyulay­a wurden sofort die zuständigen Militärbehörden verständigt; der erste Kondolivende war Se. Durchglaubt der Kommmandirende General Fürst Bobromis, welcher bereits um 8 Uhr Morgens in der Villa auf der Andraffystraße erschien und der Familie sein tiefstes Beileid aus­­drückte, . Budapest,27.März. =Minister-Präsident Dv Wekerle hnt sich gestern zu kurzem Aufenthalte nach Wien begeben-Uebereinstimmend wird von mehreren Seiten gemeldet,daß während des Wiener Aufenthaltes unseres""Minister-Präsidenten,abgesehen von den spezifisch ungarischen­ Angelegenheiten,welche den­ Minister-Präsidenten zu dieser Reise veranlaßten,auch die Vorberuthungen für die den nächsten Delega­­tione1c zu unterbreitenden Vor­lagen werden fortgesetzt werden.Diesen Vorberathungen war bekanntermaßen ein gemeinsames Ministerkonseil gewidmet,welches vor mehreren Wochen stattgefunden hat.Die Th­atsache,daß sch­on im gegenwärtigen Zeitpunkte die Feststellung der Delegations­­vorlagen in ernster Weise in Angriff genommen wird, spricht deutlich für den Entschluss der gemeinsamen Regie­­rung,die Session der Delegationen wiederum zu­r Gepflogen­­h­eit,die vom Jahr­e 1888 bis 1890 in Uebung war.Und in den beiden letzten Jahren nur wegen zwingen­der Ver­­hältnisse unterbrochen werden mu­ßte,zurückzuführen und schon im Frühjahr oder spätestens im Juni abzuhalten. Ein Attentat kann man die verrückte Insulte, welche gegen König Humbert verü­bt wurde,wohl n­icht nennen,es in der Unzurechnuungsfähige Bubenstreich eines Halbnarren.Ernst scheint denn auch der Vorgang in Rom nur insoweit genommen zu werden­,als man ü­ber die Esnich­lung des verehrten und wahrhaft populären Monarchentiefs entrü­stet ist:eine politische Bedeutung jedoch kann dem Ereignisse nicht beigelegt werde­n.Daß der Mensch, der den Streich begangen hat,allerlei klerikales Gerümpel mit sich herumtrug,das läßt nur auf die Art sein­er Ver­­rücktheit schließen,eine Tendenz jedoch kann natürlich d­raus nicht abgeleitet werden­. Der Oberprokurator der HL Synode in Rußland, Pobjedonoszeff,hat vor Kurzem Gelegenheit genommen,in eine a Briefeart den Redakteur der englischen »Review of Revie­ws«über die Beziehun­gen zwischen der Orthodoxie und dem Katholizismus sich zu äußern.Es gibt allerorten Schwärmer,die sic­­ in de1­ Glauben hineinreden,es könnte mit guten Worten gelingen,die Orthodoxie zum Katholizis­­mus zurückzuführen.Wir brauchen nicht erst ins Lluswlind zugehen­,um solchen Schwim­mern zu begegnen.Auch auf dem Gebiete der Stefanskrone wirkt ein Bischof,der diesem Ideale nachjagt,was bei einem katholischen Prälaten ja wohlbegreiflich ist und der,was allerdings bei einem welt­­klugen Majme weniger begreiflich,die Hoffnung nährt und auch bei Anderen erweckt,daß dieses Werk binnen Kurzem gelingen werde.Die Literatur über dieses Thema ist ihc jüngster Zeit bereichert worden durch ein­ Werk Vanutelli’s, eines Bruders oder Verwandten des Kardinals gleiche­­ Namens.Lady Herbert,eine englische Dame,die zu­m Katholizismus ü­bergetreten­,hat dieses Buch­ Vanutelli’s in der»Dubliner Review«besprochen­ und aus demselbent den Schluß gezogen,daß der Uebertritt Rußlands zum Triatho­lizismus nicht blos möglich,sondern sogar sehr leicht zu erreichen wäre.Zum Beweise hiefür zitirte sie einen Bericht Vanutelli­s über seine Unterredung mit dem Oberprokurator desol.Syktode.Darumf meldet sich nun Pobjedonoszeff selbst zum Worte und erklärt Folgendes: »Das Buch Vanutelli’s ist in meinem Besitz.In seinem Ber­­ichte führt er auch nicht ein einziges Wort,nicht eine einzige Meinung an, die ich ausgesprochen hätte, sondern bringt selbst und im eigenen Namen die Ansicht zum Anspruch, die Lady Herbert mir zugeschrieben hat, und zwar, wie ich hoffen möchte, nur in Folge eines Srrb­iums, indem sie dem unter den Römisch-Katholischen verbreiteten Vorurtheile Raum gab, das angeblich Alles von der Regierung abhängt. Ich habe dem Vater Banitelli gesagt, Daß das rufsische Bolt niemals ein­willigen werde, fig Demfode der päpstlichen Autorität zu unterwerfen; daß uns die Freiheit unserer Kirche theurer ist, als alles anderein derg­elt; bak unser Glaube unvereinbar mit der willk­ürlichen Ge­waltstellung des Statthalters Christi hier auf Erden; daß alle übrigen Unterschiede in Dogmen, den rituellen V­orschriften und Gebräuchen u. f. m. nicht tig; daß aber dieser Unterschied stets ein überwindliges Hinderniß für eine Schmelzung der beiden Kirchen bilden be, bei der wir auf unsere geistige Freiheit verzichten müßten. Das ífra, das ich dem Pater Vanutelli in Wahrheit gesagt habe, i fident Johann Szedenits. Das Steresfe mus von Minute zu Mas aber die kaiserliche Gewalt betrifft, so wurde ihrer in unserer Unterredung gar nicht einmal erwähnt. Der Glaube des xuffischen Grars ist untheilbar derselbe, wie der des zuffischen Volkes. Was aber seinen Willen in Glaubensangelegenheiten betrifft, so steht er zur Kirche, wie ein Sohn zur Mutter.” Die „Nowoje Wremja” bemerkt hiezu, Für das rufe fishe Bublikum enthalte diese Erklärung gar nichts Neues. Sie sei aber umfo­ngslicher für die ausländische Breffe und werde, so künne man mehr hoffen, „den für jeden Nuffen so beleidigenden Behauptungen, als wäre der Glaube der Auffen eine Sache äußeren Zwanges oder "Befehles", ein Ende machen. szaz Der Gefegentieurf über die Birpilmatrifeln welcher deren Führung als obligatorisch erklärt, wurde, wie , B. 9." erfährt, behufs vorläufiger Genehmigung bereit Sr. Majestät unter­­breitet. An dieser Angelegenheit hat sich der Minister des Innern, Hierony­mi, gestern, Sonntag, mit dem Minister-Präsidenten nach Wien begeben, um dem König mündlichen Vortrag zu erstatten. 6 Brag, 24. März, (Ortg-KRorr) Die durch den Nachritt Dr. Smolla’s nothwendig gewordene Neuwahl des Präsi­­diums Des österreichischen Abgeordnetenhauses hat dem böhmischen Bolfe neuerlich gezeigt, welche Havarien e Durch den neuen Kurs der jungezehn­hen Abgeordneten erlitten hat. Man muß sich eben die Situation vom Jahre 1879 in Erinnerung bringen, um diesen Nach­weis führen zu können. Damals wurde Fürst Georg Lob» fomchbß, also ein Mitglied des böhmischen Abgeordnetenklubs, zum ersten Vizepräsidenten gewählt und als er ins Herrenhaus berufen wurde, tat Graf Richard Clam-Martinic an seine Stelle. All dieser endlich in den Basisstand erhoben wurde, wählte das Abgeordnetenhaus, da mittlerweile Freiherr v. Chlumecky erster Vizepräsident der Volksvertretung geworden war, den czehiischen Abgeordneten A. D. Zeithhammer zum zweiten Vizepräsi­­denten. Bis zur Auflösung des Abgeordnetenhauses im Jahre 1890 war also immer auf ein Czechje im Präsidium des Parlaments. Aber­­ auch sonst nahm der böhmische Abgeordnetenklub eine sehr geachtete Stellung im Parlament ein. Die parlamentarische K­ommission, be­stehend aus fünfzehn Mitgliedern, welche eigentlich die Geschäfte des Hauses leitete, zählte fünf czechische Abgeordnete in ihrer Mitte, ein böhmischer Abgeordneter, Graf Heinrich Clam-Mar­tinie, war General-Berichterstatter für Das Budget, und als dieser Franktheitshalber von bdiesem Bosten zurücktrat, wurde ein anderer czechischer Abgeordneter, Herr Dr. Karl Mattusch, an seine Stelle gewählt. In jeder wichtigen K­ommission war der „Sesty Klub“ durch einige Mitglieder vertreten, Dr. Rieger war Obmann des Eisenbahn-Ausschusses und des volfsmirthlschaftlichen Ausschusses, andere ergeb­iiche Abgeordnete präsidirten anderen Kom­missionen und Dr. Schrom­mar Obmann der Staatsschulden-Kontroll­­kommission. Bei der diesmaligen Nemvapl des Präsidiums wurde, wie der jungezechische Abgeordnete Dr. Kkaigl vorgefiern klagte, der jungszechische Klub völlig ignorirt, was er „als eine Ste­uerung jener Rücksichtsäl­figkeit erklärte, mit welcher der jungeezechische Klub in der legten Zeit behandelt werde”. Nun haben aber die jungsteirlichen Abgeordneten, als man ihnen zuhause den Vorwurf der Erfolglosigkeit machte, behauptet, daß sie zwar seine materiellen Erfolge aufzumeisen hätten, daß sie aber allgemein geachtet und die Talente ihrer Abgeordneten von allen Geiten anerkannt werden. Nur ist das eine seltsame Anerkennung und Achtung, wenn man bei allen Anlässen volk­ommen übersehen wird und es müßte mit seltenen Dingen zugehen, wenn den Abgeordneten Kaizl das Geständ­­niß der Nichtbeachtung nicht sein Mandat fosten sollte. Die „Nar. Lifty“ welden schon dafür sorgen. Aber augh sonst it die Situation des junge rechtlichen Abgeord­­neten Clubs eine recht Klägliche geworden und die Mitglieder desselben taumeln von einer Inkonsequenz zur andern, eben weil sie sehen, daß ihre Politik einen so vollkommenen Schiffbruch erlitten hat. Als sie ihren Edjec einzusehen begannen, erklärten sie, daß sie gar nicht in den Reichsrath eingetreten sind, um das böhmische Staatsrecht zu erobern, dazu seien sie zu Schwach, aber sie sind ausgezogen, um Verfassung und Parlament in die Luft zu sprengen und das Ministerium Taaffe zu stürzen. Nun die Verfassung, das Parlament und das Kabinet Taaffe bestehen heute noch, obwohl es Die Sundzehen an Sprengversuchen nicht fehlen lesen und um ihr eigenes Programm Lügen zu strafen, haben sie jet sogar eine neue Wahlordnung, also eine Berbefferung der­­ Verfassung in Antrag gebracht, damit aber Freilich nichts Anderes erreicht, als daß sie das Privilegium des Großgrundbesites angegriffen und damit diesen wichtigen Spaltor in Oesterreich und speziell in Böhmen aufs neue brüslert haben. Al sich bei den Längezechen Miderfolg auf Mißerfolg häufte, minden sie von der alte czehischen Presse beschworen, die alten Berbundeten, Polen­­und Hohenmartblub, aufzusuchen und mit diesen die alte Nechte wieder herzustellen. Die Syuigezechen antworteten, daß sie seine Verbündeten brauchen, daß das czehiiche Bolt allein Kraft genug befige, um seine N­echte wieder zur­erkämpfen und nun suchen sie ins nebenfächlichen Fragen Unterfrügung bei den Polen und bieten diesen mit Rücsicht auf die podolischen Bahnen ihre Stimme an, wenn die Molen ihrerseits wieder die böhmischen Botalbahnprojekte unterftügen, Mo it die selbstbemußte Kraft geblieben? Die jungezediichen be­geordneten schmuren hoch und theuer, für seinen Antrag zu stimmen, welcher von der Regierung ausgeht, denn das gebiete ihnen die radikale Opposition; als aber das Ministerium die Prager Affanirungsgefege und in den lechten Tagen den Gefegentwurf ber­züglich der Lokalbahn Deutschbrod-Hunmoles einbrachte, da hüteten sie sich mehlmesslich, gegen dieselben zu sturmen, weil sie daheim einen etwas unerqundiichen Empfang bekommen hätten. So sind sie von einem Grundfag nach dem andern abgenommen und bieten ein trauriges Bild gescheiterter Politiker, die mit stoigen Schiffen ausfuhren und mit einem Arad zurückfahren.­­ Generalversammnung der Sudapester Ana­­kaleskam­mer. Vielleicht noch niemals seit dem Synälebentreten der Institution der Advokatenfammern ist einer Jahres-Generalversammlung der haupt­­städtischen Advokatenfammer mit solchem­nteresse entgegengesehen worden, als derjenigen, welche gestern in den Räumen des Komitats­­hauses stattgefunden hat. Im verfloffenen Jahre ist eine Bewegung in Fluß gerathen, welche unter der Devise: »panem et circenses« zu arbeiten begann. Die Anhänger d­ieser Bewegung fanden, daß der Advokatenstand nicht mehr derjenige ist, auf welchen der Sat anmend­­bar wäre: »dat Justinianus honoress. I­nsbesondere der Advo­­katenstand der Hauptstadt sei herabgek­ommen. Die Zahl der haupt­­städtischen Advokaten stehe in gar keinen Verhältnisse zu der advo­ Fatiellen Arbeit und Beschäftigung, die den Advokaten hier mintt. Die Bewegung bezieht, den obmalhenden tristen Verhältnissen mit allen möglich und erlaubten Mitteln ein Ende zu bereiten und das Uebel zu fank­en. Er hatte im Vorjahre zu diesem Behufe eine außerordent­­liche Generalversammlung der hauptstädtischen Abdvolaten stattgefun­­den; Kommissionen wurden entsendet, Konferenzen und Besprechun­­gen gepflogen, Zusammenkünfte unter den gleichgesinnten Stollegen wourden abgehalten und man trachtete Mittel und Wege zu finden, doch die es möglich werde, eine Besseiung der Lage der Aovofaten im­­ Allgemeinen und der hauptstädtischen Adago­faten insbesondere herbeizuführen. Ein Theil der Hauptstädti­­schen Aovnofaten war und ist mit den Punktionären und mit dem Ausschusse der Kammer umzufrieden und beschuldigt diese, ihre Pflicht als Vertreter des hauptstädtischen Wond­atenstandes gegenüber der Justizleitung und den Kollegen nicht in dem Maße erfüllt zu haben, wie dies die Pflichten ihres Amtes und ihrer Stellung erfordert hätten, und der Ruf i neue Männer­ geht durch die Reihen der Buda­­pester Advotatenwelt. Man sah daher der gestrigen Generalversamm­­lung mit begreiflicher Spannung entgegen. Der Umstand, daß in den legten Tagen fast DEM Stunde zu Stunde die buntesten Wahllisten den Kollegen zugefhiert wurden, ließ auf eine lebhafte Generalversamm­­lung schließen. Das äußere Bild war denn auch ein solches, welches von Anteresfe zeugte. Der große Saal des Komitatshauses war schon vor 10 Uhr ziemlich Stark belegt. Immer folgten neue Kollegen, welche die Wahlchancen besprachen. Vor 10 Uhr erschienen die Funktionäre der Kammer, an deren Spike Präsident Smerih Ho­d­offy und Vizeprä- KRoffutrh aus Turin Minute und stieg aufs höchste, als Präsident Hodoffy den Präsidentensit einnahm und sich anfehi­te, die Giltung zu eröffnen. Die Berathung dauerte zweieinhalb Stunden. Der Verlauf derselben war der folgende­­ Präsident Emerich Hodoffy eröffnet die Generalversamm­­lung um 10 Uhr. Er theilt mit, daß die Einberufung der General­versammlung im Amtsblatte ordnungsfähig veröffentlicht wurde und betraut den Kammersekretär Dr. Desider Nagy mit der Füh­­rung, die Kammermitglieder Dr. Ludwig Nyiry und Dr. Eduard Környey mit der Authentisation des Protokolle. Ber Uebergang zur Tagesordnung meldet der Präsident, daß ihm von Ludwig ein Schreiben de dato 23. Jänner 1893 zugefonmen sei, in welchem Kofsuth der Budapester Novd­atenkammer für seine Wahl zum Ehrenmitgliede der Kammer aufrichtigen Dani ausspriet und ersucht, Dies der Generalversammlung bekanntgeben zu wollen. (Lebhafte Eljenrufe.) Als erster Gegenstand der Tagesordnung figurirte der Bericht des Auzfehuffes über seine Wirksamkeit im Jahre 1892. (Mir haben die wesentlichen Stellen Dieses Berichtes bereits mitgetheilt. D. Ned.) Der Bericht wird als verlosen erklärt. Hierauf ergreift das Wort De. Albert Lömenfeld. Er findet, daß der Kammerbericht eine vorzügliche Arbeit sei; er könne und wolle auch gegen den Ber­iicht aló foldjen seine Einwendung erheben, denn da der Bericht dem Lsuftiaminister bereits ü­berreicht ist, wäre ja alles Reden ohne Resul­­tat. Aber gegen den Kammerausschuß aló foldjen habe Medner Hin­­wendungen zu erheben. Medner schildert die Stellung und die Wäch­tigkeit des Novofatenstandes im Staate ; ein freier und unabhängiger Advokatenstand müsse auch die Mittel zu einer anständigen materiellen Gristenz haben. Wenn also eine Bewegung entsteht, die für die Schaffung dieser Mittel besorgt ist, so dürfe man über eine solche Bewegung nicht spötteln. Nebner ergeht sich nun in der­ Gfizzirung jener Momente, bezüglich deren er die Wirksamkeit und die Sinterven­­tion des Kammerausschusses vermißt. Weiter findet er zu bemängeln, daß der Kammerausschuß sich von der vorjährigen Landes-Nönofaten- Konferenz in Raab fernhielt und so die Advofaten beleidigt hat. So­dann bemängelt er, daß der Ausschuß mit der Advofatenwelt nicht im Kontakte steht. Der Ausschuß hätte die Pflicht, neue Zustände zu schaffen, eine Regeneration des Standes, eine grü­ndliche Reform der Advokatur herbeizuführen. Man müßte eine Landesorganisation der Nono­atenkörperschaft Freiven. Um all dies fümmerte und fümmere sich der Ausschuß nicht. Nedner fordert die Kollegen auf, gehissenhaft abzustimmen. Den Bericht nimmt er zur Kenntniß , allein er bean­­auszusprechen, daß der Ausschuß seine Bu­cht nicht erfüllt abe. Dr. Theodor Kern widerlegt die vom Vorredner gegen den Ausschuß vorgebrachten fachlichen Anflagen. Dr. Jos Robitser nimmt ebenfalls in längerer Rede den Rammer-Ausschuß gegen die Anklagen gömenfeld8 in Schub. Er schildert mit anerkennenden Worten die Tugenden des Präsidenten und den rastlosen Eifer und Fleiß des Vizepräsidenten der Kammer, die fennen zu lernen er in den lesten drei Jahren genugsam Gelegen­­heit hatte. Ueber ein Pensions-Institut sei leichter zu Sprechen, als ein solches bei den unter den Nond­aten abmachenden Verhältnissen ins Leben zu rufen. Daher konnte man bisher mit hierauf bezüglichen fonfreien Berschlägen noch nicht hervortreten. Die Besserung der Rage liege im Adpolatenstande selber. Aus sich heraus mühe und wird derselbe auf Die Heilung der heutigen Uebel finden und durchführen. Es sprachen noch Dn Moriz Herz,Géza R­iczt und Dr.Kolonnat 1 H1tßär,welch Letzterer die ernste Mahnuung erl­ob,den es prit de corps entwickeln zu wolle 11,11ndDr.Josef Wirrwa-Die Kammer­—sagte Letzterer—­—hätte die Pflicht,auf die Abänderung aller jener Verfügun­ gesIder Regier­tI­g hinzuwirken, welche einer Erstark­ung der Advokatenkörperschaft hinderlich sind.Es müßte die Zeit der Praxis der Advokaturs-Kandidaten verlängert werden.Der Bericht sei in jenen Theilen,welche von der Vertheilun­g der Konkurse und Kurateln seitens der Gerichte spricht,nicht richtig, diese Vertheilung sei sehr ungerecht und ungleichmäßig­ Kammersekretär Nagy weist,die bezüglichen Teile des Kammerberich­tes verlesend,nach,daß all das,was Löwenfeld wsill, auch schon im Berichte erwähnt ist-Was die Landesorganisation der Advokaten betrifft,könne der Ausschuß nicht eingreifen,da er ihie Grenzen nicht überschreiten darf, die das Geld­ seiner Thätigkeit gezogen hat. Bei der Konferenz in Naab ist die Budapester Kam­mer darum nicht erschienen, weil die Kammern al­solche zu derartigen Konferenzen nicht zusammentreten können. Eine Korporation, in deren Mitte sich so viele geistige Kapazitäten befinden, wie die Wohnd­aten, dürfe nicht mit Vbrafen um­fi­­erfen. Der Ausschuß hat stets seine Pflicht gethan und verdient Anerkennung. Der Bericht wird sodann fast einhellig zur Kennt­niß genommen.­­ Die Jahresrechnungen und der bezügliche Bericht der Reche­nungsrepttoren werden ohne Debatte genehmigt. Präsident meldet, daß die bisherigen Rechnungsrevisoren Sofef Nemerth, Johann Mérő und Georg Vöréliki von Diesem Amte zurückgetreten sind. Die Generalversammlung votirt ihnen für ihre Tätigkeit Dant und zählt zu neuen Rechnungsrevisoren Die Adoolaten Albert Rijs, Sana Schmid­ und Andreas B­a 8 Í ó. 0. Das festgestellte Präliminare und der Bededungsmodus, sowie die Bezahlung der Beamten und des Manipulationspersonals werden ohne Diskussion votirt. 68 erhebt sich hierauf der Präsident Omen­d Hodoffy und hält ungefähr folgende Rede : Meine lieben Berufsgenossen ! Ich und meine Kollegen im Amte gegen hiemit das uns gewordene Amt nieder. Indem ich dies der geehrten Generalersammlung zur Kenntnis bringe, fordere ich Sie auf, den neuen Beamtenkörper zu wählen. In meinem eigenen und im Namen meines Kollegen im Moräsicium, an Szebenite, habe ich die Ehre zu melden, daß uns unsere Verhältnisse es nicht mehr gestatten, ein Amt anzunehmen. ch spreche Ihnen meinen aufrichtigen Dant aus, die Sie mich während meiner fünfzehnjährigen Amtsthätigkeit mit Ihren , Wohlmollen unterjtügt und ausgezeichnet haben. (Eljenrufe.) Keine einzige bittere Erinnerung aus meiner Thätigkeit als Präsident dieser Kammer nehme ich mit mir ins Leben hinüber ; der Zeit, die ich unter Ihnen verbrachte, werde ich stets dankbar gedenken. 34) hoffe, daß es mir vergönnt sein wird, im Interesse des Novofatenkorps “auch weiterhin arbeiten zu können. , Ich empfehle mich Ihrem fernern Gedenken. (Stürmische Rufe: Eljen Hodoffy I) · Dr. Béla Bártos glaubt, die Gefühle der ganzen Berr­sanmlung zu verdolmetschen, wenn er beantragt, daß dem Präsidenten und dessen Kollegen für deren ausgezeichnetes Wirken einstimmig protokollarisch Dank votirt werde. (Allgemeine Zustimmung.) Aradi ersucht von Präsidenten, von seinem Vorhaben ab­­zustehen und auch weiterhin an­ der Soige der Budapester Advokaten­­kammer zu verbleiben. (Zustimmung.) Hodossy erwidert, er mü­ffe in seinem und seines Kollegen Namen nochmals betonen, daß sie gezwungen sind zurückzutreten und daß dieser Entschluß ein unwiderruflicher it. Die Kammer möge durch die Neumahl bemeisen, daß es noc ebenso würdige Männer gibt, die gemählt werden künnen, ein Rnt verwaltete, auf sich tritt, entsteht der Glaube, daß eine Lüde zurückleibe. Redner hofft, Daß durch die Neumahl dieses Vo­rtheil widerlegt werden wird. (Elsen) Dr. Theodor Neuschloß beantragt, daß die Nonofaten­­kammer das lebensgroße Bildnis Hodofiy’s für die Kammerlofalitäten in Del malen Iaffen möge als ewiges Andenken an die unvergebliche Wirksamkeit Hodoffy­s. (Zustimmung und Elfenrufe.) Nachdem noch Dr. Em. Bayer einige anerkennende Worte gesprochen hatte, erinnürt der P­räsident, daß er in die Skrutiniumskommission folgende 23 Mitglieder ermittirt habe: Prä­­sident Béla 3 bor a 0 ; Präsident-Stellvertreter : Dr. Lazar Samuel; Mitglieder: Dr. Ebm. Bene, Julius Blastovich, Dr. Gam. Dreuer, Dr. Philipp Donáth, Dr. Stefan Dimfits, Dr. Bartholomäus Herz, Dr. Heine. Hirschler, Dr. Sofef Kerveleteity, Wilhelm Köfa, Dr. Sam. Mandl, Dr. Aladár Markhöt, Mid. Milafiii, Dr. Em. Bayer, Dr. Julius Rosenberg, Dr. Paul Roth, Dr. Samuel Schreyer, Dr. Simon Szeringgi, Dr. Merander Gzigetti, Dr. Adolf Szili, Nikolaus Tánczos, Dr. Johann Birava. Präsident­enunztict RR dag die Abstimmung Montag und Dienstag von 9—12 Uhr Vormittags und von 3—6 Uhr Mag, mittags in den Loyalitäten der Kammer (Kerepeferstraße) erfolgt. Mittmoch it Pause, da die Skrutiniumskommission ihres Amtes machen wird. Donnerstag Mittags 12 Uhr wird das Resultat der Wahl bekanntgegeben werden.­­ 191 ra schloß der Präsident die Generalversammlung um a Uhr. Wenn emand, der längere Zeit Die heutige Feier, sagte sie, gilt nicht den Verdiensten des Vereins, sondern hauptsächlich dem Vaktım, daß die öffentliche Meinung an­erkennt, daß für die Frauen nicht nur das Recht, sondern auch die Nothwendigkeit besteht, eine ihrem­­ hehren Berufe entsprechende Bil­­dung zu erlangen. Die Erziehung der künftigen Generation liegt zu­meist in den Händen der Mütter, da ja die Väter in ihrer Beschäfti­­gung die meiste Zeit außerhalb der Familie zubringen müssen. Die Mütter können jedoch ihren Berufe nur dann entsprechen, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird, um in das Gemüth der Kinder edle, gute, Ideen zu verpflanzen, was aber nur durch eine höhere­­dung der Mütter erreicht werden kann. Lange war die geistige Entwicklung der Frauen bei uns vernachlässigt worden. Mit Freude fonstatirt Nednerin seit 1867 einen bedeutenden Fortschritt auf diesem Gebiete und auch die heutige Feier ist ein neuer Beweis hiefür. Für Die Erfolge, die der Verein aufzumeien hat, dankt sie alten jenen, die den Verein unterfragt und gefördert haben, aufs unwärmste. An erster Reihe der Regierung, die den Verein mit einer staat­­lichen Subvention unterstüst, wofür dem anmelenden Unterrichtsminister wie seinen Amtsvorgängern der innigste Dant gebührt. Sie bantte, ferner der Presse, die für­ den Verein Bedeutendes geleitet und fehlgeb­­lich allen anderen Faktoren, die zum Aufblühen des Vereins beige­­tragen haben, darunter auch der Haupt- und Nesidenzstadt, dem Ausschuß, den Lehrern und Funktionären des Vereins. Nach der mit Eh­renrufen aufgenommenen Rede überreichte Oberbürgermeister Rath der Präsidentin das d­erselben von Sr. Majestät anläßlich­ des Jubiläums verliehene goldene Berdienstírenz mit der Krone. “Hierauf verlas Sofef Khomócs die Nede Moriz HH Fa­rs, da derselbe am GEscheinen verhindert war. Bolat wirft einen Nachbild auf die Zeit der­ Gründung des Vereins, zeigt, mit welchen Schmierig­­keiten Dieselbe zu Tümpfen hatte, da ja bei uns die Meinung vorherrräte, daß Die, Unmiljfenheit einen ergänzenden­­ Bestand­­theil der Frauenvollkommenheit bildet. Noch vor 50 Jahren herrschte bei dem ungarischen Mittelstande die puritanische Ansicht, daß die Mädchen nicht einmal Musil verstehen sollen. In unserer Zeit benöt­igen all jene Frauentugenden, von denen aner­­kannt wird, daß sie in unserem Leben eine wichtige Rolle spielen, den Einfluß der geistigen Bildung. Ohne Bildung zeigen sich sehr viele Tugenden in einen ganz andern Lichte. Selbst in der Liebe, die auf das ganze fernere Leben einwirken soll, fällt dem Verstanden eine große Rolle zu. Sene Frau, die si in der Welt ihrer eigenen Seele nicht wohl fühlt, wird immer auf den verbotenen Wegen einer, frem­­den Welt das Paradies suchen. Die segensreichste Idee unseres Zeit­alters ist die Idee der geistigen Ausbildung der Frau, und er er­­martet hievon die physissche und ethische Umbildung der Nation. Aber nicht nur Diese Ideale sind damit verknüpft, sondern auch ein realer Nuten. Bildung und Geist sind gegen den übertriebenen Luxus und fünnen mit Wenigem viel zeigen. Eine weitere Folge der Staren=­bildung liegt darin, daß die Frauen ihr geistiges Kapital ver­merb­en und selbstständig ihren Lebensunterhalt sich schaffen können. Alle unsere Anstalten, die sich mit der Ausbildung der Frauen in verschiedenen Berufszweigen befassen, stehen in organischem Zusam­­menhange mit der ersten ungarischen Anstalt für Frauenausbildung, und je mehr Berufszweige fü­r die Frauen eröffnet werden, umso­rößere Freude wird er empfinden und er wünscht, Daß auch der Bereic in ‚seiner segensreichen Thätigkeit blühen und gedeihen möge. (Lebhafte Elfenzufe.) — Hierauf deflamirte Anton Varady sein Gelegen­­heitsgedicht unter dem Titel „Blumengarten”. Die Präsidentin des Arrangirungstomtides verlas sodann die von der Erzherzogin Rl­oe­tilde aus Fiume, die auch die von den Erzherzogen Eugen und Ladislaus gesandten Gratulationen. — Die Reihe der Depus­tationen eröffnete Die der pädagogischen Welt der Hauptstadt, als deren Führer Schulinspektor Karl Ber­endy die Bräsidentin begleich­­münschte. Es folgte die Deputation des Grebenbürger Kulturvereins, ferner im Namen des Landes-Gewerbevereins Koloman Göri-F­a Te­fas, Seitens des Maria-Dorothea-Verein„ Schulinspektor­s Josef Tóth, im Namen des Klotilde-Rettungshauses Dr. Bela Küffer, in Vertretung Des Landes-Kleinkinderbewahr-Anstalt Stefan Heg­e Dus, Paul Tóth als Delegirter der Borsoder Hellervereins, namens des Professorenkörpers des Vereins Michael Ramoffy, im Namen der gemesenen Zöglinge des Anstitus Frau Farlas 6301s, Seitens der sebigen Züglinge Srl. Malvin Schramm, vom Körpes­­verein Alexander Beterffy. Dur Deputationen waren noch ver­­treten : der mohrthätige Frauenverein unter Führung der Gräfin GéaG Szápáry und Frau Anna Balogh,das Erste Budapester Kinderasyl unter Führung der Gräfin Mierandr Károlyi un Frau Hedwig U-Bancalari, der Verein der Ungarischen Haus Ba unter Führung Ivan Gmit Hollán und Gräfin Leopold alffy, der­­ Melter i­. P Frauenverein durch Frau David Bifhig, Frau Anton Herzl und Frau Ludwig Bopper und zahlreiche andere Vereine aus allen Theilen des Landes. Zum Schlusse kam der Ausschuß Des Landes­ Frauenbildungs-Vereicz, in dessen Namen Fran Koloman Emily der Präsidentin und der Vizepräsidentin mit einer die Verdienste verselben mildigenden Uns­­prache je einen silbernen Orberklang überreichte. Graf Eugen Hi hob ebenfalls die Verdienste der Präsidentin und der Vizepräsidentin in warmen Worten hervor. Er begleitet das Wirken des Deyerns seit dessen Bestande mit Aufmerksamkeit und hat schon vor zwanzig Jahren in der Medollle einen hierauf bezü­glichen Vortrag gehalten. Die erhebende Feier schloß mit einem von den Zöglingen des Sinti» tut3 vorgetragenen Chorgesange. Um s Uhr Abends fand im,",G«cand Hotel Hungaria«ein­« Banket statt.Die Reihe der Toaste eröffnete die Präsidentin des Vers­eins Frau Paul Veress m­it einem Toast auf das Herrscherpaar. Koloman Csiky toastirte auf die Unterrichtsleituu­ng,speziell auf den anwesenden Staatssekretär Berzevic zu,dieser auf die Präsi­­dentin Frau Beress.Frau Gustav Emich ließ die Hauptstadt hochs leben,währen­d Kaeradnay sein Glas auf Fran Josef Rudktay leerte.Es folgten n­och zahlreiche Toaster und die Gesellschaft blieb in der animirtesten Stimmun­g Mitternacht beisammen. ns Jubilium des Landes-Tränen­­bildungs-Vereins. Der R Landes-Frauenbildungs- Verein, dessen Genesis und verdienstvolles Wirken mir im Morgenblatte vom 24. d. M. bereits geschildert haben, hielt am 25. d. M. anläßlich des 2bjährigen Jubiläums seines Bestandes eine feierliche Generalversamm­­lung, zu der aus allen Theilen des Landes Deputationen erschienen waren. Unter den zahlreichen Anwesenden bemerkten wir: die Mi­­­ister Graf Albin BSáty und Graf Andreas Bethlen, Staats­sekretär Albert Berzeniczy, Baron Land Götvös Ober­bürgermeister Karl Rath, Vizebürgermeister Karl Gerlóczy, Bizegespan Földváry, die Abgeordneten Graf Eugen ZihyY, Kal Radnay Lukius Shvarcz, ferner Direktor Gustav Emich, die Bischöfe SzáB und Zelenka, zahlreiche Damen unserer Wristpfratie und viele andere Notabilitäten. Um 11 Uhr nahmen die Präsidentin des Vereins Frau Paul Beres geb. Beniczfy und die Vizepräsidentin Gräfin Mlerander Teleki auf der Bräliventen-Estrade Plab. Die eier wurde mit einem von den Bereinszöglingen vorgetragenen Chorgesang einge­leitet. Hierauf hielt die Präsidentin Frau Beres die Eröffnungsrede. MkDassxbendblatt des«Peisser Lloyd­s erscheint umöuhr Nachmittags.WW Tagewægnigägsaws. (Promulgirkcng.)111 der Samstags Nu­mmer des ungarischen Amtsblattes ist publizirt worde 11:der G.­A.Iv.1893 über die Regelung der Bezüge der staatlichen Beamten­,Unterbeamten und Diener,und über die Erhöhun­in der staatlichen Dotation der Komitats-M1­nizipien. (Verleihungsen.)Durch allerhöchste Entschließung wurde verliehen­,dem Erzbischof­ Metiw,mittenvn 11 Karlovitz und serbischen Patriarchen Georg Braixkovics,in Anerkennung seines treuen und eifrigen Wirkens,taxfreider Ordenc­er Eisernen Krone»I.Kl.,de­n Propst-Kanonikt,Isl«R.von Großwardein Johann Zajnay,in1 Anerkennung seiner gemeinnützigen Thätigkeit auf dem Gebiete der Kirchendieder öffentlichen Angelegenheiten,taxfreicher Orden der Eisernen Krone III.Kl.,dem Benediktiner-Ordenspriester und Professor Gotthard Malatin,in Anerkennung seiner auf dem Gebiete der Erziehung geleisteten Dienste,das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordenrs,der Präsidentin des Landes-Frauenbildungs­­vereins Frau Pale Veres geb.Hermine Beniczky,in Anerkennuung ihres vieljährige­­ gemeinnützigen Wirkens im Interesse der Frauen­­erziehung,das goldene Verdienstkrei­z mit der Krone. (Ernennung gen.)Jochamn Boros zum besoldeten Rechtspraktikaj­ten an der Budapesterkön-Tafel;Johann Magyar zum Steueroffizial VI. Klasse in Elesd; Ladislaus Brodano- Dits zum Steueramts-Bratu­lanten in Temesvár. Statutengenehmigung.­ Genehmigt wurden die Statuten des Nagy-Szalontaer fünften Begräbnißvereins, des Szimder Begräbnißvereins, des Hödmezö-Valarhelyer röm.-Luth. Frauenvereins, des Hödmezö-Valarhelyer Liberalen Klubs, des Drehoviczaer frei­­er Teuerwehrvereins und des Kápaer Gehilfen-Selbstbildungs­­vereins. PV Personalnachrichten­ Erzherzog Friedrich ist am Sonntag Morgens nach Preßburg gereift. — Unterrichts­­minister Graf Albin BSáffy hat sich nach Al­suth begeben. — Der P­räsident des Abgeordnetenhauses Baron Desider Bánffy ist auf feinen Befis nag Apanagyfalu gereift. Minister Hieronymi­ wid in der ersten April­­hälfte seine Kolofer Wähler besuchen, bei welcher Gelegenheit er sich, wie , B. 9." erfährt, über die bevorstehenden, in sein Ressort gehörigen Reformen eingehender äußern wird. (Ueber den Aufenthalt des Kardinal- Fürstprimas Baßary in­­ Gran) entnehmen mit einer Mittheilung des „Berti Hirlap" Folgendes­­ . — € 8 gibt Faum einen Minister, der, mehr zu thun hätte, als der Primas. Er empfängt Tag um Tag m­indestens 10 bis 12 Audienz­­merker, hört Die Meferate seines Sek­etärs Dr. Kohl, des Kanzlei­­direktors Dr. Ebernoh und der anderen Dombherren an und arbeitet einen Stoß Alten auf. Außerdem­ braucht er auch Zeit zum Mefseleien und Beten, worin er nicht selten duch Besucher gestört wird, die er aus wichtigen Gründen nicht warten lassen kann. Mit seiner­ Gutherzigkeit wird viel Mißbrauch getrieben; es ist kaum glaublich, welche Dimensionen der verschämte und unverschämte ‚Vetter in den Brimatial-Balais in Ofen und in Gran annimmt. Von fünfzig Leuten, die er in seinen Diner Palais an jeden­ Donnerstag empfängt, wollten m­indestens vierzig Geld und fest­er P­rimaz­it, hat er persönlich 132.000 fl., und durch Vermittlung seines Sekretärs 91.000 fl. sogenannten mohrthätigen Vereinen und privaten Bittstellern gescheint. Unter den Lektoren gibt es Herren und Damen, die eine neunradige Szene im Wappen haben. Legion it die Zahl der Bittschriften, deren Sigtung die Aufgabe des Sekretärs )

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