Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1896 (Jahrgang 43, nr. 2-25)

1896-01-14 / nr. 10

— Vor längerer Zeit berichteten die Blätter in Korrespon­­denzen aus Konstantinopel, über Gräuelszenen. in... Trapezunt.. Wie uns nun von türkischer, Tompetenter Seite mitgetheilt wird, dürften die betreffenden S­orrespondenten­­ von Personen irregeführt worden sein, welche ein Interesse daran hatten, daß über die kaiserliche Negierung des Sultans übermollende Nachrichten verbreitet werden. ‚Die unter Borfit des Generals Saadedin Bajda zur Untersuchung der Unruhen entsendete Spezialmission hat in unwiderlegbarer Weise festgestellt, daß die Trapezunter Nähestörungen duch arme­nische Komites herbeigeführt worden sind. An Trapezunt vorge­­fundene revolutionäre Druckäristen haben bemiesen, daß Alles in vorhinein von dem eben genannten Komite vorbereitet worden war. Dieses scheut sie nicht, die Thatsachen zu entstellen und die kaiserlichen Behörden zu verleumden. — Der Minister des Innern hat folgende, das Gefe über die Zivilmatrifel erläuternde Verordnung erlassen : Das Gefeg bestimmt, daß alle jene Geburts und Sterbefälle, melde vor dem 1. Oktober 1895 erfolgten, bis dahin aber nicht immatrifulirt wurden, in die staatlichen Geburts-, beziehungs­­einzutragen sind. Dieser Bestimmung zufolge sind nicht blos die unmittelbar vorher erfolgten Fälle, sondern auch die schon früher, eventuell viele Jahre vorher eingetretenen nach­­träglich in den staatlichen Registern zu verzeichnen. Der Minister erklärt ferner, daß für Israeliten, deren Geburts-Immanifu­­sirung noch nicht erfolgt it, ein Zeugniß zur Eheschließung weder der Bizegelpan, noch der städtische Magistrat, noch auch der Minister für Kultus und Unterricht mehr ausfolgen kann. In solchen Fällen it. nag) § 60 G.­U. XXXIII . 1894. zu verfügen, oder es ist die nach­trägliche Geburts-Immatrikulieung abzumarten, weile Sterberegister Aus dem­ Reichstand. Unter nir allzu Lebhafter Theilnahme begann heute das Abgeordnetenhaus die Dissussion des Frontischen Budget.­­Szedersenyi urgirt die Verhandlung des bes­pannten Immmunitätsfalles der beiden Mitglieder der N­ationalpartei und berührt auch die Fahnenfrage. Nac einigen Bemerkungen Nios BedHthys, der das Budget votirt, ergreift Minister So­fi­­povich das Wort, um die Behauptung zu widerlegen, daß in Kroatien eine antimagyariscche Strömung vorherrschen­­­ würde. Ugron­­ wühlt durc leidenschaftliche Accente den DBerlauf der Debatte auf. Er verweigert den Kredit des Ministeriums für Kroatien. Minister Yosipovich verwahrt sich gegen mehrere Behaup­­tungen Ügron’s, daß die Autonomie durch einen Gnadenart den Kroaten gewährt worden, sie sei vielmehr im Wege der Vereinbarung zu Stande gekommen.­­ Mit großer Aufmerksamkeit wurde der Kroat Tomajics angehört, der auseinanderfegte, daß Kroatien „tarsorszäg“ (Bruderland) genannt wird. ‚Die Kontroverse, ob Kroatien einen Staat oder eine Provinz bilde, sei blos akademisch. Bolitisch wichtig st­­ e8 zu missen, ob man in Kroatien eine partiku­­laristische Bolitit treibe oder nicht. Kroatien sei slavisch, aber nicht ‚anslavistii und man weiß im Lande gut, daß die nationale Indi­­im Gefeß Stets. — Der siebenbürgische Bischof Franz Lenhardt hat­­ gleichfalls einen Millennar Hirtenbrief e­tlassen. „Wenn auch — Schreibt der Kirchenfürst — an der Schmelle des Millenniums Biele die Zukunft des ristlichen Glaubens in ‚unserem Vaterlande umdüstert leben: mein Glaube, meine Juversicht it unerschüttert. Ich weiß es wohl, weder der allmächtige Gott werde die ungarische Nation unverlassen, ...noch auch werde Die ungarische Nation den cristlichen Glauben verlassen, Dem sie ihre Größe, ihren Ruhm, ihren tausendjährigen Bestand zu danken hat. Wenn sie heldenmüthig Jahrhunderte hindurch blutrünnstigen Feinden widerstand, wird sie auch die Seelenkraft besigen, um den theuersten Chat ,ihres Herzens, ihren christlichen Glauben unbeflect jenen welche b durch die falschen Soeen mider Den heiligen Glauben gerichtet werden.“ ‚Angriffen gegenüber zu bewahren, ‚der Legtzeit und durch die falssche A­ufklärung (Einz A R JENDBLA Vt hat eltte Nummern in Budapest 3 Tr, in der Provinz 4 fr, in allen Berichtesflofalen.) Dienstag, 14. Jänner­ ­ - Präsident Desider Szilágyi eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr Vormittags. Schriftführer: Molnár, 8. Berczel SI­9égs. Auf den M­iister-zautemila : Baron Bäanffy, Baron Sofıka, Datányi Berczel, Wlassics, Lulacz, Foji, povid, Erdeln. · Das Protokoll der jüngsten Sitzung wird verlesen und authentkztrt.··« ·· ·· ·· · Eme Petcikon der u­ngarischen Akademie de wissenschaftenm Angelegenheit der Kosten··dess­­kat·erjmis zum 1847.­«Der Strafgesetz­­entwurfe geht andert Pentronsism­usschuß Folgst·die Tagesordnung:Verhandlung über das Budget des OJZs imslschuistalittera­ Die restlichen Assesten werden ohne Be­­merkung vom­ t ···· · Folgt dass Budget des Ministeriums für Kroatien Sla­­vonien­.· Weiteres im Morgenblatte. | zu Budapest, 14. Jänner. —= Aus einem Artikel der „Times“ vom legten Sams­­tag sind der kontinentalen­ Preise einige Bemerkungen tele­­graphirt worden, welche das Verhältniß­ Englands zum Dreibunde und das fernere Zusammenwirken beider in den Angelegenheiten des türkischen Reiches zu G­egen­­stande hatten. Wahrscheinlich sind es diese Bemerkungen gewesen, welche die Grundlage oder sagen wir den Vorwand für­ die Gerüchte bezüglich eines Umschwunges in der ge­­sammten Politik Englands gebildet haben. Auf diese Gerüchte wollen wir nicht weiter zurückommen. Wir denken, sie sind abgethan. Wohl­ aber wollen wir feststellen, daß die Bemerkungen der „Times“ das fernere Zusammen­wirten Englands mit seinen kontinentalen Freunden in den Ange­­legenheiten des Orients keineswegs so rundweg negirt und als aussichtslos dargestellt haben, wie es nach den tele­­graphischen Auszügen den Anschein hatte. Das Cityblatt sprach wohl seine Meinung aus, daß „Oesterreich-Ungarn und Italien ihre europäische Politit ernstlich behindert fin­den durch des Deutschen Kaisers coup de tete, welcher das Zusammenwirken Englands und der Tripel-Allianz besonders in den Affairen des türkischen Reiches schwierig gemacht“ habe, aber die , Times" haben wohlweislich und den Inter­essen Englands und des europäischen Friedens unwohlmeinend ihrer Neuerung die Einschränkung hinzugefügt: „wir hoffen, nur zeitweilig". Diese Einschränkung it in der telegraphischen Mittheilung unweggeblieben. Und sie ist doch sehr wesentlich. Sie zeigt, daß man in England, selbst an jenen Stellen, welcher durch den Transvaal­zwischenfall. zu sehr pessimistischen Auffassungen bewogen wurden, an eine Dauernde Entfremdung zwischen England und dem Dreibunde nicht glaubt Das ist in der That auch unsere Meinung. Es konnte oder sonnte nur eine sehr kurze Srift sein, für welche die Harmonie zwischen England und der Zirpel-Allianz in den europäischen An­­gelegenheiten einer Störung ausgefegt sein konnte. Vor sieben Monaten war es, am 10. Juni 1895, als in der Französischen Kammer gelegentlich einer Debatte über die auswärtige Politik, wie zufällig eine Aeugerung des Ministers Hanotaug fiel, in welcher das Wort von der Allianz mit Rußland voram. Damals wurde dieses Wort von der gesammten französischen Breite wie eine Offenbarung genommen, und man war voll Freude, daß dem Minister ein Geständniß entschlüpft, welches noch nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt ge­wesen und sie, da es nun heraus war, doch so sehr entzüdte. Heute sind die französischen Minister weit ungenirtet in diesen Dingen. Heute jagen sie grade heraus, was sie früher nur si entschlüpfen ließen. Ueber das System der bloßen Andeutungen und der verseh­mten Anspielungen ist man hinaus. Minister- Präsident Bourgeois sprach ehegestern in Lyon ganz franz , und frei von Rußland als der „großen Nation, "welche mit frankreich ein Bündniß eine gegangen". Num, deutlicher fünnen Die Franzosen die Zusicherung, nach der sie so sehr Iechzten, nicht haben und deutlicher braucht es auch das Ausland nicht zu wissen. Das Iegtere hat allerdings der offenen Erklärung Bourgeois" über diesen Punkt so wenig bedurft, wie der verstehten An­­deutungen Hanotauf. Mit der Existenz einer franko-ruffi­­shhen Allianz rechnet Europa seit Jahren und es mag bei dieser Gelegenheit daran erinnert werden, daß der deutsche Kanzler Kapriv­­idon nach den Demonstrationen von Kron­­stadt im D­eutschen Reichstage einmal das franko-russische Bündniß als eine Gruppirung bezeichnete, mit der Europa sie abgefunden hat. vidnalität Kroatiens in einem südflavischen Reiche eine retrograde Entmichlung erleiden würde. Der Redner würdigt mit großer Wärme die Verdienste des Banus, der die Meberzeugung gemecht habe, daß Ungarn die Autonomie Kroatien in Ehren halten­ werde. Die Dora treffliche Rede To­m­a­sics’ wird auf allen Seiten des Hauses mit lebhaftem Beifall ausgezeichnet. Ugron sucht nun den Eindruck seiner früheren Ausfälle zu mildern und mill mit seiner besonderen Anerkennung gegenüber Zomasics nicht zurüchalten. — Franz Ko­ff­u­th begründet Hierauf dur­ einen geschichtlichen Rücklich das Zusammengehen zwischen Ungarn und Kroatien. — Das kroatische Budget wird dann votirt. ·«­­ A(Z erster Redner Sprit Karl F­luger, der Es folgt nm das Budget des Ministeriums des Innern, mit großer Wärme in einer freundlich angehörten Rede für die Bers­staatlichung der Verwalt­­ng plaidirt.—­Emil Babb leistet sich eine intransigente Lamentation ü­ber Wabls Atrocities.Der Redner reicht einen Beschlußantrag ein,der die Regierungs anweist,ein Gesetz behufs-Umgestaltung der Obergespansstellung vorzulegen,ferner ein Disziplinar-Gesetz,eine Dienstpragmatik,die Organisirung eines unabhängigen Disziplinar-Gerichtshofes,die Einführung der Vers­waltungsgerichtsbarkeit zu initiiren;«auch sollen die­ Wahlmißbräuche abgestellt und Garantien der Wahlfreiheit geschaffen werden. Mittlerweile hatte sich im Saale die Nachricht verbreitet,daß die angekündigte große Sensation­ des Tages,die Rede Apponyi’s, die man schon für gestern erwartete,auch­ heutetunterbleiben werde. Die dicht besetzten Galerien begannen sich hier auf zuleeren und das Interesse an dem Verlauf der Sitzung ließ merklich nach.Nichtsdesto­­weniger verstand Alexanderananovich,der nach der Pause das Wort ergriff,sich der­ Aufmerksamkeit des Hauses zu bemächtigen. Der Redner variert ebenfalls das Thema der Wahlgravamina,doch in einer weniger von Leidenschaft verblendeten Weise wie sein Vor­­redner.Er versucht aus einigen Aeußerungen aus liberalen Kreisen über die Girälter Wahl zu­ erweisen,,daß man sogar in der Regierungspartei das Vorkommen von Mißbräuchen in Stampfen und Neutra zugegeben habe.Lebhaften Widerspruch erregt der oppositionelle Redner,als­ er im weiteren Verlauf der Rede,,,des, trockenen Tod­es satt««,die Vorgänge der Girälter Wahl in ten­­denziöser1 und einseitiger Weise darstellt und das Austreten der Gendarmerie offenbar ein wenig hyperbolisch schildert.s.,Und diese Girålter Wahl«',so ruft der Redner,»wird als moralischer Sieg, als Muster der Reinheit und Unanfechtbarkeit dargestellt.«Redner führt als Fall kolossaler Pression auch den Bannfluch des Ungvarer Rabbiners am mit dem dieser einen oppositionellen Redner bedrohte. Redner lehnt das Budget ab. Moriz Mezet ergreift in persönlicher Sache das Wort und w­ünscht es auch über den von Bujanovich vorgebrachten Fall von jüdischen Fanatismus zu verbreiten, was jedoch vom Präsidenten als über den Rahmen einer persönlichen Bemerkung hinausgehend, nicht gestattet wird. Géza Kubinyi führt unter lebhaften Beifall der Rechten aus, daß die oppositionellen Verwaltungsbeamten­ in Sáros ebenfalls ihre Gesinnung bethätigten und der Opposition Kartesdienste leisteten, doch habe weder der oppositionelle Stuhlrichter, noch der R­eg­­kommissär wegen seines Auftreten von der­ vorgefegten Behörde eine Anfechtung erfahren. Der Bermaltungsbeamte, so ruft der Redner, habe doch nicht­­ Verzicht auf politische Gesinnung geleitet und man künne an seinen Menschen diese Zumuthung Stellen. Redner schildert dann unter ungetheilter Aufmerksamkeit des Hauses einige Fälle von ultramontanen „Wahlgräueln“. Er führt zwei mit Namen bezeichnete Geistliche des Stampfener Bezirkes an, welche ihren Gläubigen predigten, daß man dem Feinde, d. h. der liberalen Partei sein Bersprechen, insbesondere Feine Zusage bezüglich des Botums zu halten brauche. In einem anderen Dorfe wurden Die­ liberalen Wähler von der Dorfbevölkerung unter Führung des eib­­­lichen und seines Gesindes mit Steinwürfen empfangen. Medner be­­zichtet auch einen Fall von der Giralter Wahl, der auf die oppositio­­nelle Unparteilikeit ein sehr schlechtes Licht wirft, worauf Buja­­no ni­d­­ermidert, er­ habe­ nicht die­ Vorgänge, während des]. Wahlaktes, sondern die Agitation vor der Wahl beanstandet. Ru­­binyi replizier kurz und hierauf bat die Gitung um 2 Uhr ein Ende. Engeswenigkeiten.­ ­Die Würde eines Kämmerer­­st wurde dem Oberlieutenant im 7. Hußaren-Regiment Zadislaus D őr 7 von Soba­­háza verliehen.­­ (girglidhes) Duch allerhöcste Endsiegung wurde der A Pfarrer von Dior bei Ogulin 39naz Martinecz zum Dombherrn des Zengger, Didzesan-Kapitels ernannt. (Verleibungen) Durch allerhöchste Entfältegung wurde verliehen, den Tabakfabrik­-Direktor in Kajdan Anton Stradhe, in Anerkennung seiner, vieljährigen eifrigen und ere fprieglichen Dienste, der Titel eines königlichen Nathes, tatfrei ; ferner dem MWegmeister Thomas N­em­e B, in Anerkennung seiner 5Tjähri­­gen treuen ud eifrigen Dienste, Das silberne Berdienstkreuz mit der Krone. (Bon der Klausenburger Universität) Der Unterrichtsminister hat den Dr. Koloman Buday in seiner Eigenschaft als Privatdozent an der Klausenburger Universität bestätigt. Ernennungen. Dionys Sántha, städtischer Konzipist II. RI. in Budapest, zum vierten Matrifelführer-Stellvertreter im 1. Weatrifelbezirk von Budapest; Simon Broos zum Matrifel­­führer in Hermany, Hermannstädter Komitat; Berthold Mandy zum Matrifelführer-Stellvertreter in Magyar-Arad, Somogyer Komitat; sodann Scheel, Karl Niepel, Eduard Levai, Hok­an Maier und Berthold Schmidt zu Staatsbau-Offizialen. ·· (Ueber·der«1 Stand der Kassenscheine)liegt der folgende Ausweis vor: Ende November waren 672 Stüde im Gesammtbetrage von 6,448.200 Fl. in Umlauf. Im Monat Dezember wurden neu emittirt 187 Stüde mit 1,815.100 fl., dagegen eingelöst 142 Stü­de mit 1,365.100 fl., so daß Ende Dezember 717 Stüde mit 6.898.200 fl. im Verkehr blieben. (Boom Hofe) Le Majestät hat den neuernannten fünf baltischen außerordentlichen Gesandten und bevollmägtigten Minister Baron Klemens Bodemil3-Dürntisch, geheimen Legationd­­rath, in besonderer Mudienz empfangen und dessen Beglaubigungs- Schreiben entgegengenommen. Louxife Blaha) Den Gerüchten gegenüber, als er ran Zonife Blah­a aus Temesvár frank nach Budapest zurüd­­geführt, erklärt die Künstlerin selbst, daß sie sich ganz mohl fühle und nur den Wunsch hege, ihr Abschieds-Auftreten überall so schön ge­­fingen zu sehen, wie in Temesvár. Liberale Partei des Pester Komitat) Zu einem der Präsidenten wurde, wie , Orb. Ért." seine gestrige Mit­­teilung Forsigi­end bemerkt, nicht Graf Béla Keglevi, sondern Graf Gabriel Keglevidh Grofgrundbefiser in Gyres-Räta gewählt. Von der Donau) ABufolge des Eisganges ist der W­afserstand der­ Donau zwischen Falk und Baja mohl noch ein hoher, doch ist er in stetem Grnfen begriffen. (Todesfälle) Heute in den Morgenstunden ist hier, in Budapest, Frau Wenzel Ha Ts geb. Helene Staudinger, Gattin des ‚Snipeltord der Kafkau-Oderberger Bahn Wenzel Hadl und Tochter des vor einigen Wochen erst verblichenen pensionirten Sektionsrathes Benedikt Staudinger, gestorben. Fran Hal war eine treffliche Frau, die bei Allen, die sie fannten, ein liebevolles Andenken hinterläßt. Drei Kinder bemeinen in ihr die zärtlichste der Mütter­­gräbniß findet am Mittwoch, Nachmittags 3­2 Uhr, vom Trauerhaufe aus, Festung, Herrengasse 36, statt. — Am 11. ist in Zilah der Advolat Albert Minorid9d . Horváth im Alter von 48 Jahren gestorben. Der Name Minorid mitd allen Budapestern bekannt Minden und bei den älteren auch die Erinnerung an ganz merkmwürdige Zeiten auffrischen; denn der­ nun verblichene Zilaher Advotat und K­omitats-Repräsentant war niemand Anderer als der einstige Buda­­pester Polizei-Oberbeamte Minorch, der unter dem Regime Ulerius Thai zahllose Proben seines Scharfsinns und seiner Begabung und der später hervorragenden Antheil hatte an dem großen Kehraus, der die forrumpirten Elemente aus dem Verbande unserer Polizei hinausfegte.. Minoric lebte in Zilah sehr zurück­­gezogen. Eine Zeit lang war er Honorar-Oberstuhlrichter des Bilacher­­ Bezirks. Seine Witwe und sein Sohn trauern an der Bahre Albert Minorih’, dessen mohl auch gar mancher Budapester freundlich ges­­chen­en wird. « (Der hauptstädtische Magistrat)Verhandelte heute unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Kamermayer eine große Anzahl von Rekursen,welche aus Anlaß des jüngsten Setzerstreikes seitens der wegen Bruches des Arbeitsvertrages gewerbebehördlich verurtheilten Schriftsetzer eingereicht worden sin­d. Die Urtheile wurdeIk fast ausnahmslos bestätigt,in einigen Fälle 11 ’sogar,­wo der Magistrat bei den Rekki­swerbern eine agitatorische­­ Einflußnahme wahrzunehmen glaubte, verstärkt. — Weiterhin­ wurde auf Antrag des Magistratsrathes Woffits der elektrischen Stadt­­bahn-Gesellschaft die Baubewilligung für die von der Bollstheatergasse aus, nach­ dem neuen Volksgarten an der Veußern Uelk­erstraße zu führende Linie ausgefolgt. — Einer Vorlage des Magistratsrathes Viola entsprechend, wurde angeordnet, auf dem Bäalfiyplage im I. Bezirk­ einen Standplan für vier Lohnmagen einzurichten , die­ Zahl der Lohnmagen in­­ der Mariengasse (VII Bezirk) aber auf zehn zu erhöhen. — Die Gemwerbe-Genossenschaften werden aufgefor­­dert, jene ihrer Mitglieder­ namhaft zu machen,­ meldhe dur eine­ materielle Beihilfe s­eitens der­ Kommune zur Befhidung der Millenniums-Ausstellung befähigt werden künnten. — Schließlich wurde angeordnet, eine neuartige Kehlermaschine, die während des Fegens auch das Bespingen der Straßen automatisch besorgt, versuchsweise anlaufen zu lassen. (Eine neue Totalbahn.) Der Handelsminister theilte der Stadtbehörde mit, daß Die­ administrative Begehung der neu­en 2otalbahn, meldhe vom H­auptzollamte ausgehend, über die Zollamtsbrüche nach Albertfalva, Budajos, Kis und Nagy-Teteny führen und eine­r Abzweigung nach dem Elisabeth­-Salzbaden erhalten soll am 17. d. unter der Leitung des Sektionschefs Sosef Stettina stattfinden wird. Seitens der Hauptstadt wurden Magistratsrath Kun, Baudirektor Lehrer Oberbuchhalter Lampel, Bezi­fsvorsteher Oh­l­lhauser und die Repräsentanten Dr. Franz Heltai Karl Scheidh und Kol Breußner entsendet. (Genehmig­ung.)­Der Generalversammlungsbeschluß, laut welchem ein städtisches Terrain der kön­ ttrxg.Staatsbahnzilm Preisevoxk10 Guldetc per Quadratklafter überlassen werden soll, wurde von Ministerdethmern genehmigt.­­(Volksk­ü­ch­ e.)An der Hungariastraße wird am­ 15.d­­eine Volksküche eröffnet.Um das Zustandekom­men derselben haben sich die Vorstthng,der Ausschlitß und der Wohlthätigkeitsverein des" VI. Bezirkes bemüht. .­ . (Die Kongr­egation des Pester Kom­itats)wur­de heute am zweiten Berathungstage geschlossen-Die General Versamm­­­lung acceptirte die Vorschlä­ge der­ in Angelegenheit des Willen­­niums-Bander­i­ums entsendeten Kom­­ission 1 und beschloß,die KomMuts-Repräsentanten zu je zahlreicherer Theilnahme an dem «EJJTi»llenniu­ms-Banderium einzuladen.Die vorgelegten Kostivik Modelle welche­ nach den aus den­ Kuruczenkriegen stammenden Kleidern Peter Halaß’angefertigt sind,wurden acceptivt­ Auch die Ausrüstung der Pierp».e-wir»d««»eine stylem­äße sein—­Die Gemeinde Bndgfok(P«ro­­nkontor)hat«weg­ eninfü­hrung der elektrischen Beleuchtung einen Beitrag abgeschlossen,welcher den Unternehmer verpflichtet,die In­­stallation binnen sechs Monaten fertigzustellen.—­V­ach Erlediksun­g m­ehrerer laufender Angelegenheiten erklärtek Obergespan Franz v.Beniczky die Kongregation für geschlossen.­­(Spendet:.)Ludwig Wolfner ü­ber­nittelt 11116 10 fl. für das Asyl fü­r Obdach­lose,10fl.für die Ferienkolonien und 10 fl­­für den Hauptstädtisch­en Arme 11-Kindergar­terksVerein. (Ei11Ofner Spezialdieb.)Die Siclmsheitszustände in den rechtsuierigen Stadtbezirken ließen seit mehreren Monaten gar Vieles zu­t wünsch­en ü­brig.D«i11 Diebstahl folgte dem andern und nur in den seltensten Fällen gelang es,der Thäter habh­aft zu werden. Insbesondere wurde erfolglos nach einem­ Dieberecherchirt,welcher im Besitze vorzüglich­ gearbeiteter Nachschlüssel sein rmßte und der sich als Terrain für seine nich­t alltägliche Geschicklichkeitijitsperren verschlossener Thiireic den 11.Bezirk erwählt hatte.Mehrere Anzeichen sprachen dafür,daß der Dieb unbedingt ein«Sachverständiger im Schlosserhandwerke ist.Aber alle Bemühungen der Polizei,den viels gesuchten Dieb-Imerwisch­er1,scheitertetk an dessen Vorsicht,d­­er die gestohlenen Werb­effeften nicht in ein BVBerlagamt trug, sondern, wie die Folge zeigte, an Privatpersonen verkaufte. Endlich gelang es jedoch­­ der Polizei, eine genaue Bersonsbeschreibung des Diebes zu erhalten. Am 11. d. wurde aus der Wohnung der Frau Sofef Eselto geb. Barbara Beres (Herrengasse Nr. 18) ein junger Mann verscheucht, welcher sich im Dieb sicher Absicht daselbst eingeschlichen hatte; der Eindringling trug Die Gewandung eins Schlossers. Nun wurden die polizeilichen Recherchen mit erhöhtem Eifer fort­­gefeßt; der Umstand, daß die Einbruchsdiebstähle­­ fast ausschließlich in­ Ofen vorsamen, ließ vermuthen, daß Der Langfinger gleichfalls in Ofen sein Domizil habe. Dies traf wirklich zu. Der in­ der Hafnergasse Nr. 7 mahnende 1Sjährige, aus Budapest­ gebürtige Schifferlehrling Franz Toth wurde als der set Monaten gesuchte Dfner Spezialdieb erub­t. Der junge Mann hat ein unbescholtenes Vorleben ; der Umstand, daß ihm der erste Diebstahl glüh­e, fü­hrte ihn ganz auf die Laufbahn des Verbrechens; der geriebene Bursche hat seit Oktober vorigen­ahres nicht weniger al Tech Cinbrudja­­diebstähle mittelst Nahsehlüffeln, ferner einen Gelegenheitsdiebstahl verübt. Sein erster Versuch war ein Diebstahl bei dem Schuhmacher Johann Fili in der Hauptgasse Nr. 67, wo er Schuhmaaren und Kleider im M Werthe von 40 Gulden sichh aneignete.. am­ 20 Oktober vorigen Jahres entwendete Tóth aus­ der Wohnung des Beamten Georg Könye (Batthyánygasse Nr. 18) Breitofen und Kleider im Werthe von 100 Gulden. Anfangs November erbrach er die Wohnung­ der Hausbesrgerin Frau Christine Rößler, in der Armenhausgafse Nr. 9, wo seine Ausbeute, Breitofen, einen MWerth‘ von­ 190 Gulden repräsentirte; einige Tage später wurden dem Beamten Andreas Barju in der Csalogánggafse Nr. 12 Brettofen im Werthe von 400 Gulden gestohlen. Mind hier war Toth der Dieb. Am 8. Jänner d. $. ent­wendete Tóth dem Beamten Karl £­a­th (Bombenplag Nr. 3) eine goldene Bufennadel und 10 Gulden Baargeld, und am 10. Jüänner der Nächtern Mathilde Marothi in der Ludwiggasse Nr. 14 diverse Effekten im Mert­e von 20 Gulden. Außerdem hat der junge Mann aus dem Geschäfts- Iofale des Gifenhändlers Ludwig Agi (Ullöerstraße Nr. 55) gele­­gentlich eines Kaufes drei Baguette­­ifennägel „mitgehen“ lassen. Nach Abschluß der Untersuchung wird der Verhaftete der fünf Staats­­anmaltschaft übergeben werden. (Eine diebisch­e Wäsch­erin­)Dem Kleiderreiniger Friedrich Clustztns in der Kemnitzergasse Nr.­30 wurde dieser Tage Weißwäsche im Werthe vonsO Gu­lden gestohlen;die Polizei erub­te,daß die Wäsche von derLS jähr­igen Wäscherin Charlotte Kaim,einer wegennhl­rer bereits vorbestraften Person,entwendet wurde Die Diebin wurde heute in Haft genommen. (Eine Rabenm­utter­.)Vor einigen Tchren bis­ richteten wir,daß in de 1 15«golderVll.Bezirkshamtmannschaft über die Feuermauer des Nachbarhau­ses eine neugeborenes Kind geworfen­ wurde-Anfangs glaubte man das arme Wesen am Leben erhalten zu können,allein die Hoffnung trügte,denn das Kind ist gestern ver­­schieden-Die Mutter des Kindes­,als welche die»Bost-­und Tele­­graphen-Praktikantin Josefa Szaböernirt wurde,dieint Rod­ms­­«spitali«nter«nirtist,wird nach ihrer Genesung unter der Anklage der Kindestedtun­g dem Strafgerichte eingeliefert worden (Journalistisch­es.)Die in Turdcszzents Morrton er­­schein­ende 11.,Närod11ieNoviny««werdentton115.d.Mal-IMME- blatt erscheinen. · « (Tod im Brunnen.)Wiensan unsmxsT--Szent- Märton brrichtet,ist ein rassen ovaer Bauer in Pribocz beim­­­ Wasserschöpfen"in­ den Brunnen gefallen und in demselben ertrunken.; er wurde als Leiche herausgezoge­. (Eine erfrorene Irrsinnige) Man schreibt uns aus Ki3-Yenö: Die zwei ermachjenen irrsinnigen Töchter des Syoroser Zimmermannes Stanz Balogh mißhandelten jüngst in Abwesenheit ihres Vaters ihre bettlägerig Traute Mutter.­­ Als der Bater von der Arbeit zurückkehrte, drohte er den Mädchen mit Strafe. Die Töchter fannen auf Nahe und schlichen Spät am Abend in die Schlaflimmer des Balogh, wd sie versagten, ihm die Kehle abzu­­Die Nachbarn beruhigten dann auch die beiden s­­chneiden. Der Vater floh vor seinen Töchtern auf die Straße, und rief um Hilfe. Züchter, deren eine indeß zur Nachtzeit und nur ungenü­gend befleidet aus dem elterlichen Hause entfloh. „Man feste der Flüchtenden nach, aber vergeblich. Vor drei Tagen nun fand Balogh zwischen Paulis und er die Leiche seiner Tochter im Walde: die Unglück­che war erfroren. (Aus­schiedene Battin des amerikanischen Millionär Banderbilt, deren Tochter ‚kürzlich. mit Herzog Marlborough sich ver­mä­hlte, wird sich), wie aus Paris gemeldet wird, mit dem Neu-Dorfer Millionär Olivier Bellmont, dem früheren Finanzagenten des Hauses Rothschild für Amerika, vermählen. Luruszug Wien Nizza­ Wie ıms das Fahrgarten- Stadtbureau („Hotel Hungaria") verständigt, ist der Nizzaer Luruszug in der Weise überfüllt, daß es empfehlensmwerth ist,­ die Anmel­­dungen auf Schlafplage zu demselben vierzehn Tage vorher hierorts vorzunehmen.­­­­ . Theater für Reuter M Nationaltheater: , Három testőr", — Königliches Opernhaus: , Aida". — Volfz­­theater: „Viragesata“. « Kla·pi·e·re,bestrenom­mirte Fabrikate,am hiesigen Plätze am besten und biilligsten erhältlich mit Muster-Klavier-S­alon Kereptely, Väczikör 11121. Die Hofpredigten des B­farrers Dedert, Wien, 14. Jänner, Orig.-Telegr.) Pfarrer Dedert steht heute vor den Geschnornen. Er­st angeklagt. Durch seine Predigten am 10., 11. und 12. Mai 1895 über die Themen: „Süpdische Hacenfehler“, „Analogien“ und „Ausermählt und verstoßen” Andere zu Feindselsge Zeiten wider den Bollsstamm und die Religionsgesellsschaft der Juden, also die Staatsbürger zu feindseligen ‘Barteiungen ‚unter­einander aufgefordert, zu verleiten versucht und hieruch das Vorgehen gegen die Öffentliche Ruhe und Ordnung begangen zu haben.­­«­­In den Gründen der Anklage heißt««es,daß Pfarrer Dedert in den Predigten an den genannten drei Tagen über die Grenzen seiner Rechte und Pflichten hinausgegangen sei. Der Inhalt der Predigten ist durch Zeugen vollkommen bestätigt. In der Predigt am 10. Mai sei Pfarrer Dedert ohne­ zwingenden Anlaß auf den sogenannten Ritualmord zu Sprechen gekommen und habe behauptet, es komme bei einigen jüdischen Selten vor, daß sie Christenkinder schlachten ı und deren Blut zu abergläubischen und religiösen 3weden bewüßen, insbesondere bei u. a. m. Tags darauf, in der Predigt über das Thema „Aus­­erwählt und verstoßen“, sei Dedert abermals auf den Ritual­­mord zurückgekommen, und Habe dabei den Fall Tipa- Ehlar in einer Weise ermahnt, als ob damals ein Ritualmord erwiesen worden wäre. Dabei habe Dedert gesagt, die Juden seien eine­ Geißel Gottes für das christliche Bolt. In der Predigt „Jüdische Racenfehler“ habe Dedert den Juden Unverschämtheit, H­ohmuth, Habsucht, Geld­­gier, Hartherzigkeit, brutale Ausbeutung und Unterdrückungssucht vor­­geworfen, für den Nacen-Antisemitismus Propaganda gemacht, erklärt, daß der alte Haß der Juden gegen die christlichen Völker gegenwärtig auf’S neue erwacht sei, und behauptet, daß die Juden auf dem Fuße der Gleichberechtigung ein­geordnete Dasein mit den ristlichen Belfern nicht dulden können. : «« Die Anklage hebt schließlich hervor,dass die Reden weder der Form noch deth nichlte nach den Namen Predigten verdieb­en,son­­dern wegen­ ihrer polem­isch­en­ Schärfe für das Gotteshaus nicht passend erscheinen.· s­ Ein charakteristisches Moment ergab sich sofort bei der Abnahme der Generalien-Der Präsident fragt den Angeklagtenr Hatten ‚geliefert Das Ber dem Hause Banderbilt.) Die ges Bereitung der Osterbroder Gerichtsh­alle." Zsitvat­ und Havass.­Unter­ diesem Titel wird in der heutigennmmer des»M.Hirlap«auf den angeblichen persönlichen Antagonism­us hingewiesen,welcher zwischen dem Präsidenten des Budapester­-Strafgerichtshofes Leonitrayr und dem Chef der Budapester Staatsanwaltschaft Em­erich Havass bestehen soll und der sich auch darin manifestirt hätte,daß in einer Angelegenheit der beim Gerichtshof fungirenden Vizenotäre,in welcher Präsident Zsithay­­ die« Einleitung der Disziplinaruntersuchung gegen die Vizenotäre gewünscht hatte,die Staatsanwaltschaft den Antrag gestellt habe,die Sache als— zur Einleitung eines­ jeglichen Verfahrens ungeeignet adapta zu legen.Wirt werden vom Leiter der Budapesterk-Staatsanwaltschaft,« Herrn Oberstaatsanwalt-Substituten Emerich Havassersucht,zu kon­­statiren, daß die obige Mittheilung wesentliche Unrichtigkeiten enthalte Zunächt­­t e3 unrichtig, daß zwischen ihm und dem Präsi­­denten Zfitvay ein gespanntes oder feindseliges P Verhältniß ob­ malte, im Gegentheile, es befríde zwischen ihnen das denkbar herzlichste und follegialste angelegenheit betrifft, bezieht sich dieselbe nicht auf: „Die Vizenotäre“, sondern blos auf einen Vizenotär, nämlich den Dr. Anton €acztó, meist dieser an Den Leiter im Bolton Talats’Ihen Strafprogesse zur Zeit der Verhandlung megen Hinausmessung der Notäre aus dem Verhandlungssaale einen unhöflichen Brief gerichtet hatte. Dr. Vacztó hat die beleidigenden Ausdrücke in einem späteren an den P­räsidenten Zi­tray gerichteten Schreiben­ widerrufen und für dieselben um Ber­­zeihung gebeten. Diese Angelegenheit wurde der Staatsan­waltschaft der Vorschrift gemäß zur Antragstellung übermiesen.­­ Der Antrag der Staatsanwaltschaft lautet nun nicht auf völlige Einstellung des Verfahrens, sondern. dahin, einer Disziplinaruntersuchung in Bewegung gelegt, sondern Die An­­gelegenheit im Sinne des § 28 des G.­W. VIII­­.1871 in den Kreis Des Gerichtshofspräsidenten behufs Grtheilung einer Verwarnung vermieten werde. . . «. Die goldene Uhr der Frau Koloman Fita. Als am 26. Dezember vorigen Pahres Frau Koloman Zita ihren Sohn Koloman zur Bahn begleitete, bemerkte sie hier plöglich den Abgang ihrer golder­en Taschenuhr. Sie suchte konnte jedoch nirgends mehr die Uhr finden, welchem sie zur Bahn gefahren, wurde Resultat. Jau­m. Tiba erstattete die Anzeige bei der Boltzet, worauf der Detektiv Johann Evinger sich zum Bahnhofe begab. Hier fiel ihm zunächst der Taglöhner Johann Moravet auf, der, wie er erfuhr, den betreffenden Wagen gewaschen­­ hatte. Gpinger nahm bei Moravet eine eingehende Treibespijitation vor und fand richtig in seinem Gtiefelschafte die vielgesuchte goldene Uhr. Heute hatte sich Moravek wegen widerrechtlicher Aneignung fremden Gutes vor dem Strafbezirksgerichte zu verantworten. Er erklärte: Auch der Wagen, in das er die Uhr deshalb in­ den­­­ Stiefelfihaft gegeben habe, damit­­ Dieselbe nicht im Verlust geratbe. Die Uhr hätte er nur dann behalten, wenn Niemand sie gesucht haben wü­rde, und zu 10 Gulden Geldstrafe verurtheilt, welche Strafe Durch seine bisherige Untersuchungshaft als abgebü­ßt angenommen wurde. Droh­brief.Die HaIidmeerke1­sgattin­ Frau Jakoerame unterhielt mit ihrem Zimmterherrn,dem­ Konfektionen ir«Moriz Weizß seit längerer Zeit ein intimess Verh­ältnißp im­ Jah­res ersfu­hr die Kramer,daß Weiß sich mit einem reichen Mädchen­­ zu verloben gedente. Nunmehr trat die Kramer mit Drohungen auf. Sie forderte von Weiß: brieflich eine „Abfertigungssumme“­ von 1009 f., widrigenfalls sie ihn einschießen oder mit­ Weitriol begießen “würde. Als Weiß auf diese Drohbriefe nicht antwortete, griff se ihn im Vereine mit ihrem Gatten auf der Straße an, doch wurde hier eine Katastrophe durch das Eingreifen dritter Personen verhütet. Heute wurde die ungestü­me­rau vom Strafgerichtshofe (Borfibender Gerichterath Dr. or Baumgarten) wegen Vergehens der Erpreffung zu 8 Tagen Gefängni vernetheilt. Der Staatsanwalt und die Verurtheilte appellirten. —­­­s­off Beronich Ne Preßpolizeilicki­ Vergehm. dnktettr und He­rauszgeber der­»Neuen Werschetzer.Zeitung«,­ver­­­öffentlichte in seinem Vlatte Artikel politischen Inhaltes,«o­hne»eine Kaution für sein Blatt erlegt zu haben. Der Gerichtshof verurtheilte ihn wegen preßpolizeilichen V­ergehens Nebenstrafe. Die fünf Tafel änderte G­efängniß und 50 fl. Geldstrafe um, Ruh­e bestätigt wurde. Esongrider Pfarrer Anton Hegyi, vndes”, vom Gerichtshofe zur 100 fl. Haupt­ diefe. Strafe in 1 Monat mal heute auch von der Fön. — Wegen desselben Vergehens wurde der der Herausgeber des „Tipa“ strafe verurtheilt, welches Urtheil von der Fün. Tafel und von der fon. Kurie bestätigt wurde. und zu 50­ fl. Neben­­Einvernehmen. Was die Disziplinar- daß nicht der Apparat der Einleitung. Moravet wurde zu 14 Tagen Gefängniß im Bahnhofe überall nach, genau durchsucht, da ohne an 20 fl. Haupt- und 10 fl. Sommer. vorigen »s- fi [3 «« so =

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