Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1896 (Jahrgang 43, nr. 101-124)

1896-05-01 / nr. 101

1896. — Ar. 10 (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr., in der Provinz 4 Fr. in­­ allen Berfchleifzlofalen.) Freitag, 1. Mai, Budapest, 1. Mai. „= Der gemeinsame Minister des Auswärtigen, Graf soluhomsti, wird erst heute Nachmittag Wien ver­­lassen, um sich zu den Meillenniumsfestlichkeiten unserer Hauptstadt zu begeben. Der­­ Minister ist genöthigt, den heutigen Tag noch in Tier zu verbringen, um den Sürten von Montenegro, der auf der Durch­­reise nach Heidelberg gestern in der österreichischen Haupt­­sadt eingetroffen ist und einen Tag lang­ dort verweilen wird, zu begrüßen. Fürst Nikolaus war in den legten Jahren stets ein gern gesehener Gast in der Wiener Hofburg und am Wiener Ballhausplan. Bei aller Anhänglichkeit an Rus­­land weiß der Fürst die Beziehungen zu DOesterreich-Ungarn in loyalem Geiste zu pflegen, und die Klagen, die vordem öfter über den Verkehr mit Montenegro an der­ dalmatini­­schen, oder an der herzegovinischen Grenze zu hören mare, sind seit geraumer Zeit verstummt. Fürst Nikolaus hat die Tradition seines Stammes nicht verlassen,­­er legt noch immer " das größte Gewicht darauf, seine Unter­­thanen zu einem Bolfe von Kriegern zu erziehen, aber in sein Regime kämmert doch jon eine neue Zeit Hinein und seine Sorge wendet sich auch der wirthschaftlichen Entwick­­lung seines Volkes zu, fh­e die im früherer Zeit da unten jedes­ Verständniß fehlte. Jedes Bestreben in dieser Richtung, jedes Bemühen nach Dieser Seite ist zugleich ein Bestreben und Bemühen für den Frieden und mit Freude millftommen zu heißen. Graf Goluhomwsti hat bisher nicht Gelegenheit gehabt, den Fürsten von Montenegro kennen zu lernen. Es ist begreiflich, daß er­ diese Gelegenheit am heutigen Tage vollständig auswügen wird und es ist wohl­ vorher zu sehen, daß die freunchaftliche Aussprache des Ministers mit dem Fürsten nur geeignet sein wird, die zwischen mitlerer Mon­achie und Montenegro ohnehin bestehenden guten Beziehun­­gen zu festigen und zu fördern. = Die Sonde Genui­ hin zur Nederprüfung der der aller­­höchsten Sekation zu unterbreitenden Geefegentwürfe hielt heute Mittags unter dem Borsige des Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses Dr. Albert Berzeviczy eine Sibung, an­melder seitens des Magnatenhauses Schriftführer Paul Opulat, seitens des A­bgeordnetenhauses die Schriftführer Benjamin Berczel und Ernst Schober theilnahmen. Die Kommission repidirte die Gelegentiürfe über die Erhöhung der Mineralölstener , die Schaffung der Millenniums-Denkmäler, sowie die im jüngster Zeit von den beiden Häusern des Neichetages acceptirten Bizinalbahn-Geiäßentwürfe, melde Vorlagen, da zwischen den Besschlüsfen beider Häuser volle Konformität besteht, nunmehr der allerhöchsten Sanktion unterbreitet werden. Institution und hob mit Genugthuung hervor, daß die Vorlage keine Nachahmung ausländischer Institutionen sei, sondern­­ im nationalen Boden wurzelt. Auch zollte er dem früheren Minister Kai Hieronymi sie die gemissenhafte, gründliche und mühevolle Ausarbeitung des Gelegentwurfes und dessen Motivirung lebhafte Anerkennung, welche das Haus duch stürm­ische Ch­eneuse ratifizirte. Mach einer Skiszirung der die Organisirung, den Wirkungsk­reis und das Berg­fahren betreffenden, Prinzipien­­wies Pulply darauf hin, daß die Vorlage ohne jede Störung des V­erwaltungsorganismus durchgeführt werden kann und daß sie die öffentlichen Freiheiten in seiner Weise gefährdet. Da sich die Majorität Modifikationen, welche die Verbesse­­rung des Defigentiwurfes ermöglichen, nicht verschließen wird, möge das Haus denselben ohne Rücksicht auf die Parteistellung annehmen. Nach dieser,von der Rechten beifällig aufgenommenen und auch von der Linken aufmerksam angehörten Rede des Referenten, brachte von Geite der liberalen Partei Alexander Mc Hay den bereits signalisirten Antrag ein, daß die Vorlage behufs neuerlicher Erwä­­gung an den Ausschuß zurückgeleitet werde. Nachdem sich diesen An­­trag an Minister Berczel zu eigen gemacht, schlosfen sich ihm in Vertretung der verschiedenen Oppositions-parteien auch M­es oö, Gulner um Holló an, worauf der Antrag zum Beichlusse erhoben wurde. Gleichzeitig wurde auf Wunsch Johann Nag­y's auch beschlossen,­­eine Retition des Ungarischen Ingenieur- und Archi­­tektenvereins in Angelegenheit der Modifikation i­ 8 17 der Vorlage auch an den Ausschuß zu leiten. Damit Schloß die Sibung um 121/2 Uhr. Die nächste Sigung findet erst am 6. b. statt. Auf ihrer Tagesordnung stehen zwei Be­­richte des Schhußrechnungs-Nusshuises. en Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach. « Der Ständige Verifikations-Anstichtig des Abges­ordnetenhauses prüfte heute unter dem Präsidium des Abgeordneten Man Bornemippa die Mandate der neugewählten Abgeordneten Andreas Dolzfa, Tefe, Klausenburger Komitat, und Eugen Bolczner, Szegedin, II. Wahlbezirk. Die als Mandate dienenden Wahlprotokolle wurden nach Form und Inhalt durchaus entsprechend befunden, daher denn auch die beiden Neugewählten mit dem üblichen­ Vorbehalt als verifizirt erklärt wurden. Mit dem Meserate wurde der Schriftführer des Ausschusses Ernst Datus betraut. sz Das Evelativ-Komite des Nationalitäten: Kongressed hat, wie „Bud. Hirl.“ mittheilt, einen gegen die Millenniums­­feier gerichteten Protest in die Welt geschickt. Wir reproduziren aus Diesem giftgeschmollenen Schriftstiche die folgenden markanteren Stellen: ,,Die jetzigen I­nhaber der Macht wollen mit künstlicher Strömung und mit Hilfe riesiger Geldopfex Europaemzyestzetgem das emnesthetis ohne allen historischenUr und Ist, andererseits aber eine Beleidthn von Millionen,welche dieses Land bewohnen,ent­­hält . Dieses Millenniumsfest­ bedeutet, daß vor tausend Jahren ein Bolfsstamm dieses Land­ offupirt und die darin mahnenden anderen Bolfzstämme unterjoht hat . . . Das Millenniumsfest mils den Glauben ermweden, daß der ungarische Staat von altersher ein ungarische nationaler Staat gemesen und es bis heute geblieben ist, was indeß eine­ fraffe Unmahrheit, gegen die wir protestiven müffen­de sogenannte „Landnahme“ , dt eine leere Fiktion... , ohne ge­schichtlichen Untergrund. . ., ein Märchen . . . Nicht einmal Die Jahreszahl der Einwanderung vermachte die Ungarische Akademie der Wissenschaften nachzumetsen - Die Aufstellung, daß die Magyaren ala Krieger, als ritterliche "Sieger, als Unterjocher, Helden und Herren in das Land gelommen, mir aber Besiegte, Unterjochte wären, die, ihre Selbstständigkeit, ihre nationale Existenz eingebüßt hätten, und dazu nochh Die Zumuthung, wir sollen an der Freudenfeier theilnehmen, it eine Auff­orderung zu Selbsterniedrigung, entgegen jeder edlern Empfindung . . . Im Jahre 1791 begann die Geießgebung im Prinzip „die Gleichberechtigung der ungarischen Nationalitäten aufzuheben ... 1848/49 febten.. sich Kroatien, die Serben, Rumänen und Slaven wider die Gefahr der Viermanyarisirung zur Wehre . . . 1867. wurde nothgedrungen das Nationalitätengefeg geschaffen . . von den Magyaren selbst aber wieder mit Füßen ges­treten... . Die Pforten des ungarischen Parlaments sind den Ab­­geordneten der Nationalitäten verschlosfen; unerhörte Wahlmißbräuche­­—­ nach , dem Mujster von Stampfen und Neutra — hindern ihren Eintritt . . . Wir halten die Millenniumsfeier mitsammt der Aus­­stellung für einen Schwindel," um die gebildete Welt und Europa irrezuführen . . . Dieses er soll bezeugen, wie sehr mir mit den Magyaren verschmolzen . , daß der herrschende m­agyarische Stam­m in der Kultur ungeheuer fortgefegnitten sei, daß Wohlstand und Reichthum herrsche. Al das ist grobe Unwahrheit » . . Gegen diesen Schwindel protestiven wir laut und energisch- Mir protestiven Daz­legen, daß ein Fest veranstaltet wird, melcjes den tübermiegenden Theil­­ der Bewohner Ungarns verlegt, auf protestiven Dagegen, daß man uns als besiegtes und unterjochtes­­ Bolt darstellt und mit unseren Steuerhelfern anläßlich dieses Festes unerhörte Vernehlwendung treibe­­ . . Stünde Ungarn auf den den geschichtlichen und ethnischen Verhältnissen entsprechenden Grundlagen, müren die Nationalitäten Ungarns auch heute noch gleichberechtigt und würden ihre nationalen Eigenthümlichkeiten durch die Staatsgewalt gescirmt und gesichert ; märe Ungarn nicht blos das Land eines­ in der Minorität befind­­lichen Stammes, sondern das alte achtenswerthe Hungaria, dann feierten auch wir mit Freuden den tausendjährigen Bestand Dieses Landes. Das heutige Fest aber ist ein Attentat auf unsere nationale Eritenz, eine Slerifizirung unserer Knechtschaft. Wider dieses Zeit erheben mir hiemit ‘Protest.“ Aus dem Reichstage, am Abgeordnetenhause befanden sich heute zwei administrative Ausschuß-Berichte auf der Tagesordnung, deren erster die Bereinigung der Gemeinde Uj­­köny mit der Stadt Komorn betrifft. Gegen diese vom Minister des Innern auf Wunsch der betreffenden Ge­­meinde angeordnete Vereinigung haben einige Bewohner von Ujköny eine Petition eingereicht, zu deren Anwalt sich heute Bolónyi auf­warf. Er behauptete, die Repräsentanz der Gemeinde Ujgöny, in welcher der bezügliche Beschluß gefaßt wurde, sei nicht geieglich zusam­­mengeseßt gewesen und beantragte, der Minister möge die Angelegen­­heit vor eine geieglich konstituirte Generalversammlung der Neprä­­sentung bringen und dem Hause dann neuerdings Bericht erstatten. Der Vertreter von Komorn Johann Tuba legte dem Vorredner und den Petenten gegenüber den wahren Sachverhalt dar und auch­ Miniter Bierczel stellte einige Serthümer Bolónyi 8 richtig. Er wies namentlich nach, daß die angebliche Ungefeglichkeit schon von seinem Armtsvorgänger für durchaus legal erklärt wurde und daß die vitalsten Interessen Ujpöny’s die Vereinigung mit Komoren erfordert haben. Holló und Koloman Szentiván­yi blieben troß­­dem dabei, daß die Versammlung ungefeglich war, weil nicht der Ge­meinderichter, sondern der Oberstuhlrichter präsidirt bat. Nachdem der Minister des Innern nochmals hervorgehoben, daß es unstatthaft wäre, wenn er die gerechte Entscheidung seines Vorgängers annulliren würde, wurde der Bericht zur Kenntniß genommen und der Antrag Polönyi’s abgelehnt, obgleich sich für denselben auch Graf Apponyi mit seiner Partei eingesekt hatte. Hierauf ging das Haus auf den Ausschuß-Bericht betreffend die Vorlage über die Verwaltungsgerichte über, welche August BPulEEy in fachkundiger Weise gründlich beleuch­­tete. Der Referent erörterte die hohe Bedeutung dieser modernen + + Engeswenigkeiten. Aus ü­b­lichen Kreisen­ Dur allerhögjste Entschließung wurde im Neutraer Diözesan-Kapitel die stufen­­weise Bem­­üdung des Trencsiner Erzdechanten Alexander Csippet zum Canonicus custos, des Ziolmnaer Erzdechanten Alois Durdil zum Diözesan-Erzdechanten, de Gradnaer Erzdechanten Georg Katona zum Trencsiner Erzdechanten, des Canonicus magister sen. Soft Malatinity zum Ziolnaer Erzdechanten und des Canonicus magister jun. Anton Simfo zum Gradnaer Erz­­dechanten genehmigt und die in­folge dessen erledigte Stelle eines Canonicus magister sen. dem Titular-Abt und Decant-Pfarrer von Mocsonot Fold Bobot die Stele eines Canonicus magister jun. aber dem bischöflichen Sekretär Anton Jeßenberg von Seßen verliehen. Ferner wurden im Großmwardeiner Diözesan- Kapitel lat. Mit. die Pfarrer Johann Den­z in Barad-Dlagi, Georg Bidovich in Perze-Szöllös und Karl Linden­­m­a­y­er in fente zu Donorär-Domherren ernannt. Deffentliche Danifagung. Der Minister für Kultus und Unterricht spricht dem Kronhüter, Geheimen Rathe “sofer v. Szlány, welcher für das Lokal der Schule in Nagy- und -Kis- Szulany und für die Lehrermahnung auf seine Kosten Sorge tragen ließ, aufrichtigen Dant und Anerkennung aus. Adoption. Durch allerhöchste Entschließung wurde die Adoptirung­ des Berthold Albert Tihanyi, des Julius Tihanyi und der Anna Tihanyi durch den Baron Eugen Nyari von Nyaregyház, Kämmerer und Magnatenhaus- Mitglied, genehmigt und zugleich in Gnaden gestattet, daß der Baronsrang, der Familien­­und Vornan­e des Barons Eugen Nyári von Nyaregyhaz auf die adoptirten Berthold Albert, Julius und Anna Tihanyı ee übertragen­ werde. den Bürgermeister Die Ankunft der Königin­ wird an der Spithe­­ des amtlichen Theiles des ungarischen Amtsblattes wie folgt ‚ mitgetheilt : . Schre­ie ‘die Kaiserin und­ Königin ist, aus Anlaß, der­eier des tausendjährigen Bestandes des ungari­schen Staates, am Donnerstag, 30. April, Morgens ,8 Uhr 35 Minuten, mit ihrer Begleitung, auf einem Hof­ Sonderzuge aus Triest in Budapest auf dem Grübbahnhofe, welcher festlich ausgeschmüht war, angenommen. Auf allerhöchste Anordnung unterblieb ein amtlicher Empfang. Se. Tr. und apostolisch f­ Majestät erschien um 8/4 Uhr auf dem Bahnhofe, in Begleitung­ seines General-Adjutanten, und eilte,­ als der Zug stille hielt, zur Begrüßung der erhabenen Frau in den Salonwagen. Als ihre Majestäten vom Zuge herabstiegen, wurden von dem in großer­­ Anzahl auf dem Perron versammelten Publikum Begrüßungsrufe ,Éljen a király! Eljen a királyné!" laut... Die erhabene­rau nahm mit freundlichem Lächeln und danzend den Stuß auf, r­ielcer sich fort und fort vor dem Bahnhofe und auf den zur­­ Burg führenden Straßen erneuterte. Hohe Bäfte) Nachmittags 1 Uhr 51 Minuten sind auf dem en in einem besonderen Abschnitte des Wiener Eilzuges eingetroffen : Kronprinzessin­ Witwe Stefanie, die Erzherzoge Lud­wig Viktor, Friedrich, Leopold Fer­­dinand, Koser Serd­inand, Leopoldb Sal­­vator mit seiner Gemahlin Erzherzogin Blanka, Erzherzog Otto mit seiner Gemahlin Erzherzogn Maria Kosefa und der Prinz von Baiern Leopo­lod mit seiner Gemahlin Erz­herzogin G­isela. Mit einem Sonderzuge um Ahr 50 Minuten treffen en die Botschafter Englands, Nußlands, Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Spaniens und der Türkei. Alle mit Gefolge. Um 8 UIhr 50 Minuten Abends kommen mit dem Gilzuge an : die Erzherzog­e Franz Salvator und Eugen, Herzog Ernst von Koburg, die Minister Golukompski, KRallay, Badeni, SGautsch, Bilinzty, Glanz und K­rieghhammer, der Präsident des österreichischen Herrenhauses Fürt Windischgras, der Präsident des österreichischen Abgeordn­etenhauses EChlumecky, der Vie­präsident des Abgeordnetenhauses Abrahbamomicz, General­stabs-Chef Baron B­ed, der österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin Ladislaus Ezögyeny-Marid, der Kommandant der ungarischen Leibgarde Graf Andreas Balffy, der Sektionschef im Ministerium des Neußern Julius Zmwiediner, zahlreiche österreichische Abgeordnete und höhere Beamte, K­ronprinzessin­ Ditme’Erahersonin Stefanie) soll — wie man uns aus N Ragusa schreibt — die Abs­cht haben, das ehemalige Kapuzinerkloster San Giacomo in der Vorstadt­ Place von Ragusa anzulaufen. Sarı Giacomo mit einem prächtigen Garten hart am Ufer des Meeres, der Insel Lacroma gegenüber gelegen, welche einst dem Erzherzog Ferdinand M­ar gehörte, ist heute Gigenthum der Gemeinde Nagula und bildet einen Ausflugsort der Ragusaner. Sehr wahrscheinlich klingt die Nachricht nicht, denn es müßten im ehemaligen Kloster umfassende Umgestaltungen und Modernisitungen vorgenommen werden, bevor es ss zum Wohnsige einer Erzherzogin eignen wü­rde. „Die Nacheroberung Ofens­ Benczy’s großes Gemälde die „Rüderoberung DOfens“ ist heute im Hauptstädtischen Ausstellungspavillon einem geladenen Bublitum, dem Oberbürger­­meister Rath und Die Bürgermeister die Honneurs machten, gezeigt worden. Der Kimm­tler erklärte das Oujet des Bildes, über­ welches wir gelegentlich der Uebernahme bereits berichteten. In den nächsten Tagen wird auch der König das Bild besichtigen. Der hauptstädtische Verifikations-Aus­­fd) hielt heute, Vormittags unter dem Präsiduum­ Johann Mérős seine Konstituirentle Sigung. Mitglieder, desselben sind: Sodann M­ér­ő, Bräsident; Dr. Karl Morzsanyi, B Vizepräsi­­dent; Dr. Karl Heinrich, Mann Schweiger, Isofef Hanuss, Anton Nemerth, Molf Thurdsczy, Dr. Solef Stern und Dr. Karl Rácz. Zum Schriftführer wurde Magi­­stratsnotar Anton Göldváry gewählt. Der Ausschuß beschloß, Bir, zu ersuchen, die zur Anfertigung der Liste der Höchs­tbesteuerten nothmendigen Daten vorlegen zu lassen. Als Wa­hl­­tag für 10 neue ordentliche Mitglieder und 5 Gringmitglieder des Tabaner Schulstuhls wurde der 10. Mai bestimmt. Das Wahllokal wird im Gebäude der Bezirksvorstehung in der Festung sein. Als Mitglieder der Skrutiniums-Kommun­sion werden fungiren: Karl Scheich (Präsident), Michael OBtoiis (Vizepräsident), Martin Wolf und­ Johann Mautich ordentliche Mitglieder, Alois Frey und Johann Lindenbach Gringmitglieder. Wegen doppelter Berechnung der Steuer können Anmeldungen beim Magi­­stratsnotar ‚Anton­ Söldvary, Dachsengafse 7, I. Stud.4 ge­macht werden. Dovation­ Frau Witwe Anton D. Herz­ geb. Marie Müller, welche seit der Gründung­ daher bereits se­it Drei Dezen­­nien dem Ausschusse des Bester israelitischen Frauenvereins angehört, nahe an fünfundzwanzig Jahre als Vizepräsidentin und Kaffterin dieses Vereins wirft und sich um dessen Aufblühen unvergängliche Verdienste erworben, beging heute ihren s­iebzigsten Ge­burtstag, aus welchem Anlasse­­s die große und allseitige Verehrung für die genannte Dame in wahrhaft imposanter Weise fundgab. Vormittags erschien der gesammte Ausschuß unter Führung der Präsidentin Frau Johanna v. Bishit, um der verehrten Kollegin in den wärmsten Worten die herzligsten Glühwünsche aus­­zusprechen und gleichzeitig mitzutheilen, daß der Verein als sichtbares Zeichen seiner Dankbarkeit und zur Erinnerung an den heutigen Tag eine „Witwe-Marie-Herzl-Stiftung“ im Betrage von zeh­ntausend Kronen errichtet hat, deren Zinsen für alle Zeiten zur Erhaltung und Erziehung eines solch­unglücklichen Massenmädchens verwendet werden mögen, welches formeller Hin­­dernisse oder irgend eines fürperlichen Gebrechens wegen in seines der vom Verein erhaltenen Waffeninstitute Aufnahme finden kann, mit der Be­immung, daß das jeweilige Verfügungsrecht ausschließlich Frau Herzl und deren Erben zustehen wird. Die Damen des Ansichusses­ überreichten hierauf­ separat ein ebenso sinnreiches als rostbares Souvenir, worauf die Waisenhaus- und Halbwaisen- Zöglinge mit ihren Lehrerinen erschienen, um bei Hererreichung herr­licher Blumenspenden zu gratuliren; ferner wurden noch seitens des Veistandes der Religionsgemeinde, sowie seitens der Zöglinge des traelitischen Knabenwaisenhauses und Anderer Gratulations-Adressen überreicht. Frau Herzl, deren segensreiches Wirken nur von ihrer Bescheidenheit übertroffen wird, war von dieser Ehrung tief belegt und dankte allen Erschienenen. Der( Maider Arbeiter) Der „internationale Arbeiterfeiertag” brücte auch heute der Hauptstadt sein Gepräge­­ auf: die meisten Fabriken stehen still, desgleichen sind die Werkstätten leer. Im Uebrigen beobachten die Arbeiter eine musterhafte Ordnung; im Verlaufe des Vormittags it nicht die geringste Ausb­reitung bekannt geworden. Um 2 Uhr Nachmittags begann der Ausmarsch der Arbeiter nach dem Zugld und „Hungaria“-Garten im Stadtmärchen. Die Polizei bekundet im Gegensa zum Vorjahre, wot den Arbeitern die auf die Maifeier bezüglichen Abzeichen durch übereifrige Beamte von der Brust gerissen wurden, gegenüber den namentlich auf der Kerepeter­­straße zu Tausenden ausrudenden Arbeitern, die größte Nachricht und agstet nur darauf, daß die Fahr­wege frei bleiben und der Verkehr auf den Trottoirs nicht gehemmt werde. (Fremdenverkehr in der Hauptstadt.) Auch heute strömten Zaufende von Fremden nach der Hauptstadt. Nicht weniger als 15.430 Personen sind mit verschiebenen Eisenbahnzügen hier ein­­getroffen, und zwar kamen an: 9809 auf dem Du­bayıhofe, 4896 auf dem Westbahnhofe und 725 auf dem Südbahnhofe. Auch die Dora­dampfer braten eine große Zahl Fremde.­­In Wien verhaftet) In unserem Morgenblatte ver­­öffentlichten wir ein Telegramm aus Wien, des Anhaltes, daß dort Domini v. Biafint aus Budapest verhaftet und v­erurtheilt worden sei. Wir werden nun mit Bezug hierauf ersucht festzustellen, daß der Verhaftete, ein siebzehnjähriger junger Mann, nicht identisch ich hag dem gemwesenen ungarischen Reichstags-Abgeordneten Dominik Jajint. (Neues Kahrstatut.) Ober Stadthauptmann Bela NRudnay hat auf Grund der ihm zustehenden Befugnisse ein neues Fahrregulativ für das Gebiet der Haupt und Nesidenzstadt eintreten lassen. Die wichtigsten Bestimmungen bdesselben sind die folgenden : Innerhalb der Mauthlinie darf nur in mäßigen Trab gefahren oder geritten werden. Lastwagen dürfen nur im Schritt verkehren. Schnelleres Fahren t­ bios auf der Stefaniestraße im Stadtwäldchen vom Nondeau bis zum Wasserthurm gestattet. Das Vorfahren ist nur auf genügend breiten Straßen gestattet. Brüden dürfen nur im Schritt passirt werden. Wagen, die aufeinander folgen, müssen Intervalle von mindestens drei Metern einhalten, sens Meter.­ Den Lastwagen dürfen andere nicht angehängt werden. Die­­ Rutscher Ds Schlafen der Kutscher Zaltwagen mindestens Magen oder Gegenstände müssen von der P­olizei­fahrlizenz lösen, auf dem Bode ist nicht gestattet. Einspännige Wagen mit blos einer Deichsel dürfen auf der Andrasius, Kerepeter- und Stefanie-Straße, sowie im „Intravillan des IV. und des V. Bezirkes nicht verkehren. Diese Verfügung ist mit dem heutigen Tage in Kraft getreten. Spenden.­ Al Kramtablösung für Weiland Dr. Jukius Graner sind uns zugegangen# von Karl Bollat und Frau 10 fl. für das ifr. Anaben-Waif­­enhaus und 10. fl. für­ die Ferien- Kolonien ; von Gerson Spicher u. ‚Co. 2071. für die Ferienkolonien. Das Millennium, Das Millennium-Te Deum. In der Mathiastiche sind die Vorbereitungen für das sonn­­tägige Millenniums-Te Deum im vollen Gange und morgen Mittags wird das herrliche Gotteshaus für die große Feier bereit stehen. Heute wurde an der Evangeliumsseite der Hauptaltar­ der Thron für ihre Majestäten errichtet. Unter einem prächtigen Baldachin stehen auf einer drei Stufen hohen Estrade zwei bequeme Fauteuils, vor diesen Bet Schemel. Baldachin und Thronfeffel sind mit Goldbrofat überzogen. Dem Thron rechts befinden sich die rothlammtenen Betschemel und die runden, niederen lehnenlosen Stühle für die Erzherzöge, denen gegen­­über die Vertreter der fremden Fürstlichkeiten Pla nehmen werden. Dem Thron gegenüber nehmen Kardinal-Fürstprimas Vapary und seine Assistenz Pla, davor, fast in der Mitte des Sanktuariums wird der Betstuhl des Kardinals Lore Schlaud aufgestellt. Im Sanktuarium werden außerdem noch zwei mit dunkelrothem Tusche überzogene Tribünen für die Mitglieder des Episkopats und für die Vertreter der Armee errichtet sein. Die Vertreter Chinas. In der Vertretung Chinas bei der­ Eröffnung unserer Millen­­niums-Ausstellung ist, wie man und von zuverlässiger Seite mittheilt, durch das gestern erfolgte Eintreffen noch als außerordentlicher Bot­­schafter deligirten chinesischen Staatsmannes Li-Hung-Tihang in Petersburg die Nenderung eingetreten, daß der auch bei unserer Monarchie beglaubigte chinesi­sche Gesandte­­ Fau-Tihing- Tiheng, dessen gleichzeitige Anwesenheit in Petersburg sich als nöthig erwies, von­ seiner bereits vorbereiteten Theilnahme an der Millenniumsfeier abstehen mußte. Demzufolge wurden, wie bereits in früheren Fällen, der bekannte langjährige Legationssekretär der Wien- Berliner Haefischen Pfandtschaft, Herr Dr. KalT.Kreyer, al­seschäftsträger, und das Mitglied dieser Gesandtschaft, der Neffe des Gesandten Hi, Attah,Sekretär Her Hofü-Tin-Tihung, bei unserem Ministerium des Meußern als Vertreter Chinas bei den Eröffnungsfeierlichkeiten der Millenniums-Ausstellung notifizirt. Die beiden Herren, welche von Berlin aus zum Empfange Li-Hung-Tihang’s nach Odelta deligirt waren, sind direkt von dort kom­mend, bereits am Mittwoch Abends hier eingetroffen und im Hotel Erzherzog Stefan abgestiegen. . Die Staatsämter. Auf Anordnuung der Negierungt werden Zworgen,am 2.Mai, aus Anlaß der Eröst­ung der Millenniums-An­stel­lungsnhaber morgen, am 3. Mai, aus Anlaß des Millennium­­en­gottesdienstes, die Staatsämter nur bis 10 Uhr Vormittags geöffnet sein. Aufhebung der Sonntagsruhe Der Handelsminister verständigt das Hauptstädtische Muni­­zipium, daß er fü­r die Drudereien der Budapester Tagesblätter die Sonntagsruhe am 3. und 10. Mai in Anbetracht der Dillenniums-­­Feierlichkeiten aufhebt. Die Tribüne für das d­iplomatische Korps. In einem heute an das hauptstädtische Munizipium gelangten Deskript zu Minister-Bräsident "Baron Bánffy seinen Dant dafür aus, daß die auf den kommunalen Gründen Nr. 5 und 7 in der Báthorygasse für den 8. Juni zu erbauende Tribü­ne für das diplomatische Korps zur Verfügung gestellt wird, bittet jedoch, den Plan der Tribü­ne vor deren Aufbau ihm vorzulegen. Telegramme. Wien, 1. Mai. Die „Neue freie Presse“ meldet, dab das Projekt der Reife der Erzh­erzogin Maria The­resia nach Budapest, entgegen der von einer fotalfors respondenz gestern verbreiteten Nachricht, bis fest nicht aufgegeben, sondern vorläufig die Reife der Erzherzogin auf heute Nachmittags verschoben wurde. — Die heutige ärztliche Bifite wird erst die Entscheidung bringen. Theater für Heute: Nationalt­heater: Geschlossen. — Königliches Opernhaus: Gejälosien. — Luftspiel ‚Theater: Prolog: „A. barangok“. — Bolfötheater: „1000 ev. — E Christinenstädter Arena: „Vegye el a länyomat. “ 10, Illuminations-Leuchter zu 6, 15 fr. bei Theodor Kerteh, Christofplag. Gerictshalle. Zur Affaire Karl Buldky’s. Heute fällte Untersuchungs­­richter Emerich Balonyi in Gemäßheit des von uns bereits gestern mitgetheilten Antrages der kön. Staatsanwaltschaft über das Vreilassungsgesuch 5068 Vertheidigers Karl Bulpfy’s den Bescheid, demgemäß die Untersuchungshaft Karl Bulpfy's weiter aufrechterh­alten wird. Begründet wird dieser Bescheid mit den im Laufe der Untersuchung neuerlich auf­­getauchten, von uns bereits mitgetheilten Fakten, m wonach aus dem Berichte der administrativen Kommission hervorgeht, daß Karl Bulkig hinsichtlich zweier im Jahre 1894 in Florenz für das Museum der schönen Künste gekauften Bilder über je 4000 Lire die Duittungen nicht vorgewiesen hat, die Bilder selbst jedoch fehlen, mithin Diese Duittungen gefälscht zu sein scheinen. Auch das Fehlen eines dritten Bildes wird im Berichte konstatirt. In Folge dessen erscheint Die gegen Pulbry vorliegende Beschuldigung­­ verschärft, da die Unter­­suchung sich nunmehr auf das nach § 463 St.-z.-B. Amtsveruntreuung verbunden mit Urkundenfälschung) zu beurtheilende Faktum richtet. Die Gattin ermordet. Groß-Becsterer, 30. April. Dorig.-Bericht.­ In der Torentäler Gemeinde Johannis­­feld lebte der dortige Sandmirtb Mathias Wolf in stetem Un­­frieden mit seiner Gattin. In der Nacht vom 28. auf den 29. April überfiel Wolf seine Frau im Schlafe und ermordete sie für mehrere Arthiebe. Es gelang der Polizei, den Mörder zu inhaftiren. Wolf fümulirt Wahnsinn und wird er beobachtet. Telegramme des „Beiter Lloyd“, Fiume, 1. Mai. Der Statthalter von Dalmatien, FIM. Edler v. David, ist gestern Abends mit seiner Gemahlin an Bord des Lloyddampfers „Andreas Hofer“ von Zara­bier angekommen und hat heute von hier seine Reffe nach Wien fortgelebt. Wien, 1. Mai. Orig-Telegr.­ Die Befreiung in dem Befinden des ältesten Sohnes des Herzogs von Cumberland, Priggen Georg Wilhelm, hält erfreulicher Weise an. Lemberg, 1. Mai, Orig.-Telegr) Wie „Bregland” von gutinformirter Seite erfährt, werden heute mehr al Hundert in den hiesigen Staatsbahen-Werkstätten­definition­ angestellte Arbeiter wegen Betheiligung an sozialistis­chen A­gitationen aus dem Dienste entlassen werden. . . O Rüttchen­ 1.M­ai.Der bekannte Historiker Geheimrath Friedrich Geffken des­ Herausgeber des Tagebuches Kaiser zyriedrichs,ist heu­te Nachts bei einem­ durch die Explosion einer Petrolen­ in­lam­pe verursachten­ Zimmerbrände erstickt. Brüsfel, 1. Mai. Der König, der seit seinem­­ Aufent­­halte in Nizza erfaltet ist, leidet an einem Halsübel und empfängt täglich den Arzt. Bari, 1. Mai. Das Mani­fe­st, welches von­ der­ Gruppe dr Sozialisten in der Kammer veröffentlicht wurde, ‚ergeht sich in­ heftigen Angriffen gegen den Senat und gegen die Deputirten, welche für Meline stimmten. Diese Koalition, heißt es im Aufrufe, w­ird uns nicht irre machen. Unbesonnene haben das Wert des K­abinets Bourgeois aufgehalten. Wir wenden uns an­ das Bolt, damit es im Verein mit uns die gefährdete Peinilih das ERDE allgemeine Stimmrecht vertheidige. Paris, 1. Mai. Die [03 iali fü­r den a­rad taten Deputirten, welche gestern gegen das Kabinet Meline stimmten, beschlossen, im­ ganzen Lande eine thätige Kampagne gegen den Senat um zu Gunsten des allgemeinen Stimmrechtes zu­ organisiren. Es wurde unverzüglich ein leitendes Komite gebildet,­ welches Konferenzen und Versammlungen in allen Teilen des Landes veranstalten und ein Manifest ausgeben wird, das in allen Gemeinden affihirt und vertheilt werden sol. Dieses Komite, welches fm morgen in der Kammer zu einer Situng versammeln wird, wird in folgender Weise zusammengelegt : Präsident Bourgeois, Mitglieder : Doumer,.20.410y, Mefrimeur,­OobiLer Belletan, Dujardin- Beaumet,­­ Alfons Humbert, Ricard (Edte­don), Jfambert, Sodet, Seheriffe, Castrelin ww Deni?. Vier der bdemokratischen Linken angehörende Senatoren, welche der Versammlung beimwohnten, erklärten, an dem leitenden Komite nicht theilnehmen und getrennt "Handeln zu wollen. Paris,1B?ai Die republikanischen Blatter loben die TegterlungsexklavuItq,welche nur wirklich durchführbare Reformen enthalteDie radikalen und konser­­vativen Journaiestellen bei Besprechung der gestugen Ab­­stimmung fest daß daä Qabmet dmd­dudgaltung der Rechten gerettet worden sei Diese Blatteile gin­ Nachdruck darauf daß uasxcind auf sie in Aussicht stehen­de Auf­lösung der Kammer und die Verfassungsrevision vorbereitet werde. Die Republikaner sind überzeugt, daß Die gestern erreichte Majorität sich verstärken werde, wenn die Regierung die angekündigten Vorlagen eingebracht haben wird. London, 1. Mai. (Unterhaus) Der Sulabantrag Fomler zur Vorlage betreffend die Erleichterung der Lokalabgaben von dem der Landwirthschaft gewidmeten Boden wurde mit 325 gegen 160 Stimmen verworfen. Im Laufe der Debatte erklärte G Kaplin, die Regierung sei. bereit, ‚die Dauer des Geietes auf 5 Jahre zu­ beschrän­ken. In­­ zweiter Lesung wurde die Bill mit 333 gegen 156 Be angenommen. London, Mai. Oberhaus.­ Nach längerer Debatte wurde Die eis -Bill betreffend die Errichtung eines Wasser­­rathes für London angenommen. Londom 1.Mai.Gestern haben 7000 Bauarbeiter die Arbeit niederlegt und verlangen eine Lohn­­erhöhung. Man glaubt, daß die Meister­ die Erhöhung bewilligen­­/ werden. TB k € kondon, 1. Mai. Die „Times“ sagen, es sei unmöglich zu verrennen, wie Schwermwiegend die Depeschen sind, ‚melde die Mit­schuld Cecil Rhodes und Beits an der Johannes­burger Be­wegung festtellen. Die verantwortliche Greb­­­ung Rhodes’ hätte diesen von der Betheiligung zurückschreden müssen. Rhodes, Beit und Harris sollten für ihr Verhalten zur­ Verant­­wortung gejogen werden. — „Daily News“ glauben, daß die im Johannesburger Prozeß vorgenommenen Enthüllungen den Widerruf der der Chartered Company ertheilten Charter herbeiführen sollten. — „Daily, Chronicle“ dringt auf­ eine­ sofortige parlamentarische Untersuchung. Petersburg, 1. Mai. Der Vertreter Chinas bei den Keönungsfeierlichkeiten, Li-Hung-Tshang, it geitern hier eingetroffen und wurde im Bahnhofe von russischen Würdenträgern, der chinesischen Botschaft und Ehrenwache mit Fahne und Musik empfangen. Li-Hung-Tiehang wurde beim Verlassen des Wagens vom Kommandeur des Gardekorps begrüßt­­ und nahm sodann in den kaiserlichen Oemädhern im Bahnhofe die Begrüßung der chinesischen Botschaft entgegen, wobei er den Wünschen für das Wohlergehen des K­aisers von Rußland Ausbruck gab. Li-Hung-Tshang fuhr sodann mittelst Hofgalawagens in das Hotel.­­Konstantinopel, 1. Mai. Die französische und italienische Botschaft erhoben Reklamationen wegen Vergütung der bei Gelegenheit der­legten Wirren in Klein-Asien verursachten Schäden, insoferne Katholiken von denselben betroffen wurden. — Ein nac Alessandrette abgehendes Torpedoboot erlitt im Marmara- Meere eine schmere Havarie an der Maschine und mußte auraddirigirt werden.­­ AK -

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