Pester Lloyd, Mai 1898 (Jahrgang 45, nr. 105-117)

1898-05-01 / nr. 105

L Z ia je a sz Eg zet SÉT SES TANOK JAN . « « BE 2 2 untdas für«is31lgjkfh"«i«lges Jubiläu­m­ der­ Großfürsten­thums mit Ungarn Budapest­ 30.April. A­n Siebenbürgen­ werden Vorbereitungen­ getroffen, Union des ehemaligen festlich zu begehen. Die Vereinigung Siebenbü­rgens mit dem Mutterlande war im Laufe der Jahrhunderte unter den­ verschiedensten Korinen und Verhältnissen versucht worden, doc steht uns seine — nach der Zeit wie nach der Tendenz — so nahe, wie jene, welche vor fünfzig Jahren durch jene P­atrioiten, die si im Nik­las Weijeldtyi schanzten, herbei­­geführt worden is. Wie glanzvoll michh die Tage der Bethlen und dtátócsi dem echten Siebenbürger erscheinen mögen, so waren diese doch nur unter den historischen Borz­gängen einer Ternabliegenden Zeit, einer unsicheren und getrübten Epoche möglich. Sobald und so oft die ftanzen­­­bildenden Momente im mittleren Donauthale zu natur­gemäßem Durchbruche gelangen­­ könnten, ergab sich die Union­­ Siebenbürgens jedesmal wie von selbst, wenn au) die Formen der provinziellen Autonomie dabei wechseln mü&ten. So vollständig wie im Laufe dieses Jahrhunderts wurde indessen diese Bereinigung hiemals ausgesprochen, heut eg sind bis auf den heutigen Tag mi "Rudimente der trennenden siebenbürgischen Eigenart übrig geblieben. Siebenbürgen lebt nur in der Geschichte und in den Gehegen längst vergangener Tage fort; politisch und national ist und bleibt es wohl auf immerdar mit dem Mutterlande vereint und verbunden. Wen in früheren Jahrehunderten die Vereinigung Siebenbürgens durchgeführt wurde und da kann man bis auf die Zeit Stefan’s des Heiligen zurückgehen­­, v­erfolgte dieselbe zumeist aus Gründen der dynastischen oder dac) einer solchen Staatspolitik, welche von rein territorialen Rücksichten geleitet war. Das Leopoldinische Diplom (1691) — entstanden nach der vollständigen Zurückdrängung der tichschen Okk­upation — war ebenso ein Alt rein Dyna­­stischer Politik, wie die Herstellung des Großfürstent­ums Siebenbürgen in den Tagen Maria Theresia’s. Aus ganz verschiedenen, durchaus modernen Motiven entstand jedoch die Union vor fünfzig und vor dreißig Jahren. Sie er­scheint als ein Alt ungarischer Patrioter, die im eilendsteter Er­enntniß der Interessen der ungarischen Nation und des ungarischen Nationalstaates auf die über­­nommene Sonderstellung Siebenbürgens zur Stärkung des Ansehens­ und der Macht des Gesammtstaates opferwillig verzichteten. Weiseldugi und Genossen mögen gleich ihren Gegnern die Vorzüge­ autonomer Stellung und Verwaltung ernannt und empfunden haben, doc mußten sie in V­oraus­­sight kommender nationaler Kämpfe und staatlicher Gefahren der Zweckmäßigkeit der Union vor den Bequemlichkeiten einer autonomen Sonderstellung den Vorzug geben. Die Vereinigung Siebenbürgens mit dem Mutterlande war nicht nur eine erfreuliche Episode im Zusammenschließungsprozeß des ungarischen Staates, welcher durch die Union größer und stärker geworden war, diese Bereinigung mußte eintreten, wenn die Magyaren in Siebenbürgen ihre nationale Stel­­lung bewahren und stärken, wenn der ungarische Staat den zentrifugalen oder doc föderalistisch angehauchten­­ Bestre­­bungen­ der nichtmagyarischen Nationalitäten wirfsam und ee Bollgewichte 3 Gesammittantes entgegentreten alte.­­­­ Die Erfahrun­genmnt Ereignisse der letzten dreißig Jahre haben wohl die Zweckmäßigkeit der Union Sieben­­bürgens n nach jeder Richtun­g erwiesen.Es haben sich alle jenes­ Erwartungen,welche der unga­rische Staat als solchser und die u­ngarische Nationen die Vereinigung geknüpft «—,»h«ATxtM;Qszljni«­größten Theile bereits erfüllt und esi­irdi wohl nicht schwer fallen könn­en­,all das zu­ erreichen,was in dieser«Richtung noch­ zuthm­­ übrig bleibt.Es ist n­ur zu­ bedau­ern,daß die nichtungsarischen Nationalitäten mittler­­weile ihre Antipathien—denn­ von m­ehr kann kaum wohl die Rede sein­—gegen die Union­ngmöglich noch verstärkt haben­.Die Haltun­g des Sachsengrafen Burgenthal wie auch des Bischofs Schaguna war vor­ fünfzig Jahren eine wesentlich andere,als­ die Stellungnahme ihrer Konnationalen Don heutzu­tage.Und dochs hat sich­ keine einzige der pessi­­mistischen Prophezeiungen,welche Sachsen undslkmnonen nachdem Unions-Reskripte vom Jahre 1867 an­gekündigt hatten,erfüllt.Beide Nationalitäten vermochten­ sich m­ittler­­weile in nationaler wie in­ konfessioneller Hin­sicht nach Herzenslust zu entwickeln und die angebliche Magyarisiriing verm te Siefelben, weber in fülinrelter, noch i Hi­licheij N,a»tiewcilitilisen­ nach jeder Riesmn­g mittlerweiseszu kaejgelegtz beweisteins-bestenswie««m:geeeci;tkeetigxexkeieKingzom­ibek die Vergewaltigung von­ Seite der Alllagyarei hi­bet die Rü­ck­­sichtslosigkeit­en von Seitei des Staates,sind­­welche­ heu­teikdch bie­ter itif. anderer. Wir wollen­ Diejenigen, einigung Siebenbü­rgens bedauert, oder gar Be -Apieder auflösen möcht en, nicht an die Nationalitätenpo Staaten erinnern, welche den Klagenden gerade in natio­­naler Hinsicht nicht allzu fern stehen. Aber wenn Icon der ungarische Staat seinen Nationalitäten­ und Konfessiotten mit dem weitestgehenden Liberalismus­­ entgegenkom­mt, so muß dieser Staat da aus Gründen seines Bestandes , und seiner Lebensfähigkeit darauf dringen, daß die Nationali­­täten nicht in solcher Bestrebiugen verharen, melde die Einheit 08 Staates ‚und die ' Bewegungsfreiheit seiner Ge­walten verhindern. E83 geht gerade unter den modernen politischen Verhältnissen und Anschaufmngen nicht an, daß der alte Königsboden in seinen­ Privilegien und in­ seiner ‚besehräntten Passivität wieder einwache, oder daß die geradezu zerstörenden ‘und zentrifugalen Q Tendenzen der rumänischen Memorandum Volitifer ernstlich zur Diskussion gestellt werden. Will der ungarische Staat als solcher leben und wirken, dann darf er von jenen Wegen und Gebote nicht­ mehr zurictreten, welche vor fünfzig Jahren zur Union Siebenbürgens geführt haben. Die Bereinigung dieses Landes mit Ungarn war eine Nothwendigkeit aus Nachsichten der staatlichen Existenz, sie hat sie aber au als ersprießlich ertwiesen, nicht nur für die Magyaren, sondern auch für alle Nationalitäten, welche Siebenbürgen bewohnen. Manches Sonderrecht mag verloren gegangen sein, aber die Gesammt­­heit hat nach jeder Richtung gewonnen und Das muß, das soll für jeden echten­ Patrioten, ob er Magyare, Deutscher oder Anmäne ist, allein entscheidend sein. Befliegung vom Budapest, 30. April —n— Das wichtigste Ereigniß der abgelaufenen ersten­ Woche des spanisch nordamerikanischen Krieges war — wenigstens bis zu der Stunde, in welcher wir diese Betrach­­tungen niederschreiben — Die Matanzas am Mittwoch, 27. b. Wiener Opernhabitues werden so gewiß noch der Sängerin Minnie Haud mit Vergnügen erinnern, die in der ersten­ Hälfte der siebziger Jahre eine gefeierte Diva der Hofoper war. Die K­ünstlerin hatte, bevor sie nach Europa kam, jenseits des großen Wassers ihre Schule durchgemacht und namentlich im Esteban- Theater, sowie in der philharmonischen Gesellschaft zu Matanzas Lorbern geerntet. Auf Diese Weise wurde durch­ die schon vor länger als einem D Vierteljahrhundert für Die Sängerin Minnie Hand verbreiteten Neflamen auch­ bei uns der Name von Matanzas dem Bublikum geläufiger. Webrigens­ ist auch den Liebhabern seiner Havannah-Zigarren die Marke von Matanzas längst bekannt. Die Zigarren­­und Zigar­­rettenfabrik von Matanzas hat einen großen Ruf, so weit havannesisches Edelh­aut Schäger findet. Die 100 Kilometer östlich Havannah gelegene Stadt ist daher zu­ dem zweits größten Handelsemporium der Isel Cuba mit 94.000 Einwohnern emporgeblüht. Es ist also begreiflich, daß Eontre-Admiral Samy­on, der Commodore des nord­­amerikanischen Blocadegeschwaders vor Cuba, am Mittwoch den Versuc gemacht hat, D­ieser schönen und reichen Stadt, die auch während der dreijährigen Revolution nichts gelitten hat, ji mittelst eines Handstreiches zu bemächtigen, die Kabeldeperchen jedoch ersehen haffen, miklang dieser erste V­ersuch. Das Gros des Blocladegeschwaders war ungefähr 8 bis 10 Kilometer vor der Einfahrt in der Hafen von Havannah zurückgeblieben, während d­­re- Admiral Sampson mit jenem Flaggenschiffe „Nem- Nor" und den beiden W Panzerfrenzern « »Cincinna­ti«n­ach 6 Uhr Morgen­å ostwärts dampflos.Gegen­ 12374 Uhr kam diese Schiffsdivision in­"«Sicht der beiden­«­»’ Forts,welche den­ Eingan­g­ in­ de­n­ Hafen von Matanzass sperren:»Rub«ab­«aya«im­ Westen­,»Mayii«im­ Osten­.Die« roth-gelb-rothe»F­lagge Spani­er»ist mit dem ovalen­, gekrön­ten Wappenschilde,dem goldenen Thurin mit reichen Löwen­ in Weiß aus dem gelben Mittelfelde flatterte vom­­ Winde stark bewegt auf­ der gewaltigen Flaggenstange eines"jeden"Forsts.Son­stnolle Ruheciuf den Hügeln­ desl­rer«s."Der n­ordam­erikanisch­e Comm­odore versuchte an der Kanone, das Niefengeschoß fiel, knapp vor dem Amiral­­age i­­n den Eingang der Bucht einzudri ‘a Sc des Forts „Maya“ schwenkte das Amiralschiff gegen da­selbe, während der­ " Bucitan" den Kurs gegen „Rubalcaya“ nahm. „Cincinnati“ blieb in Reserve zurück. Da exdröhnte plöglich, fünf Minuten vor ein Uhr, von einer Baftierface bei "NRubah­aya" der Spuß einer 15-Centimeter-Hinterlade- Schiffe ins Meer. In demselben Augenblicke­­ eröffnete auf einer Courtine des Zorts , Maya" ein­ 21-Centimeter- Hinterlademörser das Feuer gegen der" Buritan". Die beiden Schiffe antworteten aus ihren­ 8- uırd A-Gentimetern, beziehungsweise („Buritan“) 12- und 4-Gentimeter-Hinter- Indegejgügen so lebhaft, daß beinahe­ jede Sekunde. est erfolgte. m dort „Maya“, welches jedenfalls stärker ar­miet­et, feßten sie­ bald an von den­ Navelinen einige 12-Zentimeter-Hinterladekanonen­ ins Feuer, so Dab, beide Schiffe ihre Gefchüge gegen die Batterien des einen Forts richteten. Teogdem beschoffen und Dem warfen Diese so energisch die Amerikaner, daß auch der , Cincinnati, aus der Neserve zur Hilfe herandampfte und gegen 11a Uhr das zweiter gleichfalls gegen Fort "Maya" aufnahm. Eine­ Bieb­elstunde lang vereinigte sich das amerikanische Sener auf das spanische Fort, dann Hatte aber der Contre-Admiral — wie er meldet — ,„seiten­swed erreicht", und es ‚hielt es fir angezeigt, als Klügerer nachzugeben und sie von dem Eingänge in die But von Meatanzas wieder zurü­ck­­zu­ziehen. Als die Amerikaner mit voller Kraft aus der mit gastlichen Bucht Hinausdampften, mußten sie dem Ort „Nubaleaya” näher kommen. Lebteres bewüßte diesen Moment, um bei den Amerikanern auch seine Bifi­farte in Form eines Schrapnels abzugeben. Das Geschoß erplodirte tapp, Hinter dem, „New-Nork“. Darüber ärgerte sich Der in der Kielwasserlinie folgende „Buritan“ so gewaltig, daß er dem „Nubal­aya“ noch­ einen stählernen Scheidegruß zus­­ fandte. Derselbe sei mitten im Fort geplagt, behau­pten die Amerikaner. Die Spanier­n wollen dagegen nichts wissen und behaupten, das halbstündige Bombardement sei zu ihren Gunsten ausgefallen, denn andernfalls Hätten Die Drei mächtigsten Kriegsschiffe­­ des geschwaders nicht, nothbrendig gehabt, so. vasch, wieder heim­­zulehren. Wenn die spanischen Batterien wirklich, wie die erste Meldung Sampfion’s behauptet, „sünstlich demontirt” sind, dann bleibt die schleunige Heimkehr der amerikanischen Banzer unverständlich. Vielleicht bringen die nächsten Tage , etwas mehr Licht über das Bombardement von Mentanzas­ amerikanischen­­ Blodades­s. In Folge der Designation des Abgeordneten Andor Vestetics auf sein Abgeordnetenmandat, wird auch in der Delegation ein Plab vasant. An Stelle des Grafen Festetics wird foforti nad) Konstituirung der ungarischen Delegation­­ Sofer Kristóffy einberufen werden, welcher die meisten Stimmen als Grfndmitglied erhalten hat. Nach den bisherigen Dispositionen wird ‚Se. Majestät die Delegationen am 11. Mai in der Hofburg empfan­­gen, 1. am. zuerst die österreichische, dann die ungarische Delegation. Auf die Ansprachen der Delegations-Präsidenten wird Se. Majesty wie üblich, gleichlautende Antworten ertheilen. . se« xkjeizskzukjehmkseriksDIE-Fortl­­« Die, „Buritan‘ und gold- 1?’Schuß . . = Wie wir erfahren, wird die Liberale Partei des Haupt­­städtischen INT, Bezirkes, dessen Mandat durch den heute er­­folgten Nachtritt des­ Grafen Andor Festetics erledigt wurde, den Generaldirektor der Budapester Straßenbahn-Beseilschaft, Heinrich Selliner de Haraki, zum Abgeordneten­kandidiren. — Das Sublimite de justi­z-Ausfhufffjes des Abgeordnetenhauses hat heute den neuen Teil der Genossenschafts­­vorlage festgestellt. Dieselbe wird am Montag Vormittags vom Finanz Ausfhuffe in Verhandlung­ gezogen werden. ' tenhaufes hält am 2. Mai, Vormittags 11 Uhr, eine Sigung mit folgender Tagesordnung: Wahl­weise Richtigstellung : des V­erzeichnisses der Magnatenhaus-Mitglie­­­=« Dei V­erifiskat­i­ons-Ausschuß des"Mgg,na-» eines"Präsidenten­z«f­orts­etzun­gs-I ders;-Verhan­dlunsss der Gesu­che des Grafenxs Karniss u un­d der Baron­e.. Bela Jiedl und Otto Orban , diverse Urgelegenheiten. Der staats­rechtliche, Finanz-Ausschupß de­s Magnatenh­auses Hält am 3. Mai, Vormittags 11 Uhr, eine Sigung, in welcher der Geist­­entwurf über die Ergänzung der Seelsorgerbezüge zur V­erhand­­lung "gelangt. Der Wirthbihaftsausshuß des Magnaten h Hauses hält am 4. Mai, 11 Uhr Vormittags, eine Gili­ng mit folgender Tagesordnung: Mevision der Neh­mungen der legten sieben legisslatoeischenjn dsz « par a N veszes sapkat NO Monate; Nevision des über die Mobilien des Hauses aufgenom­­menen Inventars ; Deitstellung ‚des Budgets pro 1899; Verhandlun­g­ des Gesuches der Angestellten des Hauses megen Gewährung eines Theuerungsbeitrages ; diverse Angelegen­heiten. .":­­Der Fikt..anz-«-,wolkewirthschaftlichem­".d« Kommisti«skaki»«ö«iisX-A««nZsäslißbesMaanäk«e’n". baujes..hält am 4. Mai, Mittags 12 Ugy,­­ eine Sisunng, in welcher der Cejesentwurf über Die Modifizirung einiger Vertims­­mungen 005 ©.­U. XLVIH : 1895 zur Verhandlung gelangt­e. Der Finanz - Ausschuß des Mannaten­­banjes hält am 4. Mai, Vormittags 11 Uhr, eine Sigung. Auf der Tagesordnung stehen: die Gesebentsbürfe über die Regelung der Konsulargebühren, über die Einrichtung des Honved-Oberkom­mand de Palais und über den Arsban der Waigner Honved-Hakaren-Raffide, ferner fichert die Versiltigung eines Nachtragskredits für den Honpshz nimister ; toeitet die Verhandlung der Abgeordnetenhausbefgriffe in Angelegenheit der im IV. Du­artal 1897 vorgenommenen Mehr­­ausgaben, nicht präliminten Ausgaben und Voirements, und vin . Are... gelegenheit der für Die Städte Breßburg, Steinamanger, Agrem­­und - Eisegg berwilligten außergewöhnlichen Hausitenerfreiheit. »i. «Deevolks»i­irthschaf­tlin­­se un­d Kot­m­nnTi-E" kathoiissAanchu­ß des Magnatenhauses Halt! auf 5. Mai, Bormittags"11 Ún, eine, Lisung, mit folgender Tagess” ord­ningt Die Gelegentwirfe über den Ausbau der Stuffmeißen­­burg-Birsteer Lokalbahn und der S Flügellinie Margitte-Sziläag-­ Somlys der Abgeordnetenhausbeschluß ü­ber die Konzeslionieung ver": Honter Lokaldbahn; die Gefegentműrfe über die Snartifuliwing der internationalen Bereinbaringen in Betreff der Präventiv undßiegelt der Gemeinde­ und einiger anderer Waldungen. : bei den­ Mettaer Bilgerfahrten und in Angelegenheit "der Sarai maßregeln gegen die Belt, fern­er: des­ am. 5. Dezember 1897 mit­ Japan abgeschlossenen Handels- und Schifffahrtvertragss . Schließlig die Verhandlung der Gelegentwirfe über die fantliche Verwaltung = die Kossuth-Fraktion der­ Mnachgängigkeits: und Hechtundvierziger- Partei mid dieser-Tage eine Konferenz halten.’ und der Gefegen­twurf über die wid­higaftlichen­ und gewerblichen Kreditgenossenschaften verhandeln. Str Derselben Konferenz, wird die K arte auch darüber einen Beihliß faffen, "ob sie in dem wivd: die Mandatsniederlegung des Grafen Andor Festetics erledigten Altofner­ MWahlbesitz einen eigenen Kandidaten aufstellen wird. Mit dieser Angelegenheit werden sich auch die anderen oppositionellen Parteien dennächst befassen.: « -« s- Saat s EN - s 7 . ' " - — Die Volkspartei hält am:2. Mai, Abends 7 Uhr, eine Konferenz. ’­­· -FJ in Hinblick auf die«Wich­tigkeit des·S­ cindiwein­­hau­es und der Obstzucht hat der Ackerbauminister».beschlossen;"«; in KeeZ kemnet im Anschluusse an die dortige Miklós-Anlage eine­­neue staatliche Winzerschule i ud eine größere staatliche, Baumschule zu­ münden-Die Verhandlu­rsigen­ i­­irden zu­ diesem­­­ Behufe an Ort und Stelle von den Gestionsräthen Ludivig Dobostay und Stanz Lönyay, ferner von­ Landes-Ministerial­­kommissär für Obstzucht-A­ngelegenheiten Stefan Molnár und dem­ Leiter des wirthschaftlich-technischen Bureau Bib­or Kolb­en­­bayer in diesen Tagen in Kecsfeldt in einer Konferenz gepflogen, zu welcher der Bürgermeister und mehrere Mitglieder des Munnizipal­­Ausschuffes und des dortigen Tandiwirthschaftlichen Vereins. .Helader voneden. Die Gebäude der Winzerschule wird der Minister noch­ in diesem Jahre bauen lassen und im nächsten Jahre wird die Schule eröffnet werden: —« s-· " « -" ««-«; =Vor einigen Tagen h­atte der ehemalige österreichische« Finanzmini­ster Ritter vs Bsilsinski in einer­­ Unterredung mit dem­s Wiener Korrespon­den­ten­ des--,,C3as·«««sich m­it beso­nderee Genii·g"-« thn­ung darüber geäu­ßert,daß der ganze von ihm­­ vorbereitete Konuss­plex der Ausgleichsvorlagen von dem­ gegenwärtigen­ Finan­z-« minister Dr.Kaizl ohne jede Renderung acceptivl undi in Reichst­rathe«eingebracht"worden sei-Heute­ veröffentlicht nun der»Czaå« das folgende Communiqu­e:,,Aus Wien t heilt man­ uns mit,daß der Fin­anzm­inister Dr.Kaizl die Au­sgleichsvorlagem wie er siet von Dev-Bilinski übernomm­en hat,sohne’jede­s Ab enderring eingebiaelsts bat-Daraus ist aber noch nicht zu schl­ießen,­daß Di-T KRaizl mit den Details dieser Vorlagen voll­kommen einverstanden ist Dies wü­rde bei so Tem­plis­­sitten Vorlagen ganz unmöglic­hen. Es ist sogar bekannt, daß üm Betreff vieler Bunste z­wischen dem gegenwärtigen und­ ehemaligen Finanzminister ztiemlich bedeutende Meinungs­verschiedenheiten vorhanden sind. " Allen in der Ermäs­ gung, daß diese Verschiedenheiten in­ der Anschauung nicht prinzip­piellen Natur sind und "daß alle Nenderungen neuerliche lang­wierige Verhandlungen mit Ungarn herbeiführen woll­den, hat sich Dr. Rail. entschlossen, die Vorlagen so, wie er sie von seinem Vorgänger über­nommen hat, dem Parlament zu unterbreiten.” ° «­­» © . Be X .s-«­Nach einer Konstantinopiler-«--In­sel)"risst der­,Phil.«s"s" Kore««««h«atder·«dortige«serbische"Gesandte,­He·e"rEllovv­ak­ o"v­ics,;­ en Memorand­um über die Angelegenheit betreffend die Kirche: in funtanowva ausgearbeitet, welches darlegt, daß diese Kirche vor langer Zeit den Serben zugesprochen worden sei, und daß die Befig­­ansprüche der Vulgaren erst aus den legten Jahren datiren. Da die von serbischer Seite unternommtenen Schritte, wieder­ in den­ Beleg­­ der Kirche zu gelangen, erfolglos geblieben seien, haben die Serben in Rumanova beschleifen, ansählich­her Dstern ihre Rechte durchaus geltend zu machen. Sin­nfolge der­ bekannten­ Vorfälle, die si hiebei ereigneten, sei die Erregung der Serben aufs högste gestiegen, und nur doch Berü­cksichtigung der serbischen­­ Forderungen konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. . Feuilleton.­ ­­­ + Unrifer Brief. Der „jourduterme* — Wie man in Baris wohnt ie Migtizimie. Die kleinen und großen Appartements — Die Hotels. — Fin de siécle­­‚Dienstboten — Das­ thenere Brod. Baris, 28. April, so hätten denn die vom Giroyen Faberot, dem sozialistiigen Abgeordneten-Kandidaten 508 elften Arrondissements jüngst in Bausch­ und Bogen als »canailles« bezeichneten »propriose, d. h. die rund Trissig taufend Hausdesiker der Metropole an der Seine, wieder ein­­mal glücklich die Miteinigkeit von fast zweihundert Millionen Ftancs in ihre Taschen gesteclt. Das hat der böse, auch Bier so vermitnigte »jour du terme«, der legte Zinsquartalstag, zuwege gebracht, der die Börsen von 775.000 Miethern um die genannte Summe­ erleichterte, Gie zahlten, um eine genaue Ziffer zu geben, für die Benäsung ihrer vier Wände im verlegten Jahre 783 Millionen, womit, beiläufig gesagt, dem sich nas dem nervus rerum gerendarum umsehenden Spanien doch et­was mehr geholfen wäre, als mit den neunhundert Frances, welche die guten Leute von Glermont-Ferraud sich beeilten, dem spanischen Finanzminister anzubieten. Die Statistik verkündet uns zwar nichts Neues, wenn sie anósz­upeilt, daß man in Paris am teuersten im Duartier des Champs-Elysees ohne, t worunter hier der eigentlich aus einer ganzen Reihe von Duartiers bestehende ebenso große als vornehme Stadttheil zu ver­stehen i­, welcher sich von der Blace de la Concorde westlich, zwischen der Seine und dem Vaubourg Saint-Honoré, bis Bafy und dem Bois de Boulogne erstreckt. Immerhin ist es aber interessant zu erst fahren, daß it diesem Theile der Millionenstadt auf jeden einzelnen Bewohner ein Miethzins von 1025 Francs, auf jede Wohnpartei aber nichtächnittlich ein soldet von 3000 Francs entfällt. Hingegen belastet zí dem «den zum Zentrum von Paris gehörenden Quartier de la Made» Teine nur mehr ein Miethzins von 700 Francs jeden einzelnen Bew­wohner. Dann folgen das Quartier de ’Eutope mit 675, der Haubourg Sain­t-Honoré mit 640 und das Stadtviertel der von eine­m mächtigen geschäftlichen Leben durchbrauften Chauffe-d’Antin mit 580 S Francs per Kopf. Wenn auch dies noch­ zu theuer ist, der sehe sich in Belleville, in 2a Billette, in den Duartiers de la Chapelle, du Pere-2a-Chaife rt. f. 19. nach eier Wohnung an. Dort entfällt auf jeden einzelnen Bewohner Ducgschnittlich nur mehr ein Miethzins von 60—80 Francs. So, wen ein großer, oder vielmehr der größte Theil Der Bariier — denen in 85.000 Häusern rund 812.000 Wohnungen zur Verfügung stehen — nicht die zu fest angegebenen Summen als durch­­schnittlichen Miethzins per Kopf zu entrichten hätte, so wäre es voll­kommen unbegreiflich, wie sie es zuwege bringen, nicht nur ihr Leben au­ fristen, sondern aug, nach gut französiscer Art, mertens auch doch Sparpfennige beiseite zu legen. Nichte könnte dies besser illustriren­, als der Umstand, daß es unter den 812.000 Wohnungen nicht weniger als 608.000 gibt, deren jährlicher Miethzins unter 500 Grancs bleibt. Da föhnen die vielen Hunderttausende von seinen Leuten, Die fid win reihen Paris für den Staat, für die mägtigen Nitengesellschaften, für die grands magasins und fünfzige „Broprios“ abb­inden, dad), zu verhältnismäßig modiferten Preisen, unter Dah und Jah kommen. Sraget nur nicht, wie­ muß es freilich in den meisten Fällen heißen. Son die für die vermögendere Mittelklasse bestimmten Wohnungen, die sogenannten petits appartements — in der Regel aus einem 3 Miniature-Salon, einem reinen Speisezimmer, zwei oder drei Schlaf­­zi­mmern, Küche, Vorzimmer und einer Dachfläde fü­r die dienenden Geister bestehend — lassen, was Raum und behaglige Einrichtung betrifft, zumal in den älteren Stadttheilen, sehr viel zu mün­chen übrig. Der Fremde wird sich mit den niederen Plafonds, den papier­­dünnen Gloisons — Scheidemauern —, den eigentlich nur Kabinete bil­­denden Zimmerchen, der zumeist winzigen Küche und der schmalen, hölzernen Wendeltreppe nie recht befreunden können. Freilich versteht der Variser Gescmad aug diese kleinen Gemächer in harmonischer Weise zu zieren und sie durch eine erfinderische Bergung des ge­­ringsten Naumes bequemer und wohnlicher zu gestalte­t. Mehr Komfort weisen die soeben bezeichneten Wohnungen in den jüngeren­­ Stadttheilen und in den aus den fekteren Jahren stammenden Häusern auf, aber auch in diesen vermikt tai fehnerzlich das do­ro nothiwendige Badezimmer in fast allen petits appar­­tements. Weder die mit schwellenden Teppichen überzogenen breis­­teren, helleren und bequemeren Treppen in dem mit Stoffen tapezierten Stiegenhanre, noch das elektrische Licht und die Schm­ud und zr­ed­­mäßig ausgestatteten Küchen können uns für seinen Mangel entschul­digen. Um sie den „Qurus" eines Badezimm­ers vergönnen zu künnen­, muß man in der Regel einen 1600-1809 Francs' übersteigenden Miethzind bezahlen. Wie fast überall, so sind auch in Paris die größeren Wohnungen verh­ältnigmäßig­ um Vieles mehr«­feiler, als die Heinen. Wer die Mittel befsst, jährli mehr als 3000 Frances für seine Wohnung ausgeben zu können, der findet in den­ grands appartements der modernen Zinspaläste seine geitest­­gehenden Ansprüche befriedigt. Da heißt es — um nur ein Beispiel anzuführen — im „Grand Journal officiel des locations“, daß man in einem Der schönsten und gejundelten Theile von Paris, in nächster Nähe des Bois de Bologn­e, je nach den Stockwerken, für 4100, 4500, 4300, 4100, 3800 und 3300 Francs­ in einem Hause mit einer monumentalen, steinernen Treppe. Folgendes haben Finne: Borzimmer, Galerie, Speisesaal mit Bow- Window, großer und Heiner Salon, vier Schlafzimmer, drei eingerichtete Cabinets de toilette, Badezimmer, Schränke,, Anrichtezimmer, Küche mit Buffet, zwei Stuben für die Dienerschaft, zwei Keller, Hygienische Dampfheizung im Treppenhause und in allen Gemäc­hern, warmes und kaltes Wasser, Einrigtung für elektrisches Licht, Aufzugsmasahine, Telephon u. s. w. Dem gegenüber schwanzt das Miethgeld für die oben beschriebenen kleinen Appartements, den einzelnen Stadttheilen und Stodwerken gemäß, zwischen 1000 und 2000 Francs. Noch größere Vortheile bieten den vermögenden Klaffen die in Paris so zahlreichen Privathotels, deren Miethzins relativ noch wohlfeiler ist, als derjenige der aus einer langen Flucht von Ges­undherır bestehenden großen Wohnungen. Von 3000 Franca auf­­wärts kann man­ in den Stadttheilen zwischen dem Trocadero-Balast und dem Bots bereits ein aus jede, sieben Biecen bestehendes kleines Hotel miethen, dem man anderwärts allerdings die bescheidene­ Bes­zeichnung einer Billa beilegen wü­rde. Vermag man aber 5000 bis 6000 gratten für die Miethe auszugeben, so erhält m­an in den still vornehmen Straßen von Paffy und Auteuil und in den von Paris un­d in die Befestigun­gsmauern getrennten Neu­lly bereit ein­ hochelegantes Hotel, fest immer zwischen Vorgarten und Garten gelegen­, aus mehreren Stoc­kwerken bestehen u­nd mit­ dem modernsten K­om­fort ausgestattet. Selbstverständlich gibt es auch weitaus größere, um den drei- oder vierfachen Preis vermiethete Hotels, oder vielmehr P­aläste. Um aber bei den für die reichen Leute bestimmmnten Nopat« temtente zu bleiben, gab es im vorfesten Jahre nur 470, deren Mieth­­sins 20.000 Frances Überstieg. Daß man in Paris, ungeachtet feiner rund 2.500.000 Einwohner, nicht besorgt sein müsse, ohne Die ges wünschte Wohnung zu bleiben, geht am beruhigendsten aus der nicht uninteressanten Thatsache hervor, daß man im erwähnten Sabre nicht weniger als 37.447 Teer stehende Wohnungen zählte. Die von Citoyen Hutmacher Faberot verwü­nschten Proprids schein­en­ den sie doch nicht immer auf Rosen zu Liegen. Sind aber die Wohnungen in Paris nicht theaterer, ja­ theil­­weise mehlfeiler, als in mehreren europäischen Großstädten, so werden sie durch die Löhne und die Verpflegungstosten der Domestiques in erh­eblicher Weise vertheuert. Viele wohlhabendere Leute begnügen sie mit seineren Wohnungen, um nicht gleich drei, vier Dienender Geister zu bedü­rfen, die auch hier recht oft Dualgeister sind. Während im ganzen südlichen und westlichen Frankreich die Löhne der­ Domes­­tiques zw­ischen 12 und 30 Frances schwanken, erhält“ in P­aris ein „Mädchen für Alles“ m­onatlich 30—40 Francs,­­ ein Stubenmädcen 40-60 Frances, eine Köchin 50-70 France, ein cordon-bleu, 09. bh. eine­ „Meisterin“ in der­­ edlen Rockunft 80--100 Francs, ein Kammerdiener 80 Francz, eine Amme ein im Hause verföstigter Kutscher endlich 100-120 France. Außerdem wird es immer mehr üblich, sowohl Den weib­­lichen, als aug den männlichen Dienern anstatt des bisher verab­­folgten Weines, monatlich noch 10 Franc zu ihrem Lohne Hinzu« zufügen. Läßt die Hausfrau nicht auf ihre eigenen Kosten die Wäsche ihrer Dienerschaft malen, so erhalten die weiblichen Dienstlisten monatlich überdies noch 5 Francs, Die­ männlichen aber 9 Francs. »De rigueure — ganz unerläßlich it eő ferner, seinem Concierge zu Neujahr eine kleine Rolle von Goldfuüden in Die zum willigen Nehmen stets bereite Hand zu drüden. Weitaus beträchtlicher als die regelmäßigen Einnahmen der mit dem Einlaufe für die Kühe betrauten Domestiques gestalten si­eber ihre Nebeneinkünfte, die — zum Nahtheile ihrer Dienstgeber — freilich­ aug regelmäßig einfließen. Die erste Duelle dafür ist der traditionelle Sou, welchen jeder Viktualienhändler, möge er Brod, Fleisch, Milch, Gemiüse, Geflügel, Sihe oder Gemürze verk­leißen — nach jedem Brand der Einfangsstumme der betreffenden Bonnie, Köchin u.­­. w. verehrt. Da bereits recht bescheidene Haushaltungen täglich für sechs bis sieben Francs Lebensmittel einkaufen müssen, melde Summe, wenn es sich um wohlhabende und aus zahlreicheren Köpfen­ bestehende Familien handelt, Teiht zwanzig Frances und noch mehr erreicht, so sieht man, wie rasch aus jenen Cons die Franc werden. Nun denn: all diese, zu einer stattlichen Anzahl anschmellenden Kupfer und Silbermünzen wandern, wie die Dienstlöhne, aus den Taschen Mon fieurs in diejenigen seiner einlaufenden Domestiques. Wie ? — wird man fragen.­infach so, daß die Herren Gommercants, melde sich die Kundschaft der dienstbaren Geister erhalten wollen, ihre Galanterie zum Nachtheile der Haushaltungen ausüben. Herabsjolgen sie nicht für einen Sou weniger Waare, so sehen sie für dieselbe einfach einen höheren Preis an. Dieser Unfug ist so sehr gang und gäbe und so allgemein bekannt, daß ein aaderer Heiner Gemützkräner, der vor etwa fünfunddreißig Jahren den Muth hatte, durch die Verweigerung’ des althergebrachten Sous die Dienstlisten aus feinem Laden zu vers­­cheuchen, andererseits es aber verstand, die perrenlich einkaufenden Hausfrauen herbeizuladen, zum Begründer des riesigen Spezereimaaren­­geschäftes Zelir Botin­ u. Cie. wurde, das­ gegenwärtig über ein Kapital von nahez­ı fünfzig Millionen France verfügt, « Was aber u­nkedliche Dienstboten beilei Einkaufen durch die an großen Styl betriebenen „Zicheries“, durch das Höhere Anrechnen der einer fortwähren­den Preisveränderung unterworfenen Lebens­­mittel,­wie Primeris aller Art,Fische,Gemisse,Wildpretu­­ siiv.. sonst,noch „verdienen“, das it vollkommen unkonte olivbar, , Oder vielmehr, es ist ein offenes Geheimniß, „le secret de Polichinelle”, daß die cordons-bleus und Köche der großen Häuser sich auf dieser Meile täglich Nebeneinnahmen von 15—20 Francs siltern können. Es it denn nicht zu verwwundern, daß die Valetaille, das „Dedientens­­pad", das viel öfter im Genisse einer stattlichen Rente zurückzieht, als Künstler, Boeten und Gelehrte. Kurz, die braven, ehrlichen, aus­­hänglichen Dienstboten, gehören auch­ in Boris zu den weißen Naben. Schon Nestor Noqueplan sagte vor mehr als drei Jahrzehnten: „Dur das Aufgeben unserer alten Sitten und Gebräuche ‚verloren wir auch unsere alten Dienstboten, Die man in der Provinz bie und da­ noch vorfindet, mit ihren menschlichen Schwächen,‘ aber auch nit­ ihrer Hingebung. Wir verloren die Domestigutes und schufen die „garbins“. Der Unterschied zwischen ihnen ist nicht minder groß, als derjenige zwischen einem Schauspieler und­ einem Cabotin.“. Andererseits hat der Verfasser­, eines bentertenswerthen, jüngst ere­rschienenen Werkes über die sittlichen Zustände in Maris ameifelä ohne megt, wenn er die Hauptursache der Dienstboten- Korruption in dem Umstande findet, daß man den männlichen und weiblichen Domestiquies die Dachlammern der Zinshäuser als Wohnung anmeist, anstatt:sie­­lt den­ Appartements ihrer Dienstgeber unterzubringen, "Abgesehen‘ von den sonstigen Schattenseiten eines solchen Zusam­menlebens der Dinarhaft in den Mansardenstübchen eines ‚sählreiche Wohnungen ‘enthaltenden Hauses, werden dort die Novizen, die noch unverdorbenen Mädchen vom Lande, sorvie die ausländischen Bonnes, bald mit allen Schlihen und Kniffen bekanntgemast, Turz in Domestiques fin de: siecle verwandelt. "Deshalb taugt auch ein großer „Theil der elsäffischen, deutschen und schmeizern­en Dienstboten nit viel mehr, als diejeniigen aus Baris und der Provinz. Diese Miseren fennen die ungezählten, Heinen Leute, welche die 608.000 Wohnungen füllen, deren jährlicher Miethzins unter­ 500 Francs bleibt, allerdings nicht. In ihrem Kreise wird man eft an die Wahrheit des Sprichwortes erinnert, bab man­ am besten bedient sei, wenn man sie selbst bedient. Dafür bricht sie­ der Schub, an manch anderer Stelle: Schon seit geraumer, fett langer Zeit, ist, das Brod mweitaus b­ewerer in Paris, als in den übrigen europäischen Großstädten. Wer da weiß, daß der Franzose ein Brodeffer par. excellence ist, der­ mag sich eine Vorstellung davon machen, mie empfindlich das gegenwärtige rapide­ Steigen­der Mehl und Brodar pfeife die Heinen Haushaltungen belastet. Derjelse Sad Mehl — zit. 157 Kilogramm. —, der vor drei Fahren noch um 42 Francs, am 4. April 1, 3. aber nur mehr für 66 Francs erhältlich war, Töstete heute 71 France. Morgen oder übermorgen dürften also die Bäder, für das gewöhnliche vierpfündige Brod einen Franc fordern.: Solche Brodpfeise, juft,nach einem »jour du termes,­ fünnen. 048 Maffer nur auf die Mühle der­­ Gesinnungsgenossen . 068 Citoyen Saberot treiben.. Und dabei kann man den­­ Hagenden Leiten gar nit zurufen — man­ nennt das hier Marie Antoinette zugeschriebene naive Wort: „Sa­ waru­m effen denn: die Armen keine Semmeln, wer ihnen das Brod zur theuer it 27 —, man fan ihnen also gar nicht zurufen, daß sie ihre Zuflucht zu Det, in den Heinen’ Hanse’ haltungen, ebenfalls eine dominirende Rolle ,spielenden ‚Gemüten, nehmen sollen, Auch diese sind theuerer denn je. Daran ‚sollen die’ gut zahlenden, bösen Engländer schuld sein, melche den größten Theil der Brimeurs, welche der Süden, sowie die Bretagne liefert, für Ob. England in Betlag nahmen. _ « « 60-80 Frances, | Ferdinand Vorosztyány. >

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