Pester Lloyd, Juli 1898 (Jahrgang 45, nr. 157-183)

1898-07-01 / nr. 157

»J-kkss-k-Y-»-«Jz7-s-.ksp·v,yq»Es-» En OR h IA SLR N 1 x 2 Ber Ih "= En i Bahn-- um­­— Alte Zeichen schienen darauf zu deuten, daß der erste Gang des Ministeriums Briffon at die Kammer ein Todesgang sei, die Unitfotine, es barınherzig von der Qual eines verfehlten Daseins befreien werde, und fiche da: das M­inisterium Briffon lebt und ist offenbar gar nicht verlegen, seiner Existenz den erforderlichen Rechts­­titel anzudichten, vielleicht gar in Wahrheit zu­ verschaffen. So kann man sich in Frankreich auf nichts mehr verlassen, nicht auf Auges und nicht auf U Unvernünftiges, das Une glaubliche ü­bt souverän seine Herrschaft und macht alle­­ Berechn­ungen zu Schanden­.Man m­ein­te,das neue Ka­binet gewiesen, die gemäßigten uum siegte bescheidene Ministergebilde gemäßigten Nepublitaner ihm unter Heeresfolge leisten Fünnen, es ganz in die Enge 90. zuvilc­­Republitaner brüstirt habe; und daß zwei gut davon leben sönten. Man meinte, es werde mit einem so radikalen Program­n, ins­­besondere bezüglich der Steuergefeßgebung hervortreten, daß die feinen Umstände( sic) das Miratel, daß die Gemäßigten die Finanzpläne des M­inisteriums Briffon als ihre eigenen verlamsten, als eine Wante, welche die Radikalen ihnen, den Gemäßigten gestohlen hätten. Man meinte endlich, werde gelingen, das neue Ministerium durch die DreyfussDnerelle zu treiben und einen­ Gegensat­zi­­ischen dem Gros des Kabinets und dem Kriegs­­minister Cavaignac um die Oberfläche zu bringen, wie sich Mühe gab, denn and­­ere Deroulede recht Diesen Keil­erklärung, in das neue Gefüge zu treiben; da zeigte sich, daß Herr Cavatignac si mit einer glatten und nichtssagenden Phrase aus der Affaire heraushelfen fangt, die Kammer aber ganz in der Verfassung ist, fi mit einer absolut inhaltslosen Hedensart fü­rs Erste zufriedenstellen Menge der Ueberraschungen gab es eine Debatte, in welcher das Ministerium und die gemäßigten Republikaner und die Sozialisten einander mit den ausgefuchtesten Beu­fen tenstirten, und darauf eine Abstimmung, und Gemäßigte gegen die Schaar der Feinde in Die Schranfen traten­. . Ungeachtet aller dieser wenig imponirenden Vorgänge hat die Sage doch auch gebracht, indem Radikalen doch einen zu frönen, ihren Exait. Zweifellos haben die gemäßigten Nepiblitaner, soweit ihre führenden­ Männer persönliche Opfer vielmehr, in Betracht kommen, empfindliche das M­inisterium Briffon zu unterfrügen sich entschlossen­. Aber es die Gemeinsamkeit der Bahpin, die Klerifalen und Monachiiter hat sich die es mit der Republik ehrlich meinen, die Lage es, welche Schein Was sonst in der Deklaration schaftlichen Programmpunkte, Sleritaln und zu­ lassen. Und um amerfennenswerthen sie worden ist, muß in welcher Radikale eine Seele ist schwerlich allen Denjenigen, und einigt, als als unerläßliche Kothwendigkeit aufgedrängt, und darüber stellten sie alles Trennende emergische­ Sprache die monachistisch-ultramontane Koalition, welche unter Frankreichs beherrscht und­ die Zukunft dee Republik schwer bedroht hat, sie bildet das eigentliche hervorragende der in den lepteren Tagen fredenzt daher Moment der Negierungs­­der verleiht, enthalten ist, diese wird­­ die nach dem gährenden Molt, nur wie eine dünne Wassersuppe schmeden, dann die pathetischen KAeußerungen über die Armee und die Allianz mit Rußland sind kaum der Nebe wert­ und am allerwenigsten wohl geeignet, die Gruppen auseinanderzutreiben oder zusammen­­zuschließen. Das Entscheidende liegt darin, daß die Mehrheit der französischen Politiker si) endlich darauf besonnen welche Forderungen die republikanische Institution in Reihe an ihre Belenner stellen daß Die man vor Allen, wenn matt die Republik ausbau­en will, die republik­kanische Grundlage gegen Umsturz und sein schlechtes gegen Meonarchisten jringen müsse. Es Besinnung der gegenwärtigen Kammermajorität, die Riühs­­Gedanke Iosen Ministeriums Meline zu sie gewonnen­ hat und man zrug persönlicher Zerwirfnisse und Rivalitäten und frog­manch fachlicher Bedeuten sich in der Abwehr zusammengefunden hat. Wenn es dem Ministerium Britton nur gelingt, in diesem einen Punkte die Erbtschaft des heil- Bedeutendes erreicht haben, Bedeutendes zumal für Kesseiung des öffentlichen Geistes, fir nationalen Geflimmung Zweifel stoßenden Cvjdreimingen, Dispositionen es sehr die­ser, die meisten abträglichen und ab, die seit einigen „Jahren in Frank­­reich zu Tage traten und das traditionelle Bild von den des französischen Genius so arg gentstellten, auf die Flok­talen Anti zucitguführen waren, die selten, selbst in den bösesten Tagen des zweiten Kaiserreiches so Ihrantenlos Deine­ Kreise. fich geberden durften, wie unter dem Ministerium ""« « « ja Andep hat das neue Kabinet nun die Gefahr, welche an der Schwelle der Kammer­­ Tauerte, grücklich überbi­nden; die Garantie eines längeren Bestandes óber einer e­rsprieß­­lichen ThHätigkeit hat es nicht gewonnen. Zunächst tarnt das Smwangsverhältniß zwischen Radikalen, Gemäßigten­­ und Sozialister­ nicht gut tun; die Selbstverleugnung der Gemäßigten, die, aus den Kabinet ausgeschlossen, gleichwohl Die Ge­schäfte des Kabinets besorgen sollen, dürfte, schwerlich lange Zum Mindestert werden ihren Theil an der Regierung fordern und dann ist: die Dekomposition merk meidlich. Dann­ aber wäre die heutige des Herrn Cavatgiras, die Dreyfus-Affaire schlagen können. Bergeblich diese Ab­gelegenheit der Bonlangisten Selbst damit sie es eine sie mit Phrasen, in­­ einem allzu optimistische Täufching, wenn die heutigen Negierungsmänner etwa in dem Glauben befangen wären, daß die Empfindlichkeit tie todt­­ proteftirt Here Rtbot dagegen, zu einer politisch beherrschenden machen wolle, sie ist ihrer innersten Natur nach eine beherrschende Frage, denn sie hängt nit all dem zusammen, woran das Wesen der republikanischen Insstitutionen: die Gerechtigkeit und­­ despotisch regierten Staate geht es nicht an, geschweige denn Vorgängern versammelt werden. in einen Republit, daß ein notorisches Justizverbreen zur nationalen Tugend gestempelt werde, militärischer , nächte Donnerstag, da die Interpellation über die Affaire Dreyfus eingebracht wird, die­ Probe auf das Krempel Das Ministerium Briffon wird entweder ben­ Muth der Wahrheit und Gerechtigkeit befunden, oder trog der­ Scheinbaren Macht seinen fünde gerade gegen der Regierung Meline's arbeit keine Majorität, es mit ist, in den sie allein der einer ist weil so es die großen da ergibt und Sozialisten Monarchisten Der Kampf Naditalismus Berechtigung denn es Tan Mehrheit, ungeschacht ein Herz liquiditen, welche die gemeinsame Gegnerschaft. Hintergrunnd. Die dem von die anscchlaggebende Macht über Frankreichs, ımterliegen, daß und sie , Zeichen gegen hat, euster für Die daß dieser. so wird die Neftaniirung der feinem vorhaltett, daß man Sittlichkeit et haften, geschont Bleibe. und PLielleiht wird, ichen Nationalisten ehr bald zu Der liefern. D­ ­­­­­er Agitationen n Mazedonien "Je Köpfe ges | Tungen, geitungsantitel m aufehy | weiche wieder ont Mazedonier, den be en c Brüdern jenseits­ der Grenze zutragen müssen, von Seite Serbiens oder Griechenlands Umständen wohl nicht zu denken, und N­och einer ernüichternden Drohung bedürfen sollte, so­ll a. eine solche von Konstantinopel oder Petersburg aus Mes nicht aus» bleiben. ABenn die schlimmen inneren Zustände in Mazedonien und Albanien nicht von selbst eine Friedensstörung erzeugen 10 braucht man wohl für­­ diesen Sommer eine gefährliche Explosion auf der Balkan-Halbinsel weder vom Fürsten Ferdinand, noch von seinen Bulgaren zu­ befü­ch­ten, und, so hat natürlich Serbien nicht zu besorgen,­ daß es in seiner Friedensarbeit, wenn es mit­ dieser nur erst rechten Ernst macht, ‚gestört werden künfte, «­­feleittung ‚a heutigen her a ein doc­­hiten werde hervorzurufen. Bis | . Budapest, 30. Juni. ös" Gestern in die Stupfiina in Bijd zusammengetreten und wenn sie ihre Konstittirung vollzogen haben wird, was in wenigen Tagen der Fall sein dürfte, erfolgt die feierliche Eröffnung durch die Thronrede. Mit dessen hat König Alexander Idiot vorgestern in seiner Ansprache, mit welcher er die Begrüßung des Bürgermeisters von Niscy beantwortete, den Ton als geschlagen, der fü­r "Die fernere Thätigkeit der serbischen Rationalversammlung maßgebend sein sol. Es st schon lange nicht so rar und so verständig, so einfach und so staatsmännisch vom serbischen Throne herab gesprochen wor­­den, wie am leten Dienstag vor den Bürgern von Nic. König Alexander hat bei dieser Gelegenheit die Konsolidirung der inneren Verhältnisse als das Hauptziel Serbiens hin­­gestellt und jede u­nbestimmte abenteuerliche Politik verurtheilt ; Serbien sol seine Finanzen, seine Wehrkraft stärken, es muß ein stabiles, verläßliches Element des Friedens und der Krörung auf der Ballan-Halbinsel bilden und für eine solche Politik fordert König Aerander die Unterfrügung seines Volkes. Diese Gesichtspunkte sind für uns und alle ‚auf­richtigen, Freunde Serbiens nicht neu; wir haben. hier jes einfache, konservative Programm unzählige Male an dieser Stelle erörtert und in Form wohlgemeinter Rath­­schläge an die Belgrader Adresse­ gerichtet. Wir zweifeln nicht, daß die Mehrzahl der verständigen B Politiker im bez nachbarten Königreiche während der legten Dezennien von der Anrendmäßigkeit eines solchen Programms überzeugt h­ar, doch schien das Gros der öffentlichen Meinung auf eine solche Politik nicht eingehen zu wollen, . .3. mag eben der großen Menge der Belgrader Tagespolitiker, sehr schwer gefallen sein, jenen verführerischen Ideen zur entsagen, welche zu dem Kriege von 1876 mit der Türkei geführt­­ hatten. Durch die Tage von Djunis and Plevma wurde wohl bis zur Evidenz ermiesen, daß die Zerstörung der Zarter Teile so leichte Aufgabe sei; die zweifelhaften Erfolge der­ Theil­nahme Ruslands an jenem Kampfe hatten zwar zur Ber­­reiung der Bulgaren geführt, aber Serbien könnte nur jene Gebietserweiterung erhalten, für melde­testerreich-Ungarn auf dem Berliner Kongreß­ eingetreten­ war, melde jedoch — wenigstens in den Augen der Serben — unter­ allem Verhältnis zu den gebrachten Opfern stand. Die Abdikation von der Großmachtspolitik, der Ueber­­gang­­ zu einer konzentrirten Friedenspolitik, war den Belgrader SBolitikern noch dur manche Ereignisse erschwert worden, deren Schauplan Serbien während der Ieiten zwanzig Jahre geriefen. Und so wurde denn jeder aufrichtige und mehl­­gemeinte Nathschlag, welcher stetige Arbeit, innere Sammlung und Kräftigung empfahl, in Belgrad mit dem größten Miß­­teanen aufgenommen und der serbische Staatstarren humpelte an den schlechten Wegen weiter, auf die er 1876 durch Millionen Einwohnern, mit fölechten Finanzen in einer Flonbaden Ares, au­f große Eroberungen, un­djt.. ausgehen dürfe, wenn er nicht das Schicsal Griechenlands erleben will. König Alexander. Hat in Nil offenbar deshalb so, Har and fo entschieden­ ge­­sprochen, weil er den Umschwung der wahren öffentlichen Meinung und Die allgemeine Ernüchterung deutlich und je mittelbar erkannt hat. Der günstige Ausfall der Stupftina­­wahlen mag ja zum großen Theile der geshh­ten Faktit des Ministeriums­­ Gyorgyevics, zuzusschreiben sein, doch beiwiesen der ruhige Gang der Wahlen mo noch mehr der Durchfall der Liberalen and ‚radikalen­­ Koryphäen' zweifellos, daß­ Die Bevölkerung der bisherigen politischen Führer und ihrer P­hantastereien satt und iüberdrüssig geworden sei. Die Regierung verfügt also dermalen siber eine ziemlich gehor­­rate Skupstina und es wärt daher zu wünschen, daß Diese während einer dreijährigen Mandatsdauer eine verläßliche und ausdau­ernde Grundlage füre jenen politischen Umfehmwing darbiete, den König Alexander in seiner vorgestrigen Aussprache zum Ausdruch gebracht hat. Allerdings wird es dem jung König und seiner Negierung nicht leicht werden,­­ mit dem Program der inneren Konsolidirung xajche Erfolge zur­ erringen. Die Staatsfinanzen liegen gar sehr im egen und der Armee fehlt es mitunter an dem Notäwendigten. Solche Zustände bessern sich nicht über Nacht; da beruf es wastloser Arbeit und hingebungsvoller Opferfreudigter, iu unermüdlicher Aus­­dauer umd strengster Pflichterfüllung vom Größten bis zum Kleinsten — lauter Qualitäten, zu denen die Bevölkerung des benachbarten­ Königreiches jhor wegen ihres Tem­pera­­ments exil förmlich erzogen werden müßte. Dazu werden in der Folge noch allerlei V­ersuche a­uf dem Gebiete der inneren, wie der Äu­ßeren P­olitik kommen, im Innern radikale Demokraten, welche gegen den angeblichen Absolu­­tismus A ankämpfen,­ nach außen Großmachtspolitiker, die entweder vom­ Ballanb­und phantaren oder die Bulgaren zu Paaren treiben wollen. In Sophia steht, ja leider, Groß aller amtlichen B Versicherungen Fr großbulgarische Chau­­vinismus, noch immer in vollster Blüthe. A Mazedonien witthet nach wie vor die Bropaanda schlimmster Gattung, welche den Bulgaismus mit Leid und Dolch predigt. St Gewaelt wurde erst angst ein wohlhabender und­­ angesehener Bü­rger, weice eine serbische Volksschule gegründet hatte, bei Belllidin Zage von notorischen bulgarischen Agenten ermordt. In Sophia verbreiten die Spinale allerlei Schanf­ären, um die öffentliche Meinung gegen Serbien aufzeigen. Nach der einen Rerition wurde die Stupftina deshalb ah Nish einberufen, damit die Konzentrirung der fertigen Arm­ee im jener Gegend ne nach einer­­ deren Bersion für eine starfe Sn serbischer Tropen Länge des Timot statt­­finden, und es wurde daher die Dislozirung größerer bul­­garischer Abtheilungen in den Crenzdistritten gefordert. Thatsächlich sollen in Folgeessen, exit jüngst drei Infan­­terier, zwei Kavallerie­egienier und jede Batterien aus Sophia, Samakow und Pilopopel nach der serbischen Grenze abmarschirt sein, ud von den wieder ausgebesserten Redruten von Slivnieza. 8 werden fest Schiegübungen mit Schweren Geschngen argenomen,­­ auf daß man ‚die ‚Serben in Ni­ernstlich, ide! Die bezügliche Anfrage des serbischen Vertreters wurde mit einer Reihe von Ber­­eicherungen der ewigen Siedihaft and Brüderlichkeit ‚erledigt, wogegen die bulgaryen Blätter noch immer Die Serben der Revanchepolitik bel­idigen.: ‚Dieser Heine Spektakel trophia verdient natürlich im Mailande nicht, ernst genommenm werden, da er ja nur zu Zweden der inneren bulgarische Bolitit inszenirt worden ist. Seit der Erkrankung Stoilow’scheint das gesammte Regime ins Schwanfen­­ gerathen zu sei und mit den bulgarischen Finanzen steht es seit dem, Litern­ der Anleiheverhand­­lungen mit den französischen anten­no jel immer als früher. Das Ansehen des Fürst­ Ferdinand soll durch die mißlungenen Reisen nach Konfrtinopel­ und Athen so sehr gelitten haben, daß er den Film von Montenegro bitten ließ, die beabsichtigte Reife nach Sophia auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Unterolchen Umständen bedarf also die öffentliche Meinung d­er Ablenkung und da­mit den mazedonischen Versprechung und Agenten wegen des eingetretenen Geldm­angels nich mehr anzufangen ist, so wird in Sophia heute ein wenig ge die Türkei, morgen wieder gegen Serbien geschrien und geheß Bei alledem dürfte nicht viel , bnajeff u­­nlüdst id Niftics gefü­hrt worden war. g von Shivnicza brachte die wi t Nicht einmal­­ oünjgensiverthe Es folgten noch Dynastische und­ Staatstinjen die sung. Menge dá ich jest kest » Scheint "die öffentliche­­ fallen; die Bulga "­«·­­sung ace garen -bejchranten ‘ \&eldramm: Mein: WM Serbien zu der eb­tzengung­ gelangt zu sein, Ein. Staat vor zwei I Original-Korrespondenz.des.,„Bester Lloyd“) Berlin, 28. Juni: Die Reichstagswahlen haben, wenigstens a­n die Zusammensegnung des Hauses am Schluß der abgelaufenen Seflid seine erheblichen Veränderungen gebracht. Gegenüber dem Wahlergeb­niß von 1893 snd die Verfigiebungen fon größer, da inn­erhalb der fünfjährigen Legislaturperiode durch­ die einzelnen Nahwahlen beson­­ders die Konservativen, an die Nationalliberalen geschwächt und die Steifsrnnigen und gestärkt Der worden gleiche „Bug nag int“" Hat sich in beschränkten Maße jet bei den Neu­wahlen fühlbar gemacht ; jedenfalls kann man ihn darin sehen daß die Sozialdemokraten ein Dusend Mandate gegen 1893 und­ gegen ihren Stand vom Gefftenschluß gewonnen haben. Sie treten nun ungefähr in gleicher Stärke (ganz genau läßt sich der Stand aller Parteien wegen der etwaiger noch Slider bisher nicht Tundgegeben haben. Als im Frühjahr 1895 da tonjerdatin-nationalliberale Pr­äsidium sein Amt niederlegte,­­weil’de Neichätag einen Glückwunsch Bismarc verjagte, zum achtzigsten Geburtstag des Fürsten Bentrum noch eher di Sozialdemokraten als die bedeutend schwächeren Freisinnigen einer Sik im Präsidium beanspruchen können. Es wird sich übrigens fragen ob der Standpunkt einer, wenn auch seinerzeit sehr bereitigten Ver­ärgerung Í [4­a­ft­mäßig die Thatsacje, dab die Zentrumspartei mit einem Gewinn repräsentirt Sveihlich ein Drittel des Bei­tages beim Ganzen 397 Mandaten. Das­ Zentrum hat füle am m­eisten Ursache, mit dem Wahlergebniß zufrieden zu lassung des Restes der Kulturkampfgefese Wie­derstellung Dertatholiigen Abtheil‘ im preußischen Kultusministerium größere Selbsttändigk­eit Einfluß auf die Schule u. jew. d­ein : „Yeintrum tt Trumpf!“ Und da z­weifellos die Negi­gentenm, die in der vorigen Session für die Marinevorlag der Formenden für sicjet bevorstehende braucht — d48 Duinguennat ganz mit so ungetrübt der ist die bedeutende Heeresme „probenweilen“. zmen­ Dienstzeit läuft ab­—, so muß sie schon dafür sorgen,­­ daß leidlich guter Laune erhalten wird, Nicht Freude der S demotraten über den Wahlerfolg. Dem absoluten Ge­waltltaten und Stimmenzahl stehen sehlverliegende Niederlage über. Die „Genosfen“ hatten gehofft, nachdem sie 1893 von­ nicht wie ( angeben) Si­e verloren, beginn 72 zu 44 war. demotraten nichts machen Run. Berliner Mandaten Regierung zart mit f úr­en von als wird Sozialdemokraten wie in 1893 Es ist da der Kirche Zugehörigkeit Yefuniten die " den — melcjer in der Konferdativen, "Neidhetag, z­weitstärkste, zu Demüthe auch einen geführt, während beim die­ Rechnung wo hätten Partei die ver­große t ve­tun­g im Präsidium übrigens von Konservativen weiter beibehalten werden dürfte. Seine Organe stimmen denn geltend machen wü­rden, melden der Präsidiumsfra­­­nt etma 10 Mandäten circa 106 Mann ftark die näßjftfolgenden Fraktionen fast doppelt so zahlreich recht Höhen Ton an, neben einen mit unangenehmen Pflichten Politit des Zentrums Drohüngen vermischt den Hofräten mit circa 56. feiner Gefo­lgschaft man "Polen, Man sieht, nun verbundenen dem und Nationalliberalen daß in Wie ehr auch Fünfzig der Neidatag unter der Nednet befindlichen fünf errungen, stehen wird, angedeutet, und zeigt den Konservativen zum Zentrum: Welfen über der waren, auch Chrgeiz das Zen Hospitanten Unterschied Geffiöns­­von und Erfährer, Wieder Aufheb Neuerdings einige sogar Thon davon die Rede, Haß die Gozl als seine Wünsche­ werden, sehen mehr oder nie verbürgenden Berfaffungsartikel, Anspruch sie ohne auf Vers dauernd nicht angebracht ber Reichs­­an­fa ist t ihre Vorher schon jadle­­ und Gofi die meist v EEE EEE EEE TEGERNSEE = GUTES TER AUL SEISER SE FTSE SETTAFREUTEE TEESTENRER SEIE BEDE T­EY ZENET GYIK «M««— fewilleton. + + Berliner Brief. Berlin rüstet sich, in die Ferien zu gehen; deb zum Zeichen winken von unseren öffentlichen­ Anschlagsäulen große rothe Plakate mit Ankündigungen von billigen Ferien-Sonderzügen unserer verstehentlichen Eisenbahnverwaltungen. Auf diese Extra­­züge richtet sich alljährlich die Aufmerksamkeit vieler Tausende; ohne sie nämlich wäre es Vielen unmöglich, die Sehnsucht, in die Ferne Hinauszugelangen, und den Heißhüinger nach Bergeslust und Höhen­­frische zu fü­llen. Wie geben hier ja leider nicht in einen Bande, in dem die Eisenbahnen des Publikums halber vorhanden sind, sondern m­üssen es schon als ein Glück betrachten, menn wir für die Eisen­­bahnen so teit erifü­ren, daß sie uns nach Lösung und Vorzeigung einer Fahrlatte überhaupt befördern und unsere schweren Opfer für die Billete, Pfablarten 2c. ihrerseits durch das Opfer einer unbe­­quemen Fahrt ermittern. Zonentarife und ähnliche unzeitgemäße Hinrichtungen gibt es für uns nicht, oder doch nur für den Vorort­­verkehrt. Bei uns heißt es: zahlen, recht, recht viel zahlen, auf daß die Eisenbahnen ein­en gar lieblichen Mederichuß gewähren und ihre Bestimmung, eine einträgliche indirekte Steuer zu ermwirten, nach Möglichkeit erfüllen. Wer etwa nach nicht gewöhnlichen Machstabe unsere Gifenbahnverhältnisse mißt, wird bald gewahr werden, daß die Parole, thener und Schlecht, fast durchwegs mit peinlicher Afkurateffe befolgt wird. Denn an Wagenüberfüllung, an Unbequems­­­eiten der Wageneinrichtungen kranken mir ebenso wie an hohen Tarif­ fügen. Aber einmal im Sabre verschieben sich die Dinge, da heit es nicht „theuer und schlecht“, sondern „billig und schlecht”, oder genauer gesagt : „Tehr billig und sehr schlecht“. Und eben dieses eine Mal betrift unsere Ferien-Sonderzüge. Sie führen nach Wien, nach München Salzburg, nach Friedrichshafen—Bodensee, nac. grants­furt—Basel, nach den Badeorten an der Ost- und Nor­dsee, zu den Hauptpunkten der deutschen Gebirge — Fury, überall dorthin, wo der Berliner Stoff zu späteren Reifeunterhaltungen zu Sam­meln pflegt, er irgendwie einige Bordstück anlegen kan, hat hier die günstigste Gelegenheit, in die Ferne zu gelangen. Man reift für einfache Fahr­­taren doppelte Streben; man hat — kaum glaublich ist er — das Recht, seine Fahrt zu unterbrechen; man erhält bei einer Fahrt von zwanzig Stunden meistens sogar für 12 bis 16 Stunden Frei­­gepäd gewährt ; es geschehen Wunder über Wunder. Deshalb it es auch nur­­ natürlich, daß sich alle Welt drängt, um diese Züge zu bewüßen. Und da ist mun das erste Unglück da; von Ueberfüllung zu n­ative­n Vermegenheit: Ueber-Weber-Ueberfüllung it die eigeng­­enannten Vergnüg »erzüge. Jedes Bingden Die Ferien-Sonderzüge pflegen immer erit nach einigem Zögern an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Es ist vorgenommen, daß die Maschinen versagten, freiem Felde Maffenbeförderung dienenden Zige die ältesten Wagen, die Schlechtesten Lokomotiven, das wenigst brauchbare denken. Es ertönen denn auch alljährlich Hilferufe und Schmerzendschreie. Aber es ist Doch noch nicht anders Alle diese Annehmlichkeiten, die eine übersparsame Eisenbahn- Betriebsverwaltung nothwendig nicht allzur viel für die Berliner. Die vorhen Plakate mit den Ankündigungen der Ferien-Sonderzüige werden trob alledem eifrigst Bahnhöfen studium; in den amtlichen Neifebureaus auf unseren werden die Beamten mit Fragen nach diesem oder jenem der geheimnißvollen Fahrpläne besti­enmt, und Schon melden si Gesellschaften guter Gratfreunde, die gern für die Verienfahrt vereintrt haben möchten. Diese Opferfreudigkeit läßt sich leicht genug­­ dadurch erklären, daß die Berliner mit ihren Verkehrsmitteln Tag für Tag die wundersamsten Dinge erleben. Wir sind hier in Folge des rapiden Wachsthums und der außerordentlichen Ai­degnung unserer Stadt zum guten Theil auf die Bewügung der „Stadtbahn“ und der „Vorortbahnen” ange dieser "V Bahnstrecen erregt :stete die größte Bewunderung aller und es" it "Das Neb der Schienen» mit­einander und mit den Nachbarorten verknüpft, ist höchst kunftvoll, und die Verbindung nach allen Seiten hin läßt sich, wenn an oft mit einigen Sch­wierigkeiten, ganz wohl erreichen. Leider aber entspricht die Ausnüßung man zu­ Stellen wohl berechtigt wäre. Zu gerisfen Tageszeiten können unsere Eisenbahnen über­­auf einzelnen Strecken eine geradezu minimale und die Einrichtung der Fahrpläne in manchen Beziehungen geradezu widersinnig.­­ Auf reiner unserer meist bewußten Vorortbahnen verkehren z. B. des Sonntags nur nicht besser heiligen. Vorläufig aber haben unsere Eisenbahnverwaltungen für alle­­ solchen Bestimmungen plein pouvoir, weil sie Alleinberrscher erst­ erfolgen, wenn si alle die Pläne realifirt haben, für deren V­erwirklichung von vielen Seiten fest mit aller Kraft gearbeitet wird. Die Elektrizität soll hier im wahren Sinne „bahnbrechend” wirken. Eine Untergrund­­bahn sollen wir erhalten, eine elektrische Hochbahne, Berlin m$ [en Exnftes ? A­ag Borerit heißt es mit dem­­ Besten fürlieb nehmen und so hält sich Berlin auch geruhig an­­ Perien-Sonderzüge, die bei seinen Riftungen zur Fahrt in Dderne eine so wichtige Rolle spielen. Die Aktien für unsere auf erslhe Weberschüffe sehr bedac­hte Eisenbahnverwaltung stehen in: Diesemhre ganz besonders günstig. Das Wetter läßt sich im Allgemeinen "günstig an und viel Sonnen, fchein und viel blauer Himmel erht die Wanderluft; und vor Allen ist in Berlin während dieses Sters nit allzu viel , 108", wenigstens fehlt die great attraction, die Berliner selbst hier fest­­halten könnte. Die gewohnten Ausstellen sind uns ja nicht vor­­ersthalten, aber der eigentliche „Zug'sher oder dorthin miss sich nicht recht einstellen. Am meisten beschäft noch immer­ die Theater die allgemeine Aufmerksamkeit, denn ihnen gehen Sommersaison und Wintersaison nachgerade ohne Mes in einander über, so daß eine Baufe in unserem Theaterleben akupt gar nicht mehr eintritt. Sehr erfreulich ist es, daß diesen im Grgenommen übergroßen Kraft­­anstrengungen wenigstens ein Auffehn­ unserer Opernverhält­­nisse zu verdanken ist. 68 ist eine ftänstlage, da­ Opernneuheiten nur selten seitens der Bühnenleiter die­nende Beachtung finden und sich, entgegen dramatischen Novitäten, ihmer Bahn brechen. Hier in Berlin liegen die Dinge besonders.dinter Königliches Opern­­haus legt sich gerade Opernneinheiten nüher die größte Reserve auf unnd wir Sehen uns oft auf Gele oder Gelegenheitvor­­stelungen angemieten, wenn wir neueste. kennen lernen wollen, in diesem Sommer scheint und hierin Jefferes Schicsal beporzus stehen : twin befiben nicht nur eine fünf Sommieroper (im alten Krol’schen Theater), sondern auch einivate Sommeroper. Diese hat ihr Heim im­ Theater dDe dieften 5, dem schwerst geprüften Bühnenheim unserer Stadt,­­ steht­­ unter der Leitung von Direktor Mormis, der nicht duch seine Erfolge in Basel, fordern auch durch seine im vorbomm­er im Westentheater veranstaltete Opernstagione aufs: rühmb­ekannt­ geworden ist. Unter seiner Negide it: uns denn auch d­em Beginn der Sommers­­aison eine Opern-Novität zu Gehör get worden; es it „Die Schmarze Kafka, zu der/ftor Blüthgen den Terz und Georg Jarno difit geschrieben hat. Der Erfolg it. ein sehr­­ günstiger genietete sorgfältig vorbereitete Aufführung, bei der sich das Orchester die Darsteller in hervor­­ragendem Maße auszeichneten, hat nicht am Abend der Premiere, sondern­ auch bei den Wiederholungen füchften Beifall gefunden. Das Werk ist vor Allem aber deshalb inmen zu beißen, weil es uns die Bekanntschaft mit einem Komponermittelt, dem man sym­­pathisch­­ gegenüberstehen muß, so viel eifen man gegen Einzel­­heiten­ ‚seiner Arbeit erheben möchte.­­ Oper gehört zu den Werten, die das Publik­um gefangen­en und die auch dem strenger Richtenden ein Aburtheilen kanntten. Der Text ist von Biltor Blüthgeim­ Schluß an seine eigene gleichnamige Erzählung verfaßt. Er wett seine Herkunft nicht, denn er ist nicht eigentlich dramatisch, den Fünftlich opernhaft zugestußt. Er entbehrt einer sich bühneng aufbauenden Handlung nd ‚Eingelbeiten e Ri­­ C aber ist dermeilen von bannen gezogen." Da macht sie sich nach, ist sein irgendwo an der See’gelegenes Heimathsdorf, er macht alte Leidenschaft und seinem Vater zum Kajchla au­feinem Weibe machen zu wollen. Aber in der die Beiden, denen vom Vater sein Segen folgte, fein­d­ sieht sich doch Kafcita getränkt, sie sich durch ihn , seine Freude zeitigen zu sollen und mut, der bei Peter durch­ beständige Gifersucht führt denn auch die Ai Matrosen ummorden, dem sie ob feines Werbeng nicht kann, wiewohl sie ihn nicht liebt. . Ein Heimathalisch, da nühme sie gefangen, und sie duldet seine Nähe. Darob erbo zumal er von seinem Vater gegen KRafchla folgen min die aufgehest uni dramatisch Auseinanderlegungen zwischen Mann und Weib, troifcie dem vermeintlichen Nebenbuhler, Wuthansbruc des gefr­uf­­n. Alles endet, wie das bei Opern geht unter dieser zu höchst tragisch. Veter stürze davon, unt seinen Nebenbuhler und enteilt dann, um unter Donner und Blig in einen vorhandenen Boote aufs hohe Meer hinauszufahren, wo junges Leben lassen wird. Kafcila bekommt ophelianisch anfälle und persifierenden Ton und abermals Lyrik ; er ist vor Allem — was man genug anrechnen kann — verfallen; und Buches in einen unbeabsichtigte Kritis gegeben: man kann am Ende, mwinschte, aller Sympathie zum Trot dies Alles 009 1 nehmen, Dent so gelungen die Anlage des Tertes fe zergeht Einem unter den Fingern. Man sieht Dies,­­ und Ichließlich Fehlt das zusam­menhielte, Die rein sich nicht gut hier­ entbehren,. Vielleicht Könnte­­ ein da hilfreich einspringen. Aber dazu ist gerade Der „Schwarzen Katchka“ nicht der rechte Mann gemesen nicht doch Melodie, die dem Sänger tüchtig Gelegenheit charakteristische rezitativiscche Orchesterforamie bei ( glücklich) in seinem Vorhaben, er behauptet seine Ba­r ein Ensemble, ja sogar wenn er eine Humoristifgg übe seine eigene Bewandtniß, auf diese Weise verweisen, längerer genommen werden mußte. Wie unter id Anndlup und nag allen Einzelheiten ihr Grttacoupe die Anlage Fremden, daß sie diese Bewunderung stränge, die Berlins einzelne Stadttheile handenen Vortheile nit den Ansprüchen, die den Verkehr nicht bewältigen, füllt, daß es eine Dual griffen. Dabei ist ist, in ihnen die Fahrgeschwindigkeit sonst laufenden Züge. Man fan den Feiertag mirklich sind. Eine Nenderung wird mehr 09 Az elektrischg Sattelbahnen u . diese ver­wandt werden. ausfällt, läßt sich gegebenenfalls dennoch wiesen. | bat — s« «. üd " proje or­een Die Koppeln riffen und unfreiwilliger Aufenthalt auf und es gilt als feststehend, daß gerade für Die Coupes sind dann derartig diesen Umständen vollauf verdient. eine Material ver­­folge Ferienfahrt etwa die Hälfte der gemorden, im Gefolge haben muß, verschlagen undh nur wenige Minuten , zu­ gar nicht zu­ leugnen, ‘der vor­­den Bau. be­ comedia finita est, Ohne 1­e­n „Don Juan" fingen mig;­­éknene­­­t besonnen, es vorhandener aber er hat nicht genug etwas, aber nicht genug zu jagen, nicht böse sein kan ; Katastrophe so erfüllt sie alle Beile herbei, Man unvermeidlichen sogenannten zu wollen bin ich bei der Stimmmittel gewährt, und „geistige Band”, erzählenden Saiten auf feinem Kajdta wird Mondenschein ins Wasser; Yıhallsangab, das die, Theile eine schiebt die Melodie, anr ift ihm Art Dre zur und Hoffnungen auf andere Ansonst nehmen Gastspiele, wie stets zu ein, mo fid) unm­ittelbare Dankbarkeit einstellen m Hauptinteresse in Anspruch. Mit außerordent Si­grid Arnoldson Op­ern baufe gleich bei ihrem extre­men Ti­bier eingeführt, und bieser Erfolg was ihm Straffheit ! Abenden, an denen je noch die Rosine­i in unsere­r Trop­­­hie. genährt ' SKELETT RENHATTETERT !

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