Pester Lloyd - Abendblatt, September 1898 (Jahrgang 45, nr. 200-226)

1898-09-11 / nr. 208

1898. — Mr. 208. . 7 CG gützetít es öntse |­m Budapest : 3 tt in dee Provinz a kei in allen Bezieherstofufen) | 2 .«­«« BSP” Königin Elisabeth + Budapert, 11. September, Tiefe Trauer Tape über dem Rande, niftet in am Gemüthern, jene schmerzhafte Trauer, die sich n Beiden äußerer Bethätigung nimmer befunden Sei aber deutlich zu lesen ist in den Mienen und in den Augen — die Rumen sehrift schweren intimen Leides einer ganzen Nation und aller Einzelnen ihrer Angehörigen. Ein unwürdiger Ausdrud Dieser Trauer, würdig des ungarischen Bottes und seiner Vertretung, ‚und würdig auch der Heimgegangenen, so lee “ans Entrisfenen war die Kundgebung des Reichstages AS präsident Szilágyi mit unsicherer, bewegter Stimme den Nachruf vor, trug, da steigerte fi die Grgriffenheit des Hauses von Sat zu Sa der markigen, von­ Gefühlswärme durchglühten und von Gedankenreichtfum Durdja leuchteten Manifestation, in manchem Auge zitterten Thränen und das ganze Haus stand ,sichtlich unter dem gewaltigen Einbruck des Augenblicks,­ da eine dannerfüllte und gramgebeugte Nation Dir­ ihre Vertreter den­ Manen der theueren Todten den Tribut der Bietüt erstattet. da Die Trauerfundgebung des Reichstages. Die erste Körperschaft, welche auf die Runde von den Hinscheiden der geliebten Königin zusammentrat, um ihrem Schmerze ob des Schredischen Unglücks und ihrer Theilnahme für den so schmer geprüften Monarchen Ausbruch zu geben, war das aus den berufensten Vertretern der Nation bestehende ungarische Parlament. Beide Häuser des Reichstages haben heute Sigungen gehalten, in welchen die Klage um die Schuß­­­frau Ungarns beredten Ausbruch fand und die aus diesem traurigen Anlasse erforderlichen Verfügungen getroffen wurden. In Abgeord­netenhbanfe, von­­dessen Giebel eine mächtige Trauerfahne wehte und vor dessen Thor die Universitätsjugend unter ihrer in Zgauerflor gehüllten Trikolore Aufstellung genommen hatte, um ihre Theilnahme auf diese Weise zur Schau zu tragen, hatten­ sich nebst den in der Hauptstadt anmetenden Mitgliedern der Regierung die Ver­treter aller Parteien in beträchtlich großer Anzahl eingefunden. Die Abgeordneten hatten allesammt n­ich karge, Salonanzüge an­gelegt, die geheimen Näthe unter ihnen trugen auch Trauerflor auf den Hüten. Aus der Menge der dunklen NRöde stach nur das mit einem schwarzen Ueberwurf bedeckte weiße Brieiter­­gewand des Gitterd­enters Alan­ K­a­loc 5a­y hervor. Auch die Mitglieder der Journalisten-Tribünen, solche zahlreiche Damen der dicht belegten Galerie waren in Schwarz erschienen. Eine lebhafte Bewegung ging dur Die düstere Trauer­­versammlung, als Syzilogy­ die Präsidententribiüne bestieg und seinen Pla einnahm. Der Präsident blieb jedoch " nur "einen "Moment An jenen Lehnstuhlfigen, denn kaum hatte er­­ die Sikung eröffnet und ihren Schriftführer bestellt, als er Jigg wieder­ von seinem Gige erhob, um die Gefühle der Nation angebists des furchtbaren Schlages, der sie und die Dynastie getroffen, zu verdolmersschen. Mit dem Präsidenten erhob sich wie Ein Mann das­ ganze Haus. Sowohl die Landesväter, wie die­ Besucher der Galerien hörten stehend die Rede des Präsidenten an und nur­ die Stenographen, welche berufen waren, diese Enunziation für die Zukunft zu film­en, blieben eigen, um ihre Aufgabe erfüllen zu künnen. Ab­weichend von seiner Gepflogenheit las der Präsident diesmal seine Rede vom Mapiere ab, aber er zitterte nicht blos: die Hand, mit sein Binocle hielt. Sondern auch­ "der" vor immerer Bewegung vibrirenden Stimme merkte man es an, daß die Worte, weihe er im Namen der gewählten­ Vertreter der Nation sprach, aus der tiefsten Tiefe des Ungarberzen stonmen. Mit pietätvoller Ergriffenheit lauschte das Haus den schönen Worten, in melchen Szilagnti das­­ Lob der Heim gegangenen pries. Exit als der Präsident beantragte, das Haus möge seiner schmerzlichen Theilnahme dem so schwer heimgesuchten Monarchen gegenüber Ausdruck geben und das Andenken der Königin, wie die Dankbarkeit der Nation im ‚Geiegbuche im artikuliren, Brach das Haus in Nuse der ‘allgemeinen Zustimmung aus, welche sich dann auch bei den übrigen Vorschlägen des Borfigenden wiederholten. Die Anträge des Präsidenten wurden wortlos einhellig zum Besschluffe erhoben, worauf die aus so traurigem Anlasse stattgehabte außerordentliche Sigung nach Beriefung des Protokolls geschlossen wurde. * Präsident Desider Szilágyi eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses um 11 Uhr Vormittags. Schriftführer: Anton Molnár. Auf den Minister­ Fautenil$: Baron Bánffy, Mlaffices Daranyi Lul­acs Sofipovich, Erdely, Wrasident (erhebt sich, die Mitglieder des Hauses erheben sich ebenfalls) : Geehrtes Haus ! Die Nachricht von jener Schredensthat, welche ich dem geehrten Hause zu melden habe, ist bereit, aus der Trauer jeden Gesichtes zu lesen und zittert in dem Leid aller Herzen, die im Meiche des Heiligen Stefan schlagen. Ein mörderischer Anschlag hat gestern die Königin Elisabeth von dem Throne gerissen, auf welchem sie nur Trost und Segen überallhin verbreitete ; er bat sie Hinweggeriffen von der Seite des erhabenen Gemahls, welcher in den fummer­­vollsten Tagen, die dem Manne­ und den Vater beschieden werden können, dem Allmächtigen Dant dafür tagte daß­ er ihm eine folge Lebensgefährtin gegeben.­­ Von tiefem Schmerze gebrochen stehen wir vor dem vom Mordstuhl Duchbohrten königlichen " Herzen; in unserer Seele tauchen die glücklichen und die traurigen Erinnerungen der Vergangenheit auf, das Bild jener Königin, deren Fürsten­­tugenden und deren edles Herz so viel für die unlösliche Ver­­schmelzung von Thron und Nation gethan haben, in deren Seele einen Wiederhall fanden alle edlen und großen­­ Ber­strebungen, meldhe aus der ganzen­ Nation zum Throne: sich erhoben, und die ihre segnende, nährende Hand über diese Bestrebungen ausgestrebt hat; und wir sehen sie ferner im Laufe feh­werer Zeiten, unter der Wucht der schwersten mensch­­lichen Zeichen, mit Ihhmanfender Gesundheit, mit Ergebung all das dulden und ertragen, was die Hand des Allmächtigen ihr zugenessen; und in der­­ Unermeßlichkeit des verzehrenden Schmerzes. blieb‘ sie der Schugengel ihres erhabenen Gera und­ ihres Boltes. 68 ist schmer, sc­hmwer, dies zu tragen! Gesegnet und­ geheiligt sei ihr Angedenken, gleichwie die Huldigungspolle Anhänglichkeit und Liebe, mit welcher die Nation sie umgeben hat, eine aufrichtige und nimmer ver­­gängliche gemesen. In der Schachkammer der nationalen Gefühle wollen mir dieses Andenken unterbringen, und getreulich verwahren, und auf der Gedenktafel dieser Schaffammer m wollen mir den Dant einer Nation verzeichnen. Und mir wollen diese Gedenktafel auch unserem ei­genen Herrn und König darreichen. Möge sein großes, vom Pflichtbemußtsein erfülltes Herz einigen Trost schöpfen aus dem Bemußtsein, daß die Nation mit ihm eins­­t im Gefühle des Schmerzes, der sein erhabenes Haupt getroffen, und daß ‚das Gute, das vom Throne kommt, nimmer vergehen kann- Bei diesem Anlasse mill­ig dem geehrten Hause folgende Vorschläge machen: Das Haus wolle genehmigen, daß ich diese außerordent­­liche Sagung einberufen habe. Das Haus wolle seinen tiefen Schmerz und seine ehr­­furätsvolle Theilnahme. Sr. Majestät dem König gegenüber zum Ausdruch bringen. Ueber die Art und Weise, die dies geschehen soll, kann ich mich in diesem Augenblicke nicht äußern, weil ich noch nicht Zeit hatte zu­ jenen vorhergehenden V Berührungen, welche für diese Modalitäten maßgebend sind. Das Haus wolle beschließen, daß das Andenken der veremwigten Königin und der Dank der Nation ins Gefäß in artikulirt werde. (Lebhafte Zustimmung.) Das Haus wolle beschließen, daß es der Landestrauer entsprechend seine Sigungen suspendirt, und daß der Präsident die erste Siung für­ den­ dritten Tag nach dem Leichen­­begängnisse auf Vormittags 10 Uhr, einberufen werde, in melcher Lisung das Haus hinsichtlich seiner weiteren Thätig­­keit beschließen wird. (Zustimmung.) Bis dahin wolle das Haus den Kräsidenten ermächtigen, solche Sigungen einzuberufen, in melden ausschließlich Die Theilnahme des Hauses an der Leichenfeier und die mit der Trauerfeier zusammenhängenden weiteren Verfügungen Gegen­­stände der Beiglußfassung sein werden. Das Haus wolle anssprechen, daß seine Mitglieder dreißig Tage hinduch Trauer­ tragen werden, und wolle anordnen, daß Seite Beihlüffe dem Magnatenhause zum gefälligen Beitritte mitgetheilt werden. (Zustimmung.) Nachdem das Haus meinen Vorschlägen zustimmt, bitte ich, das Protokoll der heutigen Lisung anzuhören und zu authentiziren..« Schriftführer! molnár Sahet das Protokoll, welches ohne Bemerkung­ authentiziet wird. Säluß der­ Sigung um 111/2 Uhr. * ‚Im­ Magnatenhaufe nahm den mit schwarzem Tuch verhängten Präsidenten bis in Abwesenheit des Präsiden­­ten Grafen Tibor Bárvolyi der neuernannte B Vizepräsident Seheimrath . Alois Daruváry em, melcher den Haufe schmerzerfüllt Mittheilung machte von dem Unglücke, welches die Nation und das Herrscherhaus betroffen. Die im schwar­­zen Salongemünde erschienenen Mitglieder, welche die Rede des Borfisenden­ Stehend anhörten, beschlossen auf Antrag des Borfigenden , einhellig, ihre Theinahmstundgebung an Die Stufen, des Thrones gelangen zu lassen umd si die Be­schlüsse des Abgeordnetenhauses zu eigen zu machen. Vizepräsident Alois Dane eröffnet die Eigung des Mangustenhauses um 1 Uhr Nachmittags. Schriftführer: Graf Anton Czirátvy, Sofef Gall. Auf den Minister­ Fauteuils: Baron Bánfid, Lum­tach , Erdely MWlaffics, Sosipovics, Darányi Präsident: Hohes Haus! (Der Präsident und die Mitglieder des Hauses erheben sich.) Se. taj. und apostolifeh fön,»Magestät , uirer allergrädigster Herr und König, unser Baterland und unsere Nation sind von Verhängniß mit einem schweren Schlag heimgesucht worden. ‚Ihre Majestät die Königin Elisabeth, Ungarns ere­habene Heri­m­ it nicht mehr; ein unermatteter­ Tod Hat sie aus der Neihe­ der Lebenden gerissen, eine mörderische Hand hat ihrem fostbaren Leben ein Ende­­ gemacht. . Hohes Haus! Wer wäre in­ diesem Augenblicke unter den niederschmetternden Cindri des erschütternden Ereignises im Stande, die Größe des Verlustes gebührend zu windigen, welchen in Folge dieses Todesfalles der König und die Nation gleichmäßig erleiden, jenes Verlustes, welchen der König und die Nation in­ gleichmäßigem Leid betrauern ? Und wer wäre fähig, unwürdige Worte dem Schmerze zu verleihen, in welcher alle Herzen innerhalb der Grenzen des Stt. Stefansreiches ob des Hinscheidens der geliebten, angebeteten Königin erfüllt. Die Thränen einer dankbaren Nation geleiten Die theure Todte zu ihrem Grabe, und noch über das Grab hinaus bleibt ihr Andenken gesegnet unter uns und unseren Nahe kommen für alle Zeiten, Hohes Haus! In Folge dieser Träneieärbung erlaube ich mir zu beantragen, daß Die Mitglieder des hohen Hauses ihre­ von ihrer ererbten komagialen Treue und Liebe eine gegebene schmerzliche Theilnahme an den Stufen des Thrones zum Ausdruck bringen mögen. In Betreff der Modalitäten kann ich einstweilen seinen Vorschlag machen, weil diese von späteren Mittheilungen abhängen. Schriftführer Graf Anton Ezirszty verliert das Bros­tofoll der heutigen Löstng des Abgeordnetenhauses, welches dem Magnatenhause behufs Beitritt zu den Beichlüffen des Abgeordnetenhauses übersandt wurde. Das Magnatenhaus schließt sich den Beichlüffen es Abgeordnetenhauses an, welche somit zu N Reichstagsbeichlüffen erklärt werden. Schriftführer Graf Anton Cziráty verliert das Brotos­foll der heutigen Sigung, welches ohne Bemerkung authen­­tizier wird. Schluß der Sigung um 11/4 Uhr. Das ungarische Amtsblatt. „Budapesti Közlöny" theilt das Ableben der Kaiserin und Königin in der folgenden Weise mit: „Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Elisabeth, welche auf einem Ausfluge in Genf weilte, wurde am 10. Sep­­tember d. %., Nachmittags 13/4 Uhr, auf dem Wege vom Hotel „Beau Rivage” zum Schiffe, durch die Hand eines Menschen fc­wer verwundet und starb, in das erwähnte Hotel zurück­­getragen, eine Halbe Stunde später. Von dem niederschmettern­­den Falle, der die ganze ungarische Nation in verzagte Trauer und in Entgegen hält, verständigte "der Minister des faiser­­l­en und königlichen Hauses und gemeinsame Minister des Aeußern den FE, ung. Minister-präsidenten in den ersten Nach­­mittagsstunden durch das nachfolgende Telegramm : Wien, 10. September 1598. „Der Genfer Bonint meldet telegraphisch, daß ein Mann Ihre Majestät die Kaiserin und Königin heute Nach­mittags 1 Uhr 30 Minuten, als sie sich vom Hotel zum Schiffe begab, angefallen und gefährlich verwundet hat. Der Attentäter wurde verhaftet. „Einer neueren telegraphisschen Meldung zufolge : Ihre Dateftät it nach ihrer Hurücbeförderung in das Hotel­­ in Volge ihrer Wunde gestorben.“ Die einem Lauffeuer gleich sich rasch verbreitende Nade richt von diesem großen Unglückk verlegte die Bewohner der Haupt- und Nesidenzstadt in ein Fieber des Schmerzes, der Tramer und der erregten Empörung. Das Wort verstummte auf den Ippen, die Federn, die sich beeilten, das Trauerereigniß durch besondere Ausgaben üb­erallhin zur Kenntniß zu bringen, stohten in den Händen, unvermögend, die Verblüffung und die Niedergeschlagenheit zum Ausdruck zu bringen. Und heute schon wird ganz Ungarn, das in der Verewigten seine beste Königin, seinen indischen Patron bemeint, und hoffte, Ihre Majestät binnen Kurzem in der Fülle der wiedererlangten Gesundheit huldigend begrüßen zu können, ein Zelt der Trauer und des Schm­erzes sein, da es das immerdar mit der Nation vereint fühlende Engelsherz verloren, das in alten schweren Zeiten liebevoll der Beihüser und große Faktor in der Befsergestaltung der öffentlichen Zustände gerwesen. Die­­ ungarische Nation wird es niemals vergessen, was es an dieser in großen Tugenden glänzenden kün­glichen Frau, die es durch ein unerforfliches Geshhch in sold entfeglicher Weise verlieren mußte, beseffen. Und da jeder Bewohner des Landes, ohne Unterschied des Ranges, des Geschlechtes und des Alters, den Glanz des ewigen Lichtes für die Veremwigte erfleht, da von jeder Rippe, aus jedem Herzen Gebete zum Throne des Allmächtigen emporsteigen, auf daß er Ungarn aug in Zukunft eine ihr ähnliche Königin von mütterlichem Herzen gebe, Sr. Majestät aber, dem gekrönten Vater der Nation, der durch diesen uns erwarteten entfeglichen Schlag in den innigsten Em­pfindungen seines Herzens getroffen ward, Kraft zum Ertragen dieses unerreglichen Berlustes, Linderung findend , in feiner, tiefen Religiosität und in der dankbaren und treuen Liebe der­ Geinigen ‚und seiner Wölfer­­ ab ER Genf, 11. September. Orig.-Telegr­­aeber die gestrige Schredensthat werden folgende Details bekannt: Die Kaiserin war am Freitag Nachmittags nach Genf gekommen, wo sie im Hotel „Beau Nivage” wohnte. Freitag Abends besuchte sie verschiedene Kaufläden, wobei man, wie­ jehr nach­träglich Tonstatut wird, bemerkt hatte, daß verdächtige Leute Ihrer Majestät auf. Schritt und Tritt von Weitem folgten. Am Samstag verließ sie um 11­ Uhr Nachmittags das Hotel mit der Abit, mit dem Dampfer zurückzufahren. Sie war, blos von einer Hofdame und von einem Diener, begleitet. Auf dem Dual martete ein Mann auf eine Barriere , gettübt. Als er die Kaiserin­ erblickte, stürzte er ih­ "auf sie los und verlegte ihr einen Stich in Die Herzgegend. Die Kaiserin. Hatte, auf­ den Diener gestüßt, noch so viel Kraft, die 150 Meter lange Strecke zurüczulegen, welche sie vom Schiffe trennte. Dann erst, auf das Schiff angekommen, ver­lor sie das Bewußtsein. Die sie begleitende Ehrendame glaubte anfangs nur an eine Ohnmacht, weil seine Wunde sichtbar war. Der Kapitän des Schiffes half die Kaiserin pflegen, zerschnitt das Mieder und fand eine sehr feine Wunde, aus der mit zwei Tropfen Blut hervorquollen. An Bord des Dampfers war sein Arzt an­wesend. Der Kapitän kehrte deshalb nach Genf zurück und improvisirte aus Bänken eine Tragz­bahre, auf welche die Kaiserin gelegt wurde, um sie ins Hotel „Bean Nivage” zurüczubringen. Der rasch herbeigeholte Arzt Dr. Gollay nahm­ künstliche Athmung vor; mehrere im Hotel befindliche Damen machten­­ mit drottiruigen Wiederbelebungsversuche, aber ohne Erfolg. Dr. Mayor, der von Dr. Gollay zur Hilfeleistung berufen wurde, versuchte einen Ein­­schnitt in eine Ader, aber sein Tropfen Blut kam zum Borschein. Alles war vergeblich, Ber.00. "mat MDR. CLMMELT eteit. Ein­ „Kleunigt': Herbeigeholter P­riester konnte natthahl die legte Delung geben. Dos siehte Worb’ der,Kaiserin wide von ihr noch auf dem Schiffe gesprochen, wo sie auf eine Frage der Ehrendame, ob sie Schmerzen habe, erwiderte: ‚Nein ich habe seine Schmerzen". Es it wahricheint ich), daß die drei­­eiige Wunde eine innere Verblutung herbeiführte,die den Tod zur Folge den tte. Der Mörder wohnte zulegt in Lausanne und Tom am Montag nach Genf’ mit der Absicht, den Bringen­ von Orleans zu tödten. Da er ihn aber nicht fand, suchte er ihn m &viens und verfehlte ihn abermals. Er kam dann nach Genf auch­ mit der Absicht, irgend eine Hochgestellte P­er­­sönlichkeit zu tödten. Als er hörte, Kaiserin-Königin Elisabeth sei in Genf, beschloß er, sie zu ermorden, da er gewiß war, sie zu erkennen; er hatte sie nämlich vier Jahre früher in Budapest gesehen. Kaiserin Elisa­­beth, die inkognito reiste, hatte die Genfer Polizei von ihrer Ankunft nicht benachrichtigt, diese konnte daher auch keine Vorsichtsmaßregeln treffen. Ein Augenzeuge erzählt, man glaubte im ersten Moment so wenig an ein Attentat, daß ein Kutscher, welcher sah, daß eine Dame niederfiel, und sich mit Staub bedecht hatte, ihr eine Bürste anbot. 8 in Caux Aufenthalt genommen. Genf, 11. September. Ihre Meajestät Die Kaiserin- Königin­­ Elisabeth­, nun weilte seit einigen Tagen in der Schweiz und hatte Am Freitag war die Kaiserin-Königin in strengstem Inkognito nach Genf gekommen und war im Begriffe, nach Caur zurückzu­­kehren. Die Kaiserin war nur von einer Ehrendame und einem Diener begleitet, da die übrige Begleitung mit dem ganzen Gepäck bereits mit dem um 12 Uhr 10 Minuten von Genf abgebenden Schnellzuge nam Caur vorangereist war. Lucheni erklärte in dem Verhör, welches Polizeiflommisfer Aubert mit ihm vornahm, habe seit dem Monat Mai in Lausanne gearbeitet und sei nach Genf genommen, in der Hoffnung, dort den Prinzen von Orléans anzutreffen. Da jedoch, der Prinz bereits von Genf abgereist war, begab sie Luccheni, nachdem er dessen Nachkehr vergeblich erwartet hatte, nach Evien, wo seine Hoffnung, den­ Prinzen zu treffen, abermals getäuscht wurde. Lud­heni kehrte sodann nach Genf zurü­ck und folgte der­ Kaiserin-Königin. Allerhöchst welche er einmal in Budapest gesehen hatte, überall Hin, nachdem er die Anwesenheit der Kaiserin-Königin aus den Blättern erfahren hatte. Lucheni beobachtete die Kaiserin seit Freitag Mittag, fand jedoch keine günstige Gelegenheit zur Ausführung eines Attentats. Schließlich nah er am Samstag in den ersten Morgenstunden in der Nähe des "Hotels „Beau Mirage" Aufstellung. Kurz vor halb ein Uhr Mittags bem­erkte er, wie der Kammerdiener der Kaiserin-Königin das Hotel verließ und sie gegen den Landungspla­nm Dual Montblanc begab. Daraus Schloß Lud­heni, daß ihre Majestät eine Fahrt auf dem See unternehmen werde und er stellte si gegenüber dem „Hotel de la Bair“ auf, wobei dem zwölften Baum der Baumreihe, welche den Ditai auf der gegenüberliegenden Seite begrenzt, verbarg und die Sägefeile, mit welcher er das Attentat verübte, im Aermel seines Noches vere fteckt hielt. Wenige Augenblicke später kam Die Kaiserin-Königin mit der Hofdame. Das Webzige ist bekannt. Genf, 11. September. Die „Tribune de Gé­nève" veröffentlicht ein Interview mit dem Mit­­­gliede “der Handelskammer Clerm­ont-Terrand Teiffet, welcher einige Personen, die das Schiff­ " Génève" — eines der schönsten der Schiffahrtgesellschaft­­ um 1 Uhr 40 Minuten benüten wollten, begleitet hatte. Er mwechselte eben auf der Brü­de mit dem Kapitän des Schiffes Nour einige Worte, als sich eine Dame näherte, die sie nur mit Mühe aufrechterhielt und von einer anderen Dame gestüßt, auf die Brüde ge­­führt und auf eine Bank geseßt wurde. Die Kranke öffnete die Augen und richtete einen Dankbaren Blick auf die Dame, die ihr Hilfe leistete. Zweifjet verließ sodann das Schiff und kehrte in das Hotel "Dean Nivage" zurich, wo iz nachher ein Kutseher ankam mit dem Nufe: „Der Dampfer kehrt zurüic, es gibt ein Unglück!" Teiffel verständigte eiligst den Arzt Golay, damit sich derselbe zum Landungsplan begebe, da er dessen Hilfeleistung als nöthig voraus­ sah. Kapitän Non Hatte fi­­lmtreffen um Ihre Majestät, die in von einer Ehrendame und einem Diener begleitet war, alle mögliche Menhe gegebenn. Der Steuermann öffnete die Kleider ihrer M­ajestät­ und konstatirte das Vorhandensein einer kleinen etwa ein Zentimeter großen Bender aus welcher nur zweizender Die Blutstropfen Ygedbrungen waren. Einen Augenblick schien es, al ob Ihre Majestät wieder zum Bewußtsein gelange. Auf die Stage "der » Ohrendamer » „werdey Ihre Majestät?" antwortete die Kaiserin mit Wein. Kapitän M­our bat hierauf, das Schiff wenden zu dürfen und führte zum Landungsplan zurück. Der Steuermann Gobel hatte unterdessen rasch aus Rudern und einer mit Sammt gepolsterten Bank eine Bahre herstellen lassen. Auf diese wurde Ihre Majestät ge­­bettet und vom Kapitän Noug, Teiffet und einigen Leuten der Schiffsmannschaft nach dem Hotel „Beau Mirage"­­gebracht. Teiffet­ trug Ihre Majestät, auf den m welcher er ex sich hinter­­ A -­­Re

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