Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1899 (Jahrgang 46, nr. 1-25)

1899-01-14 / nr. 11

a ae RE ==) ABENDBLATT DES PESTER LL. (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr., in der Provinz 4 fr. in allen Berichterglofafen.) | N), « Samstag, 14. Jänner, Aus dem Beichetage. Das Gerücht, als wollte die Opposition des Abgeord­­netenhauses ihre Taktik ändern, hat sich leider als nie begründet er­wiesen. Obgleich bereit einige Schriftführer von dem fortmährenden lauten Lesen der Namensliste der Abgeordneten heiser sind, und wenn die technische Obstruktion wog lange so andauern sollte, auch eine Schriftführerfuife auszubrechen droht, wurden zu Beginn der heutigen Sipung dody wieder neue Anträge zum Protokoll­ eingebracht und hinsichtlich derselben die Abstimmung " mittelst Namensaufrufes verlangt. Allerdings hat Madarap zwei dieser Amendements ab­ der Hausordnung nicht entsprechend zurückgewiesen, allein hinsichtlich der übrigen unsinnigen Anträge, welche nur dazu geeignet sind, den Parlamentarismus als eine Farce erscheinen zu lassen, mußte die­ namentliche Abstimmung angeordnet werden. Wohl ist man auf allen Seiten des Hauses damit einverstanden, daß während der Friedensverhandlungen seine erbitterten Kämpfe im Hause geführt werden mögen, doch glaubt man, daß dieser Zweck sicherer erreicht werden könnte, wenn das Haus sich für einige Zeit selbst vertagen würde, statt daß die mechanischen Abstimmungen "ins Unendliche fortgefegt werden. Trogdem wird von der bisherigen Taktikeymerlich Umgang genommen werden, da Niemand das Datum auf si) nehmen will, den Antrag auf eine wenn aug nur kurze Vers­tagung des Hauses gestellt zu haben. ‚Bahnende Kompromiß-Verhandlungen betrifft, jo­tt in denselben -Groß der bereits erfolgten Weberreihung der­­ oppositionellen Friedensbedingungen sein Stillstand eingetreten. Die Friedensvermittler unter den Difsidenten konferiren nach wie vor sowohl mit den Führern der Opposition, wie mit jenen Mitgliedern der Regierungspartei, welche ss um die Erzielung eines Kompromisses bemühen. Es handelt sich, wie wir bereits in unserem Morgenblatte mittheilten,: ‚vornehmlich: um die Frage des Ausgleich, hin­sichtli deffen man bestrebt ist, eine solche Formulirung für das weitere Vorgehen zu finden, welche auch die Regierung acceptiven könnte. Baron Bánffy empfing heute Vormittags im Minister­­zimmer Kolomann Széll und später den Grafen Julius u­n­­d­rässgg. Um­ 11 Uhr fanden sich sämmtliche,in der Hauptstadt weilenden Mitglieder des Kabinett im Ministerzimmer ein, mofelbit ee Minister-Konferenz stattfand, welche anderthalb Stunden dauerte. Es sol dies nur eine Vorkonferenz für den für heute Nachmittags einberufenen Ministerrath gewesen sein. 98­8 die sogenannte Berathung des Hauses betrifft, so dauerte dieselbe bis 11/2 Uhr, da Madarap nach vier Abstimmungen genug hatte und die Erledigung der übrigen drei Anträge, sowie die meh­­reren Abstimmungen auf Montag verschob. Alterspräsident Sosef Madarsh eröffnet die Sigung des Abgeordmietenhauses um 10 Uhr Vormittags. Schitführer: Anton Molnár, Graf Koloman Ester­hházy, Ratovßfn.­­ Auf­ den Ministerfanteuils Baron Banffy, Berczel, Wlafficz, Daranyi, Lufäcs Baron Daniel, Baron Fejerväry, Erdély. Das Protokoll der jüngsten Sigung wird­ verlesen. Franz Blassovicz beantragt, im Protokoll an entsprec­hender Stelle anzuführen, daß vor Beginn der Abstimmung die Sikung auf 5 Minuten suspendit wurde. · Ärpäds Lärci­ beantragt,nach jeder Abstimmu­ng ins Protokoll den Satz­ aufzunehm­en:,,Präsident verkündet sofort das Resultat der Abstimmung.« I«Gäzanlönyi beantragt«an­ der Stelle,wogesagt wird, daß das Protokoll der vorigen Sitztug authentizirt wurde,das Wort· »vori«ge«,zustreich­en,da es selbsverständlich ist,daß­»emn anderes Protokoll authentizirt wurde. Oskar Ivanka beantragt,daß im Protokoll ersichtlich gemacht werde, dab. bei der ersten Abstimmung Schriftführer Johann Hoch die Namen verlesen hat. Er beantragt ferner an Stelle des Ausdruches, „Protokoll der am foundjovielten gehaltenen (tartott) Siung“ die Worte „Protofoil der am foundjovielten a­b­gehaltenen (megtartott) Sigung” zu jeten. Stefan Fay stellt den Antrag, daß im P­rotofoll gesagt werden soll: Präsident schließt die Lisung „um 1 Uhr 25 Minuten“. Alterspräsident erklärt, daß über einen solchen Antrag bereits einmal abgestimmt wurde. (Widerspruch links. Nute : Damals handelte es sich nicht um 1 Uhr 25 Minuten !) Im Sinne der Hausordnung kann ein Antrag, welcher einmal­­ abgelehnt wurde, im Laufe derselben Session nicht m­ehr eingereicht werden. Dieser Antrag kann deshalb nicht zur Abstimmung gebracht werden. (Leb­­hafte Zustimmung rechts. Lärm und Widerspruch links.) Géza Bolónyi meint, der Alterspräsident sei da im Irr­­thum. Meber einen solchen Antrag habe das Haus wo nicht prin­­zipiell entschieden . . . Alterspräsident: Gegen die Enunziation des Präsidenten ist eine Einwendung nicht zulässig. (Lebhafte Zustimmung rechts und Rufe ebendort: Seten Sie ich! Sie haben nichts zu reden !) Géza Makfelvay beantragt die Weglassung des M­örtchens „a* an einer bestimmten Stelle des Protokolls. » Johann Wittmaiku beantragt daß sämmtliche Schrift­fü­hrer,welche die Nam­ensliste der Abgeordn­eten le«sen,im Protokoll namentlich angefü­hrt werden sollen- Otto Förster stellt derc Antrag,daß der Titel»­jcg­-z­’jkonyv« (Protokoll)durch das Wort»jeggzettk­ijnyv«ersetzt werde. Alterspräsident weist diesem Antrag als mit der HaIbs­­ordnung im Widerspruche stehend­ zurück-(Lebhafte Zustimmuung rets. Für all diese Anträge wird von mehr als 20 Abgeordneten die namentliche Abstimmung verlangt. Es folgt zuunächst die namentliche Abstimmung über den von Franz Blaskovics zum Protokoll eingereich­ten Modifikationss­antrag.Die Abstimmung ergibt folgen­des Resultat:Verifizirt sind 451 Abgeordnete,Präsiden­tstinmite nicht,«mit Ja,d.h.für den Antrag stimmten,mit Nein 105,abwesen­d waren 344 Abgeord­­nete,der Antrag ist demnach mit einer Majorität von 104 Stimmen abgelehnt.­­Folgt die Abstimmung über den Antrag $ázárs vor Beginn der Abstimmung wird die Situng auf 5 Minuten suspendirt. Nach Wiedereröffnung der Situng wird die Abstimmung vorgenommen. Von 451 verifizirten Abgeordneten (Präsident stimmte nicht) stimmten mit Na, d. i. für den Antrag 1, mit Nein, d. i. gegen den­ Antrag 106 Abgeordnete. Ab­wesend­e waren 343 Abgeordnete. Der Antrag ist demnach mit einer Majorität von 105 Stimmen­ abgelehnt. folgt die Abstimmung über den Antrag Soanka’s. Vor Beginn der Abstimmung wird die Sigung auf 5 Minuten suspendirt. Nach Wiedereröffnung der Sigung wird die Abstimmung vorgenommen. Von 451 Abgeordneten (Präsident stimmte nicht) stimmten mit Sa, d. i. für den Antrag 3, mit Nein, d. i. gegen den Antrag 121 Abgeordnete. Ablesend waren 326. Abgeordnete. Der Antrag i­st demnach mit einer Majorität von 118 Stimmen abgelehnt.­­ Folgt die Abstimmung über den zweiten Antrag Ivanka’s. Vor Beginn der Abstimmung­ wird die Sitzung suspendirt Nach Wiedereröffnung der Sitzung wird die Abstimmung vorgenommen­.Von 451 verifizirten Abgeordneten(Pr­äsident stimm­te nicht)stimmten mit»Ja,«d.i-für den Antrag 2.mit,,Neitt«'107 Abgeordnete, ablesend waren 341 Abgeordnete. Der Antrag ist demnach mit einer Mehrheit von 105 Stimmen abgelehnt. Die Sigung wird hierauf um 14/2 Uhr geschlossen. Nächte Sikung am Montag Vormittags 10 Uhr. Tagesord­­nung: Namentliche Abstimmungen, Fortlegung der VBerathung über den Vorschlag Polönyi’s, die auf die Duote bezügliche Entscheidung Sr. Majestät auf die Tagesordnung zu Stellen. Fortlegung der 2 über den auf die Präsidentenwahl bezüglichen Präsidial­­vorschlag. werden­ in letzterer Beziehung die Thatsachen,welche die deutsche Presse in dieser­ Angelegenheit anzuführen weiß,mehr Gewicht haben,als die sanguinischen Leistungen der französischen Berichterstatter.Es ist allgem­ein bekannt,daß Präsident Faure durch den Botschafter der französischen Republik über das Befinden des Kaisers während seiner wenlichen kurze­ndisposition Erkundigung einziehen ließ..Es ist in Deutschland nicht minder bekannt,daß Marquis de Noailles bei Kaiser Wilhelm­ in hohem Maße persona grata ist,ein Umstan­d,der­ wahr­­scheinlich das Meiste dazu beigetragen hat,die Gerüchte, die unlängst über eine Ver­ Änderung in der Vertretung der franz­öischen Republik beim hiesigen­ Hofe von Bari­aud verbreitet wurden zum Schweigen z­u bringen Aus diesen beiden Mo­­menten Dürfte si ziemlich ungezwungen erklären­­ lassen, was den Besuch herbeigeführt hat, und mie verselbe etwa verlaufen sein mag. Daß die französische Breffe bei dieser Gelegenheit für die gegenseitige Bethätigung chevalerester Gesinnung ein besseres Verständnis gezeigt hat, als bei manchem früheren Anlasse, mird Niemanden im Deutschen Reiche zu politischen Fehlschlüffen verleiten können. Die öffentliche Meinung Frankreichs unterliegt augenblicklich einer ungewöhnlichen Depression. Zu dem Wirrsale der „Affaire“ hat sich die ernste und dauernde Spannung in den Beziehungen­ zu England gesellt, und ganz von selber gelangen französische Blätter dazu, die internationale Stellung ihres Dinterlandes skeptischer zu prüfen als bisher. € 3 kann ihnen nicht länger verborgen bleiben, daß die auswärtige Politik der dritten Republik nur in einem Britte konsequent verfahren ist, in dem Kultus der Gambetta’schen Doktrin von der »troude des Vosgese, und daß dem suggestionären Priesterthune dieser Lehre so ziemlich. Alles geopfert worden ist, was man an der Seine in wirklich entscheidenden Augenblicken im Wettbewerbe großer internationaler Politik hätte erreichen können. Errungen wurde that fählic das Bünönis mit Nukland, der Zweibund; das war zweifels­los ein Erfolg der französischen Diplomatie. Aber die Wirkungen dieses Erfolges sind nicht ungehen­mt geblieben. Der Verlauf der Falhoda-Frage und die neuesten Differenzen mit dem Kabinet Lord Salisbury’s haben die französische Negierung, femweil man nach den Zhatfahen urtheilen kann, in einer vollständigen 3foh­rung gefunden. Das Bariser Kabinet mußte überall nachgeben, und es ist nur natür­­lich, daß weitere Kreise in Frankreich anfangen, sich mit der Trage zu beschäftigen, warum Groß des Bündnisses mit Rußland die Dinge nicht anders verliefen. Eine solche kritische Stimmung mag bei vielen Franzosen Bedauern darüber ermeden, daß ihre Regie­rungen ein ohne monahmer na­ch Naheidee gegen das Deutsche Reich gedient und darüber wichtige franzyde fishhe I­nteressen vollständig preis.» gegeben­ haben Das Deutsche Reich hat­­ sich mit Dieser Lage bekanntlich seit Langem abgefunden. Es hat niemals und nirgends auf unbefangene Stellungnahme fran­­zösischer Kabinete oder der öffentlichen Meinung jenseit der Bogesen gezählt. Wenn in vielen Tagen in Paris Stimmen laut werden, die England noch größeren Haß anlagen als Deutschland, so hat das für biefige Auffassungen wenig Bedeutung. Die Frage it, wie sich die französische Republik auf die Dauer mit den Entsagungen und Ber­­ichten abfindet, die ihr durch die Ereignisse auferlegt werden, und das it eine Frage­ von internationaler Bedeutung. Nichts berechtigt zu der Annahme, daß die hiesigen maßgebenden Kreise die gegen­­wärtige Lage Frankreichs mit besonderer Befriedigung beurtheilen würden. Ebenso wenig ist man aber hier geneigt, in diesem Augen»­bliche an einen entscheidenden­ und dauernden Stimmungsmeier , in­­­ der französischen Bevölkerung zu glauben. J.-Berlin,12.Jänner.(Orig.-Korr.)Der Besuch, welchen Kaiser Wilhelm am vorigen Sonntag den­ französis­­chen Botschafter gemacht hat,ist von einigen Korrespondent etn fran­­zösischer Blätter mit phantastischen Ausschmückungen versehen worden­. Ein Telegramm des,,Figaro«,welches über die Unterhaltung des Kaisers mit dem Marquis de Noailles berichtet,kann sich in ahnungsvollen Kombinationen über den Inhalt dieser Unters­haltung nicht genug thun und scheint in seiner durchsichtigen Kompos­­ition mehr zu verrathen,was etwa manche Franzosen in diesem Au­genblicke gern vom Deutschen Kaiser gehört hätten,als dasjenige wiederzugeben,was in dem Botschafterpalais am Pariser Platze an jenem Sonntage thatsächlich besprochen wurde.Für vorsichtige Beurtheiler­verleihung.­ Der­­ Ortsrichter der Gemeinde Liebling Heinrich. E­r­­ wurde als Anerkennung seiner vierjährigen treuen und eitrigen Dienste durch Verleihung des silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet. Sustiz­ä­rztlicher Senat. Der Justizminister bat auf Grund des § 4 G.A. XI.1890 von den ausgetretenen Mit­­gliedern des justizärztlichen Senats die Universitäts-Privatdozenten Dr. Satob Salgó, Pr. 3ulius Sitlöffy und Dr. Mar S­cjüd­ter, ferner den Spital­-Oberarzt und Leiter des batteriolo­­gischen Landesinstituts Dr. Hugo Brei­ß zu Mitgliedern des er­­wähnten Nathes auf weitere drei Jahre neuerdings ernannt und unter Einem das Senatemitglied, den Universitäts-Privatdozenten Dr. Mar Shu­s­ter mit der Versehung der Agenden des Senats aufs neue betraut. Bonden Staatsbahnen­ Dur allerhöchste Ent­­schließung wurde dem Staatseisenbahn-Direktor Johann Marr v. Görkany der Titel eines Ministerialrathes tarfrei verliehen. (Ernennungen) Raul Mezey zum Finanzsekretär in Nagy-Becskeres,­ Baron Béla Malcomes zum Finanz­konzipisten bei der hauptstädtischen Finanzpoizektion; Dr. Gmerich Zerdahelyi zum Finanzkonzipisten bei der Stuhlmeißenburger Finanzdirektion. (Statutengeneh­migung.) Genehmigt wurden die Statuten des Ö-Becseerr Gesangvereind der serbischen Gewerbe­­treibenden, des Szent-Peterer Feuerwehrvereins, des Szabadpallajer Eislaufvereins , Haladás­, des Naaber Gesangvereins „Sagetertes“ der dortigen ungarischen Waggon- und Maschinenfabrik und des Arader Radfahrervereins „Hungarian“. Alexander Szilágyi Fr. Der vorgestern ver­­storbene greise Gelehrte Alexander Szilágyi liegt mit kaum vers­änderten Zügen in Schwarzer ungarischer Gala in seinem Sarge, der von einem wahren­ Blumenhain und zahllosen Kranzspenden umgeben it. Unter den letteren befinden sich Diejenigen der Bibliothek des Nationalmuseumg, des Grafen Géza Teleki, Ludwig Thallóczky S8, des GSzefler Vereins, des Athenäums u. v. A. hr Beileid haben unter Anderen noch ausgedrückt: Aderbauminister Darányi Staatssekretär Tarkovic, Geheimrath Ludwig Läang Graf Eugen Zichy Graf Géza Kuui, die Ab­­geordneten Koloman Thaly, Mexiander Hegedüs und Gabriel Daniel, sowie überaus zahlreiche ungarische Gelehrte. Die definitive Aufbahrung in der Säulenhalle der Universitäts­­bibliothek erfolgt heute Nachmittags; der Zutritt wird von morgen ab­gestattet sein. Die Hauptstadt Budapest hat für den vereinigten Gelehrten in der unmittelbaren Nähe der Grabstelle Alexander Rozma's ein Ehrengrab zur Verfügung gestellt. Das Beamten­­forum der Universitätsbibliothek und die Akademie der Wissenschaften haben über das Ableben Szilágyi’s besondere Traueranzeigen aus­­gegeben. (Adelsverleihung) Durch ah. Entf­liehung vom 5. Jänner d. 3. wurde dem Chef des reichstägigen Stenographen­­bureaus Adolf Fenyov­effy, sowie au dessen geieglichen Nachk­­ommen, als Anerkennung seines eifrigen Wirkens auf dem Gebiete der öffentlichen Angelegenheiten, der ungarische Adel mit dem Präpdikate „Balai“ tatfrei verliehen. — Diese allerhöchste Auszeichnung ist einem Manne­surheil geworden, der sich duch jahrzehntelanges ersprießliches Wirken im Dienste des öffentlichen Lebens allgemeine Anerkennung und Verthichtigung erworben hat. Insbesondere waren es die Angelegenheiten der Kommune, denen er sich, neben seiner eigentlichen Berufsthätigkeit, mit Hingebung und vielfach mit Erfolg widmete. Auch als volksmirthlschaftlicher Schriftsteller behauptete er in der Tagespresse viele Jahre lang eine geachtete Stellung. Neelle Berdienste, durch ein ganzes Leben voll ehrlicher Arbeit und mardinen Strebens erworben, sind es also, auf die Fenyvefiy mit stolzem Selbstgefühl, als Netztitel für seine Standeserhöhung, hinweisen darf. Die Branften des Nationaltheaters Der heutige Theaterzettel des Nationaltheaters sieht in seiner unteren Partie aus, wie eine kleine Spitalsanzeige. Als Kränte empfehlen sich dort die Damen Irma Esa Bar-UlheghyY, Therese­ Esillag Pirosfa Balotai, Gaidonie Räkloff um Irma Törött Rudolf Falk hat für die­ zweite Sännermode britische Tage angekündigt. Die Kalendermacher des Nationaltheaters, die das Repertoire entwerfen müssen, empfinden es fchwer, daß der M Wetterprophet diesmal Neht behalten hat. Vom Meteorenschauer der theonischen)) In dem von der Ef, Wiener Sternwarte für das Jahr 1899 heraus­­gegebenen „Astronomischen Kalender“ (Verlag von Karl Gerold’s Sohn Wien) findet sich ein von der Feder des Direktors der Wiener Sternwarte Brofessor Dr. E. Weiß herrührender Beitrag betref­­fend die Meteoren-Astronomie vor, in welchem mir folgende bis nun noch nicht veröffentlichte Neuigkeit erfahren. Der eler weiß sich moh­ l noch zu erinnern, daß im der Zeit vom 13. bis 15. November 1898 ein reicher Sternschnuppenfall, der Bertrab der Zeoniden, erwartet worden war. Da an den betreffenden Abenden dichter Nebel den Him­­mel bededte, so war für das große Publikum selbstverständlich die Erscheinung unsichtbar geblieben. Nicht so aber für die Wiener Sternwarte: Dieselbe Hatte nämlich zur Beobachtung der Leoniden eine Feine Exp­dition nach dem 1520 Meter hohen, in der Nähe des Semmerings gelegenen Sonnmendstein organisirt, um über den während des Monats November die Ebene fast stete ein­­hüllenden Nebeln zu stehen. Der Erfolg, s­reibt Direktor Weiß, ent­­­prach auf den Wünschen, indem in der Nacht vom 14. auf den 15. November von drei Beobachtern in 21/2 Stunden (31/a bis 53/a Uhr Morgens) mehr als 250 Meteore gesehen wurden, von denen viele durch einen so großen Glanz sich auszeichneten, daß sie ‚bereits als Tellerkugeln bezeichnet zu werden, verdienen. Die­ Bahnen einiger dieser Meteore konnten auch photographisch fiiirt werden. Diese Beobachtungen haben die Hoffnung, daß am­ 15. November 1899 ein imposanter Sternschnuppenfall eintreten werde, wesentlich bestärkt. TER SE Auszeichnung) Man schreibt uns aus Wien: In rascher Aufeinanderfolge wurden dem Se­ktionsrathe im ft Mi­ nisterrath3-Präsidium, Herrn Dr. Ignaz Rosner, zwei Aus­zeichnungen zurbeil vor Kurzem wurde ihm das Mitterkreuz des­ranz-Fosef-Ordens verliehen­­­ und­­ in den legten­ Tagen wurde er vom Hofsekretär zum Sektionsrathe befördert. Herr Dr. Rosner erfreut sich, wegen seines umfassenden politischen Wissens und­­ seiner persönlichen­ Liebensunwürdigkeit­­ unärmster Sympathien, und darum wurde seine wiederholte Auszeichnung allseits mit großer Genug­­t­buung begrüßt. (Beleg­irung eines Rechtshörers.)De Minister für Kultus und Unkerkicht hat den Hörer des IV-Jahr­­ganges der Großward einertört.Rechtsakademie I­cian Bolcas, auf Grund der wider ihn wegen rumänisch-nationalistischer Agitation eingeleiteten Untersuchung und im Hinblickk auf sein Verhalten nach Abschluß­ der Untersuchung, von sämmtlichen ungarischen Hochschulen ein» für allemal au­sgeschloffen, und dies mit dem Bet­rügen, daß daß von dem genannten N Rechtshörer auf einer nicht ungar­­ländischen Hochschule etwa zu erwerbende Schulzeugniß oder Diplom in Ungarn als ungüftig betrachtet, beziehungs­weise nicht nostrifizirt werden wird. Der Hauptstäd­tische Magistrat­ hielt heute unter dem Präsidium des­­ Bürgermeisters Halmos eine B­ewar­­tigung. Die auf der Tagesordnung stehenden Angelegenheiten wurden wie folgt erledigt: Für die sonntägige Brotestversammlung wurde der Neue Marktplan zur Verfügung gestell. — Die Gefälls­tarife wurden­ nach der Formulirung der Finanzkommission an­­genommen.­­— Der Bericht des I­ngenieuramtes, daß sich bei den Brobepflasterungen hat Asphalt-Macadam nicht bemährt habe­ und jedenfalls dem­ Bier-Gentim­eter-Asphalt-Goulde an Werth nachstehe, minde zur Kenntn­iß genommen: — Das Anerbieten des Chicagoe I­ngenieurs Julius Horváth, die innerstädtisshe Pfarrfische nach ihrem neuen Standorte hin zu verschieben, wurde, einem Gutachten des Ingenieuramtes entsprechend, abgelehnt. — Für den Historiker Mierander Szilágyi wurde im Kerepeser Friedhofe ein Ehrengrab bewilligt. — Die städtische Biblio­­thek wurde für die Mitglieder des Munizipal-Ausschusses und für die Beamten der Kommune als eröffnet erklärt. Nach Vollendung der Einrichtungsarbeiten soll sie auch dem großen Publikum zu­gänglich gemacht werden. — Die Vorstehung des VI. Bezirks wurde angemiesen, die auf die Mißdränge im Israelitischen Märchen-Ausstattungs-V­erein bezüglichen Alten an das Strafgericht zu leiten, die Vereinsbeamten zu suspendiren und die Thätigkeit des Vereins einzustellen. Die freiwillige Steuerabstattung­ geht in der Hauptstadt außerordentlich günstig von Statten. Am 13. o. wurden an den Bezirkssteuerwassen 142.597 Kronen 95 Heller ein­ gezahlt, d. i. um 99.181 Kronen 9 Heller mehr, als am 13. Jänner des vorigen Jahres. Vom 1. bis 13. Jänner d. 3. sind insgesammt 1.276.235 Kronen 98 Heller eingetroffen, d. i. um 793.528 Kronen 68 Heller mehr, als in dem gleichen Zeitraume des vorigen Jahre. (Karneval) Der diesjährige­­ Protestantenball, dessen N Reinerträgniß zu Gunsten des Budapester protestantischen Zandes-Watsenhauses verwendet werden soll, findet am 30. d. M., Abends 9 Uhr in den hauptstädtischen Nedoutensälen statt. Wie alljährlich, werden auch heuer beim Bal Damen aus den vornehmsten G­esellschaftstreffen als Ladies Watroneffes fungiren. Die Musik­­ werden die Kapelle des bhiefigen 1. Honvedinfanterie-Regiments und die Zigeunerkapelle Bela N­adic3’ besorgen. Karten sind am 29. und 30. d. M. Vormittags von 10 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis 5 Uhr im „Hotel National“ für 5 fl. erhältlich. Diejenigen, welche noch­ feine Einladungen erhalten haben und solche beanspruchen, mögen sich an den Shaffier des Ballfomites Herrn Dr. Zoltan Szedenics (Tabakgasse Nr. 56) menden. (Spenden.) Ag Kranzablösung für Weiland Dr. Adolf Silber­stein sind uns zugegangen : von Friedrich Gl­it­t 25 fl. für den Landes-Rindershupperer. — Fir weiland Eduard H­olitscher: von Frau Malvine Ullmann 10 fl. und Philipp Holitscher und Frau 20 fl. für das israelitische Mädchenmarienhaus ; von Louis Baumgarten und Frau 20 fl. für das israelitische Spital; von Salomon Beer und Frau 20 fl. für den israelitischen Hand­­werfsverein. — Für weiland Anton Gsillag Senior: von Bela Gsillag und Frau 15 fl., von Em. Stein und Frau 15 fl. und von Géza Csillag 15 fl. für das iraelitische Knabenmaifenhaus.­­ (Zur Sonntägigen Bolfseversammlung.) Die von der oppositionellen Bürgerschaft mit Unterfrügung der sozialdem­okratischen Partei für morgen, Sonntag, 15. d., geplante Bolfsversammlung wird — mie bereits gemeldet — auf dem Neuen Marktplage stattfinden. Oberstadthauptmann Rudnay hat die heute Vormittags erfolgte Anmeldung zur Kenntniß genommen. Auch gegen den Masfenzug der­ Theilnehmer an der Versammlung vom Museumring über die Kerepeferstraße und die Kenyermezegasse entlang auf den Neuen Marktplag hat der­ Oberstadth Hauptmann nicht­ einzuwenden. Dagegen bleibt das Verbot von Benügung vorher Fahnen und von Tafeln mit beleidigenden Aufk­rnften auf­recht. Die Einberufer der Versammlung werden ferner verpflichtet, für die A­ufrechthaltung der Ordnung Sorge zu tragen und dann insbesondere der Verkehr der Straßenbahnen nicht behindert werden. Buchbruder-Versammlung­ Morgen, 15. d., Vormittags 11 Uhr findet in der Lustigengasse Nr. 16 eine allge­meine Buchbruder-Versammlun­g statt. Die Tagesordnung lautet : „Politische und volkswirthschaftliche Lage der Arbeiter.” Das Heimgebildete F­rauen­ hielt dieser Tage seine erste Jahresversam­mmlung, in welcher der Bericht über die bis­herige Thätigkeit D dieses Mohlthätigkeitsvereins unterbreitet wurde. Der Verein begann seine Wirksamkeit im November 1897, und zwar unter sehr ungünstigen materiellen Verhältnissen. Da er jedoch später von der Aristokratie und von der k­ommerziellen Welt unterfragt wurde, konnte er das erste Jahr seiner Thätigkeit mit einem Plus schließen. Der Verein verfolgt bekanntlich den Zweck, alleinstehenden Witwen ein behagliches Hein zu sichern. Gegenwärtig wird das „Heim gebildeter Frauen“ von acht Damen bewohnt, da jedoch sehr zahlreiche Be­werberinen um Stellen im „Heim“ abgemieten werden mußten, besteht gegenwärtig­ die Absicht, größere Motalitäten zu miethen. Auch gedachten die Leiter des DVereind, das „Heim gebildeter Frauen“ mit dem „Lehrerinenheim“ zu verschmelzen, doch konnte diese Absicht nicht vermirklicht werden. Der Bericht gibt der Hoffnung Ausdrud, · · · günstig situirt sein werde,daß es möglich seit wird,auch unentgelt­­lich Damen in das»Heim«mitnehmen zu können.­­· (R·engkämpferinen.)Trotz der großen Zu­gkraft, welche das Ausstattungsballet»Frau Reklame«auss­bh und das Haus täglich füllt hat die Direktion des Etablissemen­ts Somossy abermals­ für eine interessante Attraktion Sorge ge­tr­agen.Ueber Ham­­burg und Berlin­ treffen diej­anariser Ringkämpferinen aus den Foli­s Bergäres hier ein und werderxann Montag 16.d-Mts.,zum ersten Male ihre fesselnden Produktionen vorstellen­­daß der Verein in naher Zukuunft materiell so» (Todesfälle.)Ein bekanntes Mitglied des Budapester Barrcacus,Heer1­.Wilhelm Willoner ist hexxte Moens nach längerer Krankheit im Alter nallöO Jahren gestorben. Bezahl­ss reiche Fam­ilie betrauert das Hinscheiden Dr.Willoner’­Z.——’i­n« Anna Teräny geb.Szäp«. JadekVer­«s­chlichenen verlor der Präsident des Verwaltungsgerichtshofes Alexander-­ Baptist gestern die Witwe Frem nach langem Leiden im 81. Lebensjahre gestorben. Wekerle seine Tante. Bermißte Per­­onen. Die Budapester Oberstadt­­hauptmannschaft veröffentlicht die Liste der in jüngster Zeit vermißten Personen, deren Verbleib nicht erub­t werden konnte. Die Liste umfast folgende Namen: Marie Sz­u­der verehelichte Fran: Viktor Gleif­her, 35 Jahre alt, Kapasgasse Nr. 32; Hermine Turn­­cS­et, 32 Jahre alt, Büglerin; Saloh Schwarz, 56 Jahre alt, Zuderagent, Tabakgasse Nr. 42; Marissa Quiacs, 12 Jahre alt, Schulmädchen, Szvetenaygaffe Nr. 10; Alerius Lö­m, 38 Madre alt, Handlungsgehilfe, Tabakgaffe Nr. 42; Ilona Medve, 14 Jahre alt, Dienstmädchen­: Hoja Majer, 16 Jahre alt, Dienstmädchen, Neupert, V­io­agaffe Nr. 3; Elisabeth Kovács,­­14 Jahre alt, Schulmädchen, Neupeit, Hauptgaffe Nr. 11; Wilhelm G­ob, 30 Sabre‘ alt, Anstreicher, Näfospalota, Näalosgaffe Nr. 22 ; Julius Schloffer, 27 Sabre alt, Tischler, Neupeit, Dealgaffe Nr. 59. (Agnoszirler Selbstmörd­er.)Vorgestellt wurde,« wie wir berichtet habe man einem­ Grund auf der Epressystraße Nr.28 ein alter Mann an einem Baumaste erhenkttodt aufgefunden- Der Selbstmörder wurde heute in der Morgue als der 64jährige gewesetye Portier Josef-Martonagnoszirt.Das Motiv der Verzweiflungsthat dürfte Noth gewesen sein. (Unfälle.)Der67jährigeDiurniftsJofefPollacsek hatte gestekp dasthglück nächst dem Ofner Tunnel vom Trittbrette" emesijubns zu stü­rzem wobei der alte—Herr«den rechten Amt­­brach·Der Verunglü­ckte wurde von den freiwilligen Rettern in seiners Wohnuung,Szondygasse Nr.271"überführt."——Der 1Sjährige Mauker­z· gehilfe Hebastian MFrl fiel heute Vormittagsvotxk Baugerüsttz in der Kofjruth-Lajosgafse Nr. 16 und erlitt eine schwere Gehirn­­erschütterung.­­ (Zxkk Flucht des Börsekomm­is­sionlinks Oirsch.)Wir werd­ It um die Konstatirung des Umstandes ersucht,’ daß der nach Oszamerika durchgegangene Börsekommissionär Bernhard H­irs··ch nicht zu den befugten Agenten,der Budapester Waarne­r- und Effektenbörse zählte.Hirsch war­ bis vor zwei Jahren Kon­pagxien· der in der Marie-Valerie--Gasse etablirten Börsenagentur Bárdos u.Hir­sch.Vor seiner Fluchtbetrieb er in der Goldenten Handgasse, Nr. 6 ein Börsenagentur- und K­ommissionsgeschäft­­nú­­m Kaiserbade) wohnten vom 1. Jänner 1898 bis. 31. Dezember­ 1078­ Personen und 388.716 Personen benügten die Bäder. · (Tod in der Kirche­)Aus Ada wird uns geschrieben i­­m erschütternder Todesfall erregte in­ der hiesigen römisch­­katholischen Kirche große Panik-Der hiesige reiche Grundbesitzer Paul Stebikuahn,an der großen Messetheil-Alserniederknieeit« wollte,brach er zusamm­en und stürzte todt zu Boden.Der rasch­ herbeigerufene Arzt stellte Herzschlag als Ursache des plötzlichen Todes fest. . ··(Schauspieler is und Kritiker.)Die zwischen dem Mitgliede des Klausenburger Nationaltheaters,Franz Szerda­­helyi und dem Theater-Rezensenten des Klausenburger»Ellenzäk« Abel Barabäs entstandene Affaire wurde,wie,,Hazänk« meldet,gestern vom dortigenxkön.Bezirksgerichte mittelst.Urtheils erledigt. Szerdahelyi wurde wegen Ohrenbeleidigung zu einer Geldstrafe von 50 fl. verurtheilt, Barabás aber von der Anklage der Verleumdung freigesprochen. Gegen den legteren Theil der richter­­lichen Berfügung hat Szerdahelyi die Berufung angemeldet. Neuer Zeitungskatalog. Der Erfolg der An­­noncen hängt nicht allein von der richtigen Wahl der Synvertions­­organe und von der treffenden Abfassung des Anzeigentertes ab, es ist vorzugsweise auch die Ausstattung der Annoncen, die deren­­ Wirksamkeit wesentlich beeinflußt. Zu dieser Erkenntniß ist man auf Grund gesammelter Erfahrungen in Inferentenkreisen gelangt, und man­­ legt daher mit Necht auf die Ausstattung der Anzeigen bes­­onderes Gewicht. In Folge dessen ist­­ dieser Gegenstand au in dem soeben­­ erschienenen großen Zeitungskatalog und Insertionskalender für 1899 der Annoncen-Expedition Rudolf Mo­­­se mit besonderer Ausführlichkeit behandelt. An einem reichen Material von Anzeigen­­entwürfen werden die Mittel und Wege gezeigt, durch welche eine erhöhte Wirksam­keit der Anzeigen zu erzielen ist. Außerdem, enthält der Katalog ein vollständiges Verzeichnis Sämmtlicher Zeitungen und­ Sachblätter Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz, Tomie aller wichtigen Blätter des übrigen Auslandes: Alles in Allem gibt der Inhalt des Kataloges wiederum ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Annoncen:eraedition Rudolf Moe. Seinen Zweck, den Sin­­jerenten nach jeder Nichtung. Hin ‚zu berathen, gleichzeitig aber ein für den täglgen Gebrauch bestimmtes­ Handbuch auf jedem Schreib­­tische zu sein, erfüllt der Katalog in­ vollstem Maße. Wetterprognose des königlich ungaris­­chen meteorologischen. Zentralinstitut 2.) Lebhafte Nordmestinde, Abnahme der Niederschläge, etwas Fühler. Temperatur um 2 Uhr: + 629 €. — Himmel: überwiegend Elar. | \ Theater für Heute: Nationaltheater: "Bänk bán".­­— Königliches Opernhaus: „Roland mester". — Leftungstheater: „Folt, a mely tisztit*. — Luftjpiel­­theater: „A tekenösbeka“. — Boltatheater; „Szegeny emberek". — Magyar Szinhbäz: „B. A. L. E. K.". Gerichtshalle. Der Gutsherr von Puch. Wiederholt hatten wir bereits Gelegenheit, unter diesem Schlagworte der Machenschaften eines gemissten Zulus Yanfovich Erwähnung zu thun. Seit gestern tt Nankovich wieder A­nfaffe des Gerichtsgefängnisses, wohin er seitens der Polizei eingeliefert wurde. Die Angelegenheit, derent­­wegen Sankovich abermals mit der Behörde in Konflikt gerathen ist, ist die folgende: Vor einiger Zeit kam der Agent Eduard Krauk zu den Getreidehändlern Brüder Neumann und­­ offerirte den­­selben einen Waggon Mais zum Kaufe, in welcher Mais Eigenthum des Gutsbefitzers Reményi sei. Die genannten Getreidehändler fausiert den Mais und übergaben dem Agenten eine Angabe in der Höhe von 1500 Gulden. Später stellte sich heraus, daß Reményi seinen Korn Mais beffte, in Folge dessen die geprellte Firma, die Straf­­anzeige wegen Betruges bei der Polizei erstattete, die dann Eduard Krauß sowohl, wie auch Julius Jankovich, der bei diesem „Kauf­­geschäfte” mitgewirkt hatte, in Haft nahm. Die Untersuchung in dieser Angelegenheit führt Gerichtsrath Marzell Czekeliuß. Surrentirter Holzhändler. Der 52jährige Holzhändler Y Armin Großberger, Vater von sieben Kindern, der wegen Meineides­­ von der Königlichen Kurie zu sechsmonatlichem Ketter und 200 Gulden Geldstrafe verurtheilt wurde, wird, da sein Aufenthaltsort unbekannt ist, von der Budapester Königlichen Staats»­ie­surrentirt. Großberger ist im Betretungsfalle zu Dei asten.­­ «­­ Das Ende einer Liebesgeschichte.»Der Schlossergehilfe Theodor Horváth verliebte sich im Sommnter.v.J.in die Ar­­beiterin Rosa Galgóczi, die seine Neigung auch ermiderte. Bald wohnte das Liebespaar unter einem Dade. Doch nicht allzu lange sollte ihr Glück währen. Horváth wurde nach zwei Wochen der Geliebten satt und verließ am 13. Juli die gemeinschaftliche Mahnung, nicht ohne einige Kleidungsfuüde, der­­ Galgóczi, als An­denken mitgenommen zu haben. Die Galgóczi erstattete gegen den treulosen Liebhaber die Strafanzeige und der Strafgerichtshof ver­urtheilte heute Horváth, der mittlerweile die Kleider wieder zurück­­geschiert hatte, zu sechs Wochen Gefängnis. Das Urtheil erfuchs sofort in Rechtskraft. Betrug. Marius Goldmann Schloß mit dem Kohlen­­händler Salob Freund einen Vertrag, wonach ihm Lebterer Kohle zum Weiterverlaufe liefern sol, und zwar mw­rde Goldmann den Preis der ersten Zuhr Kohle bezahlen, wenn er die zweite Suhr zugestellt erhält u. s. w. Goldmann erhielt nun zwei Fuhren Kohle, ohne auch nur eine einzige bezahlt zu haben. Freund klagte ihn in­ Folge dessen, doch Goldmann verkaufte rasch sein Geschäft, und so fiel Freund mit seiner Forderung doch. Der Strafgerichtshof Betrug zu vier verurtheilte heute Markus Goldmann gegen Monaten . Gegen dieses Urtheil meldete der­­ Bertheidiger Goldmann 8, Dr. Apád 5510 es, die Appellation an: Naubntord.Axrs Pttßtakürt wird dem",,Egyetär«täs"­­gemeldet:Der hiesige wohlhabende Grundbesitzer,Josef"P·ut­­noky mußte aestern inaeschäftlich­e 11 Angelegenheitekk nach Klause 11­ burgreisen.In der verflossenen si kachl drangen drei rußgeschwärzte ,Männer i11 die Wohnung,ermordeten die Frau­ Putnoky 76,sowie dessen­ Kinder und verwundeten die Dienstmangosa Timär gefährlich.Sodat­t verbrachen die Rau­bm­örder sämmtliche Schränke und entwendeten viele Pretiofe 11,worauf sie die Flucht ergriffen. Die sofort benachrichtigte Gendarmerie hat heute auf Grund einer Aussage des Timär einen Vaganten Namens.Alexander Peter.. verhaftet. Die Untersuchung dauert fort. | ° éli] ee Éz LAGE » a Ne ..«­s»­.. I SER: ES a che a

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