Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1899 (Jahrgang 46, nr. 124-147)

1899-06-02 / nr. 124

® TidjesMebellen, auch in­ Spiritismus macht, eine­ geheime antisemitische Bereinigung gegründet haben, deren Zmed es ist, antisemitische Kramalle zu organisiren und die antisemitische Organisation moralisch und materiell zu unterftüsen. Wenn aber solche Männer dem Antisemitismus Borschub reisten und Unterfrügung gewähren, wie sollten die gedungenen Agitatoren nicht glauben, daß ihnen sei unter der konservativen Regierung Alles erlaubt sei. Ueber die Urh­eberschaft der Ausschreitung in unserer Stadt ist ein Streit ausgebrochen: die Liberalen beschulden die Konser­­vativen, während diese den ersteren Alles in die Schuhe schieben, mit der Begründung, daß die Liberalen, welche weder das dynastische Prinzip, noch den Nationalismus als Plattform für den Wahlkampf mehr brauchen können, sich für den Antisemitismus entschieden haben. Thatsache ist, daß angesehene Mitglieder der liberalen Partei einen Theil der Schuld an den Ausschreitungen tragen, aber daß sie unter dem Protektorat der Filipescu, ohne die Situati­oc, stehen, würden die antisemitischen Nädelsführer nie eine förmliche Devaltirung der Stadt gewagt haben. Dabei fällt noch antisemitischen Versammlung ge­sammelt worden sind. Uebrigas war daß selbst der mithung interimistische Bürgermeister Yajiys, der Konservative Herr Badaran, zugeben mußte, daß seine Barteigenossen mit Geld und Nath die Hebe unterstüßt haben, die die antisemitischen Horden gekauft haben, spottet Durch zehn Stunden war di­e Stadt ıiner Wuthb überlassjen Senfter wurden eingeschlagen, Thüren aus den Angeln gerisfen, die Maaren auf der Straße herumge­worfen, soweit sie nicht in den Taschen und Süden der Demonstranten verschwunden sind. Den Süden hatten die Polizei schon am Morgen ans Herz gelegt, sie mögen ja nicht we Wohnungen verlassen, so dab die Plünderer auch nicht den geringsten­­ Widerstand fanden. Sie gaben sich aber mit dem Nauben nicht zufrieden, sondern drangen in verschiedene jüdische Rinder mit Knütteln, Häuser, schlugen Alles kurz und Hein, und bearbeiteten Männer, hauptsächlich aber Weiber und Als viel zu spät das Militär requirirt wurde, waren die „Demonstranten” schon übermüthig geworden, sie widerjeßten ich auch Diesem, und nur mit gefällten Bayonnet oder gezogenem Gabel konnten sie auseinander getrieben werden. Aber schon hatten die Banden, ihr Merk vollendet ; die Stadt bot ein Bild der völligen Berwüstung. Es war ein Kummer, das Alles anzusehen. Dagegen waren die vorjährigen , antisemitischen Ausschreitungen in Bularest ein reines Kinderspiel. Nur hat Safy noch den Vorzug gehabt, daß sich zu den antisemitischen Studenten an Gymnasiasten gesellten, auf Anrathen ihrer Lehrer. Die Behörden haben nunmehr eine energische Untersuchung eingeleitet. Mehrere Nädelsführer sind sogar von in Haft genommen worden. Bei einigen sind kompromittirende Schriften gefunden worden, bei Anderen aus den jüdischen Geschäften stammende Gold- und Silber­­waaren. Ob die in Haft genommenen an die verdiente Strafe er­­halten werden, kann man mit Recht bezweifeln, wenn man bedenkt, wie standalös der Prozeß der Vularester Rädelsführer, die sammilich freigesprochen wurden, verlief. Mittlerweile haben die Antisemiten den Muth nicht verloren, sondern weitere „V­ersammlungen” in NRo­­man, Botofani, Dorohoi und anderen Städten mit größerer jüdischer Bevölkerung angekündigt. Meberzeugung, Beschreibungg, die Saffyer Stancs gezeichnet hat auf der Thatsache telít dev ins Gewicht, dab Distrifts, Greceanu, melder Gelder K­onservativen der für eine so offentundige, exfe­rierend des jehzig Präfest die Liste, mit die Abhaltung die Ein­­aller Der ZZusammenbruch Chinas. Original-Korrespondenz des „Reiter 910907.­ London, Mai, Schluß.) L—n. Die Deutschen haben vom ersten Augenblicke ihres Erscheinens an der chinesischen Küste gezeigt, daß sie, wie Arthur Diery in seinem oben angeführten Werke sich ausdrügst, nur gerade mit sich spasen lassen. Sie sind bereits dabei, in Shiao-Tihau Rettungs­­wälle und Kasernen, dazu Eisenbahnen ins Innere von Shantung, für sie nach der etwas mehr nordöstlich gelegenen Hafenstadt Chefoo zu bauen. Der Werth des Befiges von Wei-Hai-Wei für England hängt durchaus von dem politischen Verhältnisse Großbritanniens zum Deutschen Reiche ab. Die Insel Wei-Hai-Wei mag, wie Lord Vered­­ford behauptet, einen ausgezeichneten Anterplat für Handels- und Kriegsschiffe abgeben ; sie mag selbst einem von der See her gegen sie andringenden Weinde bei genügender Kriegsausrüstung und Ber­festigung erfolgreichen Widerstand entgegenzufegen im Stande sein obgleich Wei-Hat Wei, wag dem offen gemachten Geständnisse von Lord Charles, aug nicht im Geringsten mit dem nur 80 Seemeilen entfernten, in russischem Besite befindlichen Port Arthur verglichen werden kann; allein die Synsel ist, wie der lette japanische chinesische Krieg zum Genüge bewiesen hat, strategisch vollkommen unhaltbar. Sobald Chefoo sind die Provinz Shantung sich im Besitz einer England feindlichen Macht befinden. Wenn aus Weir Hai Wei von den „deutschen Stellung“ in der Provinz Shantung der hohe Bergrüden getrennt und deshalb für eine weitere Entfaltung deutscher Machtinteressen im Innern der Provinz Shantung, militärisch und kommerziell, von nur recht untergeordneter Bedeutung sein fan, so müßte doch, vom Standpunkte der britischen Polität aus, eine Belegergreifung Shantung, etwa von Geiten Rußlands oder auch nur Frankreichs, Wei-Hat-Wei für England voll­­kom­men werthlos werden lassen. Es ist daher nur allzu begreiflich, daß Lord Salisbury die Festlegung der Deutschen in Kiao-Tihau für Großbritannens Ipätereffen in China als des unvermeidlichen Uebels kleineren Theil ansab. Port Arthur und Weir Hai Wei bilden die beiden Schlüsselstellungen für jedes etwaige Weitervordringen gegen Peking. Obgleich, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung” zur­zeit in einem halboffiziellen Axtitel ausführte. Weil dai-Wei ohne Hinterland nur den Werth einer moralischen Eroberung besißt, so wurde durch seine Befigergreifung duch England doch einigermaßen jenes Gleichgewicht des Ginfluffes in Beling zwischen Großbritannien und Rußland wieder hergestellt, welches duch Nußlands handtreich­­artige Befehung von Talien-Wan und Bort Arthur einen so gewaltigen Stoß am Golf von Petichili zu untten des Grafenthums erhalten hatte. Mit vollkommenem Net bemerkt der eben zitirte Anstalt des Berliner Negierungsorgans zu der Beleg­­ergreifung Wer-Hai-Weis durch England: Für Deutschland ist es bei weitem vortheilhafter, zwei Mitbewerber zu unseren Nachbar­n zu haben, besonders wenn, wie im gegenwärtigen Falle, diese beiden Mitbewerber . Selbstverständlich sind Großbritannien und Rußland gemeint — schwerlich jemals Verbündete werden dürften. Wie zu­­treffend dieses Urtheil des Berliner Regierungsorgans war, erhellt am besten aus den Vorgängen der allerlegten Zeit. Das neue rus­­sisch-englische Abkommen hat augenscheinlich den von den britischen Staatsmännern erhofften Zweck eines Einhaltens im Vorgehen N­uß­­lands gegen England duckhaus nicht erreigt. Nußland hat, im offen eingestandenen Gegenjaße zu britischen Interessen, von der chinesischen Negierung die Konzession für eine birekte Bahnverbindung von Shanghai-Kwan nach Peking gefordert und trog des erschredten M Widerspruchs des Tsung-li-Yamen (chinesischen Staatsrathes), gebedt von der Ruffüg-chinesischen Bank, durchgefeßt. Doch damit nit genug, hat Rutland England gezwungen, seine bisher so außerordentlich er­­folgreiche Volitit der „offenen Thür” zu Gunsten einer Politik jor genannter „Einflußsphären” aufzugeben! Die in Folge der russischen Belehung von Port Arthur moralisch erzwungene britische Befesuung Wei-Hai­ Wei’s wurde der erste Grabstich zu der bisherigen britisch-­inesischen Politik, die so recht eigentlich das Fundament alles englischen Einflusses im fernen Osten gewesen war. Großbritanniens Machtstellung beruhte, wie ich bereits vorher ausgeführt, auf der Macht seines Handels. Rußland und ihm folgend Deutschland festen Dieser über­­wiegend moralischen Machtentfaltung Englands eine Machtentfaltung der Gewalt entgegen; sie traten mit SHeereskraft auf, wo­­ Groß­­britannien sich bis dahin mit Entfaltung seiner Handelsflotte begnügt hatte. Und um den Becher englischer Berlegenheiten in China über­­laufen zu machen, wüht nun auch Frankreich, zweifellos im Einver­­ständniß mit Rußland, von Annam und Tonling aus, also vom Süd­­westen her, gegen die englische Stellung in Kanton und Hongkong *) Siehe Morgenblatt Nr. 133 vom 1. d. M vor. Will’man bie-gange-Grfade für Großbritanniens"Stellung im­­ fernen Osten gemessen, wie solche sich aus diesen vollkommen ver­­­­änderten Machtverhältnissen ergibt, dann muß man Großbritanniens Interessen im Gebiete des Dang-tfe-Riang-Flusses näher ins Auge raffen. Nach dem neuesten Abkommen hat zwar Rußland die Interessensphäre Großbritanniens am Yang­tse-Riang bis auf Wei­­teres gemährleistet. Dagegen hat Deutsc­hlan­­d­ bis fest mehl­­messlich gezögert, England ein gleiches Zugeständnis zu machen. Der Dangetie- Fluß ist, im eigentlichsten Sinne des Wortes, die große Herzwafferader von ganz China, seine Bedeutung als Ver­ehrsstraße für das Reic­ der Mitte­lt­elma dieselbe, wie die Bedeutung der Donau für Oesterreich-Ungarn. Der Yang­tse-Sluß, der größte Strom der befannten Erde nach dem Amazonenstrom, duchflieht in einer Länge von etwa 6500 Kilometern die fruchste barften und vollreifsten Provinzen des gesammten chinesischen Neihed. Das ihm zugehörige Gebiet dehnt sich über 700.000 englische Quadratmeilen hin aus. Dieses beste Herzmittelstund des Neihed der Mitte stand bis jebt unter dem vollkommen uns bestrittenen Ginfluffe Großbritanniens. Vom Vangstje-Fluffe aus fanden duch eine Reihe anderer Wasserstraßen und vor Allen duch­ den s­ogenannten großen Kanal, welcher die beiden größten inesischen Ströme, nur zu fern von ihren beiden Mindungen­, mit­einander verbindet, die englischen Handelsschiffe zu gleicher Zeit ihren Weg in den Hoan-Go oder Gelben Fluß. Die Herrschaft innerhalb dieses Flußgebietes war selbstverständlich, besonders für ‚eine Seemacht ersten Ranges, umso höher zu schaben, als Diele "Wasserstragen des Handels bis fest so gut wie gar keinen Eisenbahn­­­wettbewerb zu bekämpfen hatten. Nach Lord Beresford’s Auf­­stellung gab es bis zu Anfang 1899 im ganzen chinesischen Neiche nur 317 englische Meilen (eine englische Meile — "/s Kilometer) fertiger Eisenbahnen. Dagegen waren im Bau­begriffen 2270 englische Meilen, darunter 1400 englisge Meilen russischer Bahnen. Des Ferneren waren projek­irt. Man begreift Daneben 1 waren weiter projektirt,aber awch nicht vermessen 1070 englischde Meilen Von den nichtrussischen projektirten Bahnen Wwii7cde 11 die m­eisten bricht­er Dtu­chfi­ ihr1ung das Gebiet des swings «--s­ tse-Ki­mg durchschneiden und dadurch jeder von Nordost-und Süds west-China herkommende Invasion,möge sie nun rein kommerziell oder militärisch sein,sehr wesentlich den­ Eintritt in das bisher für England beinahe monopolisirte Gebiet erleichtern. ir daher sehr wohl die Furcht der in China ansässig gewordenetten­g­­lischen Kaufleute vor einer dauernden Festsetzung einer Militärmacht, wie es Rußland ist,in der Mandschu­rei.Die englisch-chinesischen Handelskammern haben denkt auch Lord Charles Beresford wieder­­holt mündlich und schriftlich erklärt,daß die thatsächlich so gut wie bereits vollzogene Einverleibu­ng der Mandschurei in das Gebiet des Czarenreiches überlang oder kurz den Rückgang,ja die Unter­­drückung der britischen­ Handelsinteressen in Nordchina bedeute. Beresford findet aus diesem Dilemma nur den ersten Auswegs: Rückkehr zu der frühen von Großbritan­nien verfolgten­ Politik der „offenen Thür“; Tallen lasfen der Politik der sogenannten „Einfluß­­sphären“, welche gleichbedeutend sei mit einer Wurtheilung Chinas unter die verschiedenen, dort etablirten europäischen Großmächte und, wenn es nicht anders geht, Reorganisation der chinesischen­­ Beve­rwaltung und des chinesischen Heeres auf Kosten Englands etwa in gleichen Weise, wie Großbritannien die Reorganisation Ägyptens unternommen hat. Allein man muß in hohem Grade befürchten, daß diese V­orschläge von Lord Charles nicht nur einen Beltrag, sondern ganze Profitjahre zu spät kommen. Das Schicsal englischer Sinteressen in China war thatsächlich im­ Jahre 1896 durch die früher bereits erwähnte Carlini-Konvention entschieden. Mit Unrecht hat man Lord Salisbury und seinen Vorgängern wegen der Schwäche ihrer cinesischen Volitit Nupland gegenüber Vorwürfe gemacht. Was unter den bestehenden Machtverhältnissen mit diploma­­tischer Klugheit und PVorfikt von Seite englischer Staats­­männer irgendwie geleistet werden konnte, haben Lord Salisbury und seine Vorgängen geleistet. Die britischen Staatsleiter hatten zu erwägen, daß jeder Krieg mit einer großen Festlandmacht, wie Rußland in China, besonders von dem Augenblick an für Groß- Britannien aussichtslos werden mußte, in melchen Rußland nahe der chinesischen Grenzen duch­ Anlage von Bahnen und Festungen feiten duch zu fallen im Stande war. Dieses für die weitere Entwicklung des „Sernen Osten” verhängnißvolle Ereigniß zu verhüten, wäre aber die englische Staatsleitung nur dann im Stande ge­wesen, wenn entweder das englische Bolt sich selbst die Lasten eines großen mitte tarisch modern gedrillten Landheeres, das heißt also, die Lasten der allgemeinen Wehrpflicht, wie sie in den großen Festlandreichen seit Jahrzehnten besteht, auferlegt, oder seinen Staatslenlern in Bozanzficht des unab­wendbar Kommenden die finanziellen Mittel zu einer­­ Verwaltungs- und Heeresorganisation, wie sie jeit Lord Beresford in seinem neuerten Buche von englischer­ Seite fordert, schon vor etwa einem Menschenalter bewilligt hätte. Heute käme solche Hilfe für China augenscheinlich zu spät! Meder Rußland, noch Deutschland werden sich aus den Landstreben wieder vertreiben lassen, welche sie in China nun einmal besigen, und auch Frankreich, welches schon jet innerhalb der britischen Einfluß­­sphäre im Thale des Yang­tjer Flusses Ansprüche für Bahn- und Kanalbauten erhebt, dürfte sich in seinem h­andelspolitischen Bormarkt gegen das südliche und südöstliche China nicht Lange mehr aufhalten lassen. Wenn irgendwo, gilt in diesem Falle Schillers Dichtermord für England: „Denn was Du der Minute ausgeschlagen, holt seine Ewigkeit mehr ein !“ England wird mit oder ohne Bundesgenossen für seine Welt­magiítelung in fernen Orten den Kampf mit Rußland über kurz oder lang auszufechten haben. Und dieser Kampf innerhalb Chinas Grenzen muß in seinem endlichen Ausgange umso verhängnißvoller für Großbritannien werden, als davon im weiteren Verlaufe geschicht­­licher Entwicklung wahrscheinlich auch der Fortbestand des britisc­­­hinesischen Reiches abhängt. ‚Emil Graf Dezaffe von Betit-Verneuille, Mitglied des ungarischen Magnatenhauses, Tr. u. f. Kämmerer und Rittmeister a. D., Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Alaffe und seine Ge Shinesische Bahnen --­­--- --­­--­­EN engl. Meilen Deine Daunen. --- E zel ták »,, s bkitif",»eB»«c­hneil---730,,,, ,er.m.effectn» atryloam­erikanische Bahnen---». 70()»,, VCHIJU IUssischs chinesische Bahnekk 130»» Vermessung französische Balisien­—·420»« begriffen SumitikaöMengLMeilen = 1% a · Denen ra bei . , Sunaesnenigkeiten, Ernennungen) Delidber Bäajärhelyi zum königlichen ngenieurs-Adjunkten im Stande der Staats»­bauämter Soft Mataushel zum Gerichtsnotar in Maab; Dr. Desider Fehér zum Gerichtsnotär in Bala-Egereg ; Albert UB 5 und Stefan Gavalier in Nyivenyhäza, ferner Sofet Wermesher und Kol Bühler in Derecste ‚zu Gerichtsranglisten; Armin Balog zum Gerichtserefitor in Baán ; Eugen Szál­a zum ständigen Stellvertreter des Untersuchungs­­lhters in Dee; Nobert Cs­illag zum Steueroffizial in Orjova; SieWidl, Julius Tar, Karl Gyulay Samuel Horv­ath, Ladislaus Varga v. Sziget und Eugen Szetely zu land­wirthschaftlichen Wanderlehrern; Johann Polager zum Tabak­­einlösungs-Manipulanten; Eugen Green und Zoltin Szabó zu Zabalfabrils-Sek­tongleitern;­­ Crnst Simonyi Rudolf Varga, Rudolf Gulden, Anton Neufam, Solo 39109, Ludwig Bird, Béla Balzer und Béla Herzsenyi zu Taleatgefälls-Offizialen; Koloman Trur, Alexander Lech, Alex­ander Koncy, Kal Oblar, Bela Szedoglevitch, Géza Karacsonyii Zolan Uzoni, Mihamér Bajfady, Karl Gyenge Emil Bap Sofer Sosk und Stefan Kofics zu Tabargefälls-Offizialsadjunkten. F­ürstprimas Klaudius Babar­ ist heute um 8 Uhr Morgens in Begleitung seines Sekretärs, des päpstlichen Prälaten Dr. Medardus Ko­­­nag V Balaton-Füreb abgereist, wo er bis 10. August zu verbleiben beabsichtigt. An diesem Tage wird der Zunftprimas in die Hauptstadt zurückkehren, am 18. August, dem Geburtstag des Königs, in der Mathiaskirche eine feierliche­­ Messe pontifiziren und am 20. August die St. Stefand-Prozession leiten. Pfarrer Beneditovics­ Das Leichenbegängniß des gestern verstorbenen Stein­brucger Pfarrers Karl Benedifo­vic findet morgen Vormittags statt. Der Leichnam wird im neuen Steinbrucher Triebhof beigelest. Ausp der Gesellschaft.­ Die folgende Familien­­anzeige it ung zugenommen : N mählin- BA Gräfin Deraffe gebäthe 3 öchgebornen ‘ei­­ld und zu Ottenhausen, Sternfrenzordensdame, gebet b­eat Nachricht von der bevorstehenden Vermählung ihres Sohnes des Herrn Franz Grafen Dezaffe von Petit-Vernenille, & u. TE Kämmerer und Lieutenant a. D. der königl. ungar. Landwehr-Kavallerie, mit dem hocht wohlgebornen Fräulein Alba v. Lindheim, Tochter des königlich rumänischen Generalkonsuls und Landtags-Abgeordneten Herrn Alfred Ritter v. Lindheim, Komthur des Franz­osen-Ordens und dessen Gemahlin Mathilde v. Lindheim gehort­e 9. Bivenot, Dame des Elisabeth-Ordens. Die Trauung findet am Sonntag, um­. 9, um 1199 Uhr Vormittags in der Kirche des hoch­würdigen Stiftes zu Lilienfeld, Niederösterreich, statt. Bohunicz, Sun 1899.­­ (Trauung) Gestern fand im israelitischen Kultustempel in der Tabakgasse die Trauung des Architekten Arthur Sebes­tyen mit Frl. Margit Meisinger, Tochter des­ Großhändlers Hermann Meisinger, in Anwesenheit eines zahlreichen und distins guirten Bublikums statt. Die Trauungszeremonie wurde vom Rabbiner Dr. Kohn, der gesangliche Theil vom Oberkantor Brofessor Lazarız unter Assistenz des ganzen Chors vollzogen. (Der Neutraer landwirthbschaftliche Bereicn) sandte aus seiner geitrigen Generalversammlung an den Oberbauminister Ignaz Darányi folgendes Telegramm : Der landwirthschaftliche­­­erein des Neutraer Komitats hat, die auf das Wohl der ungarischen Landwirthschaft gerichtete ziel­­bewußte und erfolgreiche Thätigkeit Em. Erzellenz mniürdigend, in seiner heutigen Generalversammlung, als ein Zeichen seiner Aus­erkennung und seines Danfes, Em. Exzellenz einstimmig und mit großer Begeisterung zum Ehrenmitgliede gewählt, indem er zugleich Em. Erzellenz versichert (und hievon auch dem Herrn Minister- Präsidenten Mittheilung zu machen bittet), daß die ungarische Regierung in diesem sch­weren und entschlossenen Kampfe, den sie im Interesse der unwirthischaftlichen Wohlfahrt de Landes auf dem Gebiete der Ausgleichsverhandlungen fest führt, eine starre Stube in dem unter einer Sahne, in einem Lager verbundenen landmwirth­­schaftlichen Publikum befigt. Von der Straße) Allgemein war gestern das Gerücht verbreitet, die findigende Jugend werde dem Minister- Präsidenten SZEN heute bei seiner Fahrt in den Neichätag demon­­strative Opationen bereiten. Allein die hierauf bezügliche, in Studententreffen in der That bestandene Absicht wu­­de, nachdem der Mund Sr. Erzellenz, jede Demonstration zu vermeiden, bekannt wurde, wieder fallen gelassen. Schon gestern haben sich die aus Wien heimkehrenden Minister einer solchen beabsichtigten Demonstra­­tion duch verschiedene Kunstgriffe entzogen. Zunächst wurde offiziell aus Wien hieher telegraphirt, daß Ihre Grzellenzen um 4­hr Nachmittags mit dem Zuge über Marchegg beim fehren werden, wie­wohl bereits Vormittags festgejebt wurde, daß die Rückehr um 2 Uhr über Brud erfolgen wird. Zur noch größeren Borscht aber Haben die zurückfehrenden Minister­ sehon in Relenfeld den Zug verlassen und sind von dort mittels­ Wagens nach Budapest direkt in den liberalen Klub gefahren. Hier hat der Minister-Präsident — wie bereits gemeldet — die Anwesenden ausdrücklich gebeten, sich aller demonstrativen Manifestationen zu enthalten. AM dies war heute Morgens der Jugend bereits bekannt­­ie beschloß daher, die Kund­­­gebung ihrer Sympathien für den Minister-präsidenten und sein Kabinet auf eine geeignetere Zeit zu verschieben. So kam es, daß heute bei der Fahrt der Minister in das Abgeordnetenhaus die Straße ganz ruhig war. (Die hauptstädtische F­inanzkommission) hielt heute unter dem Präsidium des Vizebürgermeister Matusta eine Sagung. Das Verzeichniß jener Hauptstädtischen Geldinstitute, welche heuer zur Anlage disponibler städtischer Gelder zu bestimmen wären, wurde unverändert acceptirt. — In Folge einer Anordnung des Munizipal-Ausschusses sind die Hauptstädtischen Versicherungs- Insttute und Krankenwaffen eingeladen worden, sich über die Moda­­litäten zu äußern, unter welchen sie geneigt wären, die Unfall­­und Krankenversicherung der sädtischen Arbeiter zu übernehmen. Die­nstitute lehnten das Geschäft sammt und sondern ab, während die Budapester Bezirkskrankenwasfe eine Bauschalprämie von 21.600 fl. fordert. Ein großer Theil dieses Betrages (etwa 14.000 fl.) műre durch die Arbeiter selbst, doch And­äsfe von 7 bis 14 fl. wöchentlich aufzu­­bringen, so daß sich der Beitrag der Kommune auf beiläufig 7000 fl. reduziren würde. Bon Seite der Finanzkommission wurde empfohlen, dieses Anerbieten der Schrankenwaffe zu acceptiren und das bisher­­ bestandene Projekt der kommunalen Gelbitversicherung aufzugeben. Dr. Franz Heltai bemängelt es, daß die Arbeiter, die ohnedies schlecht bezahlt seien, zwei Drittel zu ihrer Versicherung beitragen sollen. — Nachdem hierauf no Magistratsrat d­eBapilienu­s, Oberbuchhalter Lampil und Paul Stigray zur Sache gesprochen hatten, wurde beschlossen, ‚das Offert der Bezirks-Kranfenkasse zur Annahme zu empfehlen. — Eine hiesige Firma hatte von der Kom­mune vor etwa 7 Jahren einen an­ der Neußeren Gorofjärergasse liegenden Grund zu industriellen Sweden um 16.391 fl. erworben und ihn später um 128.000 fl. an die Dampfmälde- Aketiengesellschaft Neptun" verkauft. Die Gesellschaft schritt nun um die Löshung der grundbücherlichen Beschränkung ein — eine Bitte, welche von der Kommission nur mit der Bedingung empfohlen wird, daß eine Nachzahlung von 30.000 fl. geleistet werde. — Die Vorlage bezüglich der Beleuchtung sämmtlicher städtischen Aremter und Institute mit Wuer-Brennern wurde, als nicht genügend vorbereitet, an die Buchhaltung geleitet. — In Folge der Legung eines zweiten Straßenbahngeleises in der Barolsgasse wird zu Pflasterungszwecken ein Betrag von 43.000 fl. benöt­igt. Die Kostenbededung wurde nacgewiesen. Der Antrag­­ , das Kronene Wirthshaus in Ultofen auf sechs Jahre im Wege einer Offertverhandlung zu verpachten, wurde acceptirt. — Die Beding­­nisse für die Verpachtung der Bester Nedoutenlotali­­täten wurden acceptirt. Der neue Pachtvertrag mweiht von dem bisherigen nur unbedeutend ab.­eneh­migung. Der Minister des Innern genehmigte die vom hauptstädtischen Munizipal-Ausschusse beschlossene Subven­­tion des Werkes „Budapest in Wort und Bild“. (Todesfälle) Am 31. Mai ist in Nofenau Herr Johann Hanel im Alter von 50 Jahren gestorben. Das Leichenbegängniß findet am 3. d. M. in Budapest statt. — Der Polizeibeamte Balerius Ramänhänzn ist heute Morgens nag längerer Krankheit­ in Neuntra gestorben. Der Verstorbene, der ein pflichttreuer Beamter war, hinterläßt eine trauernde Witwe und zwei Waisen. (In der deuutichen Kirche, wird am Sonntag, Bormittags 10 Uhr, Bartor Gladishefsty, Abends 6 Uhr Hilfspredigt Meyeringh predigen.­­ Der K­anal auf dem Lovaznut.) Der hauptstädtische Munizipal-Ausschuß hatte gestattet, daß die Kosten des auf dem Lovasut (II. Bezirk) erbauten Kanales von den statutengemäß als betheiligt anzusehenden Realitätenbefigern erst dann abzustatten seien, wenn sie, nach dem Umbau ihrer Häuser, in die Lage kommen würden, den Kanal benügen zu können; die entfallenden Beträge selbst wurden bis dahin auf Die einzelnen Realitäten grundbücherlich vorgemerkt. Dieser seiteren Anordnung gegenüber wandten sich nun die I­nteressenten an den Munizipal-Ausschuß mit der Bitte, die grundbücherliche V­ormerkung, die für sie oneros, für die Stadt aber volständig unnüß sei, streichen zu lassen. Die hier in Rede stehenden Grundftücke fallen nämlich, so steil nahh der Logodygasse ab, daß Keller und Barterre der in­ der Legtern Galle neuerbauten Häuser vollständig unter dem Niveau des Lovasuzes liegen und daher auch die Schmuckwasser, weil um 4—6 Meter tiefer fließend, unmöglich in den Lovasut-Kanal abgeleitet werden können, sondern auf den Kanal in der Logodygasse angewiesen sind. Der Fall, daß die betheiligten Realitäten besiger jemals in die Zage kommen werden, den Lovasut-Kanal benügen zu können, wird also nach der Natur der Dinge niemals eintreten und es liegt demzufolge auch seine Veranlassung vor, die betreffenden Immobilien für immerwährende Zeiten grundbehördlich belastet zu halten. Lebensmüde. Die bei dem Kaffeeschänfer Franz Krein in der Böttergasse Nr. 12 bedienstete Köchin Anna Maty ds Sipp3­erhenkte sich heute Nachts in der Küche und war, als man die That entdecke, bereits todt. Der Selbstmord dürfte aus Furcht vor einer Anzeige ihres Dienstgebers veranlaßt worden sein. Die Budapester frei­willige Levernmehr (Ko­rporattion) veranstaltete vom 16. Juli bis inklusive 4, Anauft einen Feuerwehr-Fachkurs. Schriftliche Anmeldungen sind bis 8. Suli an das Kommando der Budapester, freiwilligen Feuer­­wehr (VII, Singaffe 2) zu richten. Für­ 25 Hörer trägt die Korporation alle Kosten. Bewerbungen um Freipläge haben gleichfalls bis 8. Suli zu erfolgen. Von einem Gendarmen getdchtet­ Sn Bárdány wurde gestern ein Bauer von einem Gendarmen tödtlich verwundet. Nähere Mitteilungen macht „Magg. Hirl.“, dem mir diese Nachricht entnehmen, hierüber mit. In der Bevölkerung herrschte furchtbare Erregung, und nur mit Mühe konnte sich der Gendarm vor der Wuth der erbitterten Menge, die ihn Ionen mollte, retten. Aus Szegedin hat sich behufs Einleitung der Unter­­suchung ein Untersuchungsrichter nach Bardäany begeben. (Zur Nordpolfah­rt des Herzogs der Abruzzen) schreibt man der , Bolt. 3ta." aus "Christianiar 28. Mai: Der seit einigen Wochen hier weilende Herzog der Abruzzen hat die Vorbereitungen für seine Nordpolexpedition so weit getroffen, daß die Abreise auf den 6. oder 7. Juni festgelegt worden it. Zur nächst fährt das Schiff, wie alle Expeditionen neuerer Zeit. Die zum Swanz­ofer-Land gehen, nach Archangel, um dort den Kohlenvorrath zu ergänzen und die für die Schlittenreife bestimmten 120 Hunde an Bord zu nehmen. Die Weiterreife würde also sehr früh­­zeitig erfolgen, so daß es zumeifelhaft erscheinen muß, ob es der­­ italienischen­ Expedition klingt, den gemöbníig im Juni und Anfang Sai noch im Süden von ee | liegenden Eisgürtel zu d­urchbrechen. Die Wellmann’sche Op­­pedition traf im vorigen Jahre am 10. Juli zrotierten Archangel und Franz Sofer-Land auf dem 77. Breitengrad so Schmeres CIE an, daß sie wieder nach Bardö zurückging und erst acht Tage Tanz von neuem die Reise antrat. Der diesjährige Molarminter scheint aber besonders Streng gewesen zu sein, da das Eis sich noch bis vor Kurzem weit gegen die Küste Linnmarkens, des nördlichsten, Altes Norwegens, erstrecte. Auch die großen Schneemasfen, die in jüng­­ster Zeit im nördlichsten Norwegen gefallen sind und bewirkt habe, daß man fürzlig in einer der nördlichsten Städte — eine um diese Zeit ungewöhnliche Grfhehtung — ein großes Schneeschuh« M Wettlaufen abhalten konnte, Sprechen jedenfalls für besonders aube Witterungsverhältnisse in den arktischen Gebieten. Das Schiff des Herzogs der Mbruzzen, das ehemalige normes­ische Fangfahrzeug „Salon“ wird somit alle Boraussicht nach rweihlich mit dem “WBolareife in Berührung kommen.­­3 hat lange Jahre im nördlichen Eismeer gedient und wurde 1893 von einer Hamburger Rhederei zum Nobben- und Walfischfang in die antark­tischen Gebiete gesandt, wo sich dieses Fahrzeug wie je­manches andere Janghiff als ein Pion­ier der MWissenschaft erw­ies, indem­ sein Kapitän, der Norweger Larson, die Ostküste des Graham-Landes besuchte, verschiedene nieln entdeckte und unwertevolle Mittheilungen über die antarktischen Cisverhältnisse m­itbrachte. . Das Schiff ii­iebt von dem bemannten Schiffsbauer Golin Ardjer verstärkt worden und traf belte hier ein, um den Provinz und die Ausrüstung eine­zunehmen. Klub der Kansfreunde) Der von diesem Klub am 19. Mai im Bartclub arrangirte Künstlerabend hat­ für den Vertionsfond der Künstler-Witwen und -Waisen ein Erträgniß von 2002 fl. 40 kr. ergeben, zu welcher Summe Graf Michael Károlyi und Baron Béla Mezél 500 fl. beigesteuert haben. (Eine Feier im Schubhbaunje) Aus Unla des Mamenstages des Leiters des Schubhauses, des Polizeirathes Urs veranstaltet er, gestern die Pfaffen des Schubhauses eine Feier. Der dreizehnjährige Bäderlehrling Alexander Hark richtete an den V­olizeirath Urs eine Begrüßungsansprac­he, die er in der Schule des Schuhhauses gelernt hatte Dann wurde ein Gelegenheitsschauspiel aufgeführt. Nach der Feier er­mahnte Polizeirath­ers die seiner der Anvertrauten, in Zukunft einen ehrlichen Lebensunwandel zu ühren. (R Kollegentag.) Der fünfgl. Notariatssubstitut Dr. Alex­­ander Gallus fordert all jene Kollegen auf, welche im Jahre 1889 im Oedenburger Benediktiner-Gymnasium ihre Maturitätsprüfung abgelegt haben, am 25. Juni Vormittags 10 Uhr in der Glashalle dem „Hotel Pannonia" ihrem Beisprechen gemäß zu erscheinen. Die Defraudation Krivanyd und die Arader Komitatsbeamten.) Der Disziplinar-Ausschuß des Arader Komitats hielt heute unter dem Präsidium des Ober­gespans Ladislaus Fábián eine Eagung, in welcher er sich mit der Disziplinar-Angelegenheit des Bizegespans Szatbhmárn, des K­omitatsfisfale Pd 15 S und des Wasseramtspräsidenten Beccafaan befaßte. Der Disziplinar-Ausschuß wird in der am 3. b. stattfindenden Kongregation des Arader Komitats beantragen, die Demission der genannten drei Komitatsbeamten zur Kenntniß zu nehmen. Befanntlich hat der Minister des Innern selbst das Komitat angewiesen, in einer außerordentlichen Kongregation über die Annahme oder Ablehnung der Demission zu entscheiden.­­ Suspendirte städtische Beamte.­ In der lechten Listng der Stadtvertretung von Mako wurden der Bürgermeister Georg S zEII, Oberingenieur Karl Boránictny und der Buda balter Johann Sonfovits suspendirt­. Die Suspendirung er­­folgte wegen Unferrestheiten bei den Verrechnungen mit der dortigen Ziegelfabrik. In der Stadt herrscht umso größere Aufregung, als vor erst nicht langer Zeit elf städtische Beamte wegen unterreifen Gebahrens suspendirt werden mußten. RK Kandidirung) Für die gegenwärtig vasante Ober- Stuhlrichterstelle des Bezirks Duna-V­ecse wurde in einer heute in Duna-Vecse stattgehabten Versammlung mit großer Majorität der Stuhlrichter von Duna-Vecse Cmerih Cstray Kandidirt. (Ein ausge­wanderter Magistratsrath.) Vor einigen Jahren wanderte ein Magistratsrath der Stadt Fünf­eichen, Namens Alois Zilly, nach Amerika aus. Anfangs ging es ihm schlecht. In Chicago, wohin er sich zunächst begeben hatte, war er, um nur einftiven zu können, bemiliffigt, Knopflöcher aus­­zunähen. Das tat an sich seine schwere Arbeit, doch litten seine Augen darunter, und auf Anrathen eines Arztes mußte er sich nach einer anderen Beschäftigung umthun. Lange fand er nichts. Endlich erinnerte er sich seines Bailes Grundgemalt, mit der er eint, Daheim, im Gesangverein, brillirt hatte. Er graduirte in amerikanisch a entschlossen zum Gesangslehrer, und man ging es ihm so auf, da er auch seine Familie nachkommen lassen konnte. Es sollte indes noch besser kommen. An einem Konzert, das er gab, nahm auch ein deutscher Maler Namens Frank Kurcz theil und dieser"verliebte sich in seine, Lilly’s, Tochter und nahm sie zur Frau. Nun bängt der Himmel voll Geigen und Nily singt nicht mehr ums Geld, son­dern nur, wenn er Luft dazu hat. Internationaler Schahkongreß London­ Aus London wird uns telegraphirt: In dem gestern gespielten zweiten Gange des Briefrunden-Turniers erzielte Schlechter als Nachziehender in einer Spanischen Partie ein ehrenvolles Remis gegen Laster. In der Partie Steinipe $anomöti eröffnete Steinis mit dem Damengambit, ließ sich jedoch nach nicht allzu langer Zeit den Angriff entwinden, der sodann auf Yanomsu­ ü­berging, welcher ihn mit gewohnter Schneidigkeit bis zur Mattierung seines Gegners forsch­te. Tshigorin hatte in einer unregelmäßig eröffneten Partie mit dem ihm nicht gemachenen Zinöle­y leichtes Spiel und erzwang gleichfalls das Matt doch stürmisches Angriffsspiel. Die elegante Spielführung früherer Jahre bewährte Ma­s­o­n in einer von ihm als im Anzuge gegen B­i­tch gewonnenen, ganz besonders fein behandelten italienischen Bartie. B­oh­n hatte heute in einer Wiener Bartie gegen Bradburne, die sich sehr langwierig gestattete, seinen zweiten Sieg zu verzeichnen, nachdem es ihm gelungen war, einen Heinen Vortheil im Endspiel zur Geltung zu bringen. Die Partie Maróczy.Lee (unregel­­mäßige Eröffnung) blieb remis. Teichmann ging in einem Nay Roper gegen Billsb­ury mit Gelgid gegen den feindlichen Königsflügel vor ; die Vertheidigung war eine schmierige, wurde aber von Pillsbury tadellos geführt: bei gegenseitig ausgeglichenen Kräften mußte die Partie im Endspielstadium in vorgerückter Nachtstunde abgebrochen werden. Shomak­er, der mit Burn zu Spielen gehabt hätte, war frei. (Südbahn) Am 15. Juni 1899 wird bei dem auf der Linie Budapest—Nagy-Ranizsa zwischen den Stationen Máriatelep und Balaton-Szt.-György gelegenen Mächterhaufe Nr. 93 eine zur Vermittlung des Pers­onenverkehrs eingerichtete Saltestelle mit der Benennung " Balaton- Berény" eröffnet, bei welcher die Personenzüge 205, 207, 209, 206, 208 und 210 , fafultativ" Aufenthalt nehmen. In dieser Haltestelle werden weder Fahrkarten ausgegeben, noch werden Nettegepäd, Erpreßgut und Hunde aufgenommen, sondern es werden die Gebühren im Nachzahlungswege (ohne Auszahlung) ein­­gehoben. Von der Haltestelle „Balaton-Bereny“ gehen die erwähnten Züge in nachfolgenden Zeiten ab: In der Richtung von Budapest gegen N.­Ranizsa : Zug 205 Nachmittags 12 Uhr 26 Minuten, Zug 207 Früh 2 Uhr 37 Minuten, Zug 209 Abends 6 Uhr 51 Minuten und in der Richtung von Nagy-Kanizsa gegen Budapest: Zug 206 Nachmittags 3 Uhr 7 Minuten, Zug 208 Nachts 1 Uhr 24 Minuten, Zug 210 Vormittags 10 Uhr 40 Minuten. (Wetterprognose des kleinaiih ungari­­gen meteorologischen Zentralinstituts.) Ueberwiegend trocenes und warmes Wetter zu erwarten mit lokalen Gemü­tern. — Temperativ um 2 Uhr Nachmittage: 213 9 — Himmel meist heiter. 11.8 tandt von] 3 m. f Anz der Uri, W. Reutschau, 1. Jun. Drig-Kore) [Ein suspendirter Notäu — Todtischlag.| Der Ober­­gespan des Zipser Komitats Graf Zeno Csáry hat den Notar der ‚Gemeinde Nißdorf, Kornel Bechter, seiner Stelle enthoben, da sich dieser verschiedene Berfäumnisse zu Schulden kommen ließ. — In Szlovinfa kam es zwischen mehreren Dorfburschen zu einer blutigen Schlägerei, wobei Stefan Negrei sen., der seinem Sohne Stefan Negrei jun. zu Hilfe kam, von den Wintherichen todt­­geschlagen wurde. B—r. Oedenburg, 1. Juni. Orig.-Rorr) [Dienst­­jubiläum]) — Taktische Studienreise. — Neue Straße über das Leithbagebirge.) Der hier allge­meiner Verehrung sich erfreuende Chef der Finanzdirektion, Königlicher Rath Eml Staudtner feierte dieser Tage das Subiläum seiner Adjährigen Amtsthätigkeit, welches vom Beamtenkörper, dem Finanz- Kommissariate und zahlreichen Privaten dazu bewußt wurde, dem Subilar Ovationen darzubringen. Die Beamten überreichten ein nur 70 Photographien geziertes Prachtalbum, desgleichen die Finanzwac­ Dbergespan Edmund v. Simon war Tags vorher zur Gratulatio beim Subilar erschienen ; ferner sprachen die Präsidenten die Steuerbemessungs-Kommission und der­­ Reflamations-Kommission be ihm vor. Unzählige­­ Gratulationsbriefe langten es. — Der Kommandant der Kriegsschule in Wien, Generalmajor Arxthu Nittr Binov Friedenthal verständigte das Komitats Vizegespansamt, daß z­wischen dem 5. und 6. August zehn Ober­offiziere b dieser obersten militärischen Bildungsanstalt und zwölf Mann­ in Debenburg eintreffen und taktischen Terrainstudien obliegen werden. Am 7. August werden die Studien in Matters >

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