Pester Lloyd, Juli 1899 (Jahrgang 46, nr. 162-184)

1899-07-05 / nr. 162

. ‚der aud­­i­genen Erfolge zukommt. Dem Binanzminister, fntács, eute, am Schlußtage der Ausgleichsberathungen wo­ die Bankvorlage mit unvergleichlicher Sachlenntung und­­ mit der Ueberzeugung des abgeklärten Finanzpolitikers ver­ treten hat, kann das Berdienst, die Vereinbarungen erstritten­­ haben, nicht streitig gemacht werden. Die Berbefjerung es alten Verhältnisses, die Wahrung der Synteressen des Landes, die Vertheidigung seiner Nechte lag in den Händen dieses körperlich anscheinend so schwächlichen Mannes, dem es aber an Zähigkeit und Ausdauer Wenige gleich thun. Er hat gelämpft und die ungarische Position in allen Dingen behauptet — er ist nie einen Schritt zurückgewichen. Welchen Angriffen Herr v. Lufács in dieser Zeit auch aus­­gefegt war, er hat im Bewußtsein seines reinen Strebens Stand gehalten und nun darf er mit Genugtämung darauf hin­weisen, daß das Gute sein Werk ist. Das Parlament wird nun alsbald seine Ferien antreten. Der Friedensschluß der Parteien, der Pakt, dessen ruhmvoller Schöpfer der gegenwärtige Minister-Präsident ist, hat sich bewährt. Hat seine Schuldigkeit gethan. Bleibt der Friede und die Arbeitsfreudigkeit­­ der Parteien auch über den Batt ‚hinaus gesichert, dann darf man mit Huversiht von einer neuen und besseren Hera Ungarns sprechen. , Budaypest, 4. Sul­. —h. Nachdem das Abgeordnetenhaus in seiner heutigen Sigung Die Gelegentwürfe über die Bant­­ordnung und die Währungsreform annahm, ist der ganze Komplex der A­usgleichs-Angelegenheiten bis an die Schwelle des Magnatenhauses gefördert worden, und so findet denn einer der merkwürdigsten Abschnitte der­­ neueren Entwicklungsgeschichte unserer Monarchie seinen Ab­­­ hl. Anfang und Ende sind dur das wirthschaftliche­­ Verhältniß der beiden Staaten zu­einander mark­xt, doch gab es während der Tämpfereichen vier Jahre bei Aus­­gleichsverhandlungen manchen Augenblick, in welchem e 8 den Anschein Hatte, als wäre die dualistische Basis der Monarchie auf eine fihmwere Probe gestellt. Das ist man vorüber. Das ungarische Abgeordnetenhaus hat auf der Rechtsgrundlage der mittelschaftlichen Selbstständigkeit die Gesehe geschaffen. Die österreichische Negierung wird durch ÜBerordnungen im Sinne des § 14 die Vereinbarung ak­i­­viren; ist solcherweise für die Neziprogität von Geste Desterreich8 gesorgt, so bleibt die Gemeinsamkeit des Zoll­­gebietes und der Bank aufrechterhalten. Nunmehr könnten mir die Bilanz der ganzen Mition ziehen. Stellen mir zu diesem Behufe das Erreichte dem Angestrebten gegenüber und fragen wir, darf Ungar­r mit dem Resultate zufrieden sein? Die Antwort muß bei objektivster Prüfung der Sachlage bejahend Lauten, denn in zweifacher Richtung neigt sich der Erfolg auf unsere Seite. In politischer und staatsrechtlicher Hinsicht ist die Superiorität Ungarns von selbst zur Geltung geklommen. Troß der Obstruktion und der Aufwühlung der Leidenschaften ist das Parlament in ent­­scheidender Stunde wieder arbeitsfähig, ja in höherem Maße arbeitsfähig geworden, als je zuvor.­­Die vermöge ihrer staatsrechtlichen Prinzipien zusammengehörigen Parteien haben sie geeinigt, und in der Volksvertretung ist die friedliche Thätigkeit, die Duldung der gegnerischen Meinung und die Respektivung des Majoritätsprinzips gesichert. Der konsti­­tutionelle Gedanke hat nichts von seinem Ansehen, nichts von seiner befrichtenden Kraft eingebüßt. Ungetrübt maltet die Harmonie zwischen allen Lab­oren der Gejeggebung. In dieser Thatsache drüct sich die politische Ueberlegenheit­en ganz aus. Der staatsrechtliche Erfolg ist in der genauen und unantastbaren Interpretation des Ausgleichsgesäßes gegeben, wodurch das Selbstbestimmungsrecht des ungarischen Staates in allen wirthschaftlichen Tragen zur praktischen Anerkennung gelangt ist. Sin seiner einzigen Dieser Angelegenheiten sind wir an die Zustimmung Oesterreichs gebunden; wir vers­langen­­ die Neziprozität, Hängen jedooh nicht mehr von schwanzenden Elementen Oesterreichs, noch von der Unberechen­­barkeit und Verwirrung des österreichischen Parteimesens ab. Dadurch wurden aus dem Verhältnisse mancherlei Trübungen beseitigt. Die freie Entschliefung Ungarns it vollkommen gewährleistet, und die Nachzugslinie auf das selbstständige Bollgebiet steht uns offen. Damit ist keineswegs gesagt, daß Ungarn die Auflösung der­ wirthschaftlichen Gemeinsamkeit anstrebe. Ganz und gar nit. So wie diese Gemeinschaft durch das Geieg über unser wirthschaftliches Verhältnis zu­m Oesterreich aufrechterhalten wird, wird sie auch Türnftighin bestehen bleiben, wenn Dabei die ökonomischen Existenz­­interessen des Landes gewahrt bleiben können. Die große Diajorität der ung­arischen Nation will die zollpolitische Gemein­heft und so wird es allezeit nur an Oesterreich liegen, die Verständigung auf dieser Basis zu ermöglichen. Die nächste Probe wird schon in den Berathungen über den neuen autonomen Rolltarif zu machen sein, da wird es sich zeigen, ob man drüben den berechtigten Ansprüchen der unga­­rischen Produktion Genüge leisten will. Wenn die beiden Staaten sie über die Handelspolitik, dem Auslande gegen­über zu einigen im Stande sind, gegenseitig im Sortereffe ihrer unwichtigsten Erzeugnisse Son­­ar wagen, dann ist Die Balls­eile die Verständigung getraffen, auf welcher sich) eventuell ein neues Zollbündnig aufbauen kann. Raffen wir nur die greifbaren Ergebnisse der vier­jährigen Ak­ionen zusammen, die in den achtzehn Gesich­­entwürfen niedergelegt sind, so redzigen sie sich) in materieller Beziehung eigentlich) auf ein’ jeher bescheidenes Maß, und ihr Werth­at vorwiegend ein moralischer.. In dem Ver­­hältnisse, wie es­ bisher bestand, haben wir eine ständige finanzielle Benachtheiligung im zwei wichtigen Dingen erlitten. Ungarn hat einmal aus den Konsumsteuern nicht den vollen ihm gebührenden Ertrag gezogen und es hat zweitens für das Montverdn ertheilte Bankmonopol seit dem Jahre 1878 auch nicht einen Helfer bekommen. Das ist mit anders geworben. Von nun ab wird die ungarische Finanze­verwaltung für die im Lande verbrauchten steuerpflichtigen Artikel Die volle Steuer empfangen, und der Preis des Notenprivilegiums wird alljährlich in entsprechenden Noten abgestattet,verbctk.anciden FäUen wird ein lange heutigen Tage des Mannes nicht in Ehren­ und Anerke1­.­IJdinisters Präsidei­ten anstandshalber wenigstens eine,,unverbindliche heute als ein müd d­ann geschildert wird Und für welchendst sp bestehendesi­nrecht gutgemacht,und aus dieser Reparationnung zu gedenken,dem der größte sålntheil and emnerrun-Visiten machten,um seine Darlegungen entgegenzunehmen,und ein­e Preßangelegenheiten sich eines gewissexx Renommiegers-mache wenn beide Theile sich, ergibt fs für uns eine­ Mehreinnahme von etwas über zwei Millionen Gulden. Doch wird auch Hier noch doch die Art der Regelung Oesterreich ein Vortheil eingeräumt, denn die Steuerornung entspricht nicht den ne unserer Industrie und namentlich die Petroleumindustrie ist stark benach­­theiligt worden. Und was den Preis des Privilegiums er so darf nicht außer Acht gelassen werden, daß Defterre auch­ weiterhin ein armen Darlehen von 30 Millionen behält, doch dessen Rückzahlung an die Bank die jährlichen Erträgnisse des Instituts und damit die proportionelle Be­­theiligung Ungarns an dem Neingewinne erhöht worden wären. Die ziffermäßigen Vortheile der neuen Ordnung sind demnach gering, sie fallen nicht schwer in die Waagschale unseres Budgets von einer halben Milliarde, sie merden nicht vermißt unter den mehr als siebenhundert Millionen Einnahmen, auf denen der Haushalt Oesterreichs beruft, am­ allerwenigsten rechtfertigen sie aber die Behauptung, daß Oesterreich hieraus ein Anspruch auf ein Nequivalent bei der künftigen Bemessung der Quote erwachte. Davon kann absolut nicht die Rede sein und ganz andere Motive müßten­ ins Treffen geführt werden, um eine Erhöhung des ungarischen Beitrages zu den gemeinsamen SZaften zu rechtfertigen. Doch darüber zu sprechen, werden wir später Anlaß genug haben; jeßt wollen mir uns nur mit den Gelegentwürfen befassen, welche den Banffy-Badeni’schen Vereinbarungen ihr Dasein verdanken. Einen positiven Erfolg repräsentirt die neue Bankakte und die gesicherte Durchführung der Währungsreform. Das neue Bankprivilegium bedeutet nach Yorm und Inhalt die Anerkennung der Souveränetät des ungarischen Staates, der die völlig gleichen Rechte wie Oesterreich der Notenbank gegenüber ausübt und dem gegenüber die Bank die gleichen Pfichten übernimmt. Durch diese Alte wird dem Lande die ‚Befriedigung der legitimen Kreditansprüche gesichert und es ist die Bürgschaft gegeben, daß die Bankpolitik sich nie und nimmer gegen unsere Interessen richten wird. An­gesichts solcher Garantien ist die Aufrechterhaltung der Bank­­gemeinsamkeit ein Gebot finanzpolitischer Klugheit ge­wesen, und es war nicht die geringste Veranlassung geboten, an die Errichtung einer selbstständigen Bank zu gehen. Allerdings bildet die unabhängige ungarische Notenbank ebenso wie das selbstständige Zollgebiet das Real der Unabhängigkeits- Partei; allein wir meinen, daß wir die erstere weit weniger stichhaltige Argumente, als für das legtere einfü­ren. Denn wenn für das getrennte Zollgebiet die bestehenden Gründe in der Entwicklung unserer Industrien, in der eventuell bedeutenden Vermehrung unserer staatlichen Einnahmen duch Einhebung von Zöllen zur Hand sind, so muß ber­züglich der Bankangelegenheit zugegeben werden, daß auch die besondere ungarische Bank zu seinen Höheren Leistungen verpflichtet werden konnte, als die Oesterreichisch-Ungarische Bank in der Baulatte auf si) genommen hat. Die Redner der äußersten Linken Haben wohl behauptet, daß die Bank bisher in Ungarn nichts­­ geleistet habe und daß von ihr auch nichts zu erwarten sei. Diese Behauptung entspringt jedoch den Zhatjahen nicht; es darf vielmehr nach den prak­tischen Erfahrungen mit Zug und Hecht konstatirt werden, wie dies auch der Finanzminister Lufácz in seiner heutigen Schußrede gethan hat, hab die Oester­­reichisch- Ungarische Bank bisher ihre Pflicht vollständig erfüllt hat. Von der neuorganisitien Bank ist ein Gleiches in der Zukunft zu erwarten.­­ Getreu den Grundfüßen strengster Golidität, wird sie die Hinterin der wiederher­­gestellten Baluta sein, aber aus den Anforderungen gerecht werden, welche das Wirthschaftsleben beider Staaten an das privilegirte N­oteninstitut stellt. Das unabhängige Zollgebiet gibt der Phantasie reichen Stoff; das Bild einer großartigen I­edustrie-Entwicklung hat so viel des Bestechenden, daß wir die Schwärm­erei der Anhänger dieses Gedankens fast begreifen. Die selbstständige Bank bedeutet aber nur den Ausbrud Der Selbstständigkeit, "ein Mehr am Leistung, eine gröbere Garantie als Die gemein­­same Bank gewährt sie nicht. Inmitten des Prozesses der Währungsreform in die Trennung der Bank einzutreten und finanzielle Rivalitäten und Kämpfe Heraufzubeschwören, wäre ein arger Lehrer gewesen, in den aber unsere leitenden Staatsmänner glücklicherweise nicht verfallen sind. Wenn erst die Hartgeld-Birkilation zur Birkligkeit geworden, wenn wir finanziell uns gekräftigt haben und unsere Handelsbilang besser geworden sein wird, dann dürfte auch das Bant­­problem zur Lösung reif sein. Vielleicht kommen wir nach zehn Jahren zum Eystem der staatlichen Notenbank, Fir welches in dem Heute angenommenen Statut die Konturen sich zeigen in den Modalitäten der Hochlofung des Bankvermögens. Die Bankfrage war zu­eßt der Angelpunkt des Streites, aber friedlich haben die Forderungen Ungarns in allen Städen Erfü­llung­ gefunden. Und da műre es Blichtvergessenheit, am + + + Die Mediation des § 14, D Originals Korrespondenz des „Reiter Lloyd“­ Wien, 4 Sub­­ d, 63 ist bezeichnend, daß die Diskussion über die innere Lage nicht zu Ruhe kommt. Wenn die Regierung der Hoffnung sich etwa hingegeben hat, er fünlte das Thema über die Wirren, in denen unsere öffentlichen Zustände versclungen sind, von der Bildfläche der Besprechung für den Fall vor ihm winden, daß die in der Ber­­affung der Beschlußfassung des Parlaments vorbehaltenen wichtigsten Angelegenheiten: Heeresergänzung, Boranschlag und Ausgleich im Wege der Nothverordnung ihre Erledigung finden, so hat sie sich grob getäuscht. Gerade Organe der Negierungsmajorität sind es, welche den innerpolitischen Verhältnissen unausgeregt ihr Augenmerk zuwenden und in dieser Hinsicht vortheilhaft abstechen von den Haupt­­organen der Opposition, denen man die Befriedigung darüber förmlich ansieht, daß sie doch den Ausbruch der Krisen in Frankreich und Belgien Anlaß haben, sich wieder in die sattsam bekannte „Hohe P­olitik“ zu vertiefen. Speziell die Organe der katholischen Bollspartei werden nicht müde, immer wieder auf die innere Situation zu Sprechen zu kommen. Das ist durchaus Tödlich. , Die Diskussion darüber solle keinen Tag lang stillstehen, weil ja auch die Ausbreitung und Vertiefung der Schäden, melche die der­­zeitige desolate Lage mit sic) bringt, mit jedem Tage zunimmt. Schon das successive Absterben des konstitutionellen Sinnes in der Be­völkerung, in der er ja hierzulande bis allher nicht allzu tiefe Wurzeln geschlagen, bringt eine nur schwer wieder gut zu machende öffentliche Schädigung mit fich, ganz abgesehen von den materiellen Nachtheilen, welche das politische Chaos für die Entwicklung auf allen Gebieten der Staatlichen Verwaltung im Gefolge hat. Das mnausgerebte Be­­streben, die Erörterung der inneren Fragen nicht einschlafen zu lassen, verdient demnach volle Anerkennung. Nur freilich darf die Diskussion nicht in Vorschläge auslaufen, die von vornherein feine Aussicht auf Realisirung bieten. Da hat z. B. das „Linzer Volksblatt“, ein Organ der Katholischen Volkspartei, in den jüngsten Tagen das Berharren dieser Partei in der Majorität in einem vielbemerkten Artikel vertheidigt, zugleich aber die Geneigt­­heit zu einer Verständigung mit den Deutschen auf Grund des Pfingst­­programms betont und die Opposition zu Besprechungen darüber aufgefordert. Der Wille mag gut sein, aber der vorgeschlagene Weg, ihn in die That umzugehen, scheint Derzeit nicht gangbar. Man braucht nicht so wert zu geben, wie manche Radikal-Oppositionelle, die bei jeder bezüglichen Initiative der Katholischen Boltópartei gleich mit dem Ginmurje zur Hand sind, von­­­ieser Bartel könne nichts Gutes für die Deutschen kommen, denn sie sei es gemwesen, welche den Konnationalen „in den Rüden gefallen” sei, sich mit den „geschmornen Weinden“ der Deutschen verbündet und diese Zebteren dadurch völlig „an die Wand gedrüct” habe; das „schlechte Gemisfen“ sei es daher, dadjene Bartel dazu treibe, zeitweilig mindestens den Schein zu weden, als wollte sie der Opposition zu Hilfe kommen. Man braucht, mie gesagt, dieses a­limine­ Nbmeisen einer von den Katholisch- Konservativen initiierten Mediation nicht zu billigen, aber man darf darum doch­zugeben, Daß das vorgeschlagene Mittel der „Besprechungen“ dermalen keinen Erfolg verspricht. Dan erinnert Ühnoh an die „un­verbindlichen Konferenzen“, die vor etwa einem Jahre zwischen der Re­gierung und den Führers der Opposition stattgefunden haben. Es standen die „Grundzüge zur Regelung der Sprachenirache” zur Dis­­tursion, die, nebenbei bemerkt, nicht vom Sektionschef Stummer, wie damals allgemein angenommen wurde, sondern vom Grafen Thun selbst ausgearbeitet worden waren. Der Berfuch mißlang, trog dem die Dinge damals noch so standen, daß die Führer der Deutschen dem ‚zweite, um diese abzulehnen. Heute ist von einem un­mittel­­baren Verkehr zwischen der Negierung und der Opposition, eine­reitend vor Aufhebung der Sprachenverordnungen, feine Nede. Bleibt der mittelbare Verkehr, etwa durch die katholische Bologa­partei. Zugegeben muß werden, daß diese Partei schon wiederholt die Initiative zur Lösung der Sprachenfrage ergriffen hat, auch no in den ersten Monaten des Regimes Thun ; ja hervorragende Mitglieder dieser Partei haben sogar behauptet, sie wären auf diesem Gebiete einem Erfolge Schon nahe gewesen und Hätten einen solchen auch er­­weicht, wenn ihre Vertrebungen von einflußreicher Seite nicht durche­­grenzt worden wären. Heute aber kann die katholische Volkspartei nicht mehr den „ehrlichen Makler“ spielen Die Dinge sind Thon zu weit gediehen, das Miktrauen Bat­fig zu tief eingetreffen, die politischen Gegnerschaften sind in persönliche Wendschaften ent­­artet. Nicht nur daß die Partei in der jedenfalls antideutschen Majo­­rität verblieben it, Sondern auch daß sie ihre Zustimmung zur Berec­hnung eines § 14-Regimes gegeben, disqualifizirt sie als Vermittler. Die Zeit der „Besprechungen“ scheint überhaupt vorüber. Die Opposition wird weder direkt, no indirekt sich in Grörterungen einlasfen vor Beseitigung der Sprachenerlässe. Auch der von mancher einflußreichen Seite propagirte Plan, daß die Vertrauensmänner der­ Nationalitäten Ländermeise berathen, gerade so, wie all die nationalpolitischen Forderungen der Deutschen Ländermeise auf­­gestellt wurden, hat wenig Aussicht auf Realisirung, weil man den nationalen Antagonismus, aber auch den Terrorism­us der Ratitalen zu sehr hat anwachsen lassen. Es gibt nach wie vor nur ein Mittel, dasselbe, das gerade fest vor einen Jahre Ion an dieser Stelle der Regierung nahegelegt wurde. Reine Besprechung, eine That: Dstrob­ung eines vernünftigen G6praden­gefeßes unter gleichzeitiger Aufhebung der Sprachen­verordnungen Damals Hielt es, die Negierung fehrede davor zurück, eine so wichtige Materie auf dem Wege des Oktrois zur Entscheidung zu bringen. Der Cinmand it obsolet geworden, seitdem die Negierung nit davor zurückdreht, auch noch wichtigere Materien im Wege des Nordparagraphen zu regeln. Keine Schamhafts züchtige Jungfrau ist am Duder, die sich das Errötchen noch nicht abgemöhnt hätte. Die Anwendung bed. SAiA is zu den konsitativen Gi­richtungen des dösterreichischen Staates geworden, die ebenso bei der Gewährung der Bapillar- Sekurität an Obligationen, wie bei der Del­etigung des Staats­­präliminares herhalten muß. Auf allen Gebieten der Verwaltung sehen mir das Allpeilmittel in Kontribution gefeßt, nur gerade auf dem Gebiete nicht, wo man mit seinem Wirken noch am ehesten sich ausgesöhnt hätte. Unter den dermaligen Verhältnissen gibt es für die Sprachenfrage seine Besprechungen und seine Vermittlungen von Parteien. Es gibt nur eine Vermittlung: die Mediation des § 14 unter gleichzeitiger Beseitigung der Exlässe, Kanalvorlage und Krisengerüchte, Originalskorrespondenz des „Bester Lloyd“, oO = Berlin, 3. Jub­. 68 kann füglich nirgends überraschen, daß im Zusammenhange mit der recht vermorrenen Zage, die sie sich aus dem augenblickichen Stande der Banalfrage ergibt, allenthalben Gerüchte über Ministertrifen und über demnächtige Wechsel auf vers­chiedenen hohen Bolten der Regierung auftreten. Daß si die­selben zu einem wahren­ Herensabbath von Kombinationen aus­­ger­achten haben, ist wohl zumeist der Sensationslust verschiedener Blätter zugutgreiben und glück­herweise wenig geeignet, den ruhigen Blief für die thatsächlichen Vorgänge zu trüben. Mit welcher Ober­­fläglichkeit von den Erfindern der verschiebenen Krisenbulletind vers fahren wird, ist wohl kaum jemals zuvor so in die Erscheinung getreten, wie bei diesem Anlasse. Insbesondere ist mit dem Namen des Fürsten Herbert Bis­mar­c von einigen politischen Gegnern desselben ein Unfug getrieben worden, dessen Hintergrund aufs Zuhellen man sich vergeblich bemühen würde. Ein Blatt hat den Fürsten am Donnerstag als Nachfolger die gegenwär­­tigen Ministerd des Innern genannt. Dasselbe Blatt versicherte am Freitag, Fürst Herbert Bismiard sei zum zu­­künftigen Neidstanzler ausersehen, und damit Ränge en. für Samstag angekündigter Empfang desselben durch den Staifer in Travemünde zusammen. Gestern und heute fahren verf­iedene Blätter fort, diesen Empfang zu bestätigen und zu fonstativen, daß es figg. bei demselben darum gehandelt habe, den Fürsten Herbert Bis­­mard zum Annahme de Botschafter-Befftend in Washington zu veranlassen, was dieser aber aus privaten Gründen abgelehnt habe. Die Wahrheit ist, daß, sie aus den „Hamas­burger Nachrichten“, die in diesem Punkte wohl als gut umgereichtet auf betrachten sind, hervorgeht, Fürst Herbert Bismarc zwar am Samstag in Travemünde war, vom Kaiser aber gar nicht empfangen worden ist, womit natürlich alle an den behaupteten Empfang geknüpften Schlußfolgerungen als mille­türliche Erfindungen ermiesen sind. Erst nicht geringeres Interesse der verschiedenen Minister­­stürzer wendet sich auch dem Finanzmin­ister v.Miquelizu,der Senileien. Ein Berliner Gastspiel in Wien, (Ensemble-Gastspiel des „Deutschen Theaters: „Das Lumpen­­gefindel” von Sm­it v. B­olzogen — „Obschiedsfoiper” von Ahr Sahnig ler­­­ ten, 3. Yuli. L. H­i, Die Theater der verschiedenen Wiener Bezirke sind nun glückich geschlossen; man spielt höchstens bei Zantich im Prater, mo bi; Dinfe so gemüthlich, til, als Hätte sie vor der Vorstelung ihren dritten Kaffee im „Dritten Kaffeehaus” getrunken. Und richtig, au) auf der Freiluftbühne von „Venedig in Wien“ hebt eine australische Tänzerin ihre antipodisschen Beine, die auf den Anschlagzetteln recht hübisch aussehen. Eine Million Grnmwohner haben sein Theater — und lasen sichh das gefallen. In anderen Großstädten wären sofort eine Menge Surrogate zur Stelle. Das wird wohl auf das Berliner „Deutsche Theater” bewogen haben, sich einmal Wien in der ans­geblich todten Saison anzusehen, d. 9. sich von ihm ansehen zu lassen, 58 hat gestern im Naimund Theater — alt hätten wir gesagt, auf‘ dem MWestbahngo] — ein längeres Gesammtgastspiel begonnen, das ich Lehe interessant anläßt. Zwar sind nir alle Blüthen­­träume gereift, in die man ung einzuluffen gedachte. Yosef Kainz und Ele Lehmann sind narträglich aus dem Rahmen gesprungen, dessen Hauptinhalt sie ja wohl gebildet hätten. Man freute ich Hier auf Beide. Kainz ist , bereite ein Liebling, dem man alles Interessante zutraut; sein Name auf dem Zettel sieht immer wie vor­ gedruckt aus. Und er hätte allerlei neue Sachen Spielen sollen, sogar den Alving in den „ Ge­spenstein“. Für das Burgtheater, dem er ja in zwei Monaten ange­­hören wird, wäre das nicht angenehm gewesen, denn es will mit dem wertbupflen Schmetterling auf den gesammten Blüthenstaub auf dessen Flügeln eingefangen haben und nu­r von diesem Fostbaren Staube abmischen lassen, ehe es ihn an die (jedenfalls goldene) Nadel steht. „Ganz“ will es ihn haben, wie Karl Moor den Franz. Auch Else Rebmann vermißt man nicht gern.­hr Einaben­dgastspiel in der Burg, vor einigen Wochen, als Hanne Schäl in „Zuhrmann Hens­el“, war ein großer Grid­gak wenn auch vieleicht mehr innerlich, als äußerlich. Rainz ist es gerade so gegangen. Diese neue Berliner Kunst kommt aus einer schärferen Luft. Die Wiener sind seit unge­­zählten Jahren, und schon von ihrem Blute aus, ehe jüh gemöhnt, In ihrer ganzen Kunft, die jebt auf der einen Seite abstirbt, während sie auf der anderen nachtreibt, in das Süße das herrschende Prinzip gemielen, Jahrzehnte hindurch. Wie süß ein Wiener sein kann, sah man soeben erst in Miethke’s Galerie, wo der Male Shram eine ganze Gesammtausstellung seiner Bilder ausgestelt hatte. Dian trat hinein, mie in eine Bonbon­fabrik. Alles [cmamm in einem Dolce dolcissimo von auserlesenen geht er aus einer Generation hervor, die die Technik des Naspelıs von fühlichem Holz bis zur Virtuosität ausgebildet hatte. Gegenwärtig befindet ich Alles im Umschwung zum Herben. Ganze Völker Frinten seit jeher den Champagner Herb , die Engländer voran. Das ü­­ber nämliche Natuetrieb, des ihren und der internationalen jungen Kunst das gewisse Schnachten nach Bitternisfen und Säuerlichleiten ein» gegeben hat. Auf der ganzen Linie, in Literatur und allen Rünften, it der Krieg gegen den Zuder entbrannt, Nieder mit dem Honig ! ist der Schlachtenf,­­ Fort mit den alten Zuderlfarben, den gemalten, gemeichelten, gesungenen und geschriebenen. Die Wiener, da sie ein Mufi völligen sind, haben natürlich fich dieses Prinzip nur im der Mufii einen draflishen Handmerkausdruck erfunden. Er klingt schauderhaft, ganz Schmierenmäßig, aber it so bezeichnend und Alles jagend, ja sogar den Schall malend, Daß er ab­ 008 richtige Wort Für die Sache salonfähig geworden ist. Sie nennen das in der Musik einen „Schmachsegen”. Nun, auch in allen anderen Künsten gibt es Schmag,tießen, und sie haben bisher einen großen Theil des Kunstgenußmarktes schlechterdings beherrscht. Yest aber beginnt der Samadtreben in Literatur, Malerei, Plastik und sogar Architektur gleichfalls abzufaulen. Ein Kultus des Herden tritt an seine Stelle und zieht von Norden her als Scharfer Hauch Über den süßen Sü­den, wo oft ein solcher Luftstoß fommt, nieten die Wiener davon und verschnupfen si für einige Zeit, t­auen aber schlielicc auf und nam­men dann freier. Mit Ybsen war es so, mit Gerhart Hauptmann, mit den nördlichen Romanen, mit verschiedenen ruppigen Rufen. Au mit Rainz und der Elfe Lehmann. Die Leute ergaben sich nut auf die erste Aufforderung, aber test­et die Kapitulation dem Abschluffe nahe und sie fangen beinahe an, sich über ihren geitri­­gen Seihmadh zu wundern. In Berliner „Deutschen Theater” ist bekanntlich der moderne Ton start und hell angeschlagen. Diese Bühne ist für die jüngste Schöpplingsliteratur nachgerade Haffisch geworden. Man freut sich also, das Ensemble, wenn an in etwas Starker Verdünnung, hier zu haben. Sie bringen eine andere Luft mit, in ihren Kleidern, in ihrer Mundart, in ihren fremdartigkeiten, ja selbst in ihren Unzulänglich­­keiten. Schauspielerisch sind sie innig in einander ge­wachsen, das Zusammenspiel fließt und es ist ein allgemeiner Ton vorhanden, wie in einer Familie, so daß die Sad­e sich organisch anfühlt. Das Auf­­fangen des Dialekt muß unser Publikum erst so ein wenig üben; am ersten Abende wurden ringsum Geständnisse laut, daß man nicht genug verstehe. Wir hörten einen sehr gebildeten Zuschauer ernstlich versichern, daß er dem Sprechen einer italienischen Truppe besser folgen könne. Doc bag ist ein langes Kapitel. Die romanischen Völker­artig (uhiren so plastisch), während die germanischen ihre Laute so merk­würdig verschleifen und verschwemmen. 68 ist, als feine die Sonne des Südens, wie auf Ruinen und Statuer, auch auf­ die ‚Worte und Säbe, daß sie in Haren Form unz­weideutig vor dem Ohre stehen, während das nördliche Klima alle Luft- und Nebel­­schleier mit ihren unendlich mannigfaltigen Feinheiten um die Fels­­­fortgestalten dieser vor eigentlich flimmungsvollen Spragen handt. Südliches und nördliches Deutsch, das sind vor Allen zwei verschiedene Tonfälle, deren einer­ beim Hören rasch in den anderen überrogt werden muß. Ift das Ohr einmal darauf eingestellt, so arbeitet der Mechanismus von selbst. Und dann spricht der Nord­deutsche dental, der Süddeutsche spricht guttural, Spricht nicht nur, Sondern hört auch dental, Beziehungs­weise guttural. Das gibt den lang von zwei verschiedenen Sprachen, und man ist fast erstaunt, die Worte zu verstehen. Nun, nach einigen Tagen wird sich das Bublitum in die Berliner hineingehört haben und sie werden hier gewiß sehr gefallen. . Schon ihr erster Abend war günstig. Ein freundliches Negen­­wetter im Novemberstil hatte das Theater vollständig gefüllt und das Bublikum für gesprochene Wärme empfänglich gemacht. Die Stimmung war vortrefflich und er gab eine Menge Hervorrufe; nur eine Hauptszene versagte. Dies war in Ernst von Wolzogen's dreiartiger Tragikomödie: „Das Lumpengefindel“. Der hochbegabte Berlaffer entwirft darin ein Wirklichkeitsbild in lauter Grün, das er aber scharf, mit Theaterschärfe, pointirt. Das­ ist ein unerquidliches, und doch pofsierliches Milieu, in dem die Anständigkeit sogar etwas eigenthümlich Schiefes hat. Da ist Bazillenreiche Großstadtluft bis in die Knochen hinein. Alles it amgeseucht, gleichsam nothwendig orgdirt von den beizenden Elementen der umgebenden Lebensluft. Diesen Leuten ist der Sinn für ihre eigene Niedrigkeit ganz ab­­handen gekommen, sie sind niedrig mit Naivetät, ja etliche mit einem gewissen Anstand im Unanständigen. hr ganzes Niveau it ein anderes, als das komventionelle, melches Nieksche „moralin­­fauer” nennt, ES it, das Niveau einer modernen Melt­stadt-Boheme, feiner luftigen, wie es früher eine gab, sondern einer unmuthigen, septischen, fatalistischen, brutalen, deren Humor aus einem bizarren Gemisch von Streberei und Gelbfizerregung bes­­teht. Der Schriftsteller Dr. Friedrich Kern ist in den Dingen, auf die es ihm ans­mifft, gewiß nicht gesinnungslos. Wirft er doch den Kommerzienrath Deffoir, der ihm glänzende journalistische Anträge, oder richtiger Zummchungen macht, zur Thüre hinaus. (Dieser Geld­­mensch ist brillant gezeichnet und Herr Max Reinhardt spielt ihn vortrefflich auf den ehemaligen „Deflauer“ hinaus.) der er ist doch ein Lump­­er und sein Bruder Wilhelm, mit dem er zus­­ammen wohnt, in irgendwelchen schiefen Beziehungen zur Bers mietherin. Und dabei hat er eine junge Frau, die Tochter eines Polizeimachtmeisters (gute Figur, von Herrn Herrmann Niffen wie eine Art subalterner Bismarc gespielt), der sich über den Hinaus­­wurf des Kommerzien-Deffoir nicht trösten kann. Frau Gilie: ihrer Seite hat auch ein Geheimniß — „eine Lüge” — in die Ehe gekragt, das sie jegt örüdt, man weiß nicht recht, wieso. Sie hat eine Ver­gangenheit, und zwar wörtlich, denn sie hat sich vor der Heirath vers­tangen, und zwar, wie man zuleßt erfährt, mit einem Wiener Bild­­hauer. Else hat bei Dr. Kern ein Schlechtes Leben. Sie möchte gern intimer verheirathet sein, was aber der ungetreuliche Mitwohner und Syruptöne.Und der Maler ist dabei ein ganz geschickter Herr,nur gestade der Landschaft Schiller’s,Keen’s und Byroan,wie um die Schwager unmöglich macht.Sie ist unbefriedigt,gedrückt,unglücklich- Sie fühlt sich nicht geachtet in Dieser Zigeunerwirthschaft. Sie läuft , so mit, bei Gelegenheit zärtlich und Lebendige geb­iffen, dann wieder iin den Winkel geschoben. Aus ihrem eigenen Bett muß sie Nachts heraus, um Plan zu machen für obdachlose Freundchen ihres Gatten, einen vernommenen „Nationalötonomen“, einen zweifelhaften Dichter­­ling (was hinge­worfene, gute Augenbliczfiguren); sogar eine „ Braut“ ihres Schwagers muß sie an ihrem Tische sehen, bei einem Bechgelage biefer Rumpane. Angemidert geht sie mit ihrem angetrunfenen Bapa aus dem Hause, sie verläßt den Gatten. Dieser ermacht nun natürlich aus dem Trivialitätsdufel und fühlt sich von dem tragischen Finger angerührt. Gute Mondscheinszene am Schluß des zweiten Aufzugs, wo der stärkste Erfolg lag. Leider wird im dritten Aufzug der Ron­flist zwischen den Gatten zu oberfläglich gelöst. Der Schwager wird aus dem Hause gehen, aber die inneren Fragen werden nur leichthin geschlichtet; eigentlich sind sie auch die Schwache Seite des Stüdes.. Der verblüffendste unter diesen Lumpen ist der Wiener Bildhauer. Er ist­ der Lump-Bonhomme. Mit der größten Gemüthlichkeit gesteht er, was er der armen Elfe angethan; Papa Wachtmeister will ihn Dafür niederschießen, Elfe bet ihn mit ihrer Person. Und der gemüthliche Bildhauer, der soeben 10.000 Mark verdient hat, tanzelt den Wachtmeister herunter: „Hätten Sie mich damals todi­­gesch offen, wo ich ein armer Teufel war, aber jeßt, wo ich endlich bad Leben genießen kann . . . dad ist gemein!“ (Wir zitigen nur den Sinn der Rede.­ Schließlich möchte er noch den Ehemann, dem er bei seiner Frau das Prävenire gespielt, anpumpen und geht mit einem empfindsame flotten „Servus” im selben Tfhaus Ton ab. Dieser Süngling nun stieß in Wien auf starren Widerspruch; der dritte Akt begeiterte hauptsächlich an ihm. Er war auch weniger gut gespielt. Den Dr. Kern spielte Her­r. Wintersteim CL ist schon viel,­ daß er diesen Unsympathischen durch eine gemisse Leichtigkeit über Wasser hielt. Das wäre eine Rolle für Mittermuztzer gewesen. Fräulein Annie Trenner, die (statt Elfe Lehmann’s) die junge rau spielte, hat uns gefallen. Diese sonnenlose Existenz, in deren Psycologie man auch nicht hinreichend Hineinsieht, könnte leicht ver­sagen, aber die K­ünstlerin findet einen sehr guten Ton dafür. ALs erheiterndes Nachspiel gab man den Schnistler­­ Ken Ginaster: „Abschiedssouper”, den wir noch nicht fannten. Das ist ein Föstliches Wiener Erzeugniß. Nichts als ein Souper, bei dem ein Lebemann seiner Flamme den Abschied geben will, aber von ihr, den Abschied bekommt. Dieses leichte Persönchen mit ihrem außer­­ordentlichen Appetit für Austern und Champagner, mit ihrem massen­­haften Gelächter in allen Skalen und Trillern, und mit ihrem ungeheuren Auftrnkt für Herzensfadhen, in denen ihre Naivetät zu lauter Subtilität wird, ist eine glänzende Figur. Sie wurde auch von­­ Fräulein Gisela Schneider virtuos gespielt. Die mitwirkenden Herren genügten nicht regt. Das geistreiche Stüdchen hatte einen duchschlagenden Erfolg. .­. e Da 4 Ha

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