Pester Lloyd, Oktober 1899 (Jahrgang 46, nr. 240-263)

1899-10-04 / nr. 240

A­­ , Vupapest«5.Ortol­er. OMit de 111,we"111t auch Anstandshalber unterdrücken, Rufe:smorituritesalutante dürften die Mitglieder des endlich doch"zu Stande gekommen­en Ministeriums ClariJ­­Aldringen den in­ kürzester Frist zusammentretenden österreichischen Reichsrath begrüßen.Wohl sind sie keine Gladiatoren­,sie wurden auch nicht zu dem entsetzlichen Unternehmen verurtheilt,wehrlos mit wilden Thieren zu kämpfen,—1 was ins Oesterreichische übersetzt heißen würde: den grimmeb­öhmischen Leu zu besänftigen und den Tiger des Nationalhasses an die Kette­nrichterum Verstandes 311 legen.Der neue Minister-Präsident hat eigentlich nu­r die Aufgabe,die der Dame Austria aus mangelhafter Vorsicht zwischen diesem Tiger und diesen treu hinabgefallene Sprachen­­verordn­ung——aufzuheben.Und dazu bedarch nicht einimal mehr des vom Dichter so benannten»kecken Fingers«. Denn­ genau besehen,ü­berschätze 11 weder die Czechen, was ihnen six genommem noch auch die Deutschen, was ihr1e11«so gegeben wird.Cz wird nur etwasser Seite geschafft,was Kein ent­recht­ gestützt.Allen aber er­­heblich geschadet hat. Und doc, künnen die Mitglieder dieses Ministeriums sie jeıres Nufes ganz passend bedienen. Sie sind eigentlich nur der Schatten, Den das richtige, das fünftige Weinisterium vorauswirft, sie sind nur die Näumer des Weges, dessen Wirken standen... mit Mehrheit sich) Denn nur ein solches aber, wenn er die inneren Ver­hältnisse Oesterreichs eine Negierungspanse zur verzichten. So im frei geworden, Andere bedienen werden, sie sind in Bezug auf Sn und haben den Beruf der Selbstlosigkeit, den Beruf, auf jedes individuellere Parteien es als ein definitives, politischen Sinne , mehr Formel als Wesenheit, bilden sie eine Anfrage­ an die großen Parteien des österreichischen Reichsrathes, inwieweit diese schon zu Besonnenheit und zu wechselwweisem Entgegen­­kommen bereit seien. der ventischen Opposition, der Führer der deutschen Volkspartei, dafür eintrat, daß zur Regierung Blary-Mdringen it ein solches, man in dem Augenblide, in Parteien Die Antwort geben, daß sie einander reichsfichem Geiste gefunden, in Bezug auf selber nur dem die im echt frei­­ihr Zusammen­­leben sich geeinigt Haben, in demselben Augenblick hat das Ministerium Clary-Aldringen sein politisches Dasein zu be­­schließen. Und — bei aller Achtung und Werthihaltung für die einzelnen Mitglieder des neuen Kabinets sei es gesagt — jeder aufrigtige Freund Oesterreichs muß ersehnen, daß dieser­ Augenblick möglichst nahe sei. Denn gelangt Oesterreic­ht­reit über den Darum vermag diesem Regime und am wenigsten, nur Dann sehr maßgebenden Theiles auf. in Oesterreich Zus Wohl gab es eine Zeit, und sie liegt gar nicht erez. Da der Führer eines eigentlich Nun, das Ministerium klar politischen Werth jener österreichisch­­ungarischen Ausgleichsbestimmung gelangt, daß in Oester­­reich ein „wahrhaft konstitutionelles" Regime Herrchen sol. ist der stärkste Bürge für gleichmäßigen Fortschritt und fr inneren Frieden. Ein konstitutionelles Regime ist aber am gesichertesten, wenn der Staat sich selber, wenn er sich mittels­ der vom Bolte gewählten Vertrauensmänner regiert, ein Beamtenministe­­rängere Dauer zu ent­­sprechen , sondern nur ein solches, das der Stüge der Mehrheit Dieser V­ertrauentsmänner gewiß sein darf, weil es aus Dieser ist. Und so hat Desterreich, da ist, deren feine allein nach einem Koalitionsministerium. Aber nach dem richtigen. Und wäre, das läßt sich ohne Vorliebe und ohne denn feine Dieser Empfindungen geziemt fic) ung an den Tag zu legen — rein aus der konstitutionellen Geschichte Dester­­reichs entmwickeln. Eigentlich war ja auch­ das Ministerium Thun und das sich auf Iterium Badeni im Dieselbe Najorität fragende Minis ein Koalitionsministerium, Nationalität konnte in Desterreich Bestand Haben, wie Deutsche im Abneigung — Da richtige ihre parla­­mentarische Gefolgschaft aus den Bzechen, den Polen, den Deutsch-Kleritalen und den Slowenen gebildet wurde. Aber seine Mehrheit, die gegen eine kulturell und ökonomisch reicher entwickelte regierte, oder auch nur den Schein erweckte, gegen eine solche Nationalität zu regieren, weil so immer der innere Friede und das parlamentarische Getriebe in Frage gestellt war. Entweder stieß man auf Abstinenz oder auf Obstruktion. Das waren stets die Waffen, mit denen Grechen Landtage sowohl die K Reichsrathe­ich­ der Gegnerschaft zu erwehren suchten. Und da alle bisherigen Koalitionen anticzechisch oder antideutisch waren, oder zu fein schienen, so verspricht jene Regierung die stärkste Stabilität, die den Koalitionsgedanken der aktuell und ökonomisch in Oesterreich am entwickk­iten Nationalitäten, der Czec­hen mit den Deutschen repräsentirt.­­Die Boten standen ja immer auf Seite der Mehrheit und werden bei ihrer bewährten Klugheit auf auf Seite dieser Mehrheit sein, die, entgegen der fest völlig nahingelegten, eine die Wibeitskraft des Parlaments neu erwedende sein würde. Mit einer derartigen Koalition wäre die konstitutionelle Nothlage in Oesterreich vielleicht für immer gebannt. Bei dem Bestande einer solchen Koalition würde nationaler Beifinismus, um sich vor den effektiven oder eingebildeten Gewaltthätigkeiten des nationalen Gegners zu retten, schwer­­lich je mehr wieder auf den verzweifelten V­ersuch verfallen, die Erfüllung jener Pflichten zu versagen, die Oesterreich vertragsmäßig Der Gesammtmonachie gegenüber über­­nommen hat. Und die Bildung einer solchen Koalition ist kaum mehr aussichtslos. M Wenigstens weit weniger aussichtslos als bisher. Das Ministerium Blary-Aldringen soll die drift und Die Anregung bieten, daß sie sich bilden künne. Die erste Borz­bedingung ist das Erlöschen der von Badeni erlassenen, von Gautsch modifizirten Sprachenverordnung ; die zweite, Brechen und Deutsche sich unter­einander über den Anhalt eines Sprachengejeges einigen. Die Erfüllung der ersten Borbedingung dürfte wohl den Antrittsart des neuen Ministeriums abgeben; die Erfüllung der zweiten Bors­bedingung wird duch ein Ministerium allgemein erleichtert, das nichts Anderes sein darf, und sein will, als der Bou­­­ftreder der staatlichen Umvoreingenommenheit und Gerechtig­­keit gegenüber allen Nationalitäten. Deutsche und Ezegen sind aber einander bereits viel näher gerüdt, als sie es früher waren. Der deutscheezechische Ausgleich vom Jänner des Jahres 1891 scheiterte vornehmlich daran, daß den Czechen die innere czechische Amtssprache nicht zugestanden war ; nun, im Pfingstprogramm der Deutschen ist sie vollständig acceps tirt, und wenn guter Wille auf beiden Seiten vorhanden ist, wird man sich noch über manches nationale Postulat zu einigen im Stande sein. Diesen guten Willen müßten jegt aber auch die Grechen an den Tag legen, indem sie offen und ehrlich auf alle staatsrechtlichen Aspirationen verzichten. Das foftet sie ja gar nicht viel. Denn ernst gemeint sind diese Aspirationen, die auch mit dem Wesen des Dualismus unvereinbar sind, völlig Haltlos und unerfülbar, als Popanz aber gegen deutsche Hegemoniegelüste total unbegründet. Die Brechen wissen es auch bei sich selber am besten, daß ihre Atatioz­ialität in Oesterreich nie mehr ernstlich bedroht sein man, aber sie müssen auch bei sich selber wissen, da sie mindestens für jebt die Glastizitätsgrenze ihrer nationalen Entwicklungs­­fähigkeit erreicht haben, daß ihr kulturelles und wirthschaft­­lgen Gedeihen am meisten von ihrem Frieden mit den Deutschen bedingt ist. Sie brauchen ja nur auf die mahnenden Stimmen zu hören, die aus dem Kreise ihrer Handel und Anndustrie treibenden Landsleute zu ihren dringen. Wenn ms die gemäßigten Clemente unter den Grechen und Deutschen fi aufraffen, fi der radikalen Dränger, die ja nur persönliche und nicht Staatspolitik machen, zu erwehren beginnen, dann ist die Koalition am besten Wege. Es braucht wohl einige Zeit, um den durch die tü­rmischen nationalen Kämpfe vermeirrten öffentlichen Geist zu Kären, und darum kann das Ministerium Clary- Aldringen länger am Nuder bleiben, als ihm vielleicht selber lieb ist. Sowie aber die das konstitutionelle Leben in Oesterreich und das ungestörte Funktioniren des Dualismus silternden Erfolge eingetreten sind, dürfte es fill sich zurück­ziehen, in der richtigen Exfenntniß heffen, daß seine Höchste Aufgabe dieselbe ist, welche die Erziehung hat, sich über­­flüssig zu machen. rim faum, es aus zu hervorgegangen wahrhaft ein Beamtenministerium tauge, eine Planhalterschaft die Mehrheit bildet, stabilen bei, Nach Oesterreich allenthalden Hohen welches inneren und Doch legt es sich wohl betrachtet -Teine bei reichem Mißgeschich geradezu das Bedürfniß zu voller vielerlei Nationalitäten zus­ammengelegt das daß:­­­­ + be + Bu Crispi’s achtzigken Gelmetsinge, 4. Oktober 1819—1899, „So bin der Ueberzeugung, bei Francesco Crispi der einzige große Staatsmann ist, der aus der italienischen Demokratie des Jahres 1860 hervorging und die Kraft bewiesen hat, ihre Ideale zu verwirklichen; daß er, häre er 1876 an die Regierung gekommen, beziehungs­weise in den folgenden Jahren, länger an der Regierung geblieben, dem Fortschritte viele Miterfolge erspart und dem Vaters lande nac innen, wie nach außen Kraft verliehen hätte; daß er, ob­ gleich spät ans Ziel gelangt, der Einzige war, der sich nach Cavour als wahrer italienischer Staatsmann ermied. Größenunwahn (megalo­­mania) warfen sie ihm in ihrer neidischen, furchtsamen Rhetorik vor, die elenden, pedantischen Seelen. Francesco Grispi leidet an Größenwahn, wie Mazzini, wie Biltor Emanuel, die Alle ein großes und geachtetes Stalier wollten. Wozu hätte sonst die Wieder­­herstellung Italiens gedient? Die herrlichen Ergebnisse der Selbsterniedrigung und S Hausmannspolitik (micromania e procomania) Haben wir ja gesehen. Aus allen diesen Gründen bin ich, der ich niemals ministeriell war, sondern im Gegen­­theil verschiedene Ministerien vielleigt über Gebühr tadelte, ein treuer Anhänger Francesco Brispi’s und flehe und unwünsche, daß der Regierung meiner Nation in der Stunde der Gefahr nicht der muthige und Huge Mann fehle, der dem Genius Garibaldi­ 3 und den Geihiden Italiend das Ziel der Ginigkeit, Sizilien, wies und öffnete.” Der vor nun sieben Jahren diese Zeilen schrieb, ist sein Ges­­ingerer als Stofut Garducci. Er gilt als der größte Dichter S­taliens und, wie Viele meinen, als der größte Lyriker Europas. Carducci mag mit festen bewundernden Worten über Grispi etwas über­s Ziel geshoffen haben, aber so viel ist gemäß, wie hart an die inneren Kämpfe in Italien dem gefeierten Namen des Sizilianers zugefeßt, es gibt unter den Politikern jenseits der Wlpen seinen, der ss in so monumentaler Bedeutung von den ihn umgebenden Männern abhebt, wie Francesco Crispi. Man übertreibt nicht, wenn man sagt, daß Italien heute neben dem Namen Berdi seinen bekannteren Namen als den Grispi’s aufmeist. In so unbestrittener Integrität, von so viel Harmonie umtlofsen, wie der Schwan von Buffeto, steht der Söme von Marsala allerdings nicht da. Francesco Grispi ist wiederholt vom Schicsal und den Ereignissen hart mitgenommen, auch moralisch mitgenommen worden. Die Schnitsmellen, welche die Banca Romana seligen Angedenkens umspülten, sie ließen auch Brispi’­ Namen nicht unbemalelt­­— die Niederlage Italiens bei Adna im Frühling 1896, die in die Zeit fiel, als der Sizilianer Minister-präsident war, machte ihn vorübergehend zu­ einem todten, oder jagen wir einem scheintodten Manne, ' 9787 Und doch, er lebt wieder, troß seiner achtzig Jahre, und sein Name ist noch gefeiert in Italien. Erst vor wenigen Tagen, als in Turin das Denkmal Bibtor Emanuel’s enthüllt ward, stand er im Vordergrunde unter den anwesenden Mitteln der Einheit Italiens, die einst mit dem König aus dem Hause Savoyen gearbeitet, um einen Traum zu erfüllen, den eine unglückliche Nation in jahrzehnte langem bangem Singen geträumt. Grispi ist einer der Paladine der Einheit Italiens. Garducci, der doch die Geschichte seines Landes fennt, nennt mit gutem Grunde Francesco­­ Grispi den Mann, der „dem Genius Garibaldi’s und den Beldiden Italiens Gisilien als Ziel der Einigkeit wird“. Das Ausland siegt gewöhnlich in Garibaldi allein den Befreier Siziliens und nennt kaum. Francesco Crispi. Nicht als Sc­­lachtengott, wie der große Einsiedler von Caprera, lebte vor nun­ vier Dezennien Crispi über die Meerenge, aber als der eigentliche, als der ideelle Urheber der Expedition nach Marsala ist er anzusehen. Er hatte gelebt und gelitten für sein Sizilien, er war doch die Welt geirrt, um seiner Heimathsinsel Freunde, Netter, Befreier zu gewinnen. So lange er nur die Abfegung der Bourbonen im Auge gehabt hatte, war er Republikaner und ein unbedingter Anhänger Mazzini’s. Als es aber galt, in Viktor Emanuel’s Namen Sizilien zu befreien, war er ganz Monachist. Er wollte nun ein einheitliches Italien und sein föderatives. Sogar­ die Autonomie Siziliens, wie sie andere, den Bourbonen feindliche Batrioten der Insel und Auge gefaßt, hatte Francesco Criépi auf dem Altar Al­­taliens geopfert. Freilich hatte er von allem Anfang an in den südlichen Staaten Neapel und Sizilien den Kern des zukünftigen einheitlichen Reiches gesehen. Während er bald in Widerspruch zu Mazzini gerathen war, hielt er fest an Garibaldi, und in diesem großen Sohne Nizzas feierte er nicht nur den Kriegahelden, sondern auch den Staatsmann. Als Sizilien befreit war, entwickelte sie der Revolutionär zum­ Parlamentarier. Von dem Tage, an welchem sich das fardiniíge Parlament in das­­ italienifge verwandelte, bis auf den heutigen Tag in Grispi ununterbrochen in der Kammer gesessen. Zuerst Deputirter des sizilisgen Städtchens Gastelvetrano, vertauschte er später dieses sein Diandat mit dem von Tricarico und nun ist er seit Jahren Ver­treter von Palermo. Die Hauptstadt Siziliens begeht denn auch den achtzigsten Geburtstag des berühmtesten unter allen Sizilianern beson­­ders festlich. Als parlamentarischer Nebner war Crispi stets ein posi­tiver Staatsmann. Schönrednerei­st ihm fremd. So wie er si als prafiiicher Mann während der italienischen Revolution bewährte, so gibt er sich aug in seinen Reden als entschiedener­­ Praftifer. Er ergeht sich nicht selten in historischen Neminiszenzen, mei­det aber fgengeistige oder gar sentimentale Phrasen. Er murzelt ganz im Risorgimento nazionale. Nie ward er müde, zu betonen, daß Italien eins sei und daß die Provinzen innerhalb Italiens nur einen lokalen­ und historischen, Feineimwege aber einen privilegirten Tab­or ausmachen. Grispi's Ruf war längst über die Grenzen Italiens hinaus­­gedrungen, als er bei einer im Herbst 1877 unternommenen Reise den maßgebenden Politikern Europas gegenübertrat. Man sah ihn damals in Wien, Budapest, Berlin und London. In Berlin wurde er­ von den parlamentarischen, insbesondere von den liberalen Kreisen außer­­ordentlich gefeiert, und es fehlte nicht an Trinksprüchen auf die Vers­prüderung Deutschlands und Italiens. Crispi hat stets die ihm von deutscher Seite entgegengebrachten Sympathien in ausgiebigster Weise ermidert. Deutschland hat an ihm einen Freund, der zu seiner Stunde verjagt. Als er Minister wurde, begrüßte er mit Freuden die Allianz mit Deutschland als ein fait accompli. In Deutschland hatte man einstens dem Radikalen in Crispi Mißtrauen entgegengebracht. Aber die Vorurtheilslosigkeit, mit der Fürst Bismard den italienischen Radikalen empfangen hatte, begehlte auch die verstorb­eiten Dok­rinäre. Grispi war stets einer der glühendsten Be­wunderer des Fürsten Bis­mard. In einer Nede, die er im Herbst 1887 als­­ Minister-Präsident­ Italiens hielt, sagte er von dem damaligen Reichskanzler : „Die Gefhlle unserer Zeit ist von Einem Namen beheru­ht. Es ist der­ Name des deutschen Staatsmannes, dessen Negierungsprogramm sich durch die wunderbare Koordination "der" verschiedenen Theile aus­zeichnet, die doch einen einzigen Vwed verfolgen. Dieter Zroedt ist der Friede und die Größe Deutschlands.“ . Bismarc ward ihm Vorbild. Auch darin also­ ahmt er dieses sein großes Vorbild nach, daß er, wie vor vier Jahren der nun entschlafene Kanzler, seinen achtzigsten Geburtstag begeht. In Italien it es nicht häufig, dab­iemand ein so hohes Alter erreicht, „Der schöne Greis", in England eine alltägliche Erscheinung, it in Italien seltener anzutreffen. Der Italiener der höheren Stände ist nicht der Lebenskünstler wie der Engländer. Der Italiener der witeren Stände wieder lebt unter weniger­ günstigen Exis­enzbedingungen als der Engländer der entspreenden Klasse, Auch die Deutschen hatten ja viele weitberühmte Greife aufzuweisen: einen Alexander v. Lymboldt, Wilhelm­ I. Moltke, Ranfe und eigentlich aug Bismard, dar, wenn er auch nicht die Neunzig erreichte, doch die Achtzig um einige Jahre überschritt. Wer hätte, dem Fürsten Bismard, sagen wir denk Bi­s­mard, der den deutsche französischen Krieg glücklig zu­ Ende geführt sah, zu prophezeien gemagt, daß es ihn noch um ein Vierteljahre­ hundert überleben würde? Er fochte in ihm von Leidenschaft, und er war jähzornig, und dazu kam seine Fettleibigkeit. Die leidenschaft­­lichen, jähzornigen, noch dazu fettleibigen Dienschen gelangen selten zu hohem Alter. Crispi, allerdings bat Bismarc gegenüber den Vortheil, nicht fettleibig zu sein, aber all­er ist leidenschaftlich, jäh­­zornig, und wer hätte voraussagen sollen, daß er alt werden würde ? Er hatte, mit Bismarc verglichen, manche diesem Biele günstige Bedingung voraus; body andererseits wieder mar dieses und jenes Moment ihm ungünstig. Was ihn von Bismard vortheilhaft unters­cheidet, ist seine außerordentliche Mäßigkeit im Essen und Trinten. Bismard dagegen war, wie männiglich bekannt, nict nur ein sehr großer Staatsmann, sondern auch ein sehr großer Eifer und Freund und Kenner eines guten Trintes. Doch nie ungeordnet andererseits präsentirt sie­ die Lebensentwicklung eines Crippi, der si unendlich mühsem, doch Noth und Tod zu jener Stellung emporarbeiten mußte, in der mir ihn sahen! Dem­revolutionär zum Minister er­bringen, erscheint doch wohl, ungleich scwieriger, als vom Hunter zum Minister aufsteigen. Warum mir Grispi mit Bismard zusammen nennen? CS ist weder unsere Schuld, noch unser Verdienst. Grispi liebte es stets, den Fürsten Bismard als seinen Freund zu apostrophieren. Grispi mollte immer in einem Zuge mit dem Gewaltigen Deutschlands genannt sein, mit dem er als Premier Italiens an dem gleichen Strange­­ des europäischen Friedens ziehen durfte. Objektiv betramptet, gewann nicht nur Crispi, was ja selbstverständlich scheint, durch die Zusamm­en­­stellung seines Namens mit dem Bismarc’s, sondern auch dem Kanzler Deutschlands gereiht es zum Ruhme, den so dochaus heterogenen Italiener, dessen politisches Glaubensbelenntniß, vom parlamentarischen Parteistandpunkte besehen, so ganz anders lautet,­­ unter das Tod­ seiner machtvollen Individualität gezwungen zu haben. Grispi und Bismarc­­ks ist eines der reizvoßften Kapitel in dem Leben des Sizilianers, der sich wohl zwanzig Jahre früher nicht hatte träumen lassen, daß ihn seine politischen Biele­ so nahe an den großen deutschen Minister rien würden. Crispi, der­ Ölrevolutionär der früheren Tage, war allerdings­ stets Realpolitiker genug, um angesichts eines höheren Ziedes sein Gewicht auf die Wahl der Mittel zu legen. Der sizilische Demokrat­ hatte, schon­al er im Vloventiner Parlament in der Opposition stand, den großen nationalen Genius in Bismarc zu trägen und dem Gemaltigen die konservativen oder gar ledespotligen Mittel­ zu verzeihen vermaußt. Als Crispi nun im Jahre 1887 zur höchsten Macht in Italien gelangte, indem er Depretis’ Nachfolger als Minister-Präsident wurde, glühte er vor Verlangen, mit dem getreuen Gdard Der deutschen Einheit und des europäischen Friedens die Angelegenheiten der Zeit zu besprechen. Kris­t’3 im Herbst 1887: unternommene und damals viel besprochene Reise nach Friedrichgruh erklärt ihn aus seiner, fast überschmänglichen Bewunderung Bismarc’3. Wer damals in Nom­mar, erinnert sich, wie Niemand in der Hauptstadt das Neifeziel Grispt’s ahnte. Das Geheimniß an fie Hatte stets einen Reiz für den alten Berschmörer. E53 war übrigens nicht zum­ ersten Male, das Grispi vor Bismarc­krichten. Als Präsident der italienischen Kammer, der er 1877 war, hatte er den Reichskanzler einmal in Gastein und dann ein zweites Mal in Berlin besucht. Das Bild Bismarck’s war dem Italiener seit 1870 vertraut, denn damals hatte Krispi mit dem Kanzler im Briefwechsel zu­ stehen begonnen. Das Jahr 1870 fand Erispi unter den Partisanen der Deutschen. Und von diesem Tage an ist der Gizilianer sich treu geblieben in seiner Webterzeugung, daß troß aller Stammesverwandtschaft zwischen Italienern und Franzosen die Ersteren sich in ihrem höchsten politischen und fulturellen Yynteresse­­­ n " . feuilleton. Der fanlidye Erinnerungen an den Fürsten 3 Bismarck. Die Zeit, da Bismarck’3 gesammte amtlige Korrespondenz das Licht der Welt erbliden wird, steht noch in weiter Ferne, und wenn das 20. Jahrhundert die Gesammtausgabe sieht, so kann es sich dazu Glück wünschen. Wer je Gelegenheit gehabt hat, in die kaiserlichen Achive in Berlin einen Blick zu werfen, weiß, wer ungeheurer Schas von Briefen und Staatsschriften des großen Staatsmannes dort lagert und der Aufersreiung durch den Druck wartet. Wenn einmal diese Archive der Reichs- und preußischen Staatsbehörde n­ich anfthun werden, wird die Welt Dinge erfahren, die eben­so lehrrei­ wie überraschend sein werden. Was bis fest an diplomatischer und unpolitischer Korrespondenz bekannt geworden ist, bildet noch nicht den tausendsten Theil der schriftstellerische publizistischen Thätigkeit des Alt-N Reichskanzlers. Nur den Herren v. Sybel und Bofhinger war er überhaupt vergönnt, während Bismarck’s Amtszeit und unter seinen Augen methodisch einen Theil seiner amtlichen Korrespondenz herauszugeben ; Ersterer die Zeit vom Herbst 1862 bis 1866 in drei Bänden, und Lebterer die Frankfurter Bundestagszeit von 1851 bis 1859 in drei Bänden, sowie Bismard’s Thätigkeit auf dem volfs»­mirthlschaftlichen Gebiete in zwei Bänden. Und selbst bei diesen Veröffentlichungen war nag Lage der Verhältnisse in eine geriisse goldene Nachsicht geboten, eine peinliche und forasame Auswahl der Piecen unter Beachtung der heterogensten politischen Ums­tände und Erwägungen. — Bis also die Zeit eintrifft, wo das Schablättlein dem allgemeinen Gebrauche zugängli gemacht werden wird, bleibt der privaten Bismarcforschung ein umfassendes Geld vorbehalten und wir müssen jede Publikation dankbar begrüßen, melche von Denjenigen gemacht werden, die im Laufe der Jahre Bis­­marc näher getreten sind. Eine solche Aufzeichnung liegt uns heute vor"), melche den Staatsmann von der rein menschlichen Geite zeigt und hell beleuchtet und auf jeder Seite neue Lichtbiide eröffnet, namentlich in seiner Liebe zur Natur. CS gab wenige Besucher Bis­marc’s, denen gegenüber er si fo offen und rackhaltelos über Die verschiedensten Gegenstände ausgesprochen hat, wie zu dem Landwirt­ Sohn Booth, der sich aug als Schriftsteller auf landwirteichaft­­lichem Gebiete einen geachteten Namen gemacht hat; und das kam daher, weil unser­ Berlaffer ihm gegenübergetreten war, nicht als Untergebener der fremder Staatsmann, oder als Parteimann, bezie­­hungsweise Parlamentarier, noch weniger als Einer, der auf persün­­sie Auszeichnungen bedacht war, sondern als schlichter, lange und titelloser Privatmann, werfen sympathische Persönlichkeit, gepaart mit reichen Erfahrungen auf einem Gebiete, das dem Einsiedler im Lachenwalde besonders am Herzen lag, der Baummelt, für den Fürsten eine ganz besondere Anziehungskraft hatte. Einige hervorragend reizvolle Momente aus diesen persönlichen Erinnerungen werden unsere Leser gemäß in hohem Grade interessiren, schon aus dem Grunde, weil auch in Bezug auf Bismarck des großen Thysiters Helmdorg Wort gilt: „Wer einmal mit einem oder einigen Männern ersten Ranges in Berührung genommen ist, dessen Maßstab ist für das Leben verändert.“ Als Kohn Booth bei dem ersten Besuche in Friedrichsruh im Jahre 1878 sich über die engen Räumlichkeiten minderte, die der Hausherr bewohnte — das Schloß Bismarc’3 war früher ein L­ogira­haus und Restaurant für Sommergäste aus Hamburg­­, meinte der Saloßherr: „Ein neues Haus habe ich bei meinem Alter nicht mehr bauen wollen, ein neues Haus würde zu meinen Lebzeiten nicht mehr austrocnen, das kann mein Sohn thun, mie paßt dieses sehr gut, 34 habe es Hier vorgefunden, habe es etwas ausgebaut und so hat Niemand das Recht zu Fritisiven; nebenbei leide ich am Eisenbahn­­fieber und so it mir die unmittelbare Nähe höchst angenehm, in wenigen Stunden fahre ich von der Berliner Wilhelmsstraße bieder... Nur wenn Besuch kommt, kann es unbequem werden. So war z. B. im vorigen Jahre der russische Botschafter in London Shumaloff hier; er mußte dort oben fampiren,” dabei zeigte er rahend auf ein Dachfenster, „da wohnte sonst die Kammerjungfer meiner Frau, sie mußte ausquartiert werden.” Dabei erzählte er von der früheren Mikwirthschaft im Sahren­walde bis in die neueste Zeit, er habe viele Veränderungen getroffen und sich dadurch natürlich viel Feinde gemacht; so habe z. B. ein Baiter schon seit Jahren statt des ordnungsmäßigen Brennholzes sich große Budenstämme anmessen lassen, welche er dann zu Parlets verlauft habe. Er wurde nicht müde, über den Frieden und die Ruhe sich zu freuen, dies ihn im Sachjfenwalde umgaben. Speziel der Berliner Kongreß vom 13. Juni bis 13. Juli 1878 habe ihn sehr mit“­genommen, und so seien die Bub­en seiner lieben Befisung sein Trost gewesen. „Der Berliner Kongreß“ sagte Bismarc wörtlich, „mal für mich äußert angreifend, die geistige Abspannung, in der ich mich damals befand, war schredlich; ich schlief selten vor 6, oft auch erst um 8 Uhr Morgens einige Stunden, war dann bis 12 Uhr für Niemanden zu sprechen, und in mnwelcher Verfassung ich dann bei der Sigung war, können Sie sich denken. Mein Gehirn war wie eine unzusammenhängende gallertartige Maise. Oie ich in den Kongreß ging, trank ich zwei bis drei solcher Biergläser aller» stärksten Portweines (dabei zeigte er auf das Bierglas, das er in der Hand hielt­, um das Blut ordentlich in Wallung zu bringen, ich wäre sonst ganz unfähig gewesen, zu präsidiren.“ Ueber verschiedene Staatsmänner und Staaten sprach sich Bismarc seinem Gaste gegenüber zumeilen in ungewirterter Weise aus; die österreichisch-ungarischen Botschafter am Berliner Hofe, die Grafen Karolyi und Szédgényi rühmte er sehr,­ dafür war er auf Für Sportshakoff und Rußland überhaupt schlecht zu sprechen. So sagte er einmal im Jahre 1878: „Ich würde mich niemals in Rußland anlaufen wegen der unsicheren politischen Verhältnisse; wer garantirt mir, wenn morgen der Thronfolger, und mit ihm das flavische Geschlecht zur Herrschaft Tommi, meinen Besig — und wenn ich ihn behalte, melden Chitanen bin ich als Deutscher ausgefegt! AlS ich Gesandter in Petersburg war, kamen häufig Landsleute mit ihren Beschwerden zu mir, ich konnte nichts Anderes thun, als sie an unseren Faktor von der Gesandtschaft ver­weifen, welcher genau die in Rußland gebräuglichen Mittel und Wege rannte." Eines Tages sei ein guter Freund zu ihm — Bismard — gekommen, um ihn zu bitten, sein Interesse zu fördern, auch diesen habe er an den Falter gemieten und ihn gebeten, nach einigen Tagen wiederzukommen und zu berichten. Er sei sehr zufrieden gebeten und habe Folgendes erzählt : Der betreffende General habe ihn zu einem Trühstüd eingeladen und ihn nach demselben in einen großen Gaal geführt, wo eine Menge ganz meli­loser Bilder hing. Eines von diesen habe er besonders gerühmt und daran erklärt, er trenne sich nur schwer davon, aber für­­ 2000 Rubel wolle er es ihm abtreten. Nun habe er die Gage gemerkt, das Bild bezahlt und seinen Zied erreicht. Auch über verschiedene Minister, namentlich über die Geheim­­räthe, schüttete er die ganze Schale seines Grolles aus. Er sprach einmal das drastische Wort: „Wie die Boten nicht ohne Juden, so können die Preußen nir ohne Geheimräthe fertig werden.“ Als Bismarc den Minister Hofmann nach einem Altenstüde fragte, und dieser ermiderte, daß er dasselbe bei irgend einem vor» tragenden Rath vermuthe, murmelte der Kanzler, einen Löffel Suppe in der Hand Haltend, ehe er diesen zum Munde führte, und mit seinen großen Augen im Freie umherblidend: „Bei uns wird es überhaupt nit eher, besser, bis nicht Alle mit Strunf und Stiel,ausgerottet sind” Diesen Gedanken weiter verfolgend,, kam er auf den bei uns üblichen Bildungsgang zu sprechen und sagte : .. Wir gehen an den Gramm­a zugrunde, die Meisten, welche sie bestehen, sind dann so abgemirthschaftet, daß sie irgend einer Initiative unfähig sind, sic, gegen Alles, was an sie herankommt, möglichst ablehnend verhalten und was das Schlimmste it, eine große Meinung von ihren Fähigkeiten haben, weil sie siegreich aus allen diesen Eramina herausgekommen sind.” In erster Linie waren es die Finanz­­minister, welche ihm die Galle und Blut trieben, er ging sie der Reihe nach durch und rannte das Schuldfonto jedes einzelnen bis in die fünfziger Sabre hinein; über den Finanzminister Camp­­baussen ärgerte er sich ganz besonders. „Erst fommt er," raison« nirte Bismard, „dann sein Ministerium — mag Alles um ihn ler aus den Fugen gehen und der Staat ruinirt werden, er geht zu Gott ein als Finanz und brav, wie Valentin jagt.“ Köstlich sind die kulinarischen Mitteilungen.­­ Dem Grafen Andraffy sang er einen Hymnus, au Schon deshalb, weil ihm der Graf bei jenem Nachteitt herrlichen Ungarwein geschicht habe. „In meinem Dankschreiben“, bemerkte der Fürst,­­ „fügte ich bei, er möchte doch verht oft ane und abtreten und jedesmal 60 Slajc­en fhiden.“ Wir erfahren rebt, daß Bismarc ein gewaltiger Austern­­effer gerwefen. „Die größte Zahl, werde ich je auf einmal gegessen,­ so erzählte er, „mal in Lüttich, wo ig als 26jähriger Mensch auf meiner Nachreise von England 175 Stüd verzehrte; ich bestellte exit 25, dann, da sie vortrefflich, noch 50, und während ich diese verzehrte, beschloß ich, nichts Anderes weiter zu effen und bestellte zur Heiterkeit der Anwesenden noch 109." Wir willen, daß er ein gemaltigr Rauder vor dem Herrn war, doc legte er sich im legten Jahrzehnt seines Lebens in dieser Beziehung Neferre auf; er meinte, daß jedem Menschen ein gemiisses Duantum bestimmt sei, habe ex dieses fonfumirt, Jo Habe seine Regeptionsfähigkeit aufgehört ; so nehme er für sich etwa 100.000 Zigarren und fünf Flaschen Champagner in Anspruch. Bismarc war unerschöpflich im Erzählen von Anekdoten aus seiner langjährigen, so ruhmreichen Laufbahn, aber auch aus seinem Privatleben. Auf welche Weise eixt amerikanischer Maler dazu kam,den Kanzler zu malen,erzählte dieser mit folgen­den Worten:Der Kaiser hat mir geschrieben,daß morgen Lenbach komme,nn mich für die Nationalgalerie zu malen,aber schrecklich ist es mir,den Malern zu sitzen,noch schrecklicher freilich einem Bildhauer,die,Einem­ mit ihren Zirkeln immer am Kopfe herumkitzeln und messem daß es nicht zuchushalten ist.Als der amerikanische Gesandte Washs­burne während des französischen Krieges sich der Deutsche II in Paris angenommen hatte,wollten wir ihm eine Anerkennung geben und ich ließ ein Großkreu­z vom Kronenorden anfertigen«so kostbar, wie es wohl bei uns noch niemals hergestellt worden ist.Die Beklicmten kosteten 1000 Friedrichsd’or.Ehe der Kaiser ihn aber verlieh,fragte ich doch der Vorsicht halber nochiit als an,ob er den Orden annehm­ert würde,worauf die Antwort kam,daß er den Orden nicht tragen dürfe,und daß derselbe in’s Museum nach Washington wandern würde.Dafür hatte ichnun grade keine große Meinung und so behielten wir ihn einstweilen und ließen anfragen,womit wir ihm unsere Anerkennung ausdrücken könnte i Erbatum die Erlaubniß, von einem amerikanischen Maler mein Bild malen lassen zu dürfen. Dieser kam und so mußte ich mich auf dem Altar des Vaterlandes opfern und mit malen lassen. Der Maler machte übrigens in regt amerikanischer M­eise ein sehr gutes Geschäft, indem er gleich drei Bilder von mir malte.“ Wie ein Feuilletonist plauderte Bismarc über­­ manche Eigen­­thümligkeiten großer Ber­ünlichkeiten , lasfen wir ihm selbst das Wort : „Lord Beaconsfield s­pricht ein­­ prächtiges, melodisches Englisch und besitz ein schönes Organ; im Kongreß sprach er nur englisch. Die Kronprinzessin fragte mich in jener Zeit, ob Bea­con­s­field nicht ein sehr Schönes Französisch sprache, ich antwortete, bisher hätte ich nichts davon gehört. „Aber im Kongreß?“ fragte sie weiter. „Spricht er nur englisch, sagte ich, and here she dropped the conversation" (und hier brach sie das Gespräch ab), wobei der Fürst eine bezeichnende Handbe­wegung wmachte... Goethe,­­ der weimarische Staatsminister, habe eine merkmürdige Devotion gegen fürstliche Personen gehabt. Kan­­m­ mal viel’ eid­er: auf­ seine Reitklunft, ald auf den Staatsmann und wer etwas­ von ihm mollte, mußte in seine Neitbahn gehen und ihn berrumdern; bekanntlich ritt er sehr Schlecht. « nee So fgreint jeder große Mann an seinem Verstande, an ‚irgend einer Stelle schedig zu sein, fürwie ein sehöner Apfel eine­ schlechte Stelle hat. Alexander v. Hu­mb­o­l­d­t’s! Haltung war mitunter miürdelog, bei Hofe wurde er nicht verpertirt, ich­mar einer der Wenigen, die ihn höflich behandelten. So konnte er stundenlang im *) persönliche Erinnerungen an den Fürsten Bismarc von John Booth (herausgegeben von Heinrich v. Bofhinger). Hamburg, V­erlagsbruderei und Aktien­­gesellsshhaft, 1899.“ N

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