Pester Lloyd - Abendblatt, März 1903 (Jahrgang 50, nr. 49-73)

1903-03-26 / 69. szám

j « RR. Fr Einzelne Nummern ist Budapest 6 Heller, in 5 ev. Provinz S Heller in allen Berjchleiklofaten,­ Donnerstag, 26. März. « j Zuschkmsxejchøtagg Das Abgeordnetenhaus mußte heute noch die­­ tefsinnigen Reflexionen des Herrn Gahbányi über die angeb­­lic Gemaltthätigkeit der Polizei ansählich der jüngsten Demonstrat­ationen über sich ergehen lassen und dann konnte es zur Tagesordnung ‚schreiten. Zur Fortlegung der Wehrdebatte kam es freilich auch rechr noch nicht. Zunäcst wurden der auf die Abänderung der Hausordnung bezügliche Antrag des Grafen Eugen Zi y und der in unseren heutigen Morgenblatte mitgetheilte Antrag Bifontat3 am gemeldet, hinsichtlich welcher Anträge beschlossen wurde, daß sie in der morgigen Sigung zu motiviren sein werden. Dann aber gab es noch zwei namentliche Abstimmungen über die Antworten, welche der Finanzminister am Samstag auf die Iinterpellationen Rat­ay’s und Reiff’s ertheilt hat, was etwa zwei Stunden in Anspruch nahm. Das Haus nahm die Antworten des Ministers mit einer Majorität von 87, beziehungs­weise 97 Stimmen zur Kenntniß. 68 war bereit 1 Uhr, als nach einer gegen Baron Kaas gerichteten persönlichen Bemertung Karl Eötvös emdlich. Die Verhandlung über die Wehlervorlage an die Reihe fam, Karl Edtv­ös (in persönlicher Angelegenheit) sagte : Geehrte Herren ! Mein Abgeordnetenkollege Baron Ivor Kaas Bat in der legten­digung im Verlaufe seiner Interpellation auch meinen Namen in seine Mode einbezogen, und an meinen Namen eine solche Handlung und eine solche Bemerkung geknüpft, melde ich aus Achtung für das geehrte Haus nicht stillschmeigend hingehen lassen kann. ; ig Ersate nämlich,daß die Sozmlisten in ihrer netzlich­ statts gehabten Vollversammlung eine Dame ausgestellt h­aben,welche, “mie ich aus den Blättern erfahre, Bernarda heißt. Es soll eine Monze sein. Gabriel Ugronx Sie ist keine Nonne. Karl Eötvös x Also eine frühere Nonne. Nikolau­s sbprayx Eine pensionirte Nonne!(Heiterkert.) Karl Estvös:Der Herr Abgeordnete hat in seiner Rede gesagt, wenn diese­rauensperson irgend eine strafgerichtliche Klage haben kann, so­st das Gericht da, welches darüber urtheilen wird ; oder wir haben von einer strafgerichtlichen Klage nichts gehört, mehr aber hören mir, daß sie eine Schadenerlagklage in der Höhe von 14.000 Kronen eingeleitet hat, und zwar, mie ich lese, Duch den Abgeordneten und Advokaten Karl Eötvös. Cs it Das ein privatrechtlicher Prozeß, dessen Tendenz aber dennoch ein kleinmenig Kirchenpolitik ist. «« Also,geehrtes Haus,wen ich unter den beimtrjljrjkrecht suchenden Parteien als Klienten annehme,darüber ist mein eigenes Urtheilsvermögen allein maßgebend­(Lebhafte Zustimmu­ng auf der­­ äußersten Linken.)Als Kontroll darüber kann ich nur den Gerichts­­hof und die Kammerbehörde acceptivert.(Lebhc­ste Zustimmung»auf der äußersten Linken.)Dass ist eine so große verfassungsrechtliche Frage,daß die Gesetzgebung im Laufe der täglichen Verhandlungen nichts dreinzureden hat,viel weniger ein einzelner Abgeordneter. Hätte­ also diese Dame«ihre Angelegenheit zu mir gebracht,so hätte ich darüber geurtheilt,ob ich diese Angelegenheit annehmen soll oder nicht(Zustimmung auf ders äußersten Linken),doch muß ich erkläret, daß ich nie etwas von dieser Frau­ gehört habe,7n­tthrnie ge­­sprochen habe,daß sie ihre Angelegenheit nicht zu mir gebracht hat, mir keine Betrauung gegeben hat,und daß ich ihren Prozeß»nicht führe. Von der ganzen Sache habe ich nur aus der Rede des Herrn Abgeordneten Kenntniß erlangt. 939 bin nur neugierig, wie er von einer absolut nicht erfltirenden‘ Sache so viel millen kann , und wie er meinen Namen damit in Verbindung gebract hat. (Stufe bei der Volkspartei : Er hat es geb­remt) Ich glaube nicht,­ daß er es in den Rettungen gelesen hat,­ denn es hätte mich Cody irgend jemand darauf aufmerksam gemacht. (Bewegung und Lärm auf der äußersten Linken. RT Juliusquth:Angreifen ist erlaubt,vertheidigen Ist nicht erlaubt ! Karl Eötvös: Nach alldem darf ich wohl noch bemerken, daß er in diesem P­rozesse denn doch seine Kirchenpolitik gibt. (Leb­­hafte Zustimmung auf der äußersten Linien.) ; Die Debatte machte aber heute keine großen Fortschritte. E38 sprag nur Julius Chernel etwa eine halbe Stunde und als dann Luby zum Worte aufgerufen wurde, bat er um die Er­laubniß, seine Rede, im Hinblick auf die angemeldeten fünf Interpel- Kationen, morgen halten zu dürfen. Das Haus ertheilte diese Erlaubniß auch und so wurde die Debatte abgebrochen. AZ dann die Synterpel­­lationen statt um 2. Uhr um eine halbe Stunde früher vorgenommen “wurden, waren vier der Interpellak­ten‘ gar nicht anwesend.“ Der fünfte,­Georg Sturman, richtete folgende­nterpellation an­ den Minister-Präsidenten als Minister des Innern: 1. Die Polizei in Gajó-Szent-Beter hat angeblich zwei Kon­ferenzen de Arrangirungssomites der in Sajó-Szent-Beter zu vere anstaltenden , Volfsversammlung mit Brachialgewalt aufgelöst, ihre Plakate heruntergeriffen und ist zur Nachtzeit in die Wohnungen der Veranstalter eingedrungen, um nach der Namensliste derselben zu ordhen. · i Hat der Herr Ministerepräsident die Absicht, sich von diesem Salle Kenntniß zu verlassen, und falls dort die Rechtsordnung und die Freiheit der Bürger unoirklich verlegt wurde, dies zu ahnden ? 2. Ist der Herr Minister geneigt, Die betreffenden Verwal­­tungsbehörden anzumeisen, daß sie nicht d­urch solche zmwedlose und unnöthige Verationen die Leidenschaften des Volkes aufstacheln ? Minister-Präsident © 53 E II ermiderte, er werde die Lage untersuchen und demgemäß verfügen und die Majorität des Hauses nahm seine Antwort zur Kenntnis. Mittlerweile war aug Benedet erschienen und inter­­peliirte den Minister-präsidenten und den Honvedminister in An­­gelegenheit des Duellerlasses des Kriegsministers. Johann Benedet erklärt, daß die mittelalterliche Institution des Duells nicht mehr in Die heutige zivilisirte Gesellschaft paßt. 3 gibt viele Menschen, die sich nur dur das Krofehlerthum und mit Duellen eine Position verschaffen. Nedner will hier­ nicht die Gründe aufzählen, melde gegen das Duell sprechen. 65 besteht eine Verfügung, manch Die Offiziere in geheime Vereinigungen nicht eintreten dürfen­ ; ist, aber Ungarn eine geheime Bereinigung an den seine Verordnung, in und Redner protestirt dagegen, daß ungarische Bürger, melche in den Verband des Heeres gehören, verhindert sein sollen, einem jegendreich wirkenden Verein, mie e3 die Antidnell-Ziga­nt, beitreten zu dürfen. _ Der Kriegsminister hat durch in melcher er auasprach), daß Offiziere diesem Verein nicht beitreten dürfen, nur Del in das Feuer gießen wollen, melches durch Die Wehrvorlagen entzündet w­urde. Medner richtet Daher nach alldem an den Minister- P­räsidenten und Landesvertheinigungs-Minister, folgende Interpellation: ja Herr Honned­­der Verordnung, welche der Kriegsminister die in Ungarn 3 i daß Diese Verordnung in stationirenden gemeinsamen Regimenter und für die Honnedschaft nicht zur Geltung gelange ? Baron Fejärvåry beantwortete die Interpellation m­iI seinem wie im Nam­en des Kabinetchefs.Er führte aus,das Duell sei eine gesetzlich verbotene Handlung,allein der gesellschaftlichen Auffassung könne sich Niemand entziehen und dieser müssen sich auch die Offiziere anpassen-T häten sie dies nicht und würden sie eine Herausforderung nicht annehmen,so wäre die Opposition die ekike,Welche ihnen Feig­­heit vorwerfen­ würd­e.Das Offizierskor­ps sei nicht berufen,der Gesellschaft,welche das Duell oft für unausweichlich hält,eine andere Auffassu­ng beizubringen Die Gesellschaft möge ihre Auffassung selbst UNDER-dann werde sich ihr auch da­­s Offizierskorps anbequemen.Die Offiziere müssen sich dem Ehrenrathe unterwerfen,wenn nun dieser aussprechen wü­rde,daß der Betreffende sich zu duelliren habe,so wüßten sie,wenn sie auch Mitglieder derYhrtiduelli Liga wären,nicht, woran sie sich halten sollen.Um die Offiziere nicht in ein solches­­ Dilemma zu bri­­gen,habe der Kriegsminister seinen Erlaß hera­t­s gegeben.Mit der Bitte,seine Antwort zur Kenntniß zu nehmen, schloß Baron Fejärväry seine von Gewichten beifällig au­f­­genommene Antwort,welche nach einer persönlichen Bemerku­­g Eugen Molnär’s und derRexilik des Jttkerpellante1l,auf welche der Minister kurz reflektirte,voxeddiajorität zur Kenntniß ge­­nommen wurde. Da die anderen drei Interpellanten: Szalay, Reid and 3. Rapp fehlten, wurde die Ligung hierauf um 21/s Uhr geschlossen. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach. Die Antiduell-Liga­minister Kenntni gegen die Antiduell-Riga erlassen hat? Haben sie die Absicht, zu verfügen, Ungarn für von meber in Oesterreich Haben der Herr Diinisterpräsident und der a nod « Betreff in den Partei wurde. gierung mäßigem und verschaffen: der ungarischen der Unterwerfung der Reichstag zu in der der und ihre Protestdeputationen. Heute Vormittags fangten m­ehrere Deputationen aus der Provinz in der Hauptstadt an, in dem Braüsidenten des Abgeord­­netenhauses, Grafen Albert Apponyi Petitionen gegen die Wehr­­vorlagen zu überreichen. Der Empfang der Deputationen nahm den ganzen Vormittag in Anspruch, so daß Graf Apponyi Beute in der Eigung des Hauses gar nicht präsidiren konnte. Zmnächst empfing Graf Apponyi die aus 450 Mitgliedern bestehende Deputation der Stadt B­u­c­h, die vom Obernotar Alexander Göndör ı und dem Fiskal Sigmund Morlin geführt ward. Nachdem­ der Abgeordnete Zoltán Lengyel die Melitta über­reicht hatte, begab sich­ Die Deputation auf Die­ Galerien, wo sie Der heutigen Sikung des Hauses beimphnte. Die zweite Deputation, 150 Bürger der Stadt Szarvas unter Führung des früheren Abgeordneten Daniel H­a­vi äar, wurde dem Präsidenten DOM Abgeordneten Sole Berejs vorgestellt. Auf die Ansprache Hofer "Bercj" ermitterte­­ Graf Apponyi in einer kurzen Nede. Er führte aus, daß Die­ Bürger von Ezarvas nur von ihrem verfassungsmäßigen Rechte Gebrauch machten, indem sie ihre Wünsche in gejeglicher Form dem­ Abgeordnetenhaus je zur Kenntniß krag­ten. Er betrachte den Besuch, den­­ sie ihm als dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses abstatten, als eine Huldigung für die Vollevertretung und bat die Bürger, die Entscheidung des Hauses in voller Ruhe abzumarten. Eine Deputation liberaler Bürger. Die nächste Deputation, die vom Grafen Apponyi empfangen wurde, war die­ der Liberalen Partei vm Keestemebt. 68 it dies die erste Deputation liberaler Bür­­ger, die seit der Debatte über die Wehrporlagen mit einer Rer­tition gegen Dieselben erschien. Die aus hundertfünfzig Mitgliedern bestehende­ Deputation Stand unter der Führung der Abgeordneten der Liberalen Parter Michael Nagy und Sofef Szelesa. Abgeordneter Michael Nagy richtete an den Präsidenten die­ folgende Ansprache : Em. Grzellenz, Herr Präsident! Ich Habe die Ehre, eine De­­putation der auf der 1867er Basis­­ stehenden liberalen Partei der­ Stadt Kecstemét vorzustellen, deren Petition ich nachh konstitutionellem Brauch­ und Nechte Dir zu überreichen die Ehre hatte. In den heutigen schweren Zeiten sind wir nicht gekommen, um die Ordnung zu stören, Gelege und Rorfechriften mit Füßen zu treten, sondern mir sind gelommen, Damit Em. Erzellenz, el3­ ein mächtiger Hüter der Verfastung, als der Hochgelehrte jeuer­­geistige Mann, der sein ganzes Leben lang die Er­enntniß der­ 1867er Basis und die Anhänglichk­eit an dieselbe gelehrt hat, zu bitten, daß, Du die in dieser Petition ‚niedergelegten forderungen an den Reichstag, an die verfassungsmäßige " Gejeggebung gelangen lassen mögen­. Ich m wiederhole, daß "wir seine verfassungswidrige Sache thun, sondern auf der Basis der Verfassung stehen, "mie dem­ die 67er sogenannte große liberale Bartel diejenige ist, welche die in den. ©.­A. XII: 1867, insbesondere in den S$ 11 und 12 desselben niedergelegten erhabenen Brinzm­­en vertheidigt und fordert. Wir Bitten’ Em. Grzellenz, unser Besuch an den Reichstag gelangen zu lassen. (Lebhafte Eh­enrufe.) « Druan erwiderte der­ Präsiden­t des Abgeordnetenhauses Graf­­ Albert Apponyi: Geehrte Mitbürger!Es ist m­ein­e Pflicht,dieses Gesuch an die Gesetzgeb­­ng gelangen zu lassenrpundjch:oepde·1nich selbstverständlich dieser Pflicht entledigen, kommen mögen, und­ ­Lebdafte. Ghjenrufe.) gleichwie Dieje verbietet dank­ meinen geehrten Miitbürgern ich es mit anderen Wünschen gethan habe, welche vielleicht von diesem Geruche­ abmeiden. poli­tische Aeerkerungen abzugeben, jegigen. Stellung, ja mäßige Achtung, gehört nicht zu den Aufgaben meiner e3 geradezu. ch) kann nichts Anderes: thun, als gleich,wie ich die Verhandlungen des Abgeordneten­­hauses mit pflichtgemäßer Unparteilichkeit zu leiten bestrebt. bin, einerseits­­ jedem . mo jeder Ansicht, gleichmäßig für‘ in ‚welche die ehemalige die Der Heußerung zu sichern, Ledermann gegenüber die verfassungsmäßigen Schranken derselben zu wahren trachte, so tat Freiheit es andererseits meine Pflicht, die aus der Mitte der Millionen des­ Volkes stammenden und in legaler Weise sich äußernden Wünsche, woher " immer sie übernehmen und der Geiesgebung vorzulegen, mo sie sicherlich‘ den Gegenstand ernster Erwägung und Wü­rdigung bilden ‚werden. ch das Vertrauen, welches in ihrem Erscheinen, si vielleicht auch meiner Person gegenüber findgibt. Ich danke im­ Besonderen für jene_verfassungs­­somohl in ihrem Erscheinen, al aug 'ihrer Haltung Z­ag aug zu Deputationen jene staatsrechtliche Stellung befundet hat, die ich derzeit bant dem Ver­trauen des Abgeordnetenhauses einnehme. jeg Heiße Sie willftommen ! (Tengafte Elfenrufe.) ; slejóelt Die Vekition der Keestemeter fiberalen Partei enthält nichts weiter als die Forderungen, Militärfragen erhoben hat. Namentlich werden die­se Regimenter und Offiziere nach Ungarn, der voll­­kommenen Geltendmachung der Rechte der Verhältnissen Ungarns und der Lösung der Wappen- und Fahnenfrage. Die­­ Recsteméter liberale Partei will diese Rechte auf verfassungsmäßigem Wege zur Geltung bringen. Sie vertraut nicht­­ in Gefühlen, die Die bei beiden zu unterflüger. in und dieser Dinjigt der Meisheit des Königs und der Geiesgelung und nimmt Daher über.Erringung d­ieser Rechte Die A­mendung der Gewalt und der passiven­ Resistenz für zriedmäßig halten und deren Kampfmeise die Hemmung Thätigkeit der Staatsmasdinerie und jeder Ent­wicklung nach Sich zieht Die Kecsfeméter liberale Partei fordert, Durchdrungen von diesen patrioti­­schen Abgeordneten der Stadt Aufmerksamkeit der Regierung auf diese Wünsche hinzulenken und sie in­ der Realisirung derselben Matten je früher im Wege verfassungsmäßiger Verhandlung zu ver­­wirklichen. Die Bürgerschaft von R ó­t­h und Umgebung, von Zuge in der Hauptstadt, um gegen die Militärvorlagen zu protestiren. Ein aus 50 Me­tern bestehendes Banderium eröffnete den Zug; hinter dem­ Banderium schritt Die Nalos-Balotaer Mifitbande einher, welcher sich eine aus mehreren Hundert Köpfen­schaar von Universitätshörern angeschlossen hatte. An der Mitte des Auges sgritten Die Frauen von Nalos-Palota in ihren malerischen Trachten, ferner die die Grzlöbet­ , und Deputationen P­alota, dann folgte eine lange­ Neihe von. Yoth dicht­uug bewegte sich über die Väczi­, von befegt, auf, jedem Wagen Fahnenträger. Dem Zuge wird eine mächtige Nationalfahne vorangetragen mit der Aufk­rift: „Eijen a függetlenségi és 48as pärt“. Der Terdzelerunt , durch Die Monftre-Deputation empfangen Boltan Lengyel und Fra Barta ,dem Apponyi tiberreiht. Im feiner Mogyoród die z0g beitehende von Magen, mit Bürgern Ihliegung der Legislative mit Geduld abzumatten, ein Abgeordneten Antwort dankte Graf Ypponni für Die Ehre, die ihm dadurch zutheil geworden, daß die Deputation ihn aufgesucht hat. Er übernehme die Petitionen und werde sie pflicht­­gemäß dem Hause unterbreiten ; er bat die Deputation, Die Nälos­­pitto regie die Kerepefisut, Willdimängsutera zum P­arlamentsgebäude; unterwegs hatte sich dem überall mit Elfen­­rufen begrüßten­ Zuge, eine nach Tausenden zählende Menschenmenge angeschlossen. Auch das Hauptthor der Grafen Ent- Deputation antwortete mit lebhaften Gffenrufen auf den ‚Grafen Apponyi." Auch Franz Koffutbh. dankte der Deputation für ihr Erscheinen in­ 10 imposanter Anzahl. Darauf bestiegen die Landleute wieder ihre Wagen und begaben sie nachhause, ein “jeder in seine Gemeinde­­deutschen V­ollsvertreiung über auswärtige Bolitis reden will, in den Sinn kommen kann. Herr Haller , der Vertreter einer Stadt von der politischen Vergangenheit und dem Bildungsstande Leipzigs, hält es für zufällig, daß der deutsche Reichskanzler in Desterreich-Ungarn Beforreerde führen könnte — er verlangt es sogar — über Pläne, welche in Bezug auf, die sin­nere­­ Einrichtung.. der dterreicisch-ungarischen Armee irgendwo be­stehen! An solchen Beichmerden findet Herr Halle keine Ein­­mischung im dortige innere Angelegenheiten! Wer im Stande: ist, der Welt zu verkünden, daß er nur Durch eine persönliche Be­­hinderung abgehalten worden, ein solches Verlangen an den Leiter der deutschen Bositif zu richten, der wird allerdings durch nichts mehr Erstaunen hervorrufen, somit auch nicht Durch den Ge­danken, daß die deutsche Negierung „Lalte Wafserstrahlen“, die Bismarc für die ‚Gegner ‘Deutschlands bereit hielt, an unsere Verbündeten zu richten habe . Voll­ommen haltlos ist es, Die Berleiung , desz! Bismarc'schen Erlasses von 1888 an, eine „reindselige und nachtheilige Handlung gegenüber den Deutschen un­dNuslande, Die zufällig: (1) nicht deutsche Mei bSangehörige sind“, zu bezeichnen. Der Hinweis in jenem Erlasse auf den höheren Kultuerwerb­ der Deutschen in Ungarn im Vergleiche mit dortigen Slasen und Walachen kann vielmehr — und wird hoffentlich — den dortigen Deutigen naben, denen das agitatorische Treiben der Herren Halle und Genossen beständig schadet,­­ indem er theils eine unbegründete Sorge vor heuticyen Einmischungs-Absichten hervorruft, theils für Chauo­misten, verschiedener Nationalität immer wieder Bormonde . „Liefert, Folde Absichten­ zu behaupten. Mecht bat Herr Halle darin, daß ihm gegenüber so fehmeres Geht wie die Bismarck'schen Arten aus den achtziger Jahren nicht erforderlich waren. Leider hat aber die Wirkung, w­eiste Die all­­deutschen Agitationen, in manchen Bollefreifen in Deutschland hervorbringen, si. jehen einmal, während des Beerentrieges, als so schädlich erm­ielen, daß man es immerhin begreift, wenn Graf Billom in Dieser Hinsicht vorbauen wil. Er gehört zum Ganzen und ist verhältnismäßig nebensächlich, daß Herr Halle ein Dementi angeb­­licher Heußerungen Sr. Majestät und des deutschen Militär-Bevoll­­mächtigten in Wien, Die den Stempel der Erfordung breit an der Stirn tragen, und die sogar Herr Halle selbst als „unmöglich“ bes­zeichnet, von­ der bei ihm newwohnheitsmäßigen Entrüstung verlangt. Die liberalen Wähler der Stadt Leipzig würden ih­m der That ein Verdienst erwerben, wenn sie Herrn Hafle aus dem Reichstage ‚entfernten, indem sie sich einen anderen Vertreter suchten.” arbeitung im Sinne zeit, der Umarbeitung und Dunalepi in. Abgeordnetenhannes,, Genen der des - welcher Art immer welche jede der N­evision des ©.­V. XII Böglinge bei der Militär-Erziehung und staatsrechtlichen Die Geleggebung, Balota Mogyoród, dem, des bei das Parlamentspalais ein, wo Grafen z­, sie‘ auch‘ sein mögen, berechtigten Wünsche von Präsidenten hier erschienenen Beresháza die Karoly­ körut, und für auf, die Nationalpartei in der Versehung Domofoß aufgefordert, je.früher auf verfassungs­­gefeblichem Wege folgenden Forderungen Geltung Wehrgefeges Militär-Strafverfahrens, den militärischen die, ermähnten M­etitionen, " miurden von Apponyi­den, deffen Úme : 1867, der zweijährigen Dienst­­ungarischen Sprache Offiziersprüfungen, Erziehungsanstalten Gleichzeitig ersucht Die erschen heute in ungemein fie — Albert und Der die der gejeglichen Ra fon s- malerischem . Auf­­= Du der ungehaltenen MeDe des Reichstags-Abgeord­­neten Haife, die gestern in alldeutschen Blättern veröffentlicht worden ist, bemerkt die „National-Zeitung“ : „Die Säße, in denen Herr Hasle ein Eingreifen des Neidig- Tanzlers gegen die Bestrebungen nach Abschaffung der Deutschen Armeesprache i Ungarn­ verlangt, sind mehr das in Stärkste an politischer Selbstbloßstellung, das Femandem, der in der ’ Engeswenigkeiten, MNudienzen) Se Majestät empfing heute vor mittags in Wien bei den allgemeinen Audienzen unter Anderen den Grafen Gabriel Festeties und den akademischen Maler gäaplo. Y(Erzh­erzog F­riedrich)ist gestern Abends um 9114 Uhr alstozfotIy in Wien eingetroffen. (Von den Hochschu­le 11.)Die Pforten der Buda­­pester U­­tiversität und des Josefs Polytechn­ikxk1ns bleiben heute noch geschlossen;morgen Frü­h beginnen mieder die ordentlichen Vorträge. «Die Technikerfit1 da11ch heute in den ZeichenfäleIk versammelt,wo sie fleißig arbeitet1.Ums Uhr szlbends khckltetr die Studenten im Parke des Polytechnikums eine Versmnmsthik,welcher die Jugend gegen die Haltung des Nationalkasinos Stellung nehmen wird. Dies dürfte die lette Demonstration der Studenten sein, .­­Die von morgen ange­­fangen die Verlefungen wieder ordnungsgemäß besuchen werden. (Das­ Donaufest)" in der geitrigen "Sibung des Arrangirungsfomites des Mohlthätigkeitz-Donaufestes wurden die einzelnen Sublomites Tonstittirt. . «. Gewählt wurden,zu,Präsidenten in das Zeitungssund Reklanxes Kosnitz:Dr.Maj.Falk,Eu­geny­ Ráko­ si und Josef Vöß"i­;«in das Künstlerkomitäs Philipp Läßle und Akusius Tolnai;in das Finanzkomitä­­ Graf Vala Széchényi und Ministerialrath Ludwig Baillai;in das Einqu­artiertungskomite: Bürgerm­eister Johann Hahnoss und Magistratsrath Géza Al­­meidy;in das Eintrittskartenkomitä:Gramichael Esterházy und Albert deöy in das­ Beleuchtungskondite:Gedeon Ro­­honczy und Graf Emerich Szachönyi;in das Ordnungs­­komitä:Staatssekretär Julius Gub­er1dh ernst Latinovits; in das Berfehrstomite: Arnu­d Dejiemwffy und Sektionsrath Dr. Wilhelm Lerid, und in das Ball­omite: Hofrath at Apt­ kibit8 und Tihamér $ibnnpán. Außerdem­ werden die hau­pt­­fadtischen Klubs je drei Mitglieder in das große Komiteentsenden. Der Nachlaß der Königin Marie Henriette­. Das­ belgische Hofblatt „Etoile Belge“­veröffent­­licht, wie aus Brüsfel telegraphirt wird, folgende offizielle Note: „Königin Marie Henriette ist vor sechs Monaten vere fchieden, die E­rbschaft it aber noch nicht Liquidict.. “xaf Lönyay, der Gatte der Prinzess­in Stefanie, trägt an dieser Verzögerung hauptsächlich Schuld, b­ot aller Schritte, die von hier aus bei ihm unternom­­en wurden, um diese Angelegenheit zu regeln.“ (Konversion des hauptstäd­tischen 25-Millionen-Gulden-Ansehens) Das vom haupt­­städtischen Munizipal-Ausläufte in Angelegenheit der Konversion des 4u­pperzentigen hauptstädtischen 25-Millionen-Gulden-Ansehens ent­­endete Komite hielt heute Vormittags unter dem P­räsidium des Bürgermeisters Halmos eine Situng, in welcher die Vors­bereitungen für die Durchführung der Operation finalisier wurden. E­s wurde beschlossen, die 41/aperzentigen Obligationen am 1. April per Ende September I. 93. zu kündigen, an welchem Tage die 4l/aperzentige Berzinsung ersuscht. Der Anmeldungstermin für den Umtausch der alten Obligationen wurde auf den 11. April I. 5. festgestellt ; nach diesem Tage werden die 4l/aperzentigen Obligationen nicht mehr gegen Aperzentige zum Rurse von 975 MWerzent um getauscht, sondern zum Nennmerb­e. eingelöst. Der Tert der neuen Obligationen, welche in der finetischen Hausbruderei hergestellt werden, wurde festgelegt. Die P­unktationen des mit der Ungarischen Spootbefenbans und­ der Ersten Belter B­aterländischen Sparkasse bezüglich der K­onversion abzuschließenden Vertrages wurden Kurdja berathen und im Einvernehmen mit dem in Vertretung der beiden offerirenden Geldinstitute­­ anmejenden Direktor der­­ Belter Ersten Baterländischen Sparkasse Edmund He­vet angenommen. Die Beischlüsse des Ansehens-Romitts gelangen am Samstag­ vor den Magistrat. Die Rundm­achung der Hauptstadt an die Obligations­­befiter dürfte am Sonntag oder Montag publizirt werden. Der hauptstädtiiche Magistra­t­ hielt heute Vormittags unter dem Präsidium des­ Vizebürgermeisters Matussa eine Eigung, in welcher Die­ folgenden Angelegenheiten erledigt w­urden: Das Mitglied­ des hauptstädtischen Munizipal-Nusshuffes Dr. Wilhelm BXazionni hatte in der Generalversammlung den An­trag.­gestellt, aus der­ Ertheilung der Apothekerrechte eine Einnahms­­quelle für­ die Hauptstadt, zu gestalten. Der Magistrat hat nun in­­ Erfahrung gebracht, dab in­ manchen Städten Deutschlands, z. B. in Nauheim, Kommunal-Apotheken bestehen, melde ih sehr gut reak­tiven; die Stadtapotheke in dem kleinen Naubeim hat im vorigen Sabre ein Neinertragung von­ 15.000 Mark ergeben. , Der Magistrat beschloß, ich an das Reichs-Gesundheitsamt in Berlin um Daten bezüglich der übrigen Kommunale Apotheken und der sünftigen, den Städten seitens der Apotheker­­ zufließenden Cyivogriffe zu menden. — Im St. Stefansspital haben sich die Mäuse so vermehrt,­daß sie eine­ unleidliche Klage geworden sind. 68 wurde beschloffen, einen Unternehmer mit der Bertilgung­ des Ungeziefers zu betrauen uli ihn hiefür mit 500 K, zu honoriren. Der Magistrat beantragt, die Generalversammlung möge­ die Stadtrepräsentanten Mori, Rei, Lulius 3bovay­ und Sofef Stern für die­ in der Sanitäts­­kommission­­ erledigten Stellen mahlen. Vollsversfammlung.­ Die sozialdemokratische Partei­leitung hat bekanntlich beschlossen, für mächsten Sonntag eine Volts­­versamml­ung einzuberufen, in welcher die Beschuldigungen, die feitend mehrerer Abgeordneten , in­ der morgestrigen Gitung des Hauses gegen die sozialdemokratischen­­­arteiführer erhoben wurden, aufiidaemieren werden sollen. Die Bolkenersammlung wurde heute von den Ginberufern bei der Oberstanihauptmannschaft angemeldet. Ginbeitte3franfer im Abgeordneten­­ha­us­e.­ Während der heutigen Sigung des Abgeordnetenhauses tauchte im Saale plöglich ein u­mbelanntes Gesicht auf. Man sah einen fremden Mann in den Saal treten und sich gegenüber der Präsi­­denten-Tribü­ne auf Dem­ Plage des Abgeordneten Dedovic niederlassen. Die Abgeordneten­ machten Hierauf den Saal» Kommissär 2 Zacztopik aufmerksam, der­ den Unbekannten zur Rede stellte und­­ unter irgend­einem Bormando aus dem Saale lobte. Da der Betreffende fügte, er sei Abgeordneter, führte man ihn in den Empfangssalon‘ des Präsidenten Grafen Apponyi, auf dessen Tragen er‘ sagte, er sei Abgeordneter von Nagy" Barand, und Redakteur Des , Egyetértés". — „Chefredakteur 9“ fang Graf Apponyi, w­orauf der Unbekannte sagte: „Nein, Egefredatteur des — , Egyetértés" it ja: Bei Man ich alsbald ein, daß man es­ mit einem Geistestraufen zu thun habe und geleitete ihn in die Duäftur, wo er eine Weile in sich verfunfen dajaß. Möglich erhob er sich, ganz ruhig und verließ den Saal und das Haus. Wie verlautete, soll der Unbekannte mit der Räkos- Palotaer Deputation in das Haus gekommen sein. Klassenlotterie. Heute begann die Ziehung der VI. Klasse, bei der folgende Treffer gezogen wurden: 10.000 Kronen gewinnt: 46435 ; 5000 Kronen gewinnen: 5270 63961 71735 82693 82758 94003 106146; 2000 Kronen gewinnen: 2639 16638 18007 22893 25640 32430 34796 36418 38523 44194 45003 49330 54326 59394 66146 66683 84814 87566 89750 95544 95626 96110 101264 105983­­ 1000 Kronen gewinnen: 255 5462­ 8167 8629 28123 31058 32533 32747 32867 34134­ 35748 42354 42571 44111 44607 45498 51957 55895 58230 64271 66719 68635 72838 73685 73721 75983 76807 77612 19900 81309 82183 83702 83898 85286 86141 87173 89738 89749 91274­­ 91276 93575 93617 101365 104399 106276 108790 ; 500 Kronen gewinnen: 1409 1626 4187 5532 7650 8318 9436 10696 13435 13443 14502 15016 15119 22166 22261 25352 26374. 27481 25213 28267 30440 30597 36465 37997 38647 39518 40202 42171 45287 46957 50843 51589 57792 58092 58295 60040 62087 62635 66017 66663 69004 69592 73186 76349 80280 83459 85394 86461 92272 93641 94963 98472 100390 100516. 104865 106115 196718. Ferner wurden 1865 Treffer mit je 200 Kronen gezogen. Die nächste Ziehung findet morgen statt. Spenden.­ Heute sind uns zugegangen: von M. und D. 100 k, $egpob Schwarz 10 k und N. Schwarz(Brinm)5k für Oratismild. — Fi­r­meiland Herrn Alexander Batos von Yo Egger und Frau 18 k für das ifr. Siechenhaus vom Béla Egger und Frau 30 k für das ihr. Mädchenwaisenhaus und von Emil und Sandy Egger 30 k für das ihr. Mädchenmwaisenhaus. Schweiterliebe. Heute Vormittags wurde im Hotel „zum­ goldenen Adler“ (Melletent Nr. 14) die geitern aus Ris-Stehen zugeteilte private Frau Adolf Friedmann geb. Bertha N­o­­jenzmeig an der Thüranger ihres Zimmers erheutt aufgefunden. Die sofort unternommenen Wiederbelebungsversuche ermiejen sich als vergeblich. Die Tran hat aus Liebe zu ihrer Sch­wester Leontine Nojenzmeig den Tod gesucht. Leontine war vor einigen Tagen aus B Budapest nach Kais-Szeben zu­­ ihrer Sch­wester Bertha gereist, von der es hieß, daß sie mit ihrem Manne in Unfrieden lebe, um die Versöhnung des Ehepaares herbeizuführen, was ihr anscheinend „auch gelungen war. Borgestern Abends zeigte indeß Bertha große Aufregung. Die Leontine veranlaßte, vor dem Schlafen­­gehen nochmals die Schweiter, die schon in­ Bette lag,­ aufzusuchen. Hiebei entdeckte sie, daß Bertha einen geladenen Revolver bei sich habe. Im Begriffe, der Schwester die Waffe wegzunehmen, ging ein Schuß [08 ]und Leontine wurde von der Kugel» in den Roden ge­­roten. Die Verlegung ermies si als eine lebensgefährlich. Bertha beschloß, Leontine in die Hauptstadt zu bringen. Das Schmetternpaar Tangte gestern Abends in der­ Hauptstadt­ an. Leontine wurde­ im Stefansspital untergebracht, während Bertha sich in dem genannten Hotel einquartierte, wo sie im Laufe der Nacht ihren­­ Leben ein ge­waltsames Ende bereitete. Die dahingeschiedene Frau war übrigens, wie ihre Angehörigen versichern, seit geraumer ‚eft sehr nervös ;­ auch‘ äußerte sie oft Selbstmordgedanken. Schon auf der Eisenbahnfahrt klagte sie sich selbst laut vor,den Mitreisenden an, an den Unglückk ihrer Schwester Die Schuld zu tragen und fügte hinzu, sie werde diese Schuld mit ihrem Leben büßen. Sie hat 19. Wort gehalten. .. 3 . S­oldatenselbstmorde)­us Berlin wie uns berichtet: Binnen Wochenfrist haben sie bei einem und Deine­selben Infanterie-Regimente in Oldenburg drei Soldatenselbstmorde ereignet. Dei zweien waren Mißhandlungen duch. Borgeregte das Motiv. Retterprognose der Königlich­ung ringen Neigsanfall für Meteorologie und Erdmagnetism­us.­ Veränderlices, trübes, vor­wiegend trockenes und sehr mildes Metter voraussichtlich. — Mittags» temperatur: 4 19.80 E,­­ | Gerichtshalle, Die Ehre des Todten. Am 11. Feber n. X. verübte der Sektionsrath im Honpedministerium Georg Lojonczy einen Selbstmord. Niemand mußte etwas über das Motiv dieser­ That anzugeben. Vei Tage später, am 13. . geber, ersc­hien im „Besti Mapló" eine Mittheilung unter dem Titel , Utolsó felvonás" (Der legte Akt), in welchem folgendes erzählt wird: Vor nahezu dreißig s­ahren war Georg Lojonczy, damals noch ein Süngling, in Kolozs­var, in ein Hübsches Mädchen Namens Bertha Kerteß verliebt. Lojonczy überredete das Mädchen, mit ihm gemeinschaftlich in den Tod zu gehen. Sie begaben sich in den Wald, wo Lojonczy das Mädchen einlioß, sich selbst zu tödten. Dazu fehlte ihm der Muth. „Er warf damals die M­istole : fort hieß er in jener Mit­theilung —, um nach dreißig Jahren den Grund fir­et aufzu­­bewahren.” Am 15. Feber brachte „PBeiti Hirlap" eine ähnliche Mit­­theilung über den angeblichen Grund des Selbstmordes Georg Zojonczy’s. Doch schon am nächsten Tage publizirte das Blatt die Rietigstellung, daß Hier von einer unliebsamen Verwechslung, die Nede sei, da nicht Georg Lojonczy, sondern ein Zimmermannsgehilfe Namens Anton Lojonczy es war, der vor 28 Jahren in KRolozspat seine Geliebte erschossen hatte. Namens der gottesfranken Sch­wester Georg Lojonczy's strengte deren Gatte und Kurator, Ministerialrath Alexander Keredty gegen „Beiti Naplo“ und " Berti Hirlap" einen Wreßprozeß wegen Berleumdung und Ohrenbeleidigung, verübt an dem Andenken Georg Loroncza’3, an. Hierüber fand die Hauptverhandlung heute vor dem Budapester Befchmor­­iengerichte unter dem Borlite Leo 110p aus, Halt Den Brivatläger Kerepty vertrat, Dr. Balthasar F él; als Vertheidiger fungirte Dr. Moriz Füredi. Gleich zu Beginn der Verhandlung zog privatklägerischer Vertreter Dr. FE gegen den Autor der intriminirten Mittheilung des, „Belti Hirlap“, Zadislaus Kovács, der unter dem Pseudonym „Karl Murai” RN ‚Die Klage zurüd. Dagegen wurde das Verfahren gegen den Mitarbeiter des „Petit Naple“, Johann Kovács Durchgeführt. Lekterer erklärte, daß er Schlecht informirt worden sei und die Mortifikation lebhaft bedauere. Der Präsident Fon stau­rte hierauf aus den Noten, dab im Jahre 1874 ein Zimmermannsgehilfe Namens Anton Lofonczy in Kolozsvár, der mit Georg Lofonczy durchaus nicht indentisch war, ein junges Mädchen, eine Gärtnerstochter, erschoffen habe und hiefü­r von der ersten Nattung zu zehn Jahren schweren Serkers, von den Obergerichten jedoch freigesprochen und nur wegen einer Uebertretung zu einer geringfügigen Strafe verurtheilt wurde. Mach Durchgeführtem ge fomie nach den Blai­­doners wurde Johann Xirovács auf Grund des Merdiktes der Geschmornen wegen des Bergehens der Ohrenbeleiwung zu 200 k Haupt und 100 k Nebenstrafe verurtheilt. Sowohl der Privatfläger, als aug der B Verurtheilte meldeten die Nullitätz­­beschwerde an. Perser-Teppichecoulaikt,billig bei Stein.Elisabethplatz 16«. Theater fü­r heute­ Nationaltheater:«,,l«aäy Windermere legyezője." Königliches Opernhaus: , Carmen". —­ Festungstheater: „Annuska“,­­Luszspiel­­theater: „Miezi herczegnet, — Wolfstheater: „Bob herczeg". — Magyar S­inhax: „Napoleon“. Telogramme des MesterYloyd, Kroatien­. Agram,26.Ju­kärz.Die kroatische Regnikolar- Deputation trat heute um 10 Uk­r unter dem Vorsitze des Präsidenten Heinrich Francisci zu einer Sitzung zusammen, um die Schlußredaktion der von­ Referenten in Egersdorfer ver­­ saßthntmort auf das ungarische Renuntium vorzunehmen.Der Sitzung wohnten sämmtliche Mitglieder der Deputation,seitens der Regierung Vanus Grathuenidöderváry und Sektionss­­chef Krajcsovics und Landtagspräsident Vaso Gyurgyes« pics bei. Agram, 26. März Orig +-Telegr) Die Kroa­­tische KRegnik­lar-Deputation blielt heute Vormittags eine Sigung, in der Referent Egersdorfer die Animort auf das ungarische Benunttum vorlegte. Diese Antwort meist den Standpunkt der ungarischen Regiilolar-Deputation zurück und fordert ausdrücklich die Verrechnung sämmtlicher öffentlichen Einnahmen Kroatiens ohne Verzicht auf den $ 13 des Ausgleichs­­geleges. Der Entrwurf wurde mit allen gegen die Stimmen der beiden­ oppositionellen Mitglieder als Basis der Spezialdebatte angenommen. Im der sofort begonnenen Spez­ialdebatte acceptirte die '

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