Pester Lloyd, Dezember 1912 (Jahrgang 59, nr. 284-296)

1912-12-01 / nr. 284

;c-«.-". ..·«« «.«.’ ""- s«.-.-.-««’.-«.-.. A Kar Bruch by ztést talk ges d RM RER RR (3 ök elt BEN 9) © v VERE Ei it . «...- «-s«—. -.-­.--ss.z,-««»-«-»"«f-U,Hm. it-««-F-« .. . «,»»»,.s Sonntag, % Dezember 1912 wehten, wir haben sogar ein Interesse daran, dakd ein wirtschaftlich früstiges Cerbien sowohl das Adriatische als auch das Aerotische Meer, unbehindert erreiche.. ‚Serbien­­ braucht sich nur mit seinen jegigen Bundesgenossen zu verständigen, um über Bulgarien nach Kavala, oder über Montenegro nach Antivari zu gelangen. Aber auch­ Deiter­­reich lingeen it bereit, dem Nachbarstaate so­wohl dar­fein, wie auch durch albanisches Gebiet den Zugang zum, Meere zu verbürgen und mit allen möglichen Staatelen ‚zu dversehen. Wenn daher Serbien trotdem auf seiner Bejibforderung besteht, so jest es sich selbst ins Unrecht. Kommt in Belgrad die bessere Einsicht auch in dieser Stage ebenso zum Durchbruch wie sie sit in der albanis­­chen Autonom­iefrage zum offenkundigen Vorteile Ser­­­biens Bahn zu brechen vermochte, und besser. Narr muß sich Dieser Umschwung sehr bald vollziehen, denn unsere Geduld ist schon durch das bisherige Verhalten­­ der Bel­grader Regierungstreife auf eine harte Probe gestellt. Barfenstillstand oder Friedensschlug — seines von beiden bedeutet also noch die Cinkuhr der Ruhe. Jedenfalls aber eine wichtige Etappe: Eine Mision des Freiherrn Conrad von Höbendorf. (Telegramme des „Beiter Lloyd“) 30. November. Freiherr Conrad von Högendorf it heute nachmittags von­ Bukarest nach Wien abgereist. Frei­­herr Conrad von Högendorf wurde vom­ Generaladjutan­­ten des Königs, dem Prinzen Fürstenberg, und mehreren Generalen auf den Bahnhof begleitet. Das offi­­ziöse Organ „La politique“ stellt, fest, daß die über den­­ Besuch des Armeeinspektors Conrad von Hößendorf breitet gewesenen Gerichte vollständig ver­­unbegründet sind und daß sein Besuch in Bukarest mit einer Ber­­rälehterung der politischen Lage nir im Zusammenhang steht. Bukarest,30.November. ,Die hiesige Presse erblickt in­ der Anwesenheit des österreich­sissch-ungsarifischen Armeeinspektorsi General der In­­fanterie Freiherrn Conrad v­on Hötzendorfernim­­er neu­.Beweis des freundscha­ftlich­en W«nderhalles,den die Interessen Rumä­­niens in der Monarchie fi­nden.Ins­beson­­dere wird das große Ansehen des Ueberbringerss desi könig­­lichen­ Handschreibens hervorgehoben,der auf die rumäni­­schen Staatsmänner und die Spitzen der Armee,die er snrjchnicick kannte den sich mei­chselhaftestenlEi1­­­de­rlick machte.Angesichts der gewisssten Unruhe,welche die Massen dess Armeeinspektors in der hiesigen öffentlichen­­ Meinung hervorgerufen hat,legtnt,anhier.Wert darauf, zu­­ betonen, daß in ihr ein neuer Schritt in den Bemühungen zu erbliden eine friedliche Lösung der politischen Lage abzielen.­­»­­ Bularest, ift, die auf - et­ ­,-.« község 2 FREE N ae a HR N: NEN ar EN 14,4 a RR | .. k ,. « x { u A { . PESTER LLOYD Die-Sriedensverhandiungen. ‚Befter Lloyd”) Genehmigung des Warffenstillstandes. Paris, 30. November. "7 @elegramme bes B f « « "­­, . ‚ Konftantinopel, 30, November. Der Sultan hat heute die Bedingungen des Waffenstillstandes gebilligt und­ zur Kenntnis genommen. Die Unterzeichnung dürfte morgen erfolgen. Die dritte Versammlung der Delegierten. Berlin, 30. November. Der K­onstantinopler Korrespondent des „Ber­­liner Tageblatt”, berichtet über die dritte Ver­­sammlung der türkischen und bulgarischen Delegierten. Die Begegnung fand zwischen Baktichikös und Tihadaldidha bei einer Eisenbahnbrücke statt. Die von S Konstantinopel eingetroffenen Teilnehmer an der Begegnung fuhren von der Station Hademtoj im Auto­­mobil nach der Station Baktichiloj, da die Strecke zwischen den beiden Stationen voll von Eisenbahnwaggons ist, in denen Offiziere des Generalstabs wohnen. Das Automobil hielt vor der Eisenbahnbrücke, bei der mittags eingetroffen ist. Um 1 Uhr waren die bulgarischen Delegierten noch nicht angelangt. Nazim Bajda sah auf die Uhr und stellte die Verspätung der Gegner fest.. Bald darauf wurde das­ Nahen eines Eisenbahnzuges von Tichadaldicha her gemeldet. Nazim Bajda hatte geglaubt, die Bulgaren würden auch jegt wie an den vorhergegan­­genen Tagen zu Pferde kommen, tatsächlic trafen sie aber mit dem Eisenbahnzuge ein. Gleich darauf wurde das Frühftück im Eisenbahncoupe für die Teilnehmer an der Beratung serviert. Nazim und Samwom unterhielten sich tirfish, mit Danemw und den übrigen Bulgaren wurde die Unterhaltung französisch geführt. Gleich nach dem Frühsuüd verließen alle Teilnehmer den Wagen und Die Beratung nahm ihren Anfang,­­während die Begleiter der Delegierten photographisch aufgenommen wurden. Die Beratung dauerte bis 4 Uhr nachmittags. Nach derselben zeigten sich alle Teilnehmer wenig heiter gestimmt. Die Türken begaben sich nach Battiiköy zurück, wo Nazim Bajda zur Feldtelegraphenstation ging, um sic mit der Pforte verbinden zu lassen. Es verlautet, die Bulgaren hätten die türkischen Delegierten für heute, Samstag, zum Frühfuüd geladen. Der Verlauf der Verhandlungen. Sophia, 30. Novem­ber. Der „Mir“ meldet, daß die Bevollmächtigten in der gestrigen Zusammenkunft: die Besprechung über die­ Grundlagen fortgelegt haben. Morgen werde eine neuerliche Zusammenkunft stattfinden. Bis dahin werden die Delegierten neue Instruktionen über gewisse­­ Britte erhalten. Die über die Wourparlers im Umlauf gefeßten, pessimististen Nachrichten seien don Tatsachen nicht entsprechend. Bevorstehende Entscheidung. Konstantinopel, 30. November,­­ Die Bevollmächtigten der beiden Parteien sind Heute im Tihatadiha nicht zusammen­­getreten. Handelsminister RNejdibd Bajda it nachts, hielt er zurückgekührt und wohnte dem Ministerrat bei, der über­­ die Teste Phase der Unterhandlungen beraten und neue Instruktionen vorbereitet haben soll. N­ejdjió Pajda fett morgen nach Tiehataldsha zurück. Die morgen stattfindende Beratung der Bevollmächtigten scheint die entscheidende zur sein. Ingu­id­en treffen fortgeseßt anatolische Truppen Hier­ ein. Torghut Sheffet Majda it heute aus Gallipoli hier eingetroffen, Waffenstillstandsverh­andlungen somwei, ‚gediehen seien, daß sie bereits morgen unter­­zeichnet werden dürften. Ueber den Inhalt müßten sie Stillschweigen beirahren, es scheine aber, daß all für den Präliminarfrieden die Grundlagen festgestellt sind und was jett folgt, it lediglich Formsache. Bulgarien habe bezüglich Adrianopels Entgegenkommen gezeigt und auf Dieser Basis werde im vierzehn Tagen der endgültige Friede unterzeichnet werden. Nachdem die­ Hauptpunkte geregelt sind, werden die anderen Punkte nijchtwer vers­ledigt werden­­ können. Man will willen, daß­­ die F­estung Adrianopel geschleift werden soll, doch ist dies anscheinend eine Kombination. Die Bestimmungen des Wa­ffenstillstandes: Sophia, 30. November, Bulgarien geht dem Frieden ent­­gegen. Dant dem großen Entgegenkommen der alliierten Balkanstaaten wird in Tihataldicha weiter über die Ein­­zelheiten des abzuschließenden Waffenstillstandes verhandelt.‘ Man muß wieder zu diesem Ausbruch zurüc­­kehren, troßdem noch gestern erklärt wurde, daß die Ber­en über den Waffenstillstand abgebrochen und iejenigen über die Einstellung der Feindseligkeiten aus­­geschnitten worden sind. Höchsitwahrscheinlich hatte die neue enennung den Zweck, den großen Bechfel in dem urs­prünglichen Standpunkt der Alliierten zu bemänteln. Schließlich ist es­­ aber doch der dem Frieden vorangehende Massenstillstand, dessen Einzelheiten in Ifchataldscha not verhandelt werden. Der Hauptpunkt des Waffenstillstandes ist der, daß die feind­­lichen Heere in ihren Stellungen verbleiben, daß also auch Adrianopel und Sfutari nicht kapi­­tulieren. Dagegen haben sie die Verbündeten gewisse Erleichterungen für die Berpropiantierung ihrer Heere erwirkt. So wird die Bahnstation von Adrianopel den Bulgaren abgetreten, die bulgarische Küste des Schwarzen Meeres von der türkischen Blocade freigemacht, dagegen auch die Dard­a­­nelleneinfahrt gegen etwaige griechische Störun­­gen gesichert. Festzustellen bleibt noch die Dauer des Waffenstill­standes, solche der Ort für Die bevorstehenden Friedensverh­andlungen Man spricht von einer russischen Stadt, da die Schweiz zu ent­legen i­ und die Türkei irgendeines der Baltanzentren als Verhandlungsort ablehnt. Montenegrinische Delegierte. Njeta, 30. November. Die montenegrinische Regierung entsendet morgen zu den­ Friedensverhandlungen drei Delegierte nach Sophia, und zwar General Bufotics, den gewesenen Ministerpräsidenten Lazar Mijufovics und den gewesenen Geschäftsträger in Konstantinopel Bopovics. di­es] | Griechen Die Unabhängigkeit Albaniens. Telegramme des ‚Befter Lloyd) B } Paris, 30. November, Dem Minister des Meußern ist gestern . abends. ein "D­elegramm Ismail Kemal Beys. zugegangen, worin die politische Unabhängigkeit Albaniens mit­geteilt wird. Das aus Balona datierte Telegramm ist gleichlautend mit jenem, das bereits in Wien und Rom eingetroffen ist, nur die Worte St. Majestät sind erregt durch die Worte der französischen Republik. Rom, 30. November. Gegenüber einer Athener Meldung, die Insel Safreno, am Eingang­ der Bucht shiva die Epigonen allmählich in Mitkredit gebracht hatten, schuf er die egafte, die quasi naturwissenschaftliche Me­­­­thode in der poetischen Kritik, die freilich ganz ohne Tiefe voll ründlicher Detailbeobachtung, voll psychologischer Betrieb­ Stel­e war. Und wie Vater Abraham zeugte er zivei zahllose Geschlechter, die einen, legitim wie Isaak, besagen und belegen heute fast alle germanistischen Lehrstühle an deutschen Universitäten (Erich Schmidt in Berlin it ihr Oberhaupt). ‚Die anderen, akademisches­ Halbblut wie Iismael, stehen als Schriftsteller, Kritiker oder Direktoren im ertent unhistorisch aktuellen Verhältnis zur Literatur des Tages und zum Theater. Und die märftigsten Sprac­­hen Dieses Z­veiges waren Raul Schlenther, der es dem Schtiker der „ Bossischen Zeitung“ zum Burgtheaterdirektor brachte, und Otto Brahm, der Sichlenthers Vorgänger an der damals mächtigsten Berliner Zeitung, alsbald Organi­­sator einer literarischen evolution, Leiter der „Freien Bühne“ und dann YArronges Erbe in der Direktion des „Deutschen­ Theaters“ wurde. Was diese Schüler Wilhelm Scherers dem Bedürfnis der Zeit vor allen entgegen­­brachten, das war die nüchterne Sachlichkeit, die sie gegen die Phrasen bloß nachshwäsender Epigonen unempfind­­lich mochte, und der psychologische Spürsinn sind die soziale Gedankenrichtung, mit der sie sich den neuen Wahrheitssächern verwandt fühlten. Solange er erst das Alte, Unlebendige, Unwahre zu besiegen und dem neuen Leben sein stoffliches Recht auf der Szene zu v­erstreiten galt, mußten diese Tugenden viel wichtiger sein als der Mangel an Phantasie, an übervernünftiger, künstlerischer Gefühlskraft, der fast allen den Klugen: Zöglingen Der Sicherer Schule anhaftete. So wurden Diese jungen Germa­­nisten, und Siitifer Die erfolgreichen Organisatoren des „revolutionären Naturalismus“, Otto Brahmn hatte mit einer Studie über das alte Ritterdrama promoviert, er hatte Arbeiten über Seller und Sbjen, eine preisgekrönte Kleistbiographie und schließlich den Anfang eines Schillerbursches folgen lassen, und überall war im guten Schererstil das poetische Empfinden erklärt und kommentiert, nicht aus der Ahnung einer zen­tralen schöpferischen Leidenschaft, " sondern nach rechter Rationalistenart aus einer Fülle fein gesammelter und ge­­ordneter psychologischer Details. So dringt man nun frei­­lich nicht in das rechte, immer­ unvernünftige Wesen eines Kunstwerkes ein, so gibt weder ein Kleist noch ein Schren­ker erkannte, und erklärte und für diese Dichter des neuen Lebens und die Slleineren, die ihnen bald in großer Zahl folgten, einen Kampf von beispielloser Stetigkeit und Energie eröffnete. Unter seiner Leitung wurde auf der­­»Freie 1­ Bühne«­die erste große Schlekch zum Haupthinn geschlagen,jene,,Vor Sonne aufgab­«-Aufführung,indes man mit Hausschlüsseln und Fäusten kämpfte.Er schuf sich als Kampforgani 1890 die»Freie Bühne für modernes Leben«,die Janitchersche 11 Verlage inzwisch­en zur»Ne1·1e11 Ru­ndsche'm«,der wohl wichtigsten deutschen­»·Zeitschrift, erwachsen ist Und als er vier Jahre­»spä­­ter Gon­ L’Arronge das Deutsch«e Theater über­­nahm,da wirkte er mit einer schier unbegreiflich klaren­«sicherl­eit auf das gleiche·13iel:die Durchsetzun­g jener Kunst,die ihm durch Nackurnähe,durch ganz ratio­­nale­ Psychologie die lebendigste,­wertvollste schiert.Er ließ ,das gl­änzende,klassische Repertoire,das L’Arkonge"ge­­schaffen hatte,verfallen­mich mit der Zeit völlig­ abstehen. Und den kjüIkgereIc Nachwu­chs,dem neuromantischen oder sinnlich farbige phantastisch schwärmerische Akzente fors­certe,blieb seine Mikwe völlig verschlosse1­,­sodaßs»sein grandiostreuloser Schüler Max Reinhardt hier ein völ­­liges Neuland zu bebauen vorfand.Aber­,dasi dazj»vsische 11 lag,Ibsen und Hau­ptmann,Halbe,Hirschfeld,Z Hartleb­en, Schnitzler,Dreyer,Wolzogen­ und die noch Kleineren der Realistengeneration,sie wurden­ mit einer unglaublichy auss­csauernden­,steten Treue gepflegt,sie brauchten das Reich «nur zu teilen mit den gelegentlichen Schlagern vo­isSuders­mann oder Fulda oder neuerdings Ernsttizardt—,die das Theatergeschäft unbedingt forderte.TAber nieumlix ließ dieser Direktor Brahm den Kassierer Herr in seinem­ Hause werden,und mit so solt der Sachlichkeit er auch den realen Bedürfnissen des Bühnengeschäftes Rechnungstruxknik malsifk findetc Achtzehn Jahre in seiner Direktionsführung . Be ERRN Br s—s«·--««-««..H»'«»Esp­­iral -.. « ák És -!-.. Ari. «.-.«s« 7 . « «.-’-s «-«—-«.«’«·-’ os--...­­- «.x-«-"-II.«"«"«.-.".««f«-—"s«!""-—-"-.«’k«’.1.«.«E--·-" 4 » EM. -.« s > ER NR, ER -....-s Zkádkátső a HE “rn BO N­ee ’.—"-’H-3-«-. .. «­­

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