Pester Lloyd, Juni 1913 (Jahrgang 60, nr. 142-153)

1913-06-17 / nr. 142

­ » I 3 Dienstag, 17. Juni 1913 men. Rifaat Bajdja wird unwahrscheinlich das Minis­­terium des Meufßern übernehmen.­­ Konstantinopel,16. Juni. Offizielle Pfortenkreise erklären, die endgültige Bildung des Kabinett werde erst in Drei­ bis vier Tagen möglic­hen. Osman Nazimi Bajna, dem das Wortefeuille des Arbeitsministeriums angetragen wurde, hat sie die Antwort bis­ zu seiner Ankunft in Wien­ vorbehalten. Inzwischen wurde er ange­wiesen, un­­verzüglich nach Konstantinopel zu kommen. Er wird hier seine Entscheidung treffen. Maßtregelung eines Blattes. Konstantinopel, 16. Juni. Der "Seune Titre" wurde heute wegen Veröffent­­lichung einer für Rußland beleidigenden Karikatur ju­s =­pendiert. Die Finanzkonferen. d Bari, 16. Juni. Die internationale Finanzkonferenz nehm den Entwurf der Geschäftsordnung an. Die ge­­nehmigte insbesondere einstimmig den Artikel 2, der be­­stimmt, daß die Beschlüsse einhellig mit den Stimmen " Der vertretenen Staaten gefaßt wer­­den. Die österreichisch-ungarische und Die italienische Delegation behielten sich jedoch die endgültige Zustim­­mung ihrer Regierungen vor. Die deutsche Delegation nahm zwar den Artikel ohne Vorbehalt an, lehnte jedoch die Verantwortung für die Schwierigkeiten ab, die aus der Bestimmung entstehen könnten, lagen nicht mit Stimmenmehrheit, sondern einhellig zu entscheiden. Die Abordnungen der Balkanstaaten betonten die Notwendig­­keit, daß Dieser Artikel in Fürzester Frist Die allgemeine und vollständige Zustimmung finde. Die nächste Plenar­­figung, die Mittiwoch stattfindet, wird Die endgültige Entreidung bringen. Die meisten Komitees haben sich konstituiert. € 3 wurden gewählt: im­ Stomitee für die Staatsschuld He­l­­ferich (Deutschland) zum P Vizepräsidenten, Paul Har­­pai (Großbritannien) zum Berichterstatter; im Ausschusse für Konfessionen und Verträge Bolpi (Italien) zum Vizepräsidenten und 4. Adler (Oesterreich-Ungarn) zum Berichterstatter; im Komitee für die finanziellen Forderungen der Kriegführenden Raffalowitsch (Rußland) zum Vizepräsidenten und Luguet (Fran­­zesch) zum Berichterstatter. Die Frage der Orientbahnen. (Telegramm des .Pe­ter Lloyd) Baris, 16. Juni. Einige Blätter melden von der internationa­­len F­inanzkonferenz: Oesterreich-Un­­garn sei zwar geneigt, Bulgarien die sein Gebiet durch­­ziehenden Teilstrecken der Orientbahnen zu über­­lassen, sei aber entschlossen, die das serbische und griechische Gebiet berührenden Strecen wegen der Verbindung mit Saloniti im Besitz der Orientbahnen: zu belassen; An­­sprüche auf diese Teilfrieden­ wären­ einfach, unzuläßig. Die Ermordung des Großvaziers Mahmud Scefket Vardja. Eine Erklärung Rescid Beys. Paris,16.Juni. Der ehemalige Minister im Kabinett Kiamil Reschid Bey ersucht die,,Agence Havas­«festzustellen, daß ers in keiner Weise in die Konst­antin­­uppler Verschwöreraffäre verwickelt sei. Reschid Bey erklärt,er habe sich nach Constant zu bege­ben, ,einzig s und allein ums seine Familie dorth­in«zugesetzen. Er sei weder mit Muchid Bey noich m­it einer anderen politischen Persönl­ichkeit zusammengeriffem Die Nachforschungen nach Sabath dim Verfolgung der Schuldigen.­ ­ Konstantinopel,16.Juni. Ueber den Aufenthalt des Prinzen Sabah Eddin konnte die Polizei bisher keine Angaben erhalten.­­ In hiesigen türkischen Streifen soll man in Erfahrung gebraft­el hab­ Prinz Sabah Eddin dem armenishen Kongreß in Genf präsidieren werde. Enthaftungen. Konstantinopel, 16. Juni, Mehrere von den wegen des Attentats auf Mahmud Scheftet Balda verhafteten Per­sonen sind freigelasssen worden. € 3 Heißt, daß bis morgen die Mehrzahl der unter bloßem Verdacht Verhafteten wieder in Freiheit gerebt werde.­­3 sollen nur die wid­lig Schuldigen und deren Komplizen verhaf­­tet bleiben. Konstantinopel, 16. Juni, „Zasvir-i-Efkiar“ behauptete, die Untersuchung über den Mordanschlag habe die Witshuld Kiamil' 2 ab Eddin und Sderif, Bajchas, des Prinzen MBajchas ertrieren. Es wird jedoch in Pfortenkreisen er­­klört, daß die Behauptung , des „Tasvirt-Efktar“, soweit Kiamil in Betracht komme, falsch sei, da die Untersuchung nichts­­ ergeben habe. Der Berdacht ı bezüglich­­ Sabah Eddins scheint begründet zu sein. Sabah Eddin, der vor zwei Monaten, als er verhaftet werden sollte, auf einem ruffischen Stationsschiff und dann in einer Botschaft, und zwar, wie behauptet­ wird, auf der, ruffischen, Zuflucht gesucht hat, soll sich geflüchtet haben. Die Identität der vier Personen, die sich auf­ das englische Stationsschiff „Smtogene“ geflüchtet hatten, von wo sie gestern an­ Bord eines italienischen Schiffes gebracht wurden, ist noch­ nicht festgestellt. Der italienische Dampfer ist abgegangen. Man vermutet, daß sich unter den­­ vier Personen ein Enkel Kiamil Baldjas befindet. Konsantinopel, 16. Juni. Der frühere Präsident des Kriegsgerichts Divisions­­general Kajat Sulejman Balda wurde ver­­haftet,. E « 1 .3 PESTER LLOYD « ;­­ Aus dem Rein­stage. : ; Budapest, 16. Juni. Die Heutige Gibung , de Abgeordneten­hauses wurde, wie aus dem Berichte des A­bendblattes bekannt ist, von einer feierlichen Kundgebung aus Anlaß des Regierungsjubilä­ums des Deutschen­­ Staffers ein­­geleitet, die an Herzlichkeit nichts zu wünschen übrig sei. Sowohl der Antrag des SM Präsidenten Vadislaus v. Beöthy wie die kurze Rede, in der Ministerpräsident Graf Stefan Tifa die menschlichen und­ Herrscher­­tugenden Kaiser Wilhelms II. feierte, fanden in den Kreisen der Abgeordneten den freudigsten Widerhall und gaben neuerdings Zeugnis von der außerordentlichen Volkstüm­­lichkeit, deren sich der treue Bundesgenosse unseres Königs bei den Vertretern der ungarischen Nation und dieser selbst erfreut. Von den auf­ der Tagesordnung stehenden Gegen­­ständen wurden die Gelegentwürfe über , die Komitats­­stenerzufgjlage der­­ Komitate Szilágy und Máramaros, so­wie eine Reihe von Berichten des Unterrichtsministers und­­ des Ministers des Innern , ohne Bemerkung ver­­abschiedet. Kurze Debatten gab­ es bloß bei den Gejeh­­entwürfen über­­ die Erhöhung­­ der Seelsorgergebühren duch Alterszulagen und über die Ergänzung des Gejebes betreffend den unentgeltlichen Boltzschulunterricht, die vom­ DBerichterstatter Franz DerczE­g im fachkundiger Weise beleuchtet wurden. Diese beiden Gesebenu­­mwürfe boten dem Kultus und Unterrichtsminister Bla­v Stankovic Gelegenheit, seine Bet­­iertheit in beiden Eiweigen keines Nessorts zu doku­­mentieren. Von besonderem Interesse waren namentlich die Aufklärungen, die er über seine Pläne hinsichtlich der Organisation einer wirksameren Kontrolle der Schulen erteilte, so­wie die Ansichten, die er über die Refora­en des Mittel- und Hochschulunterrichtes entwwickelte. Die von ihm beabsichtigte Vereinheitlichung des Mittelschulunter­­richte nach dem Muster der modernen D­eutichen Real­gymnasien wird in den Fachkreisen vielleicht auf man­­chen Widerspruch toben, Daß aber auf den Unterricht der­ modernen Sprachen in unserem Mittelschulunterrichte mehr Ge­wicht gelegt werden muß, steht außer allem Zweifel. In­­­iesem Belange verdienen insbesondere Die Ausführungen des Unterrichtsministers über Die Not­wendigkeit eines ausgiebigeren Unterrichtes der deutschen Sprache Die größte Beachtung. Auch die Anregungen, die der Unterrichtsminister Hinsichtlich der Umgestaltung des­ Hochschulunterrichtes bot, namentlich der Plan der Aufhebung der Kollegiengelder und einer entsprechenderen Beschäftigung der Privatdozenten zeugen von der Selbst­­ständigkeit der Auffassung des neuen­­Leiters unseres Unterrichtswesens, der die Erfahrungen, die er als Dozent der Budapester Universität gemacht hat, jebt praf­­id) zu verwerten in der Lage it. Seine programmatis­­chen Erklärungen wurden von den Mitgliedern des Ab­­geordnetenhauses mit lebhaften Beifall aufgenommen. P­räsident Raul v. Beöthy eröffnet­e die Sitzung des Abe­ordnetenhauses um 10%, Uhr vormittags. Schriftführer:Szäp,xHova­,nyi,Szepesházy. Auf den Ministerfauteuils:Gråf Tipa,Jatzkovich,Te­—­lepsky,Balogh.· Präsident gedenkt des Regi­erungsjubiläums des Kaisers Wilhelm, worüber wir im Abendblatte berichteten, Die Einläufe. Präsident meldet, daß die Dauer der Ausschließung der Abgeordneten Desider Abraham, Graf Paul Batthyány, Sigmund Eitner, Karl Fernbachh, Karl Dakár­­ Sárvár, Julius Yurth, Johann Berichterstatter Koloman Hegedüs ,­s­er Zufth, Béla Kun, Emil Maczky, Desider­ Polónyi, Nikolaus Pozsgan,­­ Elemér Prey, Wilhelm Siümegi, Georg Szmrecsányi und­ Stefan Weppremi von den Gigungen des Abgeordnetenhauses mit dem heu­­tigen Tage aufgehört hat, so daß die genannten Abgeordneten an der nächsten Situng des Abgeordnetenhauses wieder teilnehmen können. Dient zur Kenntnis. Die eingelangten Petitionen gehen an den Petitionsausschuß, unterbreitet den Bericht des Zustizgausschusses über den Gelegentwurf betreffend die Beleidigung des Königs und den Angriff der Institu­­tion des Königtums. Berichterstatter Anton Heinrich verweist auf die Notwend­igkeit der Erbesserung der Lage der unteren Geistlichkeit,die eine soziale und­kulturelleieision erfüllt.Hiebei waren zwei Gesichtspunkte maßgebend:die zunehmende Teuerung und die finanzielle Lage des Staates­.Am zweckmäßigsten erschien das System der Alterszulage,das so festgestellt wurde,daß die Seelsorger von größerer Bildung dieser Zulage’teilhaftig werden.Bei dieser Ein­­­schränkung wurden allgemeinmensliche und speziell nationale Ge­­sichtspunkte berücksih­tigt,damit die­ einzelnen Konfessionen bei ihren Seelsorgern den Elementen mit größerer Bildung mehr Platz ein­­räumen.Der Gesetzentwurf trägt aber aäch dafür Sorge,daß auch die übrigen Geist­lichen,—denen es ungenügen der Vorbildung fehlt, vom Staate unterstü­tzt werden.Repner erörtert ausfü­hrlich­ die ei1­­­zelnen Verfügungen des­ Gefegentwurfes und empfiehlt ihn zur­­ An­­nahme. (Liebhafter Beifall.) EN Berichterstatter Elemir Simon unterbreitet den Bericht des Behrausk­ufses über den Geießentwu­rf betreffend die Inartikulierung mehrerer im den beiden ersten inter­­nationalen Friedensk­onferenzen festgestellten Konventionen und De­klarationen. Die Tagesordnung. Die in der letten Sigung erledigten Geiegentwürfe­­ werden auch in dritter Lesung angenommen. Folgt die Verhandlung des Gesshenttwurfes über die Er­­höhung der Seelsorgergebühren durch Alters­­zulagen, Berichterstatter Franz Herczeg unterbreitet den Bericht des Justizausschusses über die Verlegung des königlichen Gerichtshofes von Kézdivásárhely nach Szepsißentsyörgy, sowie den Bericht des Austizausschusses betreffend die Spartifulie­­rung der mit Portugal, den Vereinigten Staaten von Amerika, mit Brasilien, Großbritannien und Irland abgeschlossenen K­onventionen über die Schiedegerichte. Abgeordneter Stefan E.8.­Pop. bemängelt, daß gerade die mittellosesten Seelsorger von den Bors­tteilen dieses Gelegentwurfes ausgeschlossen werden. Nedner merkte aus den Worten des Berichterstatters, da die Abfü­hrung der Motive, die diese Ungerechtigkeit der poetischen Seele des Bericht­erstatters weh tat. (Heiterkeit) Auch die übrigen Verfügungen Der Gelegenti­irfes sind dazu geeignet, den religiösen Frieden zu stören, was nicht im Einklange steht mit der in der Programmrede des Ministerpräsidenten Grafen Stefan Tiga enthaltenen Erklärung, daß er die Aufrechterhaltung des religiösen Friedens für seine besondere Pflicht halten werde. In diesem Gejebentwarf Tommen ähnliche Ber­fügungen­­ vor, wie in dem Wppongischen Gejeb, das Graf Stefan Tiga selbst­ öfter perhorresziert hat, indem er die darin zur Geltung gelangenden Prinzipien als Hühneraugenpolitik bezeichnete. Naments­­ich den Rumänen gegenüber, deren kulturelle Tradition vollständig in ihrer Kirche beruht, sind die Verfügungen dieses Geiegentwurfes ungerecht. Man darf ss nicht darüber wundern, daß dieser Geiet­­entwurf überall große Erbitterung und Strüstung hervorgerufen hat. Der Redner lehnt ihr denn auch ab und behält sich vor, bei der Detailberatung Abänderungsanträge zu stellen. Abgeordneter Josef Siegesc verweist darauf, daß der Gelegentwurf längst gehegten Wünschen der Seelsorger Rechnung trägt. Da darf es niemand wundernehmen, daß der Gelegentwurf auch auf die Bedeutung Bedacht nimmt, die dem Beruf des­­ Seelsorgeramtes in der­­Vorstellungs- und in der Empfindungswelt des Volkes zukommt, wenn auch mit Genugtuung konstatiert werden kann, daß das Verhalten auch der Nationalitäten­­geistlichen nicht unpatriotisch ist. Es herrscht unter ihnen: Höcjitens Unzufriedenheit darüber, daß ihre staatlichen Dotationen nicht institutiv festgestellt sind, sie daher nicht in der­ Lage sind, mit ihnen als ihren Einkünften zu reinen. Das trifft aber nicht nur­ bei der griechisch-orientalischen und griechjch­atholischen, sondern auc bei der jüdischen Geistlichkeit zu. Diese Frage könnte duch die Fest­­stellung eines Schlüssels, et­wa in der Form der katholischen Kor­grna, gelöst und dadurch jede Unzufriedenheit insbesondere in den Streifen der niederen Geistlichkeit, die tatsächlich zum größten Teile in notdürftigen Verhältnissen­­ lebt, ausgemerzt werden. I der Hoff­nung, daß der Kultusminister­ diese Frage in tunlich kurzer Zeit t wohlwollend erwägen und regeln wird, nimmt Redner den Gesetz­­entwurf an. (Beifall.) Die Debatte wird gesäh­issen. Unterrichtsminister Béla v. Jantovich: Die Vorwürfe des Herrn Abgeordneten Pop-Csicsó sind volll­­kommen ungere­chtfertigt undm vorliegenden Gesetzentwurf wird zwischen den einzelnen Konfessionen kein Unterschiedsgemacht.Alle Konfessionen werden in gleicher Weise behandelt,alle sind auch mit den Verfügungen des Gesetzentwurfes zufrieden.Auch die griechische orientalische Kirche hat keine Ursach­e,mit demcd Gesetzentwurf unzufrie­­den zu sein, da für sie seine Gravamina darin enthalten sind. Im übrigen wurden diese Unterfrügungen noch vor dem Znölebentreten des Gejeges Thon für­ dieses Jahr flüssig gemacht. (Beifall.) Der Here Abgeordnete hat recht, wenn er sich auf die Kulturinteressen beruft. Doch lanıt er niemand übelnehmen, wenn die Negierung darauf Gewicht legt, daß diese kulturellen Interessen mit den Inter­­essen der­ Idee des Nationalstaates, in seinem Gegenjall stehen. (leb­­­hafter Beifall.) Im übrigen wird die Regierung bestrebt sein, unter Berücksichtigung der finanziellen Lage des Staates und der aus dem vorliegenden Gelegentwurf zu erwartenden Erfahrungen, Diese Unter­­frügungen an die niedere Geistlichkeit institutiv zu sichern (Lebhafter Beifall) und auch zu erhöhen. Der Herr Abgeordnete Giegesat Hat über die geringe Dotation der griechisch-orientalischen Domherren Klage geführt. In diesem Belange bemerke ich, dass ich erst vor kurzem im «der "Lage war, diesen Domherren eine Personalgulage zu gewähren. Ag bitte, den Gefegentwurf anzunehmen. (Lebhafter Beifall.) Berichterstatter Franz Herczeg glaubt nach den Aufklärungen des Kultusministers und der Rede des Abgeordneten Sofiei Siegesen sich auf wenige Worte beidjränten zu können. Die Ausführungen des Abgeordneten Stefan C3.­Rop hätten auf einen Unorientierten den Eindruck machen können, als ob der Staat mit diesem Gejegentwurf eine Steuer auf die niedere Geist­­lichkeit auswerfen wollte. (Heiterkeit und Zustimmung.) Diese Aus­­führungen waren jedoch nichts anderes als eine Unbilligkeit dem Staate gegenüber, der auf Sorten ‘großer Opfer die Lage auch­ jener Geistlich­keit zu verbessern just, die der genannte" Aceordnete retten will. (Lebhafte Zustimmung.) Daß die staatliche Subvention eine bes­­timmte Dualifikation helfen fordert, dem sie zusommen­ soll, ist ver­­ständnig­ und billig. (Zustimmung.) Der Tenor der Rede des Abge­­ordneten Bop fulminiert aber darin, der Staat möge je mehr Opfer­­ bringen, ist aber je weniger darum kümmern, worauf diese Guba­ventionen verwendet werden. Wenn der Abgeordnete Pop bemängelt, daß der Staat sich eine Ingerenz auf das Disziplinarverfahren gegen Geistliche vindiziert, so ist dagegen hervorzuheben, daß der Staat an­­dere Ziele folgt als die Striche. « »Stefan CS.--Pop:Das ist traurig! Abgeordneter Martin Mártonffy: So muß er sein! (Zu­stimmung.) Berichterstatter Franz Henczeg (fortfahrend): Wer eine staat­­liche Dotation annimmt, der darf er dem Staatszweckk nicht ent­gegenstel­en. (Lebhafte Zustimmung.) Der Redner bittet, den Gejeg­­entwurf ungeändert anzunehmen. (Beifall.) Hierauf wird der Gejegentwurf im allgemeinen angenommen. Folgt die Spezialdebatte: (Das Präsidium übernimmt bei Vizepräsident Karl Szaß.) " Abgeordneter Stefan­­ 3.Boß beantragt bei­§­2,es möge die Verfügung p fallengelassen werden, wonach nur die Seelsorger mit einem Einkommen bisl MKtonm.« eine Gehaltsergänzung erhalten. Kultus-­­und Unterrichtsminister Béla v. Sanktonic bittet, den Paragraphen in seiner ursprünglichen Fassung anzunehmen. Der § 2. sowie die übrigen Paragraphen werden unverändert angenommen. Die Berichte des Unterrichtsm­inisters über das Pensions­­institut der Professoren und der Lehrer,sowie über die Disziplinm­­untersuchungen im JahresIlt(Ber­i­chterstattengktin Martonffy)werden zur Kenntnis genommem Präsident meldet,daß der Minister des Innern mit der Erteilung von Aufklärungen den Mnisterialrat Andreas Rakovskts betraut hat. Die Berichte des Ministers des Innern über die Einverleibung der Gemeinde Kohárykent­örm­ez in die Stadt Kecsfemét und über "die Einverleibung von Teilen der Gemeinden Marezalid (Veß­­premer Komitat) und Bársekő (Komitat Bas) in die Gemeinde Kabaentandras (Komitat Sopron) werden auf Grund­ der Aus­­führuungen des Berichterstatters Joan Natovkty zur Kenntnis­­ genommen. Die­ Gelegentwürfe über­ die Ermächtigung zur Bemessung eines Komitatssteuerzuschlages von fünf Prozent im Komiat Szilágy und im Komitat Máramaros (Berichterstatter Ivan NatovHty) wer­den im allgemeinen und in den Details­­ ohne Bemerkung ange­nommen. f­­._

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