Pester Lloyd, Juli 1914 (Jahrgang 61, nr. 166-180)

1914-07-16 / nr. 166

. T.X."k :­­EN­nerstag, 16. Sul 1914 a .»..»»...,,.«,­­­EN. Eu Fe an T · j Ge ; Er § 35 aj 4; t­­ T 2 - 4.,»., a­ui Ab.­ ­ · . zu einer, Verschwörung gegen das Leben des Thronfolgers Führt, so müssen alle, Rücksichten und jede Schonung. aufhören. Die nicht dementierten­ Daten der Untersuchung haben zweifellos ergeben, daß die­ Berschwörung, die Ausrüstung der Mörder , auf­­ die­ geoßsjerbische Propaganda zurückzuführen sind. Das Zentrum dieser­ Propaganda befindet sic, in Belgrad, sie wird von der Narodna Obrana geleitet, deren Präsident ‚Brofessor Jankovich und dessen Direktionssekretär eg Pribiesedics .ist, der früher unserem Heeresverbande angehört at,­s­­ Æ geordneter BoltänUg»von:Er­ ist desertiertl «Abgeordneter Geor Szmrecsäxnyiv(fortfahre­nd)­Neitz. Ich habe mich davon überzeugt, daß er aus unserem Heere in legaler Weise entlassen worden­ ist. Anfangs war sie ein kultureller Verband, später erlangte sie einen politischen Charakter, indem sie die Komitatihn­ mit­ Geld und Waffen sowohl gegen die Türkei, wie gegen die Monarchie ausrüstete. Sie wurde duch die Regierung mit geheimen Fonds und durch ausländische Gelder unterstütz. Sie hat auch den Beruf in der Presse Hetartikel gegen die Monarchie unterzubringen. Sie gründete zahlreiche Jugendvereine; sie ver­­einigte die Hoc­hschüler im „Stovensti­­ng“, die Mittelschüler in der „Imladina“.. In den Statuten dieser „Omladina“ nehmen die fut­turellen Bestrebungen den lebten Pla ein. Die jugendlichen Mit­­glieder werden zu politischen Attentaten verpflichtet. Ihre Pflicht ist die Vernichtung der Antinationalisten, die Vorbereitung der Jugend zur Entschossenheit, im gegebenen Jugenich­t ein nationales Opfer zu bringen. (Lärm links.) „Abgeordneter Paul Karkas: Haben Sie diese Statuten ge­­sehen? “Abgeordneter. Georg Szmrecsányi (fortfahrend): Sa. Diese Diladina. hat ihre Fühler auch nac Bosnien, Kroatien und auch nach Ungarn ausgestrebt. Ministerpräsident Graf Stefan Fika, hat in seiner Antwort auf die Interpellation des Grafen Iulius Andraffy erklärt, die Loyalität des überwiegenden Teiles der­ ungarländischen Serben, stehe­ über jeden Zweifel. Redner gibt das zu; das sei­ jedoch nur eine Ursac­he mehr, alles anzuwenden, da das Hinübergreifen dieser gefährlichen Agitation verhindert werde. Es liegen äußerst ver­­dächige Erscheinungen vor. Das Zelt vom Amselfeld wurde auch von Hunderten ungarländischer Serben aus der Bácsfa besucht. Auch der geordnete Gedeon Dungyerkty nahm an dem­ Feste teil. Die ungar­ Iindischen Studenten reisten mit­ Freikarten und für ihre Verpfle­­gung sorgte die serbische Negierung. Bei einer politischen Feier par excellence, haben fremde Staatsbürger nichts zu suchen. Viel inten­­siver als in Ungarn, selbst, wird die Agitation in Kroatien betrieben. Die kroatische Regierung tritt nicht mit der notwendigen Energie auf, und es ist sehr zu befürchten, ‘daß es zu spät wird. Der­ Minister­­präsident hat jüngst ‚erklärt,­­er­ sehe mit­ der größten­­ Zuversicht der Entwirlung der Verhältnisse in Kroatien entgegen... Es­ möge, ihm nur nicht so ergehen, wie es Bilinski mit Bosnien­ ergangen ist. Redner­­ weist auf die stets zunehmende Zahl der Deserteure­­ aus Serbien hin und gibt der Befürchtung» Ausdruck, das­s diese nur Pseudodeserteure sind und für Serbien Spiondienste reisten. Mar geht gegenüber. Diesen Deserteuren nicht­ mit der gebotenen Vorsicht vor und verwendet sie sogar im Militärdienst. (Widerspruch rechts.) Nicht im eigentlichen Militärdienst, doc in ähnlichen wichtigen Stellungen. Die, großserbische ‚Propaganda ist älteren Ursprungs und schon im Jahre 1908 zur Zeit Uehrenthals Hat der „Wester Lloyd“ darauf Hin­­gewiesen, daß diese Propaganda von der serbischen Regierung unter­­stüßt wird und daß im Ministerium des Reutern der Zusammenhang bekannt ist, der­ zwischen dieser Propaganda und der Ber­egung in Kroatien und Slavonien besteht. Es ist zweifellos, daß der Mörder Prinzip Mitglied der Dmladina war und daß Dabrinovich mit der Obrana in Verbindung­ stand. Die Obrana war es, die Geld, Waffen, Bomben­ und Zyankali an die Attentäter durch Zwischenpersonen verteilen seß. Wie loyal die serbische Regierung vorging, bemeint, daß sie am Tage vor dem Attentat, obwohl sie ja missen mußte, daß etwas vorbereitet wird, um drei ungarische Staatsbürger, an die Stu­­dente Halics, Potocnjat und Babics, die aus­ der Batraczer Kehrerbildungsanstalt ausgewiesen wurden und dann nach­­ Belgrad gingen, Pässe aufstellte. Es ist klar, daß ein organischer Zusammen­­hang­ zwischen­­­ der großserbischen Magitation und dem Sarajewoer Attentat besteht. Welches Verhalten­ befindet man Serbien? Offiziell ist die serbische Negierung entrüstet,­­ sie verurteilt das Attentat und Triumphzug der Macht, die Katholiken­­ Flanderns, jene des Prinzen von Oranien und der Hugenotten, und die spanische, mit Don Juan an der Spibe, Hart aneinandergeraten, und Truppen aller Arten, und Gesinnungen, Scharmüßel und . Bei Ihreörungen machten die Straßen unsicher und das Reifen zur Dutat. Margarete, die in den Tagen des Glanzes viel­ edlen Anstand und vornnehme Würde und auch viel staatsmännliche Gaben gezeigt hatte, bewies in der Not wieder den Scharfsinn ihres Geistes und Die Unerschrocenheit ihres Herzens. Sie­ hat sich au später noch, inmitten von Kriegs­­irren­­ und­ politischen Berwiclungen, von Anfeindu­ngen und ‚Schwierigkeiten, tapfer und furchtlos, gezeigt, hat zu Nerac: glänzend Hof gehalten und den sogenannten Krieg der Verliebten “angestiftet, hat ihrem Gatten aben , doch alles in ‘allem mehr gewüst, als geschadet, und ihren Bruder, Heinrich III., nur einen Teil des Bösen bet golten, das er ihr zugefügt. Sicherlich verdiente sie es nicht, von dem einen geschmäht und an­ den Pranger ge­stellt, und ‚von­­ dem anderen verstoßen zu werden, als, er, als. Heinrich IV., die Krone Frankreichs auf­­ sein Haupt lebte.­­ Die Lebte und Schönste der Valois mußte auch­ sonst noch viel Böses erleben. Sie zitterte davor, da eine Gabrielle 07 Estrées ihren Pla auf dem Throne ein­­nehmen w­ürde, und mußte es noch als eine Gnade Gottes empfinden, da­ das Königsliebchen starb und Maria von Medici Beherrscherin Frankreichs "wurde, sie mußte den Tod ihres Jugendgeliebten “überleben und den ihres " Lieblingsbruders, Franz: d. Anjou, sah Tim ge­­nötigt, sich mit königlichen Maitreffen und Mignons zu verhalten, und mar nacheinander Rebellin und Gefan­­aktion für­ die­ Mörder. Denn Monarchie in Freundschaft zu seben. Es wurde auch eine Unter­­­suchung eingeleitet, die aber nichts ‘anderes darstellte als eine Rettung u­­nd verkündete mit großem Aplomb, daß Prinzip noch nicht zwanzig Jahre alt sei und deshalb nicht ‚zum­ Tode verurteilt werden könne. Das ist eine direkte Aufforderung an die Jugend, zu morden, bag sie si vor der Todesstrafe nicht zu ‚fürchten, hat mich da; den Attentäter nach verbüßter Strafe Gerbien ‚offen­ steht. Am Tage des Attentats war Belgrad in Festesstimmung. Gegen­ 4 Uhr wurde­­ das Attentat­ dort befannt. Narr auf einen Augenblick verstummte der Festlärm. Bald aber spielten sich die widrigsten Szenen ab. Die Freude war­ bis zum Parorismus ge­­steigert.­­ Man umarmte, man beglückwünschte ss und es­ wurden Festreden gehalten, in denen man der Freude darüber Ausdruck gab, daß ein gefährlicher Gegner, Serbiens, gefallen sei. Die Behörde rief zwar ‚die­ Unterhaltungslokale sperren, damit wollte man sich nur den ‚Auslande gegenüber deden. Das serbische Bolt wird durch Die Presse und durch die verschiedenen Vereine. Die nichts anderes tun, als, den Haß gegen die Monarchie­ zu seh­en, gehöst und auf­­geswiegelt. Die serbische Regierung­ ist indirekt beteiligt, sie unterftügt materiell und moralisch diese Vereine, Nie wird eine Untersuchung beweisen können, daß Bajikz oder ein Mitglied der Regierung die Bomben verteilt habe. Sie sind vorsüchtig. Sie raffen daz­­ur Ver­­trauensmänner, durch die Komitatjchis erledigen. Tatsache ist, daß mit Wir­­en der serbischen Regierung der Haß gegen die Monarchie geschürt und da. die Tätigkeit der großserbischen Propaganda sich auf Ungarn, Oesterreic­h und die Nebenländer ersteht. Das steht nicht im Einklang mit der Erklärung, die während der Annexionskrise der damalige serbische Gesandte, Simies dem Minister des Y­eugern im Namen seiner Regierung abgab. Diese Erklärung, die vorher von der Stupjtina genehmigt wurde, "hatte folgenden Wortlaut: „Serbien erkennt an, daß es durch Die in Bosnien geschaffene Tatsache in seinen Rechten nicht berührt wurde, daß es sich demgemäß den Entschließungen anpassen wird, welche die Mächte in bezug auf den Artikel 25. des Berliner Vertrages treffen werden. Indem Serbien den Natsschlägen der Großmächte Folge leu­tet, verpflichtet es sich, die Haltung­ des Protestes und Widerstandes, die es­ hinsichtlich­­der Annexion seit vergangenem Oktober angenommen hat, aufzugeben. Es verpflichtet sich ferner die Richtung seiner gegenwärtigen Politik gegenüber Desterreich- Ungarn zu ändern und fünfzighim mit diesem auf dem Fuße freundnachbarlicher Beziehungen zu leben. Diesen Erklärungen entsprechend und im Vertrauen auf die friedlichen Abs­ichten Desterreich-Ungarns wird Serbien seine Armee bezüglich der Organisation, Dislotation und des Effektivstandes auf den Stand vom Früh­­jahr 1908 zurückführen E 38 wird die Freiwilli­­gen­ und die Bandem entwaffnen und entlasten und die Bildung neuer irregulärer Korps auf seinem Gebiete verhindern“ .Seither sind fünf Jahre verflossen.­ Die Agitation hat seither nur nur , nicht abgenommen, sondern große Dimensionen erreicht. Das heilt uns seit Jahren in ständiger Kriegsge­fahr. Dieses Verhalten Serbiens fojtet uns Milliarden. Die Börse hat wiederholt die S­riegs­­erregung efsomptiert. Sichere Existenzen gehen zugrunde. Alles nur, weil unsere auswärtige Vertretung Konsequent Die tiefste Energielosig­­keit an den Tag legt. (Zustimmung links.) Abgeordneter Stefan Naftovictpy: Die Bolität der Feinheit ! (Zärn.) Abgeordneter Georg SzmrecZanyi(rot!fahrend):Die gedungenen Mörder der Propaganda haben unseren Thronfolgercr­­.mo«t,der horauf.warten wir noch.Dygwßslavische Beiweg­ung hat die Türkei.vernichteL Erinnern wir uns an die Worte Hilmi Paschas, der damals sagte: „Mit uns ist die jerbisdge Agitation fertig­­ ge­­worden! Lernen Sie aus unserem Beispiele, sonst wird Sie ein ähnliches Gescic erreichen.“ (Große Bewegung links.) Die Stroh­­männer­ der Narodni Dbrana sind auch bei uns in Tätigkeit. Sie infizieren unsere Südgrenzen und wir­ sehen mit verschlungenen Händen zu, wie dieser Schönste und fruchtbarste Teil Ungarns verloren geht.­ Es­­ ist hoch an der Zeit, da wir darüber ins Klare kommen. Ich will nicht zum Striege zeigen.. (Lärm und Zien­c­enrufe rechts.) Ich will nit, daß­ das Blut ungarischer SJänglinge für ein Gebiet fließe,­­dessen Besig uns nur neue Gefahren bringen würde. Unsere wirtschaftliche Lage läßt es nicht zu, daß wir riesige Werte in­ einem Kriege, verlieren. Wir wollen­ den Frieden. Doch es ist sein Friede, wenn wir in fortgelegter Spahnung leben. Wir fordern von unserer auswärtigen Vertretung ein entschiedenes, mannhaftes Auftreten. Die feige, sich ducende, Bolitit, die das Ansehen der Monarchie vor der gene, lästige Intrigantin und gefallene und vergessene Größe. "Aber sie ertrug alles, sie hatte in jungen Jahren leiden und sich­hdemütigen gelernt. Hatte sie doch den harten Zwang erduldet, den ihr Katharina auferlegt, war von den Brüdern abwechselnd gehätschelt und mißhandelt, beschenít und verkauft worden, lockte die Männer und mußte die verderben, Die sie’ liebte, und ward von dem ungeliebten Gatten zu­ den peinlichsten Diensten verwendet, zu den schämdlichsten Ge­fälligkeiten veranlaßt. Denn der König von Navarra, nachmals Frankreichs verehrter Henri Quatre, ließ nicht nur seine junge­rau alles wissen, was er tat, und was font selbst ungetreue und rücksichtslose Männer ihren Frauen zu versch­weigen pflegen, sondern verlangte auch Leistungen von ihr, zu denen sich selbst Geringere und Wertlosere kaum verstanden hätten. So mutete­ er ihr zum Beispiel zu, bei der geheimen Entbindung seiner Yavo­­uitin, des Fräuleins v. Fofteuse, behilflich zu sein, und so kann er wohl niemand wundernehmen, da­ er später von 7 Man fann, überhaupt sagen, daß Dieses schöne, tem­­peramentvolle, geistig nochbedeutende königliche Weib, das auf den Höhen , der Menschheit , geboren, Die seltensten 7 Triumphe gefeiert, Die mannigfachsten­­ und s­chmeichel­­haftesten‘ Empfindungen erregt, , das Kriege entfacht und Frieden ‘gefördert, geherrscht, bezaubert, verdammt und erlöst hat, Doch auch durch die tiefsten Niederu­ngen des Lebens gegangen ist, Daß es Schweres und Bitterstes er­­lebte, Trauriges und Fürchterliches e­rduldete, ich durch ein­ Meer von Schmadh und Dual Durdjrang, und somit in­ der Vielfältigkeit der Gefühle, Gedanken­­ und Er­­­fahrungen ein­ besonders weiches, volles Menschenleben durchjubelte, Durchkämpfte und durchlitt. ihr erwartete, daß sie der Krönung ihrer Nachfolgerin beiwohne. Beide Bitten hat sie ihm erfüllt,­­ aber es mag ihr nicht wohl dabei zu Mute gewesen sein. Ebenso wenig wie bei den herrlichen Festen, die sie Heinrich und seiner zweiten Gemahlin zu Ehren gab, und bei denen sie mit größter Auszeichnung behandelt wurde, was sie aber sicherlich nicht­­ getröstet und mit ihrem Schiesal­­ ver­­söhnt hat, ganzen’ Welt herabgereist hat, muß ein Ende haben. (Beifall Tints) 63 ist ausgeschlossen, daß ein mannhaftes, ‚energisches­­ Ahtstrete bei den Mächten ‘Europas auf­ Widerstand stoßen würde. Wir dulden seit Jahren, wir dulden seit dem , Belgrader Stönigsmorde ! Abgeordneter Stefan Ratovsky: Auch das hätten wir nicht dulden dürfen! (Lärm links.) Abgeordneter" "Georg Szmrecsányi: (fortfahrend): Ich zögere nicht, zu erklären, daß des Thronfolgerpaar das Opfer zweier unterlassener Strafexpeditionen it. (Zustimmung links. Widerspruch) rechts.) Möge diese Tragödie ein Memento bilden. Bis Hieher" und nicht weiter! (Lärm und Bewegung rechts.) Abgeordneter Stefan Rakovsky:Was wollen"»Sie,uo»ch.2 Soll man bei uns einmarschieren! den­­ Abgeordneten Nalovsfy, ‘den Präsident ermahnt Redxter durch Zwischenrufe nicht zu stören. Ægeordn­eter«Geox«g.Szmrecsdnyi(fortfahrend)l:Dass Schwanken un­d die nervöse Hastm­üssen aufhöre 111 Weise Mäßigkeit, n kannhafte­ Energie,der pflichtgemäße Schutz dernteressens des Landes und der nationalen Eure müssen von ihm­ an die"vern­antwortlichen Faktoren leiten.(Stürmischer Beifall links.) Abgeordneter Stefan Matorhoty: Auch die Dynastie! Gie hat auch Pflichten ! Abgeordneter Georg Szmrecsándyi verliert hierauf seine I Interpellation, die folgenden Wortlaut hat: „Ic frage den Herrn Ministerpräsidenten, ist er geneigt, sowohl im eigenen Wirkungskreise wie auch auf Grund seines im § 3 des G.A. XII:1867 und § 1 des G.­A. VI:1880 ihm ‚zustehenden Rechtes dahin zu wirken, daß die­ in Ungarn und in den Nebenlän­­dern, sowie in­ Bosnien und der Herzegovina verübten Aufreizungen der in Belgrad organisierten und dort ihren Mittelpunkt bejisenden großserbischen Propaganda, die zur Sarajevoer V­erschwörung und zu dem­ gegen das Thronfolgerpaar gerichteten mörderischen Attentat geführt haben, geahndet und, fürderhin mit der größten Energie bes­kämpft werden?“ (Stürmsicher, langanheltender Beifall und Applaus lint ®. Redner wird von seinen Genossen beglückwünscht.) Ministerpräsident Graf Stefan Tika: Geehrtes Harts!Wei1nder geehrter Herr Abgeordnete in der Begründung se­iner Interpellation sich nicht auch auf andere wichtige Themen erstreckt hätte,so hätte sich eigentlich jetzt seine Interpellation k gar nicht beantworten können,da ich zu meinem Leidwesen­ au­ch heute noch nicht in der Lage bin,über die Frage, die er zucigenstande seine Interpellation gemacht hat,mehr zu sagen,als ich vor einer Woche gesagt habe.(Bewegung links, Hört! Hört!) § Geehrtes­ Haus! Die Angelegenheit mit Serbien ist unter­ allen Umständen zu bereinigen. Auf welche Art, in welcher Richtung und mit welchem Inhalte, Darüber tann ich mich, bei der Natur der Sache, da es sich um eine schmebzende Frage solcher Art Handelt, nicht äußern. (Zustimmung redete und im Zentrum.) Immerhin bin ich so frei, wiederholt, zu betonen, da; Die Negierung vollständig Durchdrungen ist von dem Bemwußtsein all jener wichtigen In­teressen, die sich an die Erhaltung des Fries­dens knüpfen Die Regierung­ ist nur der Am­­t, dab diese Bereinigung notwendigerweise­n zu einer kriegerischen Berwiclung führen müsse. An dieser Hinsicht will ich ‚mich, daher ganz und gar nicht in Weissagungen einlasfen. Eines jedoch will ic den Ausführungen des Herrn Abgeordneten gegenüber schon jet bemerken. CS Hans­delt sich um eine Neuierung des Herrn. Abgeordneten, Die er vielleicht nicht so verstanden hat, und in Diesem Falle konstatiere ich bereitwillig, daß seine Worte geeignet exscheinen, eine irrige Interpretation auszulösen; allein der Herr Abgeordnete, von dem wir soeben gehört haben, daß unsere volkswirtschaftliche Lage nicht so geartet ist, daß wir einen Krieg führen könnten . . . Abgeordneter Georg Szmrecsányi: Das habe,ir nicht gejagt ! (Lärm. Rufe links: Das hat er nicht gejagt !) Ministerpräsident Graf Stefan Tipa (fortfahrend): Io weiß es nicht; hat er­ es nicht jo gejagt, umjo beijer. · Abgeordn­etec­org Szmrecsényi:Ich wierde meine Worte erklären. Ministerpräsident. C war Stefan Tia (fortfahrend): er es nicht jo. gejagt oder, nicht jo verstanden, umso beijer. Ich breite’ mich ja über diese Frage aus, um ein eventuelles Mict­verständnis aufzuklären. (Zustimmung.) Denn hat der­ Herr Abgeordnete wohl auch das, was er­ darüber sagte, daß er nicht will,‘ daß dort ungarisces Blut fließe, nicht so gemeint, als ob er­ den Krieg für ein unter allen Umständen zu vermeiden­­des oder Unmögliches halten wide. Abgeordneter Georg Szmrecsányi: So ist­! Ministerpräsident Graf Stefan Tiba (fortfahrend): Denn ich­ bin der Ansicht, daß der Krieg eine sehr traurige ultima ratio ist, zu der man insolange­ nicht greifen darf, die nicht alle übrigen Lösungsmöglichesten erschöpft sind (So ists! rechts.), zu der aber naturgemäß jede Nation und jeder Staat befähigt und gewist sein muß, wofern sie eine Nation und ein Staat zu bleiben­ wünschen. (Lebhafte Zustimmung rechte.) . | v­­rchgehen umuehr auf die hiemit in Verbindung stehenden, aber Fragens anderers Ari umfassend wieilch wie de des Hcsxm Abgeordneten über.Und um vor allen­ Dingext die den objektiven Teilen­­ der Abgeordneter­­ Sache vorgelagerten mente zu eliminieren, will ich vorerst jagen, worüber ich wäh­­rend seiner Nede gelächelt oder gelacht habe. Georg persönlichen Mo­­Szmrecsányi: MS u Hatte ich gar nicht bemerkt !­ch Ministerpräsident Graf Stefan Ticha (fortfahrend):; Sie hatten es so sehr gemeint, daß Sie mich, deswegen sogar stark angegriffen haben. (Heiterkeit rechts, Lärm Lints.) Abgeordneter „Georg Szmreczänyi:, Ein­ anderes mag­ gelacht haben ! Ministerpräsident Graf­ Stefan Tipa (fortfahrend): Da auch ich lachte, nahm­ ich es auf mich. Was mir das Laden entlodte — es war ja eine Geringfügigkeit —, ı dad war, daß der Herr Abgeordnete sie auf eine Aeußerung berief, die der Führer der bosnischen Krovatenpartei getan haben­­ soll, der ge­­genwärtig ein hohes Staatsamt bekleidet und dessen Namen­­ er, mit Rücksicht auf diesen Umstand, nicht zu verraten wünsche. (Heiterkeit rechts.) Darüber habe ich gelacht,­­ denn . ig glaube, diese Andeutungen geben eine fadenlose Photographie des Bes­treffenden. (Allgemeine Heiterkeit. Lärm links.) Dies habe ich nur zur Steuer der­ Wahrheit bemerken wollen. In weiterer Folge hat­ sich der Herr Abgeordnete mit einer­ ganzen Reihe verschiedenartiger Behauptungen­ befaßt, die­­ ich angeblich in meiner Antwort auf die Interpellation des Grafen­ Julius Andrasfy aufgestellt haben soll.. Da stellt­­ er­­ jedoch durchweg solche Thesen auf, die entweder meinen Behauptungen gar nicht Ähnlich sehen, oder Diesen Schnurftrads zuwiderlaufen, oder zum mindesten auf einer­­ stark mißverständlichen N­us« legung meiner Worte beruhen. Zunächst möchte ich mit dem Droment fertig werden, "bei­ dem ein­ gut ‚gemeintes Mißver­ ständnis in der Tat sich leicht ereignen konntez es ist Dies Die Stage, ob die Regierungen von der bosnischen Reife des vers »r­gten Thronfolgers vorhergängige Kenntnis gehabt haben, ihr . is ." f a. fat j p A Fa I .— E ORR PS RRON NORA ä #

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