Pester Lloyd, Mai 1916 (Jahrgang 63, nr. 136-151)
1916-05-16 / nr. 136
4 r . »«-«Die"yss«xa"-,;FII,6";.MaTT-’I»9«IG·« e CZ«.««1 » - Hilfeherbeigeeilten Barkm holten noch einige Pex-,« -"io»nen-saus»dems Wasser..s.Auf dem Schifse befanden’sich·im Aug«enblicke dereing außer der Besatzung des Dampfers« die einschließlich des Kapitäns aus 1«9 Mann beistand,Pfassagier«e-i«n gleicher Anzahl-darunter zwei Priester«und mehrere Frauen und Kinder.Drei·Leichenertrun-Lenkt-Frauen wurden bereits geborgen und begraben«Vons der Vemannung-und den Fahrgasten -werderr:«j"einer Persone 11-v·ermißt. « ;’Eine Meldung-der,Ag«enzias Stefan-I«' sbom«10.·d."M.-gib t die»atsache der-Versenkut·tg des-· Schiffes,als deren Urhebers sie ein den Italienischens Seestreitkräften beigegebenes französisches Trauchboot bezeichnet-sofügt aber bei,derampfer sei ein Transportschiff und mit Kriegsmaterial beladen gewesen.. s Diese Angabe ist glatt, dient augenscheinlich dem"Zwecke,die Berentung als gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Das Schiff, ein freier Rofaldampfer von 61 Meter Länge und 480 Tonnen Raumgehalt, konnte selbstverständlich weder Truppen, no Kriegsmaterial an Bord haben. Ebeneinem der früher ge -towenig war dies beim nannten Dampfer der Fall. .Uebrigens war dies Besatzung dess Tauchbootes. Hasssichke der Gepflogenheit,der feindlichen Untersekboote«entsprechend—während der Torpedierung· in möglichst weitem Abstand·e-und« vollkommen Unters Wassers hielt,gar nicht ms der Lage festzustellen,welche Personen’und-welche Kraft der Dampfer führte.»z»z». "··-Stellt sich sonach die tückische Beschießung des kleinens Fahrzeuges schon an sich'»Als-ein brutaler,durchsnicht-szu. Entschul-» dsigender,d er Menschlichkeit und dem Völkern-OFhoh·nsprechend-er»Gewaltik.»streikch dah so konnte das Abfeuern eines zweiten Torp«e«do5 auf den ber»eit·s· nd von Rettungsbooten umgebenen Dampfer , nur im bezweden, die Rettung der Personen, deren Leben anderenfalls leicht hätte bewahrt werden können, zu verhindern. ._ Dieses Vorgehen läßt sich daher nur als b.01 - bedachter Mord bezeichnen. italienische Regierung sicherlich in vollem Berwußtsein, daß Die ihren Commungue, liefert von einer schmählichen sie der Deffentz Tat Kunde gibt, besonders herverhebt, sei ein französisches Kriegsschiff gewesen, welches die Tat vollbrachte, trifft Die Verantwortung dafür auch die italienische Regierung, da. ‚das Unter seeboot, um das es sich handelt, im Verbande italienischen Seestreitkräfte operierte. .Die k.u.k.Regie rung«legt»gegen die angeführten Steveltaten, denen nur jene, gleichkommen, deren sich die Ententemächte in diesem, Kriege bereits schuldig gemacht haben, in schärfster Meile Bermührung seien nn win “mi ‚Sie bittet die Botschaft (Gesandtschaft), von vorstehendem ihrer Negierung ehestens Mitteilung machen zu wollen. % · » ·Wien,"15.Mai·« Die entgegenkommende Antworknote Deutschlands( ‚in Amerika beweist, wie weit es den Vereinigten Staaten ‚gelungen ist, den verschärften, sehr wirksam gewordenen ‚Handelskrieg gegen England. zu mildern. Allerdings ss misss stün sich bewirkte , kommt diese nur „an Menschlichkeitsgründen“ ‚Milderung ausschließlicher gegnerischen Kriegführung zugute, in erster Linie — zeitlich genommen — der ungestörten Verfolgung Englands und seiner Verbündeten “mit argentinischem Weizen. »:««« Keine der zahlreichen,bisher zur««Wahrung der «Menschlichkeit««vergangenen Roten beschäftigte sich jedoch »mit«den Unmenschlichkeiten der gegnerischen Unterseeboot-kriegführung,die sich besonders durch ihe Greuel in der’Asdrias hervortut. ·.Die noch jedermann in Erinnerung stehende Torpedierung unseres Spitalschiffes»Elektra«s hat keine der signftso laut-zertönenden Stimmen«moralischer Entrüstung«erregt Dieses bezeichnende Schweigen wird ‚gewiß auchh aufrechterhalten werden angefichts der jüngsten Schandtat-gegnerischer Unterseebootsfriegführung in der Adria, welcher der Dampfer „Dubrownif“ zum Opfer gefallen ist. »sp· sp ,Dieser zum Personenverkehr in,Dalmatien bbenützte,dem Jahre 1892 entstammende«kleine .Da"m.pfer.von.«235N.ettor"egister·tonnen «w"ar Eigentums der«Ragusaer Dampfschiffahrtgesellschaft. Derohnte jede Warnung auf den»Dubrownik«lancierte erste Torpedo war bereits ein Treffer,der das Sinken des kleinen Schiffes in allerkürzester Zeit bewirken ..mix«ßte.«Dies konnte auch vom»Unterseeboote aus·wahr-« genommen werden,ebenso,daß am sinkenden Dampfer zkint mit Menschen vollgeladenes Rettungsboot"ange.eg-war.... .. j ..«« Die Gebote einfachster Menschlichkeit hätten den Unterseebootskommandanten veranlassen sollen,am Retstungsweärke teilzunehmen.Stattdessen ließ er einen zweiten Torpedoyloggehen durch dessen Explosion—dass Rsetstsungsboot in die Luft geschleudert s und zertrümmert wurde. ...-- --.Dies ist das Einstehen für die höchste aneale der Menschheit,der heilige Kampf,feindlicher Zivilisation . .. gegen unseres Barbarett«, Werden die Vereinigten Staaten sich betwogen fühlen, einzutreten? für die Milderung derartiger Greuel A so .. .. irgend in 7 7" (Telegranm bei „Reiter erfunden und Grnfen begriffenen. s. Wenn auch £ loyb“.) « jo der ·| LEE eses | |. Genfer Konvention unsere Kranken. Und uns wertht ‚man Barbaren, die wir in dem verwundeten oder Franken Feind, nur. den Leidenden immerdar gesehen und ihn wenigstens so gut gepflegt haben wie unser. "eigen Blut! Noch einmal sahen wir dann den Fluß; es war, als die ganze Danil-Armee zu den Karpathen beordert‘ war, in das Millionenheer zurückzuhalten, um das Herz des Ungarlandes zu schüßen. Was geschah nicht alles seit jenem Januartage 1915, Monaten wieder das Vaterland erblicken! Die farbathen, Gorlice, Lemberg, Lodz, Warschau, Lublin, Brest,Litomost: Zeugen eines gigantischen Kampfes, in dem barbarisch ungeschlachte Sklavenstärfe der kultivierten Manneszucht weichen mußte. RR ége ELST Erzellenz; vdl. Beseler, Generalgouverneur von Warschau, sagte am Eröffnungstage des deutschen Songresses für innere Medizin mit weithin vernehmlicher Stimme. folgendes: „Es wird sie interessiert haben, und einen Teil des weiten Gebietes zu durcheilen, in dem wir Schulter an Schulter mit unseren Bundesgenossen dieses Land von einem Feinde gesäubert haben, der es seit mehr als einem Jahrhundert niedergehalten, unterdrückt, gefriedhtet hat. Wir sind nit hiehergefommen, um Polen von den Russen zu befreien, wird sind hierhergefommen im Kampf für unsere gute deutsche Sache; aber wir haben er mit reden begrüßt, daß wir ‚neben der Vertretung ,unserer eigenen Sache auch ein Werk der Befreiung durchführen konnten, was wohl groß manchent, was dagegen geredet wird, von Tausenden, ja vielleicht von Millionen tief empfunden wird“ Diese schlichten, offenen Worte sind geeignet, manches Mitverständnis zu zerstreuen, das — von unberufener Seite — noch vielleicht auch Heute gehegt wird. Heute ist Polen frei, so frei wie es irgendein Kulturland sein tun, und freut sich in ernster Kraft seiner Freiheit. « .»Weichsel, du mächtiger, alter Bolenflug! Nicht bloß die eluren, die dir durcheibt,auch die Herzen “der „an deinen Gefilden Atmenden prangen hetzte, im Frühlings- Schmud, im Lenzestaumel der nac. »jahrzehntelangem | tiefen Schlaf wiedererwachten. Freiheit! wo Wir nad). vielen. | 4 Das österreichisch-ungarisch-rumänische .. »(Telegramm des „Better- Lloyd“.) "Wien, 15. Mai. Von dem Abkommen, das zwischen Oesterreich-Ungarn und Rumänien über die Regelung des gegenseitigen Warenaustausches und Sahbels‚verfehrs abgeschlossen wurde, erwartet man in hiesigen politische Kreisen Birtshaftung,günstige Folm Eine spezielle politische Bedeutung wird dem Abkommen nicht “zugeschrieben. Wenn in Petersburg eine gegentägliche Auffassung herrscht, die sogar in antirumänischen Demonstrationen zum Ausbruch gelangte, und die zuffische Presse in dem Abkommen den Auftakt zu politischen Abmaß«distianenwittert,«so ist dies allerdings als ein Sym, "Fa btum der Unsicherheit und des Schwächegefühls bemerzenőtwert. « " «Die Gründe wirtschaftlicher Natur, die für die Bukarester Regierung maßgebend waren, liegen auf der Hand.Abgesehen von der Notwendigkeit, die Ernte der lesten zwei Jahre auszuführen, braucht Rumänien eine ganze Reihe von Industrieartikeln und kann, da, die vorhandenen Lager irr der langen Kriegsdauer erschöpft wurden,nicht länger auf einen Erlag warten, dessen Zufuhr aus den Ententeländern infolge der millitärischen Lage derzeit, und nach der Auffassung der rumänischen Regierung I noch für lange hinaus unmöglich ist "‚Diese Auffassung der rumänischen Regierung von der allgemeinen Krieglage und den UÜusfeigten der Entente ist freilich auf politisch bedeutsam und kann "unseren Feinden einen Fingerzeig geben, wie wenig ihre Aufschneidereien und fortwährenden Siegesankündigungen selbst dort verlangen, wo sie wahrlich nicht eine Trübung des Urteils der Antipathien annehmen werden. .So mag der Vertrag vom Standpunkt unserer Gegner auch .politisches Interesse , beanspruchen. Für uns liegt seine Bedeutung auf rein wirtschaftlichem Gebiet, und in diesem Sinne sind die Verhandlungen mit der Bukarester Regierung auch geführt worden. u 7. Handelsabkommen. i gen für beide Teile. ie H. Es , a Er .· - Meldungen, der deutschen Obersten Heeresleitung. Das Ung. Tel.-Sorr.-Bureau“ meldet aus Berlin: . « Großes Hauptquartier, 15. Mai. Westlicher Kriegsschauplag., An vielen Abschnitten der Front War die beiderseitige Artillerie» und Patrouillentätigkeit lebhaft Berfuhhe des Gegners, unsere neu gewonnene Stellung bei. Sullud ‘ « . «.«.-«.«- -«'«- · -- -.--.. A Kai KT RUNGEN TE er fi . —. « = « . -s«MsTEZrk1-«I-0kzz"15 Wieder zu nehmen, wurden, soweit sie nicht schon in unserem Artileriefeuer zusammenbrachen im Nahkampfürerledigt. Im Kampfgebiet der Maas wurden Angriffe der Franzosen am "Westhang "des Toten Mannes und beim Kaillette-Walde 5 mühelos abgewiesen Destlicher und Ballankriegsichanplag keine besonderen Ereignisse.«T-Oberste Heere"sleiningh"» « 7 r . —" a . . s . Ein Tag des Weltkrieges. ie Operatissen auf der S Kriegsichanplage. —. Ein Wiedererstandener. — Die Union und Merifv.) sp Budapest, 15. Mai. Schon seit einiger Zeit sichern Nachrichten in die Oeffentlichkeit, daß die Leitung der russischen Operationen auf dem Hauptkriegsichauplage demnächst wieder auf den Großfürsten Nikolaus übergehen werde. Nun kündigen die „ZTimmes” Die Ernennung des Großfürsten zum Oberbefehlshaber an der ruffiigen Hauptfront als unmittelbar bevorstehend an. Der beständige Wechsel in der personellen Zeitung des ruffischen Kampfapparats ist am Körper unseres Gegners, bereits zu einem chronischen Leiden geworden. 8 ist schwer zu, behaups, ten, daß im russischen Heere die Oberfeldherren häufiger als die‘ Hemden gemechtelt werden, denn der russische Soldat trägt gar sein Hemd am Leibe. Vielleicht wäre es für Rußland ein Glück, wenn e3 dieselbe spartanische Enthaltsamkeit auch auf seinen Verbrauc, von obersten , Heerführern‘ übertragen würde. Der Ueberfluß an leteren hat den truffischen Heere mehr als sein’ Hemödmangel geschadet. ",’«,«. Großfürst Nikolaus hat durch seines nichts erfolglose Kriegsführung im Kaukasus bewiesem daß er den Kriegsvkaältnissen innerhalb eines kleineren Rahmens immerhinjsich gekpachten «zeigt.Aber seine Erfolge im Kaukasus lassen jutzt so wenig ex ,ein«en Schluß zu,daß"er imstande sein»wird,«irgendetwas gegenüber unserer Nordostfront zu vollbringen, als er seine Unfähigkeit, große Verhältnisse zu beherrschen, im Vorjahre mehr als überreichlich dargetan hat. Der Zar denkt, unter Blinden sei der Einäugige König. Und ,da Aberejew und NRupsij nicht den allerkleinsten Sieg zu verzeichnen haben, der Großfürst aber doch sein Erzerum, so sei das Risiko, mit "einem Austausc Wieder einen neuen Versuch zur wagen, minedestens nicht groß. " : Was unsere Armeen an der Nordostfront betrifft, sehen sie freilich nunmehr der Gefahr entgegen, vom Generaliffimis Nikolaus redivivus noch tiefer nach Rußland hinein „gelobt” zu werden, als hiezu dem vorjährigen großfürstlichen Etrates "gen seinem Kriegsplan gemäß Gelegenheit geblieben war. « T---H'iteb,exs.si’ * * * = Großfürst Nkkolaj -Nikolajewitsch fol, ei Herelina geborener Phönix, aus’ feiner Ascje wieder erstehen. Eine „Times“-Meldung überrascht die Welt mit dieser Kunde, und das Cityblatt weiß bekanntlich über Vorgänge und Strömungen am russischen Hofe gründlich Besdheid. Auch ohne den Eidstempel der „Times“ wäre übrigens an der Nachricht von der Wiederberufung des Großfürsten Nikolaj Nikolajewitschan die Epie der in Europa kämpfenden Zarenheere nicht. Uns glaubhaftes. Nicht ist, als ob anzunehmen wäre, der Zar habe unter der Wirkung der in Rußland mit überlautem Jubel gefeierten und start aufgebauschten Erfolge von Er»zerum und Trapezunt sein abfälliges Urteil über die Geldherrnnbegabung seines Vetters revidiert, sondern weil’die durch die beständigen Niederlagen verursachte Kopflosigkeit in Muland so groß ist, daß dort füglich daz Unmöglichste als wahrscheinlich erwartet werden kann. »J«.. ».Werzählt sie alle,die Kriegsminister Oberbächlshckber und Generalstabschefs, die seit dem verhängnisvollen Tage von Gorlice in Rußland abgesagt worden sind. Durch Personenwechsel wollte man die begangenen Fehler führen und wettmachen, durch den Austausch der führenden Männer der russischen Streitmacht das Verhängnis in seinem Sturmlaufen aufhalten. Das Beginnen, unwidersinnig wie es war, mußte natürlich fehlschlagen. Von dem bei Gorlice erlittenen Schlage hat Rußland sich nie wieder erholen künnen. Die verbündeten Heere unserer Monarchie und ihres deutschen Verbündeten drangen immer tiefer in Rußland ein, die Trußburgen russischer Militärmacht, die Festungen an der Weichiel, an der Narew, am Nienen und am Bug fielen in unsere Hand, die Trümmer des aufs Haupt geschlagenen, entscheidend besiegten Zarenheeres zogen sich fliehend in das Mteidsinnere zurüde , und in sinnfälliger Weise offenbarte sich aller Welt die Tatsache, daß dieser Feldzug für Rußland endgültig verloren ist." ” Daran würde auch die Wiederberufung des Großfürsten Nikolaj an die Spihe der europäischen Heere nichts ändern. Das strategische Genie dieses Heerführers hat sich in den elf Monatett seines Aufenthaltes im Kaukasus nicht, so gründlich wandeln können, daß sein Eingreifen in die Entwickung der ‚Dinge an der europäischen Front das Geschehene auch nur im geringsten Maße fönnte. Die Kunst, ruffische Maffen im unerhörter Dichte und in nie dagewiesenen Tiefengliederungen vorzutreiben, haben auch seine Nachfolger geübt. "Mit nicht ziemlicherem Cru folge "als er. Alles, was sie erreichten, war bloß eine Reihe no Hoffnungsloserer Niederlagen und eine Fülle no furchtbarerer Verluste. In elf Monaten wird man nicht aus einem Stümpel zum Genie. Und der Kaufasus ist, seitdem er besteht, nicht die hohe Eule einer Feldherrnfunft. gesiwesen, die mit Aussicht auf Erfolg sich an das Schwierigste ..... .»» wagen darf. nody; ungeschehen. nahen 4 7 + 2 TER, KUREEN 3 SER *