Pester Lloyd, April 1917 (Jahrgang 64, nr. 88-100)
1917-04-01 / nr. 88
-W jL-Illvss--Ists-..,.....» » WWÆUCMMQMH (Telegramm des Better Stoyd.) Slcckhiim,si.norz. Aus Peterburg wird gemeldet:Der Ackerbausminister Schingarew erklärte,die Stellung de Acker-Münsters sei zurzeit mit einer Zwangsarbeit vergleiche.Das alte Regime habe eine so Firchtbare Verwirrung hinterlassen,daß Ri·iß·land,wenn die Revolution nicht gekomment ware, in kurzer Zeit gezwungen gewesen wäre,wegen Mangels an Lebensmitteln den«»Krieg einzustellen Die Regieruug habe grundsätzlich beschlossen,das Getreidemonopol einzuführen. . FR mittelteile.Englische Arbeiterdelegierte in Riland. Mailand, 30. März Secolo meldet aus London: Auchon der engei Arbeiterpartei werden zur Agitation unter ihren Arbeiterschaft für die Karte des Vierverbandes Bersonen in Petersburg, Moskau und anderen großen Städten geschicht, nämlich der Abgeordnete William Thorne, der Abgeordnete James Barteivertreter Stefan der Dograby Sanders, und Marzistenpartei, davon Abstand genommen, Der Londoner Aud Hyndman, solte nach Nußland der Wührer reisen, hat der aber Der deutsche Abendbericht, Das Una. Tel.:Storr.-Bureau meldet a Berlin: "Das Dolff-Burzau meldet am 31. März, abends: Ein Gefecht mit den Engländern bei Senin-[ur- . Gojeul (südöstlich und günstig. Bei Angriffen auf die Hochfläche von Brigny " nordöstlic von Soissons erlitten die Stam jofen eine blutige Schlappe. Im Osten bei Taumetter nichts Wei von Arras verlief für Diete Generalstabsmeldungen. — Aus dem Abendblatt wiederholt. — Antlicher Bericht unseres eng ne anlagen Kriegsihanplab. Die Amtlicher » süblichen Bulomwina holten unsere Stoßtruppe bei gründlicher Zerstörung der feindlichen Berteidigung dMafdine in Gräben erdkämpfe und jeder rege und erfolgreiche Tätigkeit unserer Flieger, gelungenen Unternehmungen unserer Sturmpatrouillen und Erfindungsabteilungen tüfen laus innen Xamiano und terten in unserem Feuer. a Arco Genres Truppen brachten 25 Gefangene umd ein Mal Angriffsberuude der Italiener westlich ben evangelische Kirche starf bei i S SETA Kriegsshauptageigniffe. · gmss Der Stellvertreter der Chefs dec GmeraÆeg .v.Höser,Feldmarschalleutnant. Fee sprenglischer Abteilungen bei erjeit3 Budapester Korrespon Bericht. Ausgegeben am 31. mer auf beiden ber einen : ichetstiezsschupw der in i Offiziere, 200 Mann ımb Sübwwestlicher ehtstätigfei einenen Nächten an einigen Sront lebhaftere und ee er 4 fjüdlid bon Biglia fdeiKeine seleheen die Er lá "ej e PBeronne— Find, teldmaridhalls Bataillone zu beiden Seiten bei der Feind abgemi OR 2008 júelterte im Nahkampf. Lebhafte Artilleriewirfung begleitete den Angriff en : £raße Bei Mebven»Gouture wurde ihr Wei jadlig erreiäte ex Hemdicnurt und St Emilie Die granzosen erlitten in Gefechten nordöstlic von Gviffons in anderem Feuer jnwere Verluste Jnd Champagne wurde um die Höhe südlich von Ripont hartnüdig gesümpft. . Aus den Flügeln seines Angriffstreffens wurde derranzose abgewiesen.In der Mitte dralen seine dann ag ur bei der ug Fi a naibenne, e Sto in «usharren bewährten dort stehenden Madam vom Feinde wieder esäubert wurden.Oest·lietriegsschauplatz.Front des General 18 Bringen Leopold von Bayern: Ar einigen Abschnitten, bormehmlich Gzczara, am Stochod und an der die Tätigkeit der russischen Artillerie zu. I n unsere Stellung verdringende Jagdabteilungen sind zurückwiesen worden. Eigene Unternehmungen sind von Widjy und nordöstli von Nomo Grodef verliefen günstig. Mehrere Blodhäuser wurden gesprengt, 75 Puh und fünf Minenwerfer eingebracht. Front des Generalobersten Erzherzog Sojef. Am Aha Arad wurden bei Vorstößen in den russischen Gräben östlich von Kirlibaba uód südlich bonnen über 200 Mann gefangen, mehrere Maschinengewehre erbeutet. Bei der Heeresgruppe des Feldmarschalls v. Madenien und an der mazedonischen Front ist die Lage unverändert. Der erste Generalquartiermeister K. Budendorff, Tifder an der Blota Lina nahm. es Der Unterfechentkrieng,. Graf Dohna-Schlodien über die Streiffahrt der „Weeme”, Berlin, 31. März. Ueber seine Fahrt mit der „Möwe“ berichtete Heute Graf Dohna-Sclodien bei Vertretern der Presse: Aufgrund der eingegangenen Aufklärungsnarieten hatte ich mir fir meine Fahrt einen ziemlich genauen Plan gemacht 3a hatte dem auch gleich am ersten Tage bat Glüd, einen großen Dampfer zu fiirren. Es war dies, wie bereits bekannt, der Dampfer „Boltaire”. Es wargwierig seine Nationalität festzustellen, weil die Schiffe jehr feine logge mehr führen und die Nationalität nur aus der Bemahlung des Schiffes ersichtlich wird. Ic ließ deshalb die Macht vergehen, ehe ich mich an den „Voltaire“ her nmachte. Io richtete er aber so ein, daß ich gegen 4 Uhr früh auf etwa 400 Meter an das Schiff herankommen konnte. ch gab das Stoppsignal und zerstörte die Signalstation des Dampfers, als er versuchte,Finfertelegraphisch Hilfe herbeizuholen. Später konnte ich dann den ausgelösten Dampfer unschädlic machen. Später habe ich jeden Tag etwa einen Dampfer abtumönnen. Das lette Schiff, das ich auf diesem Wege nahm, war ein mit 7000 Tonnen Kohle befrachteter Dampfer, der von Amerika nach Ialien unteriwegs war. Dieses Schiff war mir außerordentlich nüblich. Aoleß es eine Weile die „Möwe“ begleiten und ergänzte daraus meine Kohlenvorräte. Später habe ich er als Hilfsschiff eingerichtet, mit einer Zuntentelegraphenstation versehen und es der Führung des Kapitänleutnants Wolf übergeben, der dann auf eigene Faust eine Unzahl wertvoller Schiffe beriichten konnte. Bis etwa Mitte Dezember funktionierte der funkentelegraphische Dienst an Bord der „Meme” außerordentlich gut. IH erhielt regelmäßig täglich den Speeresbericht, Zeitungsnachrigten und die für mich bestimmten Befehle. Je mehr ich mir, jedoch der afrikanischen und dann der amerikischen Küste näherte, desto schwieriger wurde der funfenMiesräblilie sklieber. Er am Neujahrstag funktionierte ug a toieber, und wir erführen erfreut die Heimkehr der „Yarromdale”: „ Weder die Begegnung mit einem stark bewaffneten englischen Hilfkreuzer berichtete Graf Dohna-Schlodien: Re) hätte eigentli vorgezogen, diesem Dampfer auszumeicen, Sälepligit mir dies auch doch Zufall gelungen, indem ein englisches Handelsschiff in Sicht. fan. Dieses Schiff wurde wohl dann von dem englischen Hilfskreuzer für die „Möme” gehalten. Jedenfalls griff der englische Kreuzer das Handels“ ját an. Ich sah in unmittelbarer Nähe des leicheren Gras waren einschlagen. Die Verfolgung ging weiter und beide C Shiffe versäwanden [Eließlich aus meiner Sicht. h Auf der Rücreise bot der Atlantische Ozean ein tesent«lich verändertes Bild. Während ich bei der Ausreise noch etwa 25 Dampfer sah, konnte ich auf der Heimreise seinen einzigen mehr erbliden. Ueber das Zusammentreffen mit dem Dampfer „Diaki“ berigtete Graf Dohna-Schlodien: Der „Diaki“ sehte sic auf meinen Anruf zur Wehr, CS entspann sich auf ewa zwanzig Minuten ein heftiges Gefecht, bei dem es mir gelang, 25 Treffer abzugeben. Allerdings war auch die „Möwe“ von drei Schiffen getroffen worden. Beide Schiffe gerieten in Brand. Die „Möwe“ bekam ein unangenehmes Led. Leider erhielt beim Brand der größere Teil in einer Bel ung Brandivyne den, zum Teil recht schwere, so daß ein teroffizier und sechs Mann ihr Leben verloren. Auf dem „Otafi“, dessen, Dejahung schließlich in die Boote ging und auf die , Döme" zusteuerte, waren viele Schwerverluste. 65 Mann nahmen wir auf die „Möwe“. Der Schiffsarzt hatte im den nächsten Tagen mehr als reichlich zu tun. Ueber Island näherte ich mich der deutschen Küste. Das erste deutsche Schiff, dem ich begegnete, war ein Stichdampfer, der die „Möwe zuerst mächt erkannte und mich durch Signal aufforderte, zu ftoppem. Wir haben uns aber fálsehlich verständigt. Wie ic; dann glüdfic in die Heimat anfem ımb dort empfangen wurde, ist ja bereits belahnt, 4 London, 31. Mär. "Daily Kemws shreist anlaflich der Rückehr den Döme: Der dinch die „Möwe“ angerichtete Scraaben ist noch unverhältnismäßig größer, als der, Den die „Emden“ verursacht je Das it umso erstaunlicer, wenn wir uns des relativ gesatan, den die viel größeren Kapen«hiffe im Atlantischen Ozean während der ersten Siriegstage angerichtet haben. Aber wahrscheinlich ist bei solchen Kaperunternehmungen die Größe des Schiffes ein beson beres Hindernis, Was erforderlich ist, in Schnelligkeit und Kunst der Verwendung. In dieser Kunst brachte es die „Möwe“ augenseinlich zur größten Beliommenheit. Dien wegen der Genie. Das Merz berichtet detailliert über die Versuche, dur die der Verfasser die musikalischen und akustischen, Fähig keiten Erwin Nyiregyházis fejtgeítellt hat. Erwin Nyiregyhäzi ‚ hat ein von der Klangfarbe unabhängiges, sozusagen das ganze musikalische Tongebiet umfassendes, totales, absolutes eher. Die auf das relative Gehör bezüglichen Versuche haben bewiesen, daß er alle musikalische Intervalle ohne weiteres erkennt ı und mit ihrem musikalischen Namen bezeichnet. In der Analysierung der shmwersten Mehrklänge hat Erwin Erfolge aufzuweisen, wie vor ihm sozusagen noch niemand. Beim Transponieren, Primavistaspiel, Bars Hturlesen, Notenschreiben, überall die Leichtigkeit des spielenden Kindes beim Ueberwinden der größten Schwierigkeiten. Géza Neue prüft dur Srperintente das musikalische Erinnerungsvermögen des Kindes und stellt fest, das es das eines erwachsenen guten Musilers teils erreicht, teils übertrifft. Er beobachtet seine ganze Entwicklung als reproduzierender Künstler; er erprobt und beobachtet seine Fähigkeiten im Improvisieren und Modulieren; er beobachtet die Methoden und Hilfsmittel seines Komponierens. Er eilt mit , was für Musiker von besonderem Interesse sein wird —, dass Professor Weiner seinerzeit nach einigen Versuchen den Plan aufgeben mußte, dem damals neunröhrigen Knaken den Kontrapunkt systematisch beizubringen, weil er einsah, „da Erwin trog eines hohen musikalischen Verständnisses noch nicht fähig it, den tieferen Sinn des Kontrapunktes, die Gelegmäßigkeit in den Gegenbewegungen aufzufassen“. Endlich charakterisiert er — liebevoll, doch zurückhaltend — die Kompositionen Ermin Nyiregyházis; in sehr interessanten Hinweisen macht er den Zeier darauf anmerksam, wie unrichtig es sei, „Kindern die Mannigfaltigkeit der Gefühle und Stimmungen abzusprechen“ ; er verweist auf den Stimmungs- und Melodienreichtum der Kompositionen und teilt zum Schluß von ihnen mit. . . Genie? Dieses Wort kommt vielleicht sein einzigesmal im ganzen Bug vor. Nur der Leser empfindet hinter den ruhigen Berichten ımd Erörterungen ständig die beunruhigende Gegenwart des Genies. Dieses Buch hat den kleinen Erwin Nyiregyházi bis zum elften Lebensjahr begleitet. Seither ist er schon öfter vor das Bublitum getreten. Und fortan? Was wird aus ihm? Welche Wege geht er? Wohin gelangt er? Plan läßt das Buch aus der Hand fallen und bricht nachrrdentlich und grübelnd in Die Zukunft. Die Fortlegung des Romans schreibt vor uns, lebt vor uns der Held. Von ihm hängt es ab, — von ihm? mer weiß, von welchen ihich allenfenden Mächten! — meldet Bedeutung und unweldiges Gewicht jedes Wort dieses Buches einmal erhält. (Hätte man über Diozart ein solches Buch geschrieben, so würden es heute tausend und aber tausend Menschen seien wie die Bibel.) gebe wohl, Keiner Erwin Nyiregyhazi. Erfülle alle Hoffnungen jener, die dich lieben. Wohin immer dein Weg dich führen mag; es war schön und fesselnd, unter Führung eines Gelehrten den Weg zu gehen, den du bisher zurückgelegt hast. Wir leben jet in trüben Seiten. Als der Krieg ausbrach, blag mit ihm zusammen auch eine Ungezieferphilosophie aus, die nicht nur feststellte, daß si aus allen Menschen gleichermaßen Blut faugen ließ, sondern diese ihre Entdeckung so triumphierend in die Welt hinausschrie, als hätte die Menschheit bisher nur gelebt, um zu dieser Höhe zu gelangen. Die Menschheit lebt aber nicht für dies. Wofür sie lebt? — Daß du bist, daß sich viele mit Dir befassen und dich viele Hunderte und Tausende auf deiner Bahn Hoffend und sorgend begleiten, das weist auf andere Arten des menschlichen Lebens, auf unwundervolle Möglichkeiten der Entwiclung und auf einen andern Sinn des ganzen Daseins hin. Diesem Buche, das über Dich geschrieben wurde, müssen wir sehr dankbar sein, daß es uns al dies in Erinnerung brachte, einige 4 | ger, Wheg - Die Wirkungen der Unterseebootsperre in Gaglend, (Telegramm des Petter Lloyd) ; ·’ « Bern, 81. Mär. Die Zürcher Pot erfährt von einem aus Engsand zurückgeführten Neutralen, daß sich die Beratungen des verschärften Untersechentstrieges dort bereits in ernsterem Maße gelten machen. Der Schiffsverkehr aus den englischen Häfen wird immer mehr unterbunden, nach einzelnen neutralen Häfen reict er bereits völlig. Kürzlich erwähnte der Börsenbericht des Manchester Guamdian, dam in den legten vier Wochen von Manchester aus nur ein einziges Schiff nach Indien Abfuhr, nach China aber überhaupt seines. Bemennte Schiffe. Lyon 31. Mi Brogris de Lyon meldet aus Bordeaux, da der Woftdampfer „Montreal“ (6146 Tonnen) am 23. März im Atlantischen Dean versenttwube Hungersnot auf den Kanarischen Inseln. Bern 34 Mar Lyoner Blättern zufolge ist die Lage auf den Kanarischen Inseln infolge der deutschen Unterseebottätigkeit äußerst ernst Bachur« an Elend sei unfügbar und es herrssche nahezu ungeränot. Der deutsch-amerikanischefonflikt. Scharfe Gegenfäte in der öffentlichen Meinung der Union, Amsterdam, 31. März. Die Times melden aus Wasshington: Die Imeinigfeitstvischen den Aktivisten einerseits und den Phzix fiften, und den Deutschenfreunden andererseits nimmt einen immer größeren Umirng an. Die er ist so groß, daß die Regierung, aus Furät dor ns ruhen in der kommenden triiischen Weite, sowohl eine Kundgebung der Bazifisten, die für Montag in Washington geplant war, als auch eine Kundgebung der Attivisten verboten hat. Kriegsbereitschaft der Vereinigten Staaten. M Washington, 31. Mär. (Reuter.) Das Kabinett hat Montag seine dretkeisung vor der Konbderfession des Kongresses gespalten. Bei Schluß der Situng war in gutunterrichteten Ktelsen der Eindruck allgemein, daß die Vereinigten Staaten bereit seien in Den Krieg gegen Deutschland einzutreten. C3 kann zuverlässig mitgeteilt werden, daß die amtlichen Kreise mit Nachsicht auf die legte Rede des deutschen Reichsfanglers. Teinen anderen Meg für da Land’ offen jeder.