Pester Lloyd, Dezember 1917 (Jahrgang 64, nr. 296-308)
1917-12-01 / nr. 296
s- - Auf dem Schlachtfelde bei Cambrai muss der Eng-länder am frühen Morgen nach heftiger Feuer- TEEN Al Stellungen westlich von Bour- RE ,s «... hinter schweren Verluste«n«wkunde er zurückgeschlaen. « .T"" Am Nachmittag nahm der Feuerkmupf zwischen stadix und Fontaine wieder beträchtlich e.S.tä«,tl»ean.· « Aus der Gegend von St.Quentin war die Artillerietätigkeit lebhafter als an den Bergen.«Heeresgruppe deutscher Kronprinz Ein eigenes Sturmtruppunternehmen von Brade hatte vollen Erfolg und brachte Gefangene Stisak . Auf beiden Maasufern lebte das Feuer weiligtauf. 3%. 51.0.8 Heeresgruppe, szeg Albrecht von Bürttemberg.An vielen Stellen, namentlich . im ‚Sundgau, rege Tätigkeit der Franzosen. . 36. 2 = ai . . Seit dem. 24. verloren unsere Gegner im Luftkampf und Audi , Abiduk von der Erde dreißig Flugzeuge und zwei Sesselballone. Leutnant Budler errang seinen 30., Leutnant Bongart seinen 25., Leutnant Böhme seinen 24. und Leutnant Klein seinen 21. Luftsieg. Im Osten, in Matedonien und in Italien Feine gröberen Ax Kampfhandlungen. .. |Wolffs Bureau R , · · . « Decthwm ewig mrtiemeister «quend·orf·f. . ar. nördlich, zeit« Die Gage auf den Sriensfchauplaken,·« : Budapest, 30. November. (In den letten zwei Tagen hat sie die Lage auf den Kriegersanplägen im Wesentlichen nit verschoben. Große Aktionen wurden nicht unternommen, was neidhah, geht kaum über die Grenzen der Stellungsfämfe hinaus. Vorgestern ließ England die Waffen bei Cambrai ruhen. Gestern unternahm es wieder einen Angriff im Name westlich” Bourbon, welcher zwar unter schweren Verlusten abgeschlagen wurde, aber allem Anscheine nahh in Breite zunehmend erneuert werden sol. Dies künnen wir aué der erhöhten, beinahe zum Scommelfeuer anwachsenden Stärke des Artilleriefeuers , beiderseits der gestern -bekämpften Front von Bourlon im Aischnitt Sup und Fontaine schließen. Erfolge dürften nach den Erfahrungen der Kämpfe bei Ooern und Cambrai auch diesem erneuerten Angriff nicht beschieden sein. Uebrigens rumort es auch in Slanderm wieder. Ob die auffladernden Artilleriekämpfe zwischen dem Sonthoulfterswalde und Zandvoorde mérte "Angriffe bedeuten oder nur ‚Störung des Gegners‘ bezwehen, kann nicht gejagt werden. Die Witterungsverhältnisse dürften größere Kampfhandlungen kaum zufassen. Der aufgeweichte Boden hindert größere Verschiebungen und Bereitstellungen. Die, ‚obzwar die Engländer mit voller Strafe dastehen, doch mit erheblichen Massen stattzufinden Hätten, wenn der Angriff auch, nur einen Fümmerlichen Erfolg erzielen soll. Vorläufig waren es in Slandern wie in der Champagne deutsche Schirmtrupps, die Erfolge erzielten. Die regere Tätigkeit der Kranzosen im Sundgau durfte wohl mir ein Verschleierungsmanöver sein, welches Beschiebungen und Ablösungen verdeden soll. Sonst ereignete sich auf den europäischen Kriegsschauplägen, die wohl bald unter dem Eindruck der russischen Friedensmöglichkeiten lebhafter werden dürften nichts. Wesentliches. Erhöhte Artillerietätigkeit in Benetieim wirft Den Schatten fünfziger Ereignisse voraus. Was geschehen wird, Füßt js aus der Tafonischen Meldung umseres Generalstabes nicht herausschälen. SE 5 Die Erfolge der Engländer in Balästina sind eingedämmt worden Türkische Gegenangriffe und eine Berstetfung der türkischen Verteidigungsfront machen sich fühlbar. Diese Erscheinungen machten schon einen englischen ,partiellen Nachzug notwendig. Der Weg, den sich England zivilen Aegypten und Indien als Lande sichern wollten — hiezu dienen der palästinische und Der mesopotamische Feldzug, —, ist zwar erweitert, die Sichrrungszone beträchtlich, verstärkt worden, doch ist er nach nichht so her portrastionen umringt, dab sich England, ruhig der Mube,hingeben könnte. Hoffentlich wird das Ziel Engande int erreicht werden. 6 tag; Rußl(11(ds,Angebot und die Zustimmung der Minen xnächte kann kurzer Himd die-stra·t«egliche»Lage soweit verschieben,daß·alle Träume der Entente in Bilde an Stade gehen. « Der Erfolg der Kriegsanleihe ist die grösste Gewähr des von uns‘allen Heiss ersehnten ‚ger rechten Friedens. Am 1. Dezember, schliesst die erste Periode der Subskription, auf die--siebente die dieser -ihrer patriotischen Pflicht noch nicht herausgenommen haben, mögen sich beeilen und auf die zeichnen. Kriegsanleihe. ihren. All diejenigen, würdigen Anteil am Kriegsanleihe s· Bar « PESTER LLOYD Der ruffilie Friedenswerkhing. > ” a Sikung des Deutschen Reichstagshauptansichtes. Rede des Staatssekretärs des Meukern Dr. Kühlmann. · ," J,.Be"rlin,30..Nov mb«,ei. der heutigen Sitzung des H«auptausschusses des»eich»s·tag»es ihm nach.dem Berichterstatter Prinszen Schönaichs Carolath Staatssekretär des FlusswärtigenslmjasDr v.sühlixtann das Wort.Nach kurzen bertraulichen Mitteilungen besprach er die in denen Geheimdokumenten erwähnte angeblige Besprechung von Finanzmännern in der 64 weit. Schon früher tauchten ähnliche Gerüchte auf. Die damals angestellten Nachforschungen ergaben, daß deirt- ideae an einer solchen S Konferenz sich night beteiligten. Die englische Regierung dementierte ihrerseits die Beteiligung englischer Finanzleute. Diesmal waren ausdrücklich Vertreter der ig an Bank und Herr Kirchenberg genannt. Auf die Anfrage des Staatsekretärs teilte die Deutsche Bank mit, überhaupt seiner der ihr nahestehenden Herren damals in der Schweiz war. Er hatte auch keiner von ihnen einen Rap zur Reise in die Schweiz. Fürstenberg hatte zwar"einen Bag, er machte aber seinen rauch davon. Weder er noch eine ihm nahestehende ‚Persönlichkeit war in der fraglichen Zeit in der. gerady grimdlier Untersuchung kann also erklärt werden, der ‚Berner, Bericht des russischen , Adern auf Katsch und mangelhaften Informationen beruht. ···« Dexrussische Friedensschritt., ·Der Staatssekretär fuhr darauf forx:Meinetrat! Unsere Blicke impitt diesem Zeitpunkte vor allem nchsten gerichtet.Rußland,da·öUeMeNfaOlinUe Mt.P- schleuderthat,Rußland.,indwte1ne·bis ins Mark der Knochenfaule Rotte von Buteaukraten und Schmarotzern unter Beiseitefchiebmtgesims vielleicht manchmal wohlmeinenden, aber und mißleiteten Selbstherrscher, die Een er richlic, meldje die eleiaich und unmittelbare Ursache er gewaltigen Bölferkatastrophe getönnden it, hat die Schuldigen weggefegt und dringt num in festveren danach), um AMURTN und Srede Raum für seinen inneren Wiederaufbau zu un Den age en mit denen der Dei Reid angler gestern die Stellungnahme der deutschen Regierung auf diesem Streben dargelegt hat, brauche ich meinerseits nicht. hinzuzufügen. Wir werden uns in dieser Frage bow. den Grundsäßen einer festen und gemäßigten, auf dem Boden der Tat stehenden Staatslunft nicht entfernen. In Beter: der Welt mitgeteilten Grundjäse ersceinen geeignet als Unterlagen für eine neue Gestaltung ‚der im Osten, die dem Selbstbestmmungs veht der Belfer volle Rechnung zwingend, die wesentlichen und dauernden Antereffen der beidem,großen Rahbarreiche, ARußland und Ben ie und, zultdern geeignet,ist.. Da wir diese „Ziele, verfolgen, fü im „besten ‚Einvernehmen, mit unseren Berbündeten und, wie mir scheinen will, auch mit der moralischen , Unterjftüfung der überwiegenden Mehrheit der hier versammelten Vertreter des deutschen Bolfes, Fimir zur besonderen Genugtuung und wird inmerem Auftreten nach außen auch die nötige Wucht verleihen. Die militärische Loge.Ueber die militärische Lage empfingen Sie geitern aus dem Munde des Herrn Reichskanzlers aan Darlegungen. Ich möchte mich deshalb heute darauf beschränken, wenige Worte über den geld ugen Stalten zu zeigen, der noch in vollem Gange ist und desjern politische as intzfungen, obwohl sie natürlich mod), nicht voll zu überfi snd, in einigen Britten schon klar erkennbar hervorgetreten sind. 65 war ein Bild, wie es selbst in diesem ungeheueren Gigantenkampfe noch nicht gesehen worden war, spie über dem granen Karst dırrdy die herbeiteoten Schluchten der Alpentäler' die grauen Schlangen deutscher und Be ea pple ágter Sturmhaufen fi heranmälzten in die beglänzten Ebenen Italiens, die seit den Togen der Stauffen an die deutsche Sehnsucht eine fottagische Anziehngskraft ausübten, und wie unter den Oberbefehl des jungen Kaisers aus dem Hause Habsburg die ganze Heeresacht eines großen Bolfes unter den unwurchtigen Hammerschlägen, die für das Feldherrngenie der verbündeten Mächte, so, kennzeichnend, geworden sind, zusammenbrach), und verblutete. Mit seinem Lande Europas unterhielt die ‚geistige Welt Deutschlands so enge Beziehungen vor diesem Kriege wie mit Italien. Der neigeeinte Staat stieg im Schatten des mächtigen Dreibundes ,zu Ansehen, Macht und Reichtum, und wenn auch eine unsagbare Bitterkeit bei uns empfunden wurde, ala spät im Kriege, da manche Foren ‚glaubten, die Stunde sei gesommten, mmt Dem ,anderchoffenen deutschen Eher den Fang zu geben, Italien unter dem Geschrei einer bestochenen Presse und unter Führung zerriffenloser und kurzsichtiger Staatsmänner sich aus reiner Zändergier zu einer gchmählichen Politik entschloß, die ge heute so blutig büßt, se wird doch mancher den Italienischen Bolfe in Dieser. Siimde Des bölligen Teilnahme versagen können. Zusammenbruches nicht alle ; Ja Dentschlauv deunkrptiiche csätvich "lang—inder·Westeikente»absolutk Diktetin Ren ic)horhin von den Auswirkungen der militärischen Erfelge sprach), so sind diese auch in England und Stanfreidh zu spüren und ein kurzer Blick auf die zeitlich gleichlaufende innere Emiindlng in Deutscland und im diesen Ländern dürfte Ihr reich sein. Während in Deutschland. im Laufe des Kriege Das artige Kaiserswort, baz an seinem Eingange, stand, weiter arbeitend fruchtbar, entwickelt, worden, it und die, Beziehungen zwischen, dem Bolfe,und der Szene auf der Grundlage des gegenseitigen Vertrauens immer freier, lebendiger und deshalb feiter imerden, während in Deutschland die Regierung, nicht hinter dem Dirude born außen, sondern in freier Grtennimmis Der Historisch notwendigen. Entwicklungsgänge das austrickt, mas den die gestrige Mede des Reichskanzlers programmatisch dargelegt hat, war in den beiden Ländern, Die es Lieben, sich als Härte und Vorkämpfer der vollstümligen Freiheit in der Welt zu geben, die Entwickung umgekehrt. Die Freiheit west Fensens, die Freiheit des Wortes,wird zem Teile mit den brutalsten SGemwaltmitteln unterdrückt. Alles strebt in den westlichen Demokratien mehr und mehr auf die absolute Diktatur. In grantreich hat der perbiffene Sriegäipille, als Bellen Tröger vor allem Prösident Boincare zur gelten hat, als leite Karte im Spiel des Krieges um jeden, Preig bis zum bitteren Ende Herrn Elemenceau zur Mad berufen, und während in Berlin der Kanzler in eingehender Beratung mit den Parteien die Grundlagen der beabsichtigten Regierungsmaßnahmen erörtert, , rühmsten die, Herren Élesmenceau, ergebenen, Blätter, daber sein Kabinett ohne jede Säühlingragme mit dem Barlaneni absolutistisch und diktatorisch) zusammengestellt habe, und als eine der ersten Begtes vıngshandlungen war eine scharfe Verfolgung friedensfreundlicher Bestrebungen angekündigt! In England hatte dieset in Srankreich vollzogene Entwickung schon früher stattgefunden. Dort hatte Die Partei des Krieges um jeden Preis schon vor geraumer Zeit derrn.lopd George auf den Schild erh und ihm Vollmachten übertragen," die ihn unter Hintanfeb aller, der englischen Berfaffung so teuren Kautelen, tatsächli zum Diktators machten. Der kleine Zauberer aus Wales Hat vielleicht, troß allen guten Willens, den Krieg so rücksichtslos zu führen als möglich, nicht alles gehalten, was seine von ihm erhofft hatten. Da aber, falls nur noch auf Lord Northeliffe gegriffen werden sollte, niemand da ist, der Herrn Lloyd Gem an Kriegsentschlossenheit überträfe und an die Nachfolge kaum jemanden zu roden: scheint, so. darf wir wohl für einige Zeit damit rechnen, die westlichen Deni Tration, unter Leitung ihrer beiden Diktatoren, sich über die Errichtung eines gemeinsamen Oberbefehls über die verbün, Berger "ig mie, bieher, in vollster Eintracht ımnterhalten, Pe « -Litsichx vor einigen Tagen mit mit eineranlag der über diesenaueste Sachkenntnis verfügt,über enlifche« S·taatsm*ännesr und ihre«erstaunlich·ern-"ennt.« als des Kontinents und insbesondere DeIitschlmidsl unterhielt, meinte dieser Zuge Gewährsmann, der für die ss vánása befähigteste sei zweifellos jebt Lord Robert Cecil. Mann mag recht gehabt haben. Der Sohn Lord, über "der gewinnen. .. ud) vom, g MEMI M. Gegner in so vollkommener und sellte gegiet ffenheit fi deren Beren ‚eingehen, Ahnen in der alt sprechen, sonnte er noch bote und beantwwortet a Hieresleitung und Reichsichung. || Der AMusicup , begann. sodann die Erörterung, Des! Stage der auswärtigen Balitis. In der “Debatte al Staatssekretär v. Sühlmann nochmals Das Wort und erklärte gegenüber den Erörterungen mehrerer Redner: | über das Verhältnis zwischen: der Doberstem Deeresleitung und der politischen Reichhe«leitung im Namen des Neickkanzlers und im eignen Namen folgendes: Wir sind mit den großen Seleherren, die an der Spike unserer Armee stehen, in täglicher und engster Fühlung. Weder alle wichtigen Fragen stehen mir im einem stetigen Gedankenmstufch. Jeder Versuch, zwischen der Obensten Speeresleituung ı und der politischen Meidigfeitung Mile . Die bisher von den heutigen Machthabern ; " ER —" N .